Die Romane und Novellen von Cervantes...[ulotka]

Die Romane und Novellen

von Ccrvantes Lesage ^und

-

Grimmelshaus ^en

unsere

^{Vellen desneuen}

^Ausgaben siebzehnten

^der

Jahrhunderts ^{großen Romane}

wollen weder^undNo- nur

gelehrten Zwecken dienen,noch suchensieihren Platz

allein in der

Bibliothek

des

Philologen

^oder

des Hi-

b

storikers. Es schien

^uns

Vielmehr

ander

Zeit, Werke

wie

den ,,Abenteuerlichen Simplicissimus«

^aus dem

Grabe

des

literarhistorischenWissens

zu

frischem

Leben wieder zu erwecken. Die Weltliteratur

ist nicht so reich

an

großen Erzählern, daß

ein

Cervantes,

einGrimmels-

hausen, einLesage schonjetzt

der

Vergangenheit angehören

«

dürften. Die Kräfte,

^aus

denen-heraus sieeinstmacht-

voll

auf ihreZeit wirkten, habennicht

^allein

ihren Namen,

sondernauch ihrenWerken

eine dauernde

Daseinsfrische

verliehen.

Gerade

jetztsind

die

Tage ihrer Wiedergeburt

gekommen. Wir sehenunsereDichter, soweitsiediesen

Namen

verdienen,nach

dem

epischenKunstwerkstreben,

das

großeTatsachen

zu einem

großen ^Weltbild

ver- weben

soll,

und das

gleiche Ziel

war

schon

^Vor

zwei

Jahrhunderten

in

diesenBüchern erreicht

worden.

Verlag zu Leipzig

Cervantes, Der scharfsinnige ^{Ritter Don} Quixote

Von

der Mancha

Vollständige

deutsche Taschenausgabe indreiBänden,^unter Benutzung der anonymen Ausgabe^von 1837 besorgt^von Konrad Thorer, eingeleitetvon Felix Poppenberg. Titel- undEinbandzeichnung^{von Carl} Czeschka. GeheftetM.10.———, in LeinenM.14.—,in LederM.18.——.

Die Novellen des Cervantes

ZweiBände.

Vollständige

deutsche Ausgabe, aufGrund älterer Uebertragungen^{bearbeitet von Konrad} Thorer, eingeleitet Von Felix Poppenberg. ^Titel- und Einbandzeichnung^Von Carl Czeschka. GeheftetM.8.—,inLeinen M.10.—,in LederM.12.—.

HermannHes s^einder»NeuenZüricherZeitung«: »An Stelleder»Macht- ausgaben«inungeheurem FormatmitJllustrationen sindmehrund mehr wiederdie wirklich schönenAusgaben getreten,woessichumNeudruckevon Meisterwerkeu für verwöhntereBücherfreundehandelt.Wir könnenzwar nochlange nichtalleunsere»Klassiker«inhübschenAusgabenhaben«aber miteinigen istderAnfang gemacht. Ietzt ist auch Cervantes andieReihe gekommen,einerfreuliches Zeichen dafür, daß seineWerkebei unsnochleben undFreunde haben. Derunsterbliche Don Quixote ist imInselverlag in dreiBändeuneu erschienen, komplettundgut übersetzt,einfachUndschön gedrucktundgutgebunden. DieVersäumnisseund Schlampereieninder Behandlung^derTexte,.andieman sich beidenbilligen Klassikerausgaben allmählichresigniert gewöhnthat, vermißtman hiermitVergnügen;esist eineAusgabe,dieman mitwirklicher Befriedigungbenützenkann.

BeidieserGelegenheit sei auchderNovellen desCervantesgedacht. Der DonQuixote braucht unsere Empfehlungglücklicherweiselängstnimmer, aber dieköstlichen,kunstvollen, reich^undkühn aufgebauten Novellendesgroßen Spanierskennennurwenige. Darum seidaranerinnert, daßvorkurzem auch diese Novellen im selben Verlag gutundschöninsehr angenehmer Ubersetzung erschienen sind.Diezwei Bändewerdenniemandenttäuschen,derSinnfür wahreErzählerkunsthat,undich möchteeskeinemheutigen Dichter wünschen, daßeinKritikerseineNovellenernstlich mitdenen desCervantes vergliche!«

Les age, Die Geschichte des GilBlas

von

Santillana

Deutsche Ausgabein

zweiBänden,

besorgt^vonKonrad Thorer.

