Chemisches Zentralblatt.
1911 Band II. Nr. 6. 9. August.
Apparate.
F . L i e b e r t , Einfache Saugdruckpumpe für das Laboratorium (Fig. 6). D er aus Glas h erg estellte, m it S ch ro tk ö rn ern b esch w erte K olben P, dessen S tan g e H in G g e fü h rt is t, g e h t in d e r m it H g g efü llten
Röhre A a u f u n d ab u n d b rin g t d a d u rc h auch das H g in d e r R ö h re B in auf- u n d a b steig en d e Bewegung. S in k t das H g in B, so sa u g t es Gas aus E \ s te ig t es, so tr e ib t es das G as d u rch F nach C, einem R e a g e n sg la s, in dem sich gleichfalls e tw as H g befindet. B eim S in k en des Hg in B ste ig t das H g in C in d er E ö h re F empor u n d ste llt so w ä h re n d des S augprozesses einen h in reich en d en V erschluß her. U m g ek eh rt wird w äh ren d des D ru ck p ro zesses d ie B ö h re E durch aufsteigendes H g v erschlossen. (Chem isch W eekblad 8. 382 — S3. 13/5. [März.] H elder.)
Le i m b a c h.
B. Szilard, Über einen Apparat zur Messung der Badioaktivität. D e r Vf. h a t b e re its an a n derer Stelle (C. r. d. l’A cad . des Sciences 149.
918; C. 1 9 1 0 .1. 494) ü b e r diesen A pp. b erich tet.
— Zu beziehen is t d e r A p p . d u rch das L ab o ra- toire de P ro d u its R ad io actifs, P a ris, E u e Ju s sie u 15. (Chem.-Ztg. 35. 539—40. 20/5. P aris.) B u g g e .
Arthur W ilhelm i, E in neuer Apparat zur Behandlung von Gasen mit Flüssigkeiten. D e r im Original a b g e b ild e te , in 2 A u sfü h ru n g e n h e rg e stellte R eak tio n stu rm fü r die E in w . von G asen auf FH. im G egenstrom d ien t z u r A b sch eid u n g von K ondensaten a u s G asen u. D äm pfen, fern er
zur U nschädlichm achung u. A b so rp tio n von G asen. D ie G ase w erd en zum Zw eck vollkommener R kk. zu ste te r T e ilu n g u n d im m er w ie d e r e rn e u te r D u rch m isch u n g gebracht u n d in te n siv g e k ü h lt. D E P . 184842. A n g e fe rtig t in säurefestem S tein zeug von den D e u tsc h e n T on- u n d S tein zeu g w erk en in C h arlo tten b u rg . (Ztschr. f.
angew. Ch. 24. 975— 78. 26/5. [21/3.] B eu th en , O berschles.) H ö h n .
Anton Gwiggner, Apparat zur Entwicklung größerer Mengen von Schioefel- ieasserstoffgas und teilweisen Gewinnung des Gases aus den Abgasen der Fällungen.
Der im O riginal a b g e b ild e te A pp., d e r sich b eso n d ers fü r größere L a b o ra to rie n an U nterrichtsanstalten u n d M e ta llh ü tte n eignet, is t eine fü r d ie Schw efelw asserstoff-
XV. 2. 23
erzeu g u n g a b g e ä n d e rte F o rm des vom Vf. an g eg eb en en Chlorw asserstoffgasapp.
u n d h a t m it diesem die leich te B ed ien u n g , g ro ß e A n p a ssu n g sfä h ig k e it an den Gas
b e d a rf, S p arsam k eit im S ä u re v e rb ra u c h u n d B e trie b ssic h e rh e it gem einsam . Das aus den F ällu n g sg e fä ß e n en tw eich en d e, ü b ersch ü ssig e G as w ird in einem wasser
b e rie se lte n , m it G lasp erlen g efü llten R o h r als Schw efelw asserstoffw asser wieder
g ew onnen. D e r A p p . w ird von W . J . R o h r b e c k s N a c h f . , W ie n , hergestellt.
(Ö sterr. Chem .-Ztg. [2] 14. 141—42. 1/6.) H ö h n .
