N r. 88.
Die presse. Z S .Ia h rg .
VstmSrkische Tageszeitung
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Anzeiger für Stadt und Land.
E ch rikU e stu n g u n d G e lc k iS N rN e ll« : Kachoeinenslrab« N r . 4.
(Thorner Urrsse)
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Thorn, vannerrtag den 22. März lyzr.
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Ueber die größeren Kampfhand
lungen
beriZ M W T .-V voni D ienstag:
heftiger A rtille rie - und Minenwerfer- unterirahmen die Franzosen ver- v e rg lic h e Versuche. die am 18. M ärz von N i^ ^ m s c h e n eroberten Stellungen am westlichen zurückzuerobern. D ie m it großer Heftig- -;.L.^^l:getragenen S turm angriffe wurden b lu tig lesen. Es gelang den Franzosen nicht ein- deutschen Stellungen zu erreichen. Vom llsfaßt. fluteten sie in ihre Ausgangs-
ÄvmLncy nur zogerno. n ie rnaamur- M t e , m die sie verwickelt wurden, verliefen fü r L ^ n g u n s tig ' M i t größerer Energie drängten die üus der Gegend zwischen A vre snd Oise W sie südlich der Oist ohne jeden Näch
s t D ie deutsche K avallerie h ä lt Fühlung zusammengebrochenen französischen in McHevsrrien wurden sechs Maschi- G ew ehre erbeutet.
Die K äm pfe im Westen.
D e u t s c h e r A b e n d - D e r i c h t . V - T - V . meldet amtlich:
Berlin» 2V. M ärz. abends, tz Weste« bei Regen einige Gefechte im Gebiet h . - ^ e it s der Oise; im Osten bei Tauwetter keine
"°"«dersn Ereignis!-.
Der kranzöstsche Kriegsbericht.
Z8.««» »"»«icke französtschs Kriegsbericht vom h a b e n l a u t e t : Laufe der Nacht
Punkten die Bahnstrecke Ham—
^ u i s r n . ^ ^ Ä ^ ' Nördlich von Noqon besetzten w ir
w ir uns der zweiten deutschen S te ll
t e ^ ^ ^ c h irg t. Die Z a h l der Flecken und Dörfer.
die Franzosen seit drei Tagen befreit Äuftpü' erreicht gegenwärtig hundert. V iele O rt-
^ r s t o r ? . ^ ^ E n auf gehässige Weise vom Feinde H e lc k o V -^ ^ ^ ü n d e r t. Taufende von Einwohnern, kanre» Deutschen nicht abtransportieren tonnten,
^Nnen - E*2rr Soldaten entgegen. I n den A r- Gegend von Harazse. machten w ir uns mehrere Gefangene ein- Dentsl.. ^ u f dem linken Ufer der M a a s haben die
^ t i o ^ « » E e r n am Ende des Tages nach einem A w b a rd e m e n t gegen die F ro n t AvocourL M a n n einen starken A n g riff auf unsere Anser ^§En -wischen diesen beiden Punkten gemacht.
E*r- und Maschinengewehrfeuer brach die bevor ^ w e lle n ^u f dem größten T eile der F ro n t, dem L in ie n erreichen konnten, und fügte Uich große Verluste zu. A u f der Höhe 301
^^Z aldrande von Avocourt. in dem es Ab- L i i r i e n ^ , - - Feindes gelungen w ar. in unsere
emem Raume von ungefähr 200 M eter r ^ e ^ u g e n entspann sich ein' heftiges Hand- leren welchem der Feind teilweise aus nn-
^urde. ^^lleschobenen Stellungen Herausgeworfen Verlaufe des 18. M ärz hat . Madon einen A n g riff aus nächster Nähe Apsieg 8. deutsches Flugzeug abge-
x ^ ^ r e n d des gleichen Tages zerschellte ein I^ndlrches Frugzeug im Kampfe m it einem
^ -5 ^. westlich von Altkirch auf der Erde.
a m ^ Ein anderes deutsches Flug-
^ e s K ?
