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Die Bautechnik, Jg. 3, Heft 54

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Academic year: 2022

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DIE BAUTECHNIK

3. Jahrgang BERLIN, 11. Dezember 1925 Heft 54

V erm ischtes.

B e to n u. E iso u , I n te r n a t io n a le s O rg a n f ü r B e to n b a u (V erlag von W ilhelm E rn s t & Sohn, B erlin W GC). D as am 5. D ezem ber erschienene H eft 23 (1,50 R .-M .) e n th ä lt u. a. folgende B eiträg e: S r.*!3ng.

K. S c b a e c h t e r l e : D ie V orschriften für die A u sfü h ru n g von B au w erk en a u s E isen b eto n u n d die W irtsch a ftlich k eit d er V er­

w e n d u n g von E isen b eto n für B ahn b rü ck en . (Schluß.) — P rof. £ r.» 5 ttg . E. M ö r s c h : Die im ru n d e n S chaft eines E isen b eto n sch o rn stein s d u rch ungleiche E rw ä rm u n g e n tsteh en d en S p an n u n g en . — R egierungs- b a u m e iste r R. J a c k i : F lu ch ten tafeln fü r einige R ahm enform eln.

— D r. M arkus R e i n e r : Q ualitatis’e A b h än g ig k eit d er B estim m u n g s­

g rö ß e n ein er E isen b eto n k o u stru k tio n . — K i t t e l : B eo b ach tu n g en u n d L ehren bei dem neu en E rd b e b e n in K alifornien.

D er U m b a u e in e r g r o ß e n D o n a u b rilc k o bol A u fre c b tc rlia ltn n g (los G c s a m tv e rk e b rs u n d o h n e E in b a u von N o tb rü c k e n . D ie im Zuge d er P ra g e r u n d BrUnner S tra ß e in W ien gelegene K aiser-F ran z-Jo sep h - B rü ck e (A bb. 1) g e n ü g te infolge des schnell zuneh m en d en V eik eb rs un d w egen d er E in g em ein d u n g des in d u striereich en V o ro rtes F lo rid s­

d o rf den A n fo rd eru n g en n ic h t m ebr.

Sie w a r bei 12,ß m N u tzb reite zw i­

sch en den G eländern u n d G,2 m F a b rb a b n b re ite n ic h t n u r zu schm al, so n d e rn fü r den V erk eh r m it L a s t­

w agen von G t zulässiger B elastu n g au ch zu sc h w a c h , so d aß m a n sich en tsch ließ en m u ß te, sie d u rch ein dem n eu zeitlich en V erk eh r e n tsp rech en d es B au w erk zu ersetzen.

M it R ü ck sich t a u f die W ich tig ­ k e it u n d U n en tb eh rlich k eit d er B rücke fü r d en öffentlichen V erkehr w u rd e so v o rg eg an g en , d aß die g esam ten A rb eiten bei voller A u fre c h te rb a ltu n g des d a rü b e rg e h e n d e n d ich ten S traß en - u n d des d a ru n te rg e h e n d e n E isen ­ b ah n - u n d S ch iffah rtv erk eh rs ohne E in b a u von behelfsm äßigen E in rich ­ tu n g e n d u rc h g e fü h rt w erd en k o n n ten . Z u diesem Zwreck w u rd e z u n ä c h st s tro m a b w ä rts , d ic h t n eben d er alten B rücke, die eine H älfte d e r n euen d er g an zen L änge n a c h fertig g e stellt un d

dem V erk eh r ü b erg eb en (A bb. 2). H ierauf w u rd e die a lte B rücke a b g e tra g e n u n d an ih rer Stelle die a n d e re H älfte d e r n euen au fg estellt, m it der in V erk eh r befindlichen H älfte v e rb u n d en u n d fertig­

g e ste llt, s o d a n n d e r vorläufige M ittelträg er a u s ­ g e b a u t (A bb. 3). N ach diesem V o rg an g , d er erst d u rc h ein b eso n d eres u n d — so w eit b e k a n n t — hier zum e rste n m a l a u g ew en d etes E in b au v erfah ren der S tro m b rü c k e n trä g e r m öglich w u rd e , w ar m an in d er Lage, n ach F e rtig ste llu n g d e r A rb eiten in der stro m a u fw ä rts gelegenen H älfte eine ungeteilte, ein ­ h eitlich e F a h rb a h n dem V erk eh r zu ü b erg eb en .

N ach einem B erichte von M in isterialrat H a f n e r in d er V. D .I.-Z eitschrift 1925, H eft 47, g lied ert sich das B rü c k e n b a u w e rk in eine 42G, 1 m lange F lu t­

b rü ck e a u f d er F lo rid sd o rfe r S eite, eine au s vier v o llw an d ig en B o g en träg e rn g eb ild ete 335,1 m lange S tro m - u n d eine 83,9 m lange K aibrücke. A uf beid en U fern schließen sich Z u fa h rtra m p e n a n , so d aß d e r B au eine G esam tlänge von 1,3 km h at.

D ie N u tz b re ite d e r B rücke sow ie die d er s ta d t­

seitigen R am p e b e tr ä g t 24 m, je n e d er linkseitigen R am p e 31,1 m.

Von den IG P feilern u n d d en beiden W id e r­

lagern, die den Ü b erb au zu tra g e n h ab en , w u rd en 14 a u f E isen b eto n u n d 3 a u f E isen sen k k asten g e ­ g rü n d e t; hiervon m u ß ten je n e d e r S tro m b rü ck e bis zu ein er Tiefe von 9,9 bis 14,0 m u n te r N W der D o n a u ab g e se n k t w erden. A uch das M auerw erk

d er Pfeiler, W id erlag er u n d R am p en m au ern b e ste h t au s B eton u n d ist d u rch w eg m it G ra n itq u a d e rn verkleidet. Die g esam ten Ü b erb au ten d er B rücke besteh en a u s E isen. In den F lu tu n d K aib rü ck en feld ern sin d sieben u n te r d e r F a h rb a h n liegende V o llw a n d trä g e r an g e o rd n e t, w ä h re n d in den vier S tro m feld ern je zw ei m äch tig e V ollw andbogen m it Z u g b an d d a rü b e r h in au srag en . Die E n tfe rn u n g e n d e r P feiler­

m itten b etrag en bei den zw ölf F lu tb rü c k e n 35,1, 10 X 35,5 u n d 36 m, bei den vier S tro m b rü c k e n 4 X 83,8 m u n d bei d e r K aib rü ck e 15,1, 4 X 9,5, 2 X 14.2 u n d 4,1 m. Die H a u p tträ g e r d er Flut b rü ck e bilden vier G ruppen G erb e rträ g e r m it G elenken in den Ä u ß en feld ern , jen e d er K aib rü ck e liegen a u f flußeisernen P e n d e istü tz e n frei auf.

Die 13,8 m b reite F a h rb a h n b ie te t R aum fü r den zw eigleisigen V erk eh r von S traß en b ah n zllg en d er sch w ersten A rt u n d drei Reiben L astfu h rw erk en von 12 bezw . 28 t G esam tgew icht. D ie je 5,1 m b reiten Gehwege sin d fü r eine gleichförm ig verteilte B elastu n g vou 4G0 kg/m - b erech n et. Die B e a n sp ru ch u n g en d er E isen trag w erk e liegen n a c h d er österreich isch en S traß en - bezw . E isen b ah n b rü ck en - vo rsch rift in n e rh a lb d er zulässigen G renzen u n d b e trag en im

D ie alte K a is e r -F ra n z -J o s e p h -B rü c k e ü b e r die D o n au ^ in W ien.

A bb. 2. D ie H älfte d er n eu en B rücke dem V erkehr übergeben, die alte zum T eil ab g etrag en .

A bb. I.

(2)

7G8 DIE B AUT ECH NI K, Heft 54, 11. Dezember 1925.

H öchstfall 1000 kg/cm *, bei W ind 1200 kg/cm'-'.

D er B au w u rd e an fan g s Mai 1913 b egonnen u n d sollte n a c h dem u r ­ sp rü n g lich au fg estellten B au p lan in 4 '/, J a h re n b een d et w erd en . D urch den K rieg u n d seine w irtsch aftlich en Folgen, die die A rbeiten zw ar w ied er­

h o lt in s S to c k e n , jed o ch nie vo ll­

stä n d ig zum S tillstä n d e b ra c h te n , v e r­

zögerte sich die F e rtig ste llu n g bis B ude 1923.

W ie au ch A bb. 4 zeigt, b ild e t die neue F lo rid sd o rfe r B rücke w egen der Z w eck m äß ig k eit ih re r A n lag e, der G roßzügigkeit d er A u sfü h ru n g u n d n ic h t z u le tz t d an k d e r E in fac h h eit und G efälligkeit ih re r a rc h ite k to n i­

schen A u sg estaltu n g ein w ürdiges B au d e n k m a l W iens. Sie g ib t ein g u te s Z eugnis von d er L e istu n g s­

fäh ig k eit d er österreichischen In d u s trie sow ie von d er T a tk ra ft d er In g en ieu re

Ö sterreichs u n d d a rf m it R echt zu den sch ö n sten B rücken d er Gegen w a rt g ezäh lt w erden.

A bb. F lo risd o rfe r B rücke, e rb a u t an Stelle d er K a is e r-F ra n z -J o s e p h -B rü c k e ü b e r die D o n au in W ien.

Biicherscliau.

„ H iitto “ D es I n g e n ie u r s T a s c h e n b u c h . H erausgegeben vom A k ad em i­

schen V erein H ü tte E. V. in B erlin. 25. n e u b e a rb e ite te A uflage.

I. B and. B erlin 1925. V erlag von W ilhelm E rn s t & Sohn. 1080 S.

P re is: ln L einen 13,20 R.-M., in L ed er 15,90 R.-M.

