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Lessings Werke : mit Einleitungen und Lessings Lebensbeschreibung. Bd.2

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Academic year: 2021

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C c f l t u f l s W e r k e .

groeiter 23anb.

S t u i 1 fl a r t.

©. S- ©öf<$en’fdje 33erlag§i)anblurtg.

1874

(3)
(4)

$ it I) it I t .

Seite fflitnna bott SBarníjctm obtv bal Solbatettjliicf. (Sin 2u[t¡i>iet in fünf S lu fjtig m 1 S m ilia © a lo ili, 6 in Srauevjbirt in fünf S lu fa lig e n ... 108

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i l l t n i u i u n it $ t m t l ) d m

obre ím é © o lim t e n g lü r f . §¡n Siiftfptel in fünf Sfufjügen, SBerfcrtł^t im 3aÇ r 1763. 1

(7)

^ßcrf onett.

SDJajor bott © e 11 § e i m, tteraBfc^iebet. SDünna uon S3arn§eltn.

© ra f bon Sörud^fatl, i§r D^eim. g ra n c iä fa , t^r SMbdfen.

S u f i, Sebienter be8 -DfajorS.

ip a u l © e n t e t , getoefener SBadftmeifter be8 aJaforS, ® e r Sö irt^ .

S itte ©ante in © ra u e r. S in g-elbjäger.

'Jticcaut be la S Jla rtin ie re .

®ie Scene ¡ft ablncdjfeinb in bem Saale eineg 3Birt$8$aufeS ttnb einem baran ftojjenben Sintmer.

(8)

S it t gutes »u ftfp iei gebürt feiner {¡e it unb nlten geiten. 5SaS eS feiner g e il w a r, lamt f li) m it ber g e il fcbwädjcu, lamt Perbiaffen, unoerfiänblicb Werben, aber eS mub, au<b um f ü r bie g e it, in W etter eS Wurgeit, etwa« gu bebeuten, ©igeufcbaften baben, bie eb über bcn 'Kontent erbeben; eS muff im Pergänglicben ©oftüm bie unoergängiicben güge beS SKettfcben, ber an leine g e it gebunben ift, gu ireffett W iffen; nicbt allein bie Safter, wie einft SeffingS Sugenbtbeorie forbcrte; itiebt allein bie Säcberlicbleiten, fonbern bie m it ©cbwäcbe gepaarten eblett giige beS Sienfcben. »e n n Wie le in ü'ienfcb Mojj lafterbaft ober iäcberiicb if t , gibt eä aucb leinen, ber bloji aus einer ©cbtoücbe ober einer garbenmifcbung bon©cbtoäcben beftönbe. » ie Sßoffe la itn fab an biefert groben gügen genug fein laffen; baS 2uft« fpiei bot feiner gu fcbattieren unb in ber ©tufe feiner © b la t t e « , «uä bencu bie cganbiung flie ß t. Wie in bcn ebomüeren an fitb bie SBeftanbtbeiie iebenSWabr gu bereinigen, unbelümmert barum, ob eS w irliieb foicbe ©barattere gibt, n u r baft bie 'Kbgiidbteit berfeiben unleugbar fein m uß ©in fotcbeS Euftfpiel ift SeffittgS SDiinna bon Starnbetm, baS erfte e<bt beutfdje, aus beutfcben ülntäffen, m it beutfcben e itte n , m it beutfdjem ©emiitb gebicbtete beutfcbe Eufifpiet auf ber beutfcben Sübne, feit bem Itntergauge beS beutfcben ajolläfcbaufpiels, wetiigftenS feit ben beiben Euftfpieten beS fcbieriftbcn »icbterS ütnbreaS Srb P b iu S.

» ie ©ligge gu feiner Sßinna fc^rieb Seffing in beitern gritblingSmorgeuftunben im Weibnerfcben ©arten im SütgerWerber gu SSreSiau, a ls er ©ecretär beS ®e* neralS »auengien W ar, unb arbeitete biefelbe a uS, aiS er nacb SBeriin gurüdgcleb« w a r, obwohl er febon im Sluguft 1764 'bor iBegierbe brannte, bie lebte $anb baratt gu legen.’ 3J!iuna erfcbien im {¡abr 1767 unb Würbe in bemfelben Sa b re, naebbem fie SittfangS auf j>reufiif<be SBeranlaffung beanftanbet ober berboten W ar, guerft am 28. Sept. in Hamburg m it ©elbof aiS »eilp e im , Sldermanu a ls äBerner, ber$enfet a ls ÜSinna gegeben, im ¡Karg unb » p r i l beS näcbften SabreS aucb •» SSertin gebm mal ununterbrotben bor einem Pollen üaufe. SBo bätte baS S tü e l aucb freubiger aufgenommen Werben foHett, a ls in ber $auptftabt ipreujienS, ein © tüd baS gur SBerberriicbung beS ©otbatenflaubeS gebicbtet War?

3Bo ficb biSber ein ¡M ilitä r auf bem beutfcben » b eattr ¡** (»Pfcugieren batte, erfcbien e r , » a n l bem prauttnifcben rubmrebigen K it t e r, laum anbers a ll ia r i« totur, aucb >» EeffingS 'a lte r Sungfer’ fa fl mebr a ls iäcberiicb: »eräcßttidb- S e i

(9)

4

TOmtti fon Sflatn^efm.

feinem folbatlftgen SBerlegr gatte SJeffiug ben S ta u b , Dfflciere Wie ©otbaten, autg »an bet Bitten ©eite, alß brat), gutgerjig, aufoftferungßfägig unb egrengaft lernten lernen. Den Mittag, biefe Waderen ©eiten inß Siegt ¡u rüden, bot ignt baß Stgid* fal ber fjreugiftgen greicorftß, bie natg bem fiebenfögrigen itviege berabftgiebet unb ju m Dgeil bem b itie ru Stenbe greiß fleßeben iourben. Miß SHejoräfentnutcn ber Sbteren unter biefen Unßlüdiitgen — eß War fre ilitg autg ©efinbet ßenttß barunter — feguf er feinen Deügeim, feinen S u fi unb feinen KScrner, alle brei fo biß in bie lleinften Süße lebcnßwagr außßearbeitet, bag man ftgtoanlt, Weltgem bon ignen man ben » o rjt t ß ßeben uttb ob man megr bie Mrbeit ober baß fertige Sßrobuct be> wuttbern foü. Daneben bett fü r feilten Berbiettfl beforßten, aber barüber ginauß autg ¡u nitgtß 8U oermößenben neugierigen SBirtg unb ben leitgtfinnißen unb botg Dgeilnagmc erwedenben SRtccaut, ber erft ¡um SUitlcib betaeßt, m it guter M it nim mt unb fitg bann m it unbefangner Seicgtfertigleit um baß SBißtgen erftgtiegner Xgeitnagme bringt. Diefcu Miiittnern gegenüber bie entfegtoffene SRinna unb igre weniger fettfttibe g ra n c ißla , bie auß ber Stolle ber Wog nafetoeifen Äamntetmäb* (gen ¡u ber einer M rt bon fjreunb in unb ©egtoefter ergobett if t , ber man ftgott eget ein SBort mitsufgreegen geftattet. Die fffabel beß © tü d ß, obtoogt fte bortreffliege lomiftge unb rügrenbe Situa tio n en jtt ÜBege b rin g t, ift gegen bie Egaratterc ein Wenig fegwatg uttb bient eben n u r b a ju, um bie legteren in igrett ftgönen Sicgtern fgieten ¡u taffen. Mutg ber D ia lo g , obfegon immergitt Seffingiftg gegolten, ift botg •negr alß in attbern ©tüden beß Ditgterß ben Snbibibualitäten angegagt unb U<

Wegt fitg ttitgt in ben lu rje tt egißrammatifeg ¡ugefgigten Sägen, wie in bem ttätg. ften bramatifdjeit ©rjeugniffe Eeffingß.

Daß Euftfgiel Würbe, natürlitg m it ben erforberlicgett 'Serbefferungen’ inß g raujiiftftge, ¡Weimat in ß Statieuiftge unb eben fo oft inß @nglifd)c berarbeitet.

(10)

Sttinna Bon Sarnbetro.

5

@ r ft c r 31 u f

5

u g.

€r|ter A u ft r it t .

3 u f i fifct in einem SBtn ie l, fc$Iwmmert, unb rebei im Xraume.

©4urfe Bon einem SBirtb! $ u , uni? — 3 r if 4 ; SSrubei! —

© (^ la g e J U , Sßruber! ( E r ¡¡alt auS unb ertoadjt b u r$ bie Setoeguna.) § e

ba! f4 on mieber? 3 4 ina4 e lein Sluge ju , fo f4 lage ¡4 mi4 mit ibm |entra. §ätte er nur erft bie §älfte non allen ben ©4 tägcn!

®o4 fieb, c! ift Stag! 3 4 mufe nur balb meinen armen §errn auffu4en. M it meinem Millen foll er feinen gufi mefjr in ba! nermafebeite $au! fejjett. 2öo tnirb er bie Scadjt jugebra4t baben?

Zw e ite r A u ft r it t .

S>er üötrti. 3 uft.

Der iü irt l) . ©uten Morgen, §err 3uft, guten DJforgen! ßi, |4ou fo friif) auf? Ober foil ¡4 fagen: no4 fo fpät auf?

3n(l. 6 age ß r, mal ß r toi H.

Der t b ir t lj. 3 4 fage n i4 t3, a ll griten Morgen; unb ba! ner* bient bo4 toobl, bajj §err 3 ui* grofien ®anf barauf fagt?

3 u (l. ©rofjcn S)anfl

Der tö tril). Man ift nerbriefsli4 , 'nenn man feine gehörige Stabe ui4 t baben fann. M al gilt’! , ber §err Major ift ni4 t na4 tgaitfe gelommen, unb ß r bat b*er auf ibn gelauert?

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6

ajtinna bou Snrnfyelm.

3 n fl. 2BaS ber 3)latin nicht alles erratbcn !ann! Cer W irt!). 3<h »ermutbe, id^ »erntutbe. 3 u fl (it^rt f¡<$ um uni muí ge^en). ©ein Siener! Cer W irtb «ait

m).

5JHdjt bedj, §err 3iuft! 3ti|l. 3tun gut; nicht ©ein 2)iener!

Cer W irtl). S i, $err 3uft! 3d) tuill bo<h nicht i;offen, ,§en 3:uft, ba| S r noch bon geftern [;er biife ift? 2Ber wirb feinen 3mn über 9tad)t begatten ?

3 u fl. 3 $ ; unb über alle foigenben 9tä<hte. Cer W irf!). 3ft baS c^riftlid;?

3 ii fl. Sben fo «hriftlid), als einen ehrlichen fDtaun, ber nicht gleich bejahen fann, auS bem §aufe ftofjen, auf bie ©trafee werfen.

Cer W ir!!;. $ fu i, wer fönute fo gottlos feint?