7 7?^- M ärz nördlich ovn Terny-en-Laonais .wurde. I n . den Abendstunden des 17.
^ der Nacht auf den 18. M ärz haben Ewader die Fabriken und Hochofen von M e u urrd im Decken von B rie v , sowie feind-
^Uperrtransporte auf dem Marsche in der
^ FvD ^ ^u isca rd m it Bomben belegt.
^ L a ^ ^ A E r Bericht vom 19. M ärz abends:
^es Tages rückten unsere Truppen über vn? ^avComme und Chauny an der Oise hin-
^ is c ß ^ ' . ^ r r halten eine große Zahl Ortschaften r.!e beiden S tä tte n . Unsere Kavallerie, n ^ i a ^ E . ^ ^ v m e t e r nördlich von Ham strahlen- N in ^^^u te te einen Transportzug, der
^ '^ t u n g auf S t. O uentin zurückzog.
^reichte an dieser Stelle 35 K ilo - .südlich ^on Ehauny erreichten unsere
^ allgemeine L in ie Lotte— Soiüons.
„ .7 '^^nemawt r;t. Nordn,td.ch von Crouy
^rposten länas der Straße von i? N e i^^^vr. La-kie des Tones wurden etwa ArwtzsjE Dorrer und Fs-cken befreit. Der Feind ;
Nück-uge das Land. Obst- u^den gefallt oder herausgerissen, die F e l
Der Weltkrieg.
Amtlicher deutsch« Heeresbericht.
B e r l i n den 21. März (W. T.-B.)
G r o ß e s H a u p t q u a r t i e r , 21. M ä rz . W e s t l i c h e r K r i e g s s c h a u p l a t z :
Be i Regen und Schneetreiben keinerlei Gsfechtstaügkeit. — Zwischen A rra s und B ertincourt, nordöstlich von H am und im N orden von Soissons zwangen unsere Sicherungen einzelne Gefechtsab- Leilungen der Gegner zu verlustreichem Zurückgehen. — A u f dem rechten M a a su fe r sind heute frü h zwei Vorstöße der Franzosen vom Fosses-Walde gescheitert.
O e st l ic h e r K r i e g s s ch a u p l a tz:
Vorfeldgefechte ohne Bedeutung.
Mazedonische F ro n t:
T e ila n g riffe der Franzosen bei Nicopole, T rn o v s und Rastani (westlich und nordöstlich von M o n a s tir) wurden von unserem Feuer niedergehalten oder abgewiesen. — K ürzlich in Feindeshand ver
bliebene Höhen nordöstlich von T rn o v a wurden von uns im S tu rm zurSckgeWonnen. D e r Gegner räum te d a ra u f das Zwischengelandet seine nächtlichen Versuche, die Hohen wieder zu nehmen, schlugen fehl. — Äm Eernabogen brachte unser A rtille rie se u e r ein Flugzeug brennend zum Absturz.
D e r Erste General-Quartierm eister L u d e n d o r f f .
der durch M in e n zerwühlt, die weite K ra te r gebildet haben. Zahlreiche D örfer sind v ö llig eingeäschert.
D ie Einwohner, die ohne Unterkunft und ohne N ahrungsm ittel sind, wurden von unseren Truppen verpflegt. D ie Verbindungswege sind an mehreren Stellen abgeschnitten, alle Brücken zerstört. I n der Champagne nahm der A rtille rie ka m p f am Nach
m ittag den Charakter einer gewissen Heftigkeit an in der Gegend der B ü tte du M e s n il und westlich von Auberwe. A u f dem linken Ufer der M aas haben w ir fast sämtliche Grabenstücke w isd rr- genommen, in die der Feind eingArungen w ar.
Der Kam pf dauert fo rt. A uf der übrigen F ro n t zeitweiliges Geschützfeuer.