D ie „ H ü tte “ h a t sich z w ar n iem als d a m it beg n ü g t, von A u flag e zu A uflage in dem selben G ew ände zu erscheinen, diesm al h a t sie a b e r ein g an z besonderes G ew an d angelegt, ein Ju b iläu m sk leid . Obgleich d er I. B and, w ie au ch schon früher, sich im w esentlichen a u f die g ru n d leg en d en , die H ilfs -W isse n s c h a fte n des In g en ieu rs b e sc h rä n k t, die im allgem einen vom S tu rm e d er Zeiten w enig b e rü h rt w erd en , sin d d iesm al doch säm tlich e A b sc h n itte g rü n d lic h u m g e a rb e ite t u n d zum T eil auch w esentlich e rg ä n z t w o rd en . D ie Z ahl d er fach ­ w issenschaftlichen B earb eiter allein des I. B andes is t a u f 33 gestiegen.

Z w ischen die A b sch n itte „M echanik“ u n d „ W ä rm e “ is t ein A b sc h n itt

„T echnische P h y sik “ n eu eingeschoben w o rd en , in dem u n te r I. der S c h w in g u n g sv o tg an g bei einfachen u n d g ek o p p elten S ch w in g u n g s­

gebilden, u n te r II. die B erechnung d er S chw ingungszahlen fü r Saiten, L u ftsäu ien , S täb e u n d W ellen, u n te r III. die schw ingungstechnischen P rin zip ien d e r m ech an isch en L eistu n g sab g ab e, u n te r IV . die A k u stik (Schallfeld, S c h a lla p p a ra te , F req u en zb ereich von S p rach e u n d Musik, A k u stik g ro ß e r R äum e), u n te r V. d er S ch u tz gegen E rsc h ü tte ru n g e n u n d S c h a llü b e rtra g u n g u n d u n te r VI. die O p tik b e h a n d e lt w erden.

Es is t dies ein e rs te r V ersuch, der, wie au ch d as V o rw o rt b esag t, noch n ic h ts V ollendetes d a rs te llt, a b e r sicherlich einen -wertvollen A nfan g fü r etw as in sp ä te re n A u fla g e n ebenso V ollendetes w ie die ü b rig e n A b sc h n itte b ild et. B ezüglich des „ A n h an g es“ d a rf v ielleich t ein W unsch für die n ä c h ste A u flag e ausg esp ro ch en w e rd e n : D as K ap itel VI soll n a c h seiner Ü b ersch rift e n th a lte n die „G esetze zum S chutze des g ew erblichen E ig e n tu m s“. D as „D eu tsch e R eichsgesetz betreffend den S chutz von G e b ra u c h sm u ste rn “ is t d o rt im A uszug a b g e d ru c k t zu finden, d as doch viel w ichtigere „D eu tsch e P u te n tg e se tz “ hingegen ist n u r m it wrenigen Z ah len an g ab en ab g eta n . D ieser kleine M angel h a t n a tü rlic h für den W e rt des ganzen W erkes, das im übrigen k ein er E m p feh lu n g b edarf, n ic h ts zu bedeuten. D ru ck , P a p ie r u n d A u ssta ttu n g sin d — w ie im m e r — v orzüglich. Z w e i l i n g . D ie v e re in fa c h te B o ro clm u n g b ie g s a m e r P l a t t e n . V on ®r.= 3 itg

H. M a r c u s . B erlin 1925. V erlag von Ju liu s S pringer. P reis 5,10 R -M . In einem kleinen W erkchen von 91 Seiten u n te rn im m t es der V erfasser, fü r rin g su m au flieg en d e, k reuzw eise b e w e h rte P la tte n e in ­ fache u n d g e b rau ch sfertig e F o rm e ln d er H ö ch stw erte d er in n eren K räfte zu geben. E r b e h a n d e lt im ersten Teil B elastu n g durch gleichm äßig v erteilte L ast, im zw eiten T eil d e n F a ll d e r E in zellast in d e r P la tte n m itte , beide Male fü r freie A u fla g e ru n g a u f allen R ändern, volle E in sp a n n u n g eines T eils o d er aller R ä n d e r u n d für in ein er od er n a c h allen R ichtungen d u rch lau fen d e P la tte n . A ls R ich tsch n u r n im m t der V erfasser die M om entenw erte, die er in seinem B uche ü b e r die T heorie elastisch er G ew ebe m it Hilfe d er E la stiz itä tsth e o rie fü r die iso tro p e P la tte e rrech n et b a t. F ü r die F o rm d e r N äh erungsform eln g eh t er von dem alten N äh eru n g sv erfah ren au s, d as die D u rch b ieg u n g zw eier se n k re c h t z u e in a n d e r ste h e n d e r m ittle re r P la tte n s tre ife n von d e r B r e it e l e in a n d e r g leich setzt u n d d a ra u s folgend die B elastu n g p a u f die beiden R ich tu n g en im u m g ek eh rten V erh ältn is d e r D urch-

A bb. 3. A u sb au des M ittelträg ers in einem S tro m feld ; die neue B rü ck en h älfte im V erkehr. Z w eiter B au ab sch n itt.

biegungen v erteilt, die diese Streifen u n te r einer L a s t p = 1 erfahren.

D ie so e rh alten en B iegungsm om ente w erd en m it 9)1 bezeichnet. N un n im m t d e r V erfasser an, daß die zu einem gebogenen M ittelstreifen se n k re c h t steh en d en Streifen, d eren ) Q u e rs c h n itt'a m R an d e w ag erech t a u flie g t, in d er M itte je d o c h die N eigung d er elastischen L inie des gebogenen S treifen s an n eh m e n m uß, a u f den le tzteren einen e n t­

la ste n d e n D rillu n g sw id e rsta n d au sü b en . D er B ru ch teil q, u m den die B ieg u n g sm o m en te d a d u rc h v e rk le in e rt w-erden, w ird d u rch eine n ic h t n ä h e r ab g eleitete, einfache F o rm el d arg estellt, so daß die für die B em essung in R ech n u n g zu stellen d en B in g u n g sm o m en te M = 9Jf (1 — q) — 9)1 r betrag en . D ie gew äh lte F orm el fü r v w ird durch die sich erg eb en d e g u te Ü b e re in stim m u n g d e r d a m it au sg erech n eten N äh eru n g sw erte fü r die B iegungsm om ente in P la tte n m itte u n d an den E in sp an n u n g sstellen m it d e n e n tsp rech en d en W e rte n seines Buohes ü b e r elastische G ew ebe g erech tfertig t.

D er A nteil d e r L a st q p o d er q P , d e r d u rch D rillungssteifigkeit d e r S treifen ü b e rtra g e n w erd en soll, b e tr ä g t bei d e r freiau flieg en d en P la tte Viai hei d u rc h la u fe n d e n P la tte n Vs bis 7o> bei a llseitig e in ­ g esp a n n te n P la tte n 5/38 d er g esam ten B elastung. D ieser L a st­

ü b e rtra g u n g d u rc h den D rillu n g sw id e rsta n d en tsp rech en n a tü rlic h am R an d e u n d in sb eso n d ere in den E cken d e r freiau flieg en d en P la tte g ro ß e D rillu n g sm o m e n te , die sich in E ck k räfte u n d Z u satzb e lastu n g des R a n d a u fla g e rs um setzen. D iese G rößen w erd en d u rch die F o rm eln S. 52 b is 55 zu klein w ied erg eg eb en , u n d z w ar in der H a u p tsa c h e deshalb, w eil d e r V erfasser, n a c h d e m er fü r die M om ente in d er M itte eine Q u erdehnungsziffer m = o o angenom m en b a t, je tz t in d er Ecke die W erte d er E la stiz itä tsth e o rie m itr » = 10/8 z u r R ic h t­

linie sein er N äh eru n g sfo rm eln m ach t. D a d u rc h zeigt sich a u f S. 55 eben d as befrem dliche E rgebnis, daß im D ia g o n a lsc h n itt d e r M ittelw ert des B iegungsm om ents von M itte u n d E cke = 4 -0 ,0.. 99 _ ~ Pj

l oU

w ird , w o doch die einfachen sta tisc h e n G leichgew ichtsbedingungen

(3)

Fachschri ft für das gesamte Bauingenieurweseli. 769

für jedes Formänderuugsgeketz, auch bei festgehaltenen Ecken, einen p/a

M ittelwert von erfordern, der bekannt ist (C. B a c h ), und den die richtige A nw endung der E lastizitätstheorie für jeden W ert von m ergibt.1) Der weiteren Frage, ob bei seiteuparalleler Bewehrung den Plattenstreifen solche D rillungsm om ente zugem utet werden dürfen, insbesondere bei der im Randgebiete verringerten Bewehrung der Marcusschen Beispiele, ist wohl nicht die genügende A ufm erksam keit gewidm et. Die zur Aufnahme der D rillungsm om ente erforderliche Bew ehrung bedürfte noch einer eingehenden Erörterung. Die gefähr­

lichsten Punkte sind nicht n u r die Ecken freiaufliegender P latten, sondern auch die Mitte des P lattenviertels bei eingespannten q u ad rati­

schen P latten, etw a in Höhe der W endepunkte der elastischen Linie der M ittelschnitte, wo die D rillungsm om ente hohe W erte erreichen.

Solange diese Fragen nicht geklärt sind, wird m an auf die durchaus unsichere M itwirkung der D rillungsm om ente verzichten m üssen; dam it wird</> = 0 und r = l, für alle Fälle, und die Formeln entsprechen der des bekannten Steifenverfahrens, bei dem m an die Durchbiegungen der m ittleren Streifen für die P lattenm itte einander gleiohsetzt. Diese Form eln w erden dem Ingenieur gute Dienste

leisten können. Sl'.=3n S- H eb. L e i t z.

B eton-K alender 1926. Taschenbuch für Beton- und Eisenbetonbau sowie die verw andten Fächer. Herausgegebeu von der Zeitschrift „Beton u.

Eisen“. XX. Jahrgang. 2 Teile m it 1036 Textabbild. Berlin. Verlag von Wilhelm E rnst & Sohn. Preis Teil I geb., Teil II kart. 7,20 R.-M.

