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Synchron-konfrontative Analyse des deutschen Artikels

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Roman Sadziński

Synchron-konfrontative Analyse des

deutschen Artikels

Acta Universitatis Lodziensis. Folia Germanica 4, 3-39

2004

(2)

A C T A U N I V E R S I T A T I S L O D Z I E N S I S FOLIA G ERM ANICA 4, 2004

R o m a n S a d z iń s k i

SY N C H R O N -K O N F R O N T A T IV E ANALYSE D E S D E U T S C H E N A RTIK ELS*

1. VORBEMERKUNG

1.1. Im Folgenden sollen die bereits gewonnenen E rkenntnisse festgehalten und ggf. ausgebaut w erden, um von d a aus A n h altsp u n k te fü r eine K o n ­ fro n ta tio n m it dem Polnischen auszuarbeiten. D ie u n ab d in g b are V orausset­ zung fü r eine K o n fro n ta tio n besteht doch darin, dass m an sich ü ber das zu K o n fro n tieren d e m öglichst K larh eit verschafft und nicht a u f zu vagen B eob ach tu n g en au fb a u t. A ls viel zu vage b etrach ten wir z.B. die a b ­ schließende K o n sta tie ru n g des bereits zitierten von H O F F M A N N (1967; S. 313): „D ie N orm und nicht das System ist d er Schlüssel zum A rtikel“ , auch w enn er gleich einräum t: „Freilich w äre eine solche A ussage ohne K en n tn is des Systems unqualifiziert!“

N atü rlich m uss m an m it in K a u f nehm en, dass bestim m te V erw endungs­ varian ten des A rtikels vom S tan d p u n k t der G ram m atik idiosynkratisch sind, d.h. vom Lexikon erfalzt w erden müssen: „Z ahlreiche A rtikelverw endungen sind konventionalisiert. Sie erwecken den E indruck d er Zufälligkeit und entziehen sieh w eitgehend einer system atischen. E rk läru n g “ (G R IM M 1986, S. 17)1. M a n vergleiche die nachstehenden Beispiele (nach B IS L E -M Ü L L E R 1991, S. 6 ff), die gram m atisch bedingte bzw. konventionalisierte O kkurrenz- fälle exemplifizieren:

(1) Ich esse gerne Fisch.

Ich fa n g e einen Fisch.

* D er Aufsatz ist aus der M onographie von SADZIŃSKI (1996) exzerpiert worden.

1 Vgl. auch G RIM M (1992), S. 801Г. und PÉREN N EC (1993), S. 23.

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(2) Sie sehen in dieser Richtung nur Wald.

Der W ald zieht sich bis dahin.

(3) Ich kom m e m it Frau.

D as verdanke ich dieser Frau.

(4) Boris B ecker ließ Ball und Schläger fallen.

Boris B ecker ließ den B all fallen.

(5) Er geht zu Bett.

Er ist zehn Jahre zur See gefahren.

(6) E r bringt dam it seine M einung zum Ausdruck.

E r brachte seinen Gegenspieler zu Fall.

D ie Belege (l)-(4 ) sind m it Hilfe gram m atischer Regeln nachvollziehbar: in (l)/(2 ) sind es K o n tin u ativ a, die das A usbleiben des A rtikels bedingen; in (3) und (4) h an d elt es sich jeweils um die Ellipse des präd ik tab len Possessiv­ pronom ens bzw. um die Ellipse bei koordinativer R eihung von Substantiven. D ie Beispiele in (5) und (6) dagegen sind idiosynkratisch.

2. POLYFUNKTIONALITÄT DER ARTIKELKATEGORIE

2.1. D er W erdegang d er A rtikelkategorie, d er Wechsel vom artikellosen zum artikelhaltigen D eutsch, ließen im vorausgehenden Teil erkennen, dass wir es m it einer U m stru k tu rieru n g zu tun haben. W ir haben gesehen, dass der A rtikel eng m it dem A b b au der K asusm orphologie zusam m enhängt. D ie K asus w erden gemeinhin als In d ik ato ren syntaktischer R elationen bet­ rachtet. Es w urde schon d a ra u f hingewiesen, dass sie sich d arin bei weitem nicht erschöpfen. M a n bedenke, wie leicht die K asusm arkierung - im D eutschen wie auch im Polnischen - unterbleiben k an n , ohne dass die syntaktischen R elationen beeinträchtigt werden:

(7a) bei m ultiplen genitivischen A ttrib u te n im D eutschen: z.B.: Professor

Ulrich Engels deutsche Grammatik',

(7b) bei m anchen Berufs- und Z unam en der F ra u en im Polnischen: z.B.:

Spotkanie z m inister H enryką Bochniarz i je j m ężem , profesorem Bochniarzem ( = Das Treffen m it Frau M inister H enryka Bochniarz und ihrem M ann, Professor Bochniarz).

D er A rtikel im D eutschen h a t zw ar die Kasusflexive w ieder restituiert, aber das w ar kein Systemzwang, was die E ntw icklung in anderen A rtikelsprachen, wie Englisch oder Französisch, bestätigt. D u rch die A rtikelkategorie w urde in erster Linie die F u n k tio n w iederhergestellt, die m an m it E R O M S (19S8, S. 259) als „S teuerungs- oder O p e rato rfu n k tio n “ nennen kann. D am it ist

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Synchron-konfrontative Analyse 5

gem eint, dass d er A rtikel die K ategorie N om en indiziert. N om ina liegen dem zufolge n u r d a n n vor, wenn die K o o k k u rren z einer A rtikelform gesichert ist, m ag d er A rtikel in der jeweiligen V erw endung - durch voraussagbare gram m atische F a k to re n bedingt - auch ausbleiben.

2.2. E s k a n n a u f F un k tio n sv erb g efü g e (FV G ) hingew iesen w erden, die kein N om en enthalten, weil sie den A rtikel entbehren. Dies h a t zur Folge, dass die scheinbaren N o m in a (sog. F u n k tionsnom ina) auch nicht a ttrib u iert w erden können, es sei denn, dass die adjektivische T ransposition einer m it dem zugrundeliegenden V erb integrierten A dverbialbestim m ung in F ra g e kom m t:

(8) Diese M einung fin d e t lautstarke Bestätigung.

-»D iese M einung wird lautstark bestätigt.

(9) Diese M einung fin d e t enthusiastische Zustim m ung.

—>Dieser M einung wurde enthusiastisch zugestim m t.

W o das nicht der F all ist, wo w ir es also m it einer prim ären A ttribuierung zu tu n haben, m uss auch die K ategorie N om en angesetzt w erden und es d ü rfte n ich t überraschen, dass hier gleich der A rtikel zur Stelle ist:

D e r u n b e s tim m te A rtik e l ste h t bei gew issen sp ezifizierenden A d jek tiv en , fü r die gilt, d a ss sie als m o d a les A d v erb iale zu. d em N o m en actio n is en tsp re ch en d en V erb als P rä d ik a t n ic h t au ftre te n k ö n n e n (* ungewöhnlich beachten, * b reit (e r )

zu stim m en ). G e ra d e d a s U m g ek e h rte gilt fü r die d en G r a d bez eich n en d en A d je k ­

tive, bei d en e n d e r A rtik e l fehlt (s ta r k beachten, enthusiastisch zustim m en). W ä h re n d d a s V o rh an d en sein des A rtikels eine o bligatorische R egel zu sein scheint, is t d a s F eh le n d es A rtik e ls in d en zu letzt b eh a n d elte n F älle n eh er ein sta rk e r A u sd ru c k des S p rach g eb ra u ch s, d e r N o rm . B eispiele m it dem u n b estim m ten A rtik e l liegen v erein zelt v o r (P E R S S O N 1981, S. 29)2.

In (10) und (11) ist d er K o n tra st zu (8) und (9) sichtbar: (10) D er Vorschlag hat eine breite Zustim m ung gefunden.

Dem Vorschlag wurde breit zugestim m t.

(11) Der Vorschlag fa n d eine ungewöhnliche Beachtung.

-^*D er Vorschlag wurde ungewöhnlich beachtet.

2.3. D ie A rtikelkategorie um faßt den sog. bestim m ten, den unbestim m ­ ten sowie einen N ull-A rtikel,3 deren prätheoretische In terp retatio n als Span­ nungsfeld zw ischen dem B ek an n ten und U n b e k a n n te n in den m eisten

2 Vgl. auch SADZIŃSKI (1985).

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S chulhandbiichern herum geistert, was vorerst dahingestellt w erden mag. V ielm ehr sollte hier zunächst die subkategorisierende F u n k tio n d er Artikel w ieder aufgegriffen und bekräftigt w erden. In V A T ER (1988, S. 11) heißt es hierzu: „the definite article can never disam biguate the N P, whereas all of the Q [Q unatifikatoren - R.S.] can “ . Dem zufolge w erden Substantive m it N ullartikel als K o n tin u ativ a ([-zäh lb ar]) ausgewiesen, wohingegen der u n ­ bestim m te A rtikel In dividuativa ([+ zählbar]) indiziert. D er bestim m te A r­ tikel ist gegenüber dieser Subkategorisierung indifferent, k an n aber a u f die beiden rekurrieren:

(12) Ich habe B rot gekauft. Das Brot schmeckt gut. (13) Ich habe ein Brot gekauft. Das Brot schm eckt gut.

