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Kosmogenese als Urschöpfung und Fortgesetzte Erschaffung

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Academic year: 2021

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(1)

Georg J. Knappik

Kosmogenese als Urschöpfung und

Fortgesetzte Erschaffung

Studia Philosophiae Christianae 28/2, 211-219

(2)

S tu d ia P h ilo so p h ia e C h ristian ae A TK

28(1992)2

GEORG J. K N A P P IK

K O SM O G ENESE A L S U R SC H Ö PFU N G U N D FOR TG ESETZTE ER SC H A FFU N G

(UM STR ITTEN E N A T U R PH IL O SO PH ISC H E SE IN SFR A G E N IN A B W Ä G U N G ZW ISCH EN P H IL O SO PH ISC H E N SP E K U L A T IO N E N

U N D N A T U R W ISSE N SC H A F T L IC H E N H Y PO TH ESE N )

D er Schöpf-ungsakt — v eru rsa ch t durch die T ran szen d en z d es L o ­ gos — als creatio e x nihilo, -bewirkte ein en S ein sb eg in n der p h y sisch en E n titä t ü b erhaupt u n d dam it w a r der U rsp ru n gsm om en t des U n iv e r ­ su m s schon gegeb en . D enn „die gan ze W elt m it a llen ih ren S e in s b e ­ reichen, ist durch G ottes E n tw u rf und S etzu n g da und so da. D as „A LL ” steh t v o n jeh er und fü r im m er in ein em fu n d a m en ta len , w e il a lle s fu n d a m en tieren d en S ch öp fu n gsb ezu g zu G ott” 1. „H at also n ach der G enesis G ott die W elt ersch affen , so ist deren E n tsteh u n g nach der w isse n sc h a ftlic h e n K o sm o lo g ie a u f n atü rlich e, und das h eisst k a u sa l­ g ese tz lic h e W eise zu erklären. S ch ö p fu n g sg e sch ich te und K o sm o lo g ie steh en daher ein an d er w ie T h ese und A n tith e se gegenüber. L a ssen sie sich zu ein er S y n th e se v e r e in e n ? ” 2

D ie Synte.se ist a ischon n a tu rg eg eb en durch -die S ein sa b h ä n g ig k eit d es W eltalls in sein em e x is te n tie lle n B estand, das -ist in der k o n tin g en ­ ten , an fä n g lich und v erg ä n g lich b ed in g ten Nat-ur des K osm os selbst; w ie au ch in se-iner stu fen — bzw . p h a sen a rtig en E n tw ick lu n g als c reatio

co ntinua, da-s is t in d em im m erw ä h ren d en Schöpfuingsviorgang. D ie se

naturphilosoph-ische und auch b ib lis c h e 3 In terp retation der -Kosmoge- n e s e als S ch ö p fu n g sth eo rie stü tzt sich zu sätzlich k o m p lem en tä r a-uf die n a tu r w is se n sc h a ftlic h -e x p e r im e n te lle B asis der rad ioastron om isch en , q u a n ten p h y sik a lisch en und k o sm o lo g isch en B eob ach tu n gen , E rfah ru n ­ gen, M essu n gen -und erikenntnistheoretischen B eob ach tu n gsfolgeru n gen , aus denen e in d eu tig u n d u n b estritten h ervorgeh t, d a ss -das U n iversu m ein en Anfa-ng g eh a b t hat. D en W eltallb egin n erb lick en die m e iste n N a ­ tu r w isse n sc h a fte r i-m U rk n a ll u n d /od er au ch u n m ittelb a r k u rz zuvor 1 D eissler A lfon s, B ib lisch e S c h ö p fu n g s g e sc h ic h te u n d p h y s i k a li s c h e

K o s m o g o n ie . In: A u d retsch J. u. M ainzer K.: V om A n fa n g d e r Welt·,

B eck V. M ünchen 1989, K ap. VIII; 184.

2 H ü bner K urt, D ie bib lis ch e S ch öp fu n g s g e sc h ic h te i m L ich te m o ­

d e r n e r E volu tio n sth eo rien . In: Au-dretsch u. M ainzer, op. cit. Cap. IX ,

189,

3 „W arum lieb en aber n u n gerad e g lä u b ig e N a tu rw issen sch a ftler G en esis I? 1. W eil h ier die räu m lich w ah rn eh m b aren „ S tu fen des S e in s”, w ie sie sich der n a tu rk u n d lich en B eob ach tu n g bieten , zeitlich h in terein en d erg ese tzt und zu einer, Werdeschilder-un-g m it quas.i-evo- lu-tiven C harakter g esta lted sind.” Deis-sler A ., a. a. O. 182.:

(3)

in dem u rk osm iseh en Q u an ten vak u u m . „D en B e g r iff der Z eit gilbt es erst seit B egin n der E xp an sion . D er B eg in n der E xp an sion , der die B e ­ zeich n u n g „U rk n all” erh alten h at (...), stellt in seh r fu n d a m en ta ler W eise den A n fa n g a ller D in g e dar” 4.