M. W eg n er , E in e Abänderung des Kochspien Gerbstoffextraktionsapparates.
D ie KoCHsche F la s c h e g ib t d a d u rc h A n laß zu m anchen S tö ru n g en , w ie Verstopfen, daß sow ohl das Z u flu ß ro h r, w ie das in die S a n d sc h ic h t re ich en d e A bflußrohr in dem Stopfen b e fe s tig t sind. D e r v erb e sse rte A pp., d e r a n H a n d e in er Abbildung n ach E in ric h tu n g u n d H a n d h a b u n g b esch rieb en w ird , su c h t dem d ad u rch vorzu
b eu g en , daß d er A b sch lu ß seitlich u n te n a n g e b ra c h t is t u n d beim V erschließen der F la s c h e u n v e rä n d e rt in sein er L a g e b leib t. D ie F la s c h e w ird in verschiedenen G rö ß en , den v ersch ied en en G e rb m a te ria lie n a n g e p a ß t, g e lie fe rt von der Hohlglas
h ü tte u n d G la sin stru m e n te n fa b rik von F r a n z S c h i l l i n g , G eh lb erg i. T h ü r. (Col
legium 1911. 212—14. 10/6. [26/5.] F ra n k f u rt a/M.) R ü h l e . H. M iniot, Neues Wasserbad m it konstantem Niveau. D ieses neue Wasserbad (Fig. im O riginal) e rm ö g lich t e s, d ie H öhe des W . in dem H eizgefiiß beliebig zu reg u lie re n u n d b elieb ig lan g e a u f e in er b estim m ten S telle zu e rh alten . D er mit dem H eizgefäß kom m unizierende Z y lin d er b e s te h t h ie r aus 3 R ö h ren . D ie äußere b ild e t den Ü b e rla u f; sie w ird a u sg e fü llt von 2 Z y lin d e rn , von d enen der erste den zw eite n b ed eck t. D e r in n ere d er beid en Z y lin d er lä ß t sich in dem äußeren durch le ic h te R e ib u n g d re h e n ; er e rh ä lt d as W . au s d e r L e itu n g u n d is t nach Art eines W a ss e rsta n d sa n z e ig e rs d u rch b ro ch en . D er äu ß e re Z y lin d e r (die m ittlere der 3 R öhren) is t u n b ew eg lich u n d s te h t an seinem u n te re n E n d e m it dem Heizgefäß in V erb .; er is t sp iralfö rm ig d u rch b ro ch en . D as d u rch Ü b erein an d erlag ern der b eid en d u rch b ro ch en en T eile des in n e re n u n d ä u ß eren Z y lin d ers gebildete Loch b estim m t die H öhe des W . in dem H eizgefäß. D u rc h eine D re h u n g des inneren Z y lin d ers um 180° k a n n m an d ie H öhe des L o ch es a u f je d e S telle d er Spirale b rin g en . D ie D re h u n g w ird d u rch ein S p o m rä d c h e n b ew irk t, w elches durch einen Z eig er die H öhe des W . in dem H eizgefäß anzeigt. (J o u m . P h a rm , e t Chim. [7]
3 . 585—86. 16/6.) D ü s t e r b e h n .
M. A uerb ach , Der Grasser-Allensche Extraktionsapparat. D e r A pparat von G r a s s e r (Collegium 1910. 345; C. 1910. I I . 1265) g e s ta tte t n ic h t, n ach den Vor
sch riften des I. V. L . I . C. zu a rb e ite n . E s sin d d esh alb zusam m en m it G r a s s e e V erss. a n g e ste llt w o rd e n , d ie V orzüge dieses A p p . m it den en des Teas-Extractors zu v erein en ; sie h a b e n z u r K o n stru k tio n ein es A p p . g e fü h rt, d e r an H and einer A b b ild u n g n ach E in ric h tu n g u n d H a n d h a b u n g b esch rieb en w ird u n d ein schnelles, sicheres A rb e ite n g e s ta tte t. D e r A pp. — D RG M . 465308 — is t zu beziehen von A l b e r t D a r g a t z , H a m b u rg I . (Collegium 1911. 217— 19. 17/6. [14/5.*] Hamburg.
