8 Al16. 1983
ARCHIE&
v.
Scheepsb
Technische
Del
Dr.-Ing. E. Schale211. Mitteilung der Versuchsanstalt fur Binnenschiffbau e.V., Duisburg Institut an der Rheinisch-VVestfalischen Technischen Hochschule, Aachen 'Mitglied der Arbeitsgerneinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen e.V., KOIn
NaturgroBe Vergleichsmessungen
rnit Staukeilrudern
1. Einleitung
Im Vergleich zum Seeschiff werden beim Binnenschiff erheblich hohere Forderungen an seine
Manovrierschnel-ligkeit gestellt. Sie gipfeln darin, inner-halb kiirzester Zeit Kurswendungen urn
180° auszufuhren und dabei eine
Kreis-flache zu Oberstreichen, die im
Durch-messer nur wenig groBer als die eigene
Schiffslange ist.
Nattirlich hangt die Erfullbarkeit einer solchen Forderung von sehr vielen
Faktoren ab. So wie aus der Vielzahl
praktizierter Schiffsformen der letzten Jahrzehnte sich nunmehr zwei bis drei herauskristallisierten, lief parallel dazu
auch die Entwicklung passender Ruder. Da sich ihre Wirkung ebenfalls ver-bessern lieB, versah man 'die jeweils letzte Entwicklung mit dem Pradikat
Hochleistungsruder".
Die VBD hat an den Entwicklungen
stets auf zweifache Weise mitgewirkt. Einerseits meist
in Form
systema-tischer Modellversuche, andererseits durch Messungen am naturgroBen Schiff, wobei mehrfach auch das eigene Forschungsschiff FRITZ HORN"
be-teiligt war.
Wahrend des Entwicklungszeitraums der Typschiffe, also in den Jahren 1938
bis 1956, ging man selbstverstandlich
davon aus, daB das Ruder von Hand
bedient wurde. Da die
Antriebsleistun-gen noch relativ niedrig waren das
meistgebaute Typschiff GUSTAV KOENIGS" bekam (nur) eine
Maximal-leistung von 300 kW jedoch eine
hohe Manovrierfahigkeit gefordert
wurde, erland man die Mehrflachen-Ruderanlagen. Sie erhielten die Namen
der Erfinder und wurden fortan mit
Hitzler-Ruder" und Schilling-Ruder"
bezeichnet, urn nur zwei von ihnen zu
nennen.
Steigende Anforderungen und
wirt-schaftliche Verpflichtungen fuhrten
spater zu erheblichen Erweiterungen
der damaligen Grenzabmessungen
(80x 9,5x 2,5 m). Somit sind die 60er
Jahre kennzeichnend fur die
Entwick-lung des Schubverkehrs, die 70er Jahre
lassen deutlich den Trend zum
GroB-motorschiff (110 x11,4 x3,7 m)erkennen und damit Propellerleistungen bis zu 1200 kW notwendig werden. HierfOr
lassen sich Schiffsruder naturlich nicht
mehn im Handbetrieb bewegen,
infolge-dessen sind motorische Antriebe
ver-schiedener Art installiert worden, bei
denen der fruhere Trend zur Minimie-rung der Bewegungskrafte in den Hin-tergrund trat.
Auf dem Markt erschienen die vorn
schon genannten Hochleistungsruder, etwa von Becker, Schilling oder auch
Brohl.
Im Laufe der Jahre zeigte sich jedoch,
daB die rnit relativ viel Aufwand
er-reichte und anerkannte
Leistungsfahig-keit dieser Ruder auch Nachteile mit
sich bringt. Empfindlichkeit gegen
auBere Einflusse, vor allern bei Niedrig-wasser, und oft langere Reparatur-zeiten in Verbindung mit steigenden
Kosten, lieBen den Trend zur Installa-tion von Vielflachen-Ruderanlagen
ab-klingen.
Die Betriebserfahrungen, die
beispiels-weise die franzosische Reederei CFNR
mit Einflachenrudern an ihren
Schub-booten erworben hat dort wurden
von Anfang an nur Oertzruder
ver-wendet lassen hinsichtlich der Unthaltungskosten deutliche Vorteile
er-kennen. Bei Erhohung ihrer Wirksam-keit durch Anbringung von Endschei-ben und Staulkeilen erfullen sie schon
erheblich besser die heutigen
Anfor-derungen an Manovrierschnelligkeit
und Kursstetigkeit.
