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Die Chemische Industrie, 1942, Jg 65, Nr 51/52

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSGEGEBEN VO N DER

WIRTSCHAFTSGRUPPE CHEMISCHE INDUSTRIE N A C H R I C H T E N - A U S G A B E

65. Jahrgong B ER L IN , 22. D EZ EM B ER 1942 NR. 51/52 - 535

N A C H D R U C K N U R M I T G E N A U E R Q U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T

Leistungsverpflichtete Industrie, dienstverpflichteter Außenhandel.

I

n der dritten Dezemberwoche haben zwei Reden das europäische Wirtschaftsgewissen wadigerüttelt. An die Verantwortlichen der europäischen Handelslenkung wandte sich Staatssekretär Landfried in Heidelberg und an den deutschen Industrieunternehmer der Leiter der Reichsgruppc Industrie, Generaldirektor Wilhelm Zan­

gen, in Duisburg. Es geht heute darum, so erklärte Ge­

neraldirektor Zangen, daß sich der einzelne Betriebs­

führer in der Industrie mit seiner ganzen Persönlidikeit für die staatlichen und volklichen Ziele einsetzt. Im Gegensatz zu früher muß der industrielle 'Betriebsführer heute in seinem Betrieb zunächst nur das" Organ der eigenen .Nationalwirtschaft sehen, darüber hinaus aber den erweiterten Kreis, der Europa heißt. Die deutsche Industrie muß einen neuen geopolitischen Horizont ge­

winnen und muß sidi mehr als jemals zuvor für Europa einsetzen. Daraus entspringt ein neuer Aufgabenbereich, der jedem Wunsch nach freier Untemehmerentfaltung mehr als genügt.

Diese Umstellung in der Verantwortung des Unter­

nehmers ist bereits in vollem Gange. Der deutsche Unter­

nehmer hat z. iB. die Betreuung der vorher brachliegenden Massen von Arbeitskräften aus ganz Europa übernom­

men. Es ist ganz falsch, diese große Wanderung von Arbeitskräften einseitig nur unter dem Gesichtspunkt zu sehen, daß Deutschland durdi die Kriegführung von eigenen Arbeitskräften entblößt war und darum Arbei­

ter brauchte. Es sind keineswegs eigensüchtige Gründe, die diese riesige Wanderung ausgelöst haben. Deutsch­

land wird zu einer Lehrwerkstätte für ganz Europa. Es übernimmt es, die fremden Arbeitskräfte zu schulen und auszubilden. Es vermittelt ihnen Fachkenntnisse und eine neue Arbeitsauffassung. Es stärkt damit also auch die industriellen Leistungen der europäischen Nachbarvölker.

Die deutsche Industrie ist weitsichtig genug, um in dieser Stärkung der industriellen Leistungsfähigkeit nichts ande­

res zu sehen als einen Vorteil für die gesamte europäische Gemeinschaft.

Die Forderung des Führers an die Industrie nadi Mehrleistung geht heute allem anderen vor. A lle Schwie­

rigkeiten der Vergangenheit sind gemeistert worden. Neue Schwierigkeiten und Anforderungen werden durch be­

triebliche Selbsthilfe, Gemeinschaftsarbeit und gegenseiti­

gen Erfahrungsaustausch von Betrieb zu Betrieb und von Fach zu Fach ebenfalls gemeistert. Durch die Zusammenarbeit von Staat, Betrieb, Wissenschaft und Technik sind Großtaten vollbracht worden. M it dem synthetischen Kautschuk, dem synthetischen Treibstoff und einer Reihe ähnlicher Leistungen wurden gewaltige Durdtbnuchssicge errungen, von denen die Allgemeinheit erst später einmal wirkliche Kenntnis erhalten wird.

Einige Beispiele von viel zu wenig beachteten Leistungen aber kann Generaldirektor Zangen bereits jetzt anführen.

Es gelang, Chrom, Nickel und Molybdän im Stahl weit­

gehend überflüssig zu machen und reine Mangan-Silicium- stähle zu entwickeln, die' durch sorgfältige Wärme­

behandlung die höchsten Gütestufen erreichen. Es ge­

lang, die überseeischen Edelgerbstoffe durch inländische pflanzliche Gerbstoffe so gut zu ersetzen, daß ein A b­

sinken der Lcderqualität nidit eintrat. Selbstverständlich kommen alle solche Erfolge auch dem Wirtschaftsraum Europa in seiner Gesamtheit zugute.

Der zur Hödistleistung verpfliditeten Industrie ent­

spricht ein Außenhandel, dessen einzige Aufgabe es ist, sidi als Diener im Kam pf um das neue Europa zu fühlen.

In früheren Jahren wurde es als Aufgabe des Außen­

handels und seiner staatlichen Führung angesehen, eine möglichst hohe Zahlungsfähigkeit der Volkswirtschaft als Ganzes aufrechtzuerhalten. Es bestand eine Furdit vor Einfuhrüberschüssen und ein Wunsch nach Erzielung von Ausfuhrüberschüssen. Nach Ausbruch des Krieges hat sich die Einstellung umgekehrt. Jedes Land ist bestrebt, möglichst viel zu beziehen und möglichst wenig zu lie­

fern. Es hat sich geradezu eine Furcht vor Erzielung von Ausfuhrüberschüssen herausgebildet. Staatssekretär Land­

fried bezeichnete diese Haltung als einen Versorgungs­

egoismus, der vor allem im Hinblick auf die gemeinsame europäische Aufgabenstellung gefährlidi ist. D ie Kriegs­

gesetze der europäischen Wirtsdiaftsgemeinsdiaft verlan­

gen nun einmal, daß die beiden Achsenmächte, die die Hauptlast der militärischen Kriegführung auf sich ge­

nommen haben, ihren gesamten Außenhandel art- und mengenmäßig eben auf diese Kriegsbedürfnisse ausrich- ten. Sie verlangen, daß der gesamte Kontinent seine Er­

zeugnisse in höchstmöglichen Mengen den Zentralmächten zur Verfügung stellt. Demgegegenüber muß mancher an sich nicht unberechtigte Versorgungswunsdi zurückstehen und muß auch die Furcht vor der A ktivität schweigen.

Diese Furcht hängt mit Sorgen wegen der Zunahme der Clearingguthaben zusammen. Es darf nicht darum gehen, ob und wie die Entstehung dieser Guthaben mit handels­

politischen Mitteln verhindert werden kann. Ein Clearingproblem darf gegenwärtig nur in zahlungstech­

nischer Hinsicht gesehen werden. H ier muß allerdings alles geschehen, um störende Rückwirkungen zu verhin­

dern, die Wartezeiten abzukürzen und sonstige technische Schwierigkeiten zu lösen.

Die Ausrichtung des Außenhandels auf den euro­

päischen Schicksalskampf muß noch ergänzt werden durdi eine gleichmäßige Lenkung der Erzeugung in allen euro­

päischen Ländern. Dabei ist die Frage, was nadi dem Krieg mit den vielen Fabriken geschehen soll, völlig un­

angebracht. Dr. Landfried konnte darauf hinweisen, daß bei allen Umstellungen und iNeugründungen bereits V o r­

kehrungen getroffen wurden, um sie im Frieden wieder der Verbrauchsgütererzeugung nutzbar zu machen. Die aufgestaute Nachfrage ist groß genug, um derartige Sor­

gen der Zukunft zu überlassen, in der sie sich gewisser­

maßen von selbst erledigen werden. Nach den Worten von Staatssekretär Landfried muß jedes europäische Land sich zu einer „Dienstverpflichtung“ für den ganzen Kontinent bekennen und diese muß zugleich Handels­

politik und Erzeugung, aber auch Verbrauch sowie be­

sonders noch Währungs- und Preispolitik gleidimäßig er­

fassen. In diesem totalen K rieg gibt es nun einmal keine nationalen Wirtschaftsprobleme mehr, sondern nur eine europäische Wirtschaft, die zu den höchstmöglichen Lei­

stungen für den Schicksalskampf gelangen muß. (SS721

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534 — N r. 51/52 DIE CH EM ISC H E IN D U STR IE 22. D ezem ber 1942

Fettverteuerung und Fettbew irtschaftung bei den Feindm ächten.

G

roßbritannien und die V erein igten Staaten haben in den letzten M onaten eine R eih e von Maßnahmen treffen müssen, die auf eine w achsende Verschlechterung der Versorgungslage mit pflan z­

lichen und tierischen O elen und Fetten schließen lassen. D ie Ursachen dafür sind klar erkennbar; es sind die Ausw irkungen der von Deutschland und seinen Verbündeten über die Zufahrtsstraßen der Feindm ächte verhängten Blockade, denen sich die britische und nordamerikanische W irtsch aft nicht mehr entziehen kann. Großbritannien ist praktisch mit seiner ganzen O el- und Fettversorgun g auf über­

seeische Zufuhren angewiesen, aber auch die V e r ­ einigten Staaten, die eine w esentlich breitere ein­

heimische Versorgungsgrundlage besitzen, mußten vo r ihrem K riegsein tritt mehr als ein V ie rte l ihres Fettbedarfs aus dem Ausland beziehen. D ie b ri­

tische Regierung hat dieser Sachlage insofern R ech ­ nung getragen, als sie schon kurz nach K riegsau s­

bruch umfassende Bewirtschaftungsmaßnahmen für O ele und F e tte sow ie ihre Ausgangsm aterialien in K ra ft setzte. A b e r auch in den V erein igten Staaten, w o man zunächst die Problem e der O el- und F e tt­

versorgung als noch nicht besonders dringlich ansah, haben sich im Laufe der letzten M on ate durchgrei­

fende staatliche E in griffe als notw endig erwiesen.