Kurz nach der öffentlichen Bekanntgabe der neuen deutschen Eisenbeton- und Betonbestim m ungen vom Septem ber 1925 ist der neue, zwanzigste Jahrgang des in weiten Fachkreisen bekannten und beliebten Beton-Kalenders erschienen, und zwar, ebenso wie für 1925, in zw eibändiger handlicher Ausgabe. D er erste Band behandelt die Hilfswissenschaften und Bestim mungen, w ährend im zweiten Bande die A nw endungen der Eisenbetonbauw eise auf die einzelnen Gebiete des Hoch- und Tiefbaues eingehend, wenn auch naturgem äß in knapper D arstellung erörtert sind. Schon ein Blick in den neuen Jahrgang lehrt, daß er zeitgemäß bearbeitet, weiter ausgestaltet und wesentlich vervollkom m net ist. Ist doch der Teil I um 35 Seiten, der Teil II sogar um 101 Seiten an Umfang gewachsen! Eine große Anzahl neuer Namen von gar gutem Klang, deren Aufzählung wir uns hier versagen müssen, finden sich in dem Verzeichnis der Mit­

arbeiter des K alenders; sie bürgen dafür, daß etwas Gutes geleistet ist.

Von N eubearbeitungen seien besonders hervorgelioben im Teil I die K apitel: „Statische Berechnung ebener P la tte n “, „Zem entm örtel und Beton“, „Luftm örtel und hydraulische Mörtel“, „Statische Berechnung der E isenbetonbauten“, sowie die am tlichen deutschen Bestim mungen vom Septem ber 1925 und die ausländischen Eisenbetonbestim m ungen, zu denen übrigens die englischen, schwedischen und italienischen Be­

stim m ungen neu hinzugekomm en sind. Daß auch die neuen preußischen Vorschriften für die V erwendung von Flußstahl für Hochbauten sowie die Vorschriften der Deutschen Reichsbahn für eiserne Eiseubabnbrücken, beide vom 25. F ebruar 1925, überall gebührend berücksichtigt sind, bedarf kaum der Erw ähnung.

Zu S. 175 w ird uns berichtigend m itgeteilt, daß als Vorsitzender des „D eutschenT raßbundes“ gegenw ärtig der D irektor Heinrich P i c k e l , K ottenheim , w irkt, und daß Prof. R o s D irektor der M aterialprüfungs­

an stalt Zürich ist.

W ir w erden ferner darauf hingewiesen, daß die au f S. 433 des Teiles I abgedruckten „Regeln lür die Lieferung und Prüfung von Mauerziegeln (Backsteinen)“ vom 8. Dezem ber 1919 nicht m ehr gültig, sondern durch das auch behördlich eingeführte N orm enblatt „Mauer­

ziegel (Backsteine) D inorm 105“ vom A ugust 1922 ersetzt sind (vgl.

dazu u. a. Zentralbl. d. Bauverw. 1923, S. 8 u. S. 501, ferner die vom Reichsverdingungsausschuß aufgestellten Technischen Vorschriften für Bauleistungen von 1925 u n te r II. A. 2). I n h a l t l i c h weicht übrigens das „N orm enblatt“ nu r wenig von den „Regeln“ ab. — Über eine Berichtigung zu S. 298 (Schubspannungen) folgt später besondere Mit­

teilung.

Im Teil II bilden nam entlich die neuen, gründlich bearbeiteten Kapitel D achbauten, Straßenbau, W asserbau und W asserkraftanlagen eine wichtige Erw eiterung des Stoffes, aber auch die übrigen K apitel zeigen wesentliche F ortschritte und vor allem eine zeitgemäße D urch­

arbeitung.

So w ird der neue Jahrgang durch seine erstaunliche Reichhaltigkeit und durch die Zuverlässigkeit seiner A ngaben, auch durch seine vortreffliche A usstattung, die dem rührigen Verlage alle Ehre m acht, ohne Zweifel sich wiederum zahlreiche neue Freunde erw erben und sich die früheren erhalten. Einer ausdrücklichen Em pfehlung bedarf der Beton-Kalender heute wohl nicht mehr. Ls.

‘) H. L e i tz , Die Berechnung der freiaufliegenden rechteckigen Platte. 1914, Wilhelm E rnst & Sohn, sowie „Die B autechnik“ 1923, S. 163: Eisenbew ehrte P latten bei allgemeinem Biegungszustande.

A p ra c tlc a l tre a tlso ou Suspousion B rid g es. By D. B. S te in m a n . New York 1922. J. Wiley & Sons (London, Chapm an & Hall).

VIII u. 204 S., 58 Abb., 3 Tafeln. Preis 1 £.

Seitdem im Jahre 1905 das bekannte W erkeben von Dr. B o h n y

„Theorie und K onstruktion versteifter H ängebrücken“ erschienen ist, sind zw ar zahlreiche Brücken dieser A rt gebaut und noch mehr Entw ürfe veröffentlicht worden — ich erinnere an die Kölner W ett­

bewerbe — es fehlt aber an einem W erke, das den heutigen S tand des H ängebrückenbaues erschöpfend zusammenfußt. Auch die an sich vorzüglichen A bschnitte über dieses Gebiet in den größeren W erken über den ganzen Brückenbau (H andbuch der Ingenieurwissenschaften, Schaper, Bernhard) bieten dafür keinen vollen Ersatz, ebensowenig wie das Buch „Ponts suspendus“ von Leinekugel le Cocq (Paris 1911) dem in der Praxis stehenden Ingenieur etwas bietet. Ich halte es deshalb für richtig, die A ufm erksam keit der Eisenbauer auf dieses allerdings schon 1922 erschienene W erk zu lenken, das diese Lücke zum großen Teile ausfüllt.

D er Verfasser ist ja wohl allen Brückenbauern, nicht nu r denen, die die englische F achliteratur kennen, längst bekannt durch wissen­

schaftliche Arbeiten und seine T ätigkeit als beratender Ingenieur bei großen Brückenbauten und Entw ürfen der letzten Juhre. Ich erinnere an seinen E ntw urf für Sydney.1)

In dem ersten A bschnitt des Buches entwickelt er kurz, aber klar und ziemlich vollständig die gewöhnliche Theorie der H ängebrücken ohne und m it V ersteifungsträger in Höhe der F ahrbahn uud in unm ittelbarer V erbindung m it dem Kabel. (Die genauere Theorie hat er in einem besonderen Werke dargestellt.)

Der zweite A bschnitt bespricht die konstruktiven Einzelheiten, die den H ängebrücken eigentüm lich sind. Die reiche Erfahrung des Verfassers m acht diesen A bschnitt besonders anregend, wenn auch naturgem äß hier gerade am erikanische A usführungen und Bauweisen stark in den V ordergrund treten. Es dürfte aber von allgemeinem Interesse sein, daß der Verfasser u. a. ein Bild eines Entw uries zu einer Eisenbahnbrücke von rd. 270 m Stützw eite m it A ugenstabketten und einfachem Versteifungsträger bringt, also offenbar diesen Typ für Eisenbahn brücken als durchaus möglich ansieht.

Der dritte A bschnitt bringt sehr g u t ausgewählte Beispiele der zu einem E ntw urf erforderlichen Berechnungen. Er w ird besonders Studierenden und jüngeren Berufsgenossen äußerst lehrreich sein.

Ganz besonders wertvoll scheint mir der vierte A bschnitt. Er bringt eine eingehende D arstellung der M outagevorgänge, insbesondere der Kabel aus parallelen D rähten, aber auch von anderen Häuge- brückenformen, z. B. der Kölner Straßenbrücke.

In einem Auhang gibt der Verfasser drei K urvenblätter, die zur schnellen E rm ittlung der größten uud kleiusten Momente und Quer­

kräfte einfach statisch unbestim m ter H ängebrücken m it und ohne Belastung der Rückhaltekabel verw endet werden können.

Der W ert des in bezug au f Druck und Abuilduugen glänzend ausgestatteten Buches liegt in der klaren, übersichtlichen Zusam m en­

stellung des ganzen, sonst w eit zerstreuten Stoffes. Jedem des Englischen m ächtigen Brückenbauer, der sich m it Hängebrücken be­

fassen will, ist es auf das w ärm ste zu empfehlen. M ü lle n h o ff.

Tem poral u rselnvanknugeu und T em p o ratu rb ew eg u u g en von Beton- und S teiu b rü c k o u . Von S r.= 3 'u3- F r i e d r i c h V o g t. 77 S. m it 11 Textabb. Berlin 1925. Verlag von Wilhelm E rnst & Sohn.

Preis geh. 5,70 R.-M.

Bei der Berechnung von statisch unbestim m ten Tragwerken, die im Freien liegen, spielt die Berücksichtigung des Einflusses von W ärm eschwankungen eine bedeutende Rolle. Bei eisernen Bauwerken lassen sich diese Einflüsse verhältnism äßig leicht verfolgen. Das Elastizitätsm aß des Baustoffes ist praktisch unveränderlich, der W ärm ezustand der einzelnen Teile des Tragw erkes läß t sich aus wenigen Beobachtungen leicht angeben, w odurch eine hinreichend genaue Berechnung des äußeren und inneren Gleichgewichtes möglich ist, sogar m it Berücksichtigung ungleichm äßiger Erw ärm ungszustände (wenn z. B. ein H auptträger im Schatten liegt) und des räum lichen Zusam m enhanges der einzelnen Teile des B auw erks.2)

W esentlich schwieriger liegt die Aufgabe bei Brücken aus Stein, Beton oder Eisenbeton. Die Praxis pflegt sich hier so zu helfen, daß eine gleichmäßige W ärm eänderung des Gewölbes in allen Teilen um + 10 bis 2 0 ° vorausgesetzt wird, auch die meisten am tlichen Vor­

schriften verlangen die Berücksichtigung einer Tem peraturschw ankung von i 15 °. Bei flachen Gewölben m it ansehnlicher Scheitelstärke erhält m an dabei leicht bedeutende Zusatzspannungen.