D iese Subkategorisierung ist im Polnischen nu r teilweise präsent. Sie bleibt näm lich syntaktisch a u f den Objektsbereich beschränkt und wird d o rt durch die K asu so p p o sitio n bestritten, indem der A kkusativ m it dem (partitiven) G enitiv k o n k u rriert. Im Subjektsbereich dagegen ist diese M öglichkeit nicht m eh r freigegeben, hier aber ist auch das D eutsche restriktiv, d a der N u llar­ tikel n u r a u f den nichtreferentiellen G ebrauch beschränkt bleibt (vgl. F R E I­ T A G , S O M M E R F E L D T 1983, S. 146f.):

(14) Wein ist gesund.

(15) Der Wein schm eckt nach Essig.

->*Wein schm eckt nach Essig.

(16) K ohl ist vitaminreich.

(17) D er K ohl schm eckt angebrannt.

~^*Kohl schm eckt angebrannt.

W ährend jed o ch im Polnischen die besagte Subkategorisierung n ur au f Stoffnam en restringiert bleibt, lässt sie sich im D eutschen d arü b er hinaus a u f K ollektiva erw eitern (vgl. hierzu (2)).

K ollektiva sind zw ar zählbar, so dass sie m it dem unbestim m ten Artikel Vorkommen können, gleichzeitig sind sie aber - onom asiologisch gesehen - teilbar, so dass sie den K o n tin u ativ a nahekom m en und som it auch die K o o k k u rren z m it dem N ullartikel zulassen. In Einzelfällen k an n die In te rp ­ retatio n und d am it auch d er A rtikelgebrauch Problem e bereiten. Einen G renzfall eines K ollektivum s stellt z.B. das N om en Zeitung dar. D ie Z eitung m ag a u f den ersten Blick A ffinitäten m it dem Buch bzw. m it der B roschüre aufweisen. W ir hab en es hier jedoch m it einem — wie es scheint - gravieren­ den U nterschied zu tun. E in Buch bzw. eine Broschüre bilden eine unteilbare G anzheit, und m an k an n davon n u r dan n N utzen haben, wenn m an sie vollständig liest - sie wollen vom A nfang bis zum E nde gelesen sein! Dies

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Synchron-konfrontative Analyse 7

ist im F alle einer Z eitung anders: Eine Z eitung lesen heißt im N orm alfall selektiv lesen. Im Extrem fall k au ft m an Z eitungen nu r wegen d er Inserate bzw. der Todesanzeigen. D iese T atsache findet auch im Sprachgebrauch ihren Niederschlag. Substantive wie Buch bzw. Broschüre können im Singular nicht ohne A rtikel Vorkommen, das m en Z eitung aber wohl:

(18) Ich lese ein Buch / eine Broschüre.

-+*Ich lese Buch / Broschüre.

(19) Ich lese eine Zeitung.

->Ich lese Zeitung.

D er sprachliche T est beweist som it, dass sich ,Z eitung1 wie ein K o n tin u ati- vum verhält: D ie V ariante ohne A rtikel in (19) suggeriert, dass es keine nam entlich genannte Z eitung ankom m t, sondern dass vielm ehr neuesten Info rm atio n en intendiert sind, die die gesamte Tagespresse bringt. D ie V ariante m it dem A rtikel lässt das Interesse an einer konkreten Z eitung bekunden.

W äh ren d die L ektüre einer Z eitung nicht deren gesam ten In h a lt zu beanspruchen braucht, m uss m an sie (die Zeitung) beim K aufen nehm en, wie sie anfällt - ggf. m it Beilagen, die m an nie lesen wird. Dies hat wiederum zur Folge, dass in d e r K o o k k u rren z m it dem V erb ,kau fen 1 d er A rtikel n ich t unterbleiben kann:

(20) E r kaufte ein Buch.

-+*Er kaufte Buch.

(21) E r ka u fte eine Zeitung.

~^*Er kaufte Zeitung.

3. W ECHSELBEZIEHUNGEN ZW ISCHEN ELEMENTEN DES ARTIKELSYSTEMS

3.1. W ir hab en gesehen, dass der N ullartikel subkategorisierende. F u n k ­ tion w ahrnim m t, indem er K o n tin u a tiv a (Stoffnam en, A b strak ta) indiziert. Es ist dies eine R ealisierungsvariante (genauer: eine negative R ealisierungs­ variante) des unbestim m ten A rtikels, dessen positive Realisierung a u f In- dividuativa hinweist. D ass d er N ullartikel tatsächlich u n ter dem unbestim ­ m ten subsum ierbar ist, lässt sich aufgrund der B eobachtung feststellen, dass bei d er N egation, wo die O pposition K o n tin u ativ a / Individuativa n eutrali­ siert ist, die N ullvariante d urch den unbestim m ten A rtikel in F o rm des N egationsartikels kein ( < neK E IN )4 obligatorisch zu ersetzen ist:

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(22) H ast du Zeit? -> Ich habe keine Zeit.

-**Ich habe nicht Zeit.

D ie N ullvariante bleibt nicht n u r d a n n erhalten, w enn sich als V erstär- kungs- u n d nicht als N egationspartikel versteht - z.B. in der nachstehenden V ergew isserungsfrage:5

(23) H ast du nicht Zeit?

Diese N ullvariante k a n n m an m it M O SK A L S K A JA (1971, S. 198ff.) als 0 -F o rm , ansprechen — im U nterschied zur 0 - F o r m 2, die sich als Pluralform des unbestim m ten A rtikels versteht. A uch die letztere F o rm ist eine R eali­ sierungsvariante des unbestim m ten Artikels, was der analoge T est m it kein bestätigt:

(24) H ast du Zigaretten?

—fle h habe keine Zigaretten. -**Ich habe nicht Zigaretten.

W äh ren d aber 0 - F o r m 2 u n d d er unbestim m te A rtikel eine rein p aradig­ m atische R elation eingehen, besteht zwischen 0 -F o rm , und dem unbestim ­ m ten A rtikel eine synparadigm atische Beziehung: „T here are paradigm s which pay heed to the syntagm a in th a t they accept only those segments as their m em bers th a t fill a com m on spot. Such groupings shall be said to be sy nparadigm atic“ (K O C H 1969, S. 48). So kan n der unbestim m te A rtikel die 0 -F o rm , w ieder aufgreifen - wenn eine m arkierte Fokussierung (durch ein integriertes A ttrib u t) intendiert ist:

(25) Die Primaballerina tanzte m it Eleganz.

->Die Primaballerina tanzte m it einer beeindruckenden Eleganz. —>Die Primaballerina tanzte m it einer Eleganz, die beeindruckte. —>*Die Primaballerina tanzte m it einer Eleganz.

Ä hnlich verhält es sich m it Stoffnam en, die als K o n tin u ativ a norm alerweise ebenfalls die K o o k k u rren z des unbestim m ten A rtikels ausschließen, dies aber bei m ark ierter Fokussierung zulassen (vgl. K U N G -Z E N G H U 1980, S. 39):

5 Die Nulivariante bleibt auch dann erhalten, wenn die Kategorie Nomen nur vorgeläuscht wird - u.a. im Falle eines Funklionsnomens: (i) Dem wollte er nicht Glauben schenken.

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Synchron-konfrontative Analyse 9

(26) Salzfleisch / das Salzfleisch verdirbt weit langsamer als ein frisches,

ungesalzenes Fleisch.

(27) Ein gesalzenes Fleisch kann man lange lagern.

-**Ein Fleisch kann man lange lagern.

In F ällen wie (28) scheint eine K ryptofokussierung vorzuliegen:

(28) Keiner dieser Apparate ist imstande, die Z artheit eines Fleisches

genau zu identifizieren (K U N G -Z E N G H U 1980, S. 39).

->Keiner dieser A pparate ist imstande, ein zartes Fleisch genau zu identifizieren.

Im nachstehenden Beispiel (29) ist dagegen offensichtlich die Ellipse einer (leicht zu erschließenden) F okussierungsm arkierung anzusetzen (vgl. BISLE- M Ü L L E R 1991, S. 113):

(29) Boris zeigte Ballgefühl.

-* Boris zeigte ein (besonderes) Ballgefühl.

D ass in (25) d er unbestim m te A rtikel ohne A ttribuierung n ich t in F rage k om m t, m ag d am it Zusam m enhängen, dass d o rt der nom inale C h a rak ter der anvisierten F ü g u n g gar nicht erst etabliert ist, und ggf. einer zusätzlichen Bekräftigung (u.a. gerade durch die A ttribuierung) bed arf sonst das zugrunde liegende A dverb als Folie zu sta rk in Erscheinung tritt:

(25a) D ie Primaballerina tanzte m it Eleganz.

->Die Primaballerina tanzte elegant.

3.2. W ir h alten som it fest, dass der unbestim m te A rtikel m ehrere F u n k ­ tionen w ahrnim m t und dem zufolge auch F o rm - (ein, 0 - F o rm ,, 0 -F o rm ,) u n d K o o k k u rre n z v a rie tä te n aufw eist. D e r in H E ID O L P H , F L Ä M 1G , M O T S C H (1981) unterbreitete V orschlag scheint diesem breiten Spektrum nicht R echnung zu tragen: „D ie Lösung, die hier vorgeschlagen wird, besteht darin, die U nterscheidung von unbestim m tem A rtikel und Z ah lw o rt auf­ zugeben; ein ist dem nach in jedem F all ein Z ah lw o rt“ (S. 277). W as von der A rtikelkategorie d an n übrigbleibt, ist der bestim m te A rtikel allein: „W ir nennen der und seine Flexionsform en den A rtikel“ (S. 265).6

So befrem dend die K om prim ierung d er A rtikelkategorie auch sein m ag, m an k an n nicht übersehen, dass d er Stellenwert des bestim m ten Artikels

6 Auch H. Vater (insbesondere VATER 1985) plädiert für die sog. „Ein-Numerale-These“ ,

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innerhalb d er A rtikelopposition nicht dem eines O ppositionsgliedes, son­ dern vielm ehr dem eines Archielem ents entspricht. Einm al kom m t dem bestim m ten A rtik el - w as noch zu zeigen ist - intensional die gene­ ralisierende F u n k tio n zu, zum anderen ist er das m erkm allose Element, das vom unbestim m ten A rtikel überlagert w erden kann, was an d er P a­ rap h ra sieru n g der K o m p o sita in H E ID O L P H (1962) deutlich veranschau­ licht wird:

(30) ein Fabrikschornstein -* der Schornstein einer Fabrik (31) der Fabrikschornstein -> ein Schornstein der Fabrik

N u r in (30) liegt eine äquivalente T ran sfo rm atio n vor, was nahelegt, dass eine durch den u nbestim m ten A rtikel eingeleitete N P a u f eine entsprechende definite N P und eine Z usatzinform ation zurückgeführt w erden kann. A uch (25) ließe sich analog paraphrasieren:

(25b) Die Primaballerina tanzte m it einer königlichen Eleganz. —► Sie tanzte m it der Eleganz einer Königin.

D ie F u n k tio n des bestim m ten A rtikels ist dem zufolge die d er Identifizierung schlechthin. D er unbestim m te A rtikel dagegen nim m t zw ar die begriffliche Id en titä t vorweg, ist aber a u f die aktuelle Charakterisierung vorprogram m iert. D a ra u s resultiert u .a., dass es Subklassen d er N o m in a gibt, die n u r m it dem bestim m ten Artikel Vorkommen, w ohl aber keine, die nur au f den unbestim m ­ ten A rtikel angewiesen sind. D am it korrespondieren auch die nachstehenden syntaktischen T ests (vgl. V A T ER 1985, S. 38ff.; K O L D E 1989, S. 100):

(32) Ich habe es gekauft, das Buch, (33) *Ich habe es gekauft, ein Buch.

W ir sehen, dass n u r eine definite N P appositiv einem anaphorischen P ro n o ­ m en folgen kann, d a doch alle beide nichts als Identifizierung beinhalten. Bei einer indefiniten N P - vgl. (33) - fällt der T est negativ aus, weil der unbestim m te A rtikel nach d er vollzogenen Identifizierung einen neuen ak ­ tualisierenden A n satz suggerieren würde. D a auch Eigennam en nur einen okkasionellen C h a rak ter haben, verhalten sie sich im genannten T est wie indefinite N Ps, u n d erst nach d er Erw eiterung um den bestim m ten Artikel fällt d e r T est positiv aus:

(34) *Ich habe ihn gesehen, Klaus. (35) Ich habe ihn gesehen, den Klaus.

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Synchron-konfronlalive Analyse 11

A uch die E rfra g b ark eit der definiten und der indefinien N P s lässt R ü c k ­ schlüsse a u f deren funktionale A bsteckung zu. D er entsprechende T est wird C O N R A D (1976, S. 100) entnom m en. A us den B eobachtungen zum G e­ brauch der F ra g ep ro n o m in a wer und was wird d o rt näm lich d a ra u f geschlos­ sen, „dass sich ,w er’ von ,w as’ nicht n u r durch den F ragebereich [ + Person / - Person] unterscheidet, sondern darü b er hinaus noch dadurch, dass ,w er’ eine Identifizierung verlangt, ,w as’ hingegen n ich t“ (S. 101). Es ist näm lich sehr aufschlußreich, dass die A n tw o rtk o rrelate einer W as-F rage gegenüber der Selektion [ + Person] indifferent bleiben können, solange indefinite N Ps gem eint sind. Im F alle einer definiten N P , die gerade die Identifizierung intendiert, ist die selektive E inschränkung a u f [ - Person] valid - d.h. eine definite N P m it d e r M a rk ieru n g [ + Person] k a n n sich nicht als A n tw o rt­ korrelat einer Was-F ra g e verstehen, wohl aber einer Wer-Frage:

(36) Was siehst du? - Ein schickes Auto. - D as schicke Auto.

Einen jungen M ann m it Hut. -* D en jungen M ann m it H ut.

(37) Wen siehst du? - Einen jungen M ann m it Hut. - Den jungen M ann mit. - *Ein schickes Auto.

*Das schicke Auto.

D as Bild, das sich hier bietet, ist leicht nachvollziehbar: E ine W as-F rage deutet a u f ein größeres Wissensdefizit hin und m an erw artet einen Aufschluss d arü b er, ob das, w as unsere N eugier erweckt, sich als Sache oder als Person charakterisieren lässt und - falls die erstere V ariante in F rage k o m m t - ob ggf. eine Identifizierung m öglich ist. W enn m an dagegen eine W er-Frage stellt, ist m a n schon a u f eine Person gefasst; offen steht n u r, ob sie sich identifizieren o der aber n u r genauer charakterisieren lässt.

4. LEISTUNG DES BESTIMMTEN ARTIKELS

UND ÄQUIVALENTE AUSDRUCKSMITTEL IM POLNISCHEN

4.1. D er bestim m te A rtikel tritt in zwei G ebrauchsvarianten auf: als G eneralisator und als Identifikator. „ D er G eneralisator erscheint hierbei als eine spezielle A rt von Id en tifik ato r“ , ist aber dem Id en tifik ato r nicht su b o r­ diniert, „ d a er eben keinen Bezug a u f (singulär-) partikuläre - identifizierbare — G rößen herstellt“ (H E R B E R M A N N 1981, S. 247). Ob als G eneralisator oder als Id en tifik ato r h a t der bestim m te A rtikel doch eins gemeinsam: Er

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ist ein Signal d afür, dass die genannte G rö ß e nicht spezifizierungsbedürftig ist, d a sie (a) stellvertretend für die gesam te K lasse, d.h. generalisierend ( = generisch) gebraucht wird; oder (b) referentiell gebraucht wird, ohne dass es d a ra u f ankom m t, sie genauer zu spezifizieren; oder aber (c) beim referentiellen G ebrauch a u f die identifizierende Rolle des K ontextes bzw. d er K o n situ a tio n verweist. D ie V arianten (b) und (c) w erden im weiteren als referentielle S em iidentität bzw. als referentielle Id e n titä t w ieder aufgegriffen.

4.2. G enerischer G ebrauch. Diese F u n k tio n kom m t n u r dem bestim m ten A rtikel intensional zu. D ie generische V erw endung eines N om ens nim m t au f dessen begriffliche (lexikalische) Bedeutung Bezug. M a n vergleiche den bereits in einem anderen Z usam m enhang zitierten Satz aus H E ID O L P H , F L Ä M IG , M O T S C H (1981, S. 265) sam t einer geringen A bw andlung:

(38) W ir nennen ,der‘ und seine Flexionsform en den Artikel.

(38a) Wir nennen ,der‘ und seine Flexionsformen einen Artikel.

In (38) versteht sich die hervorgehobene N P als generische V erwendung, was d arau s resultiert, dass die K enntnis des Begriffs Д г й к е Г vorausgesetzt wird. In (38a) wird d urch die W ahl einer indefiniten N P ein sehr feiner U nterschied erzielt: D ie beiden Sätze m einen ungefähr dasselbe, aber der unbestim m te A rtikel in (38a) deutet a u f die V agheit des Begriffs hin bzw. weist den B egriff als präzisierungsbedürftig aus.

Ä hnlich verhält es sich m it dem nachstehenden Beleg (nach K U N G - Z E N G H U 1980, S. 48) und seiner M odifizierung m it dem unbestim m ten A rtikel (O-Form^):

(39) Für die deutschen Rom antiker sind M ärchen und Rom ane die poeti­

schen Gattungen.

(39a) Für die deutschen Rom antiker sind M ärchen und Romane poetische

Gattungen.

Im P olnischen wird das Subjekts- sowie das O bjektsprädikativ einheitlich durch den In stru m en tal ausgedrückt, so dass d o rt die vorhin präsentierte feine U nterscheidung nicht m öglich ist:

(38’) ,D er' i jego fo r m y fleksyjn e nazyw am y rodzajnikiem.

(39’) Dla niemieckich rom antyków baśnie i powieści są gatunkam i p o ­

etyckim i.

D en besagten feinen U nterschied k an n das D eutsche auch im Objektsbereich vornehm en:

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Synchron-konfrontative Analyse 13

(40) Für das Zeitm essen brauchen wir die Uhr.

(40a) Für das Z eitm essen brauchen wir eine Uhr.

In (40) ist die U h r schlechthin gemeint. (40a) k a n n u.U . nahelegen, dass es a u f eine bestim m te A rt d er U h r - z.B. Stoppuhr - ankom m t. A uch diese F älle sind vom S tan d p u n k t des Polnischen einerlei:

(40’) Do mierzenia czasu potrzebujem y zegarka.

D ie Sätze (38)-(40) belegen die generische V erw endung u n ter der stillschwe­ igenden Präm isse, dass wir es hier m it der K ontextinvarianz zu tu n haben. K o n tex tin v arian t sind per definitionem die sog. analytischen Sätze, die m a n auch All-Sätze nennt, wo das P rä d ik a t sich logisch aus dem Subjekt ableiten lässt:

(41) Die /eine Uhr ist ein Instrum ent zum Zeitmessen.

Sätze wie (41) sind T autologien und haben im G runde m etasprachlichen C h a rak ter, weil sie n u r die lexikalische Bedeutung der W örter d o k um en­ tieren. Sätze wie (42) und (43) sind schon objektsprachlich geprägt, sol­ lten aber allem A nschein nach (41) als entsprechende Begriffsklärung im ­ plizieren:

(42) Die Uhr ist sehr brauchbar. (43) Eine Uhr ist sehr brauchbar.

M O T S C H (1965, S. lO lf.) h a t jed o ch gezeigt, dass (41) n u r in (42), nicht aber in (43) appositiv einzubetten ist:

(42a) D ie Uhr, die ein Instrum ent zum Zeitm essen ist, ist sehr brauchbar. (43a) *Eine Uhr, die ein Instrum ent zum Zeitm essen ist, ist sehr brauchbar. W ir sehen also, dass die Synonym ie von (42) und (43) nicht d arü b er hinw egtäuschen kann, dass sie zw ar extensional gleich sind, w ohl aber intensionale U nterschiede aufweisen. „Es ist unzutreffend, wenn festgestellt w ird, dass der bestim m te und der unbestim m te A rtikel in generischen Sätzen dieselbe B edeutung h ä tte n [...]“ . D eren K oinzidenz „ h ä n g t m it der besonderen S tru k tu r dieser Sätze zusam m en, bei der der U nterschied verschw indet [...]“ (E IS E N B E R G 1989, S. 164). Die R estriktion in (43a) liegt offensichtlich d arin begründet, dass die N P „eine U h r“ als „eine jede U h r“ interp retierb ar ist:

(13)

14

(43b) *Eine jede Uhr, die ein Instrum ent zum Zeitm essen ist, ist sehr

brauchbar.

W ährend also (42) die gesam te K lasse der genannten O bjekte m eint, geht es in (43) um eine additive M enge von Einzelobjekten. Zwischen diesen beiden V arietäten gibt es m anchm al K oinzidenzfälle - z.B. (42) und (43) - sonst gehen die jeweiligen In terp retatio n en auseinander:

(44) Die Uhr steht an der Spitze aller Exportwaren. (45) Eine Uhr steht an der Spitze aller Exportwaren.

„ ,D ie U h r1 im Satz (44) m eint die G a ttu n g ,U h r‘. ,Eine U h r‘ im Satz (45) k a n n im betreffenden K o n tex t aber nu r indefinite V erw endung sein. D.h. der Satz (45) bedeutet: eine bestim m te U hr, die im betreffenden K o n tex t nicht zu identifizieren ist, wird in solchen M engen verkauft, daß sie an der Spitze aller E xportw aren steht“ (K U N G -Z E N G H U 1980, S. 23). G enauer gesagt, geht es in (126) nicht um eine exem plarische U hr, sondern um eine Teilm enge d er K lasse von U hren. D er U nterschied zwischen (44) und (45) kom m t ab er deutlich zum Vorschein. Im Polnischen ist die K o n kurrenz zwischen (42) und (43) nicht nachvollziehbar. D er U nterschied zwischen (44) und (45) k an n dagegen ebenfalls zum T ragen kom m en, indem sich eine determ inativlose N P und eine N P m it dem indefiniten jeden ( = eins) gegen­ überstehen:

(44’) Z egarek je st na czele listy towarów eksportowych. (45’) Jeden zegarek sto i na czele listy towarów eksportowych.''

D ass n ur d er bestim m te A rtikel intensional - d.h. unrestringiert - die generische F u n k tio n w ahrnim m t, h a t bereits SO M M ER STE IN (1974, S. 373) für das Englische gezeigt:

(46) The m otor car is a practical means o f conveyance.

(46a) A m otor car is a practical m eans o f conveyance.

D as / ein A uto ist ein praktisches Verkehrsmittel.

(47) The m otor car has became very popular.

(47a) A m otor car has became very popular.

D as I *ein A uto ist sehr populär geworden.

D as C harakteristikum „praktisches V erkehrsm ittel“ trifft sow ohl a u f die gesam te K lasse von A utos als auch a u f jedes einzelne Exem plar dieser

(14)

Synchron-Jconfroniaiive Analyse 15

K lasse zu - deshalb sind die Sätze (46) und (46a) gram m atisch k o rrek t und haben extensional denselben Inform ationsw ert. D as C harakteristikum „ p o p u ­ lär sein“ dagegen trifft zw ar a u f die gesam te K lasse von A u to zu, nicht aber a u f jedes einzelne Exem plar, so dass nu r (47), nicht aber (47a) akzeptabel ist.

Ä hnlich verhält es sich m it den nachstehenden Beispielsätzen (nach B IS L E -M Ü L L E R 1991, S. 151):

(48) D er M ensch hat Werkzeuge erfunden. (48a) *Ein M ensch hat Werkzeuge erfunden. (49) D er Löwe ist zahlreich in diesen Bereichen. (49a) *Ein Löwe ist zahlreich in diesen Bereichen.

H alten wir also als F azit fest: D er bestim m te A rtikel als E xponent der jeweiligen inform ationeilen Suffizienz ist besonders dazu angetan, auch das allen M itgliedern einer Sprachgem einschaft vertraute V erstehen der N om inal­ lexeme zu signalisieren. D ab ei nim m t der bestim m te A rtikel jeweils Bezug a u f die gesam te K lasse, die bekanntlich nicht m it der Summe ihrer Elem ente schlechthin gleichzusetzen ist. D a sich gerade der unbestim m te A rtikel au f einzelne Elem ente einer K lasse bezieht, k an n er ggf. m it dem bestim m ten A rtikel k o n kurrieren, aber n u r sow eit ein klassenspezifisches C h a rak teris­ tikum auch jedem einzelnen Elem ent zuteil wird. D ie generische ( = genera­ lisierende) F u n k tio n wird som it von dem bestim m ten A rtikel intensional (d.h. unrestringiert), von dem unbestim m ten A rtikel dagegen n ur extensional (d.h. restringiert) w ahrgenom m en.

4.3. R eferentielle Sem iidentität. D ie dem bestim m ten A rtikel gemeinhin nachgesagte Eigenschaft, E xponent des B ekannten zu sein - was übrigens auch im term inologischen Fossil „bestim m ter/unbestim m ter A rtik el“ zu erkennen ist - verfehlt seine verifizier bare F unktionszuw eisung. In d er T a t - d er bestim m te A rtikel versteht sich nicht als positiver In d ik a to r des B ekannten, sondern vielm ehr als ein Signal dafür, dass die genannte G röße keiner w eiteren Präzisierung b e d a rf - sei es, sie ist schon genug präzisiert w orden bzw. sie nim m t a u f die generische Bedeutung Bezug (vgl. 4.2), oder aber a u f eine genauere Präzisierung k o m m t es im gegebenen F alle nicht an. D er A dressat der M itteilung m uss selbst herausbekom m en - sozusagen au f eigene G efah r - welche der drei V arianten in Frage kom m t.

W enn dem tatsächlich so w äre, dass d er bestim m te A rtikel Bekanntes indiziert, d a n n sollte m an im folgenden Beispiel aus G R IM M , K E M P T E R (1992, S. 73) den bestim m ten A rtikel erw arten - zum indest in d er m odifizier­ ten (a)-V ariante:

(50) Wir haben in Dresden einen Bekannten.

(15)

16

D er unbestim m te A rtikel steht hier jedoch nicht fehl am Platze, ganz im Gegenteil - er signalisiert, dass d er Sprechende m it einer weiteren C h a rak ­ terisierung aufw arten wird bzw. kann. F ü r den G esprächspartner ist das w iederum ein Signal dafür, er solle sich ggf. genauer inform ieren lassen, falls er Inform ationsdefizit feststellt.8

Es gibt allerdings Texte, wo es nicht au f eine Individualisierung ankom m t. D er bestim m te A rtikel soll hier nahelegen, dass m an sich m it der bloßen N en n u n g zufrieden geben sollte, weil es z.B. ziemlich gleichgültig ist, wie die handelnden Personen heißen usw. - fü r den G esprächspartner ein Signal, er solle nicht etw a nach Einzelheiten fragen, denn die fallen hier nicht ins Gewicht. M it einem W ort - derartigen Texten begegnet m an u.a., wenn W itze bzw. andere unterhaltsam e G eschichten erzählt werden. M a n vergleiche den folgenden K urztext:

(51) D er Lehrer schreibt Zahlen m it Dezimalstellen an die Tafel, erklärt,

dass er m it Z ehn multipliziert, und wischt das Kom m a weg. „Wo befindet sich das K om m a je tz t? ” „Im Schwam m ?" ruft M onika.

(B O H N , S C H R E IT E R 19S9, S. 160)

M it ,der L ehrer“ ist hier kein .b ekannter“ bzw. irgendwie näher bestim m ter Lehrer, sondern irgendein L ehrer gemeint. D as Indefinitpronom en .irgendein“ w ürde jedoch suggerieren, dass m an zugeben m uss, keine genaueren A ngaben m achen zu können, w as offensichtlich der S precherintention zuw iderlaufen würde, keine näheren A ngaben m achen zu wollen und dies den G esprächs­ p artn er au ch wissen zu lassen. D er bestim m te A rtikel ist gut geeignet, diese In ten tio n auszudrücken, denn er ist auch hier wie gew ohnt E xponent der N icht-K onkretisierungsbedürftigkeit.

Ä hnlich sind die weiteren Texte dieser Sorte konzipiert - es erscheint hier u nverm ittelt der bestim m te A rtikel in seiner angestam m ten F u n k tio n d er N icht-C harakterisierungsbedürftigkeit. In einem längeren T ext m üßte m a n sich vergewissern, ob die C harakterisierung bzw. K onkretisierung wohl n ich t bereits in früheren T extpartien vorgenom m en w orden ist. D er Text (51) und die folgenden Texte dieser A rt sind k urz und leicht überschaubar, so dass die m eist zum A u ftak t erscheinende definite NP weder a u f ein A ntezedens n o ch eine verdeutlichende K o n situ a tio n rekurrieren k an n und folglich einem referentiellen U nikum gleichkommt:

8 Die in G R IM M , KEM PTFR (1992, S. 73) gebrachte Regel läuft unserer Interpretation zuwider, indem sie den unbestimmten Artikel in (50a) wie folgt abrufen lässt: „wenn der Sprecher zwar einen bestimmten Gegenstand für sich identifizieren kann, wenn er es aber für den Hörer für unangebracht oder unnötig hält“ . Diese Regel würde ungerechtfertigterweise den subjektiven Charakter des Artikels vortäuschen.

(16)

Synchron-konfronlative Analyse 17

(52) D er Knirps kom m t weinend aus der Schule. ,, Warum weinst du denn?"

fr a g t die M u tte r - „Unser Lehrer taugt nichts. Gestern sagte er, zwei und zw ei ist vier, heute sagt er, drei und eins ist vier". (C H IL M O N -

C Z Y K , 1984, S. 17).

(53) D er A r z t klopft dem Patienten die Brust ab. Der Patient hustet. „Na

fe in " , sagt der A rzt, „Sie husten heute ja viel leichter als gestern!" - „K u n ststü ck", sagt der Patient, „wo ich doch die ganze Nacht geübt habe!" (C H 1L M O Ń C Z Y K , 1984, S. 111).

Freilich kan n auch in T exten dieser Sorte die Individualisierung gefragt sein. M a n vergleiche den folgenden K urztext:

(54) Ein seltsamer Fälscher wurde in Japan gefaßt. Er hatte Schmetterlinge

gefälscht, indem er die Flügel der Tiere m it K leb sto ff bestrich und den Staub farbiger P astellstifte darauf streute. Diese Arten, die an­ geblich unbekannt waren, verkaufte er dann zu Höchstpreisen an Schmetterlingssammler. Da es ungefähr 200 000 verschiedene Sorten von Schmetterlingen gibt, konnte der Schwindler seine Tätigkeit ja h ­ relang ausüben, ehe man a u f die Fälschung aufm erksam geworden war

(B O H N , S C H R E IT E R , 1989, S. 163).

Solche Texte wie (54) verstehen sich m eist als G eschichten, die sich wirklich zugetragen h ab en bzw. sie täuschen das m indestens vor.

D er bestim m te A rtikel als E xponent d er referentiellen Sem iidentität ist allerdings nicht n u r a u f die vorhin exem plifizierten Texte (51)—(53) be­ schränkt. E r begegnet oft in tagtäglichen G esprächssituationen. M a n verg­ leiche die folgenden Beispiele (B ISL E -M Ü L L E R 1991, S. 18):

(55) Ich nehme das Schweineschnitzel. (56) Ich m uss noch a u f die Bank.

D er G eb rau ch einer definiten N P lässt sich m eist a u f die K oreferenz {...ein

Schnitzel. D as Schnitzel...) zurückführen, w as freilich auch in den soeben

genannten Belegen d en k b ar wäre. D as ist hier aber nicht gem eint. H ier ist [...] d ie B estim m th eit des R efe re n ten au ch d a n n gesichert, w en n ein R e s ta u ra n t 100 ein zeln e Schw eineschnitzel v erk au fe n k an n o d er in d e r b etreffen d en S ta d t 10 B an k en m it m e h reren F ilialen an sässig sind, d a d ie k o n zep tu elle V erschiebung a u f d en T y p o d er d ie In s titu tio n alle In te rp re ta tio n sp ro b le m e lö st. A n d ers h eru m k ö n n te m a n sagen, d ass d ie V erw en d u n g d es D e fin itartik els d em H ö r e r eine so lch e V ersch ieb u n g n ah e leg t (B IS L E -M Ü L L E R 1991, S. 18).

(17)

18

Es steht fest, dass wir es weder in (55) noch in (56) m it der generischen V erw endung zu tu n - auch eine habilituelle V ariante (Ich nehme gewöhnlich

das Schweineschnitzel) ist hier nicht gemeint. D ie Bestellung in F o rm von

(55) intendiert n u r, dass m an es a u f ein Schweineschnitzel schlechthin abgesehen h at, ohne besondere W ünsche zu h aben - dass es etw a gut durch g eb raten sein sollte u.a.m . F ü r den K ellner wäre das ein Signal, er solle sich n ich t ü ber besondere W ünsche inform ieren lassen, weil es die n ich t gibt. M it einem W o rt - der bestim m te A rtikel ist hier einm al m eh r als E xponent d er N icht-Individualisierungsbedürftigkeit zu interpretieren. Die referentielle Id e n titä t fällt m it dem K lassenspezifischen zusam m en.

M a n k an n sich leicht vorstellen, dass eine Bestellung in F o rm von (55a): (55a) Ich nehme ein Schweineschnitzel.

beim K ellner möglicherweise ein W issensdefizit entstehen lassen könnte, was das für ein Schweineschnitzel wohl sein sollte.

D ie referentielle Sem iidentität e n tp u p p t sich m anchm al als ein K u n st griff des Schriftstellers, der die Id en titä t vorw egnim m t, um die Individuali­ sierung erst nachzuholen. D er folgende T ext ist der Beginn einer Erzählung: (57) ,,Es gibt wohl wieder R egen", sagt die untersetzte Frau, die am

Tresen lehnt. [...] Die untersetzte Frau m it den blondgefärblen Haaren bestellt immer gleich zw ei Bier a u f der Fahrt zu ihrer Schwester

(Z U G , 1994, S. 20).

4.3.1. D er Abschnitt 4.3 wurde - m it Ausnahme von (56) - mit der Sem iidentität bei S ubjekten u n d O bjekten exemplifiziert. V or allem begegnet sie aber gerade in Beispielen vom T yp (56), d.h. bei A dverbialbestim m ungen, deren In fo rm atio n sw ert norm alerw eise geringer ist als der Subjekte bzw. der O bjekte. E in Satz, wie (58):

(58) Er ist in die Kirche gegangen.

m eint nicht unbedingt eine k onkrete K irche, auch wenn dies in Praxis naheliegen m ag. Ähnliches trifft a u f (56) zu, wo ebenfalls keine konkrete B ank gem eint w erden m uss. D er bestim m te A rtikel ist eben am bivalent, er m a rk ie rt zw ar, dass die genannte G rö ß e nicht erklärungsbedürftig ist, ü ber­ lässt es aber dem Rezipienten, dahinterzukom m en, w o ra u f den n diese N icht- E rklärungsbedürftigkeit beruht. In ko n k reten F ällen ist sow ohl in (56) als auch in (58) die V orerw ähntheit nicht ausgeschlossen.

E in P aradebeispiel für die Sem identität sind Lokal- und In stru m en tal­ angaben. E in Satz, wie (59):

(18)

Synchron-konfrontaüve Analyse 19

ist auch außerhalb eines K ontextes leicht verständlich, weil die Einkaufsstelle norm alerw eise eine zw eitrangige Rolle spielt. Es verw undert aber nicht, dass in A. Seghers’ R o m an Das siebte K reuz9 der entsprechende Satz den unbe­ stim m ten A rtikel enthält:

(59a) E r kaufte sich in einer Bäckerei zwei Brötchen (S. 56).

A. Seghers erzählt ü ber einen Flüchtling, der unauffällig Brötchen kaufen wollte, u n d deshalb aufpassen m usste, ob die ins Auge gefaßte Bäckerei ohne G a fa h r betreten w erden kann. D er unbestim m te A rtikel sorgt also für eine Spannung, er d eutet an , dass die Einkaufsstelle hier wichtig erscheint. Solche K onkurrenzform en liegen auch in den zwei nachstehenden Sätzen vor:

(60) E r ging in das Geschäft und kaufte W urst und Käse und Apfelsinen. (60a) E r ging in ein Geschäft und kaufte Wurst und Käse und Apfelsinen.

A uch hier ist die (a)-V ariante demselben R o m an A . Seghers entnom m en (S. 64) und es liegen ihr wohl dieselben (stilistischen) V orüberlegungen zugrunde wie im F alle von (59a). D iese K onkurrenzform en sind im Polni­ schen nicht nachvollziehbar. D ie polnischen T ranslative (61) und (62) - der Ü bersetzung des R om ans en tnom m en10 - geben im G ru n d e nicht nu r (59a) resp. (60a), so n d ern auch (59) und (60) wieder:

(61) Po drodze kupil iv piekarni dwie bułeczki (S. 63).

(62) W szedł do sklepu i kupił kiełbasę, ser i pomarańcze (S. 71). Beschließen wir diesen A bschnitt m it einem Blick a u f die In stru m en talan ­ gaben. D ie zwei nachstehenden Sätze:

(63) E r hat den A p fe l m it dem M esser geteilt.

(63a) E r hat den A p fe l m it einem M esser geteilt.

verstehen sich u n ter norm alen Bedingungen als vollends äquivalent, wobei allerdings (63) der V orzug zu geben wäre, weil ein Apfel m it jedem beliebigen M esser geteilt w erden kann. D agegen in den folgenden Sätzen:

(64) E r hat den Fisch m it dem M esser ausgeschlachtet.

