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Ernst Konrad Friedrich Schulze und Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann

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Academic year: 2021

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D e u t f c f y e B a t i m t a l - f t t t e r a ü t r

B Ö

C

H

E 1

E I

D E S

D E U T S C H E N

V E R E I N S

z u r F ö r d e r u n g v o n S c h u l b l i j u n g —

— ___ — und allgemeiner

i n L O D Z , [ a « A . 9 i x : l s . \ i . . j e f a . s u ,

(6)

Peutfcbe

B a f i a t t a l

- H i i t m i u x

f j i f t o r i f d ? f r i t i f d ? e A u s g a b e

U n te r U T ittüirfung

ÜOtt

D r. SCcnoIb, D r. dB. H älfte, Prof* D r . H. SSartfcfj, P r o f . D r. Di. 'Sßedjftem, p r o f , D r . 4b. 2Se&agDeI, p r o f . D r. oStrlinger, p r o f . D r. B f.'B lüm ner, D r. ff. Oßobertag, D r. Di. ‘Bor&erger, D r. d©. dlrei3enacfj, D r. g?oij. dlrüger, p r o f . D r. ©. © untrer, p r o f , D r. SC. jprep, X . jfu lö a, p r o f . D r. X . «Beiger, D r. Di. ©am el, D r. dB. Bfenrtci, D r. j© . Ciocfj, P r o f . D r. Bf. X am bel, D r. Di. ^ rtjr, b. X iliencron, D r. dB. attfiildjfaclt, p r o f . D r. % j© in o r, D r. ff. jfl&undfter, D r. p . jQerrlicfj, D r. Bf. <©elierlep, p r o f . D r. Bf. p a lir , P r o f . D r. ©. p tp e r, D r. Bf. P rofile, D r. SCöolf Diofenberg, P r o f , D r. SC. i&auer, P ro f.

D r. Bl. gf. ^»cfjcöer, Di. ^ t e in e r , p r o f . D r. SC. :§>tern, p r o f . D r . ff. ©etter, D r. 4i. l©enöeler, D r. (Cfj. S o llin g u. a.

Ijerausgegeben

Don

3 o f ^ p b £ ü r f d ? r t e r

J4 ~- B a n i )

<£. K . ß . Schulde utib (£. C . i P . ^ offtnann

B erlin imfr {Stuttgart,

D e r l a g n o n tD. 5 p e ma n i t

(7)

trn|i finurni Jrtrtrtd) ljd|ul]c

unb

traft llraitnr

fjoltiimnn

fierausgegeben

P r o f. D r.

B erlin unb S tu ttg a r t,

ü e r l a g d o h 2 P . 5 p e m a n n

(8)

398205

(9)

€rnft K onrab ^rtebricfy Schulde.

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(11)

( E m t e t t m t g .

( ^ r n f t S onrab griebricf; © cfjufje fjatte 31t feinem 9JHtgKebe beb ganjen romantifchen Sichterfreifeb perfonline SSejtefjungen; in beut ®orroorte 3it einet S am m lung feiner <Sebicl)te hat er ficf) fcfjarf gegen bie S om antif ttuägefproc^en, unb feine eigene Sichtung ift burcf) unb burcf) — romantifcf;. ®o roirb ber theoretifcfje (Segner felbft ein febenber iöeroeib fü r bie Berechtigung ber rmnantifcfjen Sichtung. ffticljt au s-© ritte unb Sßiflfüt etnjefner ift fie hertrorgegangen; bie romantifcfje S trö m u n g 'm u ffte in bem Jugenöficfe eintreten, ba ber © trom unferer beutfdjen ß u ftu r affe bie fSäcfjfein u nb Sache beb adOtjehnten Qafjrtfunbertä in fich aufgenommen ffatte, um »an ffaffifcfjer $öf)e fich befruchtenb in§ neue Safrohunbert ^erabguftürgen.

®urch bie Slbftammung ber Sftutter mirb auch (Srnft ©cfjufjeä ©tamm= baunt roie ber fo ciefer unferer SEHcfjter auf bab euangefifcfie Pfarrhaus äurücfgefeitet. ®ie SCoc^ter beb fßfarrerb Sampe hatte fich roit bem tüchtigen Wnb roohfhabenben Sürgermeifter ©cfrotje in Sette nerf)eiratet. 2tm

22

. SDfärj J ~ ^ie meiften unferer Qeitfdjriften haBett in biefem grüffiahre ben bwbifäumbtag beachtet — gebar fie ihrem (Satten bab jroeite fiinb, um Balb tarauf ihren beiben tnaben äluguft unb ©rnft burch ben &ob entriffen 3« roerben. Stäffereb über beb. Sicfjierb äJtutfer ift unb nicht überliefert;

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ber Sßater ging nod) jtoeimal eine neue @lje ein, unb jebe ber S tiefm ütter naf)m fid; ber nerroaiften Änaben treulich an. ©rnft m ar nidjtg roeniger al§ ein tatentootter ünabe. ©r mar aufgelegt ju. luftigen S tr e ik e n , in törperltcfien Übungen nicht ungefdfjidt, batte babei jebocb ein tinfifdjeg Söefen

4 QHtctit. rünöljEtt.

unb raenig Slugbauer. S eine üinbijeit unb gugenbäeit m ar eine burdfaug heitere. ©r felbft gebaute ihrer int o o rle|ten ©efange feineg ©pog:

S u füfse § e tm a t, teureg S a n b ,

3Bo einft mein ©Seift juerft bie Schwingen auggebreitet! SJJein SSater, ber fo früfj beg Solfneg S in n »erftanb lln b nidjt m it engem SJtafj ifjm feinen ipfab Bedeutet! Unb b u , bie nie mein SBtirf, bie n u r mein § e rj gelannt, D SDtutter, bie oietteicbt a l8 ©ngel je%t midj leitet! SBie fefj’ id) jefct am Qiele meiner SBafjn

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lln b b u , Slntonie, bu herrlidjfte ber g ra u e n , ® er nidjt mein iOtunb allein ben äÄutternamen giebt, ©>u nafjteft jugendlich bem güngling m it V ertrauen llnb bjaft im S a te r ftetS aud) feinen ©oljn geliebt.

®ie S aterftabt felbft hatte in <Sc§ittjeS gugenb längft ifjren alten © lanj nerloreit, ben fie bis 3x1m 2lusfterben ber in ©eile refibierenben Sinie ber igersöge oon BrnunfdjroeigsSüneburg (1705) genoffen J»atte. 3tod) ftanb aber bag alte Schloß, in bem 1775 bie Unglüd'ggenoffin ©truenfeeg, Königin Karotine äftatfjitbe non © änem art, ifjr freublofeg Seben geenbet fjatte. ®ie iEeilnaljme an ifjrem romantifdjen ©cfjicffal blieb in ©eile in mandjen ©rjäljlungen lebendig. Sacfjroeighar finb bie ©inbrüde, roelcfje ber Knabe in bem ruinenfjaften ©djfoffe fbanigtjorft, bag fein S a ter nerroaltete, empfing, ©anse Stonate brachte er in ungebundener greifjeit auf bem Sanbfiße j u , balb nadj Suft bie alte Bibtiotfjel burdjftöbernb, balb burdj Sßalb unb Sgeibe fdjroeifenb.

©eine älteften Seime ftammen aug bem elften Sebengjafjre, an bie © tiefm utter gerichtet;*) ber ätbfdjieb non feinem gugenbfreunbe g riß non Süloro begeifterte iljn 31« erften Dbe 1805. g m galjre nortjer batte er m it Sülorog eine gufjmanberung burdj ben § a r 3 big Äaffel gemacht, g m ©ommer 1805 roeilte er längere g e it im Babe Sefjburg. ©inige Sabre früher roar er in Hamburg geroefen unb batte beim SCnblicfe beg SBeltbanbelg ben SBunfcfj geäufjert, Kaufm ann 3U roerben. 1805 roar er bereitg ganj non poetifcijen gbeen erfüllt, ©r fcbroärmte jugenblicb für mehrere 9J?äbdjen unb roar glücfficfj, afg feine ©ebidjte in ber l)anb= fdEjviftficb nerbreiteten ®heeäeün n g feineg greunbeg Süloro Stufnaljme fanben. 3J!att()iffon unb ©br. ©. uon Kleift roaren feine Siebtinge; aud) ©cfjifferä ©ebidjte gefielen ihm , für bag gröfjte lebenbe ©enie ertlärte er aber Sßielanb. g m SJiärs 1806 batte er bereitg sroei ©efänge einer auf acht ©efänge angelegten Sitterepopoe im ©efcfjmad beg Dberon „ S a n c e l o t n o m <See" auggearbeitet, bie er an SEBielanb ju r Beurteilung einfenben roollte. „® ie nerfübrerifcben Dteije eineg geengebicbteg haben mich 3U fefju gefeffelt. geh roerbe mich ganj meiner feurigen fSljantafie überlaffen, meinen Jgetben in bag geenlanb entführen laffen, roo ich meinen außerordentlichen fbang ju r poetifcben Sanbfcfjaftgmalerei nolltommen befriedigen fann.“ S o n bem Sancelot ift ung nichtg erhalten; bie ©ntfüfjrung beg (gelben ing geelanb begegnet ung aber in ©djutäeg festem ©ebidjte, ber bejauberten S ofe, roieber.

g m Jgerbfte 1806 bejog er bie Sanbeguninerfität ©ottingen, um, nicht aug S eigung, fonbern aug Slbneigung gegen gurig p ru b en j unb SDiebiäin, ©fjeologie ju ftubieren. S o n ber religiöfen © efim tung, bie fpäter unter dem ©influffe ©äcilieng in ißm te&enbig rourbe, roar er bamalg ebenforoeit

*) $ u r (Sfjarafteriftif <3d)Ul§e§. 9iad; ungebrudten Q uellen I . I I . $ n ^rangoS’ „SDeutfcfjer ®td)tung" Y i. Sib. 1. unb 3. § eft. $ re§ b en 1889.

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rote oon einer patriotifdfjen ©efinnung entfernt. ®ag beutfdje © tam m tanb ber engttfdEien Könige Bat bte ©reigniffe beg fjaBreg 1806 oßne innere 9(nteitnat)me über fttf) tjingefjen taffen.