D ie v o r kurzem verfü gte Beschlagnahme der dies­

jährigen Sojabohnenernte w ird allgem ein als V o r ­ läufer für w eitere scharfe Bewirtschaftungsmaßnah­

men angesehen.

D ie O el- und Fettversorgung der Feindstaaten w ird aber nicht nur durch kriegerische Einw irkun­

gen in wachsendem Umfang behindert, sie muß sich außerdem heute auf w esentlich schmalere Produ k­

tionsgrundlagen in U ebersee stützen. D er A u sfall der südostasiatischen K o p ra g eb iete hat die britische und nordamerikanische Industrie eines besonders hochw ertigen O elrohstoffes beraubt; in den B riti­

schen M alayenstaaten, Niederländisch Indien und den Philippinen standen in normalen Jahren jähr­

lich mehr als 1 M ill. t K o p ra und 200 000— 300 000 t Kokosnußöl für die Ausfuhr zur Verfügung. B ei dem hohen Fettgeh a lt der K op ra kann diese Lü cke auch durch verm ehrten Anbau von Oelsaaten in den V e r ­ einigten Staaten .licht in vo llem Umfang geschlossen w erden. D arüber hinaus hat auch die Oelsaaten- gewinnung in A frik a , also dem einzigen den F ein d ­ staaten noch verbliebenen großen O elrohstoffgebiet, mit wachsenden Schw ierigkeiten zu kämpfen. D er britische Handel kann heute den Eingeborenen die von ihnen begehrten Tauschwaren nur noch in b e ­ schränktem Umfang zur Verfügung stellen, so daß der w ich tigste A n re iz für die Aufrechterhaltung oder Ausdehnung des Oelsaatenanbaus durch die einhei­

mische Bevölkerung fortfällt.

A nglo-am erikanischer Oel- und Fettpool.

Großbritannien und die V erein igten Staaten haben der wachsenden Verschlechterung der V e r ­ sorgungslage durch die Schaffung eines O el- und Fettpools Rechnung getragen, der auf dem Grund­

satz einer gebietsm äßigen Au fteilu ng der den Fein d­

staaten noch zur Verfügung stehenden R oh stoff­

ge b iete unter die beiden V ertragspartn er aufgebaut ist. Im einzelnen erhält danach Großbritannien das ausschließliche Ankaufsrecht für alle im Britischen R eich gewonnenen pflanzlichen O ele und F ette;

w e ite r erstreckt sich seine Zuständigkeit auf die

Produktion in Belgisch K ongo und den von de Gaulle verw a lteten französischen Besitzungen in A frik a , also auf Französisch A equ atorialafrika, Kamerun und M adagaskar. A uch das R echt zum ausschließlichen A u fkau f von tierischen F e tten in A rgen tin ien und Uruguay ist der britischen R e g ie ­ rung eingeräumt w orden. Von der letztgenannten Ausnahme abgesehen, steht im übrigen der gesamte amerikanische Kontin en t den V erein igten Staaten als Versorgungsraum zur Verfügung. W e ite r gehören die portugiesischen und spanischen Besitzungen in A frik a , Lib eria und die französischen Besitzungen im Stillen Ozean zur Zuständigkeit der Vereinigten Staaten.

Scharfe Erhöhung der Oel- und Fettpreise in Großbritannien.

Das M in istry of F o o d hat mit W irkung vom 1. 10. 1942 neue Festpreise für pflanzliche und tierische O ele in K ra ft gesetzt, die gegenüber dem bisherigen Preisniveau eine w esentliche Erhöhung gebracht haben. V erglich en mit den V o rk riegs­

preisen zeigen die Notierungen durchweg eine V e r­

doppelung, ja teilw eise eine noch stärkere Zunahme.

So ist der Preis für rohes Kokosnußöl von 16 £ je long t im August 1939 auf über 36 £ und der für rohes Palm kernöl von 17 £ 10 s auf 36 £ gestiegen. Eine noch stärkere Zunahme hat die Notierung für rohes Baum wollsaatöl erfahren, die von 16 £ auf an­

nähernd 40 £ heraufgesetzt w orden ist. Ebenso hat sich der Preis für rohes Palm öl in den drei zurück­

liegenden Kriegsjahren mehr als verdoppelt. Roher W altran w ird jetzt zu einem Preis von 39 £ gegen­

über einem V orkriegsp reis von 16 £ je long t g e ­ handelt. Im einzelnen gelten mit W irku n g vom 1. 10. 1942 folgen de Festpreise für die A b g a b e von rohen und gerein igten O elen und F etten an den Großhandel bzw . industrielle G roßverbraucher (No­

tierungen in £, s, d, je long t):

B is h e rig e r N eu er F e s tp re is F estpreis K o k osn u ß öl, roh ... 28. 2.6. 36.12.6.

K o k o sn u ß ö l, g e re in ig t ... 35.10.0. 40. 0.0.

K o k o sn u ß ö l, ge h ä rtet ... 39.10.0. 44. 0.0.

P a lm k e rn ö l, roh ... 27.10.0. 36. 0.0- P a lm k e rn öl, g e r e i n i g t ... 35.10.0. 40. 0.0.

P a lm k e rn öl, g e h ä rtet 39.10.0. 44. 0.0.

B a u m w ollsa a tö l, r o h ... 31. 2.6- 39.12.6.

B a u m w o llsa a töl fü r S p e is e z w e c k e ... 43.10.0. 48. 0.0.

E rdnuß öl, r o h ... 35.10.0. 44. 0.0.

Sesam - und M a is ö l, g e r e i n i g t ... 44.10.0. 49. 0.0.

L e in ö l, roh ... 41.10.0. 46.10.0.

R a p sö l, r o h ... 46. 5.0. 48. 5.0.

R icin u sö l ... 60. 0.0. 60. 0.0.

P a lm ö l, r o h ... 20.15.0. 29.15.0.

P a lm ö l, ge re in ig t ... 41.10.0. 46. 0.0- P a lm ö l, geh ä rtet ... . . 44.10.0. 49. 0.0.

H e r in g s ö l,' roh ... 29. 0.0. 37.10.0.

W a ltra n , r o h ... 30.10.0. 39. 0.0.

W a ltra n , g e h ä r t e t ... 32. 0.0. 40.10.0.

W a ltra n , g e rein igt und g e h ä r t e t ... 38.10.0. 43. 0.0.

D ie vorstehende Zusammenstellung zeigt, daß der Festpreis für rohe O ele gegenüber dem bis­

herigen Stand durchweg um 8 £ 10 s je Tonne heraufgesetzt w orden ist; der Preis für rohes Palmöl hat sogar eine Erhöhung um 9 £ erfahren. Raffinierte O ele sind um 4 £ 10 s verteu ert w orden. Ein w eiteres bem erkensw ertes Sym ptom für die V e r­

sorgungslage bildet die Tatsache, daß für Olivenöl und Spjabohnenöl überhaupt keine Notierungen mehr erfolg t sind; diese O ele sind vom britischen M ark t praktisch ganz verschwunden. Im übrigen w ird in der britischen Fachpresse die Auffassung vertreten , daß die neue starke Preiserhöhung eine

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22. D ezem ber 1942 D IE CH EM ISCH E IN D U STRIF N r. 5 1 / 5 2 - 5 3 5

Verteuerung der Verkaufspreise für Seifen, M a rga ­ rine, Kunstspeisefette und G lycerin zur Folge haben w ird.

Ungünstige

G eschäftsabschlüsse in a e r oelm ühlenindustrie.

In den jetzt vorliegen den Geschäftsabschlüssen führender britischer Oelmühlen- und O elraffinerie- unternehmungen spiegeln sich die zunehmenden Versorgungsschw ierigkeiten deutlich w ied er. So hat die K onzernspitze der U n ilever-G ru ppe im G e ­ schäftsjahr 1941 nur noch einen R eingew inn von 5,8 M ill. £ gegen 7,0 M ill. £ im V orjahr erzielt, also

eine Kürzung ihrer Verdienstm öglichkeiten um mehr als eine M illio n Pfund verzeichnen müssen. D ie gleiche Ten den z komm t in den Abschlüssen der wichtigsten Produktionsgesellschaften des K onzerns zum Ausdruck. D ie Van den Bergh’s & Jürgens,Ltd., w eist für 1941 nur einen Rein gew in n von 0,8 M ill. £ gegen 1,1 M ill. £ im V orjahr aus, die British Oil

& Cake M ills, Ltd., schließt das Jahr mit einem Ueberschuß von 0,8 M ill. £ gegen 0,9 M ill, £ ab;

die beiden Gesellschaften haben infolgedessen ihre

herabsetzen müssen. (3008)

D ow C h e m ica l.

E ntw ick lun g und L eistu n g en d e s jü n g ste n a m e r ik a n is c h e n C h e m iek o n z ern s.

I

m Jahre 1890 w urde in M idland im Staate M ich i­

gan eine kleine F abrik in B etrieb genommen, in der Brom aus Solquellen auf elektrolytisch em W e g e hergestellt w erden sollte. D er B esitzer dieses U n ­ ternehmens w ar der Professor für Chem ie an dem Hospital C ollege in C levelan d Dr. H erbert H. D ow, der bei seinen Untersuchungen über die chemische Zusammensetzung des in M idland gewonnenen Salzes einen hohen Gehalt an Brom sow ie an Calcium- und M agnesium verbindungen festgestellt hatte. Aus diesem W e rk ist der K onzern der D o w Chemical Co. hervorgegangen, der heute zu den führenden und erfolgreichsten Chemieunternehmungen der V e r ­ einigten Staaten gehört. Das Geheimnis der E r­

folge des Konzerns, der seit 1930 in der zw eiten Generation von dem Sohn des Gründers W illa rd H. D o w g e le ite t w ird, beruht in erster Lin ie auf dem besonders stark en tw ickelten Einsatz der wissenschaftlichen Forschungsarbeit, für die die Firm a im Jahre 1941 2,26 M ill. § ausgab; dieser B e ­ trag entsprach rund 30% des im gleichen Jahre erzielten Reingewinns und 5% der Gesamtumsätze.

Damit liegen die Forschungsausgaben der Firm a erheblich über den durchschnittlichen Gesam tauf­

wendungen der chemischen Industrie, die sich nach Feststellungen der National Association of Manu- facturers zw ischen 3 und 4% der Um sätze bew egen.

D ie w ichtigsten E rfolge der D ow Chem ical Co.

fallen in die Z e it nach dem ersten W e ltk rie g ; bis zu diesem Zeitpunkt hielt sich das Produktions­

programm d er Firm a in verhältnismäßig engen Grenzen. V o m Brom ausgehend w a r bereits um die Jahrhundertwende die Herstellung von B ro­

miden aufgenommen w orden ; es folgte die Errich ­ tung einer A lk a lielek tro ly se, die das für die Brom ­ herstellung ben ötigte Chlor lieferte, und daran an­

schließend die H erstellung verschiedener Chlor­

produkte, u. a. von Chlorkalk, Calcium chlorid und Tetrachlorkohlenstoff. Im ersten W e ltk rie g hatte die Firm a v o r allem durch die Erzeugung von chemischen Kam pfstoffen einen B eitrag zur R ü ­ stungsproduktion geleistet. G leich zeitig w ar auf der Grundlage von synthetischem Phenol mit der H e r­

stellung von pharmazeutischen und anderen F e in ­ chemikalien begonnen worden. A b e r erst mit der sprunghaften Ausdehnung der M otorisierung und der wachsenden N ach frage nach hochw ertigen Treibstoffen erwuchs der D o w Chem ical Co. eine Aufgabe, die sie aus dem K reis ihrer M itb ew erb er an eine führende S telle in der amerikanischen Chem iewirtschaft heraushob. Brom, bis dahin nur in verhältnismäßig geringfügigen M engen für die Herstellung von Feinchem ikalien benötigt, w urde in kurzer Z eit ein begeh rter Rohstoff für die F a ­ brikation von A n tiklopfm itteln , die in von Jahr zu Jahr steigendem Umfang für die Erzeugung von

Qualitätstreibstoffen ein gesetzt wurden. G leich zei­

tig ging die D o w Chem ical Co. dazu über, an S telle der Solquellen das M eerw asser als Ausgangs­

m aterial für die Bromgewinnung einzusetzen. Von diesem Verfahren bis zur Ausbildung w e ite re r H e r­

stellungsprozesse zur Gewinnung von Rohstoffen aus dem M e e r w ar nur ein Schritt: die w ichtigste und für die Rüstungswirtschaft der V erein igten Staaten bedeutsamste Leistung des Konzerns liegt w ohl in der großtechnischen Gewinnung von Magnesiummetall aus M eerw asser, mit der die V e r ­ einigten Staaten ihre Rückständigkeit in der L eich t­

m etallproduktion auszugleichen hoffen. Bem erkens­

w ert sind w eiter die A rb e ite n der D ow Chem ical Co.

auf dem K u nststoffgebiet sow ie in der Entwicklung neuer V erfahren zur H erstellung von synthetischem Kautschuk. A uch die von dem K on zern ein ge­

führte Gewinnung von Jod aus Erdölbohrwässern hat zu w ich tigen praktischen Ergebnissen geführt.

D ie Geschäftsabschlüsse der D o w Chem ical Co.

spiegeln den A u fstieg w ider, den der K onzern vo r allem im letzten Jahrfünft durchlaufen hat. Die Um sätze sind im Geschäftsjahr 1940/41 auf 46,9 M ill. S gegen nur 24,9 M ill. S im Geschäftsjahr 1936/37 gestiegen; gleich zeitig verzeich n ete der R eingew inn eine Erhöhung von 3,9 auf 7,8 M ill. S.

D iese Zahlen reichen zw ar an Um satz und Gewinn der führenden nordamerikanischen Chem iekonzerne nicht entfernt heran — der Um satz der D ow Chem ical Co. entspricht etw a einem Zehntel des Gesamtumsatzes des Dupont-Konzerns — , jedoch hat sich die G eschäftstätigkeit der Firm a in den letzten Jahren vergleich sw eise sehr v ie l stärker erhöht als die der alten Gruppen; w ährend in den letzten drei Jahren der Um satz des D upont-Kon­

zerns um 60% zunahm, konnte die D ow Chemical Co, ihre V erk ä u fe um 75% erhöhen. D ie in den letzten M onaten erfolgte Inbetriebnahm e neuer F a ­ briken und die w eiteren der Firm a im Rahmen des Rüstungsprogramms gestellten Ausgaben lassen erw arten, daß sich der Abstand dieses jüngsten Chem iekonzerns der V erein igten Staaten gegenüber den bisher führenden Gruppen w e ite r verringern wird.

M agnesium au s M eerw asser.

Während des ersten Weltkrieges hatten verschie­

dene Firmen, unter ihnen auch die Dow Chemical Co., die Herstellung von metallischem Magnesium für pyro­

technische Zwecke aufgenommen; in der Fabrik in Midland erfolgte die Erzeugung durch Elektrolyse von Magnesiumchlorid aus den örtlichen Solquellen. Nach Kriegsende stellten sämtliche Firmen die Fabrikation ein, nur die Dow Chemical Co.. die von der künftigen großen Bedeutung dieses Werkstoffes überzeugt war, führte die Produktion in kleinem Rahmen weiter, ohne allerdings in der amerikanischen Öffentlichkeit und bei den Regierungsstellen Interesse für ihre Arbeit zu fin­

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536- N r . 51/52 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 22. Dezember 1942 den. Als im Jahre 1939 der europäische Krieg ausbrach,

gab es infolgedessen in den Vereinigten Staaten, abge­

sehen von der kleinen mehr halbtechnischen Umfang tragenden Anlage in Midland keine Fabrikationsanlagen iür Magnesium. „Die Verhältnisse in den Vereinigten Staaten“ , so konnte man noch Ende 1941 in der ameri­

kanischen Fachpresse lesen, ,.standen in schroffem Gegensatz zu der Lage im Ausland, vor allem in Deutschland, wo die Magnesiumlegierungen seit dem Ende des ersten Weltkrieges im Flugzeugbau verwandt worden waren. Es ist kein Wunder, daß sich unter diesen Umständen die deutsche Industrie sehr viel schneller als unsere eigene entwickeln konnte."

Im Rahmen des 1941 angelaufenen iMagnesiumpro- gramms, mit dem die Vereinigten Staaten in aller Hast ihre Rückständigkeit in der Produktion dieses für den modernen Flugzeugbau unentbehrlichen Leichtmetalles zu beseitigen versuchten, fiel der Dow Chemical Co. die führende Rolle zu. Nachdem zunächst die Kapazität der alten kleinen Hütte in Midland auf 4000 short t, später dann auf 9000 t erhöht worden war, wurden am Golf von Mexiko zwei neue Magnesiumwerke errichtet, deren erstes Anfang 1941 mit einer Kapazität von 9000 t in Betrieb genommen wurde; das zweite mit der gleichen Leistungsfähigkeit ausgestattete Werk wurde Ende des gleichen Jahres fertiggestellt. Damit belief sich die Kapazität der Dow Chemical Co. Anfang 1942 auf 27 000 t Magnesium, eine Menge, die etwa 30% der Kapazität der zur Zeit im Betrieb befindlichen nord­

amerikanischen Magnesiumwerke ausmacht. Außerdem hat die Firma den Auftrag erhalten, eine weitere regie- rengseigene Magnesiumhütte mit einer Leistungsfähigkeit von 45 000 t zu errichten, nach deren Fertigstellung die Gesamtproduktion des Konzerns auf 72 000 t Magne­

sium ansteigen würde. Diese letztere Anlage befindet sich allerdings erst im Bau, und bei den wachsenden Materialbcschaffungsschwierigkeiten dürfte mit ihrer Inbetriebnahme in absehbarer Zeit wohl kaum zu rechnen sein.

Die drei neuen Magnesiumhütten des Konzerns ha­

ben sämtlich ihren Standort auf einer im Hafen der Stadt Freeport, Tex., gelegenen Halbinsel gefunden. Zur Anwendung gelangt hier das von der Dow Chemical Co. entwickelte elektrolytische Verfahren, wobei an Stelle von Solquellen das Meerwasser den Ausgangs­

stoff für die Gewinnung von Magnesiumchlorid liefert.