Daß diese B erechnungsart den w irklichen Verhältnissen nicht entspricht, ist bekannt. Bei einem gewöhnlichen Gewölbe m it Stirn­

J) Vergl. „Die B autechnik“ 1925, Heft 3.

2) S r =3u(l. K. P o h l, Beitrag zur statischen Berechnung von Bogen­

brücken als räum liche Fachwerke, „Die B autechnik“ 1923, S. 111.

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170 DIE BA UT E CH N IK , Heft 54, 11. Dezember 1925.

m auern ist der ganze Rücken dem Einfluß der Luftw ärm e entzogen, Sonnenbestrahlung pflegt nu r eine Stirnseite zu erw ärm en. Die W ärm e dringt langsam in das Innere des Gewölbes ein, und wenn es jem als überhaupt möglich sein wird, diesen verwickelten Vorgang in seiner Einw irkung auf die Spannungsverhältnisse im Innern des Gewölbes durch die Annahme einer m ittleren Tem peraturzu- und -abnahm e einigermaßen wiederzugeben, so wird ein solcher Ersatzw ert die besonderen Verhältnisse des einzelnen Bauwerks, z. B. Stärke und Breite, berücksichtigen müssen. Es sei nur d arauf hingewiesen, daß bei einem größeren W ärm eunterschiede der beiden Stirnflächen eines Gewölbes, der längere Zeit anhält, die Mantellinien nicht m ehr gerade bleiben, w as N orm alspannungen senkrecht zur Brückenachse zur Folge hat.

Die vorliegende A rbeit von V o g t stellt einen ausgezeichneten Versuch dar, in diese schwierigen V erhältnisse einzudringen. Der erste Teil gibt eine sehr erw ünschte Zusam m enstellung aller wichtigeren bisherigen Beobachtungen der Bewegungen von Betonbauten, sow eit sie sich auf die alleinige W irkung von W ärm eschw ankungen zurück- fübren lassen. Die eingehenden Messungen von S c h ü r c h am Lang- wieser Talübergang sind hier besonders zu erw ähnen; sie zeigten schon, daß die täglichen T em peraturschw ankungen nur stark gedäm pft, verzögert un d n u r bis zu einer geringen Tiefe in den Beton eindringen.

Im zweiten Teil entw ickelt der Verfasser eine Theorie für das Eindringen der W ärm e in einen homogenen Betonkörper. Hierbei werden der Ü b e r g a n g der W ärm e aus der Luft an die feste W and des Körpers und ihre F o r t l e i t u n g in das Innere unterschieden.

Das Ergebnis ist eine Differentialgleichung für die innere Wärme- leituug, die die däm pfende W irkung der Tiefe und den Einfluß der Zeit zahlenm äßig zu erfassen erlaubt. Es ist also hiernach möglich, einen gegebenen äußeren T em peraturverlauf an beliebiger Stelle im Innern des K örpers zu verfolgen und anzugeben, welche T em peratur an dem betrachteten F unkte entstehen und nach w elcher Zeit dies eintreten wird.

Im dritten Teil versucht der Verfasser, die m ittlere Tem peratur- Schwankung J T zu bestim m en, die einer statischen Berechnung zu­

grunde gelegt werden könnte, indem er auf Grund seiner Theorie Uber die W ärm eleitung die höchsten und niedrigsten mittleren Tem peraturen des B a u w e r k s als Funktion der erfahrungsgem äß ungünstigsten ä u ß e r e n T em peraturschw ankungen und der Ab­

messungen des Bauwerks (Gewölbestärke) berechnet. Es ergeben sich Tem peraturschwrankungen im Bauwerk, die bei 20 cm Stärke 45°, bei 1 m Stärke noch 33° betragen. Die vorschriftsm äßige Annahme von J T = ± 15° = 30° erscheint hiernach eher zu günstig, allerdings beziehen sich die Zahlen von Vogt aut Gewölbe m it freiliegender Rückenfläche.

Auch der Vergleich von Scheitelbewegungen au f Grund seiner Berechnung eines m ittleren J T m it beobachteten W erten zeigt, daß Vogts U ntersuchung den wirklichen Verhältnissen recht nahe zu kommen scheint. Leider ist das B eobachtungsm aterial in dieser Beziehung vielfach lückenhaft, weil die Messungen im m er nu r an den Scheitelpunkten der Stirnflächen vorgenomm en w urden, wo ohnehin ungewöhnliche Spannungs- und Form änderuugsverhältnisse herrschen.

Aus diesem Grunde m öchten wir die treffliche Schrift von Vogt auch besonders jeder Behörde und jed er B auunternehm ung, die sich m it der A usführung von B etonbauten zu befassen haben, dringend zum Studium empfehlen. Mit weniger Kosten und geringerem Zeit- aufw ande als bisher lassen sich einige wenige Zahlen gewinnen, die uns auf Grund der U ntersuchungen Vogts ein klareres Bild von dem W ärm e- und vielleicht auch von dem Spannungszustande des Bau­

w erks geben können, als dies bisher möglich gewesen ist.

2>r.=3ng. K. P o h l.

L in ie n fü h ru n g . Von Prof. S>r.=3'i{|- G ie s e , P rof ®r.=3ttg. B lu m und Prof. ®r.«3üfl- R is c h . Teil II, Bd. 2 der H andbibliothek für i Bauingenieure. 435 Seiten m it 184 Text-Abbild. Berlin 1925. Ver­

lag von Julius Springer. Preis geb. 21 R.-M.

D as trefflich ausgestattete, kurz, verständlich und übersichtlich abgefaßte W erk behandelt in zwei H auptabschnitten die Eisenbahn­

geographie, sowie die Linienführung und allgemeine Bahnanlage. Im einzelnen finden sich beim 1. A bschnitt nach einer Einleitung A. „Die für den Verkehr wichtigsten geographischen Gebilde“, B. „Die Eisen­

bahngeographie D eutschlands (M ittel-Europa)“, ferner beim 2. A bschnitt I. Einleitung, II. W irtschaftliche Erwägungen, III. Eisenbahnfahrzeuge, IV. Betriebstechnische Grundlagen der Linienführung, V. Bautechnische V orschriften und Gestaltung der Bahnanlage, VI. G rundsätze für die Linienführung, VII. Schutzanlagen, VIII. Lage der Bahn zu anderen Verkehrswegen, IX. Bau- und Betriebskosten, X. A usführung der technischen Vorarbeiten, XI. Geschäftsgang bei der H erstellung von Eisenbahnaulagen, X II. Bauausführung einer Eisenbahn.

Dieses W erk, das eine recht bem erkenswerte und ergiebige E in­

leitung Uber Geographie, Gründe, A rten und Anforderungen des Ver­

kehrs, über seine Stellung zur N atur, über seine Gesamt-Anordnung und Änderungen, über seine Freunde und Feinde gibt, führt uns in interessanter Weise in diesen heute so bedeutenden, im Leben der Völker unentbehrlich gewordenen Zweig des Ingenieurwesens nach zeitgemäßen, allgemein weltwirtschaftlichen und betriebstechnischen Gesichtspunkten ein.

Ein solches Buch, das die Gesam t-Erfahrungs-W issenschaft groß­

zügig und einheitlich zusam m enfaßt und verständlich darstellt, muß für den Interessierten als unentbehrlich bezeichnet w erden; es kann dem Lernenden u n d dem reifen P raktiker nachhaltig zur Anregung, zur Belehrung sowie zum A nhalt dienen. Bei einer Neu-Auflage w ürde es sich empfehlen, das W erk nicht „Linienführung“, sondern

„Linienführung der E isenbahn“ zu nennen.

5>r.=3uß- H e r b s t , Regierungs- und Baurat.

V e n v ltte rn n g in d e r N atu r und an B auw erken. F ür Bau-, K ultur- und Erhaltungsingenieure, A rchitekten usw. Von Prof. Ing. Vinzenz P o lla c k . Bd. 30 der „Technischen P ra x is“. Mit 120 Abb. u n d einer Tafel. 5G3 S. Wien, W aldheim -Eberle A.-G., u. Leipzig, Otto Klemm.

Preis 4,50 R.-M.

Die Stoffmenge, die sich hinter dem vorstehenden schlichten Titel verbirgt, überrascht den Leser sohon beim flüchtigen D urchblättern des Buches m it seinen zahlreichen Literaturangaben. D ringt er aber tiefer in das Studium des Werkes ein, so muß er vollends staunen über die fruchtbare Arbeit, die hier geleistet worden ist, und dem Verfasser D ank dafür wissen. Zum erstenm al ist hier das g a n z e Gebiet der Gesteinsverwitterung s o w o h l in der N atur a l s a u c h an Bauwerken vorgeführt, und zw ar u nter Berücksichtigung aller bekannten erreichten Ergebnisse und der neuesten Forschungsstandpunkte. Und nicht nur auf den N aturstein w ird die B etrachtung beschränkt; sie erstreckt sich (unter Ausschluß des Holzes) auch auf alle übrigen H auptbau- stoffe: Ziegel, Eisen, Beton.

Es ist hier nicht möglich, auch nur einen entfernten Begriff zu geben von dem bis in die äußersten W inkel m aterialkundlichen Wissens führenden Reichtum des Buches und von der G ründlichkeit der sach­

lichen Behandlung des gewaltigen Stoffes, von dem der Verfasser im Vorw ort bescheiden sa g t, daß er n u r einen kleinen A bschnitt aus dem großen K apitel der technisch-praktischen Geologie und Morpho­

logie nebst ihren Hilfszweigen geben wolle. Die folgende gedrängte Inhaltsübersicht m uß hier genügen.