3 ii fl. ©in cEjriftlidjcr ©aftwirtb.— Dteinen tjjerrn! fo einen SDlann! fo einen Officier!

Cer t t lir 11). Seit batte ich aus bem $aufc geftofien? auf bie ©trafie geworfen? ®a¿u ^abe icb bie! ju oiel 2ld)tung für einen Officier, unb biel ju fiel SDlitleib mit einem abgcbanlten! 3<b I;abe il)m au§ ffiotl; ein anber Simmer einräumen müffen. — ®enfe S r niebt mehr baran, §err Quft. c®r ruft tn bie Scene.) .fpolla! — 3<h wiá’S auf anbere SSeife wieber gut machen, («tn gunge tommt.) Sring ’ ein ©löschen; §err Qfuft w ill ein ©läSdjen buben, unb was gutes!

3 ii fl. SBlacbe S r fid) teine SDtiibe, §err 2Birtb. ®er Stropfen fotl ju ©ift werben, ben — ®od) icb miH nicht febwören; id) bin noeb nüchtern.

Cer W irt!) (ju bem Sfungen, ber eine glaftbe Süqueur unb ein ©laä 6rtngt). ©ieb b«r; geb! — 9tun, $err Quft; was ganj oortrefflidjeS; ftarf, lieblich, gefunb. (®r füat unb reicht i$m ju.) S)aS fann einen überwachten SDtagen wieber in Orbnung bringen!

3 u fl. Salb bürfte id) nid)t! $od) warum foll ich meiner ©efunbbeit feine ©robbeit entgelten laffeu ? — (®r nimmt unb trinft.)

Cer W irtl). SBobt beiomm’S, §err 3 u ft!

3 u fl (inbem er baS ©laieben toicber juruef gie&t). 9iid)t Übel! — Slber, fjerr SBirtb, S r ift bod) ein ©robian!

(12)

SDJinrta Von SSarnbclm. 1

Der WHrll). 3fli«i»t bocb, nicht bod)! — ©efdjminb noch ein«; auf einem ©ein ift nicht gut fielen.

3 iif l (tiadjbem er ßettunten). ®ug muf; ich fagen: gut, fe^r gut! — ©elbft gemacht, §err 2Birtb? —

Der ID irtl). Sebüte, beritahler Sanjiger! äcbter, bo^elter Saifyo!

3tc|5. ©icht d r, fjerr SBirtb; menn ich heucheln fönnte, fo mürbe ich für fo mag heucheln; aber ich lann nicht; eg muh raug — dr ift bod) ein ©robian, <!perr SBirtb!

Dcr tü trtIj. 3n meinem Scben hat mir bag noch niemanb ge- fagt. — Slocb ein®, $err 3 uft; aller guten Singe ftnb brei!

3 n (t. ©leinetmegen! (er trtntt.) ©ut S in g , mahrlich gut S in g ! — Slber auch bie SBabi'beit ift gut Sing. — $err SBittb, dr ift boch ein ©robian!

Der ttHrib- SDcnu ich es märe, mürbe ich baS tuo^i fo mit anhören?

3u(l. D ja, benn feiten bat ein ©robian ©ade.

Der iU irt l) . Sticht noch ein3, fjerr Sufi? dinebierfache©chnur halt befto beffer.

3n|l. 9lein, ju biel ift ju biel! Unb mag hhft’S 3h», §err SEBirtl;? ©iS auf ben lebten Sropfen in ber glafche mürbe ich hei meiner Siebe bleiben, ©fni, §err SBirtb; fo guten Sanjiger ju haben unb fo fchlechte SüloreS! — diuemSDtanne, mie meinem tperru, ber 3 «he unb Sag bei 3 hm gemohnt, bon bem dr febon fo manchen fchönen Sbaler gejogen, ber in feinem Seben leinen gelier fchulbig geblieben ift; meil er ein paar SJtonate her nicht prompt bejahlt, meil er nidjt mehr fo biel auf gehen läjjt, — in ber Slbtoefenbeit bag Simmcr attSjuräumen!

5 e r iD lrtf). Sa ich über bag Bhtuncr nothmenbig brauchte? ba ich borauS fab, bah her §crr Sliajor eg felbft gutmiüig mürbe geräumt buhen, menn mir nur lange auf feine 3 urüdlunft hätten marten fönnen? «Sollte ich benn fo eine frembe |>errfcbaft mieber bou meiner ©büre megfahren taffen? «Sollte ich einem anbem SBirtbe fo einen ©erbienft muthmillig in ben Stachen jagen? Unb ich glaube nicht einmal baf fte fonft mo untergefommen märe. S ie äöirttö»

(13)

8

SRtnrw bon SBantfielm.

häufet ftnb jefet aile ftarf befeftt. Sollte eine fo junge, fcftöne, lie. bengmiirbige ®ame auf ber Strafte bleiben? ®aju ift Sein §err »iet ju galant! Unb mag »erticrt er benn babei? £abe icft iftm nicftt ein anbereg gimmet bafür eingeräumt?

3u|t. hinten an bem SEaubenfc&lag ; bie Sluëfufct jmiftften beê 3îacftbar§

geuerntauertt---S e r ÖHrtl). $>ie geuerntauertt---Slugficftt mar tvoljl feftr fcftßn, efte fte ber »erjmeifclte 3iad;bar »erbaute. Sag gimmer ift bo<ft fünft galant unb tapeziert —

3 u |t. ©eroefen !

D c rW irt l) . Stiebt bocft, bie eineSBanb ift eg nocft. Unb Sein Stübdften barneben, £err guft; mag feftit bem Stübdpen? ©g ftat einen fantin, ber jmar im SBinter ein menig raudftt —

Stift. Siber bodft im Sommer recftt ftübfcft Ififtt. — £ e rr, icft glaube gar, ©r »epirt ung nocft obenbrein?

Der W irft). Sîu, nu, £>err guft, $err guft —

3 u|t. Kacfte ©r §err guftcn ben fobf nicftt mann, ober — S e t W irfl). gd) tnacftf ifttt marm? ber Sanjiger tftut’g! — 3 u)I. ©inen Officier, mie meinen tperrn! Ober meint ©r, baft ein abgebaulter Officier nieftt aueft ein Officier ift, ber 3ftm ben J&alg breeften fann? SBarum maret iftr benn im friege fo gefdjmeibig, iftr Herren SBirtfte? SBarum mar bentt ba jeber Officier ein mürbiger Kann, unb jeber Solbat ein efirlicfter, braoer fe rl? Kacftt eueft bag bifteften grieben feftott fo übermütftig?

Der W irtl). Süas ereifert ©r fieft nun, §err guft? — 3 u fl. 3 $ min mieft

ereifern---Dritter A uftritt.

u. S t e t ( I) c tm . $ er S S ir t t ) . 3 n f t . 0 % 1111) 11 ttt (tm ßinetntreten). g llft !

3 l t ß (tn ber SKeinunß, bag i$n ber f f ilr t i nenne), g u ft? — S o 1)0«

faunf ftnb mir? —

(14)

3Jiirtna bon iSarnbelm.

9

3 n(l. ^dp bäd^tc, xcf? wäre Vt>oI;l §err 3uft für Sbn!

Der iü i r i 1) (b tt ben 3Ho)ot gewagt w irb ). S t ! ft! Pfperr, Jfpert,

£err 3uft — febe

(Sv

fxef) bodp um; Sein § e

rr---o. ®c 111) ei m. Quft, icb glaube, bu janfft? 2Ba§ ^abe idp bir befohlen?

D c rttHrtlp. D, Qbro ©naben! janten? Sa fei; ©ott Bor! 3br untertbänigfter Jinedpt foCfte ftdp unterftelpen mit einem, ber bie@nabe bat, 3 bnen ansugeboren, ju janten?

3 n fi. SBenn ¡dp ibm bodp eins auf ben jfajjenbucfel geben

bürfte!---Der iö irfb . ©3 ift rnabr, $err Quft fpridpt für feinen §errn, unb ein menig bijüg- Stber baran tbut er recht; icb fdtä^e ibn um fo ßiet b % r ; icb liebe ibn barmn. —

3 u (1. Sab icb ibtn iüdpt bie $äbne amStreten fo ll!

D e rttH itt). Stur Sdpabe, bab er fidb umfonft crbi(jt. Senn icb bin gemib »erfidpert, bab Sbco ©naben feine Ungnabe bebmegen auf mich geioorfen haben, meil — bie Stotb — miib notbmenbig — ». ®ellbeim. Sdpon ju ßiel, mein fje rr! Qdp bin 3bnen fdpulbig; Sic räumen mir in meiner Slbwefenbeit ba» ¿immer au3 ; Sie muffen bejablt Inerben; icb mufi Wb anber3 unteräufommen fudpen. Sebr natürlich!

Der DHrftp. SBo anberä? Sie loollen augjicben, gnäbiger §err? 3(dp unglüdlidper 21tann! icb gefcblagener üBtann! Stein, nimmermebr! @ber mub bie Same baä üuartier tnieber räumen. Ser §crr ÜDtajor fann ibr, w ill iipr fein Sintmer nidbt laffen; ba3 3 immcr ift fein; fie mufj fort; idp fann ilpr nidpt helfen. — ¿dp gebe, gnäbiger §err

---o. fe llb e Im. greunb, nidpt jmei bumnte Streiche für einen! Sie Same mub in bem 58efi(je beS gimmerä bleiben —

Der iü trff). Unb 3beo ©naben feilten glauben, bab icb aus fDtibtrauen, auä Sorge für meine S tä h lu n g ? 2113 toenn icb nicht mübte, bab ntiäp 3 b>'o ©naben befahlen fönnen, fo balb Sie nur moHen. Sa3 »erfiegelte SBeutetdpen, — fünfbunbert Sbaler £oui3b’or ftelpt barauf, toeldpe§ 3 br e ©naben in bem Sobreibbulte fteben gehabt, ift in guter Sfertoabrung. —

(15)

10

SJiinna toon SBarnbelm.

v. S t ilb tim . 2)aS tuill icO hoffen; fo wie meine übrige Sachen. — Suft folt fie in empfang nehmen, wenn er Shnen bie Siedlung bejaht bat-

---D t r Ö) i r 11). 2Bal)i'baftig, ich erfcpract red;t, alg idj bag »enteis eben faitb. — 3d> fenbe immer 3 b « ©naben für einen orbentiidjen unb »orfid)tigen üüann gehalten, ber ftch nicmatg ganj auggiebt — — Siber bennoch, wenn ich baar ©elb in bem ©d)reibputte oermuthet

hätte---r. S t i l b e im. 2Büvben ©ie höflich« mit m ir »erfahren fepn. 3<b »erflehe ©ie. — ©eben S ie nur, mein £>err; taffen ©ie mich; ich habe mit meinem »ebienten }u

fprechen.---Der iö ir t lj . Slber, gnäbiger f je t r

---». S t ilb e iin . Äomm, 3uft, ber^err w ill nicht ertauben, bah ich bir in feinem £aufe fage, wag bu thun fo

llft.---D c r tt> i r 11). 3<b gehe ja fchon, gnäbiger £ e rr! — Sbiein ganseg .f?aug ift ¿u 3 h « n ©ienften.