(64a) E r hat den Fisch m it einem M esser ausgeschlachtet.

9 Siehe Literaturverzeichnis. Wenn nicht anders vermerkt, beziehen sich die Seitenangaben bei weiteren Belegen a u f A. Seghers’ Das siebte Kreuz bzw. auf dessen polnische Übersetzung.

(19)

w äre eher (64a) vorzuziehen, weil diese T ätigkeit m it einem besonderen M esser ausgeführt wird. Diese intensionale F u n k tio n voll ein in (64a) könnte m all im Polnischen ggf. m ittels einer A ttribuierung ausdrücken:

(64a) Oporządził rybę (odpowiednim) nożem.

4.4. Referentielle Identität. W ährend im Falle der generischen Funktio und d er S em iidentität eine Id e n titä t a u f G ru n d d er lexematischen (begrif­ flichen) K o m p eten z bzw. pragm alinguistisch vorausgesetzt wird, handelt es sich bei der referentiellen V ollidentität um eine A rt aktualisierte Identität. Diese k an n a u f verschiedene A rt und Weise realisiert w erden. Es ist dies erstens die konsituative V ertrau th eit und zweitens die (K on)textrekurrenz. Alle beide hängen im G ru n d e m it dem Textganzen zusam m en, aber w ährend die erstere V ariante (konsituative V ertrautheit) sich erst aus einer (gründ­ lichen) T extanalyse ergeben kann, ist die andere V ariante (Textrekurrenz) bereits a u f G ru n d d er T extbeschreibung erreichbar:

So im p liz iert d a s P rin z ip d e r T e x tan aly se die F o rd e ru n g n ac h v o llstän d ig e r E rfa s s u n g aller A u sd rü c k e des zu an aly sieren d en T extes. D em P rin z ip d e r B esch­ reib u n g d e r T e x tk o n s titu tio n hingegen ist b ereits G en ü g e g etan , w enn d ie f ü r die K o n s titu tio n eines T e x tes v eran tw o rtlic h en M ittel [...] e ru iert u nd klassifiziert u nd a u ß e rd e m ih re w ichtigen D is trib u tio n sersch ein u n g en u n te rsu c h t w o rd en sind ( H A R W E G 1968, S. 10).

D ie konsituative V ertrautheit liegt z.B. vor, wenn - es sei die Situationsskizze von B IS L E -M Ü L L E R (1991, S. 33f.) übernom m en - m eine K atze entlaufen ist, u n d ich zu m einer F ra u sage:

(65) H ast du die K atze gesehen?

M einen N ach b a rn w ürde ich dagegen etw a so fragen: (66) H aben Sie meine Katze gesehen?

U nd an einen F rem den a u f d er Straße w ürde ich m ich m it folgender F ra g e wenden:

(67) H aben Sie eine K atze gesehen?

D ie U nterschiede liegen d arin begründet, dass die R ezipienten nicht im gleichen M a ß e m it d er Situation v ertrau t sind: „ In all three cases, the cat is the sam e and m y know ledge a b o u t the cat is the same. It is, ra th e r my

(20)

Synchron-konfrontative Analyse 21

expectations a b o u t m y listener’s know ledge a b o u t the cat th a t ap p ear to have decisive bearing on m y use o f the, m y and a “ (C H R IS T O PH E R S E N 1939, S. 284). B IS L E -M Ü L L L E R (1991, S. 34) stellt C hristophersens K o n ­ zept der .fam iliarity1 in A brede. Vielm ehr sollte m an dieses K o n zep t als ziemlich vage bezeichnen. Es gibt tatsächlich „kein absolutes M a ß dafür, w ann ein G egenstand als hinreichend genau bestim m t zu gelten h at, und auch keinen unabhängig von Regeln d er gegenseitigen V erständigung zu begründenden M a ß stab für die Bestimmtheit von G egenständen“ (W IM M E R 1977, S. 119). A b er was noch w ichtiger ist - dem Fehlen der konsituativen V ertrautheit (.fam iliarity1) k an n im m er durch U m schreibung abgeholfen w erden, so dass (67) zwei extensionale K o n kurrenzform en bekom m en kann (m odifiziert n ach B IS L E -M Ü L L E R 1991, S. 34):

(67a) Haben Sie eine Katze gesehen, die vor etwa zw ei M inuten hier aus

dem H aus rausgelaufen ist?

(67b) Haben S ie die K atze gesehen, die...

Als zu rad ik al betrachten wir deshalb die term inologische Fixierung in B R IN K E R (1988, S. 28): „Im U nterschied zu m anchen textlinguistischen U ntersuchungen um schreiben w ir den Signalwert des A rtikels m it .b e k a n n t1 und .nicht b e k a n n t1 u n d nicht m it .vorerw ähnt1 und .nicht vorerw ähnt1. D er G rund d a fü r ist, dass der Signalwert des A rtikels nicht textgebunden zu sein b rau ch t11.

4.4.1. D ie aktualisierte Id en titä t realisiert sich also vornehm lich in Texten - d u rch anaphorische R ekurrenz, bzw. d urch nachgeholte kataphorische Rekurrenz.

„D ie M odelle d er G ru n d stru k tu r des Textes basieren a u f d er V oraus­ setzung, dass die G ru n d stru k tu r eines jeden vom M enschen zu bestim m ten Zwecken zusam m engestellten Systems durch seine F u n k tio n bedingt ist“ (W IT T M E R S 1970, S. 38). N ach d er soeben zitierten A u to rin kan n m an die textkonstituierenden F a k to re n a u f (a) die them atische Relevanz11 und (b) die S atzkonstanz fixieren. Zu (b) heißt es: „D iese R elation zwischen den Sätzen eines Textes beru h t a u f der R ed u n d an z des Textes, d.h. der W eiterverw endung des bereits Bekannten, des im T ext schon A usgespro­ chenen“ (S. 43).

11 Vgl. auch den Begriff der thematischen Progression: „Es bestehen auch Beziehungen zwischen Thema und Rhem a der Voräußerung und Thema und Rhema der Folgeäußerung. Soweit diese Beziehungen durch Regeln gesteuert werden, tragen auch sie zum Zusammenhang von Äußerungsfolgen bei: Themen erscheinen wieder, Themen wandeln sich, Themen werden zu Themen, im Textverlauf ist so eine stetige Weiterentwicklung der Thema-Rhema-Slruktur zu beobachten. Diese Erscheinung wird als thematische Progression bezeichnet“ (ENGEL 1988, S. 97). Dazu ausführlicher LÖTSCHER (1987).

(21)

D as Substantiv leistet wohl den weitaus größten B eitrag zur T ex tk o h ä­ renz, d a d u rch seine V erm ittlung die beiden genannten F a k to re n der T ext­ k onstitution zum T ragen kom m en. N ach D R E S S L E R (1972, S. 22ff.) besteht d er textkonstituierende Beitrag des N om ens in: 1. d e r kategorialen W iede­ raufnahm e d u rch Substantivierung; 2. d er K oreferenz {ein A uto - das Auto)·, 3. d er P arap h ra se (das A uto - der Wagen)·, 4. d er sem antischen Inklusion

{Fahrzeuge - das Motorrad)·, 5. der sem antischen K o n tig u itä t (eine Kirche

— der Turm) u n d 6. der Pronom inalisierung {ein A uto - es). D ie F unktionen 1-6 k ö n n te m a n nach P E T Ö F I (1971, S. 224) als ,ko-textuell‘ bezeichnen, d a „w ir von dem sp rach lich en Signifikant“ n u r das als bekannt betrachten, was a u f G ru n d d er in d er G ram m atik (Phonologie, Syntax, Sem antik) der gegebenen S prache in expliziter Weise erfaßten In fo rm atio n festgestellt w erden k a n n “ . D aneben gebe es aber auch ,kontextuelIe“12 K ohärenzbezie­ hungen, „w enn wir auch die von den einzelnen lexikalischen Einheiten (bzw. von den Bedeutungseinheiten verschiedener K om plexität) im plizierten, im Lexikon n ich t fixierten, enzyklopädischen Inform ationen berücksichtigen“ - z.B.: Goethe - der Weimarer Geheimrat.

W enn eine d er hier genannten K ohärenzbeziehungen in F rage kom m t, v ersteht sich der bestim m te A rtikel als E x p o n en t d er referentiellen (V oll)identität. W enn das nicht d er F all ist, haben wir es m it d er generischen F u n k tio n bzw. m it d er S äm üdeentität zu tun. M an k an n also d e r bereits von B O Ż N O (1956, S. 63) form ulierten T hese beipflichten, dass „die V er­ w endung des (bestim m ten) A rtikels zwecks der Identifizierung bzw. der Begriffsbildung nicht als R esultat seiner selbständigen F u n k tio n anzusehen ist. Es h an d elt sich vielmehr um V ariablen, die er u n ter bestim m ten kontex- tuellen Bedingungen w ahrnim m t“ . N u r so viel steht fest: D er bestim m te A rtikel bringt in keiner seiner drei F un k tio n en neue Inform ationen. E r identifiziert - aber was identifiziert w ird, will jeweils erst erschlossen sein. M it S E A R L E (1969, S. 27) gesprochen, vollziehen wir „reference acts“ bzw. m üssen w ir sie zu erkennen wissen (vgl. auch E D M O N D S O N 1977, S. 387).