Belgischer Bericht: Leichtes Geschützfeuer nörd
lich von Noordschoote. A rtille rie ka m p f in der Rich
tung von Het Sas und Steenstraete, wo die bel
gische A rtille rie der deutschen kräftig erwiderte.
Englischer Bericht.
Der englische Heeresbericht vom 19. M ärz la u te t:
Die Verfolgung des Feindes dauerte
he u te fort, wobei K avallerie und vorgeschobene Posten die feindlichen Nachhuten zurücktrieben. Der gewonnene Boden erstreckt sich in einer Tiefe von zwei b is acht M eilen. 40 weitere D örfer fielen in unsere Hand.
über die iLngsten Ereignisse an der Westfront b rin g t W T .-B . folgende Eiirzelheiterr: Nachdem am 22. Februar abends unsere S tellung beiderseits der Ancre in die ungefähre L in ie Mouchy—-AchieL le P e tit bis T ransloy ohire E inw irkung des Feindes zurückverlegt w ar. wurde in der Nacht vom 11. zum 12. M ärz m it einer Rückverlegung der südlich an
schließenden Abschnitte begonnen. Diese Bewegung wurde, v ö llig unbemerkt vom Gegner, ausgeführt.
Noch am 12. nahmen die Engländer die bereits ge
räumten Stellungen bei G rövillers westlich V a- poume den ganzen Tag über unter heftiges A r t il- leriefouer und griffen abends m i t , starken K räften an. I m Glauben, daß w ir uns w eiter in der Rück- wärtsbswegung befänden, stießen sie sodann am 13.
ohne A rtillerievorbereitung erneut vor und wurden m it starken Verlusten abgewiesen. Auch unsere Niickwärtsbevegung zwischen Avre und Oise geschah vö llig unbemerkt vom Feinde. Zurückgelassene P a tro u ille n verschleierten unseren Abmarsch v o ll
ständig und fügten kleineren, vorfühlenden A b te i
lungen schwere Verluste zu. Erst nach A rtille rie vorbereitung gelang es am 13. den Franzosen, an einzelnen Stellen in unsere vordere L in ie einzu
dringen. In fo lg e unseres A rtille rie fe u e rs räumten sie jedoch die besetzten T eile wieder, sodaß sich am Abend des 14 der ganze vordere Graben von nörd
lich der Avre bis zur Oise im Besitz unserer P a tro u ille n befand. Erst im Laufe des 15. verdrängten feindliche Erbindüngsäbteilungen unsere P a tro u il
len aus dem vorderen Graben. Bereits in der Nacht vom 13. zum 14. batten w ir unbemerkt vom Gegner Pöronne geräumt unter Zurücklasiung von O ffiz ie rs M tro u ille n , die Erkundungsvorstöße Lei
Rancourt und östlich Vouchavesnes abwiesen. N ur in der Gegend des S t. P ie rre — Vaast-Waloss wichsn unsere P a tro u ille n am 14. vor stärkeren Erkundungsvorstößen plangemäß zurück. Dagegen h ie lt der Gegner am 14. unsere Stellnugen beider
seits der Somme unter starkem A rtille rie fe u e r, ohne in sie einzudringen. Erst als am 15. unsere P a trouillen zurückwichen, besetzte er unseren ersten und zweiten Graben Lei S a illy . Ä n diesem Tage blieb unsere ehemalige S tellung beiderseits der Somme noch in der Hand unserer P a tro u ille n . I n r Laufe der Nacht vom 15. zum 16. hatte sich der Feind vollständig in den Besitz unserer ehemaligen S te ll
ung zwischen Avre und Oise gesetzt, über diese L in ie hinaus ging er jedoch in das von unseren P a tro u ille n freigegebene Gelände erst am 16. nach
m ittags. Dabei rückten die Engländer n u r sehr zögernd vor und e rlitte n ebenso wie die etwas schneller in der Gegend von Roye folgenden F ra n zosen durch unser zusammengefaßtes Feuer erheb
liche Verluste. Am 17. erreichten die Franzosen, unsere schwache SicherungsabLeilung zurückdrückend, die L in ie Carropurs—Reiglöse— M a rg n y und Höhe westlich Ddaulieu. Zum Vorgehen südlich hiervon bedürfte der Gegner ausgiebiger A rtille rie v o rb e reitung. A us alle dem ergibt sich, daß unser Rück
zug ohne jede E inw irkung des Feindes vonstatten ging, und daß unsere P a tro u ille n dem Gegner nur soviel Gelände nach und nach freigaben, als es ohne Störung unseres Abmarsches geschehen konnte.
Die Wüstenei Mischen A rra s und der Aisne.
A lle B e rlin e r B lä tte r berichten von den furcht
baren Schwierigkeiten, denen die französischen und britischen Marschkolonnen S chritt fü r s c h ritt in den: zur Wüstenei gewordenen Gelände zwischen A rra s und der Aisne ausgesetzt sind. D ie m ilitä rische Fachkritik h ä lt es fü r unabweislich, die ver
wüstete Gegend fü r größere Nlilitärische Transporte instand zu setzen.
Holländische P re M m m e über die Rückverlegung der deutschen F ro n t an der Ancre.
D?r militärische M ita rb e ite r der Amsterdamer
„ T ijd " schreibt, man könne nicht glauben, daß der weitere Rückzug der Deutschen an der Westfront eine Folge der englischen A n g riffe sei, wie in den englischen Berichten behauptet werde. Es sei nicht anzunehmen, daß die Engländer in der kurzen Zeit, seit die Deutschen ihre Stellungen an der Ancre räumten, imstande waren, alle fü r den A n g riff aus starke femdliche Grabenstellungen notwendigen schweren Geschütze m it M u n itio n und dem anderen M a te ria l iu verlegen, namentlich in einem so ver
wüsteten und zerwühlten Gelände, wie das von den Deutschen aufgegebene. Wenn die Deutschen w irk lich standhalten wollten, sg werde das in einer S tellung geschehen, die mindestens ebenso stark aus
gebaut sei wie die aufgegebene und eine solche Stellung könne man nicht einfach überlaufen. M a n gelange also zu dem Schlüsse, daß die Engländer
k wieder nur NachhutstellU'ngen eingedruckt hätten.
Wenn sich das so verhält, dann werde es auch klar, t daß das M anöver der Deutschen an der Ancre nicht nur den Zweck hatte» die englische Offensive duvch einen Rückzug Liber einige K ilom eter zu vereiteln, sondern, daß man. es m it einem Versuch zu tun habe, den nötigen Raum fü r die erste große Schlacht des Bewegungskrieges zu erhalten. Die ganzen Opera
tionen an d e r' Ancre zeigten eine auffallende. L b e ^ einstimmung m it der S trategie Hindenburgs^r«
Maluren.
SLegemairns U rte il.
Stegemann bezeichnet im Berner ..Bund" die von Hindenbürg im Westen insgeheim vollzogene Umgruppierung als glänzend g^rlückt und sagt:
Der am 17. M ärz zur vollen Sichtbarkeit gedieherre Entschluß Hirrdenburgs, den entscheidenden Zug im Endspiel zu tun, indem er die Armeen zurücknimmt, ist die Probe am das Exempel, wer hie besseren Nerven hat in'diesem unberechenbaren, aber den
noch von geistigen Gesetzen bewegten Kriege. I m strategischen S inne ist Hin'denLurgs Entschluß, M- rückzugehen, eine erlösende T a t: dorrn diese deutsche Rekonzentration stellte das alte S piel auf dem alten HaupLLrett neu und dam it zur E n t
scheidung frei.
Die Überlegenheit der deutschen Flieger.
Pcmbertou B illin g erklärte nach de». ..Times"
im Unterbaust: V o r kurzem habe England die Herrschaft in der L u ft gehabt: das sei aber heust nicht mehr der F ä ll.
Der italienische K rie g .
Der österreichische Tagesbc richt, vom 20. M ärz meldet vom
italienische» Kriegsschauplätze
A n der F le iin sta le r F ro n t bedeutend gesteigerte, sonst nu r gewöhnliche ArtillerieLätigkeiL. Trieft w ar neuerdings das Z ie l feindlicher Fliegerbomben.
Der S tellvertreter des Chefs des Generaistabes.
v o n H o e f e r , Fe!dmars5)nllentnant.
Italienischer Bericht.
Der amtliche itarienische LvriegsLericht vom 19. M ä rz la u te t: An der ganzen F ro n t herrschte die stärkste ArtillerietätigkerL. Besonders stark w ar sie im Lagarina-Tale. E inige Granaten trafen unsere Lazarette in Görz und R onH i und forderten Opfer unter den Kranken. Feindliche Einbruchsversuche im G iunellatale fTonale-Garda) und im Abschnitt von Lu ca ti (Karst) scheiterten dank der ausdauern
den Wachsamkeit unserer Truppen. Das klare W etter begünstigte die M egertätigkeiL. I n glän
zenden Luftkämpf-en wurden zwm feindliche F lu g zeuge niedergekämpft, von denen eines in unseren L in ie n abstürzte. I n der vergangenen Nacht gelang es einem unserer Lenklustschisfe unter schlechten atmosphärischen Bedingungen den Bahnhof von C alliero (L a g a rin a ta l) zu erreichen, auf den es eine Tonne starker Sprengstoffe m it sehr wirksamem E r
folge abwarf, ebenso auf. die Bahnstrecke nördlich dieses Ortes in Richtung auf M aLtarella. Das heftigem Artillerieseuer ausgesetzte Lenkluftschiff kehrte unversehrt in unsere L in ie n zurück. E in Ge schwader feindlicher Wasserflugzeuge w a rf Bomben auf die Laguna von Grads, die keine Opfer forder
ten und sehr leichten Schaden anrichteten.
Über die Eroberung der „Hohen Schneid*
w ird aus dem österreichischen Kriegspreffeguartrer berichtet: Nach monatelanger gründlicher V orberei
tung wurde um M itternacht des 19. M ärz die zwischen dem Passo del Ables und dem K rista ll- felsen gelegene beherrschende Spitze „Hohen Schneid" von einem unserer Alpendetachements genommen. D ie Felsspitze gehört zu der O rtle r- gruppe und lie g t ungefähr 3300 M eter hoch auf italienischem Gebiete, etwa 5 K ilom eter südlich des S tilfser Joches. Der gefahrvolle Vorstoß erfolgte durch mühsam ausgehaüene Eistunnels. Z u r Besitz nähme dieser Spitze waren umfallende Sprengungen notwendig, deren Anlage die Überwindung unge
heurer Schwierigkeiten erforderte. D ie Sprengn u- gen. sowie die Ras W e it unserer anstürmenden Leute v e rw irrte am G ra t eine eingenistete feindliche Gruppe v ö llig : sie stob nach allen Richtungen aus
einander. Dieses Unternehmen muß umso höher eingeschätzt werden, als der Feind durch seine gestern dort vernichteten P a tro u ille n vorbereitet w a r und daraufhin die Felsspitze m it ungefähr 40 M a n n Le setzte. Unser Detachement hatte nur einen Leicht
verwundeten. Die Spitze der ..Hohen Schneid" ist
nun als P re is einer nicht abzuschätzenden Mühe
und Gefahr im sicheren Besitz unseres DetachemenLs,
das m it der Eroberung gleichzeitig auch eine glän
zend hervorragende alpine Leistung vollbrachte.