S p eziallab . f. d. G erb- u. L e d e rin d . v. D r. L o u is A l l e n . ) R ü h l e . F. G renet u n d P. B o n le n g e r , Porzellantrichter m it Filtriermasse. (Vgl. C. r.
d. l’A cad. des Sciences 151. 941; 152. 916; C. 1 9 1 1 .1. 109.1603.) D ie von Grenet
a u sg e a rb e ite te M ethode z u r B est. des G rad es d e r P o ro s itä t d e r z u r F abrikation von F ilte rk e rz e n d ien en d e n P o rzellan m asse h a t d ie Vff. z u r H e rst. von T richtern ge
fü h rt, w elche die fe in ste n N dd. w ie B a S 0 4, C alcium oxalat etc., vollkom m en zurück
h a lten . D ie F iltra tio n is t m it H ilfe e in er P u m p e v o rzunehm en u n d in wenigen
f
331 A ugenblicken beendet. D iese F ilte r k ö n n en im T ro ck e n sc h ra n k g e tro c k n e t od er im Muffelofen g eg lü h t w erd en u n d eig n en sich d a h e r vorzüglich fü r q u a n tita tiv e Arbeiten, bei w elchen die zu bestim m en d e S u b stan z g e tro c k n e t o d er g e g lü h t w ird.
Die T ric h te r k ö n n en le ic h t w ie d e r g e re in ig t w erd en u n d sind d a h e r u n b e g re n z t lange v erw en d b ar. — E s w erden zw ei T y p e n d e ra rtig e r F ilte r h erg estellt. B ei dem einen is t d ie F iltrie rs c h ic h t m it dem B a n d e des T ric h te rs v e rb u n d e n , ohne sich der kon isch en F o rm des T ric h te rs anzulegen, b ei dem an d eren , w elch er speziell für q u a n tita tiv e B estst. g eeig n e t i s t , befin d et sich die F iltrie rs e h ic h t in d e r M itte des T rich ters. —- D iese T ric h te r k ö n n en auch zum F iltr ie re n d ick lich er S era u n d physiologischer F ll. dienen. N ach dem Ü b erzieh en d e r in n eren F lä c h e m it K o llo dium w erden säm tlich e K eim e u n d k o lloidalen S u b stan zen von dem F ilte r z u rü ck gehalten. (C . r. d. l ’A cad. des Sciences 152. 1759—60. [19/6.*].) D ü s t e r b e h n .
J a r o s l a w M i l b a u e r , Zerschneiden von Röhren durch Ätzen. U m P o rz e lla n oder Q u arzröhren b equem zersch n eid en zu k ö n n e n , le g t m an die B öhre a u f zw ei Stützen, w ic k e lt d an n eine m it W . b efeu ch tete S c h n u r in e in fach er Schleife fest um das B o h r u n d ta u c h t d as obere E n d e des F a d e n s in eine H F e n th a lte n d e Schale, die sich ü b e r dem B o h r befindet. A m zw eck m äß ig sten v e rw e n d e t m an eiue M ischung von 3 T in . H F u n d 1 T l. konz. H C l. D ie S chnurschleife is t ö fter fest auzuzieben u n d zu d re h e n , um ein gleichm äßiges A tzen zu erzielen. (Chem.-
Ztg. 35. 669. 20/6.) St e i n h o r s t.
F r i t z H a n f l a n d , Ein sich selbst regulierender Gasbrenner. W e rd e n bei einem W assertrockenschrank die Ö ffnungen d e r D o p p elw an d v erschlossen u n d lä ß t m an den aus dem W . sich b ild e n d e n D a m p f a u f ein teilw eise m it H g g efü lltes U -förm iges Rohr w irken, d e rg e sta lt, d aß die Q u eck silb ersäu le a u f d er S eite des D am p fd ru ck es herabgedrückt u n d n a c h d e r a n d eren S eite gehoben w ird , so is t d u rch die em por
gedrückte Q u eck silb ersäu le ein M ittel g eg eb en die G a sz u fu h r zum B re n n e r a u to matisch zu regeln, e n tsp re c h e n d dem D a m p fd ru ck in d er D o p p elw an d des T ro c k e n schrankes. O hne daß das W . im T ro c k e n sc h ra n k e in d am p ft lä ß t sich eine T em p.
von etw as ü b e r 100° le ic h t s e h r k o n s ta n t erh alten . D ie F o rtfü h ru n g des G edanken von U l s c h (Chem .-Ztg. 1895. 1183) h a t z u r v o rlieg en d en H eizv o rrich tu n g g efü h rt.