®em Begonnenen itjeotogifcBen S tu d iu m Blieb ©djutäe nic£)t fange treu, ©eit §et)ne§ äßirlen Ratten fid) bie ptjilotogifdfen ©tubien in ©öttingen einen ö au p tfiß erworben; gar 31t gern Bütte ber junge ©oetfje att ber jüngften unb feit §atter§ SE^ätigJeit berüßmteften ber beutfdjen §ocßfcButen bie K enntnis beg flaffifc|en Slttertumg fidj ertoorben. goBann §einricB Stoß unb Stuguft äBitßetm ©cßtegel Batten bort ifjre pBitotogifdje Slugbitbung geroontien. Slltein ©djteget Bat in ©öttingen audj bie ©rfaßrmtg gewonnen, baß irolt § alter unb Ääfiner bie beutfdje Sicßtung an ber G e o rg ia A u g u s ta auf leine freunbticBe 9tücEfi(ßtnaBme recBnen bürfe. ©öttingen w ar ber ©iß beg § ain § getoefen, jeneg ®icBterjüngtingg6unbeg, ber unfere S itte ra tu r oon ÄtopftocE ju r © turnt* unb ® rangperiobe IjttxüBerteitete (ugl. 3tat.=£üt. 33b. 4 a ); Eiter Batte 33ürger alg ißrioatbocent gelebt unb w ar int ©lenb nertommen. Qn © rinnerung an feinen poetifcßen SeBrmeifter äußerte ©cBteget: „©inen Sicßter in ©öttingen ju butben fc^iett ganj unertragticß unb in ber ®B°t paffte eg nicBt am Beften." ©dfu^e tonnte fid) teinegwegg bem ©inftuffe biefer örttidjen SSerBültniffe entjießen. Sötocßte er nocB fo feEir fü r SBietanb fcBwarmen unb iEin nacBaBmen, bie © rinnerung an ben ©öttinger Sicßterbunb rnufjte an bem D rte , wo § ö ltß , 8>oß, ©totberg, -Kitter gebicBtet Batten, auf iBn w irten; unb fjöttßg ©cßwermut roenigfteng finben w ir in ScButjeg ®icBtungen wieder, wie iBm aucB biefetbe Ä rantßeit unb ber frü ß eS o b gteicB fiöttß Beftimmt waren. Sießerrfcßenben Greife ©öttingeng BracBten bem bidjtenben tprioatbocenten nicBtg weniger alg SeitnaBme ober gar SBoBtwotten entgegen. @r ftanb, wäBrenb in S ena, 93erlin, ®regben, fjeibelberg bicBterifcBe ©enoffenfcBaften fid; jufammen* fanben, in ©öttingen notlig oereinjett ba, ganj wie oor iBm 33ürger. Stuf bie ©ntwictetung feiner poetifcßen 2tntagen unb SlrBeiten waren biefe 33erf)ültniffe uon größtem ©inftuffe.

® er einjige feiner Seßrer, bei bem er at§ ®icBter batternbe Seitnaßm e unb Stnregung fan b , w ar g-riebricß 33outerwet (1766— 1828)'. ® er in alten S itteraturen uietbewanberte älftßetiter unb SJerfaffer ber treffticBen „©efdjicBte ber ißoefie unb 33erebfant!eit" — bie jroölf 93änbe erfcBienen jroifcßen 1801 unb 1819 — w irfte feit 1796 in ©öttingen. ©r w ar woBt geeignet teitenb unb täuternb auf ein ficB entroictelnbeg S a te n t einjuwirfen unb tarn uon ülnfang att Sdjulje m it förderndem äßoßtwolten entgegen. „3cß faB iß n ," erjäBlte 33outerwef, „jum erftenmate, alg er fidj bei m ir jurn Sottegium (lo g icu m ) meldete, ©ein llußereg naBm beim erften Stnbtid weber fü r nocß gegen iBn ein. ©ein gutgebauter Äörper, uon m ittlerer ©röße, Batte eine fefte ijjattung, fein regelmäßig gebitbeteö ©eficßt Batte ebte Biige, aber fein geiftooHeg Stuge w ar unftet. Qn feinem einfacßen, geraden unb anfprucßg» lofen 33etragen w ar nicßtg, bag ungewöBnlicße © rw artungen Bütte erregen tönnen. Stufmerlfam wurde icß auf ißn p e r ft, atg er in einem fjjrattifum ,

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Neffen graed m ar, ben fdjriftlidjen © til ber Teilnehmer 31t Bilben, burdj SludarBeitungen fidj audseiclinete, in benen ©efüljl unb fSljantafie fo gart u n b fo forreft fidj audbrüdten, rote ed fiel) oon einem jungen SJtanne non adjtgefjn Sauren faum erroarten liefj. T a d oerbiente Sob, bad id) if>nt öffentlich erteilte, oeranlafjte ifpt, nadj einiger S eit midj 3« Befudjen, um m ir einige feiner ©ebidite ju r (Beurteilung oorsulegen. ©d roaren ©onette, •©pifteln unb ©(egten, m angelhaft oon mehren © eiten, aber an einigen ©teilen unübertrefflich unb im gansen unbe3roeifelbare öeroeife oon roahretn T idjtertatent. ibtit bem lebtjafteften © anle nahm er meine Suredjtroeifungen •an, roo ihre © rünbe ihm einleuchteten. 3Bo bad ©Sefüfit entfcheiben mufjte, oerteibigte er feine 2tnfidjten. ätuch bied gefiel m ir. SBir rourben immer n ah er m iteinanber o ertra u t."

Souterroef roar ed auch, ber feinen @cf)ü|ling, roelcher am ©tubentero leben unb bem rohen Treiben ber Sanbdmannfcfiaften feinen ©efchmad fanb, in bie gefellfdjaftlidien Greife ber fiodjfdjule einführte, ©chuljeö Sern= unb Se^rjeit in ©Bttingen fonbert fich in jroei H älften: bie erften g aljre bid 8u r SBeJanntfcfjaft m it ©äcilie (1806 bis ©nbe 1811) unb bie folgenben burdj Siebe unb T rau e r um ©äcilte audgefüllten bid 3U feinem 'Tobe. freilich barf m an bte burdj ©äcilte heroorgerufene äöanbtung nicht blof; ald ©tnflxtfj oon aufjen auffaffen; burch biefe Siebe rourbe beö S idjterd eigentliche, bid bahin n u r unter einer iäufdjenben Oberfläche oerbecfte Statur blohgelegt. äßenn er felbft in Briefen unb Tagebüchern fich 8e™e «Id fa lt überlegnen © pötter ober oöllig oon feinen ©tubien erfüllten © eiehrten fchilbert, fo finb foldje ©teilen roenig ernft 31t nehmen, ©djon 1808 gab er fidj ben Slfjnungen eined nahen Tobed m it felbftquälerifdjer Steigung hin- ® ie noch i« feiner ©eele fämpfenben © egenfä|e fpiegeln fich i,T S*06* Siebedoerhältniffen jened erften '©Bttinger Sebendabfchnitteö «b. ©djon 1809 hatte er auf einer SSanberung burch ben § a rs in einfamem gorftljaufe bei Sauterberg, 3roei © tunben oom Srocfen, „ein fchöned, liebendroürbiged 3)täbdjen" fennett gelernt, g m g u li 1810 feljrte er gu Slbelheib, audj biefe erfte ©eliebte führte ben'Stamen oon ©äciliend geliebter ©chroefter, 3urü<f. ©r gab fich fü r einen (Botanifer aud, um unter biefem tßorroanbe im gorftfjaufe bleiben 3U fönnen. ©ine Steife feliger Tage oerlebte er, ohne b a f groifdjen beiben ein SBort oon Siebe gefprochen rourbe, « n Slbelheibd S eite unb trennte fich n u r fdjroer oon bem lieblidjen Sßalbs ibpll m it bem Sludrufe: „Tiefe lebte romantifche unb fentimentale ©pifobe in meinem Seben roirb m ir geroifj eroig teuer bleiben."

Söir roerben bei biefer einfachen Siebeögefdjtdjte beö günglingd an g an s ähnliche A uftritte im © öttinger Seben ber §aingenoffen erinnert, o u r b a f bie Siebedgefd)id)te Stillerd oon 1774 fich nicht in einem ffarft® fonbern in einem fSfarrljaufe in ©öttingend 3tälje abfpielte.*) Stoch in

*) ®ricf) g g m tib t „ 3 tu b bem Seben beä S ig n w r tb id jte r ä " i n ben „ e fm v a tte riftife n " . f fie rltn 1886.

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»iel fpäterer Qeit lehrten ©cbutgeS ©ebanten ir>e§müttg gur igelbin feiner 3BaIbibt)tte gttrütf, trenn aud) ber © inbrud mehr ein bidjterifdier a ls gemütstiefer roar. „Steine Seele ift uon leichtert« S to ff gebitbet unb roeif; fcbmerglidje S inbrüde balb tn füfje ©rinnerungen umguroanbeln." S e r »erfdjroiegenen träumerifeben igargliebe fte£)t bie fotette SiebeStänbelei m it ber oerroiiraeten g r a u ©opbie »on SBi^enborf, geborene 91ietjer gegenüber. 9tocb a ls -Käbdjen batte er fie in Seite tennen gelernt unb jugenbltcb fü r fie gefcfjträrmt. Stlö er 1809 non ©Btüngen gum SBefuc^e in bie ffiaterj ftabt Jam , tr a t er ber jungen SBüroe näher. D^ne leibertfcffaftlic^ gu tnerben, bilbete fiel) groifdjen beiben ein an 2lbroed)felung reidjeS BerbältntS auS, in betn © alanterie unb ernftere Steigung ftdj mifc^te. S re iu n b b reinig ©tegien, nicht frei non benmfjter Jtacbabmung ber „römifdien ©legien" ©oetbeS, gaben poetifd) ben nid^t lange nacbbaltenben © inbrud biefeS SiebeSfpieleS tnieber. BemertenSroert ift, roie ber ttaffifdjen g o rm gum Sroig in ben ©legien bereits bie ©eftalten beS G e ru sa le m m e lib e r a ta bernortreten. können bie ©tegien fich aueb m it ©oetbeS ©efängen rtic^t nteffen, fo erfebeinen fie boeb als geiftnolle Siacbabmung au s inbinibuellen Berbältniffen entfprungen. ©ie blieben roie fo niele anbere non ©djulgeS Sichtungen ber größeren g a b t nacb u n g eb ru d t, folange er lebte.

©djulgeS ©etoanbtbeü im Berfefdjreiben tnurbe in ©öttingen oielfadj in 2tnfpru<b genommen unb meift toar er ein gefälliger ©elegenbeitSbicbter. S aneben befd)äftigten ibn aber größere biebterifebe ifSläne. 1806 arbeitete er an einem Sßerte, „ S e r S ä m o n beS © otrateS", im ©efdjmad ber ©ragien SBielanbS, „balb in ißrofa, balb in Berfen". S e r leidjte © til, feine falgreicbe SBifge roie ber rotrJlicE) oft berBorteudjtenbe eble © baratter unb bie gefällige, einnebmenbe SBeltbürgerpbantafie SBielanbS hielten ü)n nod) immer gang begaubert. S t a tt beS ©olrateS aber ergriff er einen nom Ülttertum bereits biebterifeb geformten ©toff, baS bureb SlppulejuS unS überlieferte 3Jtürd)en non älmor unb ißftjcbe.*) SDtarint, ©alberon, Safontaine, iOioliere, ©leim baben ben S to ff, an beffen B earbeitung aud; Süielanb unb ©oetbe badgten, uor ©cbulge geftattet, roie nacb ibm SJtorii; © arriere, igam erling, Slbbington, Blomberg, Sublenbed u. a. als Siebter ficb an ber S a g e oerfudjten, bie Siapbael gu einem feiner Kebretgenben ©ntroürfe angeregt batte. U nter ber Überfcbrift: „Slmor unb if3fpc§e. ©in gragm ent auS einem grieebifeben Störchen" neröffentlid)te ©djulge baS erfte unb groeite Bucb 1 808, etn Brucbftüd auS bem fünften Budje 1810 in BouterroetS „neuer Befia". S a S bereits 1808 nollenbete gange Sßerf erfdjien als „ißft)d)e. ©in griecbifdjeS SDtärdjen in fieben Bücbern" erft 1819, gugleidj a ls ©ingelnauSgabe unb im b rü ten Banbe ber Schriften. Söie er im ©ingange beS lebten BucbeS bie ipbnntofto anflebt, gu ihm berabgufdjroeben „m it jenen gauberbüden, roomit bein Bilb fo oft oor ä ß ie l a n b S ©eifte ftanb!" fo ift bie gange Sichtung m it ihren frei roecbfelnb längeren unb fürgeren BerSgeüen ben

*) © u fta o DJleger „ S ln to r u n b $ ig d ;e . $ u r nerg leic^en b en D Jlärdjenfunoe" in b e n „ S ffa g ij u n b (S tu b ie n gu r (S p radjg efd jid jte u n b 23ol?3funbe". 93erlin 1885.

(17)

Sßtelanbfcfien ©rjäljltmgen nad)gebicf)tet. S5on SBielanbg fchalftjafter © rajte w ar bern fchwermütigen norbbeutfdjen Serefjrer freilich nichts in§ 33Iut übergegangen; t£)in fe£)It ber § u m o r wie bte leichte Semeglichfeit ber ?ߣ)antafie. © er SBert »on ©dfuljeg tpfgchebicE)tung ift fo n u r ein fet)r bebingter; eg fpricfjt fiel) ein bebeutenbeg bic^terifc^eö l a t e n t a u g , bag Weber bag geeignete gelb feiner Sktfjätigung noch feine unuerfälfchte Sprache bereits gefunben Eiat. S ie Steigung, ein gröfjereS epifcffeg ©ebiclft 3U unternehmen, m ar Bereits oorhattben, er muffte aber junäcE)ft an feine SerufSftubien benten. © rötere tpiäne rote eine ©efc^ic^te ber fpätlateinifd^en $oefie, eine Biographie tpetrarfag u. a. befctiäftigten ihn. ©eine Briefe erjahten pon eifrigen phitologifcffett ©tubien. S ie StuSfüIfrung roiffen* fdjaftlicher ätrbeiten fiel ihm inbeffen jebettfallS nicht leicht. ©rft 1812 fonnte er feine erfte felßftänbige Strbeit »eröffenttichen:

Incerti auctoris pervigilium Yeneris commentario perpetuo illu- stratum , prooemio et lectionis varietate instructum. Dissertatio philologica, quam consentiente amplissimo philosophorum ordine pro facultate legendi die XII M artii MDCCC XII publice defendet Ernestus Conr. Fridericus Schulze Doctor Philosophiae Gottingae.

S ie ÜBerfeijung ber eigenartigen, reijoollen ©icljtung (ogt. ©euffelS ©efcij. b. römifchen S ü te ratu r § 362) bitbet eine ber früheften Strbeiten B ü rg e rs; 3tat.=SUt. Bb. 78 ©. 19. ©chutjeS Strbeit !ann auf roiffen» fchafttiche Bebeuiung feinen Stnfprudfi erheben, boch würbe fie genügenb befunben, um jugteich a ls 3Ragifter=^romotiong= unb fjabititationSfchrift 3U gelten, ©in Berjeichnig ber non ©dfut^e gehaltenen, bejiehunggroeife angefünbigten Borlefungen nerbanfe ich ber jUDorfommenben ©efälligfeit ro n D r. 3t. tpietfdfjmann. ©chulje la s int ©ommerfemefter 1812: über bte ©efchichte ber Iprifdjen ipoefie Bei ben ©riechen (1 © tunbe), griechifche Stetrif (2) , sprometfieug beS 2ffcht)Iog (3 ); Sßinterfemefter 1812/13: ®e= fchtchte ber tprifchen tpoefie ber ©riechen unb Stömer ( 1), Jgomerg gliag (4), Oben be§ fjo raj ( l ) ; ©ommerfemefter 1813: tpinbarS ©iegegljtimnen (4), Oben be§ fjo raj (4 ), -Dtetrif ( l ) ; SBinterfemefter 1813/14: ätfchplog’ ^Prometheus unb ©ieben gegen ©heben (4 ), ©ebtdfte 2tnafreon§ unb ©appffog (3 ), SBinterfemefter 1814/15: bie Sliabe fritifch unb fjiftorifch erläu tert (4 ), ßriegSKeber be§ © prtäug unb ÄaltinuS (1 ), ÜJtetrif ber Sitten; ©ommerfemefter 1815: g itag (4 ), §erobotS ©efchitfitSBücher (4) ; SBinterfemefter 1815/16: äfdS)t)log’ tpromettieuä unb ©teBen gegen ©heben (4), fierobot (4); ©ommerfemefter 1816: § e ro b o t(4) ; SBinterfemefter 1816/ 1 7 : S tiag (4 ), §erobot (4 ); ©ommerfemefter 1 8 1 7 : ©efchichtöbücher beg ©huftibtbeä (4). 2lufjerbem bietet er fidf» in ben metften Seftiongfatatogen SU tprioatunterritfjt im ©riectjifcfjen unb Sateimfcfjen an. ©rfolge l^atte er alg ©ocent fo roentg roie alg rotffenfchaftltcher ©chriftfteller ju uer» äetchnen. ©eit er ©ücilie ©pctjfen näher getreten m ar, nahm auch biefe Yeibenfchaft unb bie im m er eifriger betriebene ©icptung ihn fo fefjr in 3lnfpruch, bofi fein © tubium roie feine Se£>rtl)ätigfeit barunter leiben muffte.

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2lm 13. Dfto&er 1811 uergeidjnete S m utje in feinem Sngebudje: ,,gc£) bin fo abgefpannt, bafj icf) mid) taum auf bent ©tufjl erhalten tan n ." 21m 13. Segember 1811 bemertte er im Sagebudje, bafj er ©äcilie Spcfjfen tennen gelernt habe. S ie bamalS bereits trän te Sod)ter beS fjofratS ijSrofeffor ££)• 6 f)r. Spcfifen ftanb in ihrem fiebäefmten gaf)re. S m utje fdjilberte fie balb nacf) ihrem erften Qufammentreffen a ls eine fepne, garte, ätf)erifcfje © eftalt, in beren ©efic£)t jeber g u g jugleid) ©eift unb £eibenfcf)aft fei; fie fei gefüf)tootl auS Sem peram ent, totett au s ÜBlobe unb ©eroofjnf)eit unb habe einen brillanten ffierftanb. S e r erfte ©inbruct roar bemnaef) roeit non jener überroältigenben ©mpfinbung entfernt, bie ficf) be§ SicfjterS bemädjtigen follte, fobalb er ©äcilie näher tennen unb uon ben nerroöfjnten © bttinger SKobebamen unterfc£)eiben lernte. ©djon im grüt)ja£)r 1812 fü llte er burcf) baS „fjimmlifcfje 2Jläbc^en" fein gangeS fflefen oollig umgeroanbeft. Unb in ber S ^ a t mufs fie ben oolten gauber jener auf Soften be§ SörperS geiftig frühreifen ätlierifc^en Staturen befeffen haben, gerabe roie fgarbenbergS S8 raut,,©opf)ie non Süfjn, bie a ls breigef)n= jäfirigeS 50täbd)en ben ©fjaratter einer ©rroadjfenen geigte. S e r Vergleich grotfdjen ber SiebeSgefcfjichte non StonaKS unb ©djulge brängt fidj nicht n u r in biefer einen »ejiehung non felbft auf. „Keigenb uor nieten ifjreS ©efdjledjteS" erfcfjien ©äcilie audj bem rufjig abroägenben iöouterroef. ©r rühm t fie „empfänglich fü r alfeS ©d)öne, geiftooll, non fjinreifjenber £ebenbig= teit in iljrem gangen Söefen". SBielfeitig roaren ihre Safente int getebnen unb SKalen, Slanier unb fjarfe , roie ifjre fprachlidjen Senntniffe. gfire “Segeifterung fü r g o ^ an n ©ebafiian Sach muhte fie auch ©d)ulge mit» guteilen. *) ©in reger geiftiger 2tuStaufcf) tünftlerifcher unb retigiöjer gbeen entroidelte fich jmifchen bem tran th aft angeregten Stäbchen unb bem begeifterten Sichter, g n feinem Sagebuche tönnen roir bie eingelnen S tufen beS turgen SiebeSromaneS nerfotgen. Db ©äeilie bie hiugebenbe Siebe ihreS neugerconnenen greunbeS m it gleichem ©efüf)le erroiberte, roiffen roir nicht, ©chulge glaubte roohl ihre Siebe errungen gu haben unb hatte jebenfaltS baS tröftenbe SBemuftfein, ©äcilienS leiste SOtonate burch feine greunbfdjaft gu erheitern, ©r gab fich gang ihrem ©influffe f)in unb näherte fich' allmählich aud) ihren religiöfen 2lnfchauungen. S a p fein irbifdjer SiebeSbunb ihn m it ber ©eliebten oereinen merbe, mufste er halb genug erlernten. «Sichtbar rcettte baS fchminbfüchtige 9Jtäbcf)ett balgin; am 3 . Segember 1812, a ls noch tein g a h r feit ber erften SSelanntfcfjaft oerfloffen, mufste er in fein Sagebuch eintragen: „ S a S heilige Seben ift erlofcpen. geh habe bie bahingefuntene S lum e gefeljen. Seife ftüfterte ich: Sfete fü r mich bort oben, bu fjeilige! g n biefem Slugenblict glaubte ich an eine beffere SBelt unb a n . einen © ott ber Siebe, fjolbe S a ttra , ich mill bein f e t r a r l a fein, ©inft groeifelte id) an einer foldjen Siebe unb bu

*) S o entftanben feine ©ebtebte: © ebaftian SacpsS Slpotpeofe. 9tacp einem ©emitlbe ©tteitienä. — SKufifaltfcpe ipijarttafie. g i l t ©ttctlie. — ®t)mnuä a n bte peiltge G actlta. g ii r Säcifie. — ®ie © piftel: Sin ©äeilie, a ß fie einen gopanneS gemalt, patte.

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ffiäcilietts ® o ö . © u s QBpos „ O liic ilu '“ . 1 1

fagteft m it ftitlem V ertrauen: Söarunt glauben S ie nidjt, b a f bie Siebe fo geiftig, fo bauernb fein tönne? D bu befdjämteft mid) bantald, aber idj merbe galten, wad bu oerfpradjft. S o iange meine Sieber leben, foltft audj bu nidjt fterben."

