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Ein Heimatbuch für die Bezirke Jägerndorf und Olbersdorf

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Academic year: 2022

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^ejiriée Sägernborf unb Olbersborf

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ф е і и г і ф © ф и П д .

Ôerausgegeben с о т

Sägcrnborfer 93eairísíel)rert>erein.

1923.

S n iif unb 3ìcrlag: 3lboIf Э ге ф зк г , Svoppau.

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Sum (Meite.

3m 3cti)re 19 L2 faftte ber 93ejtri'sle^rerüeretn Sägernborf ben -Befdjlujš, eine neue Auflage bes im Saijte 1887 erfdjienenen 93ud)es „ S e r 3ögernborfet Sé)ulbejirí" ju ueranftalteu. S ie 9Baf)I bes 93 erf off ers fiel auf iperrn Sireftor i. 9i. öeinrid) бфпіід, "ber fici) fcijon burd) fein 9Berí „931 ein e із eim a t, bas йиі)ШпЬфеп" einen rití)mtid)en 9iamen als $>eimatforfd)er ermorben í)atte.

3n jafjrelanger, rafííofer Slrbeit trug er eine ungefjeuere ЭЯепде neuen Stoffes jufammen, ben er nur inffeinen midjtigften Seilen im u orli eg en ben 93ud) e nad) oielfad) neuen ©efidjtspunften oerarbeiten tornite.

© ir molten bas Urteil getroft ben ßefern überlaffen, ob er feine ßlbfidjt erreidjt tjat, ein in fid) gefd)Ioffenes Sitb bes ©erbeganges unb bes jefeigen 3 uftanbes ber beiben ©eridjtsbegirfe gu bieten.

©erabe in ber jefeigen Seitperiobe ber tiefften ©rniebrigung bes beutfdjen Sottes ift es ja fo midjtig, bafe jeber Sottsgenoffe bie ©efcfeicfete feiner engeren Heimat oon ©runb auf tennt, benn nur bann mirb er fid) barüber ttar merben, mas er mit ber § eint at §u oertieren feat.

© e r ficfe ben Snfeatt bes „tpeimatbucfees" gu eigen madfet, mirb aus mandjen feinen Seilen erlefen, bafe audfe unfere Sorfaferen fearte groben auf iferen ßebensmitten mit feergerfrifcfeenber Satfraft beftanben feaben. Sollten mir guriidftefeen !

S a s „öeimatbud)" ift nicfet für irgenb einen beftimmten 93eruf gefcferieben, fonbern es foli ein ^amitienbud) im roaferften Sinne bes © ortes merben, freie Stunben finnreicfe ausfüllen, benen, bie an ficfe fetbft unb an iferem Sötte oergmeifetn motten, frifcfeen © u t unb neue Sattraft einftofeen unb fo einen befdfeeibenen Seit jum ©iebererftarten unferer $eimat im beutfdjen Sinne beitragen. Unb bafj es biefen 3®ed' erfülle, ift unfer feeifeefter ©unfcfe gu feinem ©eteite.

Sägernborf, im Sättner 1923.

Sägernborfer 3SestrfsIc^rerucccin.

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©еодгарЭДфег ШегЬШІ

SBo b ir © o tte§ © o n u e ä u erft fegten, roo bie © te rn e bes Ç)im m el§ b it ä u erft leuchteten, roo bie © tige biv ju e rft feine Stttmacfjt o ffe n b a rte n u n b feine © tu n n ro in b e b ir m it ß eiliaem

© cörecten burtfj bie © eele b ra u fte n , b a ift beine © eim at, bein jje im a tta n b , beffen bu ftet§ in tr e u e r Siebe g eb en îen fo ttft;

b en n e§ ift b a§ S a n b , roo b a§ erite SKenfcJenauge fic6 Kebenb ü b e r beine îô ie g e n e ig te , roo beine SJîutter Ьіф su erft m it g re u b e n a u f bent © ф о б е tru g u n b bein © a te r b ir bie Seh ren b er SBei§6eit in § й е г з g ru b . ЭТаф © ìo rij Sírnbt.

S e r Sögernborfer 6 d)ulbegttf, innerfjalb beffen ©renjett unfete Heimat liegt, umfaßt bie fcßlefifdfen ©emeinben bet ©ericßtsbejirte Sägernborf unb Otbersborf unb bilbet mit ben Ortfdßaften ber mäí)rifcí)en ©nftaoe $oßenpio|—

$ennersborf jufammen ben politifdjen Sejirt, bie Sejirfsßauptntannfdjaft 3ägernborf, lueidje ein ^lädjenausmaß non 532*20 km2 befißt*), non benen 312*89 km2 auf ben Sägernborfer 6 d)itlbejirt entfallen, ber fid) jmifcßen bem 50° unb 50° 13' погЬІіфег Sreite unb bem 17° 231/2/ unb 17° 47' öftlidjer Sänge ausbreitet unb eine Slusbeßnung non 6 iiben nadf Storben non 13 SRinuten nörblid)er 33reite unb non Often nad) ÏSeften non 231/2 ÏÏRinuten öftlidjer Sänge ř)at. S ie 3ul)t ber Setnofmer betrug am 31. Sejember 1910 40.996, non benen 19.580 auf bas männlidfe unb 21.416 auf bas roeiblidje ©efd)Ied)t entfielen. S e r ^Religion nad) gab es 35.069 Йаіі)ОІіі'еп, 5370 Sßtoteftanten, 499 Suben unb 48 Slnbere. S e r Nationalität nad): 39.022 Seutfd)e, 269 Sfd)ed)en, 16 ißoten unb 1689 ©taatsfrembe.

S e r Sejirf grenjt im Norben an bie mäßrifdfe ©nilane öennersborf—

Öokenplot), im Often an biefe unb cßreußifd)=6 d)lefien, im Süben an bie 33ejirfs=

ßauptmannfdfaft Sroppau unb im ©eften an bie 33ejirtsí)auptmannfd)aften fyreubentijal vtnb fyreiroalbau. Serfelbe mar burd) faft nier 3aí)tí)unberte ї)іпЬигф (24. Oftober 1526 bis Oftober 1918) bem Habsburger Houfe untertan, tnurbe aber nad) bem gufammenbtudje bes Habsburgerreicßes im Oftober 1918 im

^rieben non 6 t. ©ermain am 10. September 1919 bem neugegrünbeten tfd)ed)o=

fiomaftfdfen Staate ungeteilt, non toeldfer ßeit an biefe Sanbfdjaft mie alle beutfdjen Sejirie innerhalb ber ©renjen 33öi)mens, 9Jcäi)rens unb Sd)Iefiens biefem Staate angefjören.

S e r S o b e n b e f d f a f f e n ß e i t nad) ift bas Sanbgebiet faft butd)tnegs

©ebirgs= unb Hügellanb unb geßört bem ©ebiete ber Subeten unb ¿mar bem Hoßen unb Niebern ©efenie an. S ie ©renjlinie gmifdjen beiben bilbet bie 6 d)toatje Oppa. 3n ber nörblid) biefes fyluffes gelegenen ©egenb breitet fid) ber füböfttid)e Nbfalí bes Hoßen ©efentes aus unb trägt ben ©fjarafter eines

*) 3litf biefem © ebiete m oi)itten im fB o Iïsjâ b lu n g sja b r 1910: 60.783 6iuroof)iter.

® a o o n m a re n : 28.702 m ännlichen u n b 32.023 m eiblichen ©efci)Ieci)tes.

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mannigfaltig geftalteten 93ergianbes, beffen I)öcf)fte Srijebungen im SRorbmeften ju fucijen finb. ß s finb teils ausgeprägte ©ergtücfen, teils 33erggruppen, teils mellenfötmige Sßiateaulanbfiijaften, bie fid) in Salermeiterungen mie bei Olbersborf unb 3 ägernborf abflacijen.

®on auffer^alb unferes 93ejirtes, nom 972 m E)of)en Querbetg fübtid) non guárnante! [ігеіфеп in [üblicher 9M)tung entlang ber beiben Ufer ber ©olboppa jmei ЗЗегдгіійеп, bie in unferm öcguifprenget iijre fyortfetjung unb mettere l3lusbreitung finben. ®er nörblici) gelegene 93ergjug bilbet im 9torben bie natürliche ©renge gegen ben politifctien 93egiri Çreimalbau unb bie maf)rifd)e

©nííane öennersborf—$ofeenpIofe. $ier liegen: ®er gid)tlici) 809 m, ber Stammerberg 831 m, ber §oIIunberpuj 902 m, ber 2od)berg 867 m, ber 6 aig=

berg 866-8 m, bie ipeinridjsplje 793 m mit i)öd)ft Iot)nenber Çernfid^t non ber 707 m hochgelegenen gttrfterei, bie ©eierlehne 785 m, bie Saleiterlahn 746 m, ber Stuhberg 709 m, ber 6 alerberg 696 m, ber iütonbberg 627 m unb ber

©idfberg bei Olbersborf 547 m hod). S ie ittusläufer biefes $öi)enguges fatten gegen ©üben gur ©olboppa fteil ab unb bilben eine fehr hügelige, ßanbfchaft, in ber bie Söler non Slammer, Sangmaffer unb ttöattftein eingebettet liegen.

S e r © e b i r g s j u g a m r e d ) t e n U f e r b e r © o l b o p p a tritt mit bem S a n n e n b e r g 873 m hod) in unfet ©ebiet unb hat in füblicher 9ttd)-- tung feine fjortfehung im © i b e n f t e i n , S l i r c h b e r g 873 m unb ber ipod)=

f d h a a r f p i h e 814 m. 93on biefer aus biegt ber ipauptfamm gegen Often í)in ab, nach їоеіфег ^Richtung bas 2anb fid) immer mehr abbadjt. S ie bebeutenbften Srhöhungen finb hier ber S t e i n h ü b e Í 753 m, ber 9Л ü h r e n h ü b e I 779 m unb ber f f r i e b r i c h s b e r g 744 m hoch- öier teilt fid) ber ©ebirgsgug in brei ©ebirgsäfte, non benen einer nach Slorboften, einer nad) ©üboften unb ber britte nad) 6 üben hin abgeneigt unb bie mehr ober meniger fteil in bie Oppatäler abfatten.

S e r erftgenannte ßlusläufer ftreicht norböftlid) bis gu bem 672 m hohen

©emeinbeberg bei ^eingenborf, mo er feine “-Richtung änbert unb non bg an füböftlich gmifihen bem Slohlbad) unb ber ©olboppa hiagiei)t. 3n biefem Seile finben mir ben 9iiemerberg 706 m hod) bei Olbersborf, ben 93urgl)au 651 m, ben 9Bachftein 606 m bei SUein--93reffet, ben Oliebberg 551 m unb ben 6 id)berg bei ©otfd)borf, ber nur mehr eine бееІ)0І)е non 523 m erreicht.