Der Q ueck silb erd ru ck reg ler is t d ire k t in den F u ß des B re n n e rs e in g eb a u t. Zwei Schlauchansätze sind v o rg e se h e n , d e r ein e is t m it d er G a sle itu n g v e rb u n d e n , der andere m it d er D o p p e lw a n d , dem D ru c k ra u m , des A p p a ra te s. Zum H eb en d er Quecksilbersäule g eg en die B re n n e rd ü se g e n ü g t ein k le in e r D ru c k , d e r die W a n dungen des A p p . n u r u n erh eb lich b e la s te t. E in e S ch ieb t von 1—2 cm H g gen ü g t, den B renner in T ä tig k e it zu h a lte n , die D o p p elw an d völlig m it D a m p f, sogar einem kleinen Ü b e rd ru c k , zu fü llen u n d im In n e n ra u m eine h ö h ere T em p. z u e r
zielen als b ei einem g ew ö h n lich en W a sse rtro c k e n sc h ra n k . D e r A p p . is t von d er Firma H e r m a n n H a n f l a n d , B e rlin N O ., F rie d e n str. 108, zu b eziehen. (Chem.-
Ztg. 35. 669. 20/6. B erlin.) S t e i n h o r s t .
VI. S ta n e k , Über das Entwässern der Hydrogele mit Äther. (Z tschr. f. p h y sio l.
Ch. 72. 9 3 - 9 6 . — C. 1911. I. 1169.) B l o c h .
L. v. L i e b e r m a n n , Apparat zur Bestimmung der Viscosität, besonders der
jenigen von Serum und anderer tierischer Flüssigkeiten. B ei dem vom Vf. b e schriebenen A pp. w ird d ie V isco sität n a c h d er CouLOMBschen M ethode gem essen.
Der Vorteil des A pp. (N äheres m uß im O riginal ein g eseh en w erden) is t, daß su s
pendierte T eile la n g e n ic h t so stö ren d w irken, w ie b e i a n d e re n V iscosim etern, u n d daß die B estst., ohne den ein m al ein g estellten A pp. zu b e rü h re n , belieb ig oft
23*
w ied erh o lt w erd en können. D ie n ö tig e F lü ssig k eitsm en g e b e tr ä g t 10—15 ccm.
(Biochem . Z tschr. 33. 218—21. 10/6. [28/4.] B u d ap est. H y g ien . In s t, d er Univ.) RONA.
0 . F ü r n r o h r , Über eine neue und praktische Verbesserung bei Sticksto/}bestim- mungcn in Flüssigkeiten. Vf. zeigt, daß die E ind am p ftem p . v on w esen tlich er Be
d e u tu n g fü r das R e s u lta t der Stick- sto ffb estst. in B ierw ü rze ist. Vf.
k o n stru ie rte d a h e r den in Fig. 7 a b g e b ild e te n A p p ., d e r ein ruhiges E in d ic k e n d e r F l. b ei konstanter T em p. g e w äh rleistet. — Zu be
zieh en von Pa u l Al t m a n n, Ber
lin N W . (W clischr. f. B rauerei 28, 257— 58. 10/6.) Pi n n e r.
J o s e p h T . W o o d u n d D ouglas J . L a w , Ein einfaches Volumeno- metcr für ungegerbte Haut. Der A p p a ra t b e ru h t a u f demselben P rin z ip w ie d e r von G r a s s e r (Collegium 1911. 69; C. 1911. I. 1098) an g eg eb en e, sc h e in t sich a b e r im besonderen fü r u n g e g e rb te H a u t zu eignen. E r b e s te h t aus e in er F la s c h e A von etwa 11 I n h a lt m it eingeschliffenem u n d m it einem H a h n v e rse h e n e n S topfen u. m it einem seitlich am B oden a n g e b ra c h te n , d u rch H a h n v e rsc h lie ß b a re n S tu tz e n , dem Meß
ro h r u. e in er fü r letzteres als R eserv o ir d ien en d e n F la s c h e . D ie F la sc h e A dient zu r A ufnahm e d e r zu m essen d en H a u tstü c k e u n d w ird h e rg e s te llt von T o w n s o n und M e r c e r , L ondon. A ls V erd rän g u n g sfi. d ie n t W . B ei V erw en d u n g verschie
d en er L sgg. a n S telle von W . k a n n d eren sch w ellen d e od er zusammenziehende E inw . a u f H a u t b estim m t w erd en . E in ric h tu n g u n d H a n d h a b u n g des A pp. werden a n H a n d ein er A b b ild u n g b esch rieb en . (C ollegium 1911. 230—32. 24/6. [2/6.].)
Rü h l e.
Allgemeine und physikalische Chemie.