2tm Stegräbnidtage, 6. ©ejember, fdjrieb er in bad bann brei Uionate nidjt nteljr angerüljrte Tagebud):

®ed ßird)l)ofd Pforte faf) idj offen, ® er T otengräber grub ein © rab, Unb alt mein S e in e n , alt mein Soffen, © ant in bie finfire © ruft Ijinab. Sdj falj ben Seidjentranj oerfdjwtnben, ® ie ©rbe rottte brüber f)er,

T o t m ar mein ©eift, mein Stufen f dimer, Unb (eine Tfiräne to nnt’ id) finben. 3tod) einen falten ftarren SBlicb Söarf id) aufd frifdje ©rab ju n id ,

Unb Ijeimmärtd roantt’ id) buntpf unb trübe. D lebe rootjt, mein füfjeä ©lüct!

D lebe motjl, bu meine garte Siebe! Sßenn m an midj aud) bod) balb begrübe!

©äcitiend MuEjeftätte auf bem Söefjnber $irdjl)ofe ju © öttingen, mo fedjdunbfiebsig galjre früher S ü ß e t um feine SÄarianne (3iat.=Sitt. 33b. 41 I I S . 115) bie burd) ganj ®eutfd)lanb berühmt geworbene Jttageobe angeftimmt Ijatte, jierte Sdjutäe m it ber © rabjdjrift:

Sßelfft bu, liebliche Stlume, ju ja r t für bie © türm e ber ©rbe, Stdj fo fi-üE) ? ®id) naljm , ber bidt) und fdjentte, ju rü d . S odj und lebt bein fjeiliged Stilb im fetmenben S e rjen ,

Süd w ir in ©bend g lu r E)immlifd) erblühend bid) fcfjaun. ®em S ilb e ber ©eliebten, wie ed in if)tn lebte, wollte er in bicljterifdier ©eftaltung äuffered Seben oerteitien, ein ragenbed ©rabbeitfmal ifjr in feinem Sßerfe fdjaffen, wie ißetrarfa feiner S au ra, S a n te feiner Seatrice ed errichtet fjatte. ©djon am 2 1 . Sejem ber fdjrieb er einem greunbe eingeljenber non bem Süerfe, bem er alte feine Jträfte wibmen wollte, wetdjed bad @efd)äft fernes nod) übrigen Sebend werben foltte. „gcfj will ein S ter! bicfjten, w orin ©äcitiend ©Ijarafter Bi§ in feine tleinften geinljeiten bargeftellt werben foll. ® ad ganje ©ebidjt foll einen burdjaud beutfdjen ober oielmefjr norbifdjen ©eift Ijaudjeit. ®enn Gäciliend ©emiit w ar beutfd), wie id) nie eined fanb. ©d werben fidj baljer aud) Bloff norbifdie 9Jlptt)en barin finben: Q auberjungfrauen, SJieerfeien, Stilen, Sterggeifter, bad wütenbe Seer u. f. w. ®ie Religion foll bad Suuptm otin bed ©ebidjtd fein. Qn ©äcitien foll bie djrifttictie ©efjnfudit ttadj bem SBnmlifdjen

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unb ©roigen bargefteltt roerben, unb id) fetbft*) roitt in bemüttger ©nt» fernung a l8 bie irbifd)e Siebe neben i ) r fteffen. © er SluSgang tonn natürlid) nic^t glücflicf) fein, aber er folt aud) ba§ § e r j niefit 3erreif)en. © anft unb roelpnüiig fett ba8 ganse ©ebidjt »ermatten roie ©d)iller§ „Stifter ©oggenburg" ober „©Ifetfag ©eifterftimme". © er ©dftuf) fott gleidjfam biefe SSSelt m it einer fctjbneren oerbinben, unb es! fott ber Söieberfdfein einer fünftigen, fcfjönern barnuf r u ) n ."

Souterroet roar erftaunt über bie oöllige Umroanblung bie m it ©äcilienS ©ob in betn 3Jtenfcf)en unb ©icfjter nor fid) gegangen, ©ent früher übermütigen ©efetlfdjafter btieb non ba an biä ju feinem Sebenäenbe alte bauernbe Heiterfeit fremb. © er rationatiftifdfe ©dfiüter SBielanbS oerroanbeft ficf) — unb erft bamit geroinnt ©c^utje Sebeutung fü r bie £itteraturgefcf)icf)te — in einen romantifdjen ®id)ter. ©etbft einem ernften ©inne tan n bie ©eftatt be§ StitterS ©oggenburg gar leicht an ber ©renje besä Säcfjerlidfen erfdfeinen. Hier aber tritt fie m it ©eilnaffme tjeiftffenber ©eroatt ins> Seben )inau3. Sene fentimentate Siebegfeljnfudjt, roetc)e ©uropa burc^jie^enb in SBeriljerS Seiben ifjren abfdjliefienb gültigen SluSbruct fürä acfitje^nte 3af)rf)unbert fan b , tr itt un§ bei ©cfjulse oerförpert, j e | t in romantifdfjerot ©eroanbe entgegen; äfjnlib) unb bocf) in roefenttidfen ©ingen oon einanber oerfdjieben. ©t. ipreup unb Söertfjer roenben fid) att bie mitfüt)Iettbe Statur. 3 n ber Stom antit tritt ba§ retigiöfe SMoment a!le§ anbere jurütf'brängenb fferoor. SBert)er greift 3U Dffian, @d)ul3e ju © ante, © ie oerlorene ©eliebte roirb itjm Jur aufroärtS teitenben Steatrice. ©djutje roie Stooalisä — roir tjaben fd)on auf bie Üfjnlicfjfeit jroifdjen beiben ijingeroiefen — finb entfctjtoffen, ben SSertuft nic^t ju überleben. @8 ift betannt, roie Stooaliä burcfi blofjen ©influf) feineä SBillens! feinen ©ob innerhalb einer beftimmten g riff tierbeifü^ren ju tonnen glaubte;**) aud) ©d)ul3e fü llte ficf) freubig geftimmt in ber Überseugung, baf) er ©äcilie balb nadfjfolgen roerbe. IBeibe, Stooalig roie ©cfjuläe, roaren in ber ©fjat förperüd) teibenb, gemäfs ÜfreS Drganisämusä einem frühen ©obe oerfatfen. ßein groeifet, bajj berartige Überreisung be§ pfpcl)ifd)en Sebensi immer eine trantfjafte Steigung ber ptjpfifdjen Statur 3u r SßorauSfe^ung )a t. gd) bin im altgemeinen burc)au8 nicf)t geneigt bie ©efinition romantifc) ift ba§ ßrantfjafte als» richtig ansuertennen. Sllfetn Stooalisä unb ©d)ul3e§ SSerfjalten nad) bem ©obe ©opfjie oon fiüf)n§ unb ©äcilie ©t)c)fen§ müffen roir bod) at§ burd) unb burd) romantifcf) bejeid)nen: bie freiroillige SebenSentfagung, ©d)ul3e§ plöf)lid)e Hinneigung 3um 3Bpfti3i8mu§ be§ ©I)riftentums>, ber Übergang oom Slttertum (Slrnor unb ißfpcffe) 3u r norbifd)en ©agenroelt, ber as>cetifd)e SJtinnebienft, bem er fid) roeifjt. Unb etroa§ Stüfjrenbesä fiat biefe fd)ran!enlofe Hingabe an basä, it)m in ©äcilie oertörperte g beal; romantifcb ift biefer religiöfe Jtultusi

*) Über ben innigen gufam m enijang »on ©cfjutseä Seben unb $icf>tung ^einricfj SfcEjoffe in ber Süonatäfcbrift „© rfieiterungen" 3 a ) r g a n g 1819.

**) iiicbarb äBeifsenfelS „SBergteicfjenbe S tu b ie n ju ® einrid| »on S teift" in ber „Seit» fcfirift fü r uergleirfjenbe Sitteratnrgefc^icpte“ S e r tin 1887. I , 283 f.

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feer Siebe. SJtag m an U ntlarfjeit unb fentimentale ©cfjroädje bem Siebter rate feinem ©ebidjte ju r Saft legen; fo roie ©djulje unb fein ©pog „©äcilie" einmal fin b , gehören fie alg tjödjft djaratteriftifdje ©rfdjeinungen in ben Äreig ber beutfdjen Stomantit.

Unb nod) einmal müffen roir ben Skrgtetd) jroifdjen ©djuläeg unb fiarbenbergg Siebegleben gieren. S e r geliebten ©opfjie roollte Stooalig innerhalb Safjregfrift in ben Sob folgen unb nod) efje ©opfjieng Sobeg= tag fidj jäfjrte, »erlebte er fic§ m it Sulie »on ©Ijarpentier. Sin ©äcilieng SSafjre führte gemeinfamer ©cfjmers eine freunbfdjaftlidje SInnäfjerung jroifdjen ©cfjulje unb ber ©djroefter ber ©eliebten Slbelljeib Stjdjfen tferbei. U noerm ertt brängte fid) bie Siebe 3u r Sebenben an ©teile ber teibenfdjafU ücfjen Slnbetung ber ©eftorbenen, ober »ielmefjr beibe ©djroeftern roürben fü r ben Sicfjter n u r eine ißerfon. Slnfangg machte er fict) felbft über foldje Sreuloftgfeit Storroürfe, balb aber fal) er in feiner Siebe 3U SlbeU fjeib ein Ssermäcfjtnig ©äcilieng felbft. § a tte bie frühere Siebe iljn m it fdjmersenreicfjem © lüde befeligt, fo brachte ifjm bie Steigung ju Slbelljeib n u r Ä'ränfung unb ©nttäufdjung. S ie ©eliebte felbft lief; Um fortroäfjrenb in UnIIar£)eit über iljre ©efü£)le, bie g-atnilie Spdjfen aber befjanbelte ifjn b e rart, bafj er nad) einiger Qeit jeben Skrfefjr m it ifjr unb bam it and) ben münblidjen ffierfeljr m it Slbelljeib felbft aufgeben muffte, ©ein uom 29. Quni 1813 big jum 17. F eb ru ar (SlbelEjeibä © eburtgtag) 1817 ge= füfjrteg „poeiifdjeg Sagebudj" geroäfjrt ung burd) eine Steife »on btograpI)ifc§ roidjtigen, lünftlerifd) roenig bebeutenben ©ebidjten ©inblid in bie Seelen* tämpfe unb SJtijjoerfjältniffe. S a g einleitenbe ©ebidjt beg Sagebudjg fjat

er felbft „ © rlläru n g " überfdjrieben.