S e r gmeite ßlusläufer gieht fid) nom 5riebrid)sberg gmifdfen bem Stolflbad) unb fRamfeibad) gegen Often hin. ©eine hödjften ©rf)ebungen finb ber 9iof)hügel 711 m, ber ©фпеіЬегЬегд ober Oteffelpuj 683 m, ber 2aí)rberg 682 m unb ber Svahlberg 661 m. 35om S!aí)lberge an änbert er feine 9ttd)tung gegen

©üben unb fenbet brei ttlusläufer, meld)e mit bem SUiferberg 593 m bei fRaaben, bem ÍOleígerberg 554 m unb bem ipfaffenberg 472 m bei ttßeisfird) fomie mit bem ©іфЬегд. bei 93ransborf 528 m im Oppatat ihren Slbfatt haben.

S en lebten gug bilbet ber gmifdfen bem 9aamfelbacf)e unb ber ©chmargen Oppa füblich nom fyriebrid)sberge hingiehenbe Seil. 6 r ift eine ^Bergpartie mit ßlusläufern nad) nerfchiebenen ^Richtungen unb ftarfer <3lbbad)ung gegen bie

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Oppa. S te í)ôcf)ften йирреп finb ber Sxô^Ierftein 695 m, Çreiijeitsberg 650 m, Steinberg 584 m, Çletfcfjerberg 626 m, Sleffelbufá) 637 m, 9taabnerberg 630 m, Sijtelberg 596 unb Sxreujberg 503 m.

S a s 9 H e b e r e © e f e n i e unferes ©egtrfes liegt füblid) ber Sd^tnarjen Oppa unb jeigt plateauartigen ©řjaraíter mit fiad) geœâlbten 93ergřuppen. S a s gange ©ebiet ift ein Seil bes 3 3 e n n i f t i e r S ß i a t e a u s , bas nad) Often íjin in bas Oppatal übergebt, ©s tritt nom t p o i j n b e r g e 665 tu aus mit ber й a í d) u> a u b 596 m in ben 93egirí ein unb gielft als breiter gufammen-- I)ängenber iRüd'en über Seifersborf gegen Sägernborf, rao er mit bem 93 u r g - b e r g 437 m fai) abfällt. ЗІпЬеге §öf)en finb ber S t e i n b e r g 528 m bei Saubnit), ber S e i d ) b e r g 489 m bei ißidau, ber S p i e l b e r g 398 m unb ber 9B ad) b e r g bei ßobenftein. бйЬІіф con ber Sfdpfdjina giefit gleidjfalls ein breiter, plateauartiger 33ergrüden in unfer ©ebiet, ber terraffenartig gegen bie iporfd)ina unb Oppa bis 280 m Seei)öl)e abfäHt. Sie f)öd)ften ©ri)ebun=

gen finb I)ier ber U l r i d f s b e r g 422 m unb ber I v a m i n i a b e r g 397 m bei ßlubeln.

9Benn mir ben tiefften ißunft b. i. bie 9Jlünbung ber §orfd)ina in bie Oppa mit 280 m See^ö^e unb ben ljöd)ften ißunit, ben ^ollttnberpuj, 902 m i)oá), in ЗЗегдІеіф gieren, fo ergibt fid) in unferem Sdjulbegirie ein §öi)enunterfd)ieb non 622 m.

© e m ä f f e r . Sämtlidje Çlüffe unferes 33egirtes geijören bem Strom-- gebiete ber Ober an. S e r micfjtigfte ^lufe für uns ift bie Oppa. Siefe ent-- ftei)t burd) bie ЗЗегеіпідипд ber brei bebeutenben ©ebirgsbäd)e: ber Sdjmargen, Mittleren unb ЗВеіізеп Oppa, tu etd) e auf ben ЗІЬрпдеп bes ô o І) en Urlid) unb bes 3IItoaters iíjren Urfprung fiaben, fid) gmifd)en ©infiebel unb 9Bürbentí)aI uereinigen unb non ba an gum Unterfdfiebe non ber ©olboppa ben Stamen Sd)toarge Oppa fitijren. Siefe nimmt aile Çlüffe unb Säd)e bes Oftabíjanges fotno^I bes §oí)en ais audj Stiebern ©efentes auf unb füíjrt fie ber Ober gu, bie beim Sufammenfluffe nid)t^ fo xnafferreid) ift ais i^r Stebenflufj.

93ei 3BürbentI)aI nimmt bie Sd)toarge Oppa einen füböftlid)en Sauf unb fließt in mannigfaltigen ЗВіпЬипдеп burd) ^arlstfjal, Sßo^mü^I, 33reitenau, 93tariersborf unb Stunau nad) ©rbersborf, mo fie im retfiten ЗВіпїеІ gegen 9torboften abbiegt unb auf bem ©emeinbegebiete non 9Biefe in einer Seei)ölje non 377 m in unfern Sd)ulbegiri eintritt. Sie fließt ^ier in einem fd)on etmas ermeiterten Sale burd) bie freunblid) gelegenen Sörfer 93ßiefe, 93ransborf unb 9Beisfird) nad) 3ägernborf, mo fid) bas Sal auf meijr als 1 km 93reite ermeitert. Unterijalb ber S tabt nereinigt fie fiel) mit ber ©olboppa (Stomeife) unb nimmt mieber eine füböftlidje S tiftung an, гоеіфе fie bis gu ifjrer 9Jtün=

bttng bei Strebomit) (209 m Seepfje) beibeplt.

9tad)bem bie Oppa in ip em 90eiterlaufe u n terp lb Sägernborfs nod) bie frud)tbarften ©elänbe ber Ortsgebiete ßobenftein unb 33raunsborf befpült p t , nerläp fie bei ber Stolonie 9Büftemüí)I unfern 33egirf unb tritt in einer See=

p p non 280 m in bas ©ebiet bes politifepn 93egirfes Sroppau (Sanb) ein.

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S te Oppa í)at eine ©tromlänge non 122 km, in bereit DUtte ungefähr 3ägernborf Hegt. 33 on ber ©efamtiünge entfallen auf ben Sägern b orf er 93ejirf 30 km mit einem ©efälle oon 97 m. iß on ben leyeren oerteilen fid) 66 m auf bie Strede 9Biefe—Sägernborf unb 31 m auf jene oon Sagernborf—

3BiiftemiU)I b. f. 4*4 m unb 2*07 m auf einen km fyhtfdauf. Sie Oppa treibt auf i^rem ßaufe ^а^ігеіфе SÜÎüi)Ien unb Srettfägen unb ermöglid)t überhaupt bie befteijenbe bliii)enbe Snbuftrie in unferem Sale.

33ei ani)altenben 9tegengüffen fd) tu і Ut bie Oppa oft fo mächtig an, bap fie ifjre Ufer oerläftt unb große Überfd)toentmungen unb 93eri)eerungen anrid)tet. 33efonbers mar bieStabtSägernborf unb bas©ebiet berfelbenßäufigen Snunbationen ausgefetjt.

Um Sägernborf to eitert) in oor Üb erf d)to emm ungen ju fdfjüßen, tourbe 1901 unb 1902 innerhalb beo Stabtrapons bie Oppa reguliert unb 1903 mürben nad) bem bodjmaffer am 10. unb U l. Suti nod) ßlbänberungen unb 33erftärfungen ber Sctjußbauten oorgenommen.

S u f l ü f f e b e r O p p a . ЗДІе Suftüffe unb 33öd)e, tueidje aus bem .flößen ©efenfe ber Oppa juftiepen, münben an t l i n í en U f e r ein. Siefe finb:

1. S e r $ o b e i b a d ) bei idarlsttjal, ber feinen Urfprung oberhalb bes Sorfes Öirfd)berg l)at;

2. b a s Ç r i e b e r s b o r f e r © a f f e r , bas am Sübabfjange bes 5Ieifci)er=

Serges entfpringt unb bei ©iefe fid) mit ber Oppa oereinigt;

3. b e r 9 t a mf e l b a c f ) . Siefer f)at feine Quelle am ßlbtjange bes 5\öi)Ier=

fteins im fogenannten 9tamfelgrunb, bemäffert Slronsborf, 91eu= unb ©roß=

Staaben unb münbet in einer 6 eei)öße oon 350 m in Sransborf. Sie 9tamfei ßat fd)on einen längeren Sauf (16 km) unb fiiijrt fooiel ©affer mit fid), baß bamit 2)1 Ш)len unb Srettfägen in Setrieb gefeßt merben.

4. S i e © o l b o p p a ift ber lüngfte unb mafferreicßfte Bufhtß, ben bie Oppa auf bem tinten Ufer aufnimmt. Sie entfpringt am Sübabßange bes Otter*

berges auf bem fogenannten ôedeíftein in einer Seeßöße oon 900 m, ßat burd) $)ermannftabt ftießenb junäcßft einen fiiböftlid)en Sauf unb tritt 530 m über bem ©eeresfpieget auf Й uttelberg er Serritorium bei ber йоіопіе Sogeifang in unfern Sejirf ein. S on ßier an fließt fie burd) ein enges, oon fteilen Sergen umgebenes Sal mit attsgefprocßenem ©ebirgscßaratter in oorßerrfcßenb öffficßer Sicßtung über .^uttetberg, Slttfammer, Sieberßitters*

borf, $einborf, ^einjenborf bis Olbersborf, mo bie Serge meßr jurüdtreten unb bas Sal fidß ermeitert. $ier nimmt fie toieber einen füböftlidjen Sauf unb bilbet oon Sropplomiß an bis Sägernborf bie 9teid)sgrenge jtoifdjen ber tfd)ed)ofIotDafifd)en Sepublit unb Seutfcßlanb (<)3reußifd)=Sd)Iefien). Stuf biefer Strede burcßfließt fie bie Ortfdfaften Sropplomiß, ©eppersborf, Scf)ön=

tuiefe, Slomeife unb münbet unterhalb oon Sägernborf in einer Seeßöße oon 311 m in bie Oppa. Stuf ißrem 28 km langen Saufe burd) ben Sejirf nimmt fie am linfen Ufer bie reißenben ©ebirgsbäcße oon Stammer, Sang*

maffer, SerIoremoaffer=©aIIftein unb Satfd), fomie ben aus Sßreußen fom*

menben 9Jloi)Iabad) unb ben Sürmißer Sad) bei Sägernborf auf.