Durch Fällen mit Kalkmilch wird zunächst Magnesium­

hydroxyd gewonnen, das durch Einwirken von Salz­

säure in Magnesiumchlorid umgesetzt wird; die folgende Elektrolyse erfordert einen Energieeinsatz von 16 000 bis 20000 kWh je short t. Der für die Gewinnung von Magnesiumhydroxyd benötigte Kalk wird durch Brennen von Austernschalen hergestellt, die aus dem Meeresbo­

den gebaggert werden; Salzsäure liefert eine eigene Alkalielektrolyse. Zur Verwertung des in der Alkali­

elektrolyse angefallenen Wasserstoffs ist gleichzeitig eine Stickstoffsynthcse errichtet worden.

Brom als Rohstoff für Antiklopfm ittel.

Die Erzeugung von Brom hat sich in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahrzehnt annähernd verzehn­

facht; es erfolgte eine Zunahme von 3200 t im Jahre 1929 airf 29 600 t im Jahre 1940. Vier Fünftel der jetzt anfal­

lenden Produktion werden für die Herstellung von Äthy­

lenbromid verbraucht, das in großen Mengen bei der Her­

stellung von tetraäthylbleihaltigen Antiklopfmitteln ein­

gesetzt wird. Die sprunghafte Steigerung der Brom­

gewinnung ist technisch durch die Anwendung des von der Dow Chemical Co. entwickelten Verfahrens zur Ge­

winnung von Brom aus Meerwasser ermöglicht worden, das in der 1934 in Betrieb genommenen Bromanlage bei Kure Beach, N. C., zur Anwendung gelangt.

Jahrelange Vorarbeiten, verbunden mit vielen Fehl­

schlägen, waren erforderlich, bis die Bromgewinnung aus Meerwasser in technischem Umfang durchgeführt werden konnte. Dr. Herbert H, Dow entwickelte nach Ende des ersten Weltkrieges zunächst den Vorschlag, Meerwasser aus dem Stillen Ozean über die Rocky Mountains in einen ausgetrockneten Wüstensee zu pumpen und durch Ver­

dampfen eine konzentrierte Sole mit lohnendem Brom­

gehalt zu gewinnen; die Durchführung dieses Projektes scheiterte an der Kostenfrage. Einige Jahre später wurde

der Versuch gemacht, von einem Schiff aus Brom aus Meerwasser zu gewinnen; auch dies Verfahren erwies sich nicht als zweckmäßig. Der von der Dow Chemical Co. ausgebildete Herstellungsprozeß, der die Grundlage für die Errichtung der Bromfabrik in Kure Beach bildete, beruht im wesentlichen auf der Behandlung von mit Schwefelsäure angesäuertem Meerwasser durch Chlor, wodurch der Bromgehalt freigesetzt wird. Das Brom wird sodann mit Hilfe eines Luftstroms herausgeblasen, in Sodalösung absorbiert, hieraus nach Zusatz von Schwe­

felsäure nochmals mit Dampf ausgetrieben und schließlich kondensiert. Für die Herstellung von Äthylenbromid wird außerdem Äthylen benötigt, das in einem anderen Teil der Fabrik aus Äthylalkohol auf katalytischem Wege her- gestellt wird. Die Anlage, die ihren Standort auf einer in der Nähe von Kure Beach gelegenen Halbinsel an der Mündung des Cape Fear River im Staate North Carolina gefunden hat, wird von einer Tochtergesellschaft der Dow Chemical Co., der Ethyl-Dow Chemical Co., betrieben, die von dem Konzern gemeinsam mit der Ethyl Gasoline Corp. ins Leben gerufen wurde; die Ethyl Gasoline Corp.

ist der Hauptabnehmer für Äthylenbromid, das sie in ihren Anlagen in Carney's Point, Del., und Baton Rouge, La., zusammen mit Tetraäthylblei zur Herstellung von Antiklopfmitteln verwendet.

Eine zweite Anlage für die Gewinnung von Brom aus Meerwasser hat die Dow Chemical Co. in den letzten Jahren in Freeport, Tex., errichtet. Auch hier wird Äthylenbromid hergestellt, wobei das benötigte Äthylen aus Erdölgasen gewonnen wird. Die Alkalielektrolyse des Konzerns beliefert gleichzeitig die Brom- und Magne­

siumanlagen mit dem benötigten Chlor. Ob darüber hin­

aus das Verfahren der Dow Chemical Co. zur Gewinnung von Brom aus Meerwasser noch in anderen Anlagen an­

gewandt wird, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden;

vermutlich gibt es entsprechende Anlagen in den Raffi­

nerien des Standard Oil-Konzerns auf Aruba, der über die Ethyl Gasoline Corp. mit der Dow Chemical Co, zu­

sammenarbeitet.

Chlor und Chlorprodukte.

Es wurde bereits erwähnt, daß der Konzern seiner­

zeit in Zusammenhang mit der Bromgewinnung auch die Erzeugung von Chlor in Midland aufgenommen hatte. In der Folgezeit wurden neue Verwendungsgebiete für die Chlorproduktion erschlossen und die Herstellung zahl­

reicher Chlorprodukte in das Fabrikationsprogramm auf­

genommen. Besondere Bedeutung erhielt die Erzeugung von Tetrachlorkohlenstoff und Calciumchlorid; die Dow Chemical Co. stellt von der nordamerikanischen Gesamt­

erzeugung dieser Verbindungen einen sehr beträchtlichen Teil. Über Chlorbenzol gelang dem Konzern die Her­

stellung von synthetischem Phenol, Monochloressigsäure führte zum Indigo, Chlorschwefel gab im ersten Welt­

krieg die Grundlage für die Erzeugung von Gelbkreuz.

Zur Zeit betreibt der Konzern drei Alkalielektrolysen, die alte Anlage in Midland, ein weiteres in den letzten Jah­

ren errichtetes Werk in Freeport sowie eine in der cali­

fornischen Stadt Pittsburg gelegene Fabrik, die 1938 an­

läßlich der Eingliederung der Great Western Electroche- mical Co. in seinen Besitz gelangt ist.

Wenn im letzten Jahrzehnt die Erzeugung von Tetra­

chlorkohlenstoff mehr als verdreifacht wurde — sie stieg von 16 400 t im Jahre 1929 auf 50 400 t im Jahre 1940 — , so ist diese Entwicklung in erster Linie auf den Ausbau der Erzeugung durch die Dow Chemical Co. zurückzu­

führen. Tetrachlorkohlenstoff wird nicht nur als Lösungs­

mittel, sondern vor allem als Reinigungsmittel und Feuer­

löschpräparat in von Jahr zu Jahr steigenden Mengen verbraucht. Der Konzern hat gleichzeitig auch die Er­

zeugung von Schwefelkohlenstoff aufgenommen, der nicht nur das Ausgangsmaterial für Tetrachlorkohlenstoff bil­

det, sondern auch unmittelbar einen wichtigen industri­

ellen Hilfsstoff, vor allem für die Herstellung von Kunst­

fasern bildet. Die für die Herstellung von Schwefelkoh­

lenstoff benötigte Holzkohle wird in eigenen Holzver­

kohlungsanlagen gewonnen, die von einer Tochtergesell­

schaft, der Cliffs-Dow Chemical Co., in Marquette, Mich-, betrieben werden.

W eiter ist der Konzern ein Großhersteller von Cal­

ciumchlorid, das in Kühlanlagen, zur Herstellung von Ze­

(5)

22. D ezem ber 1942 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r. 51/52 - 5 3 7

ment und Beton sowie vor allem als Staubbindemittel im Straßenbau verwandt wird. Als Ausgangsstoff dienen Abwässer der Bromerzeugung. In Zusammenhang mit einem nach dem ersten W eltkrieg eingeführten neuen Verfahren für die Herstellung von Calciumchlorid ist gleichzeitig die großtechnische Erzeugung von Magne­

siumsulfat aufgenommen worden.

Chlor lieferte schließlich während des ersten W elt­

krieges das Ausgangsmaterial für die Herstellung von Dichlordiäthylsulfid, das von der amerikanischen In­

dustrie nach dem Chlorschwefelverfahren, also durch Einleiten von Äthylen in Chlorschwefel, hergestellt wurde. Die Anfang 1918 in Midland aufgenommene Er­

zeugung von Gelbkreuz soll nach amerikanischen An­

gaben das einzige Gelbkreuz amerikanischer Herkunft geliefert haben, das an der Front zum Einsatz gelangt ist.

Für die Herstellung eines anderen chemischen Kampf­

stoffes, des Brombenzylcyanids, errichtete die Dow Che­

mical Co. im Jahre 1918 für die Regierung eine eigene Bromanlage in Midland. Für den Chlorschwefel sind nach Kriegsende neue Verwendungsgebiete erschlossen wor­

den, die einen starken Aufschwung der Produktion zur Folge hatten. Die Zunahme erklärt sich vor allem aus der Verwendung dieser Verbindung bei der Erzeugung von Essigsäureanhydrid, das in der Kunstseide- und Kunststoffindustrie in wachsenden Mengen benötigt wird.

Synthetisches Phenol und Feinchemikalien.

Die lebhafte Nachfrage nach Phenol für die Herstel­

lung von Pikrinsäure hatte während des ersten W elt­

krieges zur Errichtung mehrerer Phenolsynthesen ge­

führt, die nach dem Sulfonierungsverfahren arbeiteten.