SJtein S ingen foll n u r eine § e rrin preifen, S ie boppelt ftetg mein jroeifelnb Slug’ erblidt; S o r t in beg ©rabeg eroig ftummen Greifen, § ie r m it beg Sebeng frifdjem Steij gefdjmüdt; Unb roenn aud) fjier äroei Staaten fie benennen, Stie tan n mein ^ e r j bie fjolben S ilb er trennen. S e n n roie ficfj S rä u m ’ im Seben oft entfalten, Unb Seben oft in luft’gen S tim m en blüfjt, @0 gatten fid) bie m innigen ©eftalten 3 u e in e m 33tlb im liebenben ©emüt. S n biefer ftreb’ id) jene feftguljaften Unb roäfjne, bafj m it biefer jene fliefjt, Sodj roeil bie eine längft fid) m ir entriffen SJtujjt’ id) audj ftetg ber anbern Siebe miffen.

SJtit ©ifer arbeitete er an bem, n u n ber SSerfjerrlicfjung beg ©djroefter* paareg ©äciüe unb Slbelljeib geroeiljten ©pog, in bem er felbft u n ter bem Stamen Steinalb ber S än g e r a u ftritt. Slfle feine firäfte »ereinigten ftd)

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in biefer älrfieit, feine lüiffertfc^afilidje SCf)ätigIext tr a t ganj ju rü d . 91ur im S i t t e n fanb er Serubigung fü r feinen nagenben Kummer. „ S ie ißoefie fiat m ir ein guter © ott gegeben, benn in ifjr p l t bie 5}5figntafie ber ©mpfinbung bag ©leidjgeroicbt. § ie r feE>c ich roirlKcbe plaftifcbe ©e» ftalten: Sitteg erhält Umriffe unb garbe unb g orrn, unb bie S ilb er fielen fielt unb »erftänbtidj oor m ir ba unb [affen bag ©efüt)I ber Sefriebigitng in m ir p riic f."

©ans in feine Siebe unb Sichtung »erfenlt Ifatte er menig acht auf bie geroaltigen ©reigniffe, bie fidb m it bem S eginn beg gabreg 1S13 auf beutfc^em Soben »ottsogen. @g beburfte einer Siufforberung »on ißrofeffor Spcbfen, um ben Siebter ju erinnern, bafs ©äcitie felbft ber beutfdjen ©rbebung begeiftert p gejubett baben m ürbe, unb ifin an feine ißfUcf;ten gegen bag S atertan b ;u matjnen. . ©rft im DItober 1813 fc^rieb er fein erfte§»atertänbifcfie§ ©ebidjt: „ © ä c i t i e , e in e © e i f t e r f t im m e " , bag fofort im ©injetbruc! erfcfjien. S ie fecbselfn © tanjen reihert fic£) ben beffern Igrifcfien ©tjeugniffen ber greibeitglriege roiirbig an.

D SSatertanb, bu prangft m it beit’gen ©iegen Unb manbe[ft lübn beg Stubmeg ero’gen i p f a b ---Sodf febüebtern bat ber © änger bir gefebmiegen Unb sagenb micb bag SBort ber gröfjern S b a t

---©äcitie erfebeint bem Qagenben unb m abnt iljrt, nidb)t m it feigem ©djmerä um feineg ©tüdfeg S ob ju Hagen, feist ba iljr eigner ^eifiev SBunfcb enbtidj in ©rfüttung gegangen.

© in Siecbt, e in !gafj »erftoebt bie beutfdjen S rü b e r, S ie lange febon ber §ölte Sift e n tp e it.

S e r 91orben ftieg jurn Kampf ber greibeit nieber, Unb fröblicb 50g ber Oft jum rafeben S t r e i t ; ---S e n n mer’g gewagt, bag § e il’ge 31t oerniebten,

S e n roitt lein S o ll, ben roitt bie iDtenfcbbeit ric h te n .---§ e it b ir, mein S o tt, bu jiebft auf btut’gen S ahnen Unb trauerft nidjt, roenn mancher ©bie finit. Söo greibeit roobnt, ba flattern beine g ab n en , Unb §eere ftebn, roobin bein fRuf erltingt.

SDBir bürfen inbeffen © dptjeg 2Inteit an ber Sichtung ber greibeitgfriege nicht nach einäetnen ©ebiebten abmeffen, benn auch fein grofseg ©pog felbft bat burch *>en ©influfi ber eme entfebieben »aterlänbifcbe 9ticbtung

genommen. S a g nationale lio m e n t beg Kampfeg beg beutfdjen Steidjeg gegen bie S ä u e n ift geroifs erft im Saufe ber S abre 1813 unb 1814 ftärler neben ber urfprünglidjen religiöfen Stntage beg ©pog beroorgetreten.

Sereitg in bem ©ebicl»te „©äcitie, eine ©eifterftimme" fpridjt ©djutje »on ber tßftidjt beg Dianneg, bag eigne ^erjBIut im greibeitglampfe gegen ben grem bting ju »ergiefjen 2tbetbeib Stjrfjfen aber batte ficb fein ©brem 1 4 W a fe rlfin M fd jt ® id jtu n g .

(23)

f ir ie g » M t n | l. Ä ob ® 5 r n c r s . 1 5

roort geben taffen, baf; er nid)t mit in ben Kampf sieben roerbe, unb erft alä enblidfj aud) in §annooer bie Sanbroelfr aufgeboten rourbe, fonnte er oon ber ©eliebten bie ©rlaubniS gur Seilnaljme am Kampfe erhalten,

ö in a u ä , fin a u S , roo roitb bie öergen fdjtagen S n §afj unb 3 mm, (jinauä inä btut’ge gelb!

® o rt ftirbt ber eigne ©dmterg, betäubt oon fremben Klagen, ©S flirrt baä ©djroert, bie Sange fauft unb gellt.

§ocf) roädjft ber m atte SDtitt im Kämpfen unb im SBagen, Sßie © tüd unb träger © inn finb Kraft unb Stot gefeilt. SEßenn auä ber Skuft bie blut’gen ©tröme rin n en ,

3 erfprengt ber ©eift fein S a n b unb fdjroingt ficE) frei oon Rinnen. Slrn 8. Segember 1813 tr a t ©dmlge alä freiroilliger Säger in baä oont Dberftlieutenant unb Dberforftmeifter oon S3eauIieu=3Jiarconnat) in ©öttingen gebilbete grubenfjagenfdje Sägerbataillon. ©ein ©lief erleichterte ifjm nidjt n u r beit ®ienft, e§ bilbete fiel) groifdien ifjm unb ©dfulge ein freunbfdjafB lidje§, bie Kriegägeit überbouernbeä SSerljältniä. Sm groölften ©efange ber „©äeitie" benft er banfbar beä güIfrerS unb greunbeä, ber atä beutfd)er Selb fid) in beä Kriegeä Sßogen roarf. ©rft am 15. Sftärg riiefte baä B ataillon auä ben ©öttinger Kantonnem ents gur -Korbarmee ab, um an ber Selagerung beä nod) uon ®auouft befelitcn Hamburg teilgunehmen. Slnt 4. unb am 7. Stpril hatte ©dfutge baä ©tftef inä ©efedjt gu fommen; am 30. SDiai rüefte er m it feinem B ataillon in Hamburg ein. SBie hatte fich fein Seben geftaltet feit ben Sagen, ba er atä Knabe fich im Slnblicfe beä Hamburger Sßeltfjanbelä fü r ben Beruf beäK aufm annä begeifteri hatte!

®er grieben führte ihn nach ©öttingen in bie alten unerquieftidjen Bern hältniffe gurüd. Beneibenb btiefte er auf bie im ©iegeäfampfe ©efallenen hin unb fchattete bem achten ©efang feineä ©poä bie beiben ©tropljen ein::

©o fanfft auch öu jüngft in ber tjeit’gen ©djtacht, D Sheobor, btt 3weig aus ®eutfchlanbS ©tegeäfrone! Sin ebler Kühnheit reich unb reich an SiebeSmad)t,

Slahmft bu fü r Sieb’ unb Suft ben fd/önen Sob gum Sohne! 2BaS roeinft bu, B aterlanb, bem tapfern Sjelbenfofnte? ©r fdjtummert fanft unb fühl in grüner (Sidjen Siad)t, ©r fchlummert n u r , aud) in ben fernften S ahren SBirb ©chroert unb Seier ftetä fein Seben unä bewahren. D w ar’ auch fl™/ icf) ben Blut’gen fßfab

®eä Kriegeä ging, ein gleiches SoS gefallen!

g re i föm it’ ich öann mit bir in beinern üpimmel matten, ® u heil’geä Söilb, ba§ jetgt int Siebe n u r m ir naht. Sefgt lag ich Klagen n u r beim ©iegeäfefte fchallen, ®ie thatenreiche ffeit gemährt m ir feine

Sljai-Sd) muff oom Siuhme fern, oermaift an Sieb’ unb g reu b en , Sin S ra u m n u r unb ©efattg bie büftre ©eete meiben.

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Seine SSerfuc^e eine Sßrofeffur in ©öttingen j« erlangen blieben j e |t wie in ben folgenben fa h re n erfolglog, feine Sorlefungen tarnen nicht immer juftanbe unb fein © tubium mar ihm entleibet, g ü r bag sunt S rudje treibenbe 93ert)nltni§ jurn ®t)d)fenfchen § aufe bilbete aud) ber um ifjn fiel) fäjarenbe greunbegfreig, in bem m ir unter anbern S ra n b ig , Sunfen, Sacljmann finben, leinen ©rfajs. 9tur bie Strbeit an ber „©äcilie", feine Sebengaufgabe, hielt ilm aufrecht. Seim äßieberaugbrud) beg ßrtegeg nerfäumte er ben redjtjeitigen Slnfchlufj an fein S ataillo n unb feffrte nach © öttingen ju rü d . ®ie ihm angetragene ©teile a ls Sollaborator an ber ■Ätofterfchute ju fbolsminben lernte er ab. S n ®e^e oollenbete er am

18. Sejem ber 1815 fein ©pog, an bem er alfo im ganzen brei gaffre ges arbeitet hatte. ©rft nad) feinem ®obe erfdpenett 1818 in Seipgig bie beiben S än b e: © ä c ilie . © in r o tn a n tif c f je g © e b id ft i n j m a n j i g © e f ä n g e n n o n © r n f t © d ju ts e . (SSerf a ff e r b e r b e j a u b e r t e n 3tofe.) ©ine „btographifche S orrebe" beg Jgerauggeberg (Souterw et) führte bag Sebengwert ©djulseg bei ben Seferit ein. Söir geben an biefer ©teile eine tu rje Sn^altSangabe beg umfangreichen ©ebidjteg nebft einigen groben.

I. ©elfr gefcffidt leitet bie ben ©ingang bitbenbe Slnrufung ©äcilieng in bie fjanbtung felbft über, ©äcilie unb ifjr treuer © änger dteinatb, ber oergebeng fid; um iE)re Siebe beroirbt, finb non bem eblen, tapferen ®änen= füljrer ©Kolb gefangen unb feilen feinem früheren ©chroure, ber ihm felbft leib tljut, gemafj an Jgerthag 3ßeit)altar geopfert roerben. ©äcilie erjä^tt Dteinalb iljren ® raum wen einem in furchtbarer ©c^lad;t ben ©hriften § e tl bringenben §elben; biefem fei fie beftimmt. © d p n füllen beibe an igerthag @ee e en ber ipriefterin SEjoribüe geopfert merben, ba b ringt unter einem unbelannten 5patabin eine beutfehe © djar in ben Dpferhain unb rettet fie. ® er bem beutfehen Slnfüfjrer unterliegenbe ©liotb mirb aber non ®hot!i ^ e gerettet, bie bem ©ieger bie broljenbe Söaljrfagung entgegem fdjleubert: „ g lu d ), g-lud) fei b ir! ® en S ru b e r w irft bu rnorben." — II. ©äcilie hat in ihrem S efreier, 2lbalb ert, ben gelben iljreg ®raumeg e rta n n t, beibe entbrennen in heiliger Siebe ju einanber. ©ie forbert Dieinalb a u f , fie tünftig ju meiben; auf 2lbalbertg Schiff neriaffen alle bie fjerthaittfel. ÜC^orilbe aber n ertrau t bem geretteten ©Kolb, bem fie nun ihre Siebe gefteljt, bag ©ef)eimnig. S n fiaralb g JEönigsburg ift ein heiliger Stofenteld), an bem bag ©d^id'fal beg ®änennolleg hängt.

3 hnt naht ein jeber fid) m it Sagen,

SBeil ben, ber ihn berü h rt, beg ®obeg $ feit erreicht; ®od) !ül)netn © inn w irb jeber g-reoel leicht,

Unb wag bie gurefjt oerbeut, bag lan n ber äBaljnfinn wagen. Um bie ©d)icffatgrofe nor bem broljenb herannahenben JEreuje p w ahren, will fie m it ©Wotb nach Setljra. SJUt graulichem Sauber Befdjmört fie bie ©efalleiten unb ereilt im ®radjenwagen 9lbalbertg ©d;iff, furdjt= baren © turm erregenb. ©ine SBelle fpült Dteinalb hinweg, nom brennenben

(25)

C ä c tltß t © ßfang I I I — V I. 1 7 ’odjiffe ftü rjt firf) Slbalbert m it § ä cü te in§ glutgetüm m ef. — III. Slbalbert rettet bie ©eliebte glficflid; an s Ufer, geftetjt iß r feine Siebe, jugteid) aber audj, baß er ißr nicßt angehören fönne. Unfunb feiner © ttern oon einem alten Stitter an ©oßneS © ta tt angenommen, ßat er »on einem göttlichen Araumgeficßte ben Skfeßl erhalten, bie ©cßicffalSrofe in ber $ än en b u rg ju g e w in n e n , ©äcilie m ar auf einfanter Sfurg an ber Seine m it ihrer ©ct)we)ter 2IbeI£>eib unb Steinalb erroacfjfen. SllS Slbelßeib »on Stäubern entfüljrt mürbe, feßte fie ber © eraubten nach, mürbe babei jebocß felbft m it Jieinalb oon ©liolb gefangen. S ie gefte£)t Slbalbert ihre Siebe unb ftärft tßn jum töblicßen ©otteSwerfe. Ohne eS 30 roiffen finb fie bereits oor S ethra angelangt. äßäßrenb Slbalbert fchläft, roilt ©äcilie einem neuen x ra u m e folgenb baS SBerf oollfülwen, Slbalbert eilt ihr nach, “ Hein a ls fie bereits ber Sßunberrofe nahen, merben beibe oon ben S ä n e n über» w ältig t unb in einen Werter gemorfen. — IV . S n ber StatSoerfammlung ber ® änen begehrt ©tiolb ffmeifampf m it bem beutfchen Stitter unb bie Opferung beS gräuleinS . S e r lange unb erbitterte Smeifampf bleibt am erften Sage unentfcßieben, unb ffaralb befcblie^t au s Slngft um feinen g elben ©Jiolb ben ©efangenen heimlich 3« töten. Steinalb hatte fidf aus bem Slteerfturm gerettet unb lange ber (Beliebten Sob betlagt, ©in Sraum= geficßt meift ihn a n , sur Stettung ber ©eliebten nach Sethra ju sieben. S e r lö n ig o ertrau t bem fremben © änger bie SluSfüßrung ber S lu ttß a t an unb fo geminnt Steinalb ©elegenßeit, ©äcilie unb Slbalbert troß ihres anfänglichen © träubenS ju r giucßt 311 oerhelfen. — V. Stuf ber burcß Unwetter erfchwerten giucßt gelangen fie 311 einer Stuine unb finben hier ben S än en p rin jen SSiarfo u n b Slbelheib. Siefe m ar non ihren Stäubern in ben S ien ft non Äönig ffaralbS © attin gegeben morben, unb ffaralbS Steffe, ber rechtmäßige Sßronerbe, ber bereits ©ßrift geworben, hatte fid) in fie oerliebt. S3eint gröopfer m ar er m it feinen Stnljängern feinem Dhetm entgegengetreten, aber befiegt unb äu r giucßt m it Slbelßeib geswungen worben, bie nun oor ihrer ©cßwefter fid) m it » ia rfo oerlobt. — V I fjrieblicß leben alle fünf eine Seit lang in bem alten ©cßloffe, bann äießen Slbalbert unb Söiarfo bem nahenben beutfcßen £eere entgegen, Sieinalb lieft ben ocbweftern aus einem alten aufgefunbenen Sucße oor. S a S Schloß ge= hörte einft einem mächtigen beibnifcßett S a r i, beffen g r a u ©ßriftin w ar -Bum Sohn threr gröm m igteit brachte ißr ein ©ngel bie golbne SBunber- rofe. SDie Sauberin ©wanwithe gaufeit ihr aber ein S3itb o o r, inbem fie bie beiben ß n äblein ber frommen g r a u m it bem Oobe bebroßt. Um bie fiinber 3U retten, liefert fie ber DbinSpriefterin bie heilige Stofe aus. ©otteS ©ngel fünbet ihr an, baß ju r © träfe folcßen Sleinm utS bie beiben ■Sinber ermacßfen Sfrubermorb begehen follen; ißr felbft aber werbe ber fferr nicßt Derselben, bis Siebe unb SÄut bie Stofe au s ber SJtacßt ber Soeiben surücferobert haben. S aum hat Steinalb biefe ©efcbicßte oorgelefen, fo bringt ©wanwithe in baS ©emach unb oerfenft baS ©cßwefternpaar m it Steinalb in eine tief gewölbte filuft. — V II. Slbalbert unb » ia rfo bringen

(26)

1 8 ffiätUte: © efang V I I —IX . [705— 724.] einer unterKegenben bcxitfcEjen Äriegerfdjar Kettung unb ertennen, in§ Säger gefommen, in bem geretteten Slnfüljrer ben Äaifer (Dtto I.). @S {ommt Sotfdjaft, bafj bie fronnen in§ Keid) eingefatten finb unb Dtto ü berträgt nun Slbalbert ben DBerBefeljl gegen bie S ä u e n , ben ber Selb mutig übernim m t, obwohl nad) beS ÄaiferS X rautn m it biefer ©teil* nertretung ber fidlere Sob oerBunben ift. — V III. SllS Slbalbert unb S ia rto iljre jurüdgelaffenen S rä u te abljolen rootten, treffen fie n u r rneljr bie S tu m m er ber S u r g ; SBiarfo bleibt ju weiteren Kadjforfdjungen bort, Slbalbert fefjrt ju bem ifjtn anoertrauten öeere surüd, baS er in roilber, bereits fjalboerlorner ©tf)Iac£)t finbet. ©ine Keif»e einjelner ÄampfeS= auftritte roirb nad) frontet unb ® irgil gefdjilbert, um einjelne gefallene gelben Älage erfjoben. ©nbliclj treffen Slbalbert unb ©ttolb in hartem Kampfe auf einanber. Slber ber oerrounbete Sänenljelb roirb oon ben ©einen gerettet, Slbalbert unb bie Seutfdjen banten auf bem ©djladjtfelbe © ott fü r ben errungenen ©ieg. — IX . Keinalb unb bie ©djroeftern tief im ©rbenfdjofj galten fiel) anfangs für geftorben, bann faffen fie fidj unb in ben unterirbifdjen Käumen fortroanbernb gelangen fie jum 3n>et{)en= fürft, ber ifjnen bie unterirbifdjen Sßunber feines K eines fetjen unb bann in einem Sauberfpiegel iljnen bie ßu fu n ft erfdjeinett läjjt.

89.

lln b alS nun ganj bie S ä m m ru n g fiel) erhellt, 705 S a ift ein reidjeS 23ilb auS iljr Ijeroorgegangen:

S o n äßälbern g rünt ber S e rg , m it © aaten roogt baS g e lb , Unb © täbte bliiljn empor, unb ftotje [feften prangen; § ie r 5eigt fidj etit ißalaft unb bort ein JjMrtenjelt,

§ ie r Kteer oom Sanb um hegt, bort Sanb oont Kteer um fangen, 7io Unb Ktenfdjen roanbern rin g s umtjer oon D rt ju D rt,

Unb burdj bie Sßetlen flietjn bie roeifsen ©egel fort. 90.

S ie S än b er, roo ber fjroft bie ff tuten eroig Btnbet, Unb roo fein flamntenb Keft ber eble fßfjönij b au t,

Sß'o fic§ ber SltlaS tü rm t, roo fidj ber ©angeS roinbet, 715 Unb roie im Oft bie Kacfjt, ber S ag im SBeften g ra u t,

SSo nie bie © onn’ erfcfjeint unb roo fie nimmer fdjroinbet, Unb roo fie fcfjräg empor unb fenfredjt nieber fdjaut, Sßo © tro m , ©ebirg’ unb roeite SBüften trennen,

S a S lief; im engen Kaum fidj Ejier oereint ertennen. 720 91.

©ie fajjn aud) jeneS S a n b , roo einft in Bittrer f k in S e r ©oljn beS fjerrn fü r u n s ben KreujeStob erlitten: Sßofjl ift baS fjeil’ge ©rab bemütig, arm unb flein, Sod) mancher P ilger tom m t ju itjm fjerangefdjritten

(27)

[725—760.] «orilte; «Sefang XX. 1 9 725 Unb tottt Bont fjimmel bort ficf) © nab’ unb § e ü erbitten

Unb aut geroeüjten D rt fein fünbticfj Sfjun ßereun; Sodj roefjrt m it frecher fjanö ber fjeiben roilbe Sfotte S e m Soff ber © laubigen bie Bafjn ju feinem ©otte.

92.

S a fjäuft jurn frommen $ u g fidj grofje ßriegegmad)t, 730 Unb tapfre gelben naljn au§ affen ©fjriftenreiifjen,

Unb manche füljne Xfjat roirb rüfjmlidj bort Dollbracfjt, Unb fjodfj im Stampfe mailt bag fjeil’ge Äreujegjeidjen. S ie ©ngel ©otteg jiefjn bem fgerrn noran ju r ©djladjt, @g fällt bie §eibenfcf)ar oon glüfjnben Sdjroertegftreidjen, 735 S ie ftolje $efte fin ft, errungen ift bag ©rab.

Unb fiocf) non ,3ion fdjaut bag ßlut’ge Streuj fjerab. 93.

Sludj läfjt fic§ fern auf grünem Bergegfjange 3 m früljen SKorgenlicßt ein Ejeil’gen S ä n g e r feljn, @r rüfjrt ba§ ©aitenfpiel m it rounberbarem Stlange, 740 S a fj roeit burcf) alte SBelt bie gellen Söne roefjn,

Unb ma§ fein Slug’ erblictt, bag preift er im ©efange Unb mifcfjt m it Sieb’ unb Suft bag roilbe ©d)lac£)tgetön. Um feine Soden fdjeint ein gofbner © lanj ju fpiefen,

S e in ©eift fcfjon jefst ben Stufjm, ber einft iljn fra n s t, gu fügten. 94.

745 S a n n jeigt fiel) uferlog ber mifbe Dcean, S e r um bie ©rbe ftdf) m it m adjt’gen g lu te n minbet: S o r t fteuert füfjn ein Selb auf nie befcfjiffter Baljn Unb fuefjt bag ferne ffiel, kag üjnt fein ©eift nerfünbet. Bergebeng ftürm t bag mifbe SJleer,

750 Umfonft ber eignen ©cfjar ©mpörung um ifjn Ijer, 3f)m fönnen Slot unb ffroang bie innre Straft nidjt rauben, Unb eine neue SBelt empfängt burdj iljn ben ©tauben.

95.

Unb ferner fafjn fie jefjt, roie, burd) B etrug erfjöljt, Sin feinen ©tuljt bie SBelt ein ftotjer ißriefter fettet, 755 Unb mie ein füfjner SKann beg ©eifteS greiljeit rettet,

S e r untjerjagt bem SBafjn jum Stampf entgegen geljt, SBie fene, bie ifjrn tra u n , be§ ©djeiterfjaufeng © luten, S e § föenferg Beit nidjt fcfjeun unb fü r bie SBafjrfjeit bluten, Unb roie ein ftotjer g ü rft m it übermädjt’gem ©cfjroert 700 S e r Seutfcfjen freieg Steicfj beroältigt unb rerfjeert.

720— 736. ©djiitje ß at befonberen ® runb, beä erften Ä reujjugeä j a gebenfen, ba Saffoä ©etntberung beSfelben bag ißorbüb feineg eigenen Sßerfeg ift. — 738. T o rq u ato Xajfo. — 747. Soluinbuä. — 755. Sutiter. — 759. SBatlenftein.

(28)

96. © a fteigt »on ttorbifcßen ©eftaben, ©ie S ö lter ju befrein, ein junger §elb ßerab,

Unb 9tecßt unb Sßaßrßeit jießn unb Sieg auf feinen Sßfaben, ©r bridjt m it ftartem 2lrm be§ fjerrfcßerS garten S tab .

3Boßl muß bie tüßne S ru ft im eignen SB tut ficß baben; 765 ©ocß preift ba§ freie S o l! nod) lang fein rüßmKcß ©rab.

SSo im gerechten Stampf bie eßrnen S a n ie rte r ftingen, ® a roirb ber beutfcße W ann aucß feine ©ßaten fingen.

97.

©ocß n äß t nodj einmal fid) ein überm üt’ger Änecßt,

©er au§ bem S ta u b junt ©ßron emporgeftiegen: 770 S e in © ott ift feine © ier, fein Sdjroert n u r ift fein 9tedßt,

§ ie r fjerrfdjt er burdj ©eroatt unb bort burd) fredje £ügen. Vergebend roaffnet ftdf) bas> blutenbe ©efcfjfecfjt,

Sßn treibt fein fünft’ger gludj unb ßilft ißm fetber fiegen; ©ocß ift ba§ 3Äaß einft »oll »on ©rüg unb 3Jiorb unb 5taub, 775 fboßnlacßenb tr itt er bann ben S llao en in ben S ta u b .

98.

Unb fiel), e§ ift erfüllt! Som irb ’fcfjen SBaßne roenben S ie Sölfer fid) ju © ott unb fte£>n empor jum § e r r n ; © ann faffen fie ba§ Scßroert m it unnersagten § ä n b en ,

©§ tö n t ber Scßlacßtenruf ber greibeit n ab ’ u n b fern. 780 3 n ibren Steißen ift ein eßrneS Jtreuj 5U fcßauen,

© enn © ott ift ißre Ä ra ft, ifir Sdjilb unb if)r Sertrauen. äöenn © lauben, ©ßr’ u "b 5llm ^eit’gen fiampfe gebn, SJtuß leucbtenb aud) woran bas> S a n n e r 0 o tte§ roebit.

99.

S o großes Ungentacb ift nimmer root)l erlitten , 785 ltn b bautalS feI6ft gefdjaßn fo große ©ßaten nicßt,

SltS auf ber ©rbe nocß bie alten §elben ftritten , SBouon aucß jeßt bie S a g e fingt unb fpricßt.

©erüftet fdjroanlt ber © reis m it alterfcßroeren Scßritten,

© ad Äinb beroeßrt bie fßanb m it eifernem ©eroicßt, 790 ®em © atten reicßt baS äßeib, bie SJtutter ißren S öb n en ,

©ent güngling feine SBraut bie SSaffen oßne ©ßrönen.

1 0 0.

SSooor ficß früßer felbft be§ üKanneS £ ers gefcßeut, ®aS tßun unb bulben jeßt bentütig eble g ra u e n ,

S ie roanbeln ftill einßer im ungefcßmüdten fileib

795

Unb naßn bem blut’gen ö e tt beS SBunben oßne ©rauen.

761. ©ufta» 2lboIf. — 770. Napoleon I. — 781. S e r ro n fyriebrid) SßiUjelm I I I . 1813 geftiftete D rben be3 eifernen Äreu3e3.

(29)

S e r roirb burcf milbeS 3Bort, burd) [pflege ber erfreut, Unb alten laffen fie iljr tröftenb älntlit) fla u e n Unb geben gern für [eigneren ©eroinn

8oo S e r ebeln S te in e © lans, baS golbne Sleinob fin .

101.

S o roirb burd) grofe S ra ft ber grofe S ieg errungen, S u rc f mancfeS teure SBlut baS f)ot)e g ie l erftrebt, S e r freefe S rä n g e r fließt oertaffen unb besroungen, SnbeS ein frieblicf) S3anb bie ganje Söett oerroebt 803 § eil jebent, roelcfer einft in jener $ e tt entfprungen,

S ie unoergänglicf fort in ero’gen Siebern le b t! fjeil allen, bie gelänrpft! unb § e il unb $riebe allen, S ie in bem ebeln fiam pf geblutet unb gefallen.

102. S o hämmerte ber fpäten Sage SSilb

8io ißor ifrern ©eift empor m it roanbelbaretn üBalten; Sod) fdjroinben nad) unb nad) bie luftigen ©eftalten, Unb n u r m it reinem Sicft ift je ft bie g läcf’ erfüllt. S a n a fn fie fid) bem leueftenben ©efteine, Db aud) iljr eignes 33itb in feinem © laus erfdjeine, 815 Unb jeber bebt erftaunt unb ro äfn t im füfen S ra u tn ,

S ief felbft ju fe fn , unb tennt bie eignen fjüge faum. 120.

Unb als ber buntgemifefte © for

S em Drte fief g e n aft, roo Dteinalb ftaunenb laufefte, 955 S a fprang auS bidjtem SreiS ein groergenbilb feroor

Unb bot ein .§arfenfpiel, baS liebtief Hang unb raufdjte, S em freub’gen S ä n g e r bar. 3 m fellpolierten 3tanb Sdjien jebeS eble ©rs fief tünfttief su oereinen, Unb prangenb roar an toftlicfen ©efteinen 960 S a S liefte ©olb ber S a ite n auSgefpannt.

121

.

Unb raufefenb lief er jejst baS golbne S p ie l erfcfallen, S a f roeit ber feile S o n burd) alle Klüfte b ra n g :

3tuS tiefen fe rn e n fe r erroiberten bie fa lle n 9Jtit natfjgeafmtem Stuf ben unbetannten S lan g , 965 Unb lauter ftfien ber D uell unb gellenber su toallen

Unb fd)rootl unb jitterte m it graultcfem ©efang, llnb roitber ftetS begann auf ftarfgefeftagnen S a ite n

S e r S ö n ’ entfeffelt §eer su irren unb su ftreiten.

(30)

122.

©ocf) IjoB »on neuem ficf) jum ä u n j bie leidfte Scfjar lln b fehlen

fic§

roüfter ftetS ju roirBeln unb ju brefien:

970

Söalb fafjte fid) ber S reig , unb Balb fid) fßaar unb fßaar, ätm SSoben fdjroebt’ eg jefct, unb je$t in luft’gen £ö£)en, Unb jeber Beugt’ unb roarf bie ©lieber nm nberbar, Sief) ftetS in neuer g e r a t m it tiil)nenn S p ru n g fid) fetjen, 58ig enbtid) rafcf» burcl) eine gelfenroattb 975 g n g g n n re beg OeBirgS ber nädjt’ge 3 u g »erfcfjroanb.

123.

Unb afg in ferner 9tad)t bie ©öne j e |t jerfloffen, Unb ficB beg S ängerg ©eift »orn milben Kaufcfi erf)o6 , © a Blidt’ er in bie S tu f t, mo frieblid) auggegoffen

©idj um bie äarten g ra u it ber füfje Schlummer roob. 980 Unb feifer lieft er i e |t bie golbnen S a ite n flingen

Unb paarte ©on unb ©on m it fihtfttid) tjolber 2öaf)l, Unb ftill Begann er bann ein luftig Sieb ju fingen, $ a g , tautn gehört, ficf) burcl) bie © äm m rung fta£»l:

124. 3Bo gelfen fangen g n 9tad)t unb © raufen, 3Bo S trö m e Braufen g n buntter S tu ft, $ a ift gefangen © er S te r n ber Siebe Unb Blidt fo trübe ©uref) äBolf unb ©uft.

125. ©ie getfen tragen ©in Sleib »on ©otbe; S o fdfliefjt bag §olbe © er Serter ein. ©inft roirb e§ tagen, ©ein Sönigfof)ne g n feiner Srone ©in Sleinob fein. 120. @g fpielt bag Seben g m ©onnenfdjimtner, g u ung b ringt nimm er © er S tr a h l BjeraB.

2 2 ©äciltei GSefttW IX. [969— 1004.]

990

(31)

[1005— 1032.] ffiärilie: ©cfcrng IX—XI. 2.C>

1005 S i e SBälber Beben,

S e r ©turmroinb m altet, fiein SBIifc jerfpaltet S a g gelfengrab.

127.

S ie «Bellen [Räumen

loio 3 m 9Iteer bort oben,

Sffio fid) m it Soben S ie B ranbung bricht; S ie 9ßerten träum en 3 m fiebern föaufe,

io i5 S e § iDteerg ©ebraufe

©rroeeft fie nid)t. 128.

S c h a ft fa n ft, i£)r Schönen, ©cblaft ebne Sorgen

Unb träu m t nom b o rg e n

1020 3 « buntler Stacht!

Bon füffen Sönen ©rfdjallt bie Übe, S e r geig giebt Siebe, S e r S ä n g e r roaefit.

129.

1025 ©o fcfjatlte Sleinalbg Sieb, unb fanft umfing ben SJtüben S e r ineict)e Schlummer jept. S a g bjolbc © ttabenpfanb, S a g ihm beim nädjt’gen S a n j ber Qroerge ©unft £>efd;ieben, © ntglitt m it leifem Jtlang ber Ijingefuntnen § anb.

D febtummert fan ft, iljr grom tnen, trä u m t in grieb en , 1030 ©cfjon ift ber Sietter n ab ’, ben ©otteg Söint gefanbt.

SBenn broben auf ber SSBett bie frühen © trabten ragen, SBirb eutb bie buntle g lu t ing belle Seben tagen.

X. 21uf b erS u d je nacb feiner B ra u t finbet B iarlo einen alten greunb

a l s ©infiebler. Stuf beffen 91at belämpft er bag baberbraufenbe roilbe

£eer. 3 u m S a n le biefer S b a t begrüben ibn ©Ifen unb [eiten ju einem B oote, bag ber © ttom in bie Unterroett tr ä g t, roo er bie Berlornen finbet. 9Jlit § ilfe beg Qroergfonigg tebren alle fünf gtüdlicb im Boote roieber ju r ©rbe p r ü c t; ber glufj fübrt fie an bag Säger ber Seutfcben unb ©äcilie roedt Slbalbert aug roitben S räu m en auf. — X I. S a g beutfdje §eer, nacb ben einjelnen S täm m en georbnet, briebt ju r Belagerung Setbrag auf. S ie S ä u e n , nor allen S lio lb , oerteibigen bie © tabt m it foteber 31ugbauer, bafs bie Seutfcben leine gortfebritte machen. 31uf Slnggariug’

(32)

2 4 C ä r ilic : ffirfrag X I —X V .

9iat serirüm m ert Slbalfiert grepS SBtlb unb 2BeiE)ftetn unb an bem an beffert ©teile errichteten älttar nim m t ba§ ganje ©^riftenFjeer ba§ 2U>enb= mahl. — X II. ©mpört über bie Söhänbung i£)reS H eiligtums gieren bie ® änen ju r ©chlacht gegen baS betttfcf»e Säger, unb ein w ilber, lange wäljrenber Kampf beginnt. ©nbltcE» weidjen b teS än e n , batom m t© w anw itheS gaubermacht ihnen ju Hilfe, bie ®eutfdjen fliehen. 9lun eilt ©äcilie ju bem neugeweifjten älltare unb auf ihr gletien roenbet ©ott baS Unwetter gegen bie ®änen. ©in äSlipftrahl tre n n t ben Santpf SlbalbertS unb StiolbS . S ei ber ffierfolgung w irb jebodh Dieinatb gefangen, umfonft fuc£)t Slbalbert ihn ju befreien, ©r o e rirrt fiel) im SBalbe, mährenb tReinalb nach Sethra gebracht wirb. — X III. ® er ÜluSgang beS Kampfes hat bie ® änen m it S ra u e r unb © arge erfüllt. ®ho rh ' ^ e fc^Iägt alte Slunenbücher nach unb ^ ie © a ße 1,01,1 Xijrfingfchmert. ®aS Schw ert, baS jeben geinb befiegt, ift oerflucljt, ju le^t ftetS feinem eignen ® räger ben $ o b ju geben, eS fei benn, bah ^ efer fctßft bie K raft ber SBaffe nicht fennt. ©o ift ber erfte S e fi|e r gefallen, a ls er feinem S o h n älngantir ba§ ©chwert überreichte, Slngantir fiel im Kampfe, 8u bem er ©igEjilbö S rä u tig a m § ia lm a r IjerauSgeforbert. § ia lm a r tötete ihn m it bem SEprfing, erlag aber felbft feinen SBunben; S ighitb fpraitg in bie Sßogen. Sßer ben ®prfing*) aber gewinnen will, muh ihn StngantirS ©eift, ber ben ©rab= hüget bemacht, abfämpfen. — X IV . ®ho rh ^ e hofft jeboch, ©tiol.b Jönnte baS Schwert gewinnen, ohne feinem gludje 3U oerfalten. ©Kolb gelangt ju ber S nfel, befteht ben Kampf m it bem grimmen ©raheSwächter unb macht fief», ben Sprfing an ber © eite, auf ben Heimweg, naepbem ihm ®hoi'hitbe§ g au b er jebe © rinnerung an Kampf unb gauherfdiwert getilgt. — X Y . Slbalbert, oont U m herirren erm übet, ift im Sßalb eingefchlummert, ba naht fich ihm wieber wie früher eine wunberbare g r a u im ®raume, ihn sur SEfmi m ahnenb; er fiet)t im ®raum e ben Himmel offen unb bie

Seligen.

S o r t w irb aud; jener einft m it 23eatrice w ohnen, S em zweimal © ott fein fÄeicb ju fdjaun e rta u b t; Unb S au ra§ fel’ger 33ticf w irb bort ben (Sänger lotjnen, S e r burd) fein EeufdjeS Sieb bem © rabe fie g erau b t; Unb Seonore fd^müeft m it fdjönern S o rb eerfro n en , 2115 f)ier ber S ob ibm n alp n , S orquatoS f)eit’ge5 § a u p t; Unb iljn , ben ©otte5 ©eift ju ©otte5 9tut)m getrieben, S e n ©rb’ unb F im m el eljrt, w irb b o rt aud) ^ a n n g lieben. S o r t reidjft audj bu m ir freunblid; einft bie £ a n b , 2Benn meinen ©d;mer§ fein füfjer Sßabn betrogen, S u , bie ba5 © rab fdjon lange m ir entjogen, S u , bie fo ftreng im Seben mid) oerbannt.

*) 93tarfd^ner b at einen au5 ber ©age oom Sgrfingfd)w ert. £)evgeftetXten D perntejrt ,/Äönig £ ia r n e unb ba5 S grfingfdjw ert" fom poniert, Subwig ^ re g ta g bie altnorbifcfje Ü berlieferung in einer böd)ft gelungenen 9ieubid)tung b earb eitet: „ § e rw a r a " B erlin 1883.

$ m V o rw o rt fällt er über bie „© äcilie" ein unoerbient £;erbeö 23erbammung5urteil. (S an te ) (fßetvarfa) (Saffo) (Älopftod)

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CäcUie: ©Efang X V —X I X . 2 5 5£Bo£)t roirb fcfjon jeyt mein S um m er bort geroogen,

äJlein § e r j geprüft unb meine K reu ’ erlan n t. ® o rt roirb Eein Kob bie ©eeten fern er fctieiben, Unb nidit baä § e r j mcEjr, roeit eä liebte, leiben.

©rroadjt gelangt Slbalbert in eine gelfenl)öljte uni1 geroaljrt, tote ein Sinbrourm eben einen j^lafenben Stitter oerfdilingen roill. Stad) fjartem •Kampfe glü d t eä ifpo m it fjilfe beä grem ben, baä Ungeheuer ju befiegen. © er ©erettete ift ©liolb. Sllä S e ite n ber greunbfdjaft taufdjen bie §elben iEjre ©djroerter, ber fc^redtid^e ©prfing gelangt baburd) in Slbalbertä fbänbe, ©f)orf)ilbenä gaubertlugljeit roirb ben §eiben felbft fo oerberblidj. Slbalbert unb ©fiolb fü lle n fidj 5U einanber Ijingejogen, aber bie fßflidjt forbert, bafj fie fidj trennen unb jeber alä geütb beä anbern ju feinem £teere feljre. greubig empfängt ©äcilie üjren g re u n b , ber für ben folgenben ©ag ben § au p tftu rm befiehlt. •— X V i. Um ©prfing aufä neue ju geroinnen, roagt ficE) ©Ijorfjitbe oertleibet bei Stacht inä ©fjriftenfager; fie nim m t bem fdjtafenben Slbalbert baä gauberfdjroert unb ertennt il)n alä © üolbä SSruber. Sllä fie ifjn troijbem töten roitl, roirb fie oon ber inä g e lt tretenben ©äcilie oerfdjeudjt. SSerftört fließt fie ftatt in bie © tabt auf ben ö ügel, roo grepä Slltar ftanb, unb trifft, offne bafj ein ©rleraten ftattfinbet, auf i£>re Sltutter ©roanroitlje. Stadj langem jauberoollen Kampfe ftrectt fie m it ©prfing tfjren ©egner nieber unb erlennt in ber ©etöteten bie SKutter. — X Y II. 3lun fief»t ©f)orfjilbe bie fyöfjere Sftadjt beä ©Ijriftem gotteä ein, füfjlt fidl) aber burd) Üjren ©djrour an Dbin gebunben. ©ie eilt, in finfterem gelfeniljale bie ©eifter ju befdjroören. © er fjöllenfürft £)alt — nadj bem SBovbilbe ffltiltonä unb Klopftodä — Statäoerfammlung. ©fjorljilbe roirb ber © prudj, n u r roenn fie itir Siebfteä opfere, roerbe Setljra gerettet roerben. ©ie Wagt — ganj äfmlid) ber ©djülerfcljen gung= frau oon D rleanä — iljr Soä. Sllä Slbalbert bei ©Ijorfjilbenä gluckt e rm a tte unb ©äcilie gefdjmüdt oor fief) fielen fafj, regt fidj in if)m finn= üdje Siebe, ©äcilie oerroeift eä iljm, gur SSujje eilt er ju bem Slltar auf ben S ü g el, roo ®fjorl)ilbe 00m fööllentfjal jurüdfeljrenb bitter ladienb an iljm oorüberfprengt. — X V III. ©f)orf)ilbe fenbet ©tiolb jum Kampfe auf ben §ügel g repä unb nim m t oon bem ©eliebten Slbfdjieb. Stadj fjartem Kampfe fällt Slbalbert m it bem ©prfing feinen ©egtter unb ftü rjt babei felbft in © tiolbä ©djroert. ©Ijorljilbe erfdjeint unb oerlünbet Slbalbert, bafj er feinen S ru b e r getötet. ® a erfdjeint bie n u n erlöfte Sltutter unb lünbet beiben §elben ©otteä fgulb. ©Ijorljilbe ftü rjt fidj oerjroeifelnb inä SJteer.

XIX. ©efang. 1.

® u Ijolber © tern in meiner irb’fdjen Stadjt, © er m ir ooran am f)oljen Fim mel gleitet, ©cfjon f)ab’ idj balb bie fromme g afjrt oollbradjt, g u bereu g iel bein fel’ger ©djein midj leitet.

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