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43lm rechten Ufer fließen ber ©olboppa bei Uiittelberg ber GibenbaĄ, bei 6 d)önroiefe ber йо^ІЬай) unb bei ftomeife ber 93iösmgbarf) gu. S e r bebeu-- tenbfte non bief en ift ber йо^ІЬаф. Serfelbe ßat fein Quellgebiet oberíjalb

‘illtbürgersborf im fogenannten ©ürgermalbe unb fließt in norßerrf^enb öft=

ließet iRicßtung bureß ^Utbürgersborf, .^leinbreffel, ©otfeßborf unb Uoßlbacß unb nimmt in feinem Saufe bie aus ben Ortfdßaften Sangenborf, öütte, ^reug=

berg, iReubörfel unb Steffel fommenben 93äcße auf.

S a bie ©olboppa befonbers im Oberlaufe ein großes ©efälle ßat, fo ftiirgen ju r gett eines §ocßmaffers bie reißenben flu te n tofenb bureß bas Sat unb rießten an Ufern, ©arten, ißiefen unb Çelbern, Straßen unb Raufern oft großen ©cßaben an. 3n folcßen Qutteft iľfle bie ©olboppa jufolge iRüetftauung ißrer ©affermaffen an ber ÏÏRünbung in bie noeß mäeßtigere Scßroarge Oppa mit Urfad)e oon Übetfcßtoemmungen ber 2eobfii)üßer 9Sorftabt Sägernborfs, mesßaib man bei ber Opparegulierung ißren Unterlauf metter oon ber Stabt entfernt gegen Siitmiß oerlegte unb bas Flußbett toefentließ erroeiterte.

9luf b e m r e e ß t e n U f e r nimmt bie Oppa aus bem iftiebern ©efente in unfetem ®egirie b r e i 93äcße auf. Siefe finb:

1. S e r $ e g e r b a cß. ©r ßat feinen Urfprttng am Steinberge bei Saubniß, fließt bureß Sarifcßau, am fjuße ber îtuine Scßellenburg oorbei unb oer=

einigt fieß auf Sobenfteiner ©tunb mit ber Oppa. 3n ßeißen Sommern trodnet er gumeift aus.

2. S i e S f c ß i t f c ß i n a . Sie entfpringt als ©olbfeifenbaeß oberßalb ber Stabt 93ennifcß, burcßeilt bas langgeftreette S orf Sicßten foroie bie Kolonie cßodß=

müßt (© artenau) unb münbet auf Staunsbotfet Territorium, ©igentümlid) ift bei ber Tfcßitfißina, baß biefelbe im ©ittellaufe bureß Sicßten toafferreießer ift als an ber 9Jiünbung. Unterßalb ber 9Utiné © artenau oerfiegt immermeßr bas ©affer, mas auf ein bureßläffiges Flußbett in biefer Strede fdjließen läßt.

3. S i e i p o r f e ß i n a . Siefe ßat ißre Quellen oberßalb 3°ffen unb bilbet im Unterlaufe bie Sübgrenge gegen ben Troppauer 93egirf. 9ladßbem fie bas bei Rubeln entfpringenbe 9lebermeßmaffer aufgenommen ßat, fließt fie unter=

ßalb ©üftemüßl in einer Seeßöße oon 280 m in bie Oppa.

Sin fteßenben ©emäffern ift unfer Segirf feßr arm. Äaum erroäßnens-- mert ift b e r S e i d ) fiiblicß o o n R i d a i t , ber aus bem fogenannten Stod-- brunnen gefpeift mirb unb beffen Slblauf als ©äcßlein fidß beim ^ßodßmüßler Jorftßaufe mit ber Tfcßitfcßina oereinigt. S a n n ber © ü n t ß er s b o r f er S e i d ) unb jener beim Dioten 93au auf Sobenfteiner ©runb, ber meßr als

© e i ß e r begeießnet merben iann unb fein ©affer oon ber Oppa gugefüßrt

•erßält. Sludß ber © ü ß l t e i c ß gmifeßen ©otfdjborf unb 3\lein=93reffel möge ßier noeß ber SMlftänbigfeit roegen genannt merben. Slucß Sümpfe unb SJtoore gibt es nur menig unb biefe finb oon geringer Slusbeßnung mie g. 93. bie Suß*)

*) S ic 2 i t f ) beffer 2 o i ) : uaffe, fumpfige 33obenfteIIe; Sumpfmiefe. §ift. гіфіід bie 2 о amt) 2 а xt = S u m p f, fumpfiger S oben, ißfüße; 1463 m it biefem 2 a u budjftäblict) ftim-- menb аиф bie 2 о и, ftamm t au s bem mittelfjod)beutfd)en bie 2 S.

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mit ЭЛоог= unb Sorfboben, bie häufigen Überfcijœemmungen ausgefeljt finb.

9Л i n e r a l q u e l l e n xueifí ber 93ejtrf mehrere auf: ben S ä u e r l i n g non S e i f e r s b o r f, jene non 2B i e f e unb 93ransborf foroie b e n S t a f) Ь b r u n n e n ober 9B a I ! m ü f) í b r u n n e n unterhalb 3 ägernborfs. S a s 9Baffer biefer Quellen ift f'rifíaUfíar unb í)at einen füitertiá) pricEelnben ©efdjmaef. Ss ent!)ält neben einer bebeutenben SJtenge freier Äolflenfäure oornei)m[id) поф : íoí)tenfaures SifenoïqbrtI (Sifenojqbcarbonat Fe Coo), íofjlenfaures 9tatron (9iatroncarbonat Na„ Co8), io^Ienfauren Statt (Calciumcarbonat Ca Co3), fd)toefei=

fauren Statt (Calciumfutfat Ca So4) unb nod) anbere im 3Baffer getöften Stoffe.

S ie freie Stotflenfäure oerurfad)t in foldjen SBrunnen bas ftete Sluffteigen non größeren unb tteineren 93Iafen unb bas tot) teuf aure Cifenojqbut oeranlajft iUb=

fäfee oon Sifenoder (Sifenojqbtjqbrat) burd) 33erftiid)tigung ber Stot)Ienfäure unb gleichzeitige höhere Oji)bation bes Cifenojqbules.

. SBon ben hier angeführten Säuerlingen toirb jener oon S e i f e r s b o r f am meiften gefdjäht Serfetbe liegt in ber 9tähe ber Stird)e, ift mit einem Sd)ut)bache gegen bas ©inregnen oerfetjen unb mit Steinen forgfättig aus=

geiegt. S a ber ЗЗгшшеп jufolge feiner hohen Sage Überfd)toemmungen nid)t preisgegeben ift, fo bleibt bet mineratifche ©ehatt bes ÜBaffers unb bamit beffen

©Ute bas gan§e 3ahr hinburch ziemlich gleich unb es toirb nidjt nur oon ben Ortsbetoohnern genoffen, fonbern fommt auch in bie Umgebung zum 93etfanb.

S i e S ä u e r l i n g e b e i 9Bi ef e. 3>on biefen ift ber fogenannte ©tlen-- brunnen ber befanntefte. ©r entquillt am tinten Ufer ber Oppa auf einer ütßiefe unb ift Überfchtoemmungen ausgefeht, fo bah bas 9öaffer oft oerunreinigt unb zum ©enuffe unbtaudjbat toirb. 93ei anhaltenb trocfener Witterung jeboch ift er einer ber reinften unb angenehmften Säuerlinge. Slither biefer Quelle gibt es nod) ben Säuerling beim SĎattfe 9tr. 107 unb bei fel)r niebrigem SBafferftanbe zeigt fidj and) ein foldjer mitten im Oppafluhbette. Sluch ©tansbotf hat feinen Sauer=

bruniteti bei ber 3ufal)rtftrahe zum SSatjnljof am rechten Ufer ber Oppa.

Sim toenigften S3eachtung unb pflege finbet bie fchtoache SDUneralquetle unterhalb Sägernbotfs, ber fogenannte S t a h I = ober SB a I í m ü h I b r u n n e u.

Sluf bem Sägernborfer ©ebiete im ©arten bes jetggen Stabes 9Jienbe hat es in ben breihiger 3al)ren bes oorigen 3ahrí)unberts einen zioeiten Säuerling ge­

geben, beffen Quelle gefaht toar unb beffen SBaffer oon ber Steoölterung mit SSorliebe genoffen tourbe. Sarüber befdjtoerten fid) bie ©afttoirte ber S tabt unb baten ben SJlagiftrat, ben S3runnen fperren zu laffen, toas attdj oerfiigt toorben fein foil. S e t Strttnnen tourbe hierauf mit Steinplatten zugebedt unb mit Srbe überfdjüttet.

S \ I i m a t i f d ) e S S e r h ä l t n i f f e . Schon bie ßage bes 93ezirfes in Sllittel-- ettropa am 50° norblidjer ©reite bebingt ein gemähigtes Älima; biefes aber ift mehr rauh als milbe. S ie Urfad)e hieoon ift hauptfädjlid) barin zu fudjen,

*) 93t о Ї ř t n n ift abgeleitet a u s bem 6 Iao ifĄ en m o i r e = nah, 9)toířina = naff es © runbftüÄ (feudjte iparjelle).

(17)

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9tbbilbu«9 1.

(Seite 9 unb 10.)

(18)

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(19)

1» Sone , * . 600— 700 mm

% З ол е. . . 700— 800 mm 3v Зоя« ■ . • 800— 900 mm 4 Зопе » . . 900—1000 mm 5. Зой® ,• , . 1000—1100 mm (Зіефіз вой bet m # 1 Ье5еіф=

netetr Sime- ift bie !.. 3o«e ufm.

Síinís uon ber Sinie 4- ift bie 5. Зопе.)

Hotzen plotz Zuckmantel ©

Hermannstadt Д 1205 t 1216Д Ч

[

д 1019Д M

Plbersdorf

Jägern- f c t d o r f

AW ürber í3 thaï, p G a b el/

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^1460

Freudenthal©,

/(©Bennisch

«bbilbung 2.

(Seite 10 unb 11.)

(20)

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(21)

falten 9iorb- unb 91orboftminben unbefjinbert ausgefe^t ift, roafjrenb bie marmeren 6 üb= unb Sübmeftroinbe auf ií)rer Strömung über bie tarp ati)en unb teilmeife aucí) über bie Subeten einen beträd)tiid)en Seil if)rer 3Bärme abgeben unb unferer ©egenb nur in nerminbertem ©rabe pfüíjren.

ííuffäffig finb in Sägernborf unb Olbersborf bie überaus fjäufigen ©inbe, bie uictjt feiten bis 51t orfanartiger S tarte ammcijfen. Sod) finb biefe, non gefunb-- fjeitlidjem Stanbpuntte aus betrad)tet/ non nidjt p unterfdjäfeenbem ©erte, benn fie fegen bie affiasmen, bie fid) insbefonbere in Snbuftrieftäbten entmicfeln, ^inmeg unb roirfen auf biefe ©eife luftreinigenb, alfo birett besiuftjierenb.