4.4.2. So vage der Funktionsbereich des bestim m ten A rtikels auch sein m ag, er zeichnet doch zum indest die jeweilige N P als definit au s.13 Im P olnischen m uss die D efinitheit zunächst einm al extrapoliert werden.

W ohlgem erkt - die D efinitheit wird nicht n u r durch den bestim m ten A rtikel, sondern auch durch Possessiv-, D em onstrativ- und Relativpronom ina m ark iert (vgl. B R IN K E R 1988, S. 28). Bis a u f den A rtikel sind die genan­ nten Elem ente allen beiden Sprachen gemeinsam. D er gravierende U n te r­ schied besteht jed o ch darin, dass das deutsche N om en eine obligatorisch zu 12 Die beiden Begriffe ,ko- und konlextuelT werden in der einschlägigen Literatur nicht einheitlich gebraucht.

13 D amit wird auf den von CZOCHRALSK1 (1978) geprägten Begriff der Auszeichnung angespielt.

(22)

Synchron-konfrontative Analyse 23

besetzende Stelle für ein D eterm inativ eröffnet, was dem Polnischen fremd ist, so dass im Polnischen die D eterm inative nu r von Fall zu F all zu stehen kom m en. D as Polnische verfügt aber ü b er eine andere Strategie, die D efm it- heit und die Indefm itheit zum A usdruck zu bringen. Es ist dies die fu n k ­ tionale Satzperspektive, die im U nterschied zum D eutschen p rim är durch die distinktive W ortfolge - die T hem a-R hem a-G liederung - bestritten wird:

D ie p o ln isc h e W o rtstellu n g , h ie r als th em atisch e A n fan g sstellu n g bzw . them atisch e E n d ste llu n g ein er N P v ersta n d en , w ird s ta rk von k o m m u n ik ativ en [...] F a k to re n b estim m t. A ls T h e m a soll dab e i d ie N P v ersta n d en w erden, d ie au s d em K o n te x t b e k a n n t ist. S o m it is t d ie T h e m a-S tellu n g in ih re r k o m m u n ik a tiv en F u n k tio n m it dem d eu tsc h en d efin ite n ( = a n a p h o risc h e n ) A rtik e l d e r id en tisch . D ie in d e fin iten N P im P o ln isch e n - in stilistisch n eu tralen „ T ex ten - n e h m e n d ie b e to n te R h em a-S tellu n g (E n d stellu n g ) ein. F ü r d ie defin iten N P dag eg en is t d ie u n b e to n te T h e m a-S tellu n g (A n fan g sstellu n g ) c h a ra k teristisch “ , (G A C A 1989, S. 140). 4.4.3. Im polnischen Satz k an n das them atische Vorfeld - wenn es d a ra u f ankom m t — m ehrere G lieder fassen, w as dem D eutschen vorenthalten bleibt. M an vergleiche das folgende Satzpaar:

(68) Der Vater hat schon das A u to verkauft. (68a) Ojciec ju ż sam ochód sprzedał.

Die Ü b erlastung des V orfeldes ist hier allerdings überflüssig, den n die angesetzte possessive R elation weist das A u to auch im H au p tfeld 14 ohne zusätzliche M ittel als definit aus:

(68b) Ojciec ju ż sprzedał samochód.

Im H auptfeld w erden definite N Ps aber auch sonst gerne untergebracht, wenn d er u n m ittelb are K o n tex t eindeutig genug ist. In solchen Fällen erübrigen sich sogar zusätzliche In d ik ato ren der D efm itheit (wie D em o n st­ rativpronom ina) - von deren O bligatheit (was in G A C A 1989, S. 135 unterstellt w ird) ganz zu schweigen. H ierzu ein Beispiel:

(69) Da stand aus dem A cker gewachsen ein K ind vor ihm in einer

Ärmelschürze, m it einem Scheitel. Sie starrten einander an. D as Kind

14 Terminologisch folgen wir EROM S (1986, S. 31), wo die Slellungslieder des Salzes so dargestelll werden: „Im folgenden wird der Plalz vor dem finiten Verb Vorfeld, nach dem finilen Verb Hauptfeld, und nach dem letzten infiniten Verbteil Nachfeld genannt“ . In anderen Arbeiten wird das Hauptfeld meist als Mittelfeld angesprochen (so in DROSDOW SKI 1984, S. 718; EN G EL 1988, S. 305f.). U nter Nachfeld in DRACH (1937, S. 17) wären sinngemäß Hauptfeld und Nachfeld subsumierbar.

(23)

24

sah weg to n seinem Gesicht a u f seine Hand. Er zog das K ind an seinem Z o p f und gab ihm sein B and (S. 34).

W tem stanęła p rzed nim - ja k b y wyrosła spod ziem i - dziewczyna

w fa rtu szk u z rękawami, z przedziałkiem na środku głowy. Przypat­

rywali się sobie. D ziecko przeniosło wzrok z twarzy Georga na jego rękę. Pociągnął dziecko za warkocz i oddal mu w stążkę (S. 38).

Ist d er definite C h a rak ter einer N P im H auptfeld jed o ch nicht sta rk genug abgesichert, kom m en zusätzliche In d ik ato ren hinzu. Im nachstehenden Bei­ spiel h an d elt es sich um ein D em onstrativpronom en:

(70) Wo der Feldweg in die Wiesbadener Chaussee einmündete, stand ein

Selterwasserhäuschen. F ranz M arnets Verwandte hatten sich jeden Sommerabend geärgert, dass sie das Häuschen nicht rechtzeitig gepach­ tet hatten, das durch den großen Verkehr eine wahre Goldgrube geworden war (S. 14).

Tam, gdzie polna droga przechodzi w gościniec prowadzący do Wies- badenu, stała budka z wodą sodową. Krewni Franza M a m e ta martwili się w każdy wieczór letni, że we właściwym czasie nie wzięli iv dzier­ żawę tej budki, która z powodu panującego tu ruchu stała się praw­ dziwą kopalnią złota (S. 17).

4.4.4. U n te r den zusätzlichen In d ik ato ren der D efinitheit im Polnischen, die im Vorfeld und im H auptfeld erscheinen können, nim m t das anaphori- sche P ronom en in F o rm des nachgestellten D em onstrativum s ten / όιν eine Sonderstelle ein (vgl. dazu u.a. C Z O C H R A L S K I 1979, S. 518; G A C A 1989, S. 134). Die K ookkurrenzregeln dieses Pronom ens sind restringiert. Im Vorfeld k an n es uneingeschränkt eingesetzt w erden. E in geeignetes Beispiel m ag hier die W idm ung in dem fü r die Erstellung des A nalysekorpus h e ra n ­ gezogenen R o m an von A. Seghers D as siebte Kreuz - und deren polnische Ü bersetzung m it einem ausgebauten Vorfeld - sein:

(71) Dieses Buch ist den toten und lebenden Antifaschisten Deutschlands

gewidmet.

Umartym i ży w ym anlyfaszystom Niemiec książkę tę poświęcam.

D er G eb rau ch dieses anaphorischen P ronom ens k an n jeder Perm utation im Volfeld standhalten. Es k a n n z.B. auch a n der Spitze des Vorfeldes stehen:

(24)

Synchron-konfrontative Analyse 25

Sollte d as gesam te Vorfeld jedoch ins H auptfeld um funktioniert werden, dann gilt die R estriktion, dass die entsprechende N P nicht am absoluten Ende des Satzes zu stehen kom m t. D ieser restrangierte G ebrauch tritt auch in K ra ft, wenn das H auptfeld aus einer einzigen N P besteht (G A C A 1989, S. 134) - das Satzende ist doch am stärksten them atisch m arkiert:

(71b) Poświęcam książkę tę umarłym i żyw ym antyfaszystom Niemiec ->* Umarłym i żyw ym antyfaszystom Niemiec poświęcam ksią żkę tę. 4.4.5. D en definiten C h a rak ter einer N P m arkieren in den beiden S pra­ chen P ersonal- und Possessivpronom ina:

(72) W as würde der Dieb m it der Karte machen? E r konnte sie einfach an

einem Streichholz verbrennen (S. 44).

Co zrobi złodziej z tą legitymacją? Przypuszczalnie j ą spali! (S. 49).

Im P olnischen k an n das zu erw artende anaphorische Elem ent oft leicht erspart (getilgt) w erden. D iese M öglichkeit ist auch in (72a) gegeben:

(72a) ...Przypuszczalnie spali!

In erster Linie w erden jed o ch pronom inale Subjekte von einer k ontextbedin­ gten T ilgung erfaßt. Im nachstehenden K o rp u ssatz liegen gleich zwei m it­ gedachte Subjekte m it suppositio m aterialis vor:

(73) Eine Stunde später entdeckte Fritz das verpackte M aschinenteil an

der äußeren H ofm auer [...]. Sie entnahmen dem Firmenzettel, dass das M aschinenteil aus Oppenheim kam und fü r die Darré-Schule bestimmgewesen war (S. 49).

W godzinę później Fritz znalazł po zewnętrznej stronie muru zapako­ wane części m aszyny [...]. Z napisu firm y wywnioskowali, że pochodzi z Oppenheim i je s t przeznaczona dla szkoły im. Darrégo (S. 54).

Im D eutschen dagegen ist die E rsp aru n g (Tilgung) eines anaphorischen Elements im Prinzip n u r im Falle d er N ektion freigegeben (vgl. SA D Z IŃ SK I 1989, S. 108):

(74) Beim zw eitenm al in der Anlage hat sie die Ohrringe abgezogen und

in ihr Täschchen gesteckt (S. 67).

