• Nie Znaleziono Wyników

Thorner Presse 1887, Jg. V, Nro. 253

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Thorner Presse 1887, Jg. V, Nro. 253"

Copied!
4
0
0

Pełen tekst

(1)

Thorner

nebst« ° Abonnementspreis

ins H a u s : vierteljährlich 2 M a rk , monatlich 67

^ 6 frei per Post . h^i allen Kaiser!. Postanstalten vierteljährlich 2 Mark.

^ U ch 6i. nb ^ A u s g a b e

^ Uhr Abends m it Ausschluß der S on n- und Feiertage.

Redaktion und Expedition:

Katharmenstraße 204.

E I

" S L Z .

ressr.

Jnsertionspreis

für die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharmenstraße 204. Annoncen-Expedition „Jnvalidendank"

in B erlin, Haasenstein u . Vogler in B erlin und Königsberg, M . Dukes in W ien, sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes.

Annahme der Inserate für die nächstfolgende Num mer bis 1 Uhr M ittags.

Sonnabend den 29. Oktober 1887. V. Iahrg.

r .r § Aie Tripelallianz.

" Turin ^ '"> s t"p rä s id e n t C riS pi hat am Dienstag

"" l, große Programmrede gehalten, die fü r ' ,l> C ria n i^ . r e f f e dadurch gewiani, daß in derselben

"»ch deutschen Reichskanzler und demrnt- , V ' " ' putsch - österreichisch - italienische B ündniß

i i t a u s L ' '? s-ldstredend. daß di-

^ d >>!^ ^ » t,, P o litik Ita lie n s etwa« Neues nicht l e ,?'kr,jch k,. ^ "k lä rte , Ita lie n liege jede A n g riffS p o litik

dü,Folien ein."' Ee liegt das in der That klar zu Tage.

keiu, P o litik gegen Frankreich befolgen,

^I,!? k e u s c h , h a b e n , sich dem deutsch - Ssterreichschen sli- i i ^ / 'N Fried.» er' anerkannte Aufgabe ist, m it allen

^ nur dj, ^»ropasaufrecht zu erhalten. I t a lie n würde

»isses u.. binden, während, wenn es außerhalb

^'lkgenb,': bequem in der Lage wäre, jede sich b ijE 'k der di? m ' " aggressivem S inne auszunutzen. Ueber- d>, P°lk t.i , "hcherung C riS pi nicht. M a n sagt, das

^ ÜI,m 'lchen Thatsache aber ist, daß e« von

» hier-u L " . " " b S trebern beständig aufgehetzt w ird . Nachbarn Behauptung dienen, daß Frankreich

>«,»., !^H'biiest " bedroht s e i , daß das mitteleuropäische

> tz?'bbd,r n,uk Niederwerfung Frankreich« bezwecke.

b d a r g ^ s " " " '" und im m er wieder von den entscheiden-

^ ' b b ,j^ , > hingewiesen werden, daß der Zweck dieses

<ik ^ll-d wenn E rhaltung de« Friedens ist. Es s. >k«.,/»de, M "'cht vollständig, so doch b,S zu einem 'llpj "idsisch, Bne» " b " chauvinistischen A gitation auf

,, ^tii<k, ^ ' paraltzsirt. Auch die Behauplung wie«

!l> > ni^,. "st*" Atenteuer in A frika suche. M a n

!' »,1z .^ "lh e iin n ""b e u le n , wenn es bei der im Gange de- ' . >lj/b>Ich. ber W e lt seinen Antheil r-k la m irt. 3st

derer «ine P o litik der Abenteuer, dann ist st'ße " " °Uch. I n viel höherem Maße als die

Le..» ^ s^unzösische als eine P o litik der Abenteuer in in . sa^be, indem er aus den Besuch in . b"lch, in Eam: . W i r Ita lie n e r sind nicht die I. ? ^ 'it« n / Erhaltung deS FriedenS und fü r den

bett meine Fre

^b> n 2^ ' " ^S ieru n g S p ro g ra m m in a u , einen-Zwei-

^ nämlich die E rhaltung deS Friedens und anstrebt.« Dieses U rtheil deS ita lie n i- von einem einzigen dir» ein SlaaiSm ann, Leu ich seit amh meine Freundschaft m it ihm alt ist, ram m in all seinen Z w e i- Nki^ 'Uauu,. -7 —>,errLi.- Kiezes rereyen oev Iianene- bll, ..^'»d sg. . "ber den Fürsten BiSmaick ist beschämend

? ^ 's in u u » ^ darteigänger in Deutschland, welche sich

" ^hria.n C riS pi'« hinstellen und denselben ."olm, Ahri», ' ien ^

i ^ e »?-" "klamiren. Wo sie, die de>ufen wären,

^ ?"bs,tz, '"""»rck in zielbewußter Weise zu unterstützen, lk » s,' *bf Lunker sehen, dessen Dichten und

»i. p'rlönii» 'st' mit den kleinlichsten reaktionären

^ begrün^' Herrschaft zu b-s.stigen und «in HauS-

»i« ? b>n grob'.?'« ? ° ° lcharfe Auge des ferner stehen-

^^spirl n> ^ Patrlvtcn, den cr bcwundert und dm Nicht Sollte cS vor den Augen unserer

^ t?'- wi, wenn sie dieses Urtheil dlS „alten antw^ ^u s p i in Turin nannte, zu les,n be-

auf den Borwurf, er und der deutsche E H

Rowan^^e S i r e n e .

"on E rn s t v. T r e u e n f e l s .

daul, unwillkürlich freier athmend, nach»

kt^ ^ld in «ine außerordentlich angenehme

^7! ^'d>,i>'??st<ke s.j'"' ^ ld ernst, wie e« gerade kam, die in

^e. ne tziebe und Bewunderung für Malwine lieb!' ^ s e i^ ^ ^ ^ a m , daß Sie vorher nicht auf Schvn- a»- » ^i, ^stklj» "'eine ich", sagte sie einmal lächelnd.

tX V ' "."-essen. Mr«. NolliS zu rufen, ihn det» 5° ziehen - «

V "ü'i'i, ^ Mählich Speeche» schelmisch angeblickt, doch ihr b^'^bte. °E" Machenden Ausdruck, als sie den Ernst

(Fortsetzung)

(Nachdruck verboten.)

s v r ! ? " ' Wunsch, M r s . N o lliS zu sehen. Ich

" l " S ie allein, meine kleine Freundin.

7 * 1'' u ^ ^ M e tt' ^ ^ e n h a f te S M itle id zu der Z e it, wo ich i V ' ' " IM. i'h t Elend und Verzweiflung, nicht

^ wie>>.° vollkommen hergestellt bin, richtet

? nach Ih n e n - und bittet um - Z u -

^ i o!!." tO lr^ k ^ I. "'st stk es vorher gethan hatte.

V blj^'stn. P a u l, daß S ie so glücklich waren,

^ je ^st rä k tlit ^ ^ s t sich, wie ich Ih n e n vorhersagte?«

' ^ über die A rbeit gebeugtes

^ 1 ° ? ' la g tÜ n ^ m ? '^ ^"M vergessen, wa« S ie m ir

^ " s tn n jg x x ' M a lw in e . Welch «in Tag war dar — 1 ^ ' l b , ^ " ' stind 2^ glaube nicht, daß S ie da» je

" gehörte zu dem hitzigen Fieber, ber glauben, daß ich m ir einbilde,

* 1 o>? ^Uae» ^ 's t, "m lch unter dem Zauber M a -

^chtig;».." "ab S tim m e stand, kaum recht meines

Reichskanzler hätten in FriedrichSruh ko n sp irirt: „M ic h alten Verschwörer m a L t dies W o rt nicht bange. A llein w ir konspirir- t«u zu Gunsten des Frieden«. Deshalb kann jeder Uxrund dieses höchsten Gute« an unserer Verschwörung T h e il n»<zMen«. E in historisches Interesse hat nachstehender Passn« der CriSpischen Rede: „D ieser M a n n F ürst BiSmarck arbeitete dreißig Jahre, erst um diesen Zweck zu erreichen, sodann, um das Erreichte zu erhalten. E r wußte, wa« er wollte. Jedermann erkennt ihn als einen großen P atrioten an, und ich füge hinzu, daß er «in aller Freund Ita lie n s ist seit den Zeiten unserer tiefsten Knechtschaft. I Denn seit 1857 wußte er um die geheimen Ziele der P o litik CavourS. Allein er schwieg und hieß auch die Anderen schweigen;

denn er wußte w o h l, wie sehr die Erreichung der italienischen E inheit m it der Einheit Deutschlands zusammenhing.« D e r über die Rede zu unS gelangte offiziöse telegraphische Bericht spricht nur von einer seit lange datirenden Uebereinstimmung beider S taatsm änner. Ueber die Besprechung zu FriedrichSruh verbreitete sich C riS pi erklärlicher Weise nicht. N u r ein W o rt erwähnte er, welche« der deutsche Reichskanzler beim Abschied zu C riS pi sagte: . W i r haben Europa einen Dienst erwiesen.«

Niem als, schloß C riS pi seine M itth e ilu n g , ist Ita lie n eine so in ­ nige und völlige A llianz eingegangen und niemals war It a lie n - Würde so resp-ktirt und seine Rechte so garantirt. C riSpi« M i t ­ theilungen wurden m it einem wahren S tu rm von B e ifa ll a u f­

genommen, und da« ist fü r unS von besonderem W erth, denn »S beweist, daß der innige Anschluß Ita lie n s an Deutschland da«

italienische Volk hinter sich hat.___________ ________ ___________

A o lit is c h e T u s t s s s c h a u .

D e r G r o ß d e s t i l l a t e u r M a x S c h u l z , in der B e rlin e r freisinnigen A gitation die rechte Hand deS H errn Eugen Richter, ist zu 800 M a rk Geldstrafe verurtheilt worden, w eil er den bei >

ihm beschäftigten CommiS B randenburg derart gemißhandelt hat, i daß derselbe ärztliche H ülfe in Anspruch nehmen mußte. AIS vor mehreren Jahren eine 14 jährige D irn e in Schlesien wegen ver­

schiedener Diebereien eine Tracht Schläge erhielt, da erhob sich in der ganzen freisinnigen Presse ein Schrei der E n trü stu n g ; die Sache wurde sogar zum Gegenstand einer In te rp e lla tio n im Ab- geordnetenhause gemacht. D a m a ls brachte da« .B e rlin e r Tage­

blatt« einen pathetischen Leitartikel über die einer „deutschen J u n g fra u " angethane Schmach. F ü r den deutschen J ü n g lin g , den der Gesinnungsgenosse M a x Schulz zu Schanden schlägt, hat die deutschfreisinnige Presse offenbar weniger Interesse, denn sie um ­ geht sorgfältig die Erwähnung des Falles.

D ie ö s t e r r e i c h i s c h e D e l e g a t i o n ist gestern durch den M in is te r Grafen Kalnoky eröffnet worden und hat Revertera m it 48 von 49 S tim m en zum Präsidenten und Chluni'tzkh zum Vize­

präsidenten gewählt. D i r Budgetvorlage fü r dir Delegationen beziff-rt das nach Abzug der Einnahmen zu deckende E rforderniß im O rb in a ru m auf 90 100 000 F l., im E xtra o rd in a riu m auf 18 600 000 F l. Hiervon sind zur Beschaffung der Repetirgewehre nebst M u n itio n 1 5 '/, M illio n erforderlich. D a« B udget fü r BoSnien ergiebt «inen kleinen Ueberschuß.

Italienischen B lä tte rn zufolge w ird sich der H e r z o g v o n A o ft.a , der B ru d e r deS KönigS, im kommenden M o n a t nach B e r l i n begeben, um S tudien über die preußische Kavallerie zu machen. D e r Herzog von Arsta, dessen LieblingSwaffe die K a ­ vallerie ist, wendet der anderweiten O rganisation und der weiteren Ausbildung der italienischen Kavallerie schon seit längerer Z e it

seine besondere Aufmerksamkeit zu. E r hat bereits im Anfang vorigen Jahre«, um von rem Detaildienst bei einem preußischen Kavallerie - Rrgimente persönlich Kenntniß zu nehmen, mehrere Tage bei dem ihm vom Kaiser verliehenen 14. Husaren-Regimente in Kassel zugebracht. B e i den ausgezeichneten, zwischen den beiden Höfen und den beiden Regierungen bestehenden Beziehungen w ird der P rin z in B e r lin sicher aus den besten Empfang und

«uf die eingehendste Förderung bei seinen S tu d ie n zu rechnen haben.

Z u dem e n g l i s c h - f r a n z ö s i s c h e n A b k o m m e n bezüglich deS S u e z k a n a l S und der N e u - H e d r i d r n spricht sich die

„Norddeutsche Allgemeine Z k itu n g " in einer hochofficiöseu N otiz wie fo lg t au« : „Auch hier liegt kein G rund vor, eine solche V e r­

ständigung anders als sympathisch zu begrüßen, da dieselbe, wenn sie erst perfect geworden sein w ir d , dazu angethan ist, ein weiteres Unterpfand fü r die E rhaltung de« europäischen FriedenS zu bieten und eine der Schwierigkeiten, welche diesen gefährden, zu beseitigen.«

D e r f r a n z ö s i s c h e M i n i st e r r a t h hat beschlossen, die Panzerschiffe von Tanger zurückzuziehen, wo die jetzige Lage ihre Anwesenheit nicht mehr erfordert. D e r srsnzöstsche Geschäftsträger hat den S u lta n von Marokko in M>quinez aufgesucht.

D ie f r a n z ö s i s L t B u d g e t k o m m i s s i o n strich m it 6 gegen 5 S tim m e n den fü r die französische Botschaft beim päpst­

lichen S tu h l geforderten E rtra g . I n Folge diese« V otum s gab der Berichterstatter C a fim ir P erier seine Entlassung.

D e r Abgeordnete W i l s o n bestätigte einigen Journalisten gegenüber, daß er sein M a n d a t als D e p u tirte r nicht niederlegen werde. D e r heute stattfindenden KommisfionSsttzung werde er beiwohnen, um seine S tim m e fü r die E inleitung einer Unter­

suchung abzugeben, welche ihm Gelegenheit zur Rechtfertigung bieten werde.

I n l.tzter Z e it war wieder mehrfach von einem B ü n d n i ß d e r B a l k a n l ä n d e r die Rede. O » e« dazu kommt, ist indeß sehr zu bezweifeln, e« fehlt an einer kräftigen und entschlossenen Führung. W er sollte dieselbe übernehmen? D ie Türkei m it ihrer schwaak'nden P o litik ? S ie , deren Existenz im Grunde doch nur von der Eifersucht abhängt, welche diejenigen Mächte, die auf die türkische Erbschaft spckulireu, gegenseitig empfinden — die T ürkei ist wenig dazu geeignet. E in andere« H inderniß sind die beständigen Reiderenn der Balkanländer unter einander. Obgleich Serbien und die P forte auf gutem Fuße m it einander stehen, w ird doch die serbische Grenze seit einiger Z e it fortgesetzt durch Schwärme unbotmäßiger Arnauten bedroht und die P forte ist nicht stark genug, dies zu verhindern. Auch zwischen Serbien und B u lg a rie n glüht wohl noch die Eifersucht unter der Asche, ob­

w ohl demnächst eine Zusammenkunft des Königs M ila n m it dem Fürsten Ferdinand bevorstehen soll. I n B u lg a rie n selbst dauern die Parleistreitigkeiten und die Agitationen gegen den neuen F ü r ­ sten fort. I n Varna ist ein Mensch verhaftet worden, der, wie man berichtet, gestanden haben soll, zu einem Attentat auf den Fürsten gedungen zu sein. Die bulgarische Sobranje ist in T ir - nowa zusammengetreten und zwar in Abwesenheit der diploma­

tischen Agenten, die, w eil Fürst Ferdinand von den Mächten nicht anerkannt ist, nur offiziöse nicht offizielle Beziehungen zu der b u l­

garischen Regierung unterhalten.

D e r Lembergcr „Gazeta Narodvwa« w ird aus W a r s c h a u berichtet, daß keinerlei Conccntrirung russischer Truppenmassen an der galizischcn Grenze stattgefunden habe, dagegen bestätige sich,

W ie sonderbar w ar eS doch, daß diese ReminiSzenzen ih r wehe thaten.

.D och denken w ir nicht mehr daran«, sagte er langsam,

„ich habe e« au» meinem L-ben ausgelöscht und möchte r« ebenso au» meinem Gedächtnisse auslöschen.«

S ie erhob plötzlich ih r Gesicht und sah ihn m it ihren schönen Augen prüfend an.

„Doch können S ie es au» Ih re m Herzen auslöschen? E r ­ innern S ie sich daran, daß sie jetzt fre i ist und daß S ie aus»

neue um sie werben können. S ie liebten sie einst — und e»

scheint m ir, einmal lieben heißt immer lieben «

Jede« dieser W orte, die sie so tapfer sprach, rang sich mühsam aus ihrem Herzen; cS war ja wahr, M rS . N olliS w ar fre i und — die beiden hatten sich geliebt.

P a u l lächelte über M alw ineS ernste«, angstvolle« Gesicht, dessen Geheimniß deutlicher in den blauen Augen stand, al« sie träumte.

„Ic h werde S ie zu meiner Vertrauten machen, M a lw in e — darf ich? D a rf ich Ih n e n sagen, daß ihre F reiheit m ir jetzt ganz gleichgültig ist? Daß ich sie nicht möchte, befleckt, wie sie ist, m it dem Andenken an ihre unverzeihliche Verrätherei gegen mich? N ein, meine kleine Freundin, ich habe die Kette» schon lange gebrochen und ich bin nicht mehr der Gefangene, der ich fürchtete im m er zu bleiben."

E in freudige« Erbeben durchfuhr sie, al» er ss sprach.

„ Ic h bin froh um Ih re tw ille n , P a u l, denn obgleich sie die F ra u meines Vater« war und seine W ittw e ist, — w ar sie doch seiner niemals w ürdig, oder auch irgend eine« anderen Manne«, der sie treu und ehrlich liebt.«

M alw ine« S tim m « bebte ein wenig, als sie sprach. »Ich weiß das«, antwortete cr einfach. „E in W eib, da« einmal falsch ist, ist der Liebe de« ärmsten B e ttle r« nicht werth. N ein, M a l- wine, sie war sie nicht werth, doch gleichviel, jetzt fühle ich, daß ich im Gegensatze um ihretw illen nicht werth bin, um die Liebe de« reinsten, süßesten Mädchen«, da» jemals lebte, zu bitten. D a rf ich von ihr sprechen, M alwine?«

Eine kurze M in u te schlug M alw ineS Herz m it plötzlichem, schrankenlosem Entzücken; dann erblaßte ih r Gesicht und sie beugte sich tiefer über ihre A rb e it, um ihn über diese« glückliche M ä d ­ chen sprechen zu hören, wer sie auch im m er war, wer sie auch sei» mochte, die ihm die „reinste und süßeste" war.

S ie nahm einen tapferen A n la u f, ihre H altung z« wahre«.

„Ach ja, erzählen S ie m ir von ih r« , sagte st« scherzend,

„denken S ie noch daran, wie S ie m ir einst von einem andere»

Ideale sprachen?«

E r beantwortete ih r Lächeln, m it dem sie bestrebt w ar, ihr«

wirklichen Gefühle zu verbergen, nicht.

„D a « Mädchen, von dem ich jetzt spreche, ist kein Id e a l, welches man n ur, um ihrer reizenden persönlichen Erscheinung w illen, anbetet, M a lw in e « , entgegn-te er so ernst, daß ih r Herz auf« neue seine stürmischen Schläge begann, .sie ist ein seltene«, treues, vollendete« weibliche« Geschöpf, zärtlich und selbstlos, un­

verdorben von der W elt und den Schätzen, die die Götter über sie ausgestreut. S ie ist die Einzige, die meiner besseren N a tu r entspricht, die mich erhebt und alle« Gute in m ir auferwcckl, sie ist die Einzige, die ich liebe und deren Besitz ich über Alle«

wünsche. M a lw in e ! M eine Geliebte, Serie meine« Leben«, werden S ie die M eine sein Pollen?«

Ih r e Hände zitterten, al« sie ihre Arbeit sinken ließ, doch sie erhob ih r blasse«, leidenschaftliche« Gesicht nicht.

„ Ic h verdiene S ie nicht, ich weiß e«, mein geliebte« M ä d ­ chen, aber wer könnte Ih r e r denn werth sein? W ollen S ie mich nehmen, M a lw in e , da S ie Alle« wissen und m ir erlaube», S ie zu lieben? W ollen S ie mein Kleinod, mein theure«, süße«

Weibchen sein? Blicken S ie auf, Theuerste — «

Und S ie schlug ihre schöne« Augen auf, schüchtern, doch strahlend von innerem Glücke.

, „ S ie sind in keiner Weise meiner unwürdig, P a u l« , sagt«

> sie leise, „und — ich — w ar in W irklichkeit schon eifersüchtig auf diese« neue Id e a l. Ic h träumte nicht davon, daß — ich —

da« skin könnte.«

(2)

daß die Garnisonen längs der russisch-deutschen Grenze verstärkt exkommunizirt. Von da >d iegan« er sein« A gitation zur S t i f - werden. Z w e i Dragoner-Regim enter und eine A rtille rie -B rig a d e tung einer deutschkatholische» Kirche im Gegensatz zur römisch- sind auf dem Wege, um Garnisonen im Lomzaer und Plocker katholischen. 1648 betheiligte er sich al» M itg lie d der radikalen Gouvernement zu beziehen. ^ P a rte i an der politischen Bewegung, flüchtete dann nach London,

Deutsches Aeich.

B e rlin , 27. Oktober 1887.

— Seine M ajestät der Kaiser ließ im Laufe des heutigen V o rm itta g s zunächst vom O ber-H of- und HauSmarschall Grafen Perponcher sich V o rtra g halten, halte eine Konferenz m it dem Kriegsm inister, General - Lieutenant B ro n sa rt von Schcllendorff, empfing den aus Koschentin hier eingetroffenen General der Ka­

vallerie und General - Adjutanten Friedrich W ilh e lm , P rin z zu Hohenlohe-Znselfingen, und nahm im Beisein dc« Gouverneurs, Generals der In fa n te rie und General-Adjutanten von Werder, die persönlichen Meldungen de» General - Lieutenants z. D . von Geißlcr, bisher Kommandeur der 22. In fa n te rie - B rigade, de- Königlich Württembergischen M ilit ä r - Bevollmächtigten Oberst­

lieutenant von Sick, sowie der Oberstlieutenants von B y e rn und Flessing und anderer höherer O ffiziere entgegen. Nachmittag» er- theilte Seine Majestät der Kaiser H errn von Soden, vor dessen Abreise nach A frika , die nachgesuchte Abschiedsaudienz und kon- ferirte hierauf noch einige Z e it m it dem von U rlaub nach B e rlin zurückgekehrten Vize-Präsidenten des StaatSm inistcrium S M in is te r des In n e rn , v. Puttkam cr.

— D e r BundeSrath hat in seiner heutigen Plenarsitzung dem Antrage, daß fü r die Ausstellung in Melbourne ein Reichs­

kommissar entsendet werde, seine Zustim m ung ertheilt.

— E in Reskript de» Reichskanzler» bestimmt, daß abge- sehen vom Ressort der kaiserlichen A d m ira litä t in sämmtlichen Zweigen der ReichSverwaltun- die vom preußischen M in is te r der öffentlichen Arbeiten unterm 17. J u li 1885 erlassenen V o r­

schriften über das verdingungswesen Anwendung zu finde« haben.

Wa» die M arineverw altung anlangt, so machen hier die eigen- artigen Verhältnisse noch weiirr« Erörterungen nothwendig; jeden­

fa lls w ird aber auch in dem Ressort der kaiserliche« A d m ira litä t ein abweichende« Verfahren nur in solchen Fällen zugelassen wer- den, in welchen dies durch die N a tu r der zu vergebenden Leistun­

gen und Lieferungen geboten ist.

Der M in is te r der öffentlichen Arbeiten Maybach ist in

Folg« heftiger Erkältung genöthigt, das Z im m e r zu hüten.

— Ueber die bevorstehende Penfioniroog von ReichSbeamten, welche da» 65. Lebensjahr zurückgelegt haben, bringt die „K ö ln . Z ig . " eine offiziöse (?) N otiz, in welcher am Schluß folgende Angaben gemacht werden: D e r Gesandte G ra f Brandenburg in Brüssel ist geboren 1820, der Botschafter G ra f M ünster in P a ris 1820, der preußische Gesandte In München G ra f W erther« 1816.

D ie nächstältesten find dann der Gesandte v E chlifier (geb. 1822) und die Botschafter v. Schweinitz (geb. 1 8 2 3 ) und G ra f S o lm « (geb. 1825) — S o ll dam it gesagt sein, daß die Genannten dem­

nächst in de» Ruhestand »ersetzt werden würden?

— W irk t. Geh. N ath v. H orn, d ir zur Provlnztheilung im Jahre 1877 Oberpräsident der jetzigen Provinzen Ost- und W -st- preußen und nach der Theilung Oberpräsident von Ostpreußen, di» er al« Pensionär nach B e rlin übersiedelte, hat gestern, wie die Danz. Z tg . bemerkt, sein 80. L.benSjahr vollendet.

— Heute M itta g hat die feierliche Eröffnung de« vom Reiche neuerrichteten S em inar» fü r orientalische Sprachen durch K u ltu s ­ minister von Goßler stattgefunden. M in is te r von Goßler gab in seiner Ansprache zunächst ein B ild der Entwickelung und de«

Stande» der Wissenschaft de» O rie n t und der orientalischen S p ra ­ chen in Deutschland und legte dann die Ziele des neuen In s titu t»

dar. Nicht die reine, sondern die angewendete Wissenschaft soll in demselben gepflegt werden. D e r Unterricht in all den Id io m e n , die gelehrt werden, ist fü r diejenigen bestimmt, welche den Wunsch haben, nicht sie zu k-nnen, sondern sie zu können, wenigstens soweit zu können, um selstständig den eisten Anforderungen der P ra xis genügen und allein erfolgreich weiter arbeiten zu können. Von dem strengen Befolgen diese» rein praktischen Lehrberufe» hängt

— die Z ukunft der neuen Anstalt ab. D e r Feier wohnte al»

Vertreter de» A usw ärtigen Amte» Staatssekretär G ra f von B iöm arck bei.

— D ie Betrieb-ergebnisse deutscher Eisenbahnen, welche im ReichSeisenbahnenamt zusammengestellt werden, liegen bi» m it S ep­

tember vor. D ie Einnahmen der preußischen EtaatSbahnen be.

trugen in den Monaten A p r il bi» m it September 366 429 425 M a rk i. d. 2 i 579 4 74 M ark mehr al« in dem gleichen Z e it­

räume de» Vorjahre». Auch die übrigen deutschen Hauptbahnen haben m it geringen Ausnahme« Mehreinnahmen, zum T h e il recht erhebliche, zu verzeichnen.

— Au» W ie n kommt die Kunde von Ableben Johanne»

Rouge'«, de» Hauptstifter« der deutschkatholischrn Kirche. Rouge ist 1813 in Schlesien gebore» und wurde 1840 Kaplan in Grottkau. V ie r Jahre später wurde er wegen «ine» offenen B rie fe « gegen dir Ausstellung de» heiligen Rock- zu T r ie r

.A b e r S ie find e« doch — und keine Andere. Antworten S ie m ir, Geliebte; mein W ohl und Wehe liegt in Ih re » Händen."

Und jetzt erst fiel e« ih r ein, wie unrecht und unweiblich «»

von ih r w a r, zwei Heirath-anträge zu gleicher Z e it anzuhören, ein schuldbewußte» Erröthen überflog ih r Gesicht und ein selt­

samer, dunkler Schatten schien plötzlich vor ih r onfzustcigen, al«

sie sich erinnerte, daß e» des Bater« Wunsch gewesen, sie solle den B ru d e r seiner F ra u hrirathen.

E r sah, wie der Ausdruck ihre» Gesichte» von schüchterner, doch glühender Leidenschaft zu zitternder Furcht und Bangigkeit überging und sein Herz erbebt«.

. S ie werden m ir nicht nein sage», Geliebte? Wenn ich voreilig w ar oder S ie durch mein Ungestüm beleidigt, so w ill ich jede Geduldsprobe al« S tra fe annehmen, die S ie über mich ver­

hängen. Ic h w ill warten, wie Jakob wartete auf da» W eib, da»

er liebte, vielleicht nicht so lange", fügte er lächelnd hinzu, denn di« B lä ff« und die T ra u rig ke it auf ihrem Gesicht erschreckten ihn und er macht« den kleinen Versuch, ein Lächeln dahin zurück­

zurufen.

E» w ar ein erzwungene» Lächeln, da» sich sogleich verlor, al« die klaren, sanften, traurigen Augen den seinen begegneten.

„Ic h kann e» Ih n e n ebenso gut jetzt sagen, P a u l — daß

— " und ein Schauer überlief sie, — .«« nicht sein kann."

„N ic h t sein kann? M a lw in e ! E» kann nicht sein?"

E r erwiderte die verhängnißvollen W orte in schmerzlicher Ungläubigkeit.

„ S ie — nein, S ie haben doch gewiß «och niemand Ande­

rem I h r W o rt gegeben?"

D ir Angst in seiner S tim m e that ih r im Herzen wehe.

„N —- n — nein", sagte sie zögernd und in seiner blinden,

von wo er nach der Amnestie von 1861 nach Deutschland zurück­

kehrte und erst in B reS lau und schließlich in F ra n k fu rt a. M . wirkte.

F ra n k fu rt a. O ., 27. Oktober. D ie Grundsteinlegung fü r da» vom I I I . Armeekorps seinem einstigen KorpSkommandeur, S einer Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich K a rl, zu er­

richtende Denkmal fand unter Anwesenheit Ih r e r Königlichen Hoheiten der Prinzen W ilh e lm und Friedrich Leopold, des KorpS- Kommandeur« Grafen Wartensleben, von D eputirten aller R egi­

menter de» m . Armeekorps und den Spitzen sämmtlicher B e - hörden statt. Z u Ehren der Anwesenheit der Prinzen waren die Straßen reichlich geflaggt und Ehrenpforten errichtet. D ie Prinzen wurden auf dem B ahnhof von sämmtlichen Kriegervereinen und einem zahlreichen P ublikum begeistert begrüßt. B e i der Feier hielt der D iv isio n -P fa rre r v T h ie l die Festrede. Ih r e K ö n ig li­

chen Hoheiten die Prinzen W ilh e lm und Friedrich Leopold thaten die ersten Hammerschläge. Beide Prinzen dinirten m it dem Offizierskorps de» Leib-Regiment».

Halle a. S ., 27. Oktober. D er in M erse iu rg tagende P ro - vinzial - Landtag hat de« Landesdirektor Grafen Wintzingerode von Neuem auf 12 Jahre zum LandeSdirektor gewählt.

Bremen, 27. Oktober. D ie Rettungsstation Treptowerdeep trlegraphirt am 26. Oktober Abend»: Von dem hier gestrandeten deutschen Schuner „C hristoph", Kapitän Nadelbaum, 4 Personen gerettet durch den Raketenapparal der E ta tio n Treptowerdeep.

S tu rm aus N ord.

...

nach B r a s ilie n bestimmt sind, passirtr« unsern B a h n h o f. D ie edlen Pferde sind von einem in der Nähe von BuenoS - AyrcS wohnende»

bedeutenden P fla n ze r durch Lübecker Agenten zur E rric h tu n g eine- deutschen G e stü t- angekauft.

D a n z ig , 2 7 . O ktober, (Zuckerfabrik G r . Z ü n d e r.) I m Wege der Zwangsvollstreckung wurden gestern B o rm itta g an hiesiger G e ric h t-- stelle die Grundstücke der in K o n k u r- befindlichen Zuckerfabrik G r . Z ü n d e r öffentlich versteigert. ES wurden hierbei Gebote abgegeben von den H erren F . S c h ic h a u -E lb in g , M au re rm e iste r I . R . K rü g e r und Kaufleute O t t o W a n fiie d und H e rm a n n G ro n a u von hier.

Letzterer gab d a - M eistgebot von 2 1 0 0 0 0 M k . ab. D ie F a b rik hat 1 3 0 0 0 0 0 M k . gekostet und ist n u r 3 J a h re in B e trie b gewesen.

I n dem heutigen T e rm in wurde H e rrn S ta d tr a lh G ro u a u der Z u ­ schlag e rth e ilt. H e rr G ro n a u hat d a - G ebot fü r ein C o n so rtiu m abgegeben, welche- die F a b rik nnnm chr ausbauen und demnächst wieder

in B e trie b sitzen w ill.

D a n z ig , 2 7 . O kto b er. (S c h w in d e le i.) D ie beiden Knaben M a x G ustav C ohn, 1 4 J a h re a lt und schon einm al wegen D ie b - stahlS bestraft, und W illy D a h m S , 15 J a h re a lt und noch unbe­

straft, haben bei zwei Personen sich Geldbeträge von einigen M a r k zu erschwindeln verstanden, indem sie vorgaben, von V erw andten der­

selben geschickt zu sein, die de- G elde- augenblicklich dringend be- dürften. A ls sie zum d ritte n M a le einen gleichen Bersuch machten, fie l derselbe nicht so günstig fü r sie auS, da derjenige, fü r welchen sie d a - G eld holen zu sollen vorgaben, zur S te lle w a r und ihre sofortige

V e rh a ftu n g veranlaßte. ( D . A . Z . )

C a r th a u s , 2 5 . O kto b er. (S e lb s tm o rd .) Heute Abend erhängte sich in seiner W o h n u ng der M a lerm e ister Talatzko. Derselbe soll in sehr bedrängten Verhältnissen gelebt haben.

v K ro ja n k e , 2 7 . O ktober. ( M a r k t . A u sre iß e r. E rm itte lte D iebe.) Z u dem gestern hier bei recht günstigem W e tte r abgehaltenen K ra m -, V ie h - und Pferdem arkt waren K ä u fe r und Verkäufer recht zahlreich erschienen. D e r V ie h - und Pferdem arkt w a r ziemlich stark beschickt. D ie K ä u fe r zeigten große Kauflust und zahlten fü r F e tt­

vieh uud gute M ilchkühe 1 8 0 — 2 0 0 M k . D e r H andel in Pferden w a r wie gewöhnlich sehr schlkppend. D e r K ra m m a rk t zeigte recht rege- Leben. — D e r S o h n eine- hiesigen jüdischen K a u fm a n n - w urde, da er fü r den M ilitä rd ie n s t angesetzt worden w a r, von seinem B a te r re k la m irt. M i t Rücksicht aus die langjährige K rankheit de- V a te r - hatte die M ilitä rb e h ö rd e seinem S o h n e einen DiSpenS von einem J a h re b e w illig t. Letzterer w a r jedoch m it dieser Vergünstigung noch nicht zufrieden und w o llte , um sich dem M ilitä rd ie n s te ganz zu ent­

ziehen, seinen Weg über den O cean nehmen. Doch „ d a - k u g e de- Gesetze- w a c h t!" Schon in H a m b u rg wurde sein P ro je kt vereitelt.

D ie dortige Polizeibehörde nahm ih n nach P rü fu n g seine- M i l i t ä r - paste- sofort fest und gab ih m Gelegenheit, h in te r Schloß und R iegel über d a - S tra fb a re seine- Vergehen- nachzudenken. Jedenfalls w ird er nun fü r im m er von seinem E m anzipation-gelüste geheilt sein. — D e m P farrgutSpächter v. G udaw S ki waren schon seit längerer Z e it von seinem a uf dem Felde stehenden Getreideschober kleinere P o rtio n e n Roggen entwendet worden, bis nun endlich nach wiederholten Recherchen die Diebe in drei schon längst wegen D iebstahls berüchtigten J n d l-

unvernünftigen Leidenschaft beachtete er das m itle id ig e Zurückhalten nicht. E r hörte nur das „N e in ."

„U nd S ie lieben auch keinen Anderen?"

„Dieses M a l w ar kein Zögern, a l- sie erwiderte:

„ O nein, sicher nicht!"

E r lächelte erleichtert und seine S tim m e nahm den Ausdruck unaussprechlicher Zärtlichkeit an.

„Noch einmal, Geliebte, lieben S ie mich?

W ie konnte S ie ihm die- gestehen, während Ralph B adolf'S Antrag noch unbeantwortet w a r? I h r Athem stockte, doch sie blickte tapfer in sein erwartungsvolles Gesicht.

„ Ic h w ill Ih n e n etwas anvertrauen, P a u l. B evor Papa starb, drückte er seiner F ra u gegenüber den Wunsch aus, daß — daß — "

Obgleich sie alle ihre Kräfte zusammengenommen hatte, konnte sie doch da- Bekenntniß, das auf ihren Lippen zitterte, nicht vollendn. E r sah ihre Angst und unterbrach sie.

„ Ic h glaube, ich kann Ih n e n helfen, Theuerste. S ie meinen, daß M r . N o lliS einen Gatten fü r S ie wähle, bevor er starb, und, daß S ie sich dadurch fü r gebunden halten. I s t r - so, M a lw in e ? "

S ie nickte m it dem Kopfe, und Thränen befeuchteten ihre langen Augenwimpern.

„U nd seine W ahl fiel — nicht auf mich, Geliebte?"

E r sprach ernst, doch klang ein tiefer Schmerz in seiner S tim m e .

„ES war — M r . B a d o lf", sagte sie schluchzend und er sah sie plötzlich ungläubig an.

„ M r . B a d o lf! M arianne Badolfs B ru d e r! Ich kann eS kaum glauben, daß die- der Wunsch Ih r e s B a te r-w a r. M a lw in e ,

vid»en ermittelt worden find.

Amtsgericht zu

2 3 . O ktober.

gestern S ta d t.

Dieselben sind bereit« na»

ierk-ft-«-". „ . . . F la lo w abgeführt worden. ,.» .«-'» '"'1 ^ S c h n e id e m ü h l, 2 3 . O ktober. ( E in Leierkast,

Abend seine verlockenden M e lo d ie n in den , E ine in der Jastrowerstraße wohnende Frau g

auS Versehen anstatt e in e -Zweipfennigstück- ein

noch nicht auSgestorbea ist, dewie- der . ^ ,1«

die Ehrlichkeit _____, .

der gute M a n n der F ra u d a - Goldstück wieder L" ^ in der Annahm e irre n d , daß seine K unst von der m it G o ld ausgewogen werden w ürde. . „ aus ^

Schneidemühl. ( E in w underliche- Geschäft) >o 0 ^ J a h rm ä rk te in Schneidem ühl, einer M itth e ilu n g der „ , zufolge, der Schuhmachermeister R . auS Schonlam ^ ^ r ia ^ diteur W . in Schneidem ühl abgeschlossen haben. R.- ^ AU in G egenw art von Zeugen verpflichtet, dem W - .«clke zu lie fe rn , und zw ar d a - erste P a a r fü r 1 Ps -

P f . , d a - d ritte fü r 4 P f . u. s.

aar für 1 Pft, , so daß bet rede« w pk^ , ^

der K a u fp re is verdoppelt w ir d . W . ist leichtsinnig" ^ H andel eingegangen, w ird aber nicht wenig erschro ^ v " "

die Rechnung p rä s e n tirt w urde. D e r Gchuhmache siir ^ nämlich die K le in ig ke it von 83876 M a r k 8 P f t v " S lieferten 2 4 P a a r S tie fe l. D e r S p e d ite u r hat ^ eots«

lieferten 2 4 P a a r S tie fe l,

zahlen und nun soll die Sache a uf gerichtlichem werden.

k J n s te rb u r g , " " ^ ^ haben bereit- ein

am Sonnabend M o rg e n der K örper eine- ersr ^ihe * 1-ll.eu W iederbelebung»''"' M a n n e - gefunden,

e rfolglos.

D ie angestellten

Eydtknhnen, 2 5 . O ktober. ( Z n r Rückreise

äderen Ja h re n die russischen höchsten H e rrftb ^ »r<

passtrten, P e rro n ein

"!l.e

in früheren Ja h re n die russischen höchsten . zeit reisten und unsere v i8 » ü .-v i8 liegende russisch^

wo bekanntlich umgestiegen werden muß, ^ §

preußischen ^

den kaiserlichen Z im m e rn und von diesen b i- Z" A-llt" ,, W aggon hergestellt. D i.s e G ä n g ^ ^

sammengezimmert, sind in der letzten Nacht

Tapezierer zunächst m it starkem F "z , ^se,,

und Nkan ^ gher ^

jetzt vom

bunten S to ffe n bekleidet und dekorirt. M a n

t h e il') . mentS schließen, daß die Rückreise dcS Czaren

land erfolgen w ir d .

schüttelnde- Drama durch die V e r u r te ilu n g

zum Tode seinen Abschluß. D ie zweitägigen v ^ rrü " ^ l ' ro llte n vo r den Augen der R ichter und zSjähliß* ^s»

menschlicher Schwäche und Verkommenheit. D e ^ceUl , gesellenfrau FranziSka F o la rc z y u -k i aus ^Ebischin fjL

voll cewicz auS Lubostron gereicht wurde,

eine T h a t, welche die Geschworenen hatte, gegen die

zusprechen. D ie

klagten auch noch zwei weitere M o rd e ^ Z w . B e ih ilfe dazu, betreff- derer indessen die Schulds S

schworenen verneint w urden. ^ ^

Bartschin, 2 6 . O kto b er. (E rtru n k e n .)

jä h rig e - Mädchen beim Wasserholen in der ^ p S c h iffe r versuchten d a - M ädchen zu retten,

zu spät. . ar«r delll

Gnesen, 2 5 . O ktober.

S chw urgericht begann heute ein ...„ , veivv-' ' B a u u u te rn ch m er Z ie ltn S k i auS Gnesen, welcher ^ o>el^

- ... ^ ... - l-"''

A p r il d. I . seine E h e frau V ic to r ia , g-b. S " » - - ' . « " ' E - - ' paar J a h « ° in

zu habe», um sich

Haupte,, daß er auf vo« S'' langen der kranken g ra u derselben eine kleine ^Hen ^ ^ V e rtilg u n g von Ungeziefer in s tim m B-siV ^ ,, , geben habe und daß die F ra u sich demnächst h bee»^ k A l ^ genommen haben müsse, um ih r qualvolle- ^

S t o lp , 2 6 . O kto b er. (Unglück auf ^ - n d - ^ ^ r- ^ gange wagten sich gestern in unserem H a ftn o r tt j ^ boote in See, von welchen um 1S U hr M i " a g - ^ zu deren Erkrankung v o r ein

vorsätzlich durch G if t gelödtet zu yaoen, ^ .

heirathen. D e r Angeklagte behauptet, von ^

genommen haben müsse, um ih r qualvolle- * Hei L t - l n . 2 6 . O kto b er. (Unglück auf der See - ^

sich gestern in See, von welchen

R e ttu n g -b o o t der Lootsen glücklich erreicht " " H z ihnen Insassen der beiden Boote an B o r d und kam ^ ^

den H afen. D a - d ritte B o o t schlug bei dem v ^ ^ S tu rm e um und alle v ie r Insassen fanden den B w u rde n auch bald a ls Leichen a n - Land 6 * " * ^ August Katzke, E m il Nagutz, C a r l Krause uo A .^ tz V a h l')

C o lm a r i. P . , 2 6 . O ktober. ( R e i c h - t a g « ' ^

lich ist durch die B e fö rd e ru n g de- bisherigen Regiern^ .tov K a m m erherrn von C o lm a r in Posen zum "

denten in Aurich d a - von demselben in deN lrtzten

wann sprach er m it Ih n e n bei voller Besinnung w a r? "

^ 7 " ^ , s in d A>e darüber? S in d

oller Besinnung w a r? " ^ §tt

es M r » . N olliS und diese sprach m it m ir Auge«

schon todt w a r." .

- ist i>» M , « ? M > !»

chen! Und S ie wollten Ih r e ganze iris c h h<,(, um die Pläne, die M r ö . N o lliS m it J h ^ si>t h»' zu bringen? M e in geliebtes K ind, verlassen R»"

B ater hat nie etwas D erartige« . . u M e N - . ganze Sache erfunden, um ih r- Pläne durchs gesagt es; ich fühle e- so deutlich, al« od st- ^

lieben ihn nicht, und I h r V ater wurde „jcht ^ s,t daß S ie Jemanden heirathen sollen, »en st« >,

lieben mich. mein H e rzb lu t? "

Seine Worte ' ' i V L

nachgiebig, ih r so schwer zu tragende Fess^" " ^ ,d si*

J a , es mußt- so sein, wie P a u l s-S ", vertrauend in die Augen

.S ie müssen ei« w ... --- . erst noch ein- andere Frage e rle d ig e n P g « ? ^

wenig w arten", s " A „ /" c h »i« ^ i^raae erledigen, bev ' «»aul? . n' Worte. W ollen S ie ein wenig Geduld ^ " ' ^ i c h t in s ' ^

E » kostete ihn große Ueberwindung, ^ ^ d i" s M ' zu ziehen und die A n tw o rt auf ihren süße« ^ ^ ' 1 » ' " " '

Cytaty

Powiązane dokumenty

sation)], läßt sich bereits jetzt konstatieren, daß hierin nicht nur eine bedeutsame Variante der Systemtheorie und Kybernetik zu sehen ist, sondern daß in ihr sogar ein

Die wird od zeigt d Deckwe Biologisch chemisc Einwirku W Algen Unfälle Chemika Äußer Schwächun Zerstörun Decksch Abbildun truktion i Ei nwirkun on Deckw alb dieses K

bereinigte 5^öntg§- unb ß a u ra p tte , Slftiengefeflfdjaft für Bergbau unb Jü tte n *. betrieb,

öberfdjleftfdje ©ifen^nbufteie, SlftiengefeUfd^aft für Bergbau unb Jpüttenbetrieb, ©leimig. ^attonnfjer 2Iftiengefeflfdjaft für Bergbau unb (Sifenfyüttenbetrieb,

27 gürftengrube Kolonie gürften= T O gürft öon ^Slefs ©eneralbireftor D r. ©eorggrube ©icfjenau Kattotoi§ §o^enIo^e=2Berfe, Slftien* ©eneralbireftor Sacob,. mit ben

@S war weiter barauf Ijingewiefen worben, bafe ber SurchfdjntttS-Arbeiter, beffen 3af)reS*2Serbienft in unferer SahreS» ©tatiftif ermittelt wirb, ein lebiglid)

ginn beS jtueiten 33ierteljal)reS trat eine fleine Setebung ein, ba fid) einerfeits ber amerifanifdje ©fenntarft immer günftiger gefialtete unb ba anbererfeits auch in

Ferner kann der sittliche Zustand eines Kindes oder die M i t - tel, welche zu seiner Erziehung und Besserung nothwendig erschei- nen, bisweilen von der Art sein, daß sie in