S ie norfjerrfc^enben ©inbe finb in unferer ©egenb bie Sitbrneft= unb bie aiorbroefttninbe. Siefe fommen nom Ojean unb bringen bie größten 9Iieber=

fd)Iäge, ju r Sommersjeit ausgiebigen Siegen, im © inter Sdpee. SIm feltenften tnirb unfer ©ebiet non Ofüoinben burd)ftrömt. Siefe ftreidjen über große, ineit ausgebeßnte Sanbmaffen (iftußlanb, 2Ifien) unb nerurfacßen Srocfenßeit, fiaren Rimmel unb beftänbiges ©etter. 93ei eintretenben 9Iorb= insbefonbere 91orbnorboftininben mit mehrtägigen ftarfen Siegengüffen ftauen fii^ bie tiefer geßenben ©olfen an ben öftlicfjen 9Ibt)ängen bes © tnaters fomie bes £oI)en Іігііф unb ergießen fid) pm eift berart, baß §ocf)tnaffer eintritt.

3 m ^rüßfaßre ßerrfcßen ©inbe nörbticßer iRitßtung, im ^erbfte ßingegen folcße aus füblitßer 9iid)tung nor, fo baß ber iperbft ein milberes Ulima aus=

meift als ber f^rüßting unb bementfprecßenb and) bie mittlere Semperatur bes Öerbftes (September, Oftober, 9ionember) eine ßößere ift (8‘58ü C) als jene bes ^rüßlings in ben 99lonaten 99Iärj, Slpril, 9Лаі (7'46° C). 3 ur näß eren Snformation über. Siicßtung unb 3 aßl ber ©inbe biene nacßfteßenbe breijäßrige Surcßfcßnitts=SabeIIe über bie ^Beobachtungen ber ©inbe an ber Sägernborfer Staatsrealfcßule in ben 3aßren 1905, 1906 unb 1907.*) S ie 3aßl ber beob=

ad)teten ©inbe betrug 3102.

9ricßtung ber ©inbe 3 aßl ber

©inbe 3n

°/o Sücßtung ber ©inbe 3 aßl ber

©inbe 3n

°/o

non Síorben 285 9*18 non Süben 70 2*25

// 91orb=9Iorboft 132 4*27 rr Süb=Sübroeft 276 8*90

// 9íorboft 50 1*61 rr Sübroeft 592 19*10

rr Oft=9corboft ЗО 0*95 rr ©efüSübœeft 526 16*96

Often 46 1*48 rr ©eften 156 5*03

// Oft-Süboft 45 1*46 rr ©eft=9íorbtoeft 95 3*06

rr Süboft 72 2*32 rr 9corbroeft 244 7*86

rr Süb=Süboft 53 1*71 rr 91orb=91orbtoeft 430 13*8б!

713 22*98; 2389 77*02

*) H u t bie Seobndjtim g ber ЖіпЬе bot fief) “Çrofeffor ©r. §erm am t S t u o l i in Sägernborf oerbient деотафі.

(22)

3 ur nod) befferen unb iiberftcř)tM)ereu sllnfd)aitimg über bie ißiitbrtc()=

tungen unb bie 3 ai)I ber ЗВіпЬе in unferer ©egenb biene nod) folgenbe grapf)ifd)e Sarftellung. S ie 9öinbjoi)Ien finb nací) nebenftefjenber Sabelle in Sßrojenilängen nad) bem beigegebenen SOla^ftabe entfpredjenb oeranfd)aulid)t.

(6 iei)e Slbbilbung 1 [®inbrid)tungs--Überfid)t] !)

S a bas Й Ііта einer ©egenb and) oon ber $öi)enlage abhängig ift, fo ergibt fid) baraus, ba^ im Siorben unb ^iorbmeften unferes ßanbftricijes ein tauberes Й Ііта i)errfd)t als in ben tiefer gelegenen ©egenben unb baß aucf) bie mittlere Sa^restemperatur j. 93. oon 3Batíftein, SReubörfel, Oberfiillersborf, Svreujberg naturgemäß eine niebrigere fein roirb, als in Sägernborf, ßobenftein ober 93raunsborf. Sies jeigt fid) am auffallenbften im ißinter, шо im 6 üb=

often oer[)äitnismüßig xoenig 6 d)nee fällt unb nid)t lange liegen bleibt, roalfrenb im 9¡íorbroeften große 6 cßneemaffen oft SRonate lang bie ©egenb bebecfen.

6 ei)r ftrenge © inter ßat es febod) toenige ; nur xoenn ani) alten be 9torb=

unb üiorboftxoinbe fid) einftellen, fällt bas Quectfitber im Sfjermometer 30 bis 32° С xtnter 91ull. Siefe ißinbe bringen im ^rüßfaßre and) 6 pätfröfte, bie in

©arten unb auf Reibern großen бфаЬеп anricßten.

© a s bie 91 i e b e r f cß I ä g e anbelangt, fo finb biefelben jiemlid) bebeutenb unb merben bebingt: 1. burcß bie günftige Sage bes Sänbcßens jum iöteere, 2. butd) bie orograpßifcßen 33erßäitniffe besfelben gur 9iad)barfd)aft, 3. burcß bie 91icßtung ber ©ebirge unb bie Verteilung ber ©albflädjen unb 4. burd) bie uorßerrfcßenben ©inbe aus ber 9xicßtung bes Ogeans, bes SReerbufens oon Siscapa, bes Stanals, ber 91orb= unb Oftfee.

S e r 3ägernborfer Scßulbegiri. foroie bas Serritorium ber Sägernborfer 93egirfsßauptmannfd)aft iiberßaupt, geßören bem 9tieberfcßlagsgebiet ber obern Ober an. 9iacß ben 9?ieberfcßlagsrefultaten ber Ombrometerftationen ergibt fid), baß roir gxoifcßen ben gxoei Slieberfcßlagsgeixtren bes $oßen ©efenies (Slltoater) xmb ber Vesfiben (ßiffa ßora) liegen. S ie Dlitte groifcßen biefen beiben Sentren nimmt ungefaßt Stoppau mit einer mittleren 9Hebetfcßlagsmenge oon 626 mm S>öße ein. Von ber Sroppauer 3foßi)ete, b. i. jene Sinie, xoeldje bie Orte uer=

binbet, bie mit Sroppaxt gleicße }äßrlid)e 9xegenntengen ßaben, nimmt in ber Vicßtxmg gegen bas ¡poße ©efenie bie 9lieberfcßlagsmenge ftetig gxt, fo baß 3ögetribotf fcßon eine fäßrlicße mittlere 9lieberfcßlagsfumme oon 671, OIbers=

borf 767, 3ucfmantel 831, öermannftabt 1057 unb ©abel unter bem 9llt=

oater 1285 mm ausxoeift. Unfere VegirEsßauptmannfcßaft liegt jxoifcßen ber 600 mm unb 1100 mm 3foßi)ete unb fann baßer in 5 9iieberfcßlagsgonen eingeteilt toerben, xoie axts ber beigebrucften Dxegenfarte (Vbbilbung 2) erficßtlitß xoirb.

© a s bie 9lieberfd)Iagsgone 600—700 mm anbelangt, fo ßat fdßon auf

©runb eingeßenber Veobadjtungen ber 3ngeniextr 3ofef Viebel in ben 60er

(23)

3al)ren bes üortgen 3oí)rí)unberts bte Ucfacíje, bofš Rubeln, 33raunsborf, Soben*

ftein, Slrotenborf, Sögernborf, ÎBetsftrcf) unb Äoineife bes 3 ägernborfer ^BejtrEes nur eine jäí)rli(í)e Siegenmenge non 60—70 cm austoeifen barin gefunben, ba^ bie aus ffieften íommenben ©eœitterregen erfaíjrungsgentäfe entroeber längs ber SJioíjra unb §osnife ober längs ber Oppa auf preufjifcfyes ©ebiet übergeben unb |іф i)ier ergießen, bie genannten Orte auf biefe ÜBeife alfo toeniger betroffen roerben.

Um febocf) fatfcßen Slnfdfauungen oorpbeugen, fei emäfjnt, baß bie bei-- gegebene Siegenfarte nur auf ©runb bes mittleren 3oßresnieberfcr)Iages ber Seit oon 1906 bis 1911 oerfaßt tourbe unb einzig nur ben S^wi: ßat, fid) einigermaßen über bie Siieberfcßlagsoerßäitniffe in unferem ®egirie §u infor*

mieten; benn Sieg entarten, bie für meßrere 3ctßre ©iltigteit ßaben, gibt es nidft, ba bie Siieberfcßlagsmengen in ben einzelnen 3 oßren oft *feßo toefenffid) oon einanber oerfdßieben finb unb bementfprecßenb aud) bie ^üßrung ber 3foßpeten ailjäßrlid) SSeränberungen untertoorfen ift. 311s 33eifpiel ßiefür möge Olbersborf bienen, ifńer betrugen bie 9iieberfd)Iagsmengen ber fecßs aufeinanber folgenben 3aßre (1906— 1911) 728, 669, 587, 922, 1010 unb 690 mm, jufammen 4606 mm. S ie mittlere iftegenmenge biefer 3aßre beträgt baßer 4 6 0 6 :6 = 767 mm. ©s erfcßeint baßer bie 800 mm SiiebetfcßlagsEuroe (3foßt)ete) in ber beigefügten Siegentarte roeftlid) oon Olbersborf, toäßrenb biefe in einer Siieberfcßiagsfarte für bas 3cißr 1909 ßätte öftlicß gejogen toerben müffen. 3a in einer йагіе für bas 3aßr 1910 täme Olbersborf fogar jtoifdjen bie 1000 unb 1100 mm unb für bas 3aßr 1908 jroifdßen bie 500 unb 600 mm 3foßpeten ju liegen. Slacßbem bie mittleren Oiegenmengen für Olbersborf in einem Seitraum oon meßreren aufeinanberfolgenben Saßren fid) ftets in einer Stöße oon 700 bis 800 mm betoegt, fo toirb im allgemeinen bie 800 mm 3foßpete unferes 9iieberf(ßlagsgebietes 3—5 km toefffidß oon Olbersborf laufenb angenommen.

Slusgiebige Sattbregen tommen ju r ©ommerjeit toeniger oor als ©emitter*

unb SUüßtegen, fo baß ßauptfäcßlicß leßtere in ber ßeißen Seit bie lecßgenben

¿yíttren erfrifcßen unb erguicten.

Stagelfd)lag tritt feiten ein, unb toenn es ber ifß nur ftricßtoeife.