F e r e n c z J ü t t n e r , Über die allgemeinen Integrale der gewöhnlichen chemischen Kinetik. D ie allgem eine G leich u n g d e r chem ischen K in e tik la u te t in bekannter B ezeichnungsw eise b e i A u ssch lu ß von D iffusion:
~
=h
( « , —x)"'
( « s -x)1" . . . — h 'ia f
+x?'
(<*,' +x f '
. . . =G{x),
h ie ra u s folgt die G leich g e w ich tsb ed in g u n g <?(*) = 0 u n d das allgem eine Integral d e r G esch w in d ig k eitsg leich u n g t = J ' — -f- k o n st. A us diesen A nsätzen leitet d er Vf. ohne H ilfe th erm o d y n am isch er P rin z ip ie n a u f m athem atisch-deduktivem W e g e einige w ich tig e S chlüsse a b , n ä m lic h : D as allgem eine In te g ra l der Kinetik u m k e h rb a re r R kk. setzt sich au s ra tio n a le n F u n k tio n e n zusam m en, sowie aus reellen lo g arith m isch en u n d cyclom etrischen F u n k tio n e n ; die cyclom etrischen Funktionen tr e te n e rs t b ei den R kk. d ritte r O rd n u n g a u f; d as allgem eine In te g ra l der nicht u m k e h rb a re n R kk. e n th ä lt n u r ra tio n a le u n d lo g arith m isch e F u n k tio n en . Jede Bk.
fü h r t n a c h th eo retisch u n en d lich la n g e r Z e it zu einem ein d eu tig en chemischen G leichgew icht. (F e stsc h rift z u r J a h r h u n d e rtf e ie r d e r U n iv . B reslau , herausgegeben vom Schles. P hilologen-V erein. Sep. vom Vf. S. 1— 10.) SaCKUR.
F ig . 7.
338 E l l i o t (J u in c y A d a m s , Eine Modifikation des periodischen Systems. Vf. b e fü r
wortet, den W asserstoff, d e r chem isch am m eisten d e n A lk alim etallen g le ic h t, m it diesen in eine G ru p p e zu stellen. S te llt m an d a n n noch das H e in d ie erste Periode u n d lä ß t die zw eite m it L i b eg in n en , so b e trag en die Z ahlen d e r E lem ente oder „ E le m en ten g ru p p en “ (wie F e, Co, Ni) in den v ersch ied en en P e rio d e n 2, 8, 8, 16, 16 für die erste n 5 P erio d en , fü r die 6. sc h e in b a r m eh r als 16, alles P o te n z e n von 2. Bei d e r V e rg rö ß eru n g d er P e rio d e n tr e te n a u ß e r den H om ologen d e r v origen Periode n eu e E lem en ten fam ilien a u f, die Z ahl d er E lem en te in diesen e n tsp ric h t den binom ischen F a k to re n od er d u rch P o te n z e n von 2 te ilb a re n V ielfachen d e r
selben, z. B. 1 —(— 3 —f— 3 —)— 1 fü r d ie 2 ., od er 4 -j- 8 -(- 4 = 4 (1 —j— l) 2 fü r die 4. P erio d e. D ie v o llstän d ig e E lem en ten tafel is t folgende (die S trich e v erb in d en homologe E lem ente):
H L i / Be B
N a Mg A l
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Sc "7
Ti ' ^C
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H e - \
F N e
C r Mn
Eb Sr Y Z r N b Mo
F e Co N i
C u Zn G a
N 0
I I I I
P S CI A
\ \ \ \
—
\ \ \ \
\ \ \ \ \
G e A s Se B r K r
Cs Ba
11}
C d I n Sn Sb T e? T a W o 8 G ru p p en se lte n e r E rd e n
Os I r P t
A u H g T e P b Bi
X
8 ra d io a k tiv e G ru p p en
Die A n o rd n u n g d e r se lte n e n E rd en , sow eit sie b e k a n n t sind, is t die fo lg en d e:
1 2 3 4 5 6 7 8
La 139,0 Ce 140,25 ? S a 150,4 G d 157,3 D y 162,5 E r 167,4 Y b 172,0
P r 140,6 E u 152,0 P b 159,2 T m 168,5 (L u 174,0)
N d 144,3
Die E lem ente d e r re c h te n H ä lfte d er P e rio d e n sin d z. T . gasförm ig. R ech n et man Br zu diesen, u n d lä ß t m an die ra d io a k tiv e n E m an atio n en a u ß e r B e tra c h t, so ist die A nzahl d e r G ase in d en 6 erste n P e rio d e n 2, 4, 2, 2, 1, (1) b e z w .; das 1 erhältnis d ie se r Z ahl z u r Z ah l d er E lem en te d er b e tr. P e rio d e 1, x/2, 1/4, 1/s, 1/lc, 132- Jedoch w e ist Vf. d a ra u f h in , daß diese E ig e n sc h a ft j a von T em p. u. D ru ck abhängig ist. (Jo u rn . A m eric. Chem . Soc. 33. 684—S8. M ai. S ch en ectad y , N. Y.