Nach Kriegsende gab der Konzern .diesen Herstellungs­

prozeß, der heute in den Vereinigten Staaten nur noch von der Monsanto Chemical Co. angewandt wird, auf und ging zur Herstellung von Phenol nach dem Chlorie­

rungsverfahren über, das auf der Chlorierung von Benzol beruht und über Dinitrochlorbenzol zum Phenol führt.

Phenol dient in den Konzernanlagen hauptsächlich als Ausgangsstoff für die Herstellung von Feinchemikalien, u. a. von Salieylsäure, Acetylsalicylsäure und verschiede­

nen Salicylaten. Von den weiteren Feinchemikalien, die überwiegend auf der Grundlage selbst hergestellter Roh­

stoffe fabriziert werden,, sind weiter noch Benzoesäure und Benzoate, Phenyldimethylpyrazolon, Acetpheneti- din, Phenylchinolincarbonsäure, Stromtiumbromid und Ferrichlorid zu erwähnen. Auch die Erzeugung von Mono­

chloressigsäure und synthetischem Indigo ist in Midland aufgenommen worden.

Kunststoffe und synthetischer Kautschuk.

Auch in der Reihe der Kunststofferzeuger hat die Dow Chemical Co. einen wichtigen Platz. Neben Phe­

nolharzen werden vor allem plastische Massen auf der Grundlage von Äthylcellulose hergestellt; 1939 wurde in Midland eine neue Kunststoffabrik in Betrieb genommen, die transparentes plastisches Material für die Verpackung von Lebensmitteln unter der Bezeichnung „Ethofoil" her- steLIt. Auch die Herstellung von Polystyrolharzen ist in Midland aufgenommen worden.

Im Jahre 1938 erwarb die Dow Chemical Co. von der Thiokol Corp. die Herstellungsrechte für den synthe­

tischen Kautschuk „Thiokol", der ein Mischprodukt aus Natriumpolysulfiden und Dichloräthyläther darstellt und als Werkstoff im Austausch für Kork, Leder und Filz zur Anwendung gelangt. In Zusammenhang mit dem Buna­

programm der Vereinigten Staaten baut der Konzern seine Anlagen für die Erzeugung des Zwischenprodukts Styrol aus.

Jod aus Erdölbohrwässern.

Als ein wichtiger Beitrag für die Entwicklung der chemischen Industrie wird schließlich in den Vereinigten Staaten die von dem Konzern in Angriff genommene Ge­

winnung von Jod aus einheimischen Ausgangsstoffen be­

zeichnet, durch die die Vereinigten Staaten bis zu einem gewissen Grad von dem chilenischen Rohjod unabhängig geworden sind. Die Gewinnung, die in den Händen einer Tochtergesellschaft, der Jo-Dow Chemical Co., liegt, er­

folgt im Erdölgebiet von Long Beach in Californien, wo mit hohem Prozentsatz jodhaltiger Salinenwässer ver­

mischte Erdöle gewonnen werden. Die Fabrikation er­

folgt nach dem Jod-Silber-Verfahren durch Zusatz von Silbernitrat, das zurückgewonnen wird, über Silberjodid und Eisenjodid, aus dem das Jod mit einem Oxydations­

mittel ausgefällt wird. (3265)

D ie A sb estin d u strie in d er S o w je t-U n io n .

D

ie meisten in der S ow jet-U nion vorhandenen Lagerstätten von A sbest gehören zum Serpen ­ tintyp, D ie bedeutendsten erforschten Vorkom m en befinden sich im Ural. Sie bilden die Hauptbasis für die Asbestindustrie der U dSSR. A sbesth altige S er­

pentingebiete von zum T e il großer Ausdehnung sind in Kasachstan, in M ittelasien , in Ostsibirien, im Nordkaukasus usw. festgestellt worden. Bisher hat dort aber keine umfangreiche Erzeugung stattgefun­

den, da die Lagerstätten en tw eder eine gerin ge in­

dustrielle Bedeutung haben oder verkehrstechnisch außerordentlich ungünstig liegen, A m ph ibol-A sbest ist in der U dSSR, in bedeutend geringerem Umfang vorhanden. G ew onnen w ird diese A sbestsorte bis­

her eigentlich nur in der G egend von Ssyssertj im Ural.

Nach dem W e ltk rie g e kam die A sb esterzeu ­ gung in der S ow jet-U nion fast ganz zum Erliegen.

Im Jahre 1921 w u rde der Trust „U ralasbest“ g e ­ gründet, dessen A u fga b e in der Neuerrichtung und Leitung dieses Industriezw eiges bestand. Organisa­

torisch gehören die A sb es tw erk e auch heute noch zu diesem Trust, der seinerseits dem Volkskom m is­

sariat der Baustoffindusrie untersteht. D ie asbest­

verarbeitenden B etrieb e sind im Volkskom m issariat der Gummiindustrie zusammengefaßt.

D ie le tz te amtliche Zahl für die Asbestprodu k­

tion b etrifft das Jahr 1938. Für 1939 w ar eine plan ­ mäßige Erzeugung von 110 000 t vorgesehen. D ie dann folgenden Jahre sollten w e ite re Steigerungen

bringen, und zw a r sollte 1942 die Produktion auf 220 000 t (nach einer späteren V ersion sogar auf 260 000 t) gebracht w erden. In w elchem Um fange diese Pläne verw irk lich t w erd en konnten, ist nicht bekannt. D ie K a p azität dürfte 1941 im Zusammen­

hang mit der verm utlich erfolgten Inbetriebnahme der zw eiten A u sbau folge der F a b rik „G iga n t N r, 3“

in Baschenowo bedeutend angestiegen sein. Ob es aber den Sow jets in A n b etra ch t der K riegsla ge m ög­

lich gew esen ist, die Leistungsfähigkeit v o ll auszu­

nutzen, steht dahin. Jedenfalls steht die U dSSR, in der W eltra n gliste der A sb esterzeu ger gleich hinter Canada an z w e ite r Stelle. S eit 1925 hat sich die Asbesterzeugung folgenderm aßen en tw ickelt:

A sb e s tp ro d u k tion in t

1925 ... 11 500 . 1933 ... 71 300 1926 ... 12 000 1 9 3 4 ... 92 200 1 9 2 S ... 26 400 1935 ... 95 500 1929 ... 35 400 1936 ... 97 500 1930 ... 54 700 1937 ... 63 800 1931 ... 64 700 1938 ... 86 100 1932 ... 59 800

B ei den obigen Zahlen handelt es sich um C hrysotil-A sbest, A m tlich e Zahlen für die E rzeu ­ gung von A m p h ib o l-A sb est sind nicht bekanntge­

geben w orden. D ie Produ ktion dieser A sb estsorte hält sich vorläu fig noch in sehr engen G renzen und dürfte 3500 Jahrestonnen auf keinen F a ll über­

steigen.

D er Asbestverbrauch hat in der S ow jet-U nion in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem Ausbau der Rüstung stark angezogen. Er konnte

(6)

5 3 8 - N r. 51/52 DIE CH EM ISC H E IN D U STRIE 22. D ezem b er 1942

bei w eitem nicht ged eck t w erden. In der Fach ­ presse w urde A n fan g 1939 sogar behauptet, daß die N ach frage im allgem einen Durchschnitt nur zu 30— 35%, in h öherw ertigen Asbestsorten sogar nur zu 15— 20% ged eck t w erden könne. D ie Produ k­

tionspläne seien nicht erfüllt worden, besonders nicht in bezug auf die höherw ertigen Sorten. D ie Schuld hieran w ird auf organisatorische Unzulänglichkeiten geschoben. D ie damalige Hauptverw altung der Bau­

stoffindustrie und der Trust „Ssojusasbest" hätten eigenm ächtig den A n te il an hochw ertigem A sbest an der Gesamtgewinnung bei der Aufstellung der Produktionspläne herabgesetzt. Es sei nicht dafür gesorgt worden, daß die B ergw erk e ausreichend mit A rb eitsk rä ften versehen wurden. A u ßerdem seien die A bbau stellen schlecht vo rb ereitet, mit totem Gestein angefüllt, ungenügend beleuchtet usw.

Durch eine falsche Lohn politik seien die A rb e ite r nicht an der Gewinnung hoch w ertiger W a re in ter­

essiert w orden, so daß über die H ä lfte des vorhan­

denen hochw ertigen langfaserigen A sbests verlo ren ­ ging. W e ite r wurde den Technischen Hochschulen vorgew orfen , daß sie der Ausbildung von A sb es t­

fachleuten nicht genügend A u fm erksam k eit w idm e­

ten, so daß auch in dieser Beziehung ein großer M an gel bestünde. W e ite re S chw ierigkeiten gab es dadurch, daß die innerbetrieblichen Tran sportein ­ richtungen in den w ichtigsten Vorkom m en nicht ausreichten. A u f alle F ä lle hat die Asbestindustrie bis 1938 höchst m angelhaft gearbeitet. Danach scheint eine Besserung eingetreten zu sein, denn es w urde bekanntgegeben, daß der Produktions­

plan im Jahre 1940 um 8,7% überschritten worden sei.

A m 9. 6. 1940 w urde eine Verordnung zu r S t e i­

gerung der A sb estp ro d u ktio n erlassen. Darin wurde ein umfassendes Program m für den Ausbau der Asbestindustrie gegeben.

Durch verschiedene Maßnahmen sollte erreicht werden, daß die Asbestgew innung im Jahre 1942 auf 260 000 t steigt (gegen 220 000 t nach dem eigentlichen Plan). D ie Gewinnung von tex tilen A s ­ bestsorten sollte bis 1942 gegenü ber 1938 v e r ­ dreifacht w erden. D ie zw e ite Ausbaufolge der A n ­ reicherungsfabrik Nr. 3 sollte am 15. August 1940 in B etrieb kommen. D ie V ora rb eiten zur Errichtung der F abrik Nr, 4 sollten unverzüglich in A n g riff genommen w erden. D iese F abrik sollte eine noch größere K a p a zität erhalten als die F abrik Nr. 3.

D ie Inbetriebnahm e der neuen F abrik fo llte im v ie r ­ ten Quartal 1941 erfolgen. Im Laufe des Jahres 1940 sollte auch die Anreich eru n gsfabrik im V o r ­ kommen von A la p a jew sk umgebaut w erden.

D ie Lieferu ng von Asbesterzeugnissen sollte bis zum Jahre 1942 gegenüber 1939 verdreifach t w e r­

den. D er Ausbau der asbestverarbeitenden F a b ri­

ken in Leningrad, Jaroslaw lj und Jegorjew sk sollte im forcierten Tem po durchgeführt w erden. Das Volkskom m issariat w urde angewiesen, unverzüglich mit dem Bau von v ie r neuen asbestverarbeitenden Fabriken in Isjum (U kraine), Tscheljabinsk, K rasno­

jarsk und im B ezirk Newinnom ysskaja im N o rd ­ kaukasus zu beginnen. D ie neuen Fabriken sollten in den Jahren 1941 und 1942 in B etrieb genommen w erden.

V o r dem 1. W e ltk rie g e deckte Rußland fast die H ä lfte des europäischen A sbestbedarfs. Im Jahre 1913 w urde die H ä lfte der Produktion exp o rtiert.

W äh rend der Z eit der Bolschew istenherrschaft wurde eine Ausfuhr von A sbest w ied er 1922/23 auf­

genommen. Sie b elie f sich in diesem W irtsch afts­

jahr auf 3350 t und nahm erst 1929 größerem . .Um­

fang an. D ie Rekordausfuhrziffer fiel ins Jahr 1934.

Danach gingen die Lieferungen nach dem Ausland im Zusammenhang mit der Steigerung des einhei­

mischen Bedarfs w ied er zurück. D ie Ausfuhr hat sich folgenderm aßen en tw ickelt:

A u sfu h r in t

1913 ... 10 950 1934 ... 33 660 1929 ... 12 600 1935 ...25 110 1930 ... 15 700 1936 ... 26 155 1931 ... 13 240 1937 ... 27 300 1932 ... 16 550 1938 ... 14 400 1933 ... 21 460

Hauptabnehmer w ar Deutschland, w eitere Käu­

fer von sowjetrussischem A sbest w aren die USA., die Tschecho-Slow akei, Italien, Japan, Belgien- Luxemburg, Großbritannien und Frankreich.

Chrysotil-Asbest.

Die Vorräte an Chrysotil- oder Serpentin-Asbest in der UdSSR, betrugen nach dem Forschungsstarid vom 1. 1. 1934 in den. Kategorien A + B etwa 11,3 Mill. t, wovon 10,7 Mill. t allein auf das Vorkommen Baschenowo entfielen. Ferner waren noch 8,7 Mill. t der Kategorien Ci und Cs vorhanden, davon 7,6 Mill. t in Baschenowo, Hierbei sind aber nur die Sorten I—V I berücksichtigt.

Sorte VII, d. h. Asbest mit Faserlängen von 0,7 mm und darunter ist nicht eingerechnet. Die Vorräte dieser Ka­

tegorie betragen aber bestimmt mehrere Dutzend Millio­

nen Tonnen. Bei der Beurteilung der nachfolgenden Ta­

belle ist ferner zu berücksichtigen, daß sie den Stand von 1934 wiedergibt und daß die großen Vorräte in den asiatischen Fundstätten nur zu einem Bruchteil erfaßt wurden, so daß in Wirklichkeit die geologischen Re­

serven ganz bedeutend größer sind.

R e s e rv e n an C h ryso tila sk est nach dem Stand vom 1. 1. 1934 (in 1000 t)

Vorkom m ensgru pp e K a teg o rie n *)

A 2 B Ci

K r iw s k o je ... 13 39 B a sch en ow sk oje ... 5 812 4 859 4 660 R e s c h e w s k o j c ... 6 111 A la p a je w s k o je ... 16 40 15 N e w ja n s k -K ra s s n ou ra ljs k o je . 76 152 236 N e w ja n s k -L u k o w s k o je . . . 15 15 T a lo w s k o jc ... • . . 100 A b s a k o w s k o je ... 22 18 P s s j a n t s c h i n s k o j e ... 9 L a b in s k o je ... 10 K a ra tsch a jew sk o je ... 4 12 3 Iljir ts c h ir s k o je ... 130 41 A s p a g a s c h s k o j e ... 24 9 T o k m a k s k o j e ... 20

Zus.

C « 52 2 920 18 251 117 60 450

161 914 30 100 40

73 82

10 19 171 33 20

____________ 5 914 - 5 387 5 096 3 603 20 000

*) A — erforsch t und ge w in n u n gs b ere it; B = g e o lo g is c h begründet und durch Bohrungen um rissen; C == g e olo g isc h und durch Stich­

prob en fe s tg e s le llt.

Die Anreicherung von Chrysotil-Asbest erfolgt ent­

weder nach einem spezifisch sowjetischen, oder nach einem kombinierten canadisch-sowjetischen Verfahren. Das sowjetische Verfahren unterscheidet sich von dem cana­

dischen in der Ausnutzung der verschiedenen Rutsch­

eigenschaften von Gestein und Asbest. Das zerkleinerte Erz wird auf Rutschbahnen gegeben, die einen Winkel von 45° haben und mit Fall-Löchern durchsetzt sind.

Das taube schwere Gestein rutscht übesr die Löcher hin­

über, während die leichten aufgerauhten Asbestfasern vertikal in die Löcher fallen. Dieses Verfahren findet be­

sonders in der Fabrik „Gigant Nr. 2" in Baschenowo An­

wendung. Der Vorteil des sowjetischen Verfahrens soll darin bestehen, daß an nadelförmigen, nicht restlos auf­

gerauhten Produkten größere Mengen gewonnen werden können. Die Ausbringung ist allerdings niedriger als beim canadischen Verfahren. In den Abfällen verbleiben 5 bis

15% Asbest.

N o r d u r a l .

Am linken Ufer des Flusses Kriwa, eines Neben­

flusses der Ssosjwa, befindet sich in 80 km nordwestlicher Entfernung von Nadeschdinsk das Kriwskoje-Vorkommen.

Die Vorräte an Standard-Asbestfasem der Kategorien B + Ci betragen nach dem Stand vom 1. 1. 1934 52 000 t bei einem mittleren Asbestgehalt von \% und einem Höchstgehalt von 2,35% im Erz. Die Sorten V und VI

(7)

22. D ezem ber 1942 DIE CH EM ISCH E IN D U STR IE N r. 51/52 - 5 3 9

überwiesen. Das Lager scheint keine große Bedeutung zu haben, ebenso wie >das weiter nördlich gelegene Vor­

kommen Losjwinskoje,

M it t e lu r a l.

Die wichtigste Rohstoffbasis für die Asbestindustrie in der UdSSR, sind die Vorkommen von Chrysotil-Asbest im mittleren Ural. Diese Lagerstätten sind verhältnis­

mäßig intensiv erforscht worden und werden im Tagebau ausgebeutet. Unter ihnen wiederum ist die größte die Gruppe im sogenannten Baschenowo-Alapajewsk-Serpen- tingürtel.

Revier Baschenowo. Mindestens 90% der sowjet­

russischen Asbestproduktion und der Hauptteil des Ex­

ports entfallen auf die Lagerstätte von Baschenowo (Baschenowskoje). Das Vorkommen befindet sich in der Nähe der Eisenbahnstation Asbest, die 85 km nord­

östlich von Swerdlowsk gelegen ist. Es zieht sich über 25 km hin und nimmt eine Gesamtfläche von 70 qkm ein. Es ist durch Schürfbohrungen auf der ganzen Länge erforscht, wobei der zentrale Teil von etwa 8 km er­

schlossen ist. Asbest-Serpentine als solche sind durch eine Reihe einzelner Streifen von 20 bis 200 m ver­

treten, die sich im allgemeinen entsprechend der vor­

herrschenden Richtung der Serpentine erstrecken. Die Schürfungen sind bis zu einer Tiefe von etwa 300 m vorge­

nommen worden, ohne daß der Asbest auffallende Aenderungen zeigte. Der Serpentin ist von Asbestadern der I., II,, III, und IV. Sorte durchzogen. Asbest der Sorten V und VI ist nur in sehr geringem Umfang ver­

treten. Die Faserlänge erreicht stellenweise 60— 80 mm.

Der mittlere Asbestgehalt an Standardsorten im Vor­

kommen von Baschenowo beträgt 3,75%. Die Qualität ist ausgezeichnet und hat sowohl in der Sowjet-Union als auch im Auslande einen guten Ruf.