ЗеЬоф ßaben bie Stocßfläcßen meßr barunter jtt leiben als bie niebriger gelegenen

©egenben. 6 o toerben j. 93. erfaßrungsgemäß ©eifersborf, Çriebersborf unb bie ßodßgelegenen gelber oon 93ransborf, Sobenftein unb 93raunsbotf öfter oon Stagelfißlag ßeimgefucßt als Slrotenborf, 9Beistircß unb 3ägernborf, baßer 2anb=

mirte aus leßteren ©emeinben bei S>a9eIf(ßIagoerfiißerttngen eine niebrigere 33erficßerungsprämie an bie OlffeEuranj jtt jaßlen ßaben als fette ber erft*

genannten Orte. 3lm meiften merben bie feßr feiten eintretenben ©emitter aus

©üboften gefürcßtet, bie in ber Otegel oon Stagelfcßlag begleitet finb unb auf ben Reibern großen ©d)aben ja gerabeju 93erßeerungen anritßten mie beifpiel*

meife im 3aßre 1853.

(24)

® a t e n

über mittlere Temperaturen unb 9їіе&ег[фШде ber meteorologifcíjen ®eobad)=

tungsftationen 3ägernborf unb Olbersborf in ber 3eit uon 1906— 1911.

Sltittlere Temperatur 3ägern=

borf Díbers=

borf ЭЛШеге 9íieberfcí)Iäge 3ägern=borf Otbers=

borf bes 3 nf)tes 8*2° С 7*6Ü С im 3 úí)ľe 671 m m 767 m m

bes Winters —0*7° С -1*20 С im 9Jconat 3änner 30 „ 38*7 „ bes ^rüfilings 7*7° С 7*4:0 С „ Çobruar 21 „ 31*6 „

bes ©ommers 17*2° С 16*8° С „ 9Jtarj 46 „ 52*5 „

bes <ř>erb[tes*) 8*7° С 8*40 С „ 9ipril 37 „ 44*5 „ bes fälteften

OJlonats 3 änner -1*70 С -1*9° С „ „ 9Лаі 99 „ 117 „ bes märmften

9Jconats 3uíi -ь 17*9° С + 17*4° С „ 3 uni 91 „ 97*5 „

bes ilřonats 9Лаі 13*20 с ,/ Suli 109 „ 118 „

bes 91tonats Sept. 12*9° С „ 9luguft 54 „ 61 „

bes SDÎajimums 25*4° С „ „ ©eptmb. 77 „ 84 „

bes 9Jlinimums -15*3° С Ottober 2 2 „ 25*5 „

emittiere jatjrl. 8at)I

ber Çrofttage 96 108 „ „ 9tonmb. 42 „ 46 ,,

„ Sejmb. 43 „ 48*6 „ ЗЖШеге 3at)restemperatur unb 91teberfd)Iagsmenge ber näd)ften Umgebung bes 3ägernborfer Sdjulbejtrfes : Troppau 8'4° C, 626 mm ; ßiidmantel 7*2° C, 831 m m ; §>o|enpIofe 8’50 C, 628 m m ; ^renbentl)al 6*2" C, 709 mm. S e r iöfyrlidie mittlere Sunftbrud in 3ngernborf beträgt 6*8 mm Hg, bie retatine

^eudjtigieit 780/0.

*) 3u m SBinter finb &ie 93touate S ejem b er, Säm ter, Ç ebruar, ju m ^ rü tjlm g : bie 9Jionate U lä rj, aipril, 9Jiai, ju m Som m er : 3 u u t, 3 u lt, liu g u ft unb ju m S e rb ft: Septem ber, D ftober, Storiember eingerechnet.

(25)

(S eograp íjifíije S a g e b ee © e m e tn b e n u n b D r ie b e s S ä g e e n b o tfe r S d j u lb e j ir f e s .

Cl> ©emetnben unb Ortfd)often

%

©eograpí).

©reenmtd)

Sänge non Çerro

©eograpí).

93rette

Unterfdpeb ber Ortszeit non ber mitteleuropäifdjen

Seit.*)

‘Hubeln n 0A2'5' 35° 22*5' 50° 1*5' 4 -10 © in. 50 ©et.

3agbi)afe IT H l-S ' 35° 21*8' 50° 0*6' + 10 „ 47 „ tPod)miif)[ 17° 42'8У 35° 22*8' 50° 1*7' + 10 52 „ 33ransborf IT ^ T 'S 7 35° 17*8' 50" 3*8' ■+10 „ 31 „

53raunsborf І 7045/ 35°25' 50° ľ + 1 1 „ ГГ

3BüftemüI)I 17°46-5/ 35° 26*5' 50° 1*2' + 1 1 „ 6 „ 93ürgersborf Hlt= 17°32-2/ 35° 12*2' 50° 7' + 10 9 „ r—i fjrtebersborf 17°33' 35° 13' 50" 3' + 10 „ 12 „ Q 3 ägernborf 17°42' 35° 22' 50° 5*5' + 10 „ 48 „

JO SOtarienfeib 17° 43' 35°23' 50° 5' + 10 „ 52 „

£ 9Kösntg 17° 38*8' 35° 18*8' 50° 5*6' + 1 0 „ 35 „ í—* Slömetfe 17° 39*4' 35° 19*4' 50" 6*7' + 10 „ 37 „ CL) Slronsborf 17°33' 35°13' 50" 6' + 10 12 „ Slrotenborf 17° 42' 35°22' 50" 5' + 10 „ 48 „

Sobenftein 17°45' 35°25' 50" 3' + 1 1 „ rr

:G ЗЗгапіЬ 17°46' 35°26' 50° 2*8' + 11 г/ 2 „ .

tr? Ridait 17° 41*5' 35° 21*5' 50" 3*2' + 10 „ 46 „

Sartfdjou 17°40' 35° 20' 50° 3*4' + 10 „ 42 „

ЭгааЬеп ©ьо|з= 17°36' 35" 16' ’ 50° 4*7' + 10 „ 24 „

©eifersborf 17° 35*6' 35° 15*6' 50° 2*5' + 10 „ 22 „ Saubnife 17° 38*6' 35° 18*6' 50" 2*6' + 10 „ 34 „ ffieisfird) 17° 40*5' 35° 20*5' 50° 5*3' + 10 „ 42 „

©iintfjersborf 17°40' 35°20' 50° 4*5' + 10 „ 40 „

©.tefe 17°36' 35" 16' 50" 3' 10 „ 24 „

*) S e r 16. Dìeribicm öftlt# non ©ceentmd) gilt als § au p tm erib ian fü r bic fflîittel-- europäifc^e Seit (®al)njeit). S a alle Orte unferes ißejiries Bftlià) nom 15. ЗЛегіЬіап Kegen, fo muffen bie O rtsjeiten nteljr als bie mitteleuropmfĄe Seit betragen nnb biefes 3 )îef)r(+ ) ift fü r jeben O rt in ber testen ЗіпЬгії angegeben. 3ft es j. 93. п аф mitteteuropäifdjer Seit 12 Hi)r m ittags, fo beträgt bie O rtszeit in Sägernborf 12 lli)r 10 SOtinuten 48 6e£unben, in O lbersborf 12 Uf)r 10 SKinuten 16 6e£unben u. f. to.

(26)

93ejirf

©emeinben ©eograp^. Sänge non

©eograpf).

llnterfd)teb ber Ortszeit oon ber unb Ortfci)aften

©геепюіф Çerro 93reite mitteíeuropätfdjen Seit.

33reffel ЙІеіп- 17°34' 35° 14у 50° 7'4У 4-109ЛІП. 16Seí.

©eppersborf l 7u37/ 3 5 °17у 50° 8‘3У + 1 0 tř 28 „ Si^öntüiefe 17° ЗЗ*?' 35° 18'7У 50° 7*8У + 1 0 - „ 34 „ 5voí)Ibaií) и ^ в - з ' 35° 18*3У 50° 7'6У + 10 „ 33 „

©oífcfjborf 17° 35' 3 5 °15у 50° 6‘8У + 10 „ 20 „

Steffel 17°33у 3 5 °13у 50° 6‘8У + 1 0 „ 12 „

$einborf 17°31у 3 5 °11у 50° 10‘2У + 1 0 „

$eingenborf 17°32у 3 5 ° 12у 50° 10*8У + 10 „ 8 „ íôillecsborf 9îteb.-- 17°29у 35° 9у 50°9-Зу + 9 „ 56 „

„ Ober= 17°28у 35° 8у 50° 9у + 9 „ 52 „

Ötrfd)becc| 17°29у 35° 9у 50° 8у + 9 „ 56 „

Slammer Ш-- 17°28у 35° 8у 50° 10‘2У + 9 „ 52 „

„ 91eit= 17°27у 35° 7у 50° 11у + 9 „ 48 „

йгеи^Ьегд 17°32-2У 35° 12*2У 50° 8у + 1 0 „ 8 „

§ütte 17°31у 3 5 °11у 50° 8‘6У + 10 „ 4 «

Slutteibetcj 17027у 35° 7у 50° 9*5У + 9 „ 48 „

©iben 17°26у 35° 6у 50° 8*8У + 9 „ 44 „

Vogelfang 17°26у 35° 6у 50° 9-5у + 9 „ 44 „

Sangenborf 17°30у 3 5 °10у 50° 8-Зу + 10 „ //

ßangmaffer 9llt= 17°30у 3 5 °10у 50° 11у + 10 „ f f

9ieu-- 17°29у 35° 9у 50° 1 Г ЗУ + 9 „ 56 „ Sleubörfel 17°32-2У 35° 12'2У 50° 9у + 10 „ 12 „

Olbersborf 17°34у 35° 14у 50° 10у + 10 16 „

dieigelsborf <31It= 17°35у 3 5 °15у 50° 11'5У + io ,/ 20 „

„ 9ieu= 17° 34.7у 35° 14'7У 50° 10'8У + 10 19 „ Sropplomife 17°36у 3 5 °16у 50° 9*2У + 10 24 „ 93urgmtefe 17° 33'6У 35° 13’6У 5008*5У + 10 14 „ SSallftein ©rof5= 17° 30'4У 35° 10*4У 50° 12у + 10 1

„ ЙІеіп= 17° 30'4У 35° 10‘4У 50° 12*5У + 10 „ 1

Verlor ento aff er 17° 29'5У 35° 9‘5У 50° 11*7У + 9 58 „ 93ifci)oftoalbe 17° 36’5У 35° 16‘5У 50° 10-6У + 10 26 „ Oberfcfiaar 17ч 33*6У 35° 13‘6У 50° 9‘2У + 10 14 „

(27)

m geologtfdjen 2SerpItniffe.

ЗШсё, я щ § a u f e r b e n eefcbießt, D olljieíjt ficÇ іюсб feft»

fteO enben, u n a b ä n b e rlic íic n S la tu rg efeg e n , ble @ ott in fe in e r roeifen SOorfeßung n o n e tn ig fe it J e r f ü r bie beftetienbe SBelt<

o rb n u n g 3u © ru n b e g eleg t J a t . SBunber g ib t es fein e, roer a n fo ld je g la u b t, ro a n b e lt п а ф bcm Oeütigen ® ta n b p u n tt ber

© iffe n f® a ft п о ф a u f ffrrro eg cn .

I. © c o lo g ifi^ c © ru n b b eg r iffc.

S e r Sčigernborfer 6 cí)ulbejtrí ift ein 6 tü(f Srboberftäd^e, bas fein fegiges Relief im Saufe unmegbarer Seiträume erhalten ijat unb 511 beffen Stufbau bas urfprüngliáje ЗЛаіегіаІ bie Grberftarrungsfrufte lieferte, bie toieber burd) Slbíüglung bes einft glutflüffigen Êrbballes entftanben ift. S ie fortgefegte ißärmeabnagme ber Grbmaterie fügrte fcglieglid) gu einer Temperatur non fener

©rabgältigfeit, гоеіфе bie in ber Srbatmofpgäre angegäuften 3Bafferbiinfte als ÜBaffer nieberfdjlug, bas fidf als erftes irbifcges ЭЛеег (Urmeer) auf ber Êrftar=

rungsirufte ablagerte. ЗЛіі ber (Êntftegung bes ЭЛеегез tourbe ben frf)lummern=

ben Staturfräften ein neues ^elb für igre umgeftaltenbe Tätigfeit gegeben;

beim nun beginnt bas ÏBaffer feine cgemifcge, jerfegenbe unb auflöfenbe $8ir=

fung auf ben fyelsgrunb ausgttüben unb leitete bamit ben Slufbau ber (£rb=

fegicgten burd) Ablagerung neugebilbeter ©efteinsarten ein. Aulfanifdje Hebungen oeranlagten bie Trennung non 3Baffer unb Sanb unb nerurfacgten bamit gleicgjeitig bie ©ntftegung ber Kontinente, ©rft fegt mar bas 9Baffer im ©tanbe, and) feine medjanifcge ©inroirfung geltenb ju macgen. Unter feinem Kreisläufe gliebert fid) bas fyeftlanb, roägrenb feine Aieberfdglöge neue ©efteinsarten bilben. Unterbrochen mirb bie ©teidprmigfeit biefer Vorgänge burd) Krafü äugerungen bes glutflüffigen ©rbinnern, meldfe fid) einerfeits in 9iioeauner=

änberungen einzelner Teile ber ©rbfrufte, anbererfeits in oulfanifdfen ©ruptionen betätigen unb meld)e nicgt nur eine ftete Umgeftaltung ber gorigontalen unb nertifalen Umriffe bes Çeftlanbes, fonbern burd) bie eruptinen Austoürfe unb Überlagerungen eine Aermegrung bes ©efteinsmaterials auf ber ©rboberfläcge ju r Çolge gatten. Surd) biefe unb nocg anbere ©törungen im ©cgicgtenaufbau ber ©rbfrufte entftanben oornegmlicg in ben älteren 3 edtäumen ©rbfpalten,

©prünge unb Aiffe, bie nacgträglidg burd) flüffige iölineralmaffen ausgefüllt tuorben finb unb bie gegemoärtigen ©rglager unb ©rggänge bilben. Sngmifcgen gatte fid) bie ©rbe immer megr unb megr abgefüglt unb fo niebrige Temperatur grabe angenommen, bag fid) organifcges Seben auf igr entmicfeln unb aus=

breiten fonnte. S ie niebrigft organifierten Sßflangen mie Algen, Çlecgten, Abofe, Scgacgtelgalme unb J a rn e treten auf unb niebrig entmicfelte Tiergattungen

(28)

vote SjMrjpen unb Straijltiere, tUhtfcijeln, бфпейеп, ftebs= ober affelartige Stere fotote ©anoibftfcije belebten bas ЭЛеег. Dìit bent anbauernben 9SerIufíe ber Sigenvoärme ber Èrbe fotote mit ber ungleidjftarien 6 onnenbeftraí)lung berfelben begannen fid) tíimatifdje 93erfd)iebenl)eiten auf ber (£rboberfläd)e bemerťbar ju mad)en, bie fid) alímäí)íid) ju Sllimajonen in unferem heutigen Sinne Í)erau6=

bilbeten unb gevoaltige 93eränberuttgen in ber Злег= tutb Sßflanjenroelt oer=

urfadjten. ©rft fefet toar bie 4IRögIid)!eit gegeben, baf) bas ÜBaffer and) in feinen feften Buftanb, in Sis, itberjugeljen oermodite unb als neues geoIogifd)es 3Berřjeug in bent ©nttoidlungsprojeffe ber Srbe auftritt. ©er 9Bed)fel in ber Verbreitung bes ©ifes fjat uns jtmt Vnbenten bie erratifd)en Viöcie, bas finb .93rud)ftüde bes ffanbinaoifdjen ©ebirges unb fonftige glajiale (eisjeitlidfe) ?lb=

lagerungen f)interlaffen. ©s gefeilte fid) bal)er in bem ©ntroidlungsprojeffe ber

©rboberflädje ein geologifd)es Vgens nad) bem anbern jtt ben bereits frülfer tätigen unb fie führten mit ben tellurifdfen. Veränberttngen allmäfjlid) and) Umgeftaltungen im ißflanjen= unb Suerleben ^erbei. ©iefe immer gröffere 9.T?annigfaItigieit, ju toeId)er bas anfänglid) einfadje organifd)e Sehen im діеіфеп

©dfritte mit ber iòerausbilbung bes ©rbballes tjeranreifte, äußerte fid) in Ver=

mefjrttng ber 3 ^1)1, anbererfeits in ber ftufenvoeife anfteigenben ©ntroidlung ber otganifd)en form en unb gipfelte in bem 9veid)tume unb ber Voïïfommenfjeit ber 3 et;tjeit.

Von biefem ©efid)tspunfte aus toirb bie ©efc^ic^te ber ©rbenttoidlung in 5 öauptperioben : in bie a r d) o j o i f ф e (Urjeit), p a ! ü o j o i f d ) e (‘3llter=

tum), m e f o J o i f ф e (9Jiittelalter), f ä n o j o i f d ) e (Veujeit) unb a n t r o=

p o j o i f d f e (3 efetJed) ^eriobe eingeteilt, bie toieber einjelne Formationen b. f).

©efteinsgruppen ttmfaffen, bie in фгег ©efamt^eit einer unb berfelben ‘ißeriobe angel)ören.

1. ©ie a r ф o J o i f ф e i f Se r i obe ober U r j e i t unferer ©rbe, oon einer angenommenen ©auer oon ungefähr 52 ЗЛШіопеп 3af)ren, ift jufammengefefet : 1. aus ber ©neisformation, 2. ©litnmerfdfiefreformation, 3. Urtonfd)iefer= ober

^ßtipllitformation unb beftef)t aus ben älteften friftaffinifdfen бфіфіепде^еіпеп (Urgefteinen) mit поф jtoeifeit)aften ©puren organifd)en Sebens. ©ranit, Spenit,

©rünftein ttnb Quarjporpi)t)te, ferner ©neis, © lim m e^iefer, $ornbtenbefd)iefer, Urtonfфiefer unb ©ranulit, mit untergeorbneten Viaffen oon förnigem йаі!

(Urtali), 9(Ragnefit unb Serpentin bilben bas ©runbgebirge ber ©rbe. ©ie Vilbung unb Verbreitung biefer йфІаПп^феп Silicata ober Hiefelgefteine gel)t unter діеіфеп Vebingungen auf ber ganjen ©rbe oor fid) unb fällt in bie

©рофе bes Ueberganges ber ©rbe aus bem glutflüffigen in ben feften 3uftanb, alfo in bie ^ijafe ber ©rbfruftenbilbung ober ber аИтйІ)Ііфеп ©ntftef)ung einer falten, піфі ІеифіепЬеп ©rboberflädje. ‘Зіиф bie SRetalle, ©rje, ©belfteine unb

^albebelfteine, fotoie ber ©rapfjit unb bie oielen buntgefärbten Quarjoarietäten finb arфoJoifфen Filters unb gehören bem friftaffinifd)en ©ebirge an, bas uns in eine ferne Urjeit jurücffülfrt, in ber фemifфe “iprojeffe unb p^pfifalifфe Kräfte allein ^еггїфепЬ toirften unb поф fein lebenbes 2Befen e^iftierte.

(29)

2. ®te p a l ä o j o i f d j e S ß e r i o b e ober bas ЗІ 11 e r í u m ber (Erbe mit ' einer g e fe ilte n S a u e r oon 34 ЖШіопеп 3af)ren ift jufammengefetjt aus ber 6 tlur=, ®eoon=, (£arbon= unb ©gas= ober permifd)en form ation, in benen oor- roiegenb ©ebimentärgefteine roie ©rauroadenfanbftein, ©rauioadenfdjiefer unb ebenfoIĄe Konglomerate, bann Kofjlenfalf, 6 teintoi)lenfiöje, bunter ©anbftein, 3 ed)ftein, ©ips unb ©teinfalj, 93terget unb ©djieferïetten jur 3lblagerung ge=

langten, beren ©фіфіеп beuffidje petrefatte ober 93er[teinerungen fomo^I tie- rifdjen mie pflanjlidjen Urfprungs einfd^Iie^en.*) ©ruptioen Urfprungs finb Çelfitporptjpre, ©ijenite, 9KeIapf)pre, ©iorite unb Siabafe.

S ie Çlora biefer Stbepodje befgranite fidf auf 311gen, Sange unb ©efäfc frpptogamen, jum ©dfluffe and) поф auf einige menige 3trten oon ©oniferen (9iabelbäume) unb einige feltene ©peabeen b. f. ô o ljg e u ^ f e mit palmenartigem ЗBuфfe. 3 u t oor^errfd)enben unb üppigften ©ntmidiung aber gelangten bie riefigen

©efä^irpptogamenber5amiIieber©aIamiten,5arne,6igiIIarienunb2epibobenbren, шеіфе in ber carbonifdjen 3eit bas SOtateriate ju r 33ilbung ber 6 teiníoí)Ie lieferten.

©ie paíäojoifdje Siermelt gehörte ber dJieeresfauna an unb beftanb uot=

nefjmlid) aus protojoen (Urtieren), ©pongien (9Baffertieren), ©djiobermen (6 tad)ell)äutern) unb ÏÏRoIIusfen (ЗВеіфйегеп); oon le^teren insbefonbere bie

©eptjalopoben = Kopffii^Ier= unb 23rad)iopoben = 3lrmfüfflergattungen; bann aus trebsartigen ©liebertieren ober Srilobiten, Reterò cerí alert (ипдіеіфіаррідеп)

©anoibfifd)en unb fфíie^Iiф поф aus einer fel)r befd)räntten 3íngaí)l oon 9iep=

tilien, frofфartigen Sauriern, bie als ältefte luftatmenbe Siere bie сагЬопі(феп Sdioräfte unb bfd)ungelartigen ©idid)te bemo^nten.

3. S i e т е ї о § о і ( ф е p e r i o b e ober bas 9Лi t t e l a l t e r ber ©rbe, mit einer angenommenen S auer oon etma 11 ЗЛШіопеп Зсфгеп, umfaßt bie febimentären ЗІЬІадегипдеп ber Srias=, 3ura= unb Kreibeformation unb befielt aus einer таф іідеп бфіфіепгефе oon oor^errfdjenb bunten ©anbfteinen, ijellen unb bunteln Kaltfteinen, Solomiten iötufd) elf alten, ЗЛегдеІп, Setten unb 2ettenfd)iefern, fomie Kohlen, ©ips, ©teinfalj**) unb Kreibe. S ie fef)r petre=

faftenreid)en 93teeresfd)id)ten ber Kreibeformation finb oornelpnlid) aus Kalt-- fteinen, Kalimergeln, ©anbfteinen (Quaberfanbfteinen), ©anben, Sonen unb

©d)reibfreibe ober fyeuerfteinfreibe jufammengefefet unb ^еіфпеп )іф im 3UI-- gemeinen Ьигф lidfte Färbung aus.

9Bas bie 5 1 o r a betrifft, fo treten an bie Stelle ber Sfфungeln oon

©alamiten, ©igillarien unb Sepibobenbren bie oiel l)öi)er fte^enben gpmnofpermen (nadtfantigen) ©еюйф(е oon ©oniferen (ЛаЬефоІзегп) unb ©peabeen, gtoifdfen benen ^аііігеіфе unb riefige, einer neuen ©attung ungehörige © ф аф іеф аїте unb (Jarne юифегп. Palmenarten ftellen )іф ein ttitb jum ©фЗДе erfdfeinen and) поф bie erften Sattbhölger, bie angiofpermen (gefäfjfamigen) 3Beiben, Pappeln, ©іфеп, ЗЗифеп, 3lí)orne и. а. т .

*) ® as in S ta g fu rt abgebaitte 6atjf[öä gehört ber S p asfo rm atio n an.

**) S ie © atjlag er oon ЗїФЬ 3iuffee, §aE ftabt, $аПсіп, ЗїеіфепЬаІІ, SerĄ tesgabcn unb § a ll in S irol gehören ber alpinen S ria s an.

2

(30)

£)tnjtá)fficf) ber M e e r e s f a u n a fei bemerft, Ьа[з in ber mefojoiftfjen f e rió te bie Sritobiten (Uri'rebfe) ausgeftorben finb unb an iijrer Stelle Iang=

fd)tnängige ^rebfe (Mafruren) unb bie erften йгаЬЬеп (ЭЗгафдигеп) erfdjeinen.

©ie 93rad)iopoben finb nod) burd) ©erebratuta- unb Spiriferarten uertreten;

bie manigfaltigfte unb ijödjfte (Sntroidlung aber erreichten bie Gephalopoben in ben ©attungen ©eratites, <3Inunonites unb 93elemnites. Sludj bie horaden, 6 ee=

igei, 6 eefd)roämme foroie aufterartige Mufdjeln (3 u>eifd)aier) gemimten eine aufierorbentlidje Verbreitung unb irmufigfeit. S ie Çifi^e haben ihre ungleidp lappigen (heterocerfalen) 6 d)manjftoffen uerloren unb machen ©anoib= unb

^norpelpfchen mit fd)on gleichmäßigeren (homocerfaien) 6 d)manjftoffen ‘ißtah;

auch treten am Sd)Iuffe bief es Qeitalters bie erften Vertreter uon ed)ten Й поф ет unb ©rätenfifdje auf. M as aber [perieli bie Suraformatiou befonbers !enn=

jeid)net, ift bas l3luftreien oon riefenhaften Veptilien, unter bief en befonbers bie Saurier 3d)thi)ofaurus, ißlefiofaurus unb ©eleofaurus, bie burd) bas ЗІЬеп^

teuerlid)e ihrer Çorm fomie burd) bas ©igantifdje ih^er ©röße heroo^os^*

Sieben ben Sauriern lebten and) ed)te Stepüiien: Slrotobile unb Sd)ilbiröten unb am 6 d)Iuffe geigen fid) and) bereits bie erften Spuren oon Vögeln unb beuteltierartigen Säugetieren, melcße mit bem fporabifd)en Auftreten ber VIatt=

pfiangen bie nüchftfotgenbe ©ntmictlungsperiobe einleiten.

4. ©ie i ä n o g o i f d ) e i p e r i o b e , bie ©ertiär= ober Sleugeit ber ©rbe, mit einer reiatiuen S au er oon ca. 3 Millionen Saßren, umfaßt bie ©ocäm, Oiigocän=, Miocän= unb ißliocänformation, bie alle gum größten ©eile aus febi=

mentaren Sd)id)ten befteßen, melcße burd) energifcße lofale Hebungen b. ß. burcß gemaltige oulianifdße (Eruptionen gu ben ßöcßften ©ebirgen mie Slip en, Яаг=

patßen и. f. m. emporgeftiegen finb, moburcß im Saufe ber ©ertiärperiobe bie

©rboberfläcße allmählich unb im 3Befentlid)en ißre heutige ©eftalt erlangte unb fomoßl bie <ißflangen= mie aucß bie ©iermelt einen ©efamtdjaratter annaßm, ber ficß auf bas innigfte an bie Seßtgeit anfcßließt.

3 u ben ©ertiärfd)icßten geßören gunöcßft bie feften, grauen, gelben ober roten Sì u m m u l i t e n í a l t e unb 6 a n b ft e i n e , bie ißren Sìamen oon ber ungeßeuer großen 3aßl foffiler Siummuliten erßalten ßaben.*) ©iefe Scßid)te mirb oon ber f t l p f c ß g o n e überlagert, bie aus bunflen Scßiefern, Sanbfteinen, tonigen Slaltfteinen unb SJiergetfcßiefern gufammengefeßt ift, bie gum ©eil fo reid) an Sieften oon gatfoiben b. ß. Seetangen finb, baß biefe ßüufig bie Scßicßtenflädhen ber ©efteine oollftänbig bebecfen unb ben Sìamen fjufoibem fanbfteine füßren. ©ine mettere Scßidßte bilbet bie M о I a f f e ber Sllpen, melcße aus einer mäißtigen Slblagerung oon Sanbfteinen unb Konglomeraten (Siagett flüße) befteßt, bie an Sßetrefaften oorneßmlich Cyrena semistrata unb Cerithium plicatum füßren.

3 u ben jüngeren ©ertiärbilbungen recßnet man bie V r a u n i o ß l e n - - l a g e r , bann bie an Sieften oon SJieeresbetooßnern teidjen M a g b e b u r g e r

*) Sium m uliten finb linfem bis tnlergro^e 3®urgelfü§er (^ornm iferen) m it platten, geiam m erten ttaltgeßäufen.

(31)

6

fotnie bie m arinen 33racÉ= unb 6ü§œafferablagerungen non й а П = unb 6 anb=

ft e i n e n, © e r ä 11 e, © i p s, 3R e t g e I, S e g e I unb б a n b e, bie alíe jaí)I=

геіфе ffoffilien nerfcí)iebenartiger Siergattungen entíjaíten. ЭДиф í)aben im Sertiärgebiete ber Síarpatíjen bie ungefjeuren 6 a l j f l ô j e non 9B i e l i c 5 f a unb 93 о ф n i a große 9Віфіід!еіі erlangt, б ф ііе^ііф gehören ßieijer außer б ф г o e f e í non ben ©ruptiogefteinen поф bie ї г а ф р і е unb ® a f a i t e.

933a0 bas o r g a n i f ф e ß e b e n betrifft, fo naßm biefes im 93erlaufe ber Іііпо^оіїфеп 'periobe einen ^oefenffiф anberen ©ßaraiter an. S ie llrfaфen ßieoon finb unter anbern оогпертИф in ben fortroäßrenben 93 e r f ф i e b u n g e n b e r © r e n j e n oon fjeftlanb unb ЭЛеег infolge oon Hebungen unb ©enfungen ber Continente unb in ber | > e r a u s b i l b u n g b e r K I i m a j o n e n ju f-ифеп.

3n ben älteren ißerioben реп^фіе auf ber ©гЬоЬегрфе oon ben ißolen bis jum 9lequator ein gíeiфmäßig marmes Klima, ba bie ©rbroärme bamals eine fo ßoße toar, baß Semperaturunterfфiebe infolge ипдіеіфег б о п п е т beftraßtung поф піфі ins ©etDiфt fielen. ЗІаф unb паф aber patte bie ©igem roärme ber ©rbe Ьигф Ülusftraplung berfelben in ben ипепЬІіфеп 9BeItenraum fo roeit abgenommen, baß рф ffimatifфe Unterfфiebe mepr unb mepr bemerfbar таф іеп unb im Saufe ber Sertiärjeit Kiimajonen in unferem peutigen біппе perausbilbeten, bie eine бопЬегипд ber Organismen ju r fjolge patte, fo baß innerpalb bes langen 3 eü raumes 3 ЭШШопеп Заргеп ganje Sier=

unb ißfianjengruppen oon anbern oerbrängt rourben. 6 0 folgte beifpielsroeife in 9JlitteIeuropa ber поф й и ^ ф е п bes ©ocän bie fubtropifфe bes Oligocän unb iüciocän unb їфііерііф auf biefe bie gemäßigtmitteIIänbifфe Çiora bes jüngften Sertiär bes ißliocän. 3 U erroäpnen ift, baß u)äprenb ber ganjen iperiobe unter ben ipfianjengattungen neben ben 9ca b el p ôí j e r n оогпертііф bie S a u b p ö l j e r auftraten.