General E lectric Co., R ese a rc h L ab .) Pin n e r.
J. D. V a n d e r W a a l s , Bemerkungen über die Größe der Volumina der koexistie
renden Phasen eitles einzigen Stoffes. I . D ie K u rv e d e r V olum ina k o ex istieren d er Phasen als F u n k tio n d e r a b so lu te n T em p. b e sitz t im k ritisc h e n P u n k t bei einem W um en = r ein M axim um . Im k ritisc h e n P u n k t en tm isch en sich die F lü ssig - keits- und die D am p fsch ich t. T h e o re tisc h k a n n m an an n eh m en , daß beide S chichten auch bei n iederen T em p p . b e ste h e n . S elb st b e i T ernpp. u n te r dem G efrierp u n k t sinkt das F lü ssig k eitsv o lu m en u n te r den W e rt von &r A n d er D am pfgrenze nim m t bei T em p eratu rern ied rig u n g das V olum en fo rtd a u e rn d zu w eg en des S inkens des Druckes, u nd es g ilt im m er g e n a u e r sow ohl fü r norm ale, als au ch fü r anorm ale
Stoffe die B eziehung p v — R T. In v o rs te h e n d e r A rb e it w ird d e n G ründen der g eleg en tlich b e i Ä th y l- u n d M ethylalkohol b e o b a c h te te n A b w eich u n g en von diesem G esetz n ach g eg an g en , in sb eso n d ere au ch m it R ü ck sich t d arau f, ob sie sich mit
„S ch ein a sso ziatio n “ e rk lä re n lassen. D e r G an g u n d das R e s u lta t d er re in theo
retisch e n U n ters, la sse n sich in K ü rze n ic h t w ied erg eb en , so daß a u f d as Original v erw iesen w erd en m uß. (K oninkl. A kad. v a n W ete n sch . A m ste rd a m , W isk. en
N a tk . A fd. 19. 1458—67. 10/5. [28/4.*].) Le im b a c h.
A. S m its, Über rückläufige Schmelzlinien. (2. M itteilung.) (F orts, von Koninkl.
A k ad . v an W e te n sch . A m sterd am , W isk . en N atk . A fd. 18. 294; C. 1910. I. 1403.) N ach A b le itu n g d e r G leich u n g d er S chm elzlinie u n te r w echselndem D ruck aus d e r D ifferen tialg leich u n g von V a n d e r W a a l s fü r Z w eiphasengleichgew ichte in einem b in ären S ystem d is k u tie rt Vf. diese G leich u n g fü r das System H^O-Na-ßO^
(K oninkl. A kad. v a n W e te n sc h . A m sterd am , W is k . en N atk . A fd. 20 . 57—64. 8/G.
[27/5.*] A m sterd am . A norgan.-chem . L a b . d. U niv.) G r o s c h u f f . J a m e s K e n d a ll, Über das IonenlöslichJceitsprodukt. D ie b is h e r vorliegenden U n te rss. ü b e r die gleichzeitige L ö s l i c h k e i t zw eier ein gem einsam es Ion enthal
te n d e r S u b sta n z e n in W a s s e r b e sc h rä n k te n sich a u f die F ä lle , in d enen die unter
su c h te n S u b stan zen einem u n d dem selben T y p an g eh ö ren (en tw ed er beide starke od er b e id e sch w ach e E lek tro ly te); E x p e rim e n te m it zw ei S u b stan zen von verschie
denem T y p (ein s ta rk e r u n d ein sch w ach er E lek tro ly t) liegen noch n ic h t vor. Um diese L ü c k e auszufüllen, u n te rs u c h te d er Vf. folgende S u b sta n z e n : Salicylsäure, o-Nitrobenzoesäure, Hippursäure, Ameisensäure, Essigsäure, Malonