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Deutsche Monatshefte in Polen, 1937, Jg. 4 (14), Heft 1

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Academic year: 2022

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(1)

7 Dmtfcfyß HTonatß^ßftß m Polen

9eitfd )d ft für ® ef^ id )tß u n ö ®egentt»art ó es t)cu tfd )tu m

0

in p o le n

3af)rgang 4 (14) 3uU 1937 £)eft 1

üiffoc Daudet/ ^aftorai'^

D e u t l e stm fcljßn 0 f t mb tP e f t.

Ö a0 tm't m einer 3eitenroen6e leben ift nieten Ü le n f^ e n beroujjt gerooröen, teióer noab nid)t fo nieten, öajj öiefe C rfe n n tn is 6ie e u rn p a if^ e P o titif tnan=

6etn fonnte. D ie große 2tu sein o n6erteßung gtnifdjen óem aben6tän6ifd)en D enfen unö öem B o lld jetn ism u s tnirö teiber non öen liberalen rnefttid)en D em ofratien im m er nod) fü r eine 9tngetegenbeit fd)ongeiftiger D isfuffion gebatten, m abrenb ber im © om fetftaat organifierte K o m m unism us m it ś)ilfe ber K om intern in ber gangen H ielt tnüt)[t unb ben Stm fturg norbereitet.

€ in e s ber K ernproblem e biefer fflenbe ift bie H eubeftim m ung bes Der=

battniffes g tnif^en (Eingetmenfd) unb <5emeinfct)aft a u f alten © ebieten bes le b e n s . £tnb bei ber B etrachtung biefer ^ ra g e geigt (Id) auch heute beuttid) bie ttnittetlage bes beutfchen D otfes g tnif^en (Dften unb Hleften. tD ährenb nam tid) bie „atten D em o fratien " bes H leftens bie F reiheit bes (B ingetinbinibuum s, tnie fie fie oerftehen, fü r b as ©tficf ber H ielt halten unb bie Freiheiten biefes 3nbini=

bttum s über bie © ebunbenheit an Ö otf, © efetlfdjaft unb © ta a t ftetlen, bas hei^t bem © ta a te n u r tnibertnillig © infd)ränfungen gugefteben unb in ber D erteibigung ber B ed)te bes © ingetinbinibuum s, fie nennen b as Ö erteibigung ber ttUenfchen^

rechte, ih re europdifd^e HRiffion fehen, bebeutet ber B otfcheroism us bie €ntper=

fontidjung gu © unften ber ittaffe, bes K olteftios, ber b ru talen © etnalt. ©etbft=

uerftänbtich gibt es ltnterfchiebe in ber geiftigen G attung groifchen Frangofen unb © ngtänbern, am h ift ber tatfädjtiche © ad jn erh att ber B egießungen groifd)en

©ingetmenfd) unb © em einfd)aft aucß bei biefen D otfern n ertn id etter, fü r unfere B etrad )tu n g en aber genügt bie nereinfachte F o tn iet um ben © runbgebanfen fla t herausguftetten.

D a s beutfdje D enfen unb ^ a n b e tn ber © egenm art fen n t ben ©ingetnen n u r a ts © eit bes © angen, bejaht n u r bie gem einfchaftsgebunbene P erfontichfeit, roeiß aber, baß ber fcßopferifdie © rieb ber P erfontichfeit bie STtogtidjfeit ber

© ntfattung im B aß m en bes D otfsgangen unb gu feinem Htußen erhalten m uß, tueit ber beutfdje Ü otfsch arafter bies nertan g t.

H läßrenb bie mefttichen D em o fratien non iß re r geiftigen D ergangenheit geßren, © ngtanb eine auch uocß heute große © rabition oertoattet, in ber ©egen=

m art in breiten ©chicßten unb m'etfad) in ber potitifcßen © p iß e aber in ftin ftto s finb fü r bie H lettroenbe, bie heectuffom mt, fühlt b as beutfcße D otf in atten ©d)idh=

ten bie © efaßren einer entgbtterten H ielt. D ie Konfequeng bes O nbm ibuatism us ber H leftuotfer, beren innere, gufam m enhattenbe H lerte burd) Hftcdjanifierung unb ©echnifierung bes © ebens, im m er m eßr au f fletne 3 ir fet gurficfgeßen, fan n n u r bie Ö erm affung fein. Fue © ngtanb hot b arü b er unlangft B atbm in in einer B ebe bas B efte gefagt, ber bie © efaßr ah n t, bie fü r b as britifdje P o tf heraufgieht, m enn er aud) bie D enfform en bes © ib eratism u s nid)t fpcengen fan n . D er Bol=

fd)em ism us ßot fotgerid)tig bie P erfo n licß feit gu © unften bes K otteftius abge=

b an ft unb fießt in ber Ü tecßanifterung bes © ebens ein Hbeat.

(2)

Ö a e óeutjd)e D olf l)at eine o r g a n i s e io f u n g öfefer ® n m ö frag e gefunden:

Me b lu tsm äß ig uolbsgeburiöcne ID etfonlidjfeit, 6ie ftd) in ißrem © ein un6 ttM tfen a ls C eil öes D olfes erfennt, oßne 6as fie ni<f)t tnoglid) m äre, m eber in ißrem leibliä)en © ein, nod) in il)rer geiftigen <Bs fa n n nid)t rounberneßm en, baß gegenüber bem überfteigerten O ntelleftualiem us bes tü eften s unb bem alle abenblanbifdjen ^ u ltu rro e rte nerneinenben B olfdietD ism us, bas beutfdie D enfen unb ^ a n b e ln ber © egentoart bie b lutsm äßige B inbung an bie © em einfdjaft bes Ö olfes fo ftarf betont, alfo bas b io lo g iz e , b as o r g a n i c e P rin g ip ßerausftellt, w eil aüein in biefer H altung bie B e ttu n g oor ber D erm affung liegt, bie geglie=

berte © em einfc^aft ber iftenfcßen unb bie © inorbnung bes © ingelm enfdien in ooller © rßaltung feines P er|o n lid )fe itsro e rte s mbglid) roirb. Ö i e f e g e i f t i g e 5l u s r i d ) t u n g b e s b e u t f d ) e n ö o l f e s t o i r b e i n ft a l s b i e g r ö ß t e e u r o p ä i f < l ) e C a t b e s H a t i o n a l f o g i a l i s m u s g e m e r t e t tu e r b e n. B a ß aud) bie organifdje B eftim m ung bes D erljältniffes pon CingeU menfd) unb © em einfdiaft © p annungen aufroeift, geßt a u s bem iöefen allen C ebens ßerpor, bas ein einiges W ulfen swifcben © p an n u n g en ift. Om e in ze ln en ift es bie © rengbeftim m ung gtnifdjen bem Ślnfprud) bes © angen unb bem ber Ć>erfonIid)feit, bie im m er neuperfud)t tnerben m uß.

B iefe geiftige © ru n b ß altu n g finbet au f aEen le b e n sg e b ie te n im heutigen B eutfd)lanb ißren Q lusbrud1. tü ir rooEen im folgenben einige furge Berner^

fungen über b as fogiale unb politifdje © efdjeßen maeßen. ileb eraE in ber iö e lt fteßt heute bie fogiale ijrage im D orbergrunb bes le b e n s in te re ffe s ber D olfer unb beftim m t m it ben © rab ih rer inneren ^eftigfeit. On ben toeftlichen Bemo=

fra tie n gilt nach ben liberaliftifdien 5lnfd)auungen pon Ü )irtfd)aft unb B eziehung pon löirtf<haft unb © em einfd)aft bie 5lrb eit a ls © a re , bie ber A rbeitnehm er fo teu er a ls möglich anbietet, ber U n tern eh m er fo biEig roie möglid) 311 ertnerben perfucht. A ls übergeorbnete 3®e<fe roerben non ben arbeitenben ÜTtaffen n u r ^laffenintereE en, pon ben U n tern eh m ern n u r perfönlidje Ontereffen a n e rfa n n t, mie b as im © efen ber liberaliftifdjen © irtfeh aft gegenüber ber gebunbenen, m ittelalterlichen liegt. B e r © ta a t gilt in b eju g auf bie © irt=

fdjaft n u r a ls © djüi^er beredjtigter Ontereffen beiber C eile. B ie © tre ifs au f ber

"Parifer © elta u sfteE u n g unb ber © d jaffn erftreif ber © m n ib u slin ien in lo n b o n roährenb ber Ä onig sfro n u n g , haben aller © e it beutlid) beiniefen, tnohin biefes liberaliftifche B en fen fü hrt. A nb biefe © tre ifs foften, inie ber am erifanifdje

© eem an n sftreif erroiefen h at, piele © iE io n e n bes Ö olfsp etm o g en s, tnährenb

© iE io n en h eere pon A rbeitslofen in ben lä n b e r n bes © eften s hungern. Dom

© elbbenfen fyet, roie es ber liberaliftifchen © irtfd ja ftsau ffaffu n g entfprid)t, foE bie lo h n fra g e gelöft roerben, roas fid) a ls unmöglich erroeift, ba bie © reife ben lö h n e n folgen, roenn bie © irtfeh aft tu n unb laffen fa n n roas fie roiE, unbefeljen, ob b as bem © a n je n fdjabet ober n üßt. B ie pielgepriefene F reiheit ber ©erfön=

lichfeit h at in biefer roirtfdjaftlichen © p h äre ihre b ittere Ä ehrfeitc.

On © orofetrußlanb foEte b as m ar^iftifdje © yftem , eine fonfequente ^ort=

bilbung bes liberaliftifchen © irtfeh aftsb en fen s, burd)geführt, einen Aeberfchuß an © ro b u ftio n sg ü te rn erzeugen, beren fogialiftifch gerechte ö e rte ilu n g bem arbeitenben © en fd )en b as © a ra b ie s auf C rben fdm ffen foEte. © ta tt beffen herrfdjt bitterfte H ot, ber fogialiftifche © ta a t erroeift fid) a ls ber graufam fte C y ran n , ber pon ber fdjm alen ©chidjt ber © ußnießer bes © yftem s gur K nebelung unb © rniebrigung ber © erfönlichfeit ausgm uĄt w kö . ©ine perfönliche F reiheit bes A rb eiters befteht nid)t, bie Jreig ü g ig feit ift eingefchränft, b as ©tachanoro=

fyftem a ls A n treib er überbietet aEe A ntreiberm ethoben bes am erifanifdjen ijrü h fa p ita lis m u s. B ie B cdjte bes © ro le ta ria ts befteßen b arin , gleichmäßig gu hungern. B ie © ro b u fte, bie es gibt, finb in ber © u a litä t m inberroertig. © e n n auch m anches an biefen ^u ftän b en au f bie tuffifeße © igenart gurüefgeführt roerben fa n n , fo befteht boch fein erlei 3 roeifel, baß b as mar;ciftifche © yftem gu biefen

(3)

fo lg e n führen m uß. D a s ift öas 5Irb eite rp araö ie8 öer © orojets, über 6em öie

©. ¥>. iL. roacbt

D er n atfo n alfo g ialiß m u s ß at e rfa n n t, 6aß A rb eiter unó ltn te rn e ß m e r m betreiben ^Irbeftsprogeß em gefpannt unö m it ffjrer A rb eit öem DDlfs=

gongen un terg eo rö n et fmb, baß fie alfo o o t allem gufam m eugeboren. D as 0ejet3 gur (Orbnung ber natio n alen wirbelt, b as flugerm elfe au f ber natürlld)en

© n b e lt bes B etrieb es aufgebaut Ift, Ijat bies ln feinen B eftim m ungen ju r

© eltung gebracht. B leldjgelttg ß a t ber H atlonalfojslatism us erfan n t, baß es ble

€ b c e ^ e ^ 21 r b e 11 Ift, ble bem fSTtenfdjen gu B eroußtfeln gebracht tu erben m uß, glelcf) ob ^anb= ober © elftesarb elter, unb baß blefe cEßre ber 2lrbelt im gangen D olfe f)ocl)gel)alten m erben folt, m ell feberm ann erfennen m uß, baß n u r ln ber

£)ocf)CKl)tung unb (Ehrung a l l e r 2lrb elt ble ausglelchenbe ^o rm el fü r ble foglale

© d)ld)tung gu flnben Ift. D e r 1. JB al, feßt noch m ben meftllchen D em ofratlen, unb frü h er auch Deutschen Belche, häu fig er 2lnlaß gur blutigen ^ram aH en unb Ä laffenfam pf, Ift ber größte F eiertag bes geeinten beutfchen D olfes geroorben.

D ie fölrtfchaft m uß a ls D olfsroirtfcf)aft bem B an g en bienen unb nicht bem <£ln=

gelnen. D er © ta a t unb ble R ührung, ble ftä) nicht, tole in ben parlam cntarlfchen D em o fratlen au f burcf) "Parteien offen ober g e ta rn t o ertretene D ntereffengruppen ftüßen, o e rtrltt ble € l)re äer 2lrbeit, too es notig Ift unb orbnet ble freie 3nitla=

tloe bes mktfdjaftenöen B tenfchen, ble durchaus gewafytt bleibt, bem tjotyezm Ontereffe bes ö o lfe s u n ter. (Es tolrb ein ilelftu n g slo h n gegahlt, ber heute im Dur<hffhnltt noch n ldjt ble ^ ö h e h<it, ble b as b e u tf^ e Ö olf vm Ontereffe ber bcft=

m oglldjen L eben sh altu n g allen Ö olfsgenoffen roünfchen m uß, ber es aber ermög=

licht, baß B fiE lonen D eutfiher tuleber 2lrb elt unb B ro t haben unb, baß bas ü o lfsg a n g e feine A ufgaben gur ©l<herung bes L eb en srau m es burchfüßten fann.

D abei Ift ber L eb ensftanbarb bes beutfcßen A rb eiters heute b e re its olel hähee a ls ln aßen bftlichen H achbarftaaten unb fteßt bem ln roeftllchen © ta a te n faum nach, gang abgefeßen oom 2 lrb etterp arab les © orofetrußlanb, mo es n u r einen

© tan b arb bes D egetierens gibt. Loßn= unb p re ls h o ß e m erben im Deutfcßen J^elcße im mefentllcßeri ftabll erßalten. D er A rb eiter erreicht alles, roas ble oolfs=

mlrtfchaftliche L age bes beutfchen D otfes guläßt, oßne © tre lfs , elngeorbnet ln ble ÖDtfsgem elnfchaft. D a s I f t b l e g r ö ß t e <Eat b e s n a t l o n a l f o g l a = l l s m u s f ü r b a s b e u t f <h e Ö o l f . © Inrichtungen role „ ^ r a f t burcf) ijreube", b a s 2lm t „© cßonhelt ber 2lrbelf", b a s fÖ interhilfsm erf, b a s iffllferoerf „ittuttev unb S tn b " , bas S H üttererbolungsm erf, ble H . © . D olfsrnoßlfahrt unb oleles anbere geigen febem, mo m aß rer © o g la lism u s, ber a u s ber etßifchen D erpfllchtung ber Dolfsgenoffenfcßoft fließt, gu flnben Ift. W enn aucß au f blefem B eblete nocß nlcßt aEes erreicht ift, roas gu e r t e il e n flcß b as beutfche Ö olf a ls 3 tel gefelgt ßat, fo Ift es bocß a ls elnglges ln ber fö e lt a u f bem lö eg e ber Löfung ber fogialen ^ ra g e , fo weit blefe # ra g e burä) fPenfcßen ü b erh au p t unb bei ber geopolltlfcßen L age bes öeutfd)en D olfes gelöft roerben fan n . D l e f e r f Ö e g a b e r l f t n u r m o g l l c ß g e r o e f e n a u s b e r r o e l t a n f c h a u l l c ß e n u n b f e e l l f c ß e n f f a l t u n g ß e r a u s l n b l e b e r n a t l o n a l f o g i a l l s m u s b a s b c u t f c ß e Ö o l f g e b r a d t t ß a t .

On ber P o lltlf o ertreten ble Inblolbuallftlfd) ausgerlcßteten D em ofratlen gem elnfam m it © orofetrußlanb, bas fle begelcßnenber töeife felbft ln ben ifre ls ber europälfdien P o lltlf ßlnelngeßolt ßaben, ble P a r o le ber foU eftioen ©Icßerßelt, bas ßelßt jene fdgematlfcße F orm ulierung, ble m it ben Ö olfern a ls gleichartigen P a r tn e r recßnet unb bam lt, baß aße B eg ieru n g e n unabhängig oon P artelln tereffen entfdjelben fönnen. D ie s ift ein ecßt liberal^bem ofratifdjer © rugfcßluß, benn eben=

foroenlg role ble Bfenfcßen gleldj flnb, flnb ble ö o lfe r glelcß, Im m er roerben flcß ble D olfsperfonllcßfelten ln Ißrer © i'genart aud) ln ber P o lltlf burcß»

felgen. D an n aber ift beutlld), baß ln ben „alten D em o fratlen ", ble beelnfluffenben P arte lln te re ffe n unb ble gefaufte P re ffe , alfo ble fogenannte öffentliche B telnung,

(4)

m anchm al g u t (Jm ióe, m anchm al gum £etóe 6er Ä egterenöen ftärfer fmó a ls óieje fetbft. ^lugerbem roa«f)t feóe óiefet D em o fratien angftltd) öaru b er, öa^ nid)t am € u ó e 6er p a r t n e r im @ p:el fid) m it 6em ö e u tfd te n 3\eid)e uerfobne. (Es fft ja fein © ebetm nts m ebr, mię febr € n g la n 6 beftrebt :ft $ran freid ) nt<bt an einem

©t[<be m it öem öeutfcben 3\e i ^ e gu feben un6 um gefebrt. SDenn m an h in ter 6er P a r o le oon 6er M le ffio e n © icbrrbeit nidjt n u r eine © arnung öer 5ibficbt, ebrlicbe D ertrag e m it 6em ö eu tfd jen Äei<be unm ögiid) gu m adjen feben foli, óann m üßten es 6ie roeftiidjen ö e m o fra tie n fertigbringen, 6en D o iferb u n b sp aft oom Der=

failler § rie6 en so ertrag gu (ofen un6 6en D olferbtm 6 6ur<b eins 6en gegebenen Sdmftänöen angepaßte R efo rm gu einer ieben6igen D olferfam ilie gu geftaiten.

D ie ^ ü ß ru n g 6es D eutfdjen 2lei(be6 öenft au<b in begug auf 6ie 5iußenpo=

titif fonfequent unö organifd). © ie mit! in groeifeitigen V erträgen das aus=

banöein unö feftlegen, m as 6en le b e n sin te re ffe n öer D ölfer entfpri<bt. © ie ift öabei m eit öaoon entfernt, mie g. 8 . € n g la n ö eine P o iitif 6ee rigtjt or rorong, mg country, alfo P tacb tp o litif gu treiben, fonöern ift au<b in 6er P o iitif ióeengetragen, in öem © inne, öaß fie öas ^ufam m enleben 6er D ölfer auf 6er © tu n ö lag e objeftioen Jbecbtes unö u n ter P a b r u n g 6er meltanfcbauiicben (Begebenheiten au fbauen mit!.

D a s beißt S a m p f gegen 6ie alles organifdje D olfsleben gerftörenöe P ir f lid jf e it öes P o lfd jem ism u s, foroeit er außerhalb öes © orojetftaates unö in 6er P e ltp o litif a u ftritt. D iefes D erbalten m iró 6er R ührung öes P eu tfd jen J\eid)es a ls i6eD[o=

gifd) oorgetDorfen, ift aber alles anöere a ls ö as, ift oielm ebr 6ie feljr reale € rfen n t=

n is gufünftiger, notroenöiger © ntfdjeiöungen, gu öenen 6ie D ölfer € u ro p a s unö 6er P e i t aud) feelifcb gerüftet fein m uffen. IDeöer öie frangöfifdje la t in i tä t , nod> öie 36een oon 1789, noch öie englifcbe D em o fratie roeröen öie D ölfer im m un m adjen gegen öie P e ft öes K o m m u n ism u s, öas m irö n u r erreidjt öurcb eine lebenöige D olfsiöee unö eine innere D o lfso rö n u n g , öie öie geiftige H altung fdjaffen, in öer öer p e ftfe im unroirffam m irö. U nö € u ro p a m uß öagu gcbradjt roeröen, öiefen p e ftfe im ausgufdjeiöen.

D ie innere D olfsorönung im Jteidje, getragen oom © eöanfen öer oölfifdjen

© em einfcbaft, fa n n t y n nidjt n äh er e rö rte rt roeröen. € s genügt in öiefem 3u=

fam m enbange ö arau f bmguroeifen, öaß fü r ö as D e rb ältn is gu öen anöersoölfifdjen

© n ip p en jene © runögeöanfen oon öer 5Idjtung öes D o lfstu m s a ls bödjfter P e r t jeöes JTtenfdjen entfdjeiöenö finö, öie öer R ührer a u sg e fp ro ^ e n b^t.

© o ftebt ö as öeutßbe D olf in öiefen ffiggenbaft angeöeuteten 3ufanimen=

hängen a ls D olf öer P i t t e oor u n s , groifdjen <Oft unö P e f t, unö rü ftet fidj geiftig unö m ateriell fü r roeltgefdjiibtlidje © ntfdjeiöungen, öie berauföäm m ern.

* * *

D ie öeutfcben D o lfsg ru p p en im ^lu slan ö e teilen öie geiftige H altung öes P u tte r o o lf e s . © ie teilen audj fein © cbicffal: in öer P e l t faft au f fidj allein ge=

ftellt gu fein, ein ©<bicffal, ö as ihnen täglidj fdjmerglid) gu P eroußtfein fom m t, öa fie in erfter -Lime oom D eutfcbenbaß öer P e l t getroffen roeröen. D ie öeutfcben D o lfsg ru p p en haben in öiefer £ a g e a ls © egenroebr gegen öie ftänöigen ©ntredj=

tungen öen unbänöigen P ille n fidj gu behaupten unö ihre fu ltu rellen unö roirt=

fcbaftlidjen © elbftbilfeeinridjtungen, öie aber oon öen P a c h tb a b e rn im m er roieöer gerfcbtagen roeröen.

Ohne B eh auptung b ängt entfdjeiöenö öaoon ab, ob fie öen genügenöen !fla<b=

roudjs haben roeröen, ö as beißt öen © lauben an ihre 3 u fu n ft, ob fie öiefen Hadj=

rou<bs öurdj ©cbule, fu ltu rellen D erein unö politifdje Beroegung öeutfcb ergieben fonnen unö ob fie ihm öie roirtfdjaftlidje ©jclfteng fcbaffen fönnen unö groar fo, öaß öer © o g ialfö rp er öer betreffenöen D o lfsg ru p p e eine geftmöe © djidjtung aufroeift, affo oor allem einen roirtfdjaftlidj unö oolfifdj gefunöen B au ern ftan ö bat, öaneben im richtigen D e rb ältn is öie baaöroerflichen B erufe, unö öen S au fm an n sftan ö befeßt unö öaß audj öie geiftigen B eru fe, oor allem öer P f a r r e r , öer £ e b re r, öer 2lergte unö 3uriften, o ertreten finö. D ie roirtfdjaftlicbe © elbftbilfe=

(5)

D tgam fation rokó im rnet 6 as 6cnD nenfd)a):t8töL5en ]tm, 6 as auf alle £ebeusgebiete öet Ö o lfsg ru p p e ausgeóefjnf roeróen m ug, fu r 6fe ea m (5rage fo-mmt, un6 öas uor allem u d u 6em ibealen 6 e 6 a n fe n 6er Ü D lfsgem elnJdiaft getragen fein m ug. Üor=

ausfegung fu r eine erfolgreiche D ertelólgung gegen öen 6 e g n e r Ift 6le einheitliche 3ufam m enfaffung aller K räfte ln einer polltlfdjen B em egung, m enn es aud) felnesroegs fo Ift, öag öle erreldjte €lnf)elt öle io f u n g aller €5d)® lerlg?etten brln=

gen fan n . 2luslanööeutfd)es ie b e n m lrö Im m er k a m p f fein unö ^ a m p f b ringt Im m er D erlufte an fülenfdjen, öle öem ftetlgen €lnfat3 öer eigenen Iperfon nld)t ge=

roachfcn flnö, an © rg an lfatlo n en , öle fid) Im K am pfe nldjt bem afjren. ö le fe €r=

fe n n tn ls, öag ö as auslanööeutfdte le b e n fteter S a m p f Ift, öer öen uollen dnnfag fü r eine 3öee unö öle öeutfdje V0kH id)H ü foröert, teilen öle Dolfs=

gruppen m it öer natlonalfoglallftlfdien B em egung a ls C lem ent einer f)erDl=

fdjen H altung, öesl)alb Ift es fein ith m ö er, öag öer rtolflfdje © o g lallsm u s fld) geraöe ln öen auslanööeutfdjen © ruppen fo fd^nell unö nachhaltig öurchgefegt hat.

ö a g öabel Innere S am p fe über öen © ta ö öer C tfaffung öes natlonalfoslallftlfdjen 3öeengutes unö über feine öerrolrfllchung Im täglichen le b e n en tb ran n t flnö, Ift nicht fo entfchclöenö mlchtlg, gegenüber öem neuen le b e n s lm p u ls , öer non ölefer tD anölung Im ffRutternoIfe au sg egangen Ift, öer öen © lauben an öle ^ u fu n ft öes öeutfchen D olfes bei aüen Ö o lfsg ru p p en geftärft hat. €5o ftehen heute auch augenöeutfchen ö o lfsg ru p p e n ln jener gelftlgen ^ ro n t gmlfdjen © ften unö lÜeften, öle ln öem oben öargelegten © Inne öle organlfdje lo f u n g öer rolchtlgften £ebens=

Problem e anftrebt. tö ä h re n ö ö as öeutfche SK utternolf feinen S a m p f fü r öle 3u=

fu n ft C u ro p a s ln ftaatlld) gefldjerten fo rm e n führen fa n n , müffen öle D olfsgrup=

pen ln öen frem öen D olfern öle abenölanölfcge K u ltu r n o r allem gegen öen B olfcherolsm us fld)ern helfen, ö a g ln ölefem tü e ltfa m p f öer © elfter feöer einzelne gegen öen fom m unlftlfdjen k e im Im m une Öhenfch m ldjtlg Ift, m lrö aud) öen Ö olfern unö © ta a te n gu B erougtfeln fom m en, öle heute noch öle © efaljr gering fcfjatjen oöer glauben, Ihr öurch B efferung öer mlrffchaftllchen unö foglalen C lnrlchtungen oöer öurd) 5lu frü ftu n g begegnen j u fonnen.

® tf) ijs

D ie Ö olfer orolfdjeneuropas (© . ith'rflng) haben b ish er eine meltanfd;aullch u n terb au te, oolfselgene © tellung gu öen fr a g e n öer ^eltenm enöe nicht gefunöen.

Dlje gelftlger ^ a b ltu s fet3t fld) a u s reldjltd) un o erö au ten © eöanfen öer frangöftfchen B eo o lu tlo n unö C lem enten öer roeftlld)=llberalen D em o fratle gufam m en, öle Ihnen ebenforoenlg liegen, m le öle fo rm e n öer partam entarlfchen D em ofratle, öle fleh längft ln k o n lg s» oöer p rä flö e n te n ö lfta tu re n unö m ehr oöer m enlger öem ofratlfch oerfdhlelerte klüngelherrfchaft geroanöelt haben, a u s oolfselgenen © eöanfen unö, foroelt fle u n te r rufflfcher ^ e rrfe fa ft gelebt haben, a u s einer ftarfen rufflfchen STten=

ta lltä t, öle fleh ln laxer 3tuffaffung oom Jle d jt unö ln einer labilen p flld jta u ffa ffu n g äu g ert. m i t bolfd)emlftlfd)en C lnflüffen glaubt m an öurd) D erljaftungen fertig gu roeröen ohne gu beöenfen, öag aud) öle rufflfche B eo o lu tlo n öurd) öas ipollgek regim e nicht aufgufjalten m ar unö öag n u r eine gelftlgc B eg en eratlo n a u s öem D olfsgeöanfen öle D offer unö © ta a te n ölefes jm lfcheneuropa ln B eroährungsgelten, öle allen ölefen © ta a te n nld)t erfp art bleiben m eröen, oor öem © djlcffal B u g la n ö s bem ahren fan n . On öer ©efdpchte ölefer D olfer fam en olele öer entfchelöenöen Slnftoge oom öeutfchen D olfe non öer 3elt öer C hrlftlanlflerung an über öle k u ltu r öes m itte la lte r s , oon öer D efo rm atio n über öle öeutfche D o m an tlf gur öeutfchen löeallftlfchen iphllofophle unö D ichtung. On öer CHuselnanöerfetgung m it ölefen öeutfchen C lnflüffen, unö olelfad) u n te r llu ffa u g u n g öer ölefe k u ltu rm e rte oerm lttelnöen ö e u tf^ e n m enfehen, flnö ölefe D olfer gelftlg gemad)fen, haben Ihr elge=

n e s D o lfsg u t entöecft, ja m anchm al erft öle eigene © chrlftfpradje gefchaffen. 5lu<h heute roleöer fleht es fo a u s, a ls ob öle entfchelöenöen © eöanfen öer natlonalfo=

glallftlfchen D olfsform ung unö © oglalorönung, öer ^relgeltgeftaltung unö Cr=

glehung, noch fchamljaff unö u n ter A blehnung beftlm m ter fo rm e n gu © unften

(6)

einer angeblichen ö e m o fra tie , aber im m er m ehr gum eigenen Ö ß lfsau fb au betan=

gezogen m erben. Dn öiefen iä n b e r n leben beutfdje ö o tfsg ru p p e n , beren europäi=

fcbe JTtijJion es ift, b as n a tio n a tfo g ia tifti^ e © ebanfengut fo gu form en unb norgu=

leben, bag es oon ben Ü otfern 3roif<heneuro p a8 leichter übernom m en tnerben fan n , unb bag feber © ebanfe an einen beutfd)en Im p e ria lis m u s fernbleibt. D a s ift ihre fjiftorijcbe iH ittferau fg ab e, fü r bie fie oielIeiü)t roenig ö a n f ernten m erben, bie aber g ur ©ntfcheibung bes © eiftesfam pfes m it bem B o lf^ e ro ism u s im beuffdjen © inne b eitrag en fan n . U nb biefe gtoge A ufgabe lognt roagrlicf) bie (Dpfer, bie g e b ra u t roerben müffen. D ie beutfd)en ö o lfsg ru p p e n finb in aEen biefen © ta a te n ein ©ie=

■ment ber © rbnung unb © ta b ilita t, fo bag, oon einem höheren © ta n b p u n ft a u s ge=

fehen, bie © taaten , bie ge »erfolgen unb entrechten, gef) feibft fdjaben. 5tE erbings gnb bie Ö olfsg ru p p en unangenehm e STlahner an Becf)t unb © erechtigfeit.

D er le b e n s fa m p f ber beutfehen Ö o lfsg ru p p en roirb in ber europaifchen P o=

litif entfefgeben, b as h^igt, je nach öem p o litif^ e n ©eroicht bes beutfehen ©efamt=

o oifes m irb geh herausfteE en, ob eine friebiiehe 5fnerfennung ber £.ebensred;te auch bes beutfehen Ö o tfstu m s, b as in frem ben © ta a te n leben m ug, D ia g g reift ober ob roie r»or 1914, bie Ig atio n alitaten frag en m it ein Sinftog gu friegerifdjen 2fusein=

anberfegungen fein roerben. D a s tegtere fa n n niem anb toünfchen, am roenigften bie Ö o lfsg ru p p en feibft, ba gerabe fie in biefem ungem effenes ie i b gu trag en hätten. D eshalb m ug im m er toieber a u f bie eingig mögliche Höfung bes 3ufammen=

iebens ber Ö oifer hingem iefen roerben, näm iid) a u f bie Form el bes R ü h rers oon bem hohen lö e r t bes Ö o ifstu m s a ls © ottesgefdjenf unb göchfter irbifcher tö e r t unb bie b a ra u s fiiegenbe ^ o rb eru n g ber Sichtung o o r frem bem D o ifstu m a ls ethifdjer Ö erpfiichtung feben Ö oifes unb © ta a te s. D a s fcfjliegt in geh bie © eroafjrung oon

£ e b e n sra u m fü r bie ö o lfsg ru p p e n . 3m B eidje ift biefe $orb eru n g längft a u s bem Bereiche einer ibcologifehen F orm el in bie tö irfiid jfe it überfegt roorben im 1prioat=

fchulgefeg fü r bie iU inberheiten in P re u g e n , in ben S iusführungsbeftim m ungen gu oerfdjiebenen B eidjsgefegen, g. B . bem B eidjsfugenbgefeg, oor aEem ab er in ber iopaien ^ a itu n g aller © teE en gegenüber Sinbersootfifdjen. iö e n n einige Hadj^

b arftaaten bes B eid jcs, toenn and) n idjt in ben offigieEen B eb en ber © ta a tsm ä n n e r, fo boch in ber P ra jc is ber Ö erroattung unb im © etoähreniaffen beftfm m ter Der=

bänbe, im m er roieber ben © ta n b p u n ft ber Ö erbrängung ober ber m eijr ober m inber fdjneEen Siffim ilation o ertreten , fo foEten ge nicht oergeffen, bag gtoar in ber ©a=

gespofitif © tgif unb SR orai feine ausfdjlaggebenben ^ a fto re n finb, bag es ab er in ber

©efdgehte noch im m er fo roar, bag gd) aE es U nrecht üb er fu rg ober lang an feinem U rheber rächt. D a s foEte auch poinifche Ö olf a u s feiner ©efdjidhte gelernt haben.

D a s beutfdje Ö oif hot heute bie © eroigheit, bag feine Ö o lfsg ru p p en ebenfo=

toenig gu oernichten gnb, toie g. B . b as poinifche Ö olf in ben 125 3af)ten feiner

© taaten io g g feit. D iefe unübertoinbiidje £ e b e n s fra ft ift bebingt burch bie neue fja ltu n g unb © egnnung bes oöififdjen © o g iaiism u s. H ad) biefer Slnfchauung foEen bie b e u tf^ e n Ö o lfsg ru p p en SiPittier groifdjen ben ö ö lfe rn fein, © s gibt feine beut=

f^ e Ö o ifsg ru p p e in © uropa, bie geh biefer Slufgabe entgegenfteEt, b as h ^ ß t : g i b t f e i n e b e u t f d j e 3r r e b e n t a i n © u r o p a . © erabe roeil bies feft=

g eh t, ift bas U n red g , b as bem beutfehen Ö olf in feinen Ö o lfsg ru p p en ang etan toirb, befto brüefenber unb legten © nbes n u r baburd) gu erflären , bag bie © ftoöifer fü r obfeftioes B e d g sb en fen , üb er bie © p h äre bes oolfifdjen © g o ism u s h in a u s, noch n idjt reif genug gnb, fonbern im m er toieber in eine U le n ta litä t oerfaE en, bie ber öftiidjen rugifchen © ebanfentoeit nahe geht. B e u g e n b e s B e d j t e s f d j a b e t n i d j t n u r b e m , b e n e s t r i f f t , f o n b e r n e b e n f o b e m U r h e b e r , t o e i l e s f e i n e e i g e n e B e d j t s m o r a t e r f d j ü t t e r t . D ie H altung biefer Ö oifer, bie geh bem furggdjtigen oöififdjen © goism us a ls

© tä rfe oorfteEt, toirb geh a ls feijr oerberbtidj ertreifen, toenn einm al bie entfehei^

benbe B etoäijrung ber neuen © ta a te n geforbert roetben toirb.

(7)

3eóer óer 6en $ m b m rounfdit, m uß imrcm •m itarbeiten, öaß in 6er W eit öas 33ed)t unö 6ie © ered)tig!eit b e trf^ e n , m etl n u r in öiejer 2itm ofpi)are 6er ,5rie6en un6 öae D ertrau en geöeiben fonnen.

»Egon £en6I/ iöien.

€ t n s u r D o l f ö p ß t f o n l t d j f ß t t s f o t f d j u n g

ößs ö ß u tfc^ß n C )ftfo lo m ftß n .

D ie au sian66eutfd)e D otfsforfdju ng bot fd)on früi) 6ie eigenartige tDefenbeit 6es jungen óeutfdjen ^D ioniftcn in 6en 3ablrei<ben 6eut[d)en © pradjinfellanöfdjaf^

ten óes © ften s erfonnt. € s m ar öiea aber b ish er nur eine ^ejtftellung, 6ie meift im ^infdjluß an fonftige fpracbinfetfun6U<be A rbeiten g e m a lt tcuróe, in fein et <5 e=

fam tijeit rour6e 6er © y p u s 6 es öeutfdjen © ftfolon iften b isb e t »ocb n irgen ós 6ar=

gefteÓt. 3m folgenben fall nun 6er Üerfud) unternom m en m eröen, einige befon=

6ers typifdje € ig e n a r te n un6 le b e n sp r in g ip ie n 6iefes © eiie s u nferes Ö o ltes feft=

gubalten. 6 etu iß ift es gegenroärtig nod) nicßt m oglid ), \)kt 2ibfd)iießen6es ju fagen; es foil oiehnebr nur oerfudjt trteröen, an £)anö gablreidjer B eifp iele einige (5 run6iinicn 311 einer D oIfsperfoniicbfeitsfD rfdjung ö es au sian66eutfd)en So[oni=

ften 311 liefern. D ie bi^i' aufgegeigten Beobachtungen beruhen oor allem neben 6er B enü ijun g »erfdjieöcner lite ra tu r q u ellen au f 6en A rb eiten 6er langjährigen

© pradjinfelfD tfdjer iB aiter ^ u b n un6 5ttfre6 Ä arafef im heutigen p o ie n un6 auf eigenen B eobadjtungen in m ehreren óeutfchen @ ie6Iu ngsgebieten 6 es Sarpathen=

rau m es, oor allem aber in © iatoon icn un6 6er ©chtuubifdjen © u rfei. ^(Ifreö ita ra fef bin idj für eingelne fehr roertoolle perfontidje JfRitteiiungen befonöers óanfbar.

D om austan66eutfd>en ^oto n iften ift im ioigenben n u r in 6em <Sinne 6 ie B e 6 e , a ls hiee A ngehörige un feres D o ttes 6 a ru n te r oerftanóen roerben, öie feit 6em Be=

ginn 6er H eugeit fid) au f bäuerlicher © ru n ö iag e in m itien eines frem ben Dolfsgebie=

tes eine neue B eim at gefd^affen haben. D ie B em ohner 6er m ittelalterlichen öeutfchen

© prachinfeln finó in öie ü n te rfu d ju n g e n n u r in eingelnen fä lle n oergleiB stueife einbegogen, öa ihnen faft 6ur<hgehen6 6 as befonbere ffRerhmal öes jungen Solo^

niften tu m s, b as D orherrfchen n u r eines B e ru fsfta n b e s — öes bäuerlichen — fehlt.

H u r in toenigen fä lle n m crben m ir junge öeutfdje © ieblungen in frem bem DoIfs=

gebiet, öie nidjt in 6er ffHehrheit non B a u e rn beroohnt ftnö, in unfere B etrad jtu n g einbegiehen fonnen. (Es toirö fich bann um gewerbliche © ieblungen haubeln, meift B olgarbeiter=, © lasbläfer= unö B anöroerfergem einben, öie fich fleunffe © runblinien lä n ö li^ e r le b e n s a r t erhalten b a ta n , ober fid) im l a u f ih rer ©ntroicflung m ehr unö m ehr in bäuerliche © em einben um roanbelten.

B eoor 6er Derfuch unternom m en roirb, gem einfam e 3üge a u s 6em !Defens=

bilb junger auslan b b eu tfd jer S oloniften hrrau sg u ftetten , fei auf öie Derfd)ie6en=

a rtig fe it ih rer leb e n sb e 6 in g u n g e n irt ben eingelnen © pradjinfellanöfchaften hinge=

roiefen. D ie ym roeltbeöingungen in 6er großen unenblichen fDeite öes fö irfrau = m es beutfcher © ftfoloniften finó j'a rein geograpl)ifd) gefeßen um m eles großer a ls 6er le b e n s ra u m im B tu tte rla n b unö feine geographifdjen unö lanbfchaftlidjen B eöingungen. D ie J o rm u n g sfrä fte , öie a u s 6em oerfchiebenen lan b fch aftsm ilieu 6er eingelnen auslanbbeutfchen D olfsinfeln fom m en, w erben baßer feßr entfcßei=

benb aud) b as ID efensbilb bes Ü olom ften im eingelnen m itbeftim m t ßaben. <Es fa n n einfach fü r öie (Entwicflung einer beftim m ten © igenperfonlichfeit nicht gleich3 gültig fein, ob öer SM onift in ben großen EDalölanöfcfjaften öes norböfttichen ÄEuropa ßebelt, ob er ein B ew o ß n er öer (Steppe ift, ftd) in bie © eb irg stäler ber K arpathen ober bes ^ a u fa f u s begeben ßat, ober an ben großen © trom nieöerungen

(8)

oftmttteleutDpäifcfjer in beifpieli)after iDeife feine © ieólim g a u fb a u t3).

© elbftDerftänblid) bleibt aber 6as 6eutfd)e B lu terb e, ö as 6er © iebier m itb rin g t, ent=

fdjeibenb fü r feine € ig e n a rt. 5(ud) 6ie u erf^ieb en e S u ltu rf)5f)E 6er um m obnenöen ö o lfc r tm'rb auf 6ie €inftellung bee ^oio n iften einm irfen. €benfo ift es nid)t un=

roefentlicf), ob ber beutfcf)e Ä olonift in einer beftim m ten <5prad)infeU anbfd)aft a is einziger ijrem ber bem anberen D olfe geg en ü b ertritt ober ob er »ietieidjt m it üielen anberen '5lngef)origen lan b esfrem b er ö ö tferfd jaften p fa m m c n einen erft fp ät ber B efieblung erfdjioffenen B a u m bcmofmt (© ü b u frain e, B a n a t, B atfd)fa, © yrm ien, B obrubfd^a). ü b e r troi? ail biefer iagebebingtcn, m'eifad) aud) geitbebingten H nterfd)iebe — es ift nid)t gieidjgüitig, eb bie ü b ro an b eru n g a u s bem B tutter=

lanb im 3ed a lte r bes S U erfan tiiism u s erfolgt, ober uor ober nad) ber B auernbe=

freiung o o r fidj gegangen ift — iaffen fid) gem einfam e le b e n s g ü g e unb üerf)ab=

tungsm eifen neugeitlidjer beutfdjer S oioniften ü n terein an b er unb gegenüber ber ü m m e lt feft ft eilen. SXnfere roeitere B etrachtung oerfudjt n u n oom €ingelm enfd)en ausgebenb, über bie fa m ilie unb öorfg em ein fd )aft bas typifdie D erbaiten bes beutfdjen Sotoniften gegenüber bem ü m o o lf, bem frem ben © ta a t unb aud) ber alten ffeim at gu djarafterifieren.

© ta rfe r a ls im B tu tte ria n b ftef)t ber ffRann im B titte lp u n ft ber £ebens=

m eit. D ie frem be lim roclt, bie meift einbeutig abiebnenb, fogar oftm als feinbiid) bcn beutfdien © iebiern geg en ü b ertritt, fc^arft in ii)m b as B eroufjtfein, felbftanbiger

© rag er feines © d jid fa is fü r fid) unb feine fa m ilie gu fein. D ie erften fern eren tto tfaljre feber © iebiung form en befonbers beim iT tann beftim m te tD efensgüge a u s, roie g. B . eine innere ffä rte , fomoi)! gegen fid) feibft a ls aud) gegenüber feiner Sbmmeit. f lu r in ben feitenften Ratten brachten bie ifoloniften fd)on a u s ber alten ffeim at in biefer Bici)tung eine geroiffe D eraniagung m it; uieifad) roiffen m ir fogar a u s ber 0rü n b u n g sg efd )id )te ber S o ionien, bag ben Soioniften gerabe bie=

fer fBefcnsgug faft oollftanbig m angelte, fa m an g o rt ba unb bort fogar oon ibie=

beriid)feit unb © orglofigfeit ber (Eingem anberten2). D ie neue ü m ro e it b a t gier alfo einen febr entfdjeibenben feeiifd)en © an b iu n g sp ro g eg beim ffTlanne burd)ge=

fü hrt. B ei allen (Einroanbernben ift bie ibrnroanblung nicht mogiid) gemefen unb biefe haben fid) bann aud) in ber neuen © iebiung nicht behauptet. BTancbe finb m ieber in s Ü Rutterianb gurücfgeroanbert. D a bie £ebensoert)äitniffe in einer beutfdjen © prad)infel in ber erften fi<h fie l fdm>teriger geftaiten a is im itT utterianb, fo m ug ber STlann fid) faft ausfchtieglid) au f bie (Erringung ber rein m ateriellen le b e n s b a fis befd)ranfen. D e r natürliche B e a lis m u s , ber u n s a u s ber © eelengaltung bes B a u e rn im B lu tte rla n b b efan n t ift, ift bager beim beut=

fdjen S oioniften nod) um oieies oerfd)drft angutreffen. D er beutfcgc S oionift ift in ber frem ben Slm m eit aud) tuelm ebr a is ber binnenbeutfd)e B a u e r gegroungen, feibftänbig gu hanbetn unb feine fahrgunbertelange C rab itio n ftegt igm mie im SR utterlanb richtungsm eifenb gur © eite. D er beutfcge S oionift gilt hager inner»

galb feiner frem ben bäuerlichen lim ro elt, befonbers u n te r ben m egr gefügisbeton»

ten © latoen, a ls fegr tm rflicgfeitsnag, nücgtern unb in manchen D ingen trab itio n s»

lo s. D iefer © egenfag gum B la n n a u s ber bäuerlichen ©cgicgt bes tD irtso o Ifes b rü d t fid) oielfad) fcgon in ber ftam engebung a u s. D er beutfcge S oionift an rb in ben feitenften fä lle n a ls B a u e r begeid)net; er n en n t ficg in © aiigien unb IBoIgy»

nien unb aud) in STtittetpoIen „ lö ir t" , in ber D obrubfcga unb in B effarabien „Äo=

lonift" ober „© iebier" unb bie Begeicgnung B a u e r bleibt ben um roognenben © la=

m en o orbegalten3). Diefe © atfadje bebingt ein ileb erieg en g eitsg efü g i, b as fid) 1) € . £enbl: Die neugeitlicge beutfhe cDftfieblung. (Ein üufrig. Deutfhe SllDnatss geftc in p olen , 1936, ffeft 7.

2) £D. Sugn: Die jungen beutfdjen ©pradjinfeln in ©aiigien. B Eft 26/27 i. ö.

B eige Deutfd)t. i. ü u slb . IRünfter 1930, ©• 56.

3) £D. Sugn: Die jungen beutfcgen ©pradjinfeln in © aiigien, p . ©raeger: Das Dcutfcgtum ber Dobrubfcga. Sb. 6 ber ©cgriften bes Deutfegen üuslanb=ünftitutes ©tutt=

gart. B eige A.

(9)

m d)t n u r gegenüber 6em frem óen tö ir ts c o lf a u sru irtt, fonbern aucf) innerljalb ber eigenen ^am tiie gur © eltung fom m t; benn bier ift es ber JiRann, ber burd) feine

© pracbfenntnijfe uielfa<b ber eingige Ö erm ittier im ö e rfe l)r m it ber ü m ro cit ift.

€ s ift erftauniid)/ roeldje <5prad)fenntm'ffe beutfdje Ä oloniften oft befi^en. 6 i e bef)errfd)en meift aEe <5prad)en ber fie um roobnenben Ö olfer unb roerben megen biefer ib rer K enntnis gerabe non ben fD irtsu o ifern befonbers geachtet D ie m eien

€ n ttau fd )u n g en unb Sinficberbeiten hoben überbies bem Soioniften ein gefunbes Sttaß non D orfidjt unb JT tigtrauen aEen € reigniffen gegenüber anergogen.

D ie beutfd)e ^ o lo n iften frau fenngeidjnen groei befonbers b^tuortretenbe

€igenf<bciften? ibre 3urüd'gegogenbeit in ben engften iJam E ienfreis unb in bie D orfgem einfd)aft unb ibre ungeheure 2Irb e its tra ft. D ie 3ui'üdgegogenbeit ift nor aEem in ber erften 3eit bebingt burd) bie geringe K enntnis ber la n b e s fp ra d je unb bie erhöhte S irbeitsieiftung, bie befonbers beim 2lufbau einer neuen ©ieb=

lung oon ih r geforbert roirb. © elbft in ben beutfcben © ieblungen in U n g arn , in benen burd) €>d)ule, S ird je unb fiTtilitärbienft ber beutfd)e ffflann burdjroegs bie mabfarifcbe © p rad je b e b e rrf^ t, gibt es auch beute noch © egenben, in benen bie

» erh eirateten g ra u e n nid)t m abfarifd) fonnen, begto. roenn fie es fd>on in ber

© djule gelernt hoben, es in ber bouslidjen U m gebung balb roieber »ergeffen4).

©benfo reicht bie © p rach fen n tn is ber Ś oio n iften frau auch floujifdjen D oifern gegenüber n u r feiten über ein p a a r © ru ß fo tm en unb U fa rftfra g e n b ü rau s, flid jt feiten bolt fid) bie Ä oloniftenfrau bei bem bie © d)ufe befuchenben S in b in fprad)=

lieber Uinficbt 3\a t.

D ie $ ra u m irb in ben beutfcben K olonien »iel ftä rfe r a ls im ffHutterianb bie U rb eitsg efäb rtin ih re s iT tannes. € in e ©rfebeinung, bie roobl in ber © rün b u n g sg eit ber S oionien fid) a ls notroenbig erroiefen b at unb bie n u n auch an ben © teE en, r»o biefer 3toong nicht m ehr beftebt, angutreffen ift. D ie ijrau iE in »ieten K olonien an ber grobften ? \o b u n g sarb eit, alfo ber febroerften U rbeit, bie ber bäuerliche 2Ir=

b e itsfre is fen n t, m itbeteiligt geroefen. D ie S olo n iften frau beforgt nid)t n u r ben U au sb alt, fonbern ift faft bas gange 3abi-'/ nicht mie im iT lutterfanb n u r in ber

© rntegeit, m it au f bem Jelbe tätig . B efonbers in ben ärm eren © egenben ober bort, mo ber ffttann geitroeife au f © aifo n arb eit abtoefenb ift (F u h rm an n , i)o[g=

fned)t, S ttaurer, U rb eitsau sro an b cru n g nach U eberfee), leiften g ra u e n unb S in b er bie gefam te (Jelbarbeit, auch bei tö irtfd ja ftsb e trie b e n , bie über bas fleinbäuerliche fffiaß binauogebeu.

©benfo mie bie ^ ra u m erben begreifticherroeife aud) bie Ä inber fd)on früh in ben E lrbeitsprogeß einbegogen, ein D organg, ber in ihnen m ehr a ls m ir es bei B au e rn fin b e rn im S ftutterlanb geroobnt finb, eine frühere B eife b ero o rru ft.

Elud) bas ©eben ber fa m ilie ift bei ber beutfcben iM om ften b eo o lferu n g un=

gleid) ftärfer a ls im gefdjloffenen beutfcben Ö olfsgebiet burdjbrungen oon ber ©r=

fe n n tn is, in m itten ber frem ben U m roelt au fein an b er angeroiefen gu fein. Begei<h=

nenb b lefür finb bie ftarfen B inbungen, bie in ben eingefnen Ś oloniftenfam itien oft über febr roeite © ntfernungen bfnmeg gepflegt m erben. U n te r ben rußlanbbeut=

fd)en ^olo n iften m ar es feine © eltenbeit, baß groifdjen ben © Itern, bie in ben beutfcben © ieblungsgebieten Buffifd)=fDDlbljnien6 lebten unb ihren S in b crn , bie nach © ib irien gegogen finb, ein B efucbsoerfebr beftanb. D a s befte B eifpiel für bie ftarfe B etonung oerroanbtfchaftlidjer B egiebungen auch üb er m eite © ntfernun=

gen bw roeg, bieten aber bie beutfefjen U fennoniten, benn bei ihnen ift b as natür=

lid)e ^am ilienberoußtfein nod) burd) religiofe U fom ente m eitgebenb » e rftä rft roor=

ben. IBie ftarf m an bie fa m ilie a ls naturgegebene © inbeit im Soloniftenleben betrachtet, bafü r gibt bie an »ielen © teE en gebräuchliche 3dbl®eife ber beutfdjen B eoblferung nach ©ben nid)t n u r im eoangelifdjen Bereich, fonbern auch bei tfa=

tbolifen, ein B eifpiel. D a s Fam ilienleben ift mie auch im U lu tterlan b im bäuer=

liehen © ebensfreis beberrfdE »on einem gefunben B e a lis m u s , ber gugleid) m it

4) g. 23. im S e r n g e b ie t ber © cb toäbifd)en © u r fe i.

(10)

feelijdjen B m ötm gen im m er aud) 6en tO ert öer €i)e a b (5ortpf[angungs= unö 2ir- beitsgem einfdm ft iiei)t. D am it fom tnen m ir gur B e fp re ^ u n g einiger fü r bae $a=

m ilienlebcn öes S otoniften fcijr roefentiidjen 3 ü ge: feine €inftet[ung ju m Ö erreijr 6er beiöen © efd)ted)ter unö fein D erljältnis ju m fiinöerfegen. On 6iefen fr a g e n m adjen fid) m obi oftm als ftam m iidje ifnterfd)ieöe nod) iange im Soioniften^

leben b em erfb ar, aber im allgem einen ift feftguftellen, öag öer © ieöler eber p einem ftarren S eufdjbeitspringip neigt, gu 6em er öurd) öie notm enöige ftrenge le b e n s fü b ru n g in 6er erften s e it 6er 5lnfie6lung unö 6er öam it oerbunöenen f<bSr=

feren <5elbftgerid)tsbarfeit im B ab m en 6er D orfgem einöe g eörängt trnrö. Dielfa«b ift aud) 6 as im m er ftärfere ^erabfet^en öes ^ e ir a ts a lte r s in oielen auslan6=

6eutf<ben © ieölungslanöfcbaften m it ein <5ru n ö , öaß es p außerebeli^)em D erfebr faft nid;t fom m t. D a s u rfp rü n g ti^ e D erbalten in öiefen 'fl feóod) inner=

balb 6er ö e u tf^ e n © fäm m e im einzelnen oerfdjieöen unö o ftm als p rallen in neu=

gegrünöeten © ieölungen öie oerfcbieöenften 5lnfd)auungen fd)«^? an einanöer unö erft ein jah relan g es 3ufam m enleben fdjafft öen notm enöigen 2lusgleid). 3n einer jungen 6eutf<ben © ieölung im roeftlidjen © lam onien beftebt 3. B . öie B eoolferung 3u 3mei D ritte l a u s erangelifd)en 'PfälB ern, öie a u s öer © djroäbifdjen C u rfei fom m en unö alle B Terfm ale einer richtigen S o lo n iften art befi^en, unö 3U einem D ritte l a u s fatbolifcben B a ie rn , öie a u s öem B obm erm alö gugogen. D ie le^teren oerfudjten n u n a n fa n g s ibre a u s öer £)eim at m itgebracbten © itte n (ooretjelicber D erfebr) roeiterguleben, ftiegen aber au f öen beftigften ID iöerftanö öer p fälg ev , öie fie a ls unfittlicb beseicbueten. <Es fam 311 öauernöen S o n fliften , unö erft in öer

© egenm art, in öer groeiten © ieö lergeneration, beginnen ficb öie © e g e n f^ e aus=

3ugleid)en, ö as b ^ ß t, öie B obm erroälöler geben im m er m ebr unö m ebr ^ u r ftren=

geren ćkuffaffung über. B ei öen D eutfcben tö o lb p n ie n s, öie öen S oloniftentyp in einer Ä ein fo rm öarftellen, fom m en uneheliche ^ in ö e r n u r äu ^erft feiten oor.

On öem 15 OOO © eelen um faffenöen ^ircbfpiel B ożyfscse rouröen oon ^ a ra f e f tro b D erfcbleppung roäbrenö öes ID eltfrieges unö Bolfcbem iftennot fau m örei 'p v o sen t unebeliibo & n ö e r feftgeftellt5). D ie © Itern folcber itin ö er m eröen m it allen S ltitteln öer D o rfg ericb tsb arfeit (B figad)tung, D erroeigerung öer © aufe) gur

€bef<bt'eBun9 gejm ungen. D ie gleidje ^ a r te roirö auch bei öer © bef^)KeburiS felbft angeroanöt, bei öer genau ö a ra u f gefeben m irö, ob öie B etreffenöen leöigen

© ta n ö e s im m abrften © in n e öes tD ortes finö. Oft öies nicht öer $ a lt, fo fa n n öies a ls ein oollbered)tigtes © hebinöernis gem ertet m eröen. Don Ontereffe ift, öafj öiefe ftrengen 5lnfd)auungen nicht etm a öurd) öie firdjli^jen B ehoröen öurchgefebt m uröen, fonöern öa0 öie Ifoloniftengem einöe eine ö erartig e B ehanölung oon ihren IDaftDren unö K an to ren fo rö ert. S u b n bflt i« feinem © alisienbuch6) öen iln ter=

fchieö jmifchen öen neuanfom m enöen Soloniften m it ihren 'Jluffaffungen unö öie fö an ö lu n g en 3ur ftrengen S oloniftenanfdjauung im einseinen nadjgeroiefen.

© igentüm lidje 3®>f^)ßn fDt:men hoben fich in öen m ittelalterlichen © pradjinfeln erh alten 7).

STtit einer ebenfolchen © tren g e aljnöet öer S olonift auch etne ebelidje iln=

treue, © cheiöungen fom m en, roie ü b erh au p t im bäuerlichen B ereid), n u r gans feiten oor. 5lls B id )ter aud) in (£t)efad)en tr itt u n te r SXmftänöen öie D orfgem ein=

fd)aft auf. U n ter öen Deutfcben fD olbyniens m irö 3. B . ein ffolonift, öer fi<h a u s

© ib irien eine B uffin m itgebracbt unö feine ijra u im © tid) gelaffen bot, m it öen fchärfften B fitteln unö u n ter Slnörobung öer © oöesftrafe gesm ungen, öas D o rf 3U oerlaffen unö feinen gefam ten Befiij öer oerlaffenen $ ra u 3U übergeben, ©ine

5) 21. S a r a f c f : © p r a d u n fe lo o lfs tu m , D t. B lä t t e r in B o le n , 3 . 3 g -/ 1 1 ./ 1 2 . Q eft,

© . 5 7 5 .

6) £ 0 . S u ljn : D ie ju n g e n öeu tfd ien @ p ra d )in feln in © a lis ie n . © . 51 ff.

7) J n öer S r e m n ib = B r o b e n e r © p r a d )in fe l 3. B . f ä l t m a n a n öer © it t e ö er p r o b e = näcf)te feft, feb t a b er e t o a i g e f o lg e n u n te r öen fcfnoetften m o r a lif^ e n 3 ® a n g . fR it=

t c ilu n g 21. S a r a f e f .

(11)

(Jtau, ói'e tljren IfRann tjintecge^t, tm tö im © djanögug 6urd)s Ö o rf geführt, an 6er

© em einöegrenje m it einer fleinen tD egge^rung »erfeljen un6 fortgefagt8).

€ in e groeite, bas F am ilienleben 6es 6eutld)en ^olo n iften roefentlid) be('tim=

men6e €rfd)einung ift 6ae frül)e £)eiratealter, öas in faft allen @ prad)infeln 6es

© ftens beobadjtet roeröen farm un6 600 feljr roefentlid) 600 gange £eb en 6er ^oloni=

ftenfamüie unb bavübet fyinaiis b as 6er D Drfgem e:n6e beeinflußt. Dn allen (Teilen 6er öeutfcßen © p ra ^ in fe lro e lt tr itt m enige 3 ‘;il)>:3el)nte nad) 6er €inroan6erung 6ie Frül)l)eirat auf, gum inöeft ift eine € rn ie 6 rig u n g 6ea ^ e ira ta a lte r a u n te r 6en © tan6, roie er im JTTutterlanöe gebraud)lid) m ar, feftguftellen. ifu ß n b at fü r (Baligien 6ie 3eit 6e0 nie6rigften ^ e ira ta a lte r a 3 0 3obr e n Q<i) 6er € in tp an ö eru n g gefunden3).

B ei 6en öonaufcbm aben in 6er B atfd )fa unö im B a n a t b at fi<b 6ie F^üb“

b etrat erft etroaa fpater nacb 6er 2lnfieólung, por runö 100 3ab^en / ftarfer 6ur<b=

gefeßt unö ift aud) bcnte nod) ö u rd jau s B rauch, » ä b re n ö in m ancben C eilen 6er öeutfcben © pracbinfellanöfcbaften óea © ftena fpater roieöer 600 ^ e ira te a lte r an=

fteigt. D ie ilrfacben fü r öiefe €ntroicflung finö Dreifältig. Don ausfd)la0geben6er B eöeutung ift gemiß 6te Sttoglrcbfett, 6en 6eutfd)en D ebensraum aueguöebnen unö moglicbft oiele K räfte au a öem eigenen Fanrilienfrei© m it l a n ö gu beftifteir. 3n Dielen © eilen fpielt geroiß au<b 6ie U m gebung, 600 früße ^ e ira to a lte r bei 6en m eiften flaroifcßen D olfern, an m andjen © teilen beörngt öurd) 6ie früße forper=

ließe B eife, eine B o lle. D ie Fr’ü ß ß eirat b rin g t eine eigenartige (Stellung 6er <5e=

nerationen gueinanöer m it fieß. D ie © Itern fonnen JfTtenfcßen in fo jugenölidjem B lte r 6en fbirtfcß aftsb etrieb n atürlid) nid)t übergeben unö finö außeröem felbft nod) gu jung, um ine Oluageöinge gu geßen. € 0 ergibt ß(ß öaßer in Dielen jungen

© p radjinfeln eine eigenartige „D reig en eratio n en fam ilie", öte alle au f einem Tjof rooßnen unö gufam m en roirtfdjaften. € 0 fom m t fogar uor, öaß 6ie groeite unö ó ritte © en eratio n im ^ a u fe gleidjaltrige ^ rn ö e r ßat, fo öaß © n fel unö H effe ©piel=

gefäßrten finö, eine ©rfeßeinung, öie in m andjen B elan g en a n eine © roßfam ilien=

orönung im B ereid) 6er flaroifdjen D olfer a n flin g t. Diefe an m andjen © teilen oer=

eingelt angutreffenóe tD irtfcßaftaroeife in größeren © ippengem etnfcßaften (^rem = m ß = p ro b en er © pradjinfel, © eftflaoonien) ß at rßre Urfacße rooßl in einer foldjen

© ntroidlung. H u r in öen feltenften Fällen ift eo aber gur Olnnaßme 6er ©roß=

fam ilienorönung, roie ße öie füö= unö oftflaroifcßen D olfer bie oor roenigen 3 aß e=

geßnten nod) entroicfelt ß atten , gefom m en; fie roirö fogar bio au f roentge Uu3=

naßm efälle in © y rm te n 10) ftrift abgeleßnt unö ale öem öeutfeßen © efene» unö F am ilienbegriff roiöerfpredjenö b etrad jtet. D urcß öie früße fje ira t ergibt ßcß für öie feelifeße (S ituation innerßalb öer jungen © en eratio n einee D orfeo ein etgen=

tüm licßer ^u ftanö. D ie Blenfcßen roeröen Diel frü ß er ale etroa im B lu tte rla n ö in öen B rb e ite fre ie m itoerantroortlicß eingefüßrt, fo öaß öie U ngebunöenßeit unö Frößlicßfeit öee 3u3enöleben3 leiöet. D er ernfte 3u9 unö C ß a ra fte r öeo © pradj=

infelm enfdjen, öie feßon erroäßnte © acßlidjfeit, öürfte rooßl ftarf öaöurcß m itbeöingt fein, öaß bas junge P a a r rooßl fü r öie F ü ßrung öer © irtfeß aft noeß nießt 0110=

fd)ließli(ß o e ra n tro o rtli^ ift, aber öoeß öie U nteilnaßm e an öer ©ntroieftung öee B etrieb ee eine unoergleicßlicß größere ift, ale bei öen noeß U noerß eirateten . D ie Tjerabfeßung öee ^ e ira te a lte r e b rin g t ee aueß m it ßdj, öaß oiel oon © itte unö B ra u d jtu m öee D o rfee, öae fonft innerßalb öer Burfcßen= unö finäödjengem einöe gepflegt roirö, jeßt oon einem ^ re ie j'unger U lä n n e t unö F la u e n über=

8) IT H tteilung 21. J la ra fef.

B) £D. S u ß n : D ie ju n g e n öeu tfd jen © p r a d jin fe ln in © a lig ie n . Dn öiefer 3 e it roar bae T jeira tsa tter öer lltS n n e r 1 6 , ö a s öer JTKiödjen 1 5 J a ß r e . D ie s a b er roar nidjt n u r b ei P f ä lg e r n , öie a u s © e b ie te n ö e s I B u t t e r la n ö e s m it öer © erooß n ß eit frü ß en fje ira ts=

a lte r s a u sr o a n ö e r te n , fo n ö e tn aueß b ei B ö ß m erro ä iö lern , b ei ö en en öie ü erfja ttn iffe in öer a lte n fje im a t a n ö e r s la g e n , öer F a ll.

10) £). M alier: H e u = P a fu a u n ö tte u = B a n o D c i, groei © (ß ro a b en ß eö lu n g en in © y rm ien . 2 lu s lö ö t . D o lfsfo r fd jg ., 3 g . 1 , fje ft 1 , © t u t t g a r t , 1 9 3 7 .

(12)

nom m en un6 öie im infintterlonö Jetjr ent}d)eiöen&t B ta u d jtu m sg te n g e groifdjen Öerljeirciteten unó itn o erijeirateten nertöijd)! tDtt'6.

H eben 6em ^ e ir a ts a lie r ift and) 6ie © eburienberoegung in öen <Sprad)infeln oielfad) embers a is im SHutterlcmö. <te ergeben fid) b a ra u s fü r bie eigenartige ö o lfsp e rfo n lid ife it bes beuffdten Ä oloniften gemiffe 3ü g e; bie fykv an g efü h rt roer=

ben müffen. ift b et gtojje ßinberfegen, ben m ir in ben w eiften €5ptad)=

infellanbfdjaften, gum inbeft in ben erften 3ai)r2ei)nten bes A u sb a u e s ber © ieblung an treffen , ber aber oieifad) — roofür gerabe fD otbynien unb B effarabien ein be=

fonbers g u tes B eifpiel bieten — über bie erfte S iu sb a u je it ijinaus a ls ein gefunbes ie b e n s p r in jip w eiter an b au ert, a u s ber H otroenbigfeit bes bäuerlichen H oloniften, fid) 5lrb e itsfrä fte 311 fdjaffen, nerftänblid). € in e Stolle fpielt aud), ob genug £ebens=

rau m oorljanben ift, um fü r alle S in b e r m oglidjft gefieberte, gefunbe bäuerliche £e=

b ensexlftenjen 311 fdjaffen. ö a h e t fehen m ir, baß überall bort bie tH nbergaljl befon=

b ers ftarf anfteigt — eine relig iö s funbierte, biologifch gefunbe B eo olferung ooraus=

gefelgt — wo bie H toglichfeit befteht, burd) O nnenfolonifation ober burd) erneute

^ernroanberung ben beutfd)en Bobenbefilg gu erroeitern unb allen m ännlichen (Erben Bobenbefilg gu fdjaffen. ö ie typifdje © ntroicflung biefer Slrt fonnen m ir bei einem

© ro ß teil bes Stußlanbbeutfd)tum s uor bem IB eltfrieg beobachten, ö ie öeutjd)=

tum sgebiete IB olbyniens, © ü b ru ß la n b s, im w eiteren © ibiren, aber auch ber Ö obrubfdja, bilben ben Steintyp biefer © ntw icflung. ö e r rußlanbbeutfehe B a u e r ftellt alfo innerhalb ber jungen beuffdjen Ä oloniftenfieblung befonbers ben ©yp bes

& nberreichen bar. ^ ü r tD olhynien h at Ifa ta fe f eine ö u rd )fd )n ittsfin b e rg ah l oon fteben S in b e rn auf bie fa m ilie feftgeftellt11). 3n füeftflam onien fa n n m an bas

© in fen ber befonbers hohen © eburtengiffer in eingelnen beutfdjen © ieblungen geit=

lid) b u rd jau s übereinftim m enb m it bem B eg in n ber um IpOO einfetgenben froati=

feften O nnenfolonifation unb ber bam it gufam m enhängenben S tau m oerfnappung feftftellen. ö e r tóunfd) nach möglich ft großem bäuerlichen Befitg fan n aber an=

bererfeits eine fü r bie biologifche © ntw icflung einer D o lfsg ru p p e recht oerberblidje tO irfung hoben, © in typifdjes B eifpiel h ^ r f ö r bietet ber bonaufchwäbifd^e

© iebler im B a n a t unb in ber B atfchfa. Hach einer ungem ein ftarfen Slusbehnung bes beutfdjen Ö olfsbobens au f S often ber © erben unb Stum änen unb hohen ©e=

burtengiffern in ben erften 100 3 al)ten nad) ber Slnfieblung fom m t biefe ©ntmicf=

lung in bem 3 e itp u n ft gum © tid ftan b , a ls au f gewöhnlichem tü eg e nicht m eljr fo leicht w ie frü h er, £ a n b gur Slusfieblung gur D erfügung ftanb. ö ie fe r üorüber=

gehenbe ffuftanb fü hrte aber n i ^ t gu einer Slenberung ber © rm erbsm etljoben ober einer w eitgehenben fogialen Singlieberung ber beutfdjen D o lfsg ru p p e, fonbern gu eine-m fdjroffen !Ded)fel in ber H altung bes S oloniften, ber gu gleicher auch eine w eitgehenbe fcelifche S rife m itbebingte. Slus üb ertrieb en er © orge, n u n nidjt m ehr allen ^ in b e rn , w ie frü h er, ben entfpredjenb großen Slnteil bes Befitges über=

geben gu fonnen, ging m an gum „fünftliehen S lnerbenredjt", gur B efd jrän fu n g ber 3 a h l ber ^ in b e r, auf ©in= ober ^w eifinberelje, über, ö ie fo lg e n finb, oon ber m oralifchen unb biologifchen © ^w äch u n g bes D olfes abgefeljen, ein Stücfgang bes beutfehen D olfsbobens, ber fid) in ber © eg en w art erft an eingelnen © teilen, in ber nächften © eneration aber fdjon feßr bebeutfam a u sw irfe n w irb 12).

B is h e r w ar gu biefer £ rag e n u r a u s bem rein bäuerlichen Bereich ge=

fprochen w orben. Om eingelnen geftaltet fid) aber bei ben nicht bäuerlichen Ho=

lonien b as D erh ältn is gwifchen S in b erreid jtu m unb D olfsbobenerw eiterung nidjt

“ ) St. S a r a fcf= £ ü c f: ^ e im a tb u d ) ber ö c u t fd ie n t ö o lb y n ie n s . 1 9 3 1 . Ö erlag © ü n ttjer tD o lf, B lo u e n .

12) © in en reeßt a u sfü ß r lid ie n © in b licf in bie © it u a t io n im B a n a t u n b bie © nt»

tm efiun g ber © e b u r te n fu r o e n in brei © em e in b e n ber S a n a t e r Q eib e, b ie feßr fta rf burd) bie B e ro eg u n g ber © eb u r te n b e fd jr ä n fu n g e r fa ß t finb, g ib t © b eo b er © re n ttr u p in fein er S trb eit ü b er „ D a s D eu tfd )tu m an ber m ittle r en D o n a u in R u m ä n ie n unb O u goflaroien", a ls § e f t 3 2 / 3 3 in ber B e iß e „ D eu tfd jiu m u n b S lu sla n b " erfd jien en . S ilü n fter 1930.

(13)

nad) öiefen © efe^en. ö a fü c geben 6te m ittetalterlidjen óeutfd)en © ptad)tnfe[n gum

© eil ein red)t anJcijaniicijes B eifpiet. On 6er S te m n ię = p ro b e n e r © pradpnfei 3. B ., öeren B eroobner neben 6er b a u e rii^ e n iB irtfd iaft and) beim B erg b au un6 im B taurergem erbe befd)aftigt ftnb, libertreffen 6ie D eutfdjen troi3 größter Bo6en=

gerfplitterung in ifjrem ® n 6 erreid )tu m fogar öie um m oI)nenóen © iom afen; ein äbniicbeö B iió treffen m ir in 6en ärm eren ^olgbauergem einben 6er roeftiidjen B uforoina an. 5tber nid)t n u r 6ie fa m ilie , fonbern b arüber l)inaus alle jene JTtenfd)en, bie m it ber B em irtfd)aftung bes bäuerlichen £)ofes befdjäftigt finb, aifo bie B etrieb sfa m iiie, fteben in ber frem ben ü m m e it u n te r anberen leb en eg efe^en a ls im ittu tte rta n b . On großen © eilen ber beutfd)en © p radjinfeln ift ber b eu tf^e S oionift genötigt, frem b n atio n ales ©efinbe aufgunebm en. € 3 gehört gur 2(rt bes Soioniften, baß er a u s einem üfeberlegenbeitsgefüßt über feine nichtbeutfdje £lm=

gebung h e ra u s, nidjt felbft a ls ö ie n e n b e r in b as £jaua eines D oifsgenoffen ein=

treten roili unb bal)er biefer gegm ungen toirb, einen fre m b e n aufgubingen. B ie ä rm ere © d)id)l &er beutfd)en B eoölferung gießt es m'elfad) uor, burd) nid)tbäuer=

ließe A rbeit, g. ©. iP a ib a rb e it, ßanbroerfiteße ©eroerbe (itla u re r) fieß iß t B ro t gu uerbienen a ls in einem ö ie n fto e rß ä ltn is bei einem beutfd)en B a u e rn gu fteßen.

l\o m m t bies bod) einm al uor, fo ift oft ein ftamm licßer ilnterfd)ieb gmifeßen ^ e r r unb Änecßt gu beobadften. B on Ontereffe ift babei, baß m ir foroohl a u s oieien beut=

fd)en © ieblungen in © aligien mie audß a u s bem B a n a t unb ber B atfcßfa ßören, baß es noeß lange 3 eit naeß ber Cdnftebiung im beutfeßen ö o r f beutfeßes ©efinbe ge=

geben ß a t; in ber 2infangsgeit ber K olonien aifo biefe typifeße © pracßinfeißaltung bes IM o n iften noeß nießt ausgebilbet m ar. 5in maneßen © teilen m ag rnoßl bie ürfaeße biefer © ntmicflung in ber aligu gleidjm äßigen B eftiftung ber eingelnen

© iebler m it © runb unb B oben liegen, babureß ift es in ben erften 3aßrgeßnten gur liu sb iib u n g einer ärm eren © d)id)t im ö o rf e nießt gefom m en, bie non üornßerein bie © efinberoile überneßm en fonnte. B fan m ußte baßer gum frem ben ©efinbe grei=

fen. B a s frem be ©efinbe im £)aus bes ^ o io n iften fü ß rt aber m eift gur © inbürge=

rung ber frem ben © praeße in bas £)aus, bie bann im m er m eßr unb m eßr gur Öer=

feßrsfpracße bes B o rfe s tuirb. On ber ^am iiie ßerrfeßt, roenn n u r ein ober groei nießt- beutföße B ienftieute im ifaufe finb, getüößnlid) noeß ©ifeßgemeinfeßaft m it ißnen. © o ß “ n eu m eßrere im śja u s, fo ift biefes im börftießen B ereid) bes B tu ttc rla n b e s geübte freunbfcßaftiieße D erß äitn is gmifeßen B ienftgeber unb B ienftneßm er bereits a u f- geloft unb ber B a u e r m aß rt forooßi im if a u s a ls aueß innerhalb ber B orfgem ein=

fdiaft feine befonbers gehobene, burd) bie ßößere fulturelfe © p ß äre bebingte ©tel=

iung. B a s frem be ©efinbe im beutfeßen B o rf trä g t m et gur fu ltu retlen D crm itttung non B otf gu D otf bei, ba im engen K o n taft ber 5trbeitsgem einfeßaft ber 5tusgteid) am natürließften beroerfftelligt roirb. B e r Beutfeße le rn t babureß maneße © itte feiner H acßbarn fennen, roirb m it ber ©efcßidjte unb bem befonberen C ebensm iiieu ber

©anbfeßaft o e rtra u t, ber © taroe anb ererfeits, ber m eßrere 3 aß re in einer beutfeßen Sotoniftenfam itie gebient ß at, eignet fieß oietes a u s bem beutfeßen S u ltu rfr e is an unb roirb oon feinen C an b steu ten a ts fortfeßrittließer K u ltu rträ g e r geroertet.

Stießt um fonft ergäßtt m an bei ben K otoniften in © aligien, baß ber ufrainifeße Kneeßt, ber m eßrere 3aßre bei einem beutfeßen B a u e r gearbeitet ßat, in feiner © em einbe fo gteiß © em einbeoorfteßer roirb.

B ie cßarafteriftifß e C eb en sart bes beutfeßen K otoniften tr itt u n s aueß in ber

© eftaftung ber B orfgem einfeßaft m it iß rer befonberen © igenart entgegen. Be=

rießte, bie u n s münbtieß ober feßrifttieß über bie erfte 3 eit naeß ber ^tnfiebtung er=

gäßfen, taffen b arau f feßtießen, baß bie B orfgem einfeßaft fid) erft tangfam ent=

roiefett ß at unb baß befonbers in ber erften 3 e it faft in alten © iebtungen, befonbers ab er in benen, bie K otoniften a u s bem STtutterlanbe aufnaßm en, ein gem ein fß aftti- d jes B orfgefüßt n i ß t n u r m an g elte, fonbern baß ber ©igenroitte eingelner Kotoniften fogar einem foteßen roiberftrebte. B ie s roirb oerftänbtieß, roenn m an bebenft, baß bie K otoniften oft a u s ben oerfeßiebenften © an b fß aften B eutfeßtanbs Famen unb

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C hrj Südgrenze des gotisch burgundischen Kulturkreises um

£. Diefe Bemerfung macht cs roabrfchetnltch, baß ber Befud) ber polnifdjen ©ottesbienfte fein zahlreicher mar. Die iParfdjaucr eoangelifche ©emeinbe hat reidjli^ ein

borgenes, fonbern fann fla r unb einfad) aufgegeigt roerben. ©teßt aber eine Dolfsgruppe unter bem iebensgefeß oon Dolfstum unb djriftlidjer Beligion, oermag fie

balb öer gmifcbeneuropaifttjen D offsförper gefom m en ift, ift faft überall eine öeutfdje füurgef öiefer © efelffcbaftsgruppe nad)juroeifen. iTteift ift ein

Uls erften ©infaig bürfen toir roobt bie Begrünbung ber Dörfer auf ber großen ©djüttinfel anfpre&lt;ben (©djilbern, Brucf), über beren Unfangsgefd)id)te mir im