91иф in ber Siermeít pat рф bie Klimaönberung in ben tropifфen unb fubtropifфen ЗЗІеегеп bemerfbar д е т а ф і 9Jcit 93eginn ber Sertiärjeit fterben патИ ф oiele Zierformen дап^Ііф aus, unter anbern bie S l m m o n i t e n unb 93 e í e m n i t e n, bann bie für bie Kreibejeit ф агайегі^ф еп Krüppelformen ber S i m m o n e e n unb епЬІіф bie fy I u g= unb i ö i e e r e s f a u r i e r , raäprenb cmbere Zi er фр en roie beifpieítoeife oieíe 9 3 î o I I u s f e n g e f ф I e ф t e r mieber mepr unb mepr in ben ípintergrunb jurücftreten. Sagegen aber erfapren bie Ziergattungen, beren erftes Sluftreten in bie т е ф ^ ф е speriobe fällt, eine großartige ©ntfaltung mie j. 93. jene ber 5 r 0 f ф í и г ф e n, $ a i f i f ф e.

K n о ф en f i f ф e unb 93 ö g el. 3« befonberer Sntmicfíung unb $ err f фар aber gelangten bie © ü u g e t i e r e . SlnfängM) finb es neben 93euteltieren йппафр Sicfpäuter: bas Spaläotperium unb 91пфйрегіит, іарігйрпііфе Sin=

pufer, bie 93orIüufer ber ipferbe; bas ІЬрфюеіп (Síntpracotperium) unb bas jmeipupge, langpalfige unb íangfфroänJІge Slnoplotperium, ein 93orIäufer ber 9Bieberfäuer. Sieben biefen Sicfpäutern pnbet man in ben eocänen бфіфіеп аиф fфon Slefte oon 9tagern, 9iaubtieren, Çlattertieren unb Slffen. 3n ben

(32)

jüngeren 3 ^träum en bes Sxrtiär fptelen eigentümliche, längft ansgeftorbene Slephanten unö 9rt)rtu>jeroffe, bie man megen ihrer Зіізеща()пе S R a f t o b o n t e n nannte, eine Hauptrolle. 3 u biefen gefeilten fich im Verlaufe ber Seit bie pftangenfreffenben e e r e s f ä u g e t i e r e, bie ЗїоЬЬеп unb ert)ten 3BaIe. ©ie S ö i e b e r f ä u e r xoerben burd) iprtfche, 9Jłofd)ustiere, ©iraffexx, îlixtilopen unb

©ajellen oertreten unb bie ß i n h u f e r burd) ein Sßferb oon ber ©röfje eines

©fels (Hipotherixxm). ilm 6 djluffe ber ©ertiärgeit begegnen xoir bereits einer jiemlid) bebeutenben 'Slnjal)! oon йа^ехх, Hpäuen, Hxinben, Sitarbern, Ottern, Sachfen, ЗЗіЬегп, 93ären, Hafen unb Hrtfd)en, bie ben Söeg §ur biluoialen unb jehigen ©ierxoelt anbai)nen.

5. S ie a n t l j r o p o j o i f c h e S ß e r i o b e ober bie 3 e h t s e i t ber ©rbe, mit einer relatioen S au er oon etxoa 1 bis 200.000 Sahrexx, umfafjt bie Quartär=

formation, xoeid)e in 5x0ei Stblagerxtngsfdjichten gerfällt unb gxoar in bie ber Slitquartärseit S i i n o i u m unb jene ber Sungquartürgeit S I Hu o i u n x .

S a s S і I u o i u m ift aufgefchxoenxnxtes 2anb oon nod) locterenx 3nfam=

menljange, bas über ben jüngften Sertiärfd)id)ten ruht unb fich auf ©eröde, gröbere ©efdjiebe, Slblagerungen oon Síaíítxtff, Sties, 6 anbeň, ßehm unb 2öfj foxoie axtf Sorfbilbungen unb Höhlenausfüllungen befd)ränft. 3nm Siluoium gehören aud) nxädjtige, mehr ober xoeniger abgerunbete f^elsblöde axts oor=

nehmlid) rötlichem ©raxxit, bie oereingeli über bem aufgefdjioemmten 2 anbe ber norbbeutfdfen Siefebene bis in unfer ©elänbe gerftreut umherliegen unb 00m ÜSoIfe Sünblinge ober erratifd)e 93Iöde genanxxt xoerben. Siefe finb feine heimifchen ©efteine, fonbern ftammen aus 6 fanbinaoien unb fyinnlanb unb ftimnxen ihrer 23efdjaffenheit nad) oöffig mit ben bort gu Sage anftehenben

©efteinen überein. Siefe fjelsblöcfe xourben nebft anbern norbifdjen 2lbiage=

rxtngen xtnb ©efd)ieben gxtr ©is= ober ©lagialgeit axtf ©Ietfd)ern transportiert, bie fich öon Stanbinaoien aus über gang 9torbeuropa oerbreiteten, füblid) bis an ben Shüringerxoaib, bas ©rggebirge, bie 6 ubeten unb Starpati)en oorrücften unb ihr mitgeführtes ©efteinsmateriale bei eingetretener ©isfdjmelge bort ab=

festen, xoo xoir es jefit finben xtnb bas im ©egenfahe gum heimifdjen Siluoium n o r b i f d) e s S i l u o i u m genannt xoirb.

S a s S ili u ü i u m befteht gum xoeitaus größtem Seile aus augefd)xoemtntetit 2 anbe, bas поф tagtäglid) unter SRitxoirfung unferer Çlüffe unb ftel)enben

©exoäffer oor unfern Slugen gum xRieberfdjiage gelangt xoie Schlamm, 2ehm, Sanb, Sties unb ©erölle, aus benetx fid) bie S eltas unferer grofjen Çlüffe unb

bie 2agunen unferer ЗЛееге gebilbet haben unb nod) xoeiter bilben. ' 3 U ben Qllluüialbitbungen gehören ferner bie ^Ibfähe oon gexoöhnIid)en unb heilen

rtRineralquelien xoie bie SttxH= unb Stiefelfinter, Stalftuffe, ©ifenoder, 9xafenfanb=

fteine unb bie in fumpfigen ©egenben fid) abfetjenben Sorfiager. “Slxtd) bie ausftrömenben 2aoen unferer поф tätigen QSuIfane, bie 93ilbung oon 6 anb=

bünen, Snfuforienlagern, bie als 3nfxtforienerbe, 'ißolierfdhefer unb Stiefetguhr ЬеїфгіеЬеп xoerben, foxoie ber 2lufbau oon Storallenriffen in unferen ЭЛеегеп burch gegenxoärtig lebenbe Sßolppen xoerben gu ben Ä u o io n en gegäljlt, ebenfo

(33)

cuter) unfete SlcEeterbe ober bet £>umus b. t. bie oberfte pflanjentrogenbe бф іф іе bet (£rbe.

®te í o r a ober “ißftanjentoelt ber anif)topojotfii)en ^etiobe ift tm 3Befent=

Hájen unfete jetjige. ©et Untetfcfjieb §u 93egiun berfelben gegenüber bet 3et)t=

geit befianb Ijauptfäájltdj n u t tm Partieren etngelner 6 pegtes unb in betn 93ot=

fommen nodj norbtfcřjer potm en nameniltd) notbtfci)et ©orfpfionjen.

Зіиф bie Ç a u n a toeifi im ÜBefentlicfjen biefelben ©iertppen auf tuie bie 3 efetgeit, toenngleidj bie fogenannten oorfintfiutlidjen Säugetiere unb bie großen 3agbtiere bet alten (Setmanen längft ausgeftorben finb unb beren Sieletteile, SSIfne, ©etoei^e unb fonftige íínodjenrefte n u t nod) in ben biluoialen 'ЗІЬІаде-- rungen unb ööijlenausfüllungen eingebettet oorfommen, mie beifpielstoeife bas 9Jiammut (Elephas primigenius), bas Slnodjennas^orn (Rhinoceros tichorhinus), bet ipöljlenbär (Ursus spelaeus), bie $öt)Ienl)päne (Hyaena spelaea), §öf)Ien=

tiger (Felis spelaea), ipöfjlenljunb (Canis spelaea) unb tpölflenlöme (Leo spelaea),

— bas 9Bifent (Bos priscus), bet 9Iuetod)s (Bos primigenius), bet (Ш) (Alces palmatus) unb bet foffile ipirfd) (Cervus elaphus). 93on Ijoijem Sntereffe ift, ba§ neben biefen foffilen ünodjenreften oorfintftutlid)er Säugetiere aud) foldze non SOtenfdjen gefunben mürben, ein ЗЗеюеіз, ba^ bet Sftenfdj fdjon ein 3eit=

genoffe ber biluoialen ©iertoelt roar, aus Çeuerftein primiüoe 3öetfgeuge gu bilben oerftanb, bie Slunft fe tte t ju madjen unb gu unterhalten iannte unb oon bem fJIeifdje bet gleiclfgeitig lebenben Sierro eit fidh näljtte. S ie oerglei=

djenbe rllnatomie bet Sielette insbefonbere bes Si^übels teijrt, bah bie älteften Utmenfdjen einer niebeten 9lrt unferes ©efd)Iechtes angeljötten unb bie oet=

binbenbe 93rüde gu ben älteren Ulffenmenfdjen (Pithekanthropen) bilben, bie fid) unmittelbar an bie iOienfdfenaffen (Anthropoiden) anfdjlieffen. Sie printi-- tioen 3uftänbe ihrer torperlidjen unb geiftigen Organifation unb ihrer Sitten ergaben auffällige Übereinfümmung mit ben Urguftänben ber oorgefchidjtlidjen 9Jlenfd)en b. f). ber längft ausgeftorbenen 9raffen, bie roährenb bes langen Seitraumes ber ^Pfahlbauten, ber Stein--, Sronge-- unb ©ifengeit oor bem 9luf-- treten ber Slulturmenfd)en lebten unb noch unter ber Silbungsftufe ber nie=

brigften heute übrig gebliebenen 9Bilben ftanben. S a in ber fünften ©rbent=

toidlungsperiobe ber 93tenfdj (Anthropo) über alle ©efd)öpfe bominiert, roitb biefe nad) ihm bie anthtopogoifdje genannt.

II. © e o lo g ie b e s iB e g ir ie s .

3 m 9lnfcl)Iuf3 an bie ©rbentroidlungsperioben möge nun oerfud)t toerben, bie geologifdje Sefdjaffenheit fpegiell unferes Sdjulbegiries unb foroeit notmenbig bie ber nädjften Umgebung fennen gu lernen, toeId)e einem ber älteften fyer­

laube tDiitteleuropas angehören; benn nach Unfidjt hemorragenber ©eologen fällt bie öebungsepodje bes Subetengebietes, bes 9ftähtifd)=fdi[efifchen ©efenfes unb ber Setggüge, roeldje 93öhmen umgeben, in bas paläogoifdje 3eitalter unb groar in bie 3ed oor ber Steiniohlenbilbung. S ie $auptgefteinsmaffe ber angeführten Serggüge beftefjt aus ben íriftaHinifchen Urgefteinen ©ranit, ©neis.

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