Der erste „Allgemeine Teil“ des Buches ist vorwiegend der Ver­

w itterung in d e r N a t u r gewidm et, und es werden hier die letzten Grundlagen für E rkenntnis und Verständnis der Steinverw itterung behandelt. Demgemäß sind Gebirgsbildung, Gesteinsbildung und -Zerstörung, letztere als physikalische, chemische und organische Ver­

w itterung gegliedert, die H auptthem en des „Allgemeinen Teils“. Es kommen da zur Besprechung: die verschiedenen geotektonischen Vor­

gänge, die K ontraktionstheorie un d Gebirgsfaltungslehre, die Isostasie usw .; ferner: V erw itterung und Zersetzung im besonderen, m it breiter D arstellung des „Sonnenbrand“schadens, Frostsprengung, K ontraktions­

formen, Spalt- und Kluftbildung, Bodenbildung, M aterialverfrachtung der verschiedenen A rt, Sedim entierung, Diagenese, E rhärtung usw.

Bei den Kapiteln V erw itterung und Bodenbildung w ird die neuzeitige V erw itterungslehre unter der M itzugrundelegurg der im m er m ehr sich auswachsenden und für die praktischen Anwendungen Bedeutung gewinnender! Kolloid- oder Dispersionschemie erörtert. Die W irkung der Rauchgase auf Bausteine (nebenher auch auf Böden und sogar Pflanzenwuchs) kom m t schon im „Allgemeinen Teil“ vorbereitend und im Anschluß an Beobachtungen an den Domen von Köln und Ulm usw.

zur Sprache. D ann folgen K apitel ü b er Steinschäden durch Algen-, Pilz-, Flechten- und M ooswucherung, über Farbenw echsel und Ver­

w itterungsverlauf bei Gesteinen sowie bereits ü ber Schutzm ittel für Bausteine nebst den Sächsischen un d den Rathgenschen Versuchen hierzu und endlich über M oränenbildung.

Im „Besonderen Teil“ des Buches, hauptsächlich der S t e i n ­ v e r w i t t e r u n g im B a u v e r b a u d gew idm et, werden zunächst die älteren Versuche der P rüfungsanstalten für Baustoffe besprochen, nam entlich die v. Tetm ajerschen (Zürich) und die neueren U nter­

suchungen der „Geotechnischen Kommission der Schweiz“. Sodann kom m en, vorwiegend nach H irschw ald, die Verwitterungsvorgänge unter A ufführung der 14 Hirschwaldschen Sandsteinverw itterungstypen zur Erörterung. D ann folgen die Untersuchungen über Theorie der Frostwirkung, über W asseraufnahm e und Erw eichbarkeit (alles nach Hirschwald) und endlich über W etterbeständigkeit. Hierbei w ird der Garyscheu Dauerversuche gedacht und das gründliche Hirschwaldsche W etterbeständigkeits-Prüfungsverfahreu vorgeführt. W eniger als diese D arlegungen und die sonstigen eigenen Ausführungen Pollacks befriedigt das allzu kurze K apitel: „ A b g e k ü r z t e V erfahren“ (der W etterbeständigkeitsprüfung). Sein In h alt hält nicht ganz, was die Ü berschrift verspricht. Es werden näm lich hier n u r Mitteilungen über gewisse V erhandlungen auf dem VI. Internationalen Kongreß für die

(5)

F a ch s c h r i f t für das gesamte Bauingenieurwesen. 771

M aterialprüfungen der Technik, 1912 in New York, gebracht, besonders über Prüfungen von Bahn- und Straßenm aterial. Zw ar w ird auch die ausnehm ende W ichtigkeit der Beurteilung der W etterbeständigkeit v o r der V erw endung der Bausteine m it Recht hervorgehoben. Ver­

m ißt aber w ird eben gerade das E in g e h e n auf die „ A b g e k ü r z t e “ oder die sogen. „ K ü n s t l i c h e W e t t e r b e s t ä n d i g k e i t s p r o b e “. Zu einer kritischen W ürdigung dieses Prüfungsverfahrens w äre hier beste Gelegenheit und der rechte Ort gewesen. Sie fehlt — abgesehen von Hirschwalds wenig befriedigenden Ä ußerungen in seinem „H andbuch der bautechnischen G esteinsprüfung, Berlin 1912“ — in nur halbwegs begründender Weise im Schrifttum noch ganz. Dem Manne der Praxis aber ist es gerade um solch ein „A bgekürztes“ Verfahren (soweit es möglich ist) zu tun. Von besonderem Belang un d für die eigene Urteils­

bildung des Lesers förderlich sind die zahlreichen Beispiele von Stein­

verw itterung an erhaltungsw ichtigen Bauten nebst den Äußerungen der zuständigen Baubeam ten oder Forscher dazu. Es h andelt sich um die Dome von Münster in Westf., Köln u n d Ulm, um das Straßburger Münster, den Wiener Stephansdom und den Dom zu Linz, um die Kirche St. Martin in Köln und die Katholische H ofkirche in Dresden, um die W estm inster-A btei und die P auls-K athedrale in London, um die D reifaltigkeitskirche in New York sowie ferner um eine Reihe von Profanbauten. Bei diesen E rörterungen kommen die hier und da noch voneinander abw eichenden Ansichten ü ber die Schaden­

w irkung der Rauchgase zur Sprache, sodann besonders die s c h a l i g e V erw itterung, die bei den W etter- und Rauchschäden am Kölner Dom eine so große Rolle spielt. M eßvorrichtungen zur Feststellung von Bewegungen am Bauwerk durch Tem peraturw echsel (z. B. am O tto-H einricbs-B au des Heidelberger Schlosses) werden geschildert.

D ann folgen Kapitel über V erw itterung im G ebäudeinnern und Uber den Einfluß der Mörtel auf die Steine, dem v. d. K lo e s bekanntlich die V erw itterung zum großen Teil zuschreiben wollte. —■ Sehr schätzensw ert sind die auf ausgiebige Benutzung der vorliegenden Erfahrungen und das m ächtig augewachsene Schrifttum gegründeten Ausführungen Pollacks über Zement- und Betonschädenuntersuchungen.

Die mannigfachen Ursachen der Betonschäden (schädliche Stoffe im B augrunde, im G rundw asser usw.) und die entsprechenden Schutz­

maßnahm en w erden gründlich besprochen. Den Schluß bilden V er­

witterungserscheinungen an Kanälen, H afenm auern, Tunneln. Nach Besprechung der Rostschäden und des R ostschutzes, u nter Voran- steliung der neuen Lokalstrom theorie zur E rklärung der Rostbildung, schließt das Pollacksche W erk m it den Ziegelmauerwerkschäden, ins­

besondere den Salzausblühungen, und dem V erhalten der Ziegel (sowie auch der N atursteine) im Feuer und gegen Elektrizität.

P o l l a c k hat m it tief eindringender Sachkenntnis, w eitreichender E rfahrung und seltener Belesenheit in dem vorliegenden Buch ein W erk geschaffen, das im Besitze keines der zahlreichen Berufe, Verwaltungen und Einzelpersonen fehlen sollte, für die es bestim m t ist. Zu wünschen gewesen wäre möglichste V erm eidung von Frem dw örtern, an denen die deutsche rein wissenschaftliche und technische L iteratur leider überreich ist, sowie von gewissen als kleine sprachliche Schönheits­

fehler w irkenden m ehr ortsgebrauchhaften W endungen, wie z. B.;

m ehr w eniger (statt m ehr oder weniger), m indest (sta tt mindestens), Technik (statt Technische Hochschule), selbe (statt dieselbe), rückführ- bar (statt zurückführbar), ober dem (statt oberhalb des) usw. Abhilfe könnte leicht gelegentlich einer N euauflage geschehen, die dem treff­

lichen Werk zu wünschen wäre. Prof. Dr. S e i p p , Erfurt.

F eu e rsc h u tz in F a b rik e n . Wie kann der Feuerschutz in industriellen Anlagen w irksam gestaltet werden? Von Maximilian R e ic h e l i , Ober­

branddirektor von Berlin-. Herausgegeben von ‘Siviyiig. 0 . S a n d e r , O berbaurat der H am burger Feuerwehr. Berlin 1925. Verlag von Julius Springer. Preis geh. 4,50 R.-M.

Die ungeheuren Verluste, die unser N ationalverm ögen alljährlich durch Brandschäden erleidet, fordern großzügige M aßnahmen zur F euerverhütung. Als Grundlage betrachtet Reichel die B randstatistik;

er schildert die Behörden und Vereinigungen, die solche Statistiken führen, die aber Sonderzwecken dienen und nicht genügen; deshalb fordert er eine Zentralstelle für B randstatislik. Im 2. Teil behandelt Reichel die Fürsorge der Behörden und Feuerversicherungsanstalten.

W enn sich aber trotz der zahlreichen Verordnungen und Vorschriften die großen Brandschäden nicht verm indert haben, so findet er als Ursache zunächst die m angelnde Kontrolle. Aber die gesammelten Erfahrungen lassen sich auch nu r zum Teil zu Verordnungen ver­

dichten, und so zeigt Reichel im 3. Teil aus seinen Erfahrungen auf zahlreichen Brandstellen, wie Gebäude, die allgemein und selbst von Behörden als für feuerfest gehalten wurden, dem Feuer zum Opfer fallen m ußten, weil die Erfahrungen der Feuerw ehr nicht bei ihrer Genehmigung mitgesprochen hatten. Dr. Sander zieht dann im Sinne Reichels die Schlußfolgerungen; er schildert die jahrelangen Be­

strebungen aus Fachkreisen zur Erlangung einer reichsgesetzlichen Regelung des Feuerwehr- und Feuerschutzw esens, die bisher zu keinem

Ziel geführt haben. Es bleibt daher zunächst nichts weiter übrig, als bei der Regelung des Feuerpolizeiwesens durch die Gemeinden den Feuerwehren einen hinreichenden Einfluß zu sichern, was in einer größeren Zahl deutscher S tädte bereits gelungen ist; auch auf die rückständigen Verhältnisse in Berlin wird aufm erksam gem acht.

Zum Schluß r ä t Sander noch seinen Berufskollegen, ihre Forderungen möglichst unter Berücksichtigung der Betriebsnotw endigkeiten zu stellen, und so den Feuerw ehringenieur nicht als lästig, sondern als Berater u n d Helfer erscheinen zu lassen.