(74a) Z a drugim razem, gdyśm y się spotkali >v parku, na moją prośbę

(25)

26

D as polnische P en d an t (74a) h a t die M öglichkeit der E rsp aru n g nicht genutzt, obw ohl sie hier ebenfalls besteht.

4.4.6. Z um Schluss seien die weiteren In d ik ato ren d er D efinitheit im Polnischen in aller K ürze genannt - jeweils k ontrastiert m it der Indefinitheit:

(i) k o n k u rrieren d e R elativpronom ina (vgl. K R ÎZ K O V Â 1971): (75) W liście, ja k i otrzymałem...

In einem Brief, den ich bekommen habe

(75a) W liście, któ ry otrzymałem...

In dem Brief, den ich bekommen habe.

Dies verdeutlichen noch die folgenden Beispiele, wo die D efinitheit unver­ k en n b ar vorgegeben ist:

(76) Jan, któ ry I *jaki byl starszy...

Jan, der älter war...

(77) R ęka, która / *jaka go bolała...

D ie / *eine H and, die ihm schmerzte...

(ii) K o n k u rren z zwischen partitivem G enitiv und A kkusativ - sta n d a rd ­ sprachlich n u r noch bei Stoffnam en w irksam (zur D iachronie vgl. aber B Y S T R O Ń 1949):

(78) Kupił m ą ki ( = G en.).

E r kaufte M ehl.

(78a) Kupił m ąkę ( = A kk.)

E r kaufte das M ehl.

U m gangssprachlich wohl auch no ch bei N o m in a m öglich, die abwechselnd k o n tin u ativ u n d individuativ gebraucht w erden können:

(79) D aj m i cukierka (Gen.).

Gib m ir (ein) Bonbon ( = nicht unbedingt a u f eins fixiert).

(79a) D aj m i (ten ) cukierek.

Gib m ir das Bonbon.

(iii) K o n tak tste llu n g des P artitivs bzw. deren A usbleiben (vgl. A RU T- JU N O V A 1976, S. 29):

(80) Było tam dużo ludzi.

D ort gab es viele Leute.

(80a) L u d zi było dużo.

(26)

Synchron-konfrontative Analyse 27

(iv) A spektopposition (vgl. P IE R N IK A R S K I 1969, passim): (81) W ażyłem ziem niaki ( = Im perf.).

Ich habe K artoffeln gewogen.

(81a) P ow ażyłem ziem niaki ( = Perf.).

Ich habe die K artoffeln gewogen.

(v) V oran- u n d N achstellung des A djektivs (vgl. K L E M E N S IE W IC Z 1969, S. 142fr.):

(82) Długa ulica.

Eine lange Straße.

(82a) Ulica Dluga.

D ie Lange Straße.

(vi) D u rch M ittel d er S atzbetonung (vgl. S Z W E D E K 1975).

(vii) A ndere M ittel, die jedoch nur a u f die gesprochene U m gangssprache •beschränkt bleiben (hierzu D O R O S Z E W S K I 1963, S. 20), z.B. ta ki als In d ik ato r d er Indefm itheit.

S. LEISTUNG DES UNBESTIMMTEN ARTIKELS

UND ÄQUIVALENTE AUSDRUCKSMITTEL IM POLNISCHEN

5.1. Im K o n tra st zum bestim m ten A rtikel bringt der unbestim m te A rtikel pin Signal fü r neue In form ationen, die im jeweiligen Z usam m enhang wichtig sind (vgl. E D M O N D S O N 1977, S. 387). Ggf. regt er dazu an, sich genauer inform ieren zu lassen. Sehr instruktiv ist hier das folgende Beispiel aus einem S chulhandbuch:

(83) W ir unterscheiden einen Nordpol und einen Südpol (Geographie

1973, S. 5).

D er vorhin zitierte Satz k ö n n te m it guten G ründen auch definite N Ps ent halten, weil es doch jeweils nu r einen einzigen N o rd - und Südpol gibt:

(83a) Wir unterscheiden den Nordpol und den Südpol.

Es dürfte ab er nicht von u n gefähr sein, dass (83) gerade in einem H andbuch gebraucht w urde. D er unbestim m te A rtikel soll hier a u f eine neu anzueig­ nende In fo rm atio n aufm erksam m achen - u n d dam it oft das W issensdefizit erst aufdecken.

(27)

5.2. M anchm al h an d elt es sich um eine neu angesetzte .In form ations­ zulage1, wie im folgenden Beispiel:

(84) Diese Büchse kann man m it dem M esser aufmachen, aber mit einem

scharfen.

K O L D E (1989, S. 135f.) spricht in diesem Zusam m enhang von der sog. „fokussierten Q ualifizierung“ . Die Beispiele, die er bringt, kö n n ten auch definite N Ps enthalten, nu r w ürde dan n die anvisierte F okussierung ver­ lorengehen:

(85) In Heliopolis registriert die Polizei einen rapiden Anstieg von Einbrü­

chen dieser Art.

(86) Eine kom fortable, reibungslose, vernünftige, demokratische Unfreiheit

herrscht in der fortgeschrittenen industriellen Zivilisation.

(87) Die Altliberalen warnen vor einem linken A bdriften des Jugend­

verbandes.

(88) Wir haben den Traum von einem fairen Wettbewerb ausgeträumt. D iese Eigenschaft des unbestim m ten A rtikels, E xponent der fokussierten Spezifizierung zu sein, dürfte früher noch stärker gewesen sein; dessen Relikte kom m en noch in form elhaften A usdrücken vor, wie etw a im U ntertitel der D issertation von H O F F M A N N (1967):

(89) Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades einer Hohen

Philologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universilät zu Tübingen.

D e r unbestim m te A rtikel k an n als Signal einer neuen In fo rm atio n auch mit dem zweiten Glied der O pposition .tatsächlich1 / .m öglich1 - vgl. K O L D E (1989, S. 142ff.) - korrespondieren. K O L D E (1989, S. 142) bringt u.a. folgendes Beispiel:

(90) D as Ergebnis der Kuba-Krise war ein weltpolitischer Gezeitenwechsel:

D as westliche Bündnis rückte zusammen, der O sl-W est-Gegensatz sc h liff sich ab. Die Libyenkrise könnte genau das Gegenteil bewirken: Eine unaufhaltsame Erosion des Allianzzusam m enhalts und eine dra­ matische Verschlechterung im Verhältnis zwischen den Supermächten.

Besonders gut geeignet w äre hier aber der bereits in 3.2.1 gebrachte Pres­ sesatz, der dam alige politische P rognosen enthält. E r sei hier noch einmal angeführt:

(28)

Synchron-konfrontative Analyse 29

(91) Ein Frankreich unter einer Linksregierung werde

ein Westeuropa des sozialen Fortschritts anstreben.

M an denke auch an den Titel eines bekannten Essays von O rtega y Gasset: (92) Um einen Goethe von innen bittend.

5.3. D ie F u n k tio n en des unbestim m ten A rtikels, wie sie in 5.2 dargestellt wurden, k ö n n en im P olnischen nicht intensional getreu wiedergegeben w er­ den. Es h an d elt sich hier um eine kreative W irkung der etablierten A r­ tikelopposition.

A ndere F u n k tio n en des unbestim m ten A rtikels d ürften auch im Polni­ schen voll realisierbar sein. V on der generischen F u n k tio n und deren W ieder­ gabe im Polnischen w ar schon in 4.2 die Rede. H ier sei n u r d a ra u f hin ­ gewiesen, dass diese G ebrauchsw eise ü ber die N eutralisierung der A rtikelop- position h in au s15 interlingual für N um erusindifferenz charakteristisch ist, was allerdings stilistische bzw. usuelle Präferenzen nicht ausschließt. So werden z.B. im offiziell zw eisprachigen K a n a d a auch die W arnungen vor der gesundheitlichen Schädlichkeit des R auchens a u f jeder Z igarettenpackung in englisch und französisch m itgebracht, wobei jeweils dem P lural bzw. dem Singular d er V orzug gegeben wird - so jedenfalls a u f der „B enson & H ed- ges“ -Packung:

(93) Cigarettes cause strokes and heart disease. (94) L a cigarette cause maladies du coeur.

D eutsche u n d polnische In fo rm an ten w ürden hier nach ihrer m u ttersp rach ­ lichen K o m p eten z den Plural bevorzugen.

5.4. H E R B E R M A N N (1981, S. 248) zufolge sind die H au p tfu n k tio n en des unbestim m ten A rtikels die des P artikularisators und die des R epräsen- tators. D ie erstere verstehe sich als ein ab geschwächtes N um erale u n d wird weiter unterteilt in 1. subsum ierende und 2. selegierende F u n k tio n . Im ersteren F alle k an n d er unbestim m te A rtikel m it einer von um schrieben werden. Dies ist in K o n trasten wie u n ter (176) leicht zu zeigen:

15 Die Neutralisierung der Artikelopposition sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit der Artikelwahl im generischen Bereich oft stilistische Nuancierungen erzielt werden können, die in einer artikellosen Sprache nicht nachvollziehbar sind. So ist der Milteilungswerl der beiden nachstehenden Sätze im großen und ganzen gleich: (i) Der Indianer weint nicht, (ii) Ein Indianer weint nicht. Ein Kind, das einen Indianer spielt, kann jedoch kaum mit (i) angesprochen werden. Dabei folge ich dem Sprachgefühl und den Sprachgepflogenheiten von Frau D r. lrm traud Behr (Universität Nizza).

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