Das Vorkommen von Baschenowo wurde 1886 ent­

deckt. Insgesamt bestehen dort 15 Bergwerke, die in drei Bergwerksverwältungen zusammengefaßt sind. Die Haupt­

lagerstätten sind; Proletarskaja, Oktjabrjskaja, Iljinskaja und Tnidowaja. Sie sind bis zu einer Tiefe von 150 m genau erforscht worden. Die Reserven an Standard­

sorten beliefen sich nach dem Stand vom 1. 1. 1934 an den Kategorien Ai> + B auf 10,67 Mill. t. Die Vorräte an denselben Sorten in sämtlichen Vorkommen der Gruppe bis zu einer Tiefe von 50— 350 m erreichen für die Kategorien Ci + Cs 7,58 Mill. t. Außerdem enthält das Erz große Mengen von nicht standardmäßigen Sor­

ten, deren Faserlänge weniger als 0,7 mm beträgt und die als Sorte V II bezeichnet werden. Dieser kurzfaserige Asbest wurde in der Sowjet-Union bisher kaum ausge­

beutet. Die Reserven an dieser Asbestsorte bis zu einer Tiefe von 300 m werden auf mindestens 15 Mill. t ge­

schätzt. Außerdem befinden sich in den Halden beträcht­

liche Mengen von Asbestabfällen.

Absolute Ziffern über die Asbestproduktion in Baschenowo sind nicht veröffentlicht worden. Die Ka­

pazität für die Gewinnung von Asbestgestein wurde Mitte 1939 mit 7,5 Mill. Jahrestonnen beziffert, die Kapazität der Anreicherungsanlagen einschließlich der damals noch nicht in Betrieb befindlichen 2. Sektion der Fabrik Nr. 3 mit 160 000 t Asbest. Diese Produktionsziffer hätte aber nicht erreicht werden können, da es im Asbest-Revier von Baschenowo nicht genügend innerbetriebliche Trans­

portmittel gab. Die vorhandenen Transportmittel ge­

statteten nämlich nur' die Bewegung von 4— 4,5 Mill. t Asbestgestein, so daß an sortiertem Asbest nur etwa 90 000— 100 000 t gewonnen werden konnten. Im Jahre 1938 sollen die Pcoduktionspläne in Baschenowo nur zu 80% erfüllt worden sein.

Die Verarbeitung von Asbest in Baschenowo ge­

schieht in den vier Anreicherungsfabriken „Gigant Nr. 2",

„Gigant Nr. 3“ , „Oktjabrjskaja" und „Iljinskaja". Im Jahre 1935 verteilte sich die Erzeugung auf die einzelnen Fabriken folgendermaßen:

N am e t

O k tja b rjs k a ja . . . 13 987 I l j i n s k a j a ... 28 226 G igan t N r. 2 ... 43 224 G igan t N r. 3 ... 453

Die Gesamtproduktion betrug damals rund 86 000 t.

Die Fabrik „Gigant Nr. 3" ist inzwischen bedeutend ausgebaut worden. Es ist zu vermuten, daß die Leistungs­

fähigkeit der übrigen drei Fabriken im wesentlichen un­

verändert geblieben ist. Bis zum Jahre 1934 unterlag das Roherz keiner Vorsortierung. Nachdem von seiten der Sowjet-Regierung eine weitgehende Mechanisierung durchgeführt worden war, wird das Erz jetzt zuerst einer groben Zerkleinerung und dann einer feinen Zerkleine­

rung unterworfen. Durch diese Operation wird eine A n ­ reicherung auf bis zu 25% Asbestgehalt vorgenommen.

Danach geht das Erz erst in die eigentliche Anreiche- rungsanlage. Die Fabriken „Oktjabrjskaja" und „Iljin­

skaja" haben eine z. T. stark veraltete Konstruktion, Neuzeitlicher ist die Fabrik „Gigant Nr. 2" ausgestattet.

Die hier angewandten Verfahren sollen sich aber eben­

falls nicht bewährt haben und werfen einiger Konstruk­

tionsfehler eine niedrige Faserausbringung, nämlich nur 60— 70%, ergeben. Die neue Fabrik „Gigant Nr. 3" ist eine Kopie canadischer Anlagen und soll eine ziemlich vollständige Ausbeutung ermöglichen. Ihre Gesamt­

leistungsfähigkeit ist auf über 80 000— 90 000 t Sorten­

asbest im Jahr berechnet. Bis 1940 arbeitete jedoch nur die erste Ausbaufolge mit einer Kapazität v o n ' rund 50 000 t. Damals -wurden auf dem Werk rund 1600 Per­

sonen beschäftigt, die in vier Schichten arbeiteten.

Revier Resch. Zum Serpentingürtel Baschenowo- Alapajewsk gehören ferner die Vorkommen von Resch (Reschewskoje). Sie gruppieren sich um das Bergwerk

„Spartak", das sich etwa 30 km nördlich von der Ortschaft Asbest und 8 km von der Station Resch be­

findet. Insgesamt gibt es hier 14 einzelne Vorkommen.

Die wichtigsten Lagerstätten liegen in der Nähe der Dörfer Ostanino und Glinka. Die Vorkommen bedecken eine Fläche von 18 qkm. In Tiefen über 25 m nimmt der Asbest merklich ab. Nach dem Stand vom 1. 1. 1934 wurden die Vorräte an Asbest der Kategorien As + B auf 117 000 t geschätzt bei einem mittleren Fasergehalt im Erz von rund 1,8%. Vorhanden sind sämtliche textilen Sorten, jedoch in bedeutend kleineren Mengen als in Baschenowo. Die tatsächlichen Reserven sind wahr­

scheinlich größer als in der obigen Ziffer zum Ausdruck kommt.

Die Vorkommen von Resch wurden 1909 entdeckt und bis zum Ausbruch der bolschewistischen Revolution ausgebeutet, woraufhin eine Stillegung erfolgte. Im Jahre 1927/28 begann der Trust „Uralasbest" wieder mit dem Abbau. Zur Verarbeitung des Asbestgesteins wurde im Jahre 1930 eine kleine Sortierfabrik mit einer Lei­

stungsfähigkeit von 3000 t sortiertem Asbest im Jahr errichtet. Die Anlage ist fast gar nicht mechanisiert.

Revier Alapajewsk. W eiter nördlich befindet siph der Asbestrayon Alapajewsk (Alapajewskoje), Das dor­

tige Bergwerk ist 26 km südwestlich von der gleichnami­

gen Stadt entfernt und mit dieser durch eine Schmal­

spurbahn verbunden. Das Massiv hat eine Länge von 75 km und eine Breite von 7— 12 km bei einer Gesamt­

fläche von rund 600 qkm. Die Art der Asbestvorkommen ist ähnlich denen von Baschenowo, auch die Faserqualität unterscheidet sich wenig von diesen. Das Vorkommen wurde 1906 entdeckt und ab 1908 bis zur bolschewisti­

schen Revolution ausgebeutet. Nachdem vorübergehend die amerikanische Konzessionsgesellschaft American Asbestos, Ltd., dort tätig gewesen war, übernahm der Trust „Uralasbest“ den Abbau in eigene Regie,

Der Rayon ist bis 50 m Tiefe ziemlich genau er­

forscht worden. Die Vorräte werden auf 160 000 t ge­

schätzt bei einem Asbestgehalt von durchschnittlich 1,25% im Erz, Durch verschiedene Bohrungen fand man asbestführendes Gestein noch in Tiefen von 80 m, so daß die Reserven wahrscheinlich größer sind als angegeben.

Bei der Lagerstätte ist eine Sortierfabrik gebaut worden mit einer Leistungsfähigkeit von 6000 t sortiertem Asbest im Jahr.

Südwestlich von der Grube und 2 km vom Dorf Mekooserowo entfernt befindet sich ein weiteres wenig erforschtes Vorkommen. Im großen und ganzen spielt Jas Revier Alapajewsk ebenso wie das von Resch keine sehr große Rolle.

Im mittleren Ural sind ferner noch folgende Asbest­

vorkommen bekannt, die nicht mehr zum Serpentingürtel Baschenowo-Alapajewsk gehören:

Revier Newjansk. Dieser Asbestrayon befindet sich ungefähr 25 km südöstlich von Nischni Tagil. Das wich­

tigste Vorkommen ist hier das Rrasnouraljskoje. Es ist 15 km nordöstlich -von der Station Anatoljskaja gelegen.

(8)

540 — N r. 51/52 DIE C H EM ISC H E IN D U STRIE 22. D ezem ber 1942

Es wurde bis zu einer Tiefe von 100 m erforscht. 7 km südlich des Vorkommens Krasnouraljskoje befindet sich die Lagerstätte Lukowskoje. Sie wird seit’ 1908 hand­

werksmäßig ausgebeutet. Die Vorräte in den beiden Lagerstätten belaufen sich in den Kategorien A » + B auf 232 000 t und in der Kategorie Ci auf 236 000 t {Stand vom 1. 1. 1934) bei einem mittleren Asbestgehalt im Erz von 2%, Die I. und II. Sorte fehlen vollständig.

Von der III. Sorte sind nur ganz geringe Mengen vor­

handen, Der hier ausgebeutete Asbest kann nur Schiefer-, Karton- und Bausorten liefern. Durch verschie­

dene Bohrungen hat es sich erwiesen, daß der Asbest, wenigstens stellenweise, bis zu 150 m tief geht.