Das W erk m acht offenbar nicht den Anspruch, den Feuerschutz erschöpfend zu behandeln — w erden doch große Gebiete n u r ge­

streift oder nicht erw ähnt — im m erhin w ird es auch dem jüngeren F achm anne manches Lehrreiche bieten, vor allem soll es aber sowohl bei Behörden wie in Industriekreisen Anlaß geben, für einen besseren Feuerschutz zu wirken. M a e d e r, B aurat b. d. Berliner Feuerwehr.

Technische W irtsc h a fts le h re . Leitfaden zur Einführung des Technikers in die W irtschaftswissenschaften. Von Prof. T h e o d o r J a n s s e n , Berlin. 379 S. u n d 3 T extabb. Leipzig 1925. Wilhelm Engelmann.

Geb. 16 R.-M.

W ährend die U n i v e r s i t ä t die Aufgabe hat, für S taa t und Gesellschaft die F ührer auf dem Gebiete der Verwaltung, des Rechts, der Medizin, kurz der Geisteswissenschaften auszubilden, ist es Aufgabe der T e c h n i s c h e n H o c h s c h u le , den technischen F ührern für die W irtschaft die für ihre B erufstätigkeit notw endigen Richtlinien m it­

zugeben. M athem atik u n d N aturw issenschaften bildeten früher das hauptsächlichste Rüstzeug des Ingenieurs; zu den Führerpflichten des neuzeitlichen Ingenieurs aber gehört, daß er neben der Meisterschaft in technischen Dingen auch die Lehren der W irtschaftsgeschichte und W irtschaftspolitik, der E thik und Psychologie in seiner T ätigkeit au- zuwrenden weiß. Es w ird daher von der Technikerschaft besonders begrüßt werden, daß im Z eitalter der Technik ein Techniker auf einem Gebiete das W ort ergreift, das bisher meistens von N ichttech­

nikern bearbeitet wurde. Vielleicht ist in diesem Versäum nis auch eine der Ursachen zu erblicken für die bisher ungenügende volksw irt­

schaftliche Schulung der Techniker. Dieser U m stand h at z. B. im Aus­

lande nicht selten dazu geführt, daß anglo-am erikanische Ingenieure den deutschen Ingenieuren für l e i t e n d e Stellungen vorgezogen w orden sind.

Daß diese Einführung in die W irtschaftswissenschaften von einem B a u i n g e n i e u r verfaßt ist, w ird jeder m it besonderem D ank begrüßen, der beobachtet hat, wie m an sich in den letzten Jahren im m er m ehr daran gew öhnte, die Maschinen- und E lektroindustrie als besonders kennzeichnend für technische und w irtschaftliche Dinge anzusehen, ungeachtet des Um standes, daß in den letzten drei Jahrzehnten bei uns und anderw ärts eine bedeutende und ebenbürtige B auindustrie auf w issenschaftlich-konstruktiver und kaufm ännisch-kapitalistischer G rundlage entstanden ist. Gerade beim einm aligen Bau technischer Anlagen, wie bei unseren Kanal-, W asserkraft- und B rückenbauten und bei siedlungstechnischen und städtebaulichen Unternehm ungen wird uns die B edeutung der technischen Idee als einer der G rund­

lagen der W irtschaft besonders eindringlich klar. Es ist selbstver­

ständlich, daß jeder von einem Techniker unternom m ene Versuch einer w irtschaftswissenschaftlichen Einführung, der auf wirklicher K enntnis der Dinge und auf richtigem Erkennen des Wesens der Technik beruht, in m ancher H insicht von den Arbeiten derer abweicht, deren Ausbildung und Denkweise ganz andere Ziele verfolgt und um deren Wissen von der Technik es nicht im m er gut bestellt ist. Zudem ist die schulm äßige V olksw irtschaftslehre m ehr sozialpolitisch als w irtschaftspolitisch orientiert und h a t sich auch im m er m ehr von der Technik entfernt.

D er Verfasser gibt in seinem W erk eine abgerundete und belehrende D arstellung von Technik und W irtschaft, der Grundbegriffe der W irtschaftslehre, der Buchhaltung und Kalkulation. In zwei Schlußabschnitten w erden die W irtschaft und der V erkehr behandelt;

hier h ätte vielleicht auch einiges über die industrielle Standortlehre gesagt w erden dürfen, die sowohl für den K om m unalbeam ten wie auch für Unternehm eringenieure von besonderer Bedeutung ist. Mit seinem Buche gibt der Verfasser allen Technikern eine Waffe in die H and, die sie im W ettbew erb m it dem Juristen und K aufm ann um leitende Stellungen in der Industrie- und K om m unalw irtschaft dringend benötigen. D a sich der S taat endlich auch m ehr um die volksw irt­

schaftliche Ausbildung seiner Ingenieure küm m ert, so ist zu hoffen, daß das Buch auch dazu berufen ist, die W iderstände zu beseitigen, die bisher den Ingenieur daran hinderten, jene leitenden staatlichen Stellungen (z. B. in der V erkehrwirtschaft, S taatsbauverw altung usw.) einzunehmen, die bisher fälschlicherweise im m er noch von N ichttech­

nikern besetzt sind. Bedauerlich ist, daß der im volkswirtschaftlichen Schrifttum allgemein zu beklagende Mangel auch diesem Buche anhaftet: der Nichtgebrauch der graphischen D arstellung, zum al sich an ih r der Rhythm us w irtschaftsstatistischer Erscheinungen besonders anschaulich ablesen läßt.

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DI E BAUTE CH NI K, Heft 54, 11. Dezember 1925.

Das vorliegende Werk, dessen knappe und klare Sprache anzu­

erkennen ist, wird dem angehenden Ingenieur, dem Kom m unaitecbniker, dem Unternehmer- un d Zivil-Ingenieur ebenso als zuverlässiges H and­

buch dienen wie dem erfahrenen P raktiker und Baubeam ten. Es füllt eine längst fühlbare Lücke im technischen Schrifttum aus und sollte daher in keiner Bücherei eines Ingenieurs fehlen. Die Übersichtlichkeit des Satzes und die A usstattung des Buches lassen nichts zu wünschen

übrig. S r.sg ttg . M a r q u a r d t .

„T ag e d e r T ech n ik .“ Illustrierter technisch-historischer Abreiß­

kalender für 192G. Von S tv S itg . cfjr. F. M. F e ld b a u s . 3ü5 Blatt, 365 Abb. München u. Berlin. Verlag von lt. Oldenbourg. Preis 5 R.-M.

In neuem, verbessertem Gewände erscheint auch für 192G der Feldhaus-Kalender. D ank seiner erstaunlichen Vielseitigkeit ist er schon in den letzten Jahren Tausenden ein liebgewordei.er Begleiter durch den W andel der Tage geworden. Jedes B latt bringt eine gute A bbildung; technisch-geschichtliche Bilder aus allen Zeiten u n d Völkern wechseln m it solchen phantastischer un d m erkw ürdiger A rt ab. Es ist zu bew undern, m it welcher Geschicklichkeit der Verfasser es verstanden hat, die geeigneten Abbildungen, insbesondere von alten Stichen, und die passenden A ussprüche von Dichtern und Denkern, in denen auch der gesunde Humor zu seinem liechte kommt, zu­

sammenzustellen. Dazu enthält jedes B latt die auf den betreffenden Tag entfallenden Gedenkdaten aus dem weiten Reiche der Technik.

Zwischen den einzelnen Tagen und den abgebildeten Maschinen, den geschilderten Ereignissen, den geschichtlichen. Erinnerungen und Bildnissen bestehen w ohldurchdachte Zusammenhänge.

D er neue Jahrgang bringt wiederum ganz neuen Stoff. Dies zu erreichen w ar nu r einem Verfasser wie Fr. M. F e l d b a u s möglich, der heute wohl der gründlichste K enner technischer Geschichte und Wissenschaft ist. Von dem großen Reichtum der Feldhausschen Archive zeugen folgende Zahlen: Die S achkartothek um faßt etwa 100 (XX) quellenm äßig bearbeitete D aten, die Personenkartothek etwa 25 000 Namen, die Tagesdatenkartothek etw a 10 000 D aten, die Bild­

sam m lung allein etw a 12 000 Photos.

So bildet dieser Kalender eine inhaltreiche Kulturgeschichte. Er zeigt uns, daß die Anfänge von allem, w as die heutige Zeit der Menschheit an technischen Errungenschaften in den Schoß geworfen hat, m eist bis tief ins A ltertum zurückgreifen, und er räu m t gründlich mit der Meinung auf, Technik sei langweilig.

Wir können aus eigener E rfahrung jedem Techniker die Benutzung des seinem Zweck entsprechend vortrefflich ausgestatteten A breiß­

kalenders warm empfehlen. Ls.

E. S ch u b ert, l ) l o S ieh eru u g sw erk e im E ise n b a h n b e trie b . Ein Lehr- und Nachschlagewerk für Eisenbahnbetriebsbeam te und Studierende des Eisenbahubaufaches. 5. Aufl., bearbeitet von Ookar R o u d o l f , ODerregieruugsbaurat a. D. in Berlin. 2. Bd. 582 S. m it 5C8 Textabb.

.München 1925. C. W. Kreidels Verlag. Preis geb. 27 R.-M.

Seit dem Erscheinen der vierten einbändigen Auflage dieses Werkes im Jahre 1903 h at sich so vieles an den Sioherungseinrichtungeu der Eisenbahn geändert und ist so viel Neues hinzugekomm en, daß eine vollständige N eubearbeitung notw endig wurde. Deren erster Band erschien im Jahre 1921; er behandelte die Fernm eldeanlagen und Blockeinrichtungen. Der zweite, je tz t neu erschienene Band behandelt die mechanischen Stellwerke, K raftstellwerke und selbsttätigen Signal­

anlagen. Im Verein m it dem ersten Bande bietet der neue Band eine zusam m enhängende D arstellung von dem heutigen S tande der Sicherungstechnik. Sehr beachtensw ert sind, um nur einige Punkte herauszuheben, die lehrreichen Beispiele aus dem Betriebe für die An­

wendung der Handverschlüsse auf kleineren Bahnhöfen und Anschluß­

anlagen sowie die A bhandlung Uber K raftquellen und Schaltung der Sammler. Es liegt in der N atur der Sache, daß das Werk, ver­

glichen m it dem im Jahre 1922 erschienenen um fassenden W erk über

„Sicherurgsanlagen im E isenbahnbetriebe“ von C a u e r, in der Be­

handlung der älteren mechanischen Stellw erksanlagen, der Signale, Hehelwerke und Sperren, auch in deren Abbildungen, abgesehen von den Neuerungen, die erst in den letzten drei Jah ren im Sicherungswesen hinzugekommen sind, nicht besonders viel Neues bringen kann.

D urch die Einführung des Einheitsstellwerks ist die Entw icklung der verschiedenen K onstruktionen der einzelnen Stellwerksfirmen zu einem gewissen Abschluß gekommen. Das N ebeneinanderstellen dieser verschiedenen K onstruktionen w ar es aber, w as das Studium der älteren Werke über Eisenbahnsicherungswesen so wenig genußreich m achte und ersohwerte. Die Verfasser der früher erschienenen Werke haben wohl meist von einer kritischen W ertung der K onstruktionen gegeneinander abgesehen, um nicht die Behörden in ihren E n t­

schließungen bei A usw ahl der Firm en in bestim m ter Richtung zu beeinflussen u n d dadurch die F irm en, die j a lediglich auf die Be­

stellungen der Behörden angewiesen w aren, geschäftlich zu schädigen.

Diese Rücksicht fällt, nachdem sich nun alle Stellwerksfirmen,

wenigstens für Neuanlagen, auf die Einheitsform en um gestellt haben’

fort. Es w äre daher zu begrüßen gewesen, wenn der Verfasser bei der Beschreibung und beim Vergleich der Firm enkonstruktionen besonders die Eigentüm lichkeiten herausgehoben und anschaulich gem acht hätte, die als Einheitsform en übernom m en sind oder an die sich die neuen Form en des Einheitsstellwerks angelehnt haben.

Im A nhang bringt der Verfasser die statische Berechnung eines Signalauslegers und einer Signalbrücke. Meiner Ansicht nach fällt dies aus dem Rahmen des W erkes heraus, denn es ist nicht Sache des Stellw erkstechnikers, Eisenkonstruktionen, die für den Stellwerks­

entw urf doch n ur von untergeordneter Bedeutung sin d , statisch zu berechnen.

Die B uchliteratur auf dem Gebiete des Eisenbahnsicherungswesens, die noch nicht sehr umfangreich ist, w ird durch das Roudolfsche Werk in dankensw erter Weise ergänzt und erw eitert. Sein Erscheinen ist daher m it Freude zu begrüßen. Die Darstellungen sind leicht ver­

ständlich und die Abbildungen klar und übersichtlich. Das Werk kann Studierenden und Eisenbahnbetriebstechnikern warm empfohlen werden.

Halle (Saale). v a n B ie m a .

Das B a y ern w erk und seine K ra ftq u e lle n . Von Dipl.-Ing. A. M en g e , Vorstandsm itglied der B ayernw erk-A .-G ., W alchensee-A.-G. und M ittlere Isar - A. - G. zu München. Berlin 1925. Verlag von Julius Springer. Preis 6 R.-M.

K lar und übersichtlich schildert der Verfasser einerseits das Wesen und die Bedeutung des Bayernwerkes, dessen ausgedehntes Leitungs­

netz die Energieverteilung der G roßw asserkraftwerke Bayerns bewirkt, anderseits die bauliche und betriebstechnische A usgestaltung dieser Werke selbst. Wenn auch die K enntnis der elektrotechnischen G rund­

begriffe vorausgesetzt wird, so ist doch die D arstellung allgem ein­

verständlich gehalten. Im ersten Teil des W erkes w ird das 1 10 00 0 - V - F e r n l e i t u n g s n e t z in seinen Einzelheiten, die A usbildung der Maste, die Anlage der erforderlichen Umspannwerke und die ganze betriebliche Einrichtung behandelt. Das Bayernwerk beruht bekannt­

lich auf dem Gedanken Oskar v o n M il le r s , ein der Energieversorgung des ganzen Landes dienendes H ochspannungsnetz auszuführen, das die vollkom menste A usnutzung der speicherfäbigen W asserkräfte er­

möglicht. Der Verfasser gelangt zu dem Ergebnis, daß m it der In ­ betriebnahm e des Bayernwerkes ein wesentlicher S chritt zur plan­

m äßigen Vereinheitlichung der elektrischen Bewirtschaftung eines großen Gebietes durch Fernversorgung aus gewaltigen K raftm ittel­

punkten gem acht worden ist. Im zweiten Teil des Werkes w ird die Anlage des W a l c h e n s e e - K r a f t w e r k e s , vom Isarwetir bei Krünn bis zur Loisachm ündung, in allen seinen Teilen in knapper, aber er­

schöpfender Weise beschrieben. Ganz besonders wird das K rafthaus in seinen baulichen Teilen un d in seiner maschinellen und elektrischen Einrichtung m it allen Einzelheiten u nter Beigabe zahlreicher Licht­

bilder und K onstruktionszeichnungen wirkungsvoll zur Anschauung gebracht. Es ist gewissermaßen eine Doppelaulage, denn von den aufgestellten acht Aggregaten dienen vier zur Drehstrom - und vier zur Einphasenstrom erzeugung.

Etw as weniger eingehend werden die in Ausführung begriffenen K r a f t w e r k a n l a g e n in d e r M i t t l e r e n I s a r behandelt, die ein Gefälle von 8 8 m ausnutzen sollen. Nach ihrer Fertigstellung wird eine m ittlere Jah resarb eit von 3-10 Mill. kW h erzeugt w erden, die zu den 180 Mill. kW h des W alchenseewerkes hinzutreten. D as Bayern­

werk w ir d daun in der Lage sein, auch m it bestehenden W ärm e­

kraftw erken behufs Austausch überschüssiger Energiemengen und Lieferung von Aushilfskraft in V erbindung zu treten und entbehrlichen Strom noch au die N achbarländer abzugeben.

Wenn auch die bayerischen G roßw asserkraftanlagen im all­

gemeinen der Fachw elt nicht unbekannt sind, so sind doch ihre konstruktiven und maschinellen Einzelheiten nirgends so klargelegt wie in der vorliegenden Schrift. Auch h a t es der Verfasser vorzüglich verstanden, den Zusam m enhang der Energieverteilung m it den K raft­

quellen selbst dem anschaulich zu machen, dem die elektrotechnischen Feinheiten der neuartigen Anlage w eniger geläufig sind.

Das Buch, dessen A usstattung nichts zu wünschen läßt, wird jederm ann willkommen sehr, der sich m it den Fragen der Strom- gew innung aus W asserkraftw erken und m it der Energieverteilung auf

w eite Gebiete zu beschäftigen hat. Ctg.

Ja h rb u c h d e r D eutschen G esellschaft fü r B auingouieurw eson 1925.

DIN A 5, X/198 und 4G S. m it 62 Abb., 1 Bildnis und 2 Tafeln.

Berlin SW 19. 1925. VDI-Verlag G. m. b. H. Preis 10 R.-M.

Das Jahrbuch erscheint zum ersten Male und muß daher als ein V e r s u c h beurteilt werden. Es will auf solchen Gebieten, die nicht in den jedem zugänglichen Taschenbüchern, Kalendern oder anderw ärts in gedrängter Form behandelt werden, seinen Lesern einiges bieten.

Zu diesem Zwecke bringt es, außer den Richtlinien und dem Mitglieder-

(7)

Fachschrift für das gesamte Bauingenieurwesen. 773

Verzeichnis der D. G. f. B. und dem üblichen Rückblick auf deren Tätigkeit, einige bem erkensw erte Aufsätze bautechnischen Inhalts, die für m anchen Bauingenieur von W ert sein dürften. Hervorgehoben seien nam entlich die A bhandlungen von O berbaurat P. H e d d e , Bremen, über neuere K aim auern un d von Prof. 5)t'.=2nq. E- N e u m a n n , B raun­

schweig, über die P rüfung von Gesteinen für die V erw endung als Straßenbaustoff.

Auch sonst ist beachtensw erter, zum Teil sonst schwer zugäng­

licher Stoff zusamm engetragen w orden; so findet m an ein Verzeichnis deutscher und ausländischer technischer Vereine, sow eit sie den Bau­

ingenieur interessieren, ferner eine Zusam m enstellung der wichtigsten Zentralbehörden D eutschlands und einiger N achbarländer, endlich eine Aufzählung der in den Jahren 1924 und 1925 (I. Halbjahr) vollendeten oder wesentlich geförderten großen Ingenieurbauten. Auf Vollständig­

keit keinen Anspruch erhebt eine Zusam m enstellung bedeutender neuerer Ingenieur-Bauwerke aller Länder, geordnet nach technischen Gebieten.

W eniger zweckmäßig erscheint die Aufnahme nom ographischer Hilfstafeln zur Berechnung von Nieten und Druckstäben. Dagegen ist die W iedergabe einiger deutscher Normen, wie der Belastungsannahm en für Straßenbrücken (DIN 1072) und der W erkstoffnormeu für Stahl und Eisen nicht ohne W ert.

Das gut ausgestattete Jahrbuch kann als ein brauchbarer Be­

standteil der Handbücherei von B aubehörden, B auunternehm ungen und jedes einzelnen Bauingenieurs zur Anschaffung wohl empfohlen

werden. L.

Dio B eanspruchungen d e r S tra ß e n d u rch die K ra ftfa h rz eu g e . Von Sr.=3itcj. W. S c h a a r , Altona. G8 S. m it 25 Abb. u. 24 Tab. im Text. C harlottenburg 1925. Zementverlag.

Der Verfasser h at sich der verdienstvollen Aufgabe unterzogen, die noch wenig geklärten Beziehungen zwischen Rad und Fahrbahn gründlich zu untersuchen. E r behandelt die Druck-, Schub- und W irbelkräfte zunächst auf ebener Bahn, dann auf unebener Fahrbahn (Stöße), längs und quer zum Fahrzeug, getrennt nach der A rt der Bereifung (Vollgummi-, Luftreifen) unter Berücksichtigung der ver­

schiedenen Fahrbahnen und Fahrzeuggattungen. Druck- und Schub­

kräfte w erden für den stoßfreien Lauf und für den Lauf m it Stößen zahlenm äßig erm ittelt und in Tafeln übersichtlich zusammengestellt, wobei S c h a a r m it Recht den spezifischen B odendruck an Stelle des in den Vorschriften noch geltenden Druckes für 1 cm Felgenbreite einführt. Nach einem Vergleich m it den W irkungen der G espann­

fuhrwerke kom m t Verfasser auf den Straßenkörper zu sprechen und untersucht die Bausteine und den gesam ten Straßenkörper unter dem Einfluß des Verkehrs. (Bei der D ruckfestigkeit führt er zw ar richtig die Festigkeit der Schotterstucke ein, nim m t sie aber z. B. m it 96 kg/cm2 bei Basalt viel zu gering an uud berücksichtigt die A b­

schleifbarkeit zu wenig.) Verfasser kom m t zu dem Ergebnis, daß die Schotterstraßen in ihrem jetzigen Zustande für die höheren Drücke der Vollgummireifen nicht w iderstandsfähig sind, w ährend die m ono­

lithischen Fahrbahnen und P flastcrbahnen im wesentlichen den Beanspruchungen durch die Kraftfahrzeuge gewachsen sind. Es wird deshalb der Ersatz der Schotterstraßen durch hochwertige Decken, bessere U nterhaltung und Verbot der Vollgummireifen auf Schotter­

straßen gefordert.

Erw ünscht w äre ein Eingehen auf die hochelastischen Reifen gewesen, die zwischen Vollgummi und Luftreifen liegen, ebenso wie auf die E rhaltung der Schotterbahnen durch Oberflächenbehandlung m it Bitumen.

Alles in allem: eine Arbeit, die jedem Straßenbauingeuieur, vor allem aber jedem Fahrzeugkonstrukteur aufs w ärm ste empfohlen

werden kann. S>r.=3ttg. S p e c k .

Wind und W ärm e bei d e r B erechnung h o h er S ch o rn stein e aus E isenbeton. Von S r.«3ng. Kerl D ö r i n g , Ludwigshafen a. Rh. Mit 69 Abb. im T ext und 3 Tafeln. Berlin 1925. Verlag von Julius Springer. Preis geh. 7,50 R.-M.

Schöpferisch neue B etrachtungen und U ntersuchungen sind selten.

Unter M itarbeit vieler Berufener sind in dem vorliegenden Buche die sich über viele Monate erstreckenden Beobachtungen an einem Eisen­

betonschornstein des Oppauer Werkes der Badischen Anilin- und S oda-Fabrik ausgew ertet worden. Die eingehend beschriebene Aus­

führung der Untersuchungen ihrer A usw ertung w erden für jeden, der m it Schorn3teinbau oder Großzahlforschung zu tun h at, ein Wegweiser sein.

W eniger geglückt sind dem Verfasser die Folgerungen, die er aus den Untersuchungen gezogen hat. So ist der Vorschlag zur Ver­

m inderung des W ärm eahfalls im Mantel, den Raum zwischen Mantel und F utter m it der A ußenluft zu verbinden, vom wärm etechnischen S tandpunkte aus unhaltbar. Durch die m it diesem Verfahren ver­

bundene A bkühlung der Rauchgase geht ein großer, notwendiger Teil

des Zuges verloren. D er außerdem gem achte Vorschlag, zu große T em peraturunterschiede im Mantel durch Verwendung eines Betons aus hochwertigem Zem ent zu verm indern, ist ebenfalls kaum ausführ­

bar, da die m it Beton aus gewöhnlichem Portlandzem ent möglichen W andstärken bereits der Gefahr des Ausknickens unterliegen. Die Ein- und A usbuchtungen, die man an Eisenbetonschornsteinen be­

obachten kann, sind jedenfalls d arauf zurückzuführen.

Auf S. 55 empfiehlt der Verfasser, die Eisen m öglichst w eit nach außen zu legen, un d begründet diese Lage m it einem Beispiel auf S. 60.

Die dort errechneten Eisenzugspannungen sind aber zu niedrig, da das W ärm em om ent aus der unzutreffenden Ansicht entw ickelt wurde, daß nach E in tritt von Rissen auch die nicht gerissenen Teile des betrachteten Abschnitts ein verm indertes W iderstandsm om ent be­

sitzen. Eine Nachrechnung unter Einsetzung des tatsächlichen W ider­

standsm om entes ergibt, daß die Eisen m it dem unzulässigen W e it von 1994 kg/cm- beansprucht werden.

B eachtenswert sind die Untersuchungen und Folgerungen des Verfassers bezüglich der W indkräfte. Ich bin aber überzeugt, daß die W erte nach dem D IN -Entw urf

E

1056 für Schornsteine bereits au s­

reichend sind. F ü r einen 120 m hohen Schornstein errechnet sich danach eine W indkraft von (120 -f- 0,6 • 120) -0,67 = 129 kg f. 1 in­

des runden Schornsteins, was nach den in vorliegendem Buche angegebenen W erten einer W indgeschwindigkeit von rd. 36 m/Sek.

entspricht.

Ein besonderes V erdienst hat sich der Verlag durch den sauberen D ruck un d die genaue W iedergabe der Zeichnungen erworben.

Ludwigshafen a. Rh. H in g e r le .

R o b e rt Koldowoy, H eitore und e rn ste B riefe aus einem deutschen A rchäologcnleben. Herausgegeben von Carl S c h u c h h a r d t. Mit 26 photogr. Aufnahmen vom Verfasser. Berlin 1925. G. Grotesche Verlagsbuchhandlung. Preis geh. 5,50 R.-M., geb. in Ganzln.

8,50 R.-M., in G anzleder 15 R.-M.

R obert Koldewey ist am 4. F ebruar 1925 in seinem 70. Lebens­

jahre gestorben. W as er als Forscher und K ünstler für die W issenschaft und für die deutsche Gelehrtemvelt bedeutet, ist jedem , der in Beziehungen zur Archäologie steht, bekannt. Er w ar M itarbeiter oder Leiter bei Ausgrabungen in Unteritalien, Sizilien, auf den griechischen Inseln, in Kleinasien und Mesopotamien. Den größten T rium ph erw arb er der A usgrabungstätigkeit D eutschlands vor dem Kriege, indem er in zw anzigjähriger m ühseliger A rbeit das alte Babylon aus tausend­

jährigem S chutt wieder neu erstehen ließ.

R obert Koldewey w ar aber nicht n u r ein bedeutender deutscher Wissenschaftler, sondern auch ein eigenwilliger, genialischer Mensch. E r w ar ein Meister in der W iedergabe seiner Erlebnisse w ährend der Aus­

grabungen m it L and und Leuten, m it Gelehrten und W eltmenschen.

Seine Aufsätze uud Briefe gehören zu den köstlichen Zeugnissen deutscher G elehrtenarbeit im Orient, deutscher G elehrtenart in heutiger Zeit und zeigen ihn in seinem Schaffen als hervorragenden Forscher, aber auch als Menschen, der m it hellen Augen ins Land schaut, zu dessen Bewohnern und Sitten in lebendige Fühlung tr itt und das Geschaute und E rlebte m it Humor zu schildern weiß.

Eine größere Zahl bisher nicht veröffentlichter Bilder, die meisten nach Aufnahm en Koldeweys, verm ittelt lebendige A nschaulichkeit.

Man wird diesem Buche, dessen Auswahl Koldewey selbst noch gebilligt hat, neben den Bänden anderer großer Briefschreiber unter den deutschen Gelehrten einen guten P latz einräum en dürfen. L.

G rundlagen fiir den p ra k tisc h e n E isen b eto n b au . Q uerschnittbe­

messung; S pannungsberechnung; S tatik der Grundform en; Ge­

brauchsfertige Form eln und Tabellen m it Beispielen. Von Dipl.-Ing.

Georg P a d l e r , Zivilingenieur in Berlin. 299 S. m it 82 Abb. und zahlreichen Tabellen. Berlin 1924. Industriebeam ten-V erlag G .m .b.H .

Das vorliegende Buch bezweckt, dem entwerfenden Ingenieur die Grundlagen für die Berechnung von Eisenbetonbauten zu überm itteln.

Um den Umfang des Buches auf ein gewisses M indestmaß zu bringen, ist auf die A bleitung der einzelnen Form eln verzichtet worden. Viele brauchbare Tabellen werden gerade dem P rak tik er gute Dienste leisten. Bedauerlich ist, daß durch das inzwischen stattgefundene Erscheinen der neuen am tlichen Bestim m ungen (vom Septem ber 1925) Verschiedenes nicht m ehr als baupolizeireif angesehen werden kann.

D as gilt insbesondere von den Rechnungsbeispielen. F ü r eine Neu­

auflage empfehle ich die Einfügung w eiterer K onstruktionszeichnungen m it Eisenbiegeplänen. Die sachgemäße A nordnung der Einlagen ist im E isenbetonbau ebenso wichtig wie die der K onstruktion vorauf­

gehende statische Berechnung.

Der 3. A bschnitt des Buches beschäftigt sich ausschließlich m it der S tatik der bestim m ten und unbestim m ten Systeme. D er Balken auf m ehreren Stützen h a t eine besonders eingehende Berücksichtigung gefunden; vielfache Tabellen verhelfen zu einer schnellen E ntw urf­

bearbeitung. Das Buch kann für den entwerfenden Ingenieur von

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