S o lch ein S ein sgru n d ged an k e r ic h te t sich g eg en ein statisch es, e w ig gleichm ä.ssig a u fg eb a u tes U n iv ersu m und spricht fü r e in e n A n fa n g s­ u n d E ntw idklunigs-K osm os; woibei die B e stä tig u n g des U rk n a lls — nach G. A. T am m ann — in d er T h eorie und n och m eh r d u rch B eo b a ch tu n ­ gen g eg eb en ist. T am m ann erk en n t w irk liü h k eitsgem äss, in der ta tsä c h ­ lich en U n v erm eid b a rk eit des U rk n a lls den N ic h t-E w ig k e its-B e sta n d d es U n iv ersu m s, „das es ein en A n fa n g g eh ab t halben m u ss” 5. S ein e A r g u ­ m en ta tio n fü r d ie E n tsteh u n g und E n tw ick lu n g des W elta lls stü tzt sich a u f v ie r B eo b a ch tu n g sb efu n d e und d ie au s ih n en ab leitb aren n a tu r ­ p h ilo so p h isch en ïte fle x o n e n . T am m ann [schreibt v o n ein er K e tte von „A rgum enten, d ie ein en A n fa n g des U n iv ersu m s zu m in d est seh r n ah e le g e n ” 6. Er iberuft sich aber g ru n d sä tzlich a u f v ie r a stro p h y sik a lisch e P h ä n o m en e (die e r fü r g esich ertes p h y sik a lisc h e s W issen hält):

1) D ie E xp an sion des U n iversu m s. 2) D ie k o sm isch e H in tergru n gstrah lu n g. 3) D ie E n tsteh u n g des E lem en tes H elium . 4) D as A lter des U n iv ersu m s (die M essbarkeit).

M an k ö n n te n o ch ergän zen d h in zu fü g en die k o sm isc h -e r sta u n lic h -n a t­ u rg eg eb en e Ü ib erein stim m u n g zw isch en 1) und 4), d a s is t d e r A u sd eh ­ n u n g d e s W eltalls u n d der M essb ark eit sein es A lters.

D er h ie r n a tu r w isse n sc h a ftlic h b eg rü n d ete W elta lla n fa n g u n d dam it v ie lle ic h t zu g leich auch der U rsp ru n g 'des m a teriell-zeiträ u m lich en S e in s ü b erhaupt (der A n fa n g a lle r D inge) p o stu lie r t naturphdlosopihisch e in e fu n d a m en ta le S e in su rsä ch lich k eit a ls a llererste E xisten zg eb u n g ; da ja die u r e w ig e D a se in s w e ise dem U n iv ersu m n ich t n a tu rg eg eb en ist.

H ierm it w u rd e u n verk en n b ar em p irisch n a c h g e w ie se n dass:

1) D er U r b e g in (durch den U rk n a ll bzw . die Q u a n ten v a k u u m -V irtu ­ a litä t gegeben), 2) die V e r ä n d e r l ic h k e i t (in der k o sm isch en E xp an sion veran k ert), 3) die V e r g ä n g li c h k e it (die sich sehr w a h rsch ein lich aus der u n b egren zten E n d lich k eit des zeiträ u m lich en K o n tin u u m s ergibt, und v ie lle ic h t auch n och d u rch diie E n tro p ie’ v eru rsa ch t w ird), d en E w i g k e it s -

-B e s t a n ä d e s U n i v e r s u m s n a tu rg em ä ss sich er auss chliesse n.

S olch ein a n fä n g lic h -v erä n d erlich -v erg ä n g lich es U n iv e r sa lse in w ie das W elta ll h at w e d e r a n - n och in sich d ie E xisten zg ru n d la g e des im m e r ­ w äh ren d en S elb stb esteh en s; sondern w e is t a u f ein e E x isten zb ed in g u n g d as ist a u f e in e sich ere S ein sa b h ä n g ig k eit u n d d a m it a u f u nabdingbare E rsch affu n g hin. D er dazu n o tw en d ig e E rstsch öp fu n gsak t kam nur durch E w ig se lb s t-S e in s-A llm a c h t des S ch öp fers zu stan d e, das is t durch die T ran szen d en z des L ogos.

D er 'dargestellte A rg u m en ta tio n sw eg der W elta llen tste h u n g als Sohöp- fung'sw erk Goittes ist zw ar k e in e v o llb eg rü n d ete e x a k te B ew eisfü h ru n g ; g e w iss aber e in e — a u f rea le v ie lse itig e B eo b a ch tu n g sfo lg eru n g en g e stü tz te — N atu rerk en n tn is der G en ese des W elta lls u n d sein er k o n ­ tin g e n te n S ein sla g e, w o ra u s sich d ie U n ab d in gb ark eit der E rsch affu n g 4 T am m ann G u sta v A ndreas, D ie B e s tä t ig u n g d e s U r k n a ll v e s d urch

B e o b a ch tu n g en . In: A u d retsch u. M ainzer, op. cit. Cap. V, 114.

5 a. a. O. 116. 6 I b id e m .

(4)

d ie se s U n iversu m s, als d ieser k o sm isch en W irk lich k eit n äh er stehend ergib t; g e g e n an dere u n b eg rü n d ete W elta llm o d elle b zw . E w ig k e itsk o n ­

zepte.

D ie se n a tu rp h ilo so p h isch u n d b ib lisch fu n d ie r te sch ö p fu n g sth eo re­ tisc h e K o sm o g en ese w id erleg t und setzt au sser K raft die a prio ri d e­ term in istisch e Id eo lo g ie des d ia lek tisch en M a teria lism u s 7 v o n d er E w ig ­ k e it der M a terie und der S ein su n en d lich k eit des U n iversu m s.