H ifitir A uftritt.

u. X c l l i j e i m . 3 u f t .

3 I I (1 (ber m it bem gujie (tampft unb bem Sffiirilje na^fjjud t). S ß f u i !

n. f e i l beim. Sßag giebt’g? 3 n |1. Sch erftide »or Sßogheit.

». S e llb e im . 2>ag wäre fo »iet als an 3So Hblütigfeit. 3 ii (l. Unb © ie , — ©ie erienne ich nicht mehr, mein $e rr. Sch fterbe »or Shren ülugen, ioenn ©ie nicht ber ©dmbengel biefe» hämifchen, unbarmherzigen SRaderg finb! Srof) ©atgen unb Schwert unb Diab hätte id) ihn — hätte ich ihn mit biefen §änben erbroffefn, mit biefen gähnen gerrei^en Wollen.

». S t i l b (in t. »eftic!

3 u fl. ¿ieber ffieftie, atg fo ein fDieufch! o. S e ilIje lm . SBag wittft bu aber?

3 ii(l. S<h l»itt bah ©ie eg empfinben fotlen, wie fehr man Sie beteibigt.

(16)

SJUnna »ott i8arni;elm. 11

». Ul)eint. Unb bann?

3 n(l. Safs ©ie fid ragten, — 9iein, ber $crt ift 3hneu ju gering. —

it. ® illi) t im . ©onbern, bafj id e3 bir auftrüge, midj ju rachen? Sa§ mar »on Slnfang mein ©ebanle. @r hätte mid) nidt Icieber mit Slugen feiten unb feine ¡Bejahung am» beineu fränbett empfangen follen. 3 4 lueiji, bafj btt eine franb »oll ©elb mit einer äiemlidf »erädtlide» Kiene ijinmerfen fannft. —

3 u p. ©o? eine »ortrefflide Sfiadje!

». ¿ e llljc lm . 2tber bie mir nod »erfdiebeti muffen. 3 d habe leinen feiler haare® ©elb meijr! id) tneifj aud) feine» aufgntreiben.

3 u p. item baare» ©elb? Unb ma» ift benn baS für ein Seutel mit fünfbunbert Shaler SouiSb’or, ben ber SZBirtt; in 3 h « i» ©dreib» pulte gefuttben?

». SC cllljilm . Sa» ift ©elb, melde® mir aufju&ebcn gegeben

morben.

3 w p. Sod nidt bie fmubert Sßiftolen, bie 3 iü>en ihr alter Kadtmeifter »or Bier ober fünf SBodcn brachte?

». ®cllljctm. Sie nämlichen, »on $aul SBernern. SBarum nidt?

3 up. Siefe haben «Sie noch nicht gebraucht? Kein frerr, mit biefen linnen ©ie machen, ma? ©ic mollett. Stuf meine SScrant» mortung —

». 8C c 11 Ij £ t m. SBahrhaftig?

3 ii)l. Kerner hörte »on m ir, mie fehr man ©ie mit 3 h «» gorberungen an bie ©eneralfriegäcaffe aufjieht. dr hörte —

». ®etil)eint. Sah «d fldjerlid jum SBettler merben mürbe, menn id nicht fdon märe. — 3 d bin bir fehr »erbunbett, 3 uft. — Unb biefe Diadridt »ermodte Kentern, fein biffden Slrmutb mit mir ju theilen. — d® ift mir bod) lieb, baf) ich c8 erraten habe. — .fröre, 3 »ft, made mir gugleicfr aud beine fllcdnung; mir ftnb gefdicbcne

Seute.---3 tt p. Kie? ma®?

(17)

12

SJiinna bon Skrnberm.

-fünfter A u ftritt

(£tuc Same in Sraner. D. SctUjciiu. 3ufl. ö 1 e ö a m c. 3<h b'ttc nm SSerjei^ung, mein § e rr! — t. S t 111)tim . Söen fiteren Sie , $tabame? —

öfcöame. 6 ben ben würbigen SUtann, mit welchem ich bie 6 b « t;abe ;it fpreeben. Sie lernten midj nid?t mehr? 3 $ bin bie SBittwe 3t>reg ehemaligen Stabgrittmeifterg —

». S r 1tbeim. Um be§ Rimmels willen, gnäbige grau! welche SSeränberung!

D ir Dame. 3 $ ftel)e bon bem ßranfenbette auf, auf bag mich ber Scbmerj über ben SSerluft nteineg SDtanneg warf. 3 $ muh Shnen früh bcfdbwerlicb fallen, §err fDlafor. 3 $ reife auf bag £anb, Wo mir eine gutherzige, aber eben auch nicht gliidliche greunbin eine Suflucht fürg erfte angeboten.

ü. Se ilh e lm qu3 uft). ©eh, Iah ung allein.

Scdjster A u ft r it t . S i e S a m e . t>. X e lt b e im .

v. S t i l he Im. Sieben Sie frei, gnäbige grau! SScr mir bürfen Sie ftch 3hreg Unglücfg nicht fchümen. ttann ich 3hnen worin bienen?

ö t e 5 n m t. ÜJtein §err Sftajor —

». S tIIb e im . 3d) betlage S ie , gnäbige grau! SBorin fann ich 3hnen bienen? Sie wiffen, 3hr ©emahl war mein greuub; mein greitnb, fage ich; ich War immer targ mit biefem Stitcl.

Öle Öamt. SBer weih eg beffer als ich, toie Werth Sie feiner greunbfihaft waren, wie wertb er ber 3 br '3en föaI:? ©ie würben fein lehter ©ebante, 3hr Stame ber lejjte 3ion feiner fterbenben Sippen gewefen febn, hätte nicht bie ftärfere Statur biefeg traurige Störs recht für feinen unglücflichen Sohn, für feine unglüdlidje ©attin ge* forbert —

(18)

SDtinna tooit 93arnberm.

13

o. fc U Ijc iin . ^oren Sie auf, SDiabame! SBeinen wollte icb mit 3&uen gern, aber icb babe beute feine SEi>ränen. Sßerfcboneit ©ie micb! ©ie finben micb in einer ©tunbe, Wo icb leicbt ju »erleiten Ware, wiber bie Vorficbt ju murren. — 0 mein recbtfcbaffener 2Jlav* loff! ©efcbwinb, gnäbige grau, was baben ©ie ju befehlen? SBenn icb 3 b«en §u bienen im ©tanbe bin, wenn icb eS bin —

Ute Dame. geb barf niebt abreifen, obne feinen lebten SBillen ju üolljieben. ©r erinnerte ficb !urj »or feinem ©nbe, bajj er als 3br ©cbulbner fterbe, unb befebwor micb, biefe ©ebulb mit ber erften Saarfdfaft ju tilgen, geb bube feine ©quipage »erlauft unb tornine feine $anbfcbrift einjulöfen.

o. fe t t beim. SBie, gndbige grau? barum fommen ©ie? D t c 5 a ui e. ©arurn. Urlauben ©ie, baff icb baS ©elb aufjäble. ». SCcltbetm. Sfli<bt boeb, SDiabame! SDiarloff mir fcbulbig? baS lann fcbwerlicb fet?n. Saften Sie boeb feben. («* jfeijt fein saften« bu$ §erauä uub fud^t.) gd) filtbe nicbtS.

fltc Dame, ©ie werben feine |janbfcbrift »erlegt buben, unb bie §anbfcbrift tbut nichts ju r ©acbe. — Urlauben ©ie —

r. Stell beim. Sitein, SDiabame, fo etwas bflege icb nid^t §u »er« legen. Sffienn icb fie niebt bube, fo ift eS ein VeweiS, baff icb nie eine gebubt bube, ober ba£ fte getilgt uub »on mir febon jurüd ge= geben worben.

D ir Dame. $err SDiajor! —

v. ®ettl)etm. ©ans gewifc, gnäbige grau. SDiarloff ift mir nichts fcbulbig geblieben, geb muffte micb aueb niebt ju erinnern, bafi er mir jemals etwas fcbulbig gewefen wäre. S)ti<bt anbetS, SDia* baute; er bat midb »ielmebr als feinen ©cbulbner biuterlaffen. g# bube nie etwas tbun tonnen, micb mit einem SDianne abjufmben, ber fecbS gabre ©litcl unb Unglütf, ©bre unb ©efabr mit mir ge# tbeilt. geb werbe eS niebt »ergcffcit, baff ein ©obn »on ibm ba ift. 6 r wirb mein ©obn fetjn, fobalb icb fein 33ater feqn lann. ©ie Verwirrung, in ber icb micb jegt felbft befinbe —

D t e Dame, ©belmittbiger SDlaitn! Slber benfen ©ie aueb »on

mir nidbt ju Hein. SDcbmen Sie baS ©elb, §err SDiajor; fo bin icb

(19)

14 SRinna Bon SBarnheltn,

». III)tim . 3ßaS braunen ©ie ¡u Sheer ©eruijigung weiter, als meine ¡Berftherung, bah mir biefes Selb nicht gehört? Dber wollen ©ie, bah ich bie itneräogene SCQatfe meines greunbeS beftehlen foll? ¡Beftehlen, SRabame; baS würbe eS in bem eigentlichften Ser« ftanbe fehlt. 3 hm gehört eS, für ihn (egen ©ie es an.

Ute fl ame. 3 $ Berftehe ©ie; beleihen Sic nur, wenn ich noch nicht recht weih, wie man SBohlthaten annehmen muh. STBohec wiffen eS bcnn aber auch ©ie, bafj eilte SJlutter mehr für ihren ©ohn thut, als fte für ihr eigen Sebcn thun würbe? 3< h Sehe —

t>. Stell heim. ©ehen ©ie, SBtabame, gehen ©ie! Steifen ©ie gliicElich! 3<h bitte ©ie nicht, mir (Röhricht Bon 3hnett ju geben. Sie möchte mir ju einer Seit lommen, wo ich f<e nicht nufcen lönnte, Slber noch eines, gnäbige grau; balb hätte ich baS Sßicbtigfte ner= geffen. SRarlcff hat noch an ber Kaffe unfereS ehemaligen [Regiments 5U forbern. ©eine gorberungen finb fo richtig wie bie nteinigen. (Serben meine bejahlt, fo müffen auch bie (‘einigen bejahlt werben. 3 h hafte bafür.

fllc flame. 0 ! m einten — 2lber id; fchweige lieber. — Künftige SBohlthatcn fo norbereiten, heifit fte in ben Singen bcS Rimmels fhon erwiefen hoben. Gtnpfangen Sie feine ¡Belohnung

unb meine Slhtänen! «Seit nt.)