Mitzwei Titelvignetten^und achtVollbildern nachKupfernVon Chodowiecki. Geheftet M.8.-—-,ⁱⁿHalbfranzM.12.—. Vor-

zugsausgabe:

100numerierte Exemplare auf

Büttenpapier,

ⁱⁿ Kalbleder M. 24.——.

MandarfLesagedeneigentlichen Schöpferdesmodernen französischenSitten- roinans undseinMeisterwerk,den,,Gil Blas«,einesderamüsantestenund genialsten Büchernennen, diejemals geschriebenwurden. Esenthältdie Geschichte eines Glücksjägers,dersichansgemeinen Verhältnissennachden

mannigfachstenAbenteuernzueinerglänzendenStellungamHofe hinaufschwiugt.

DieganzeFülledesLebens,dieverschiedenstenBerufeundStände, Landstraße undHof,- Gauner undGeistliche,Schauspieler, Bediente undKammerzofen ziehen, mit unerbittlich strengem Auge gesehen,abermithumorvoller Laune geschildert,im buntenWechselanunsvorüber,unddiemitdramatischerKunst erzähltenGeschehnisse haltenunsin

beständiger

Spannung.

WasdenGenuß dieses klassischenWerkesfuruusheutebeeinträchtigt,ist, daßesallzu umfangreich^undstellenweisezuweitschweifigist. DiesemMangel hatderUbersetzer durcheinesorgsameEntfernungvonEinschiebungen,die nichtzureigentlichen Handlung gehören,mitGlück abgeholer. Einenbe- sondernSchmuck erhältdieneueAusgabe durchdieWiedergabederreizvollen Kupfer,dieEhodowiecki einst fürden»Gil Blas« gestochenhat.

Grimmelshausen,

Der abenteuerliche Simplicissimus

VollständigeTaschenausgabein dreiBänden, besorgt^vonRein- hard Buchwald. Mit den vierSimplicissimus-Nadierungen vonMax^Klin g^erinLichtdruck. Titelzeichnung^vonE.R.W eiß.

Jn

Pappbänden

^M.8.——,inPergament^M.14.——.

DievierSimplicissimus-Radiernngen Max Klingerswerden hierzumersten- malallgemeinzugänglichundzumerstenmal usammeumitderDichtungdar- geboten, durchdiesie angeregtsind.Der ext wurde nicht^nur abermals mitdenmaßgebendenDruckeuverglichen, sondern auch nacheinemneuen Grundsatz behandelt,dernun endlichalleHemmnisse hinwegnimmt,die bis- her sovielendenWegzumGenuß dieser herrlichenKunstschöpfungversperrt haben. Alle SonderheitenderaltenSchreibart sind beseitigt,aberdiekraft- volleEigenartderSprache Grimmelshauscnsist bisinskleinste unberührt geblieben.^—-Hermann Hes s^eschreibtin denMünchner,,Propyläen«unter demTitel: »Was sollenwirlesen?«: ,,Eine schöne,gute Neuausgabedes ,,Abenteuerlichen Simplicissimus«,desstärkstenundbedeutendsten deutschen ProsabuchesausdemsiebzehntenJahrhundert, hat bisher gefehlt. Die wohl- feilcn Ausgabenwaren ohneSorgfaltgemacht,diealteLeipziger Ausgabe genügteäußerlichdenAnsprüchenanAusstattung nimmer,dieschönegroße Inselausgabewar schonbaldnach Erscheinen vergriffen.Jetzt bringt derselbe JnselverlaginLeipzigeineneue dreibäudigeOktavausgabe, gebunden für acht Mark, invorzüglicherAusstattung DieseAusgabe ist jetzt wohlweitaus dieschönsteundempfehlenswerteste.Obsie dazu beitragen wird,^dasalte großeWerkwiederunter dieLeutezubringen?Esscheint fast,alsseidie Leselust jeneskleinenKreisesvonwirklichenBücherkäusernallzu sehrvonge- wissen ModenundGeschmacksrichtuugenabhängig,umsichganzfreiundun- befangen äußernzukönnen.Unsere EiubändeundVorsatzpapiere sind jetzt alleimBiedermeiergeschmack hergestellt,dieGoethezeit istwiederungemeiu beliebt. EineBildung,^diesosehr ineinemdelikatabgetönten,keineswegs originalen Geschmack schwelgt,kannkaumeinrechtes VerhältniszurWelt desaltenSimplicissimusundzurkörnigkräftigenSprache Grimmelshauseus gewinnen; dessen Dichterherrlichkeit jeder Gebildete zwargerne anerkennt, aberniezuschauenbegehrt.Nun, auch seine Zeitwirdwiederkommen.