Diese recht guten Ergebnisse mit dem
nnodifizierten
Oertzruder an einem
franzOsischen Schubboot, die
inzwi-schen im Modell- und GroBversuch ge-priiften, gleichartigen
Rudererganzun-gen an herkommlichen Profilrudern, die
daraus resultierende Vereinfachung
der gesamten Ruderanlagen sowie ihre
kostengtinstige Installation und Unter-haltung, veranlaBte die VBD, sich mit solchen Rudern intensiver zu befassen und nach einem Optimum zu suchen,
dessen Grundkonzept anhand von
Voruntersuchungen festzustehen scheint.
Ober Staukeile berichtet Thieme [1 I sehr ausfiihrlich, nur haben.
Vorver-suche mit Profilrudern gezeigt, daB der angewendete Staukeilwinkel von 2x45°
= 90° fur Binnenschiffsruder zu groB
ist, denn der Ruderwiderstand erhoht
sich dadurch auf mehr als das
Dop-pelte. Sinnvoll sind 2x15° = 30`: Hin-_ sichtlich der Profilgestaltung bzw. Wahl des gunstigsten Prof Is liegen ebenfalls Erfahrungen vor. Aus der groBen Zahl
aerodynamischer Profile (Gottingen,
NACA) eignete sich fur Binnenschiffs-ruder das Profil NACA 0015 recht gut.
Darijber hinaus lohnt siCh auch eine sogn. Einfachbauweise aus vier ebenen
Platten ebenso wie eine Kombination
aus beiden. . Im Versuchstellte sich
heraus, daB solche Profile auch bei'
Anstellwinkeln > 30° noch einen
Quer-kraftanstieg aufweisen. Die Wirkung
vergri5Bert sich, wenn die Unterkante des Ruders mit einer Endscheibe
ver-sehen wird. Eine Kombination von
Ruderblatt mit Staukeil von 30° und
Endscheibe verspricht, die Vorstellun-gen der Praxis nach einem einfachen, kostengunstigen, reparaturunanfalligen
und wirksamen Ruder zu erfullen.
2. Aufgabenstellung
Urn den Vorstellungen der Praxis
nahe-zukommen oder sie weitgehend zu
er-fullen, ist vorgesehen die
gewon-nenen neuesten Erkenntnisse des
Hauses nutzend 7 in den Bildern 1
bis 7 dargestellte Ruder experimentell nach einheitlichem MeBprogramm zu testen.
M 1:50
Dr.-Ing. E. Schale
NaturgroBe
Vergleichs-messungen mit Staukeilrudem
fur Binnenschiffe
211. Mitteilung der Versuchsanstalt
ftir Binnenschiffbau e.V., Duisburg
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft IndustrieIler
Forschungsvereinigungen e.V.
Bild 1 STAUKEILRUDER NAGA 0015 120 120 360 240 6(Die Bilder sind MaBzeichnungen von
den GroBmodellen und zeigen die
Ruderflache, deren Profil und die Kon-tur der Endscheiben, oben und unten
gleich.)
Damit von vornherein
MaBstabsein-flüsse sollen diese Tests, wie in bereits praktizierter Weise, mit dem Forschungsschiff FRITZ HORN"
durch-gefiihrt_werden [2].
Dabei sollen gernessen werden:
a) stationar am Schiff: Ruderwiderstand 520 2 Ruderquerkraft Ruderschaftmoment
in Abhangigkeit vom Anstellwinkel 0-50° BB Und StB
b) die Bewegung des Schiffest Kursstetigkeitsverhalten Stiitzverhalten VVendegeschwindigkeit r, La 690 6_S
nach den iiblichen Testmethoden von Kempf und Dieudonne [3] auf flachem, stehendem VVasser (Ijssel-Meer), aber
auch mit festliegendem Schiff zur Er-fassung der Ouerkraft, die das Ruder
am Schiff erzeugt.
Von vornherein war jedoch festgelegt
worden, daB alle MeBwerte relativ
miteinander verglichen
werden. Spater zeigte sich dann, daB em n solcherVergleich auch auf die einzelnen Ver-haltensweisen bei den versChiedenen Manoverarten ausgedehnt werden
kann. Will i6 Oqnungewinkel 2.15'
it
?-. 640 4 360 6 240 1 k a unungswinkel 2 . 15. 649Bild 2 STAUKEILRUDER Bild 3 STAUKEILRUDER Bild 4 STAUKEILRUDER
IFS 58 TR 15 SCHILLING I SCHILLING II
M 050 6150
Bild 5 STAUKEILRUDER Bild 6 STAUKEILRUDER Bild 7
STAUKEILRUDER-KAUFER I KAUFER PLATTENRUDER
1:50 6:50 360 74° IL 360 240 son 65 60 7s0 150 .600 - 500 .057 57
Oftnungsvinkel 2.15° Ott nungswIra. 2.19
3. Versuchsvorbereitung
Die ordnungsgemaBe, zielgerichtete
Versuchsdurchfuhrung erforderte urn-fl fangreiche konstruktive und meatech-nische MaBnahmen, die iiberhaupt nur
dadurch realisierbar waren, daB das institutseigene Versuchsboot als Trager der Versuchsobjekte eingesetzt
wer-den konnte. Seine Abmessungen und
die Anordnung von Propeller und Ruder
bestimmten GroBe und Lage auch der
7 Versuchsruder.
3.1 Versuchstrager FS FRITZ HORN"
Die Anordnung von Propeller und Ruder entspricht herkqmmlicher I3ootsbau-weise. Der Ruderschaft (Ruderwelle) ist
zentral durchbohrt und endet in einem Flansch, der in der Regel das Normal-ruder tragt. Bohrung und Flansch sind von vornherein so ausgebildet worden, daB Versuchsruder und MeBglieder fur
Schaftmomente zur gegebenen Zeit
austauschbar sind. Da bei dieser
MeB-aufgabe einerseits auch der Ruder-widerstand und der Profilauftrieb
ge-messen werden muBten und
anderer-seits die Versuchsruder mehrmals
nacheinander auszutauschen waren
ohne das Schiff auf Helling zu nehmen , wurde em n Spezialschaft konstruiert, der
beide Zwecke zu erfullen hatte: schnel-len, einfachen Rudertausch und zuver-lassige Messung der Komponenten
Schaftmoment Profilwiderstand Profilauftrieb.
Diese Komponenten lessen eine
quan-titative Wertung mit gewisser
Allge-meingUltigkeit zu, wahrend diejenigen Rudereigenschaften,
bei denen die
Bewegungscharakteristik .des Bootes mitwirkt, nur eine relative Wertung er-lauben. Die gebotenen Vergleiche der
Ruder untereinander sind also zulassig,
eine DirektUbertragung auf herkomm-liche Binnenschiffe ist nur bedingt mog-lich. Allerdings wird das bessere Ruder auch am Binnenschiff die bessere
Wir-kung haben.
Betrachtet man FS FRITZ HORN" als Modell und die gewonnenen Versuchs-ergebnisse als Modellwerte, lassen
diese sich auf jedes MaBverhaltnis der
naturgroBen Binnenschiffe nach den
Modellgesetzen urnrechnen, wenn
auch die UH-Werte konstant bleiben. Nimmt man weiterhin an, daB der
Pro-pellerdurchmesser an einem GMS 1,6 m
betragt, dann ware der MaBstab zum
Versuchsboot 1:2; denn dessen
Pro-pellerdurchmesser betragt 0,8 m.
Bild 8
In der folgenden Tabelle wird em n solcher Fall angenommen:
Versuchsboot
Modell
Ruder Propeller np PD TP Ern] [m] [1/min] [kW] [kN]Angenommene GroBausfiihrung
Ruder Propeller H L np PD Tp[m] Ern] [1/min] [kW] [kNI]
1,53 1,2 234 280 24
1,53 1,2 283 400 43
Darin bedeuten:
H = Hehe des Ruders L = Lange des Ruderprofils
np = Propellerdrehzahl PD = Propellerleistung Tp = Propellerschub IJSSELMEER dlicher Tei I PA MPUS M50 Iroghase 776 AttlinHtlIstixrfe (.froghilse'xnes xtlen Mrsucluntlers
300 40: 80_4
Wellonkra (2weda Absenkung d,s Pm*. - /4.0sysfernf)
:20
Bericht:999 An!,: I/
RUDER-MESSWELLE tioar#00
3.2 MeStechnik
Es wurden grundsatzlich bewahrte
meStechnische Systeme angewandt Messen mechanischer GroBen mit-tels Drehnungsstreifen
(MeBver-starker, Analogschreiber)
Messen stationarer und dynami-scher GroBen am Schiff mittels Krei-selgeraten und Drehpotentiome-tern.
Fiir die Messung der
Ruderkomponen-ten wurde eine sogn. MeBwelle gebaut, die durch die Zentralbohrung der boots-festen Ruderwelle hindurchgesteckt
sowie in HOhe des Ruderantriebs und am unteren Montageflansch gelagert,
als Biegewelle ausgefuhrt, die
Ver-suchsruder separat zu tragen hatte
(siehe hierzu Bild 8). Durch Krafte am
Ruder biegt sich die MeBwellezwi-schen
den Lagerstellen AB. Dazwischen sind die DehnungsmeBstreifen 90° versetzt in Langs- und Querrichtung so ange-.
ordnet, daB die gewunschten
Kraft-messungen nach stationarer Eichung
in Liblicher Weise ausgefiihrt werden k6nnen. Die Ruderkraftmomente
(Dreh-momente) Irefert em n Biegestab am
Kopf der MeBwelle, dessen Widerlager
am Ruderquadrant befestigt 1st.
Die Arbeitsgemeinschaft industrieller For-schungsvereinigungen e.V. hat der Ver-suchsanstalt fUr Binnenschiffbau auf deren Antrag in dankenswerter Weise die Durch-.
fuhrung des Versuchsprogramms zum
obengenannten Thema ermoglicht und das Vorhaben aus Mitteln des Bundesministe-riums für VVirtschaft geftirdert.
Des Platzes wegen kann der Forschungs-bericht hier nur auszugsweise abgedruckt werden. Wie tiblich wird der umfangreiche
Originalbericht Nr. 999 auf Anfrage und
gegen Erstattung der Unkosten an Inter-essenten geliefert.
Anschrift: Versuchsanstalt fur
Binnenschiff-bau e. V., Postfach 10 12 28, 4100 Duisburg 1.
0,763 0,6 330 25 3,0
Bild 10
4. VersuchsdurchfUhrung
4.1 Dynamische Messungen Die dynamischen Messungen, bei denen vorwiegend die Reaktion des als
Konstante" anzusehenden Versuchs-bootes ausschlaggebend war, wurden
im ljsselmeer innerhalb eines oftmals benutzten Gebietes auf 2,5 bis 2,6 m
Wassertiefe durchgeftihrt; Bild 9. Folgende Versuche liefen
nacheinan-der ab:
Kursstetigkeit bei Geradeausfahrt Drehkreismessungen
Schlangelversuche Dieudonne-Spiralversuche
4.2 Stationare Messungen
Die stationaren Messungen wurden im
Oberwasser der Schleuse Raffelberg
(Mi.ilheim/Ruhr) auf 3,5 m Wassertiefe
ausgefuhrt. Dabei lag das Boot mit dem
Steven gegen einen Dalben driickend
fest. Das Hinterschiff konnte sich in
Querrichtung frei bewegen. Die
Fesse-. 44
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Bild 12lung erfolgte Ober dehnungsarme
Stahl-seile so, daB mittels Dynamometer die auf das Boot wirkenden Ruderkrafte = Querkrafte gemessen werden konnten.
5. Versuchsergebnisse
5.1 Kursstetigkeit
Wahrend einer Fahrzeit von jeweils
15 Minuten auf geradem Kurs (rd = 0) bildete die Zahl der Steuerimpulse die
Basis. Die Steuersignale zur Einhaltung
des Kurses lieferte eine festinstallierte Prazisions-Kreiselsteueranlage der Fa. Anschiitz. Windgeschwindigkeit am Versuchstag: 0-0,4 m/s. Die Ergeb-nisse in entsprechender
Diagramm-auftragung zeigt Bild 10. Daraus resul-tiert zugleich eine erste Wertung.
5.2 Drehkreisverhalten
Die Drehkreisversuche wurden bei 15°,
300 und 450 Ruderwinkel und Propeller-drehzahlen von 330 min-1
(Leerlauf-drehzahl des Motors) und 400 min-1
durchgefiihrt.
Die aus gemessener
Bahn- und Winkelgeschwindigkeit
er-rechneten Durchmesser, bezogen auf den taktischen Drehpunkt des Bootes, zeigt Bild 11. Die Werte wurden in ge-ordneter Balkenform aufgetragen.
Auch hier ist em n Vergleich sofort mog-lich.
5.3 Schlangelversuche
Aus versuchstechnischen Grunden
lassen sich bei Schlangelversuchen mit FS FRITZ HORN" nur Zeiten und
Win-kel messen. Wege, resultierend aus Peilungen oder nach der bewahrten
Radarphasenbild-Methode scheiden
aus, da sich das Boot zu schnel I bewegt. In
Bild 12 sind MeBwerte dar- und
gegeni.ibergestellt. Auch hier ist eineVergleichbarkeit gegeben.
5.4 Dieudonne-Spiralversuche
Diese Versuchsmethode erlaubt nicht
nur die Bewertung der Kursstetigkeit des Systems Schiff-Ruder, sondern gibt auch Auskunft iiber die Querkraftwir-kung eines Ruders beim Wechsel in
Gegenlage (BB StB) mit sehr kleinen
Ruderwinkeln.
Da der Versuch mit Ruder-Vollausschlag
beginnt und in Stufen gegen Null" lauft
(Spiralkurs), wirkt die Massentragheit
erheblich mit. Das Schiff schwenkt um die Hochachse, die vertikal durch den
taktischen Drehpunkt lauft und den
Wert 6) liefert. Hierbei wird G.) infolge abnehmender Ruderkraft verzogert. In
welcher Weise dies erfolgt, zeigt Bild 13,
das zugleich auch die MeBwerte quan-titativ darstellt. Als Beispiel wurde das
Bild 14
5.5 Stationare Querkraftmessungen
Die vorn beschriebene Fesselung des
Bootes zeigt Bild 14. Es wurden ge-messen:
Darstellung der Menposition
beim Standversuch Bild 15 Bild 17 CD
a
Pr 7PIBild 14 auch auf EinfluB der Seiten-mauer. Beiden folgenden Balkendia-grammen wurden die Werte jeweils
gemittelt.)
5.6 Zusammenfassende
Gegen-iterstell ung
Die VVirkung der sieben verschiedenen
Staukeilruder, resultierend aus den
jeweiligen MeBwerten, wurden prozen-tual so gegeniibergestellt, daB jeweils
der Flochstwert oder die giinstigste Verhaltensweise = 100% gesetzt, die
Basis bildete. Bei linearer Einordnung der anderen gleichartigen MeBwerte,
lieB sich wiederum em n Balkendiagramm konstruieren, das den gewunschten
Vergleich der Ruderprofileermoglichte. Dies zeigt Bild 18. Bemerkenswert ist dabei, daB, abgesehen vom
Kursver-such, groBere Unterschiede in der
Wertigkeit nur im Standardversuch zu erkennen sind.
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Drehkreisversuch o.Fluden.W1 nv73011=1,4001callhnin Schlangelversuch a. timmIngenkrell ro,730 1=1. 4001011/mM 0.001imuc0004mil n,,=3:301= I. 400101 Wm Stondversuche thmricrell am WWI hp.330101.40,1=1111140 Aullrmh nv.7501.3I. 400101 If fmn Bild 18 STAUKEILRUDERGegenuberstellung oiler Heilergehnisse spezif iver ter prozentuater Bewertung
Versuchstrager FS "FRITZ HORN" Ruder. Schiff und Mentechnik siehe AM. 1-12 Kursversuch
Von.r1 111,400 S Ilirkwhrle In,4001/min
NICA10111116.711111 ackM.11 M. MOM 111.1nielm
0.500.1 ao n,.3101= 1.400101 Winn .1413:15 1.69711111 Senn. Sdr18V/ Ruderquerkraft = Profil-auftrieb L (N) Ruderwiderstand D (N) Schaftmoment = Drehmoment QR (Nm) Seilkraft = erzeugte Querkraft am Schiff C (N)
Diese Komponenten wurden in
Abhan-gigkeit vom Ruderwinkel in
gemein-samen Diagrammen zusammengefaBt.
Um Vergleichbarkeit mit den unter
Lit. [2] leichter zu ermoglichen, wurden die reinen Querkrafte fur 330 und 400 Umdrehungen pro Minute aufgetragen. (3 Beispiele zeigen die Bilder 15-17.)
(Die hier besonders augenfallige Un-symmetrie beruht, wie bei jedem Ein-schraubenschiff, auf einseitige M
it-wirkung des Propellers, und nach
h rhiaenomimi 30' n,3301= 1. 4001.0 limm c Rwlervordul <5. v7331 = LOOP. IIhmn 4 ' C.1.611;1111114019,1301= 1. 40010 Dieudonne.-Spirolversuch a /n..1741 .330I 0040,1011=
5.7 Anmerkungen
Bisweilen h6rt man aus der Praxis, daB
Staukeilruder einen erheblich hbheren Widerstand Flatten, als Ruder (gleicher Abmessung) ohne Staukeil. Dies mag
fur Profile mit sehr dickem Keil
zu-treffen, die Widerstandsmessungen an den untersuchten Rudern zeigten dies jedoch nicht, weil allein der Widerstand der Profile untereinander schon
Diffe-renzen aufwies.
Im Vergleich zu den vorn genannten Hochleistungsrudern liegen die hier
behandelten Staukeilruder in der Quer-kraftwirkung noch zwischen 5 bis 15% unter diesen. Die Charakteristik (Kraft Ober Ruderwinkel) ist jedoch nahezu
identisch.
Bei Variationen des Staukeilwinkels und der Keillange wird mit groBer Wahr-scheinlichkeit die Leistungsdifferenz auszugleichen sein.
Da die Bereitschaft zunimmt, Staukeil-ruder einzusetzen, ist beabsichtigt, an
den vier im Durchschnitt besten
Pro-filen
WeiterzUatbeiten und die
ge-nannten Variationen zu testen und zu optimieren.
Diese -sind die Typen NACA 0015
IFS 58 Tr 15 Traaflti6elprofile
SCHILLING II Eigenprofil
KAUFER II Profil in
Einfachbau-weise
Ein entsprechender Fortsetzungsantrag
wurde bereits bewilligt.
6. ZusarnMenfassung
In Fortsetzung der allgemeinen
Weiter-entwicklung von Schiffsrudern, mog'
lichst als Einflachen-Rudersysteme
konstruiert, untersuchte die VBD auf experimentellem Wege am
instituts-eigenen Forschungsschiff FRITZ
HORN" praxisgerechte Typen, jedoch mit Staukeilen am Profilende versehen. Alle Ruder hatten gleiche Abmessun-gen und wurden auch unter vollig glei-chen Randbedingungen meStechniSch untersucht.
Et wurden sowohl die Reaktionen auf
das Schiff als auch Krafte und Momente
am Ruderschaft gerhessen.
Der I3ericht umfaBt die zeichnerische Darstellung der Versuchsruder und-cler MeStechnik sowie die MeBergebnisse
in Einzel- und vergleichenden.
Dia-grammen. Daraus konnen Schliisse gezogen und Entscheidungen gefallt werden, wenn es um Anwendung in der Praxis geht.
Literaturangaben
111 Thieme Formgebung von Schiffs-rudern
STG-Jahrbuch 1962, Seite 381-422
[2 Schale, Vergleichende
Untersu-Schydlo chu-ng geteilter
Profil-ruder zur Verbesserung
der Manevrierfahigkeit
von Booten, Fahrgast-schiffen, Schubbooten Forschungsbericht des Landes NRW Nr. 2310
31 Muller, Kraft- uncl Momenten,
Landgraf, messungen an
Schwebe-Schale rudern in Modell- und
GroBausfuhrung 169. Mitteilung der VBD
141 Kwik Systematische
VVindka-nalversuche mit Schiffs-rudern
Schiffstechnik, Band 19/ 1971, Heft 92, Seite 55 bis 62