Siebent«- Auftritt.

o. S e t u e i n t .

SlrnteS, braneS SEBeib! 3 h muh nicht oergeffen, ben ¡Bettel ju Oentid)ten. (@r nimmt aus (einem acafdjenbuebe ¡Btieffcbaften. Me er jerrcift.»

SBer ftebt mir bafür, bah eigner SDtangel mih triebt einmal Berleitc* fötraie, ©ebrauh baoon ju mähen?

(20)

SKinna ben Satntjetm.

15

2 elfter A u ftritt . 3 it(l. o. XcII 1>ctm. ». ® c lll) t im . SBiftbuba?

3 U ß (intern et fit§ tie Singen totfdjt). 3 a • ». ® e 1 1 1) c itn. S u l?afi gemeint?

3uß. gd) fyabe in ber Äücbe meine Ctecbnuug gefcbrieben, unb bie ifüd^e ift »oll SRaudb. £>ier ift fte, mein ¿err!

e. ®e(lijetm. ©ieb her.

3 n (l. §aben Sie SBarmberjigfeit mit mir, mein §err. 3<ii meifs mobl, bafi bie -Utenfiben mit gbnen feine haben; aber —

d. ÜeUljeim . SBaS millft bu?

3 u )t. 3cb hätte mir eher ben £ob alg meinen Slbfcbieb bet* mutbet.

o. S e ilb tim . 3cb faitn bidf uicbt länger brauchen; ich muf; midf ohne SBebienten bebelfen lernen, (erlögt tie Meinung auf unt Uest.) „2BaS ber §err SDiajor mir fd?ulbig: SDrei unb einen halben Sftonat „£obn, ben fDtonat 6 Skater, mad)t 2 1 S^beiler. Seit bem erften „biefeS an Itleinigleiten auggelegt 1 St&Ir. 7 © r. 9 $f. Summa „Summarum 22 5Ei?ater 7 ©r. 9 $ f . " — ©ut, unb eg ift billig,

bafi icb biefen laufenben SDlonat gaiij bega^le. 3 ii fl. Sie anbere Seite, §err ÜWajor —

i). $ e il beim. 31odj mebr? (Eiest) „SBaS bem £>errn Sftajor icb „fcbulbig: Sin ben gelbfcbeer für mid) bejablt 25 Scaler. gür fßartung „unb pflege mäbrenb meiner $ur für mid; bejablt 39 Jl)le. Meinem „abgebrannten unb geplünberten 3Sater auf meine S3itte »orgefcboficit, „obne bie jlnei ©eutepfevbe ju rechnen, bie er ibm gefdjenlt, 50 3$lr. „Summa Summarum 114 Sblr. Saoon abgewogen »orftebenbe „22 Sbfr. 7 ©r- 9 Sfteibe bem §errn Major fcbulbig 91 SEl;Ir. „16 © r. 3 $ f." — Herl, ßu bift toll! —

3 u |t. 3 $ glaube eg gern, bab idf Sbnen rneit rnebr fofte. Slbet e» märe berlorene Sinte, es baju ju fdhreiben. geh fann gbnen ba3 nicht begabten, unb menn Sie mir »otlenbS bie Sinerei nehmen, bie ich auch noch nicht »erbient habe, — fo mollte ich lieber, Sie hätten mich in bem iiajaretbe irepiren laffen.

(21)

16

3fttnrta bon Sarnbelm.

o. ®c UI) cf m. SBofür ftebft bu mid) an? 3)u bift mir nid)tg fdjulbig, unb id) milt bidj einem bon meinen äSefannten empfehlen, bei bem bu eg beffer baben follft, afö bei mir.

3nft. Qcb bin Q^nen nid;tS fdjutbig, unb bod) toollen ©ie micb berftofeen?

u. C e 1 1 1) e i m. 2Bcil id) bir nichts fdulbig merben will. 3 ufl. Sarurn? nur barum? — 6 o gemife icb Qbnen fc&uibig bin, fo gemife ©ie mir nicfetg ftfeulbig merben tonnen, fo gemife follen ©ie micb nun ni<fet berftofeen. — Stachen ©ie wag ©ie motten, •ßerr Stajor, id) bleibe bei Qfenen; icb mufe bei Qfenen bleiben.

t>. Unb beine tjjartnädigfeit, beiit Strofe, bein rnitbeg ungeftümeS Siefen gegen alte, bon betten bu meinft, bafe fie bir nichts ju fagen baben, beine tiidtifcfee ©cbabenfreube, beine Sadj*

fucbt---3u(t. Stadjen ©ie micb fo fcblimm mie 6 ic motten, icb it>i(I barum bodb nicht fdjtecfeter bon mir benfen, afö bon meinem £unbe. Vorigen SBinter ging icb in ber Sömmerung an bem Äanale unb hörte etmag minfeln. Qcfe ftieg herab unb griff nach ber Stimme, unb glaubte ein Äinb ju retten unb 50g einen $ubel aug bem SBaffer. Slucb gut, bachte icb. Ser $ubel tarn mir nacfe, aber id) bin fein Siebhaber bon R u b e ln .' Qcfe jagte ihn fort, umfonft; icb prügelte

ihn bon m ir, umfonft. Qcfe tiefe ihn beg Sacfetg nicbt in meine Kammer; er btieb bor ber Sfeüre auf ber ©djmelle. SÖ3o er mir ju nabe tarn, ftiefe i<fe ihn mit bem gufee; er fcbrie, fab mich an unb mebelte mit bem ©cfemanse. Socfe bat er leinen SBiffen Srob aus meiner tpanb betommen, unb bod) bin icb ber einjige, bem er hört unb ber ihn anrübren barf. @r fpringt bor mir ber unb macht mir feine ¿fünfte unbefoblen bor. @3 ift ein bäfeticber tßubet, aber ein gar ju guter §unb, SBenn er eg länger treibt, fo höre id) enblich auf, ben Rubeln gram ju fepn.

o. tt< 11 l)ttm (bet Seite), ©o toie idb ibml Sein, eg giebt feine billige Unmcnfcbett! Quft, mir bleiben beifammen.

3 u ft. @anj gcroifi! — Sie mollten ftcb oI)ne Sebienten be* helfen? ©ie »ergeffen Qbt'er SBIeffuren unb bafe ©ie nur cineg Strmeg mächtig finb. ©ie fönnen üdfe ja nicbt allein anfleiben. Qtfe bin

(22)

SRimta l'oit iBarn^elnt. 1 7 Jjbiten unentbehrlich, unb b in obne mid) felbft ju rühmen, £err SWajor — unb bin ein Söebienter, ber — wenn baS Scblimmfte jum ©cblimnten Eommt — für feinen §errn betteln unb flehen Eaitn.

». $ e il l;eim. Quft, mir bleiben nicht beifammen. 3 u (l. ©eben gut!

itcunter A u ft r it t .

ffilu Be&ienter. t>. Srn& tint. 3ufl. Der ßcbiettle. 23ft! $amerab!

3 n)l. 2Ba§ giebt’S?

Der ßebiente, ilann er mir nidbt ben öfficier nacbmeifen, bei gefteui noch in biefem 3iwmer (auf eines an ber S e ite jeigenb, b»n toeicijtr er Ijertommt) g e lüo b n t b a t?

3 u|l. ®aö bürffe ich leiebt fönnen. ffiaö bringt ß r ihm? Cerßebi ente. 2Ba3 mir immer,bringen, menn mir nit^ts bringen, ein ßombliment. SJteine ßerrfebaft bört, bafj er bureb fie berbrangt morben. Keine ^errfebafftoeiji ju leben unb ich foH ibn bcäfallß um 33erjeibung bitten.

3 it)l. 3lun fo bitte ß r ibn um SBerjeibung, ba ftebt er. Cer ßcbieutc. SBaö ift er? SBie nennt man ibn?

s. fte ll(je iiti. Kein Freunb, idb habe ßuern Auftrag fdbon gebort. ߧ tft eine iiberflüffige £öflidbfeit »on ßurer ßerrfebaft, bie teb erfenne mie i<b foll. Kadbt ibr meinen ßmpfebl. — 2Bie beifit ßnre §errf«baft? —

beifcen“ ß £ i i f n t i - ® ie fte 6ie Iä^ ^ gnäbigeS Fräulein ». $e 11 bei m. Unb ibr Familienname?

i e r ßebienie. $>en babe idfi nod? nidfit gehört, unb barnaeb ju fragen,^ ift meine Sadje rridfit. Qdfi richte mich fo ein, ba| ich tnetftentbeife alle fedfis SBodben eine neue ^»errfebaft babe. S)er genfer bebalte alle ibre Siamen! —

S u fi. SBraoo, fiamerab!

(23)

18

Wmna bon SBarnbelm.

U t r ß ei f t nie. 3 u biefer bin id) erft »or meitig Sagen in SveSbcn gefommen. Sie furf)t, glaube icb, l;icv ifjren Sräutigam. —

d. © e i lI) tim. ©enug, mein greunb. Sen Samen ßurcr ^err*

fibaft mellte id) miffen, aber nidjt i^re ©ebeimniffe, ©ebt nur! Ü t r f it Meute. Üanterab, bas märe lein §err für mich!

3cljntcr Auftritt.

u, S e ll& e f m . 3 1t ft.

b. ® t11 beim. SSadje, 3 uft, madje, bafi mir aus biefem §aufe tommen! Sie tpöflicbfeit ber fremben Same ift mir empfinblicber, al» bie ©robbeit bei 2öirtb§. C>iet nimm biefen Sin g ; bie einzige JToftbarfeit, bie mir übrig ift, »on ber icb nie geglaubt hätte, einen foldjen ©ebraueb ju machen! — SBerfefje ibn! lab bir ad^tjig grie* bridjSb’or barauf geben; bie Secbnung beS SGBirtijS fann feine breiig betragen. Sejablc ibn unb räume meine Sachen — 3a, mobin? — SBol)iu bu miüft. Ser moblfeilfte ©aftbof ber befte. S n follft micb bicr neben au auf bem Äaffeebaufe treffen, gd) gebe; mache beine ©acbe gut. —

3 ii fl. ©orgeit ©ie nicht. $err fKajot! —

b. ® 1 1 1 b t i m (tommt wteb« juvfli). So r allen Singen, bafj meine Siftolcn, bie hinter bem Sette gehangen, nicht »ergeffen merben.

3 u p. 3<b miß nichts »ergeffen.

b. © r i l l ) t i m (tommtttodjmai«,jurütf). Sod) ein»: nimm mir auch beineu Subei mit; bötff bu, 3 uft! —

(Eüftrr Auftritt.

3

nü-Ser Subet mirb niebt jurüdf bleiben. S a fiir lab ich ben Snbel forgen. — £m! aueb ben foftbaren Sing bat ber £err nod) gehabt? Unb trug ihn in ber Safdjc, anftatt am ginger? — ©uter SBirtb,

(24)

mir finb fo fat;i nod; nictjt a ll mir fdjeinen. 93ei i^m, bei ibm feibft miH id) bicb »eiferen, fdjönel 9!ingeld;en! 3 cb weif», er ärgert ftd), bafs bu in feinem Haufe nid;t gatt} follft nerjebrt merben! — 9lb! —

3Jltmta Bon SBarttbelm.

19

3uiölftfr Auftritt.

SJau! üSeritcr. 3 itft.

3 n(l. Sieb ba, SBenter! guten Sag, SBeriter! miWommen in ber Stabt!

i ö r r n t r . Sag Bermünfcbte 2 o rf ! fann’l unmöglicb mieber gemo(;nt merben. fiuftig , Äinber, lu ftig ; id; bringe frifd;c« ©elb! 2ßo ift ber 99tajor?

3 n |t. Gr mujj b ir begegnet fei;n, er ging eben bie Sreppe b«ab. t t u -rtic r. 3 $ fomme bie Hintertreppe berauf. S in n , miegel;t’a iipu? tfäre fcbon Borige 3Bod;e bei eud; getoefen, aber —

3 u(l. 9hm? mal bat bid; ubgcbalten? —

U> er n tr. Quft — i;aft bu »on bem ^ringen HevaHiu» gehört? 3nfl. ^evatUug? müfjte nid;*.

ib t r i t t r. ßennft bu ben grofien Hetben im fWorgenlanbe uicbt? 3 u)l. 2ie Sßeifen aul bem Sdlorgenlanbe fenit’ icb tuobt, bie um§ 9ieujabr mit bem Sterne berumlaufen.

Ü) t r n.c r. fDlenfcb, icb glaube, bu liefeft eben fo rnenig bie 3et= tungen, a ll bie fflibel? — 2 u fennft ben ^Pvinj ^eraftiua nidpt? ben brauen ÜRamt niebt, ber $erfien meggenommen unb nädjfter Sage bie ottomanifebe Pforte einfprengen mirb? ©ott fep 2 anf, baf? bod; nod; irgenbmo in ber üöclt Äricg ift! Qcb I;abe lange genug gel;offt, e§ follte bier loieber loSgeben. Sibcr ba fipeu fteunbbcileu ficb bie Haut. 9ton, Solbat mar id;, Solbat mufj id; mieber fepn! ’iturg — (ittbern et fidj j$fie$tern umfUiji, ob ü;n ¡eraattb beijercl;!) im 8 et* trauen, Quft, id; manbere nacb $erfien, um unter S r . königlichen Hobcit, bem ißi-injen Herafliul, ein paar g-elbgüge miber ben Surfen. }u mad;en.

(25)

20

äJlinna »on Sarnbclnt.

i ö e r t i c r . 3 4 / toic bu utib b i « ficbftl Unfere ißorfabrcn jogen fleißig reiber ben dürfen, unb bag foUten reir nob tl;un, reenn reir ct;v(id}e ÄerlS unb gute Trifte n reüren. fJ-veilicO begreife ib reobl, bafs ein gelbjug reiber ben Sürfen nicbt bafb fo luftig fetyn !ann, als einer reibet ben granjofen; aber bafiir inup er aub befto »er« eienftlicber fetyn, in biefem unb in jenem Seben. Sie Surfen baben bir alle ©ftbeig mit Siamanten befefjt —

3 u(l. Um mir non fo einem ©übel ben flopf fpalten j« (affen, reife ib nicbt eine ffJteile. S u reirft bob nicbt toll fetm, unb bein fböneg ©cbuljengericbt »erlaffen? —

Wer n t r. 0 , bag nel;me ib mit! — fDlerfft bu real? — Sag (Mtdien ijt

»erlauft---3 u(l. Verlauft?

tü t r i t t r. 6 t! — b i« finb bnnbert Sucaten, bie icb geftern auf ben üauf befommen; bie bring id) bem fDlajor —

3 u (i. Unb loa» foll ber bamit?

i b t r t i t r . 2Bag er bamit foll? SSerjebren foll er fte; »crfpiclen, »ertrinleit, »er— reie er reiH. Se r iDiann mujj ©elb baben, unb c» ift f¿bleibt genug, bafi man ibrn bag ©einige fo fauer mabt! 2l&er icb >»üfste fbon, reag icb tbäte, reenn id) an feiner ©teile reäre! 3 4 bä4 te: bol’ eub b i« affe ber genfer, unb ginge mit $aul Bernern nab Werften! — » l i j j ! — ber ^ring §erafliug mu& ja reobl »on bem ÜDtajor Seffbeim gehört baben, reenn er aub fbon feinen getoefenen SBabtmeifter $aul SBetner nibt lennt. llnfere Ütffaire bei ben ifabenbäufcrn —

3u|t. ©off ib bir bie er3äl;lea? —

tt) t r i t t r. S u mir? — 3b merfe reobl, bafi eine fböne Sig» bofttion über beinen Serftanb gebt. 3 b reiff meine perlen nibt »or bie ©äue reerfen. — Sa nimm bie bnnbert Sulaten, gieb fie bem SWajor. ©age ibrn, er foll mir aud) bie auf beben. 3 b muff jetjt auf ben Sffartt, ib babe jreei SDBifpel Dloggen b«'eingefbidt; mag ib baraug löfe, lann er gleibfaffg baben. —

3 m fl. Söerner, bu meinft eg b « jlib gut, aber reir mögen bein ©elb nibt. S3ebalte beine Sucaten, unb beine bnnbert 33iftolen lannft bu aub un»erfebrt reieber befommen, fobalb alg bu reiffft.

(26)

SJiinna bon Sarnbelm. 21

Ölern er. So? bat benn ber fDtajor nocfy ©clb? 3 u (l. Stein.

Öl eri tr r. §at er ficb mo melcbeg geborgt? 3 u (t. Stein.

Öl c r i t c r. Unb tooooit lebt ¡br benn?

-3 u ft. 2Bir taffen anfebreiben, unb menn man niebt ntebr an-- (tbreiben ttiH, unb unä jurn §aufe beraugmirft, fo üerfegen toir, '«ag mir nodf baben, unb sieben toeiter. — §öre nur, $aui; bem SBirtbe bier rnüffen mir einen hoffen fpielen.

Ölern er. §at er bem Sftajor mag in ben 2Beg geiegt? — 3 $ bin babei! —

3 u ft. SBie mär’g, menu mir ibm be5 SlbcnbS, menn er au} ber SŁafcagie tommt, aufpafjten, unb ibn bra» burcbprügelteu? —

Ölenter. Seö Slbenbg? — aufpaßten? — ibrer Smei, einem? — bag ift niebtg.

3 u ft. Ober menn mir ibm bag £aug über bem ifopf an, fteetten? —

Ölcrner. Sengen unb brennen? — ßerl, man bört’S, baft bu Sßactfnecbt gemefen bift unb niebt Sotbat; — pfui!

3 tt ft. Ober, menn mir ibm feine Sorter jur §ure machten? Sie ift jmar »erbammt

bäplicb---Ölern er. 0 ba mirb fte’g lange febott fepn! Unb allenfalls brauebft bu autb bieuju feinen ©ebiilfen. 2tbcr mag baft bu benn? ®ag gicbt’g benn?

3uft. $omm nur, bu fofift bein SBunber bören! Ö)erner. So ift ber Steufel mobl bier gar log? 3 uft. Qa mobl, fomm nur!

(27)

22

TOnna »on ftombetm.

3 ü) c i t c r n f j it g.

( E r) iif A u ft r it t .

®te ©ccuc tft in bent Sttnmcr be§ gväuteinS. iDiinito uon ¡BombeInn 8 ronci8Io.

0 tl 0 £ rÖUlC itt (itn Slegligä, itad) iprcr Uljv fel&ettb). gtandSfat Wit ftnb auch fetjr friii) aufgeftanbcn. Sie 3 «t wirb l >nS fang werben.

f t a n c i s k a . Sßer iann in ben »erjweifelten großen ©täbten fbtafeu? Sic ßarroffen, bie 9ta<btwäcbter, bie Stommeln, bic ifa^en, bie torporalS — ba§ l)ört nid)t auf ju raffeln, ju febreien, ju wirs beln, ju mauen, ju fluchen; getabe, als ob bie SRad^t ju nichts weniger wäre, als ju r 9iul;e. — ©ne Saffe Sbec, gitäbigcS gräulcin? —

0 a s £ r ä u 1 e I tu Ser Sbee fcbmeclt mir nicht,

f r a t t e i s k a . gib will »on unferer (Sijofotabe machen taffen. 0 a s £ r ä u ! e i it. Saji machen, für bicb!

£r a i i t i s k a . g iir mich? 3 $ wollte eben fo gern für mich allein ptaubern, als für mich allein trinlcn. — greilieb wirb uns bie Beit fo laug werben. — SBir werben «et langer Söeile itn§ putjen müffen, nnb ba? ßleib »erfueben, in welchem wir ben erften Sturm geben wollen.

0 as f r i i u l c i t i . 3BaS rebeft bu »on Stürmen, ba ich blof berfomme, bie §altung ber $abitulation ju forbern?

f r a u r t s k a . llnb ber §err Officier, ben Wir »ertrieben nnb bem wir baS Kompliment batüber machen taffen; er muff auch nicht bie feinfte SebenSart haben, fonft hätte er wohl um bie S b « fbnnen bitten taffen, uns feine Aufwartung machen ju bürfen. —

(28)

ajiinna toon Sarnbdm.

23

B a s f r ä u l e t n . @3 finb nicht alle Officieve Sellbeimg. Sic 2Bai>ri»ext ju fagen, ich liefe ifem bag Sompliment auch blofe machen, um @elegent;eit ju feaben, micfe nach biefem bei ¡bm ju erfunbigen. — grancigfa, mein §erj fagt eg mir, bafe meine feieife glücflicfe fehlt wirb, bafe icb it)n ftnbert werbe, —

£r ancl ska. Sag §erj, gttäbigeg gräulein? SUian traue bocb ja feinem $erjen nicht ju Biel. Sag §erj rebet ung gewaltig gern nacfe bem üÜiattle. SBenu bag SDtaul eben fo geneigt wäre, nach bem tpei^en ju reben, fo Ware bie ÜDlobe längft aufgeiommen, bie ÜJtäuler unterm ©cbtcffe 511 tragen.

0 a ä £ r ä u 111 n. §a I fea! mit beinen üJiäulern unterm ©cfeloffe! Sie SOlobe wäre mir eben recbt!

f r a n c f s k a . Sieber bie febönften gähne nidbt gejeigt, als alle Stugenblide bag §erj barüber fpringen taffen!

f l a s f r ä a l e i u . SBag? bift bu fo jurüdbaltenb ? — f r a n c i s h a . Stein, gnäbigeg gräufeitt; fonbern icb wollte eg gern mebt febm SFlan fpriefet feiten non ber Sügenb, bie man bat; aber befto öfter Bon ber, bie ung feblt.

B a i £t ä n l t l » . ©iefeft bu, grancigfa? ba baft bu eine fel;r gute Slnmerfung gemacht. —

£t a t u i s k a . ©emaefet? SDlacbt man bag, Wag einem fo einfällt? Ba s f r ä u l el t t . Unb weifet bu, warum icb eigentlich biefe 2ln* merfung fo gut finbe? 6 ie bat Biel SBejiebung auf meinen Sellbeirn.

1 ran cts kn. 2BaS hätte bei gbnen nicht auch Schiebung auf ihn? B a s i r ä n l e t n . greunb unbgeinb fagen, baff er ber tapferfte Sblann Bon ber SBelt ift. Slber wer bat ihn Bon Sapferfeit jemals reben hören? @r bat baS reefetfebaffenfte ^ erj, aber SHecfetfcbaffenbeit unb Gbelmuth ftnb SEBorte, bie er nie auf bie gunge bringt,

f rancl ska. Son Wag für Sugenben fpriefet et benn? B a s f r ä n l c t n . ß r fpriefet Bon feiner, benn ibnt fel;lt feine, f r a n c t s k a . Sag wollte i<fe nur hören.

Ba s ¿Fräulein. Siöarte, grancigfa; id> beftnne micfe. ©t fpriefet febr oft Bon Deconomie. gm Vertrauen, grancigfa; ich glaube, ber SJtann ift ein Serfcfewenber.

(29)

24

ÜJJitmfl t>on SBöuniwIm,

auch fcf)t oft bet Sreue unb Sßeftünbigteit gegen 6 ie ermähnen fjötcn, 9Bie, wenn ber §err auch ein glattergeift märe?

Da« f r ä u l e i t t . S u UnglücEIicbe! — Iber meinft bu bas im ßrnfte, grancisfa?

£ t an t t s k a. SBie lange bat er gbnen nun fcbon nicht ge« fcbrieben ?

5 a s ¿Fräulein. 2lcb! feit bent grieben bat er mir nur ein eiu§ige»ntal gefcbrieben.

f r a n r i a l i a . Siudb ein ©cufjer miber bcn grieben! SBunber» bar! ber griebc follte nur bas Sßfe mieber gut utadben, bag ber ß'rieg geftiftet, unb er jerrüttet aucb baS @ute, mag biefer fein @e= genpart etma nocb beranlabt bat. Ser griebe follte fo eigenfinnig nidbt fevn! — Unb mie lange buben mir fcbon griebe? Sie geit mirb einem gemaliig lang, menn eg fo menig Sieuigfeiten giebt. — Umfonft geben bie Soften mieber richtig, niemanb fcbreibt, benn niemanb bat mag 511 fdjreiben.

Das i r ä t i l e i t t . ßg ift griebe, fdjricb er mir, unb ich nähere mich ber (Erfüllung meiner Sßünfcbe. Slber bab er mir biefei nur einmal, nur ein einjigeSmal gefcbrieben —

¿Fratt ci s b a. Sa| er ung gmingt, biefer ßrfüllung ber SSiinfcbe felbft entgegen 31t eilen; finben mir ibn nur, bag foll er img ent« gelten! — SBenn inbeb ber üitann bocb SBiinfcbe erfüllt batte, unb mir erführen hier —

D a s ¿F r ä 111 e i 11 (än0ftu$ imb Sab er tobt märe ? ¿Frau eis b<t. g iir Sie , gnäbigeS gräulein; in ben ?lrmen einer anbcnt. —

Das ¿Fräulein. S u Quälgeift! SBarte, grancisfa, er füll bir eg gebeuten! — Socb fcbmajje nur; fonft fcblafen mir mieber ein.__ ©ein «Regiment marb nach bcin grieben jerriffen. SBer meib, in melcbe »ermirrungen non Diedbnungen unb Stacbmeifimgen er baburcb gcratbeu? SBer meib, ju meinem anbern Dlegimente, in melcbe ent« legene «Probinj er werfest morben? SBer meib, treibe Umftänbe — ßg pochte jemanb.

(30)

'Diinttrt bon ä5arnt;etm.

25

3 u)fitCf A u ft r it t .

S e r S B i r t t ) . S i e ä t o r ig c it .

f l er i tHrth (kenÄopf Duranftedenb). 3ft eS erlaubt, meine gnübige

§errfchaft? —

/ r an c t s k ct. Unfet tgerr SGBivtl;? — 91 ur »ollenbS herein,

f l t r t i) i r 11) (m it einer geber hinter beut Di/xt, ein SJtntt unb

s^reibieufl in ber $anb). 3<h lomnte, gnäbigel gräulein, Qbnen einen

untertänigen guten Morgen jti milnfdben, — (jur grnncisia) unb and; 3hr, mein fchöneS fiinb —

i x n tt c i s k a. Gin ijöfüitjer Mann! Otts i r ät i l ei tt . 2Bir bebanfen utt£.

f r a n c t s k a . Unb miinfcben ihm auch einen guten Morgen. Oer t ü t r i h . Sa rf id) mich unterftehen ju fragen, mic 3hro ©naben bic erfte 91 acht unter meinem fchledhten Sache geruhet? — f r a i t c i s k a . SaS Sach ift fo fchlecht nicht, §err SBirth; aber bie Setten hätten fönnen beffer febn.

Oer tiiitfl). 2Ba§ höre id?? 91i<ht mohl geruht? Siellcicht, bah bie gar ju grofse Grmübung »on ber [Reife —

D a9 f r 8 ii l e l tt. ®S lann fepn.

f l e r f l J i r t l j . ©emifj! gemifj! beim fonft 3nbejj foilte etmaä nicht bolltpmmen nach S h « ©naben Sequemtichieit gemefen fepn, fo geruhen 3bro ©naben nur jtt befehlen.

f r a t t r i s k a . ©ut, §err ÜBirth, gut! SBir ftnb auch nicht blübe; unb aut menigften muh man im ©afthofe blöbe fetgn. Sßir tuolleu fchon fagen, mie mir eS gern hätten.

D e r lö i r 11). hiernach ft iomtne ich äugleich — (inbem er bie ffeber hinter bettt D ljre Ije rM rjie b t).

f r a t i c t s k a . 9!un?

Der t t i r t l ) . Ohne 3 meifel lernten 3 b*o ©naben fchon bic meifeu Serorbmmgeit nuferer ^olijei.

Öas f r ä u teilt. 91i<ht im geringften, §err ÜBirth. — O er t ö ir t l) . 2B it M irthe ftitb angemiefen, leinen gremben, meh 6tanbe§ unb ©efchlechteS er auch feb, t’ierunbjmaujig ©tun« ben ju behaufen, ohne feinen Slamen, $eimatb, Gliaralter, hiefige

(31)

26

TOnna Don Söarnbelm.

©efcbäfte, oermutblicbe Sauer be« 2lufentbalt«, uub fo weiter, ge» hörigen Ort« fcbriftlib einjureidjen.

B u s £ r ä u 1 c i tt. ©ebr Wobt.

Der tütrtt). $f)ro ©naben werben alfo ficb gefallen taffen (in.

bem cv an einen SCifcI) te ilt «nb ftcfj fertig madjt ju fdjreibeti).

0 as I r ä n l e t u . ©ebr gern. — 3 <b Reifee —

Bet UHrtt). ©inen Heilten Slugenbiicf ©ebulb! — (3r f^reiet.) „Sato, ben 22. Sluguft a. c. allbier jum Könige non ©panien an* „gelangt" — 9tun, Sero tarnen, gitäbigeS gröulein?

Das f r ä u l c t a . Sa « gräulein oon SBarnbelm.

B r r i ü i r t l j (Wreibt), „b. Sarnbeltn" — Kommenb? wober, gnäbige« gräulein?

B a s ¿Fräulein. SSon meinen ©ütern au« ©aebfen.

D e r tötrtl) (fö re w t). „©ütern au« ©aebfen" — 2lu« ©aebfen!

©i, ei, au« ©aebfen, gnäbigeS gräulein? au« ©aebfen?

f r a i t c i s k a . 3lun? warum niebt? @3 ift boib wobl ^ier ju Sanbe feine ©ünbe, au« ©aebfen ju fetjn?

B r r tblrtl). Sine ©ünbe? SBebüte! ba« wäre ja eine ganj neue ©ünbe! — 2lu« ©aebfen alfo? © i, ei! au« ©aebfen! Sa« liebe ©aebfen! — Stber wo mir reebt ift, gnabigeä gränlein, ©adjfen ift niebt Kein unb bat mehrere — wie füll icb e« nennen? — Siftricte, iproainjen. — Unfere ^olijei ift feijr eyact, gnäbige« gräulein. — B a s i r ä u l r t u . 3cb Berftebe; Bon meinen ©ütern aus Slm« ringen alfo.

B r r © i r t l ) . SluS S p rin g e n ! 3 a , ba« ift beffer, gnäbige« gräulein, ba« ift genauer. — (S$rei6t unb ite st.) „Sa« gräulein „Bon »arnbelm , fommeub Bon ibren ©ütern au« Sbüringen, nebft „einer Kammerfrau unb jwei Söebienten" — _

¿Franctska. ©iner Kammerfrau? ba« foll icb tw>bl feba? Der l öt r t l n 3 a, mein feböne« Kinb. —

f r a n c t s k a . fftun, ,§err SLlirtb, fo fefcen ©ie anftatt Kammer« frau Kammerfungfer. — 3 $ böre, bie fPolijei ift febr eyact; e« möchte ein SDlifjBerftänbniji gebgn, welche« mir bei meinem Slufgebot einmal fjänbcl machen fönnte. Senn icb bin wirflicb notb Sungfer unb beijie granci«fa; mit bem @efcble<bt«namen SBillig; granci«fa

(32)

OTtttta Hon SBarnbctnt. 2 7

SBitlig. 3 $ bin aucb aus 3^üringen. SJtein Sßater mar SRüller auf einem »on ben ©ütern beS gnäbigctt gräulcinS. ©8 Reifst Keim iRammsborf. ®ie 2M )le bat jefet mein Srnbev. gcb fam feijr jung auf ben §of unb warb mit bem gnäbigen gtäulein erjogen. SBir finb non einem Sllter, fünftige Sicbtmefj einuubjwanjig ‘gabr. gcb babe alles gelernt, maS baS gnäbige gräuleiu gelernt bat. ©§ füll mir lieb febn, tnemt micb bie Spoll^ei reibt tennt.

B e r t D l t t b . ®ut, mein fcböneS Knb; baS mill icb mir auf toeitere fRacbfrage merfen. — Slber uunmebr, gnäbigeS gtäulein, Sero Verrichtungen allbiet? —

B a s f r ä u l e i n . SDieine Sßerricbtungen?

Der tDiril). ©neben gbro© naben etwa» bei beSitönigSSDlajeftät? Das f rä u l ei n. 0 nein!

B er tD lrif). Ober bei unfern beben gufti$cotlegiiS? Das f r i i n l e i n . Stucb niebt.

D er tD i r i l ) . Ober —

Das f r an l ei n. SRein, nein. gib bin lebigtibb in meinen eigenen Slngelegenbeiten bier.

Der t Di r i l } . ©ans tnobl, gnäbigeS gräuleiu; aber wie nennen fidb biefe eigenen 3lngelegenbciteu?

Das f i ä u l e l n . ©ie nennen fi<b— granciSfa, icb glaube, Wir traben oernommen.

f r aneis ka. §err SBirtb, bie Volijei tnirb boeb niebt bie ©e* beimniffe eines grauenjimtnerS ju wiffen »erlangen?

Der tD iril) . StllerbingS, mein fdjbueS Knb; bie Sflolijei will alles, alles triffen; unb befonberS ®ebeimniffe.

f r a n c i sk a . ga nun, gnäbigeS gräuleiu; maS i ftj u tbun? — ©o bereit ©ie nur, §err Sßirtb; — aber baft cS ja unter tut« unb ber ipolijei bleibt! —

Das f ra n l ei «. SBaä wirb ibm bie Närrin fagett?

f r a n c i s k a . Sßir fomnten, bem Könige einen Offider weg*

jufapent —

Der töirtl). Sßie? waS? SRein Knb ! mein ftinb!

f r a n c i s k a . Ober uuS »on bem Officier fapern ju lajfen. SßeibeS ift eins.

(33)

2 8 JRintta bon SarnEetm.

B i t s i f r ä i t U i n . grancigfa, bift bu toll? — fjert 2Birtb bie 3?afevoeife bat ©ie gum heften.

Be r t b t r f b . 3 cf) tütil nicht Hüffen! 3 mar mit meiner SBenigfeit fann fte fcberjen fo uiel, mie fte mill, nur mit einer hoben «Police! —

B a s £ rüttle in. SBiffen ©ie mag, §err SBirtb? — 3<b tneift mich in tiefer ©ad;e nicbt ju nebmen. 3 $ bäcbte, ©ie Heben bie ganje ©cbreiberei bis auf bie ätutunft meitteg Dbeimg. 3 cb habe Sbucn fei;eit geftern gefagt, marutn er nicbt mit mir jugleicb ange* fomnten. Gr berunglüefte groei 2Jleilen bon bier mit feinem Sßagen unb moitte burebaug nicbt, bajj micb biefer 3 ufall eine Wacht mehr Eoften foffte. 3 d) muffte alfo boran. SBenn er bierunbjmamia ©tunben nacb mir eintrifft, fo ift cg tag Sängfte.

B t r t t H r t l ) . Sinn ja. gnäbigeg gräulein, fo mollen mir ibn ertoarien.

Ba s f r ä u t t l n . Gr toirb auf Qi?ve fragen beffer antlnorten tonnen. Gr rntrb miffen, mein unb mie meit er ft<b ju entbeden bat' mag er bon feinen ©efhäften anjeigeu mufj, unb mag et babon berfxbmeigen bavf.

B c r Ul t r 11). ®cfto beffer! greilich , freilich fann man bon einem jungen SJiäbcben (bie grancisra mit einer bebcuienbeit SDtiene anfe^enb) nicbt berfangen, baf; eg eine ernftbafte ©acbe, mit ernftbaften Seuten

ernffbaft tractire — '

B a s f r Stil ein. Unb bie Simmer für ii;u finb bo<b in SBereiH febaft, §err 2Bh tb ?

B c r ttli rii). S M ig , gnäbigeg gräulein, bötlig, big auf tag eine —

frattci sl ta. Stug bem ©ie bielieidjt aueb noch evft einen ebv= lieben SDtann bertreiben muffen?

B c t l b i r l l ) . ®ie jfammerjuitgfern aug ©aebfen, gnäbigeg gräufen, ftnb mobl fel;r mitleibig. —

B as £rünlctn. ®o<b, §err SBirtb, bag baben ©ie nicbt gut gemacht. Sieber hätten ©ie ung nicht entnehmen foHen.

fle t UHrtl). 2Bie fo, gnäbigeg gräuleiit, mie fo?

Bas / r äu l ei i t. Qd) i;öre, bafj ber Officier, melcber bureb ung berbrängt morben —

(34)

Sünna t>on S8avnl;elm.

29

Der UHrtt). 3 a nur ein abgebaniter Dfficier ift, gnäbigeg gräulein. —

Das f r a u l t l t t . SBenn fdjon!— D c r W i r 11). 2Jiit bem eg gu @nbe gebt. —

Das f r f i u l c i i t . Sefto fchlimmer! dg foH ein fc^r berbienter «Wann ferm.

Der iU irtl) . Qd) fage Qbnen ja, baß er abgebanft ift. Das f r ö n lein. Se r .König fanit nid^t alle »erbiente «Dtänner leimen.

Der 8) I r fl). 0 gemifi, er fennt fte, er iennt fte alle. — Das £ ran le i it. 6 o tann er fte nicht alle belohnen.

Der Ü H rtl). «Sie mären alle belohnt, toenn fte barnacb gelebt l;ätten. Slber fo lebten bie Herren toäijrenb beg Kriegeg, alg ob emig Krieg bleiben mürbe; alg ob bag Sein ttnb «Wein ernig aufge* hoben fet)n mürbe. 3 efct liegen alle ffiirtbg£)üu|er unb ©aftböfe »on ihnen » o ll; unb ein SBirtb |at fuh too&l mit ii;nen in Sicht ju neh­ men. igcb bin mit biefem noeb fo ¿¡entlieh meggelomnten. £atte er gleich lein Selb mehr, fo hatte er boch noch ©etbegmerth, unb jmei, brei «Wonate hätte id) ihn freilich noch ruhig fönnen ftjjen laffen. Sodh beffer ift beffer. — Slpropog, gnäbigeg gräulein; 6 ie »erfteben ftch boch auf gumeien? —

D a s f r ä u l c i n . Wicht fonberlich.

Der Wi rd). 9Bag feilten 3hro ©naben nicht? — gd) gbnen einen «Ring geigen, einen foftbaren «Ring, gmar gnäbigeg gräulein haben ba auch einen fehr fchönen am ginger, unb je mehr ich ihn betrachte, je mehr mufj ich mich immbern, baft er bem mei= nigen fo ähnlich ift. — D! fel;eu Sie bodh, fchen 6 ie boch! önbem er ibn au« bem gatterat IjerauSmmmt »mb bem gräulein jureiebt.) Sßeld) ein geuer! ber mittelfte Sörillant allein miegt über fünf Karat.

Das f r ä n l c t n (tijn 6etra$tenb). SBo bin ich? 2Bag feh’ ich? Siefer «Ring —

Der ttHrlb. 3 ft feine fünfgehnhunbert Shaler unter SBrübent tuerth.

(35)

30

■Kirntet Bon ääarnbetm.

Der ttHri l j . habe midf auch niebt einen Slugenblicf bebaebt, adb)tjig ißiftolen barauf jtt leiben.

Das iF r Sn (ein. Grfennft bu ibn nidbt, granciSfa?

f r attei ska. Se r uftmlicbe! — §etr Sßirtb, Wo haben ©ie biefen Sing ber?

Der it H t ilj. Su n , mein fiittb? ©ie bat boeb toot;l fein Secbt baran?

¿rratteiak«. 2Bir fein Secbt an biefem Singe? — gnttmärtS auf bent haften tnuf; ber graulein Bezogener Same fteben. — Steifen ©ie bodj, gräulein.

Das f r i t u l e f u Gr ift’g, er ift’g! — SBie fommen ©ie ju biefem Singe, tperr SBirtb?

K e r tt) i r 11). geb? auf bie ebrficbfte Steife Bon ber äßelt. — ©näbigeä gräulein, gnübigeS gräulein, ©ie toerben micb nicht in ©ebaben unb Unglücf bringen woben? 9Ba8 weift icb, Wo ficb ber Sing eigentlich berfdfreibt? Sffiäbrenb be3 Krieges bat manches feinen ■gerrn, febr oft mit unb obne SSorbewufst beS £>errn, Beranbert. Unb Ä'rieg mar Ärieg. merben mebr Singe au» ©adbfen über bie ©ränge gegangen fetjn. — ©eben ©ie mir ibn mieber, gnäbigeg gräulein, geben ©ie mir ibn mieber!

i rattci aka. Gr ft geantwortet: Bon wem haben ©ie ibn? Der UHrit). Son einem fötanne, bem icb fo WaS niebt jutrauen fann; Bon einem fonft guten Statute —

Das f r ä i i l e i n . Son bettt beften Stanne unter ber ©otttte, Wenn ©ie ibn Bon feinem Gigenibümer haben. — ©efebwinb bringen ©ie mir bett Staun! Gr ift es felbft, ober wenigften? muft er ibn feniten.

Der ib irtl) . SBer bentt? wen beitn, gttäbigeS gräulein? irattrlekct. £>5mt ©ie benn nicht? unfern Stajor.

Der ä U rtl). S ta ju r? Secbt, er ift Siofor, ber biefeg Simmer Bor ¡gbnen bewobnt bat, unb Bott bettt icb ibn babe.

Das I t it u 1 r i tt. Slajor Bon Sellbeim.

iD r r it> i r t !j. «Bon Sellbeint; ja! kennen ©ie ibn ?

Das f r i i u l c i t t . Ob ich ihn fenne? Gr ift bier? SeHb^nt ift bier? Gr? er bat in biefem Simtner gewohnt? Gr! er bat gbnen

(36)

2Jiinna scn Starnbetm.

31

biefen 9iing »erfe^t? Sßie fommt bcr ÜJlann in biefe SSevIegen^eit? 3Bo ift er? @r ift gbuen fcfculbig? graitcigfa, bic Schatulle per! Sdllief; auf! Qnbem fte granctäfa auf ben icifdf fefct unb öffnet.) 2Ba§

ift er 3f)ncn fcbulbig? SBem ift er mehr fcbulbig? SBringen Sie mit alle feine Scbulbner. §ier ift (Selb, |>ier ftnb SBecbfel. Sllleä ift fein!

D c r t t t r t f ) . 2BaS hör’ id;?

D a s f r ä u l t i t t . 3Bo ift er? mo ift er?

Der iDtr i l j . fliod; »or einer Stunbe mar er hier.

Das f r ä n l c i n . fjäflicfier SDtann, wie tonnten Sie gegen ihn fo unfreunblidj, fo f>art, fo graufam fepn?

D e r t t i r t l ) . ¿bro ©naben »erjeiben —

D a s £r ä t i l t i n . ©efebminb, fd^affen Sie mir ihn ju r Stelle.