Einstweilensind wirdankbar,wiedereineschöne,befriedigendeAusgabe seines Simpliziuszuhaben,dertrotzeiniger Modennguust sichimmerwiedersieg- reich aufdemPlatze hält«.

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-j:-

Grimmelshausen, ^Die SimpliciamschenSchriften

CTrutzSimplex^oder

Lebensbeschreibung

der

Ertzbetrügerin

^und LandstörtzerinCourasche,^Der seltzame Springinsfeld, ^Das wunderbarliche Vogelnest,^DerErsteBeernhäuter,Simplicissimi Gauckeltasche, Simplicissimi

Galgen-Männlein;

Der stoltze Melcher,WundergeschichtenausSimplicissimi Ewig-währendem Calender). ^{Neudruck in 400}numerierten Exemplaren^mitRach- bildungen^von 12Kupferstichenund20HolzschnittenderAus- gabevon 1684. Haupt-und Untertitel, Jnitiale, Rahmenund Einband gezeichnet^{von Walter Tiemann.} Rachwort von Paul Ernst. In echtemSchweinsleder^M.40.—-.

VondieserAusgabe, die nichtneu gedrucktwird,sindnurnoch wenige Exemplareverfügbar.DieSimplicianischen Schriften,zwarweniger bekannt alsdasHauptwert-, stellen sich ihmdochwürdig^andieSeite undverdienten gleichfalls, in ihreraltenGestaltwieder erwecktzu werden.

Indiesem Zusammenhange sei auch auf^einendeutschen^Roman der

jüngsten

Vergangenheit hingewiesen,der gleichfallsnun in neuem Gewande vorliegt:

Wilhelm Meinhold, ^Die Bernsteinhexe

Titel undEinband von E. R.Weiß. GeheftetM.3.-—,in Halbpergament^M.4.50,ⁱⁿGanzpergament^M.7.—.

Esistkaum zuverstehen,wie eshatkommenkönnen,daß Meinholds Meister- roman inseinem Ursprungslande fastvergessen·^wordenist, während^erin Eng- landmit Rechtzu denklassischendeutschen Bucherngezähltwirdundin vielen Ausgaben verbreitet ist.Meinhold hat noch einigesanderegeschrieben,aber dieKraftundTiefederBernsteinhexe haternicht wiedererreicht,nndso darfderHerausgeber sie mit Recht indemNachwortalssein ,,einziges Werk«

bezeichnen. Jm GewandealterChronikemdassoecht ist, daßman bei Er- scheinendesBuches nicht aufdenGedanken kam,eshandle sichumeine Dichtung,schildertderRomandie Schicksaleeinervommerschen Pfarrers- familieundihresHeimatsdorses inmitten desdreißigjährigenKrieges. Durch dieSchreckenderKriegsnöteunddesfinsternAberglaubens,dereinedles -MädchenalsHexe aufdenScheiterhauer bringen wollte, leuchtet die reinste Menschlichkeit, in schlichtendeutschenCharakterenverkörpert,shind·urch.Der zu allemsehr spannendgeschriebeneRoman, denHebbel einstmithöchstem Lobe bedachte, wirdnun wieeinneuer wirken.

Diehier

angezeigten

Bücher sowie auch

vollständige

Verzeich- nissederWerkedesJnsel-Verlages sinddurchalleguten Buch- handlungenzubeziehen.^Esempsiehlt sich,^{denTiteln bei Be-}

stellungendenZusatz

»Jnsel-Ausgabe«

zugeben.

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