Z u gleich ist die k o sm isc h -r e a listisc h e S ch ö p fu n g sleh re auch e in e W arnung vo r der w irk lich k eitsfrem d e n W eltan sch au u n g d e s N ih ilism u s, der o n tisch u n b eg rü n d et und irrefü h ren d b zw . zu m in d est au ch erlkennt­ n isth eo retisch u n zu reich en d die W elta llen tste h u n g ein em b lin d en Z u­ fa ll zuschreibt. D en n der sp on tan b lin d e a b so lu te Z u fa ll ist der k o ­ sm isch en W irk lich k eit a ls ein zig e E xtsten zu rsach e b zw . a ls a u ss c h lie s­ slich es S ein sfu n d a m en t n ich t n atu ran gem essen ; w e il ja (im G egen satz zum n ih ilistisc h e n Z u fallsm on ism u s — w o der spontainiblinde ab solu te Z u fall der ein zig e W elten steb u n g sfa k to r ist) jed e A rt von Z u fall nur ein e k o m p lem en tä r m itw ir k e n d e N a tu rsein sk o m p o n en te ist. W enn jed es Z u fa llsereig n is n u r e in sek u n d är m itw irk en d er N a tu rv o rg a n g is t —■ z.B. im S in n e M. E igen s u. R. W inklers: „N atu rgesetze steu ern den Z u fa ll’ 8 — dann ist ein e a k a u sa le a lea to risch e K o sm o g o n ie ein e ab strak ­ te und ab su rd e S p ek u lation . D ie Z u fa llsa b su rd itä t d e s N ih ilism u s w u r ­

de schon m eh rm a ls n a c h g e w ie se n 9.

O hne den S ch öp fu n gsak t gäbe es k ein U n iv ersu m , w e il es v o n N a ­ tur aus k e in e n E w ig k eitsb esta n d h at (ist sein sm ä ssig n ich t a n fa n g s- und endlos) und d e r Z u fallsm on ism u s a ls W elta llen tsteh u n g su rsa ch e ein e F ik tio n ist. D esw eg en is t der K osm os e in e e x isten zb ed in g te S c h ö p ­ fung. D er a llg e g e n w ä r tig e S ch ö p fer ru ft das W elta ll in s D a sein durch se in e W eih eitsorgan isation und K raft sein er im m en w äh ren d en e x is te n z ­ b ew irk en d en S ein sallm ach t.

D er U rsp ru n gsm om en t des U n iv ersu m s als W elta llen tste h u n g ü b er­ haupt w a r ein su b stratloses S ch ö p fu n g sw erk G ottes, n ä m lich die c r e a ­

tio e x nihüo. „Für die S ch öp fu n gsrelation g ilt die u n b esch reib lich e

F ü lle des U rsp rü n glich en . Z u gleich k om m t b e i ihr das U rsp ru n gsp ara­ d ox am d eu tlich sten zum V orschein. Es is t im B e g r iff der „creatio e x n ih ilo ” an ged eu tet, der m eh r d arlegt als g ew ö h n lich v ersta n d en , da dem N ichts, au s dem g esch a ffen w ird, sich die L eere b eig esellt, in die g e ­ sch a ffen w ird. S ie en tste h t im ü b erzeitlich en A u g en b lick des S c h ö p fu n g ­ sa k tes und v e rg eh t eb en so plötzlich , da sie durch E in v erleib u n g in das 7 S ieh e bei: S ch effczy k Leo, D ie W e l t a ls S c h ö p fu n g G o ttes , P a tt­ loch V.; A sch a ffen b u rg 1968, 131. K n ap p ik G eorg, D as W e r d e n des

W e l t a l l s u n d d e s L e b e n d ig e n aus n a tu r p h il o s o p h is c h e r S ich t u n t e r B e rü c k sic h tig u n g in t e r d i s z i p li n ä r e r A s p e k t e , P . L ang V. F rankfurt/M .

1983, S. 107— 114. K n appik, D y n a m ic z n a E k s p a n s j a K o s m o s u , V eritas V., L ondon 1976, 120— 124.

8 E igen M anfred, W inkler R uthild, D as Spie l, N a tu r g e s e tz e s t e u e r n

d e n Zufall, P ip er V., M ünchen ,1975.

9 V gl. E igen M anfred, V o r r e d e z u r d e u ts c h e n A u sg a b e , in: M onod Jacq u es, Z ufall u n d N o t w e n d i g k e i t , P ip er V., M ü n ch en 1972, IX —X V . O raison M arc, Z ufall u n d L eben , H a t die Bio logie d as l e t z t e W ort, K n ech t V., F rankfurt/M . 1972. L ocker A lfred (Hrsg.), E v o lu t io n —

k r i ti s c h g esehen, P u stet V., S alzb u rg 1983, 12, 174. M eurers Joseph, G o t t — b is t Du? Erle ben, Fragen , A n t w o r t e n , S ty ria V., Graz 1984,

(5)

G esch a ffen e ü b erw u n d en w ird. W egen ihrer E inbindung in s S ein (und ihrer G leich h eit m it dem S ein ) ist die S ch öp fu n g g leich sa m a u tologisch „ S elb sth ervorgan g des S ein s”, aus dem Üibersein G ottes in das g e sc h a f­ fen e S e in ” 10.

„Es ist ein erster, u rsp rü n glich er A n fa n g der h eilb rin g en d en S elb st- m itte ilu n g G ottes, der m it dem G eh eim n is der S ch öp fu n g selb st id e n ­ tisch is t. So lesen w ir schon in den ersten Z eilen d e s B u ch es der G e­ nesis: „Im A n fa n g h a t G ott H im m el und Erde gesch affen ..., u n d G ottes G eist (ruah E lohim ) sch w eb te über dem W asser” (G en 1, 1—2). D ieser b ib lisch e B eg riff der S ch öp fu n g en th ä lt n ich t nur d en R u f ins D a sein des K osm os als solchem , das h eisst das G esch en k der E xisten z, sondern auch die G egen w art des G eistes G ottes in der S ch ö p fu n g ” n . H ier w ird d eu tlich , die im m erw äh ren d e A llm achtiw irkung des S ch ö p ferg eistes im W eltall und in seiner F o rten tw ick lu n g , eb en als creatio continua, zum A u sd ru ck gebracht. D er a lles ordnende G eist G ottes ist der U rg esetzg e- ber der u n iv ersa len F u n d a m en ta lg esetzlich k eit überhaupt, w ie auch der s p ezifisch en G esetzm ä ssig k eiten in den v ie lfa c h e n k o n k reten G esetzes­ w irk sa m k eiten .

Sogar der a g n o stisch e S tan d p u n k t Im m an u el K an ts, lä sst es zum indest a n a lo g zu, den U rheber des W elta lls zu g leich auch a ls U rg esetzg eb er zu erk en n en ; da Er ja O rdnung und Z w eck m ä ssig k eit in d iese W elt m it ein b au te: „Da w ir diese W elt nur zu ein em k lein en T e ile k ennen, n och w e n ig e r sie m it a llen m ö g lich en W elten v e rg le ich en kön n en , so k ö n n en w ir v o n ihrer O rdnung, Z w eck m ä ssig k eit und G rösse w o h l a u f ein en w eisen , gü ltigen , m ä ch tig en etc. U rh eb er d erselb en sch lies- se n ” 12.

G esetzm ä ssig k eit lag dem w erd en d en p h y sisch en S ein zugrunde. D er V o llzu g des S ch ö p fu n g sa k tes w ar sicher m it ein er a llu m fa ssen d en N a tu rg esetzg eb u n g verb u n d en . D araus ergib t sich, d a ss das W eltall w e g e n der N a tu rg esetze ex istier t, die auch w e se n tlic h zur m a n n ig ­ fa ltig e n E n tw ick lu n g d ieses U n iv ersu m s b eig etra g en haben.

B eofoachtungsm ässig u n vorstellb ar, p h ilosop h isch k au m form u lierbar. th eologisch u m stritten und fü r die n a tu r w isse n sc h a ftlic h e E x a k th eit n ic h t g reifb ar ist der p rim äre S ch ö p fu n g sa n sa tz v om N ich ts zum U rch a o s. D en n och w a g t H einz P a g els h ier e in e erkenntnistheoretiische E rklärung anzusetzen, n ach w e lc h e r sin n gem äss das N ich ts „über­ w u n d e n ” w u r d e durch u n iv ersa le F u n d a m en ta lg esetzm ä ssig k eit (durch L ogik), die die E x isten zg ru n d la g e des m ö g lich en (p oten tiellen ) U n iv e r ­ su m s —■ als v o llstä n d ig ste r H ohlraum —■ war; und d ie s e W eltadl-10 L ock er A lfred, Sch ein u n d W a h r h e it d e r Evolu tio n, S y s t e m t h e o r e ­

t i s c h e A n a ly s e u n d m e t a th e o r e ti s c h /p h i lo s o p h i s c h e K r i t i k d e r „ E v o lu ­ t io n s” -T h e o rie als V o r a r b e i t z u r Erstellu n g d e s s y n t h e ti s c h e n B il d e s e in e r E v o lu tio n s- L e h r e . In: H orvat M anfred (Hrsg.), D as P h ä n o m e n E volu tio n , L iteras V., W ien 1988, 175 u. 164. V gl. auch B o n h o effer

D ietrich , S ch öpfu n g u n d Fall, K a iser V., M ünchen 1937. E V ita C on­ sta n tin i (C yrilli) slavica: „D om ine, D eu s m eu s, qui o m n es an gelicos o r d in e s et v ires incorporeas creasti, caelu m e x te n d isti et terram fir ­ m a sti et om nia, quae e x sistu n t, e x n o n e x siste n tia in e x siste n tia m p er­ d u x isti.” (Cap. 18: D e n k s c h r i f te n d e r kaiserl. A k ad em ie der W issen ­ sch aften , 19, W ien 1970, 246.)

11 P a p st Johannes P au l II., E nzyklika: D o m i n u m et V iv i fic a n t e m , Nr. 12, R om a 18. M ai 1986.

(6)

p o te n tia litä t (wurde, u rsä ch lich durch d ie p h y sik a lisch en G esetze, zum P len u m der p h y sisch en E x isten z tran sform iert.

P a g e ls schreibt: „D as N ich ts „vor” der E n tsteh u n g des U n iv ersu m s is t der v o llstä n d ig ste H ohlraum , den w ir uns v o r ste lle n können; es g ib t dort k e in e n R aum , k ein e Zeit, k ein e M aterie. Es ist ein e W elt o h n e Ort, o h n e D auer, ohne E w ig k eit und o h n e Zahl; d ie M a th em a tik er n e n n e n so e tw a s „Nuilknemge”. U nd d o ch w a n d e lt sich d ie se r u n ­ v o rstellb a re H ohlraum a ls n o tw en d ig e F o lg e p h y sik a lisch er G esetze v o n selbst in das P le n u m der E x isten z um . W o steh en die G esetze in d iesem H ohlraum g esch rieb en ? W as „ sa g t” dem H ohlraum , dass in ih m ein m öglich es U n iv ersu m steckt? S e lb st der H ohlraum sch ein t e in e m G esetz, ein er L ogik, zu gehorchen, die schon v o r R aum und Z eit e x is tie r t h a t” 13.

N a tu rw issen sch a ftlich e Ü b erlegu n gen , d ieser A rt, fü h ren zu der o n to ­ lo g isc h e n S ch lu ssfolgeru n g: Es gilbt k ein e m a teriellen , ra u m zeitlich en S ein sersch ein u n g en , d enen d u rch w egs üb erh au p t k ein e N a tu rg esetze zu gru n d e g eleg t w ären. T o ta le G esetzlo sig k eit — im n a tu rp h ilo so ­ p h isc h e n S in n e —· k ö n n te m a n erk en n tn isth eo reti’sch, n ich t aber s e in s- m ä ssig , nur abstrakt m it dem N ich ts in V erb in d u n g bringen.

N ich t nur die E n tsteh u n g — als E rsch a ffu n g in der L ogostran s- ze n d e n z 14 — und d ie d am it verb u n d en e E x isten zerh a ltu n g des K osm os; sondern, in fe stste llb a r e r W eise, die ex p a n sio n sb ed in g te und d am it u n a u fh a ltsa m e E n tw ick lu n g d ieses U n iv ersu m s u n terlieg t n a tu rn o t­ w e n d ig e n also o b jek tiv en G esetzm ä ssig k eiten (die w ied eru m en d gü ltig a ls o u rsp rü n glich a u f d iesem U rgesetzgeb er — L ogos zurückzu fü h ren sind).

P h y sik a lisch e P rin zip ien — im R ahm en der g lo b a len N a tu r g e se tz ­ m ä s sig k e it — k en n zeich n en so g a r d ie Evolutiom isdynam iik15, die z w i­ sch en d er V erä n d erlich k eit der ganzen N atur in d en m a n n ig fa ltig en U m w a n d lu n g sp ro zessen ein erseits u n d d en In v a ria n zeig en sch a ften als ß tab d litätsersch ein u n gen d er m a te r ie lle n W elt a n d ererseits, vor sich geh t.

D ie E rsch affu n g au s dem N ichts, als a llererster p h y sisch er S e in s- h erv o rg a n g , o h n e v o rg eg eb en en U rroh stoff, to ta l raum los, n och v o r 'Z eitbeginn und jeglich er A rt S tru k tu ran sätzen , w a r ein E x iste n z v o ll­

zug der a llm ä ch tig en V ern u n ft — eb en der L ogostran szen d en z, a ls U x g esetzg eb u n g in a llu m fa ssen d er und dam it auch m a th em a tisch - -P ih ysik alisch er A u sw irk u n g gew esen ; die zu g leich a u ch die A-11- -E x isten zg eb u n g als U rm aterie ( = U ren ergie) D yn am ik , R a u m ersch lies­ su n g m it Z eitb egin n zu stan d e brachte.

S o w o h l e in e sp ek u la tiv e W elta llp o ten tia litä t, w ie auch ein h y p o th e ­ tis c h e s Uirchaos und auch n och ein Q uam tenuniversum w e is e n als 13 P a g els R. H einz, D ie Z e it v o r d e r Zeit, d a s U n i v e r s u m bis z u m

U r k n a ll , U llste in V. B erlin , F rankfurt/M ., W ien 1987, 388.

14 V gl. „Gott sprach: Es w erd e L icht. U nd es w u rd e L ich t.” (Gen. 1,3). S in n g em ä ss und e x is te n tie ll g leich w er tig — w esen sg leich : „Im A n fan g w a r das W ort (Logos) ... und das W ort w a r G ott ... A lle s is t durch

d a s W ort (Logos) g ew ord en .” (Joh Ev 1,1-3)

15 S ieh e bei: E der G ernot, E le m e n ta r - u n d F u n d a m e n ta lte ilc h e n . In: U n ger F e lix u. F ranz K a rd in a l K ön ig (Hrsg.) „U nd w i r haben d o ch

ein e Z u k u n f t ”, M ensch u n d N a tu r an d e r S c h w e ll e z u m 3. Jah rta u se n d ;

(7)

m ö g lich e k o sm isch e U rzu stän d e a u f ein en gru n d sätzlich en In d eterm i­ n ism u s hin.

Es ste llt sich üb erh au p t n atu n p h ilosop h isch d,ie E x isten zfra g e: Ergab sich der Ü b ergan g v o m Chans zum K osm os aus ein em u rsp rü n glich - -fu n d a m en ta len S ein ssp ru n g, o d er erfo lg te es eh er p h asen artig? Ergab sich d a ra u s d as Q u an ten u n iversu m , o d er lag e s d azw ischen?

D as b ib lisch e „tohu w a b o h u ” (G en 1,2) dien t dem P h y sik er V ictor W eissk op f a ls A n alogon zur E rklärung des k o sm isch en U rzu stan d es a ls Q u an ten vak u u m . „W ie b eg in n t a b er n u n die p lö tzlich e in fla tio n ä re E x p lo sio n ein es solch en V akuum s? V or d iesem E reign is w ar der g e ­ sam te R aum im Z ustand ein es ech ten V akuum s. „U nd die Erde w a r w ü st und leer, u n d F in stern is h errsch te über die T ie fe ”, sagt die B ib e l” 16.

V ie lle ic h t sp ielte sich ein e x isten zb ew irk en d es k o sm isch es S e in s ­ rin g en zw isch en ein em p rim ord ialen a sy m m etrisch en N atu rvorgan g und en tg eg en g esetzten — zur G esetzm ä ssig k eit n eig en d en —· sich sy m ­ m etrisch erst e n tw ick eln d en P rozessen alb. D ie dann w ied eru m im V e r ­ la u f der d y n a m isch en W elta lla u sd eh n u n g zu Sym m etrieforüchen . und dadurch zur k o sm isch en W eiter — b zw . H ö h eren tw ick lu n g führten. Es sch ein t, e in d ie W elta lld y n a m ik m ittra g en d es (voran die k osm isch e E x p an sion b eg leiten d es) G esa m tn a tu rw ech selsp iel: A sy m m etrie — S y m ­ m etrie — H o m ogen ität — In h om ogen isieru n g .im m erw ährend vor sich zu gehen.

In den g ru n d sätzlich zur W eltalld yn am ik b eitra g en d en F u n d a m e n ta l­ w e ch selw irk u n g en , gem äss der m od ern en E lem en ta rteilch en th eo rie der Q u an ten p h ysik , erb lick t auch F ran k W ilczek d ie E n tsteh u n g s- und E n tw ick lu n g s-S ein sg ru n d la g e des U n iversu m s.

„ I n , v ersch ied en en P h asen h a t die M aterie u n tersch ied lich e E igen ­ sch aften . In ein ig en P h a sen sind die p h y sik a lisch en G esetze sy m ­ m etrisch er a ls in anderen. In d ieser A rt von T heorien e rw eist sich d ie sy m m etrisch e P h a se d es U n iv ersu m s a ls p rin zip iel in sta b il.” H ier w ird ein e p rim ord iale k o sm isch e P h ase als Ü b ergan g v om ech ten — zum Q u an ten vak u u m und d essen Z erfall p ostu liert, w o b ei U ren erg ie frei w u rd e, d ie dann durch Q u a n ten g ra v ita tio n sein flu ss m a teria lisiert w u rd e (U rknall!). D iese A n fan g sd y n a m ik im U rzustand des W elta lls w a r . fü r W ilczek ein fu n d a m en ta ler S ein sv o llzu g , w a s er lap id ar in sein er o n tisch en S ch lu ssfolgeru n g, zum A u sd ru ck b rachte: „D ie A n t­ w ort a u f die a lte F rage: W arum gibt es üb erh au p t e tw a s und n ich t e in f a c h . nur nichts? m ü sste dann lau ten : W eil das N ich ts in stab il is t” 17.

P h y sisch e E xisten z, als u rsp rü n g lich e m a te r ie lle S ein sersch ein u n g , das w a r die U ren erg ieen tsteh u n g ; sie k o n n te v ie lle ic h t zu sta n d e g e ­

16 W eissk op f V ictor, D e r U r s p r u n g a lle r Dinge, H y p o t h e s e n u n d F a k te n z u r G e sc h ic h te d e r W elt. In: B ild d e r W issen s ch a ft, 4/1990, 130.

17 W ilczek Frank, M a t e r ie u n d A n t i m a t e r i e i m U n iv e r s u m . In: S p e k ­

t r u m d e r W isse n s c h a ft, W einheim (Februar) 2/1981, 101. K a n itsch eid er

B ern u lf w e is t a u f die S ein su n zu lä n g lich k eit d ieser k o sm o g en isch en E rklärung hin: „D ass W ilczek aus dem V ak u u m die W elt e n tla ssen kann, ist deshalb k ein e A n tw o rt a u f die F rage, w aru m im ontolor- g isch en S in n die W elt e x istie r t, sondern ist e in e g e n e tisc h e E rklärung der te ilc h e n e r fü llte n W elt aus ein em frü h eren , te ilch en fr eien Z ustand.”

K o sm o lo g ie , G e sc h ic h te u n d S y s t e m a t i k in ph ilo so p h isc h e r P e r s p e k t i v e ,

(8)

k om m en sein durch qua-ntendynam ische F lu k tu a tio n en im prim ären k o sm isch en Quamteinvakuum, dais -sich in fla tio n sa rtig zu d eh n en begann u nd dam it die R a u m ersch liessu n g bzw . d ie d yn am isch e E xp an sion des U n iv ersu m sp a tiu m ’s in G ang setzte. D en n w a h rsch ein lich w ar solch e in e in fla tio n ä re E xp a n sio n m it ein em g lob alen N aturw eehse-lspiel v e r ­ b u nden g ew esen : E ch tes U rväk u u m w u rd e in sta b il und fü h rte zum „S oh ein vak u u m ” ls, n a c h d essen In fla tio n dann w ie d e r dais norm ale V akuum eitra t und zerfiel. W ah rsch ein lich w aren es U rp rozesse von Q u a n ten feld flu k tu a tio n en , die in d iesen V akuum — Ü b erg ä n g en W ech ­ selw irk u n g sen erg ie freigab en . D en n auch aus k o sm o lo g isch er S ich t w ar „das Q u an ten vak u u m v o ller Q ua-ntenfluktuationen, a lso v o lle r v ir tu ­ e lle r T eilch en und W ech selw irk u n gen zw isch en ih n en ” 19. „D iese v ir tu ­ e lle n T eilch en p aare m a ch en das Q u an ten vak u u m zu ein em G ew oge u n au fh örlich er A k tiv itä t” 20. „W enn in d ieses a k tiv e V ak u u m W irk u n ­ gen ein g esp eist w erd en , etw a in der Form von stark en G ravitation s- -G ezeiten k rä ften , dann kön n en die v ir tu e lle n T eilch en m a teria lisiert w erd en ” 21. „Eine c reatio e x nihilo fin d et statt a ls M aterieerzeu gu n g aus dem Qua-ntenvakuum ” 22.

In ein em m ö g lich en Q u an ten u n iversu m v o llzo g sich w a h rsch ein lich d ie U rsto fferzeu g u n g (w ie es die k osm ologisch a n g ew a n d te U n sc h ä r fe ­ relation W. H e is e n b e r g s 23 zu lässt, -dass die e x nihilo U ren erg ieen t-

steh u n g den E ner-gieerhaltungssatz n ich t v erle tzt) b e g le ite t durch e in e fu n d a m en ta le W ech selw irk u n g der Q u an ten gravitation , die die in ­ fla tio n ä re W e lta ll-R a u m e r sc h lie ss u n g 24 erm ö g lich te u n d zu g leich die W eltallau sd eh n u n g in G ang setzte, w o m it auch der e ig e n tlic h e U n i­ v ersa lzeitb eg in n v erb u n d en w ar.

M it der B esch reib u n g der m öglich en k o sm isch en U renergieentste-hung und ih rer Q uantenvakuu-m -G ravitations-W echselw -irkung, die sie zur M aterialisieru n g fü h rte, ist au ch ein N a tu rh in w eis und ein w is s e n ­ sch a ftlich -p h ilo so p h isch es A rgu m en t in E rsch ein u n g g etreten , dass das A. E-insteinsche Ä q u iv a le n z p r in z ip 25 : E = m ■ c2 fü r fa st a lle N atu r-18 „D ie ch arak teristisch e E ig en sch a ft d ieses „sch ein b aren ” Vaku-ums fo lg t u n m ittelb a r aus E in stein s a llg em ein er R ela tiv itä tsth eo rie. Ein R au m geb iet, idais m it E nergie, aiber niichit m it M a terie -gefüllt ist, m u ss p lötzlich e x p lo sien sa rtig ex p a n d ieren , in d e m m eh r u n d m ehr R aum m it d iesem sch ein b aren V akuum a u sg e fü llt w ird. Ala-n G uth hat das fo lg erich tig als ein e in fla tio n ä re E xp an sion b ezeich n et.” W eissk-opf V.,

а. а. O., 130.

19 A u d retsch Jürgen, P h y s ik a l is c h e K o s m o l o g ie II: D as In flation äre

U n iv e rs u m . In: A u d retsch J. u. M ainzer K ., V o m A n fa n g d e r W elt.

Cap. IV, 101.

20 Barro-w D. John, S ilk Josph, D ie a s y m m e t r i s c h e S chöpfung, U r ­

sp r u n g u n d A u s d e h n u n g des U n iv e r s u m s , P ip er V., M ünchen 1986, 84.

21 K a n itsch eid er B., K o s m o lo g ie , 308. 22 A-udretsch J., a . a . O . , 105.

23 H eisen b erg W erner, P h y s ik a l is c h e P r in z ip i e n d e r Q u an ten th eor ie, B. I. M annheim ; L izenz: H irzel V. S tuttgart, 1958, 48— 49. A u d retsch J.,

а. а. О., 100. B arrow J., S ilk J., a. a. O., 66— 77, 118.

24 „Erst in a llerjü n g ster Z eit hat m an versu ch t, den w o h l p h ilo ­ sop h isch ersta u n lich sten S ch ritt zu tun, auch die E n tsteh u n g der R au m zeit m it der M aterie als ein ein zig es, sp on tan es, u n veru rsach tes Q u an ten ereign is zu fa sse n .” K a n itsch eid er В., а. а. O., 265.

(9)

i-erscheinum gen- und W irkungen fu n d a m en ta l ist; u n d som it w a h r ­ sch ein lich auch für das e v e n tu e lle Q u an tem in iversu m a ls G ru n d gesetz- m äasigk eit m a ssg eb en d w ar. „D ie in E in ste in s F orm el E = m - c 2 b e ­ sch rieb en e Ä q u iv a len z von M asse u n d E n ergie im p liziert, dass das U n iv ersu m ein en d yn am isch en P rozess d arstellt. D ie m od ern e N a tu r­ w isse n sc h a ft w e is t also dem g riech isch en N a tu rp h ilosop h en H erak lit v o n E p h esos (um 500— 480 v. Chr.), dem U rheber der L eh re des p a n ta

rei (dt. „alles flie s s t”), d.h. der L eh re des W andels a ller D in g e vo r

dem H in tergru n d des u n v erä n d erlich en g ö ttlich en G esetzes des L ogos (gr. L ogos = „W ort”), ein en P la tz u n ter den b ed eu ten d sten G eleh rten aller Z eiten an ” 26.

D ie n ä ch ste b ed eu ten d e u n d in teressa n te n a tu rp h ilo so p h isch e F r a g e ­ stellu n g — ein er n eizeitlich v ersta n d en en K o sm o g en ese — w ä re die: L ä sst sich die S p ek u lation ein es u rsp rü n glich en k o sm isch en Q u an ten ­ v ak u u m s, und der sich daraus erg eb en d en in fla tio n ä ren E xp an sion m it der U rk n a llh y p o th ese vereinb aren? S ch liesst ein Q u an ten u n iversu m n u r die kosm isch e S in g u la ritä t aus? Oder ergib t sich dann au ch noch der U rk n all als ü b erflü ssig e E xtrapolation?

D ie U rstra teg ie der K o sm o g en ese w e is t a u f die M öglich k eit ein es p rim ord ialen F u n d am en talü b ergan gs des Q u an ten u n iversu m s in ein en U rk n allk osm os hin. D ieses in fla tio n ä r e U n iv ersu m k ö n n te d a n n e in e dem U rk n a ll u n m ittelb ar v o ra u sg eh en d e h y p o th etisch e E v o lu tio n sp h a se g e w e se n sein. „D ann k ö n n en w ir auch n ic h t m ehr folgern , dass am A n fa n g der W elt e in e R a u m -Z eit-S in g u la ritä t stand. D er V o rstellu n g v o n ein er „p lözlieh en ” E n tsteh u n g der Weilt, d ie m a n ch er gern e als E rzeu gu n g v e rsteh en m ö ch te, is t jed en fa lls d ie G ru n d la g e e n t­ zo g en ” 27.

S o lch ein, noch u n b e w ie se n e s a lso sp ek u la tiv es K on zep t, einer: U r v a k u u m -In fla tio n -U rk n a ll-K o sm o g o n ie, geh t v o n der r e la tiv istisc h e n Q u an ten feld th eorie aus. V ie lle ic h t k a m est doch zu dem g a n z h e itlic h e n N a tu rw ech selsp iel: E ch tes U rvak u u m w r d e in sta b il u n d fü h rte zum S ch ein v a k u u m , n ach d essen In fla tio n dann w ied er das n o rm a le V ak u u m ein trat und zerfiel. W ah rsch ein lich w a ren es U rprozesse v o n Q u an ten ­ f e ld flu k t u a tio n e n 28, die in d iesen V a k u u m -Ü b e r g ä n g e n 29 W ech selw ir- k u n g sen erg ie freigaiben und d am it den U rk n a ll a u slö sen kon n ten . H inzu h a tten v ie lle ic h t Q u an ten graviitation sein w irk u n gen die M a teria ­ lisieru n g d ieser U m en g ie v eru rsach t.

„F assen w ir noch ein m a l zu sam m en: N ach dem S zen ario fü r das a u fg eb la sen e U n iv ersu m b efin d et sich das U n iv ersu m zu n äch st in ein em ä u sserst h eissen Zustand, in dem d ie M a teried ich te v o n ein em

v it ä ts th e o r i e , V ie w e g V., B ra u n sch w eig 1973, 49, 131. D ers. Ü b e r d ie sp e z ie lle u n d d ie a ll g e m e i n e R e la t iv i tä ts th e o r i e , A k a d em ie V., B erlin

u. V iew eg V. B ra u n sch w eig 197.3, 122, 125. V gl. K n a p p ik J. G., D as

W e r d e n d e s W e lta lls, 12, 16.

26 K aram an olis S tratis, A m A n fa n g w a r n u r Energie, E lek tra V. N eu b ib erg b. M ünchen, 1987, 2.

27 A u d retsch J., а. а. O., 108.

28 „W ie es S te v e n W einberg au sged rü ck t h at: „D ie e s s e n tie lle W ir­ k lich k eit ist ein e M en ge von F eld ern ... a lle s a n d ere lä s s t sich als F o lg e der Q u an ten d yn am ik d ieser F eld er afoleiten.” Z itiert n ach H ein z P agels, D ie Z e it v o r d e r Zeit,, 206.

29 S ie h e die zeich n erisch e D a rstellu n g der V ak u u m -Ü b erg ä n g e 'bei H. P a g els, 369.

(10)

e in z ig e n sp in lo sen F eld b estim m t w ird . D ie T em p eratu r sin k t sch n ell, doch das U n iv ersu m g e la n g t sch liesslich in ein en „falsch en V a k u u m ­ zu sta n d ”, und sein e G rösse steig t ex p o n e n tie ll an. D iese In fla tio n hört a u f, sobald der „lan gsam e U m lageru n gsvorgan g” zum S tillsta n d g e ­ k o m m en ist u n d die g e w a ltig e E n ergied ich te des sp in losen F eld es a u f n u ll sin k t, so dass d er „echte V akuum zustaind” ein tritt. D ie F e ld ­ en erg ie in der W ied ererw ärm u n gsp h ase fü h rt zur B ild u n g des fü r d en h e is se n U rk n all erford erlich en G ases au s Q uanitentailchen” 30.

M it der u ra n fä n g lich en , durch die Q u a n ten v a k u u m -G ra v ita tio n s- -W ech selw irk u n g veru rsach ten , E n erg ieen tsteh u n g und ihrer E rstm a te­ ria lisieru n g ; w ie au ch ein er g leich zeitig en — au f die in fla tio n ä r e E xp a n sio n zu rü ck zu fü h ren d en — k osm isch en R au m ersch liessu n g, w ar n ic h t n u r der U n iv ersa lzeitb e g in n sein sm ä ssig v erb u n d en ; sondern p a r a lle l d azu w u rd e auch inoch die k o m p lem en tä re S ein sk op p lu n g dieses urerschilossenen exp an d ieren d en U n iv ersu m sp a tiu m ’s m it der fu n d a m en ta len k o sm isch en Z eitstru k tu rieru n g 31 zu m d y n a m isch en v ie r - d im en sio n a len K on tin u u m h ier vollzogen .

D as w ar der ersch a ffu n g sb ed ü rftig e M aterie — Start d es w e r d e n d e n W eltalls, g egeb en in der q u a n ten d y n a m isch en V ak u u m — U ren erg ie- e n ts te h u n g und ih rer q u a n ten g ra v ita tio n sb ed in g ten in fla tio n ä ren R au ­ m e r sc h lie ssu n g m it k o sm isch er E xpansion; d er sich der e x is te n tie lle Z eitb eg in n und dam it ü b erhaupt die R e la tiv itä t der Z eitstru k tu rie- r.ung 32 b e ig e ste llte .

W elch es k o sm o la g isch e E w ig k eits-M o d ell bzw . sein su n en d lich a u f­ g e fa s s te U n iversu m , kann, w ir k lic h k e its- u n d b eob ach tu n gsgem äss, d ie se K o sm o g en ese als U rsch öp fu n g m it fo rtg esetzter E rsch affu n g, und a u f w elch em B e w eisw eg e, w id erlegen?

30 P agels, а. а. O., 370.

31 E rkenne den an alogen G ru n d ged an k en b ei Carl F ried rich v o n W eizsäcker: „Das E volu tion und th erm o d y n a m isch e Irrev ersib ilitä t n o tw e n d ig e sta tistisch e F o lg en d erselb en Zeitstru'ktur — eb en des U n tersch ied es p erfek tisch er F a k tizitä t und fu tu risch er M öglich k eit — sin d .” A u f b a u d e r P h y s ik , dtv, M ünchen 1988, 31.

32 A nders, aber analog, v. W eizsäcker „ stellt die Z eit a lle in an die S p itz e und d efin iert sie zu n äch st ü b erhaupt n ich t als rein e reelle V a ria b le „t”, sondern durch die Stru k tu r v o n G egen w art, V e rg a n g en ­ h eit und Z ukunft, oder von F a k tizitä t und M ö g lich k eit”, а. а. O., 241.

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