Zur Verarbeitung befindet sich bei dem Vorkommen Krasnouraljskoje eine Fabrik mit einer Kapazität von 5000— 6000 t sortiertem Asbest im Jahr.

Revier Talowskoje (Cholminskoje). Das Bergwerk

„Isoljator", um das sich die Lagerstätten gruppieren, be­

findet sich 30 km nordöstlich der Bahnstation Miass im Massiv der Berge Talowskije Gory. Das Vorkommen be­

steht aus gewöhnlichen und netzartigen Asbestadern.

Die Qualität steht hinter dem Asbest von Baschenowo bedeutend zurück. Der Asbest gehört zu den mittleren Sorten. Textile Sorten fehlen vollständig. Die Reserven betragen mehrere 100 000 t bei einem Äsbestgehalt im Gestein von 1%. Das Vorkommen hat offensichtlich keine große praktische Bedeutung. Aber nördlich vom Berg­

werk „Isoljator" wurden im Jahre 1932 neue Asbest­

lagerungen festgestellt, die möglicherweise ein groß­

industrielles Interesse gewinnen werden. Die wirtschaft­

lichen Voraussetzungen für diesen Rayon sind in A nbe­

tracht der Nähe des Kupferbergwerks von Karabasch (Entfernung 10— 20 km) und der projektierten Eisen­

bahnlinie Miass— Karabasch günstig.

S üd u r a l.

Für den Südural sind kleine Erzkörper charakte­

ristisch, die in Serpentinen entdeckt wurden. Sie ent­

halten Fasern von mittlerer und niederer Güte und müssen unter Tage abgebaut werden. Erforscht sind hauptsächlich die Lagerstätten Abselilowskojc bzw. Ab- sakowskoje, die sich im Rayon der Baschkiren-Republik, 8 km südwestlich des Dorfes Absakowaja befinden, ferner das Vorkommen Pssjantschinskoje, 6 km von der Station Kuwandyk, ebenfalls in der Baschkiren-Republik. Für das Vorkommen Absakowskoje und Abselilowskoje sind die Vorräte an Standardsorten der Kategorien B + Ci mit 40 000 t angenommen worden bei einem mittleren Asbestgehalt von 2,3% im Erz. Es handelt sich aber ausschließlich um niedrige Sorten. Im Vorkommen Pssjantschinskoje sollen die Vorräte der Kategorien B + Ca zusammen 82 000 t betragen. Die Vorkommen Absakowskoje und Pssjantschinskoje waren vor dem 1. Weltkrieg zeitweilig ausgebeutet worden.

Im Südural ist ferner noch das Vorkommen Ischkilj- dinskoje zu nennen, das sich 35 km nördlich von der Station Ssaratow der Tschkalow— Orsker Eisenbahn im Rayon Chalilowo befindet. Eine praktische Bedeutung kommt den Asbestlagerstättcn im Südural, soweit be­

kannt, nicht zu.

K a u k a s u s .

Im Nordkaukasus sind verschiedene Lagerstätten von Chrysotil-Asbest an Serpentine und Peridotite gebunden.

Ein Gürtel solcher Mineralien erstreckt sich vom Fluß Belaja, einem linken Nebenfluß des Kuban, über die Flüsse Malaja und Boljschaja Laba und den Kuban bis zum Bakssan (rund 20 km nordwestlich von Naljtschik).

Erforscht sind insbesondere 2 Vorkommen, und zwar das Labinskoje und das K aratschajew skoje. Das erstere ist am Fluß Boljschaja Laba gelegen, 98 km südlich der Station Labinskaja. Die Stärke des Serpentinits erreicht 20— 40 cm. Die einzelnen Schichten sind mit Adern von Chrysotil-Asbest (Faserlänge 20 mm) gefüllt. Der Asbest­

gehalt in Serpentinit ist sehr verschieden und geht bis zu 60% hinauf. Die Qualität des Asbests soll gut sein.

Der Fasertyp ist für Bauzwecke und zur Erzeugung von Asbestschiefer geeignet. Das Vorkommen ist seit 1912 bekannt und besonders in der letzten Zeit näher er­

forscht worden. Ein Bergwerk und eine kleine Fabrik befinden sich bei Pssebaiskaja, etwa 100 km östlich Tuapse.

Einzelne Asbestadern (Faserlänge 15— 20 mm) wur­

den in den Serpentiniten der Flüsse Armokina und

Malaja Laba entdeckt. Ferner liegen Meldungen über das Vorhandensein ähnlicher Adern im Gebiet der Flüsse Markopidscha und Beskes vor. Zwischen den Serpen­

tiniten des Südhanges der Schlucht Lipowaja auf der rechten Seite der Belaja sowie des Osthanges von Boljschoi Tschatsch (dieser Berg liegt 70 km südlich von Maikop) sind Vorkommen von netzartigem Asbest mittlerer Festigkeit vorgefunden worden, Sie sollen je­

doch keine wirtschaftliche Bedeutung haben. Aehnliche Vorkommen befinden sich 6— 7 km vom Dorf Archys entfernt. Hier soll die Faserlänge aber nicht größer als 5— 8 mm sein.

Das zweite erforschte Vorkommen, das K aratschajew ­ skoje oder das von Schaman-Beklengen, befindet sich am Oberlauf des Kuban, an dessen linken Ufer, 95 km südlich der Bahnstation Batalpaschinsk (dieser Ort liegt rund 85 km östlich von Pjatigorsk). Auch hier ist der Asbest an Serpentinitadern gebunden. Die Faser er­

reicht eine Länge von 20— 30 mm. Sie ist jedoch brüchig und spröde, da die langen Fasern, wie sich bei näherer Untersuchung herausstellte, eigentlich aus kürzeren an­

einanderhaftenden bestehen. Die Lagerstätte wurde 1925 entdeckt. Der Gehalt an Faser-Asbest soll 3,7% be­

tragen. Die geologischen Reserven sind mit rund 19 000 t beziffert worden. Sie sind vermutlich aber größer.

In Transkaukasien sind keine nennenswerten Vor­

kommen von Chrysotil-Asbest entdeckt worden. Ein­

zelne Adern sind zwar in der Nähe der Station Ssadachlo (66 Bahnkilometer südlich von Tiflis) der transkaukasi­

schen Bahn in Georgien bekannt. Die Faserlänge über­

steigt aber nicht 4 mm. Die Vorkommen in den Ser­

pentiniten des Ssewan-Sees in Armenien haben nur mine­

ralogisches Interesse.

A s i a t i s c h e r T e i l d e r U d S S R .

Im nördlichen K asachstan sind verschiedene Vor­

kommen von Serpentin-Asbest festgestellt worden. Er­

wähnt seien die Lagerstätten:

1. Berg Murschuk, 2. das nordöstliche Balchasch- Gebiet vom Fluß Bakanas im Osten bis zum Tal Kenterlan im Westen, Im Jahre 1940 wurde im Rayon der Station Aidyrlja das Dschitodorinski Asbest-Vorkommen er­

kundet. Es soll seiner Größe nach den Lagerstätten von Baschenowo gleichkommen oder sie vielleicht sogar über­

treffen.

Im südlichen Ferganatal in U sbekistan findet sich ein Vorkommen von Chrysotil-Asbest im Soch-Wuadyl- Gebiet, 30— 40 km südlich der Station Wannowska der mittelasiatischen Bahn, Es ist zwar seit längerer Zeit bekannt, jedoch noch wenig erforscht. Im Jahre 1931 wurde im Nordosten der Wüste Kysyl-kum in der Kara- Kalpaken-ASSR. das Tamdinskoje Asbest-Vorkommen entdeckt, die Faserlänge war hier mit 4— 6 mm im Durch­

schnitt festgestellt worden, in einzelnen Fällen soll sie bis zu 25 mm gehen. Die Qualität ist mittelmäßig.

Auf dem Territorium der Kirgisen-Republik ist eben­

falls eine Lagerstätte von Serpentin-Asbest gefunden worden. Sie befindet sich an der rechten Wand der Schlucht des Flusses Kebin.

In Tadschikistan wurden 1935 durch eine geolo­

gische Expedition angeblich bedeutende Vorkommen von Serpentin-Asbest am Unterlauf der Flüsse Wantsch und Jasgulem im südlichen Teil des Darwas-Gebirges ent­

deckt. Nach einer ganz rohen Schätzung sollten hier etwa 90 000 t von guten Asbestfasern vorhanden sein.

Der Fasergehalt soll 30%, in einzelnen Fällen sogar mehr als 40% betragen. Möglicherweise gewinnt dieses Vor­

kommen noch praktische Bedeutung.

In W estsibirien wurde im Laufe des Jahres 1940 am Fluß Argunj in der Nähe des Dorfes Ustj-Strelka ein Asbestvorkommen von angeblich industrieller Bedeutung entdeckt. Die Faserlänge soll 10— 50 mm betragen. Das Vorkommen erstreckt sich auf eine Länge von rund

125 km.

Ausgedehnte Lagerungen von Chrysotil-Asbest befin­

den sich im östlichen und westlichen Teil des Ssajan -G e- birges. Es ist die Vermutung ausgesprochen worden, daß sie die Vorkommen von Baschenowo sogar übertreffen. Der Serpentingürtel, in den die Asbestvorkommen eingebettet sind, dehnen sich auf mehrere 100 km aus, angefangen vom östlichen Ssajan-Bergkamm über das Territorium der Republik Tannu-Tuwa und den westlichen Kamm

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