D e r i D i r t l ; . Sein 23cbienter ift »ielleicbt noch hier. SlBoHen Sf)ro ©naben, bafj er if;n auffud;en fall?

D a s f r ä n l e i n . Ob id; will? ©len Sie , laufen Si e; für biefen ©ienft allein min ich e§ »ergeffen, mie fcbleobt Sie mit ifnu untgegangen fmb. —

/ r a t t c l s k a . g if, .gierr Sütrti;, hurtig, fort, fort! <etöft t$n fiitiauS.)

S r it t ff Auftritt.

$ a C ( j r ä i i l c i n . g r o i u f i f a .

D a s i r ä u l e i t i . 9Iun fiabe id; ihn mieber, grancigla! Siebft bu, nun habe id; ifm mieber! geb "■’# ttic^t, mo ich «or greuben bin! greue bid; boeb mit, liebe grancisfa. älber freilich, marurn bu? ©oeb bu foUft bidj, bu mußt bicb mit mir freuen, $omm, Siebe, ich mill bicb befcbeulen, bamit bu bicb mit mir freuen tannft. Sprich, grancigta, mag foH icb bir geben? 3BaS ftebt bir non meinen Sachen an? 3Ba§ f;ätteft bu gern? Slintm, mag bu miHft; aber freue bid; nur. gd; febe mobl, bu mirft bir nidbts nehmen. SBarte! <®te fa^t t« t>ie e^atuttc) ©a, liebe grancidfa (unt> git&t ®«tb); laufe bir, mag bu gern bütteft. gorbere mehr, menn cg nicht

(37)

32

TOnna bon Sarnbelm.

julangt. 2lber freue bid& nur mit mir. ßg ift fo traurig, fid& allein ju freuen. 3hm, fo nimm bod? —

f r a n r i s k a . Qd; fteljte eg^bnen, gräulcin; Sie finb trmtfen, bon fyrö£jiid>fcit trunlen. —

Das f r ä n l c i n . SWäbcben, id? babe einen jänfifc^en iKaufdb, nimm, ober (©« jtuingt t§r bas ©etb in bif ^anb.) llnb toenn bu bidb bebanfft! — SBartc, gut, bafc icb baran benfe. <6te m><&. rnats in bic sdjatnue nat^ ®?tb.) Sag, liebe grancigfa, ftede bei Seite, für ben erften bleffirten armen Solbaten, ber ung anfprid)t. —

ttifftc t Ä u ftriü .

» e r ü ü ii-t b . S o S i U ä i t l e f i t . S r a i t c f s i « .

D o 0 S r ä u ( c i n. Sinn ? mirb er lommeit ?

B r r IDtrtIj. Ser mibermärtige, uugefdbliffene tferl! Das / r f i u l e i n . 9Bet?

D er Ö>i r11;. Sein Sebienter. ß r loeigert ficf>, nacb ibm ju geben.

f r a t t e i s k a . »ringen Sie boeb ben Sdbutfen ber. — Seg fOtajorg »ebiente fenne icb ja toobl ade. »Weber märe benu bag?

Das f r äul el t t . »ringen Sie il;n gefdbminb ber. SSBenu er ung fiebt, mirb er fdbon geben. sojirt^ gebt ab.)

li in f t e r I n f t r i f t .

5>ns grautetu. grauciSfn.

D a s f r ä u l e t t t . geb fann ben Slugenblid niebt ermatten. SIbcr, grancigta, bu bift nodb immer fo taft? S u midft bidj neeb niebt mit mir freuen?

f r a n r t s k a . gd; mottte bon ^erjen gern; menn nur — Das S t ä u 1 e t u. SBcnn nur?

(38)

Wmm

Bon Sarn^clm.

33

frnncisfen. ® ir baben ben ältann tniebergefitttben; aber wie baben wie ibn wiebergefunben? Staob allem, was wir Bon ibm bören, mufs es ibm übel geben, Gr mujj unglüeflieb febn. SaS jammert miib.

8 a s f r ä n l e f n . jammert bicb? — Sab bidj bafür umarmen, meine liebfte ©efpielin! 3)aS w ill icb bir nie Berg offen! — 3 $ bin nur »erliebt, unb bu bift gut. —

Sfdjßtcf A uftritt.

S e t ü S l r t l i . 3 ttft. S i e S B o r tqr i t .

8 e 1 10 i r 1 1). SJlit genauer Stoib bring’ icb ibm i r a n c i s l i a . Gin frembeS ©efidbt! 3<b fenne il;n niebt. Dar f r ä u l e t n . SJtein greunb, ift Gr bei bem SWajor Bon Xellbeim ?

311 fl. 3 a.

8 n s f r ä n lc t u . 2Bo ift ©ein ß e rr? 311 It. Stiebt bier.

8 n s f r ä n l e t n. Slber Gr weift ibn su finben ? 3 i i f l . Qa.

8 tt s f r ä u t e t n. SBill Gr ibn gefbwinb berbolen ?

311 fl. Stein.

8 a s f r ä n I e i u. Gr erweist mir bamit einen ©efaHett. — 3 u(l. Gi!

8 n s f r ä u l e t n . Unb ©einem § e rrn einen $ienft. — 311 p. 33iel!eiöbi ancb nidjt. —

8 n s f r ä u 1 e t n. SBober Bermutbet Gr ba§ ?

3 n fl. ©ie fmb boeb bie frembe ^errfebaft, bie ibn biefen ■morgen complimentiren taffen?

8 as f r ä u le t n . 3m 3 u p . ©0 bin idb febon reebt.

B a s f r äul et n . SBeifi ©ein §crr meinen Stameit?

3n(l. Stein; aber er fann bie a llju höflichen Siamen eben fo

iBenig leiben, a ll bie aUjn groben SBirtbe.

(39)

34

©cinna bon ßatnl;cltn.

fl cr Wtrtl). Sag fotl mol/l mtt auf midj geben? 3ufi. 3 a.

Der iü trfl). @0 lafs dr eg boeb bem gnäbigett gräulein uidjt entgelten; unb fiele dr ibn gefcfwtnb fier.

B a s ¿ftr’S u lt it t ( ¡u r granciäfa). grancisia, gieb ibm ettoaS. —

f r a n t i s k a (Me bem S u ft «Selb in Me &anb brücten luiU). SBir »er« langen ©eine Sienfte nidjt umfonft. —

3 u It. Unb icb 3fiv ©elb nicbt obne Sienfte. f r a n c i s k a . ©ine? für bag anbere. —

3u(l. 3 <b iann niebt. Sölein $err fat mir befohlen, auSjus räumen. Sag tfu’ i<b jegt, unb baran bitte icb, micb nieft toeiter ju nerfiinbern. SBenn id) fertig bin, fo lnill icb eg iljm ja mofil fagen, baff er fieriommen fann. dr ift neben an auf bem Äaffee- baufe; unb wenn er ba nieftg beffereg ju tfun fmbet, mirb er aucf

mobl fommen. (®UI fortseien.)

f r a n c i s k a . ©o hiarte dr bodj. — Sag gnäbige gräulein ift beg §errn SHajorg — ©djlnefter. —

Ba s f r an le i it. 3 a, ja, feine ©cfwefter.

3u(l. Sag tnei| icf beffer, bafj ber UJlajor leine ©cfmefter bat. dr bat micb in fedfg ällonaten jmeimal an feine gamilie nacb ©ur-- lanb gefdbidt. — 3 bmr eg giebt mancherlei ©ebtoeftern —

f r a n c i s k a . Unnerfcbämter!

3 u|l. 2Jluf; man eg nieft fepn, menn einen bie Seute fotten

geben laffen? (®«kt ab-)

fr a nc i s k a . Sa? ift ein ©cflingel!

B e r Wi r t I j . 3 di fagt’ eg ja. älber laffen ©ie Um nur. SBeifi id) boeb nunmebr, Ino fein <£>err ift. 3 $ b)ilt ibn gfeicb felbft bolen. — 3lu r, gnabigeg graulein, bitte iib untertbänigft, fobann ja micb bei bem §errn SJlajor ju entfdjutbigen, baft icb fo unglüdlicb ge* toefen, miber meinen SGBillen einen iDlann non feinen SSerbienften — B as f r ä tt 1 c t u. ©eben ©ie nur gefdnoinb, §err SBirtl;. Sag miit id) alleg mieber gut machen. <®er sanrti seit ab unb itevauf) gram cigfa, lauf’ ibm nad): er füll ibnt meinen Slanten niebt nennen!

(40)

SDiinna »on iBarn^elm.

35

«Siebenter A uftritt.

3>n3 gräu t e i l t unb ^i;tn»f grntt e ie rn .

Das ¿Fräulein. gd) babe il;n mieber! — 23in id) allein? — gd) w ill nidjt umfonft allein fepn. (Sie faltet Me §äuke) 2lud) bin idp

nid;t allein! (unk biwt aufw ä rts.) ©in einiger banlbarer ©ebattie gen

§immel ift baS »olllommenfte ©ebet! — gd) bab’ it)n, i<b bab’ ibn!

(SDlit auSgebreiteten Sinnen.) gd) bin glüdlid)! UUb fvctVlid)! SBats tailU ber ©cböpfer lieber fel;cn, als ein fröblidwS ©efd)öpf! — (gvancieta lontmt.) SBift bu wicber ba, grancista? — Gr jammert bicb? ibtid) jammert er niebt. Unglüd ift aueb gut. SMIeicbt, bajj ibm ber §immel atleS nabm, um ibm in mir alles Wiebcr ju geben!

¿fratteiska. © r tann beit ätugenblid b i«' f«?»- — ©ie f«'b nud) in gbrem Sieglige, gnäbigeS graulein. SSie, wenn ©ie fub gefd)Winb anlleibcten?

Das ¿Fräulein. ©elf! icb bitte bi<b. © r wirb micb »on mm an öfter fo, a ls gebubt feben.

f r a t t r i s l t a . D, ©ie ientten fub, mein graulein.

Das f r ä u l e t u (na$ einem fu rje n M arken!en). Sßat)rl)aftig, 3Jtäb=

eben, bu baft eS wieberum getroffen.

¿fr an et slt a. Sffienn wir fdjön finb, ftnb wir ungepubt am fd)önften.

Das ¿fräuleitt. SJlüffen wir beim febön fepn? — 21ber, bab Wir uns ftbim glauben, war bielleicbt notlfwenbig. — 9tein, wenn id) ibm, ibm nur febön bin! — grancisfa, wenn alte fDlabd/en fo ftnb, wie id) mid) jefjt füblc, fu finb wir — fonberbare Singer. 3 ärttid) unb ftolj, tugcnbl)aft unb eitel, wollüftig unb fromm — S u wirft mid) nid)t »erfteben, gd) terftebe micb wobt felbft niebt. — Sie greube maebt brebenb, wirblidjt. —

¿Franciska. gaffen ©ie fid), mein gräulein; — id; b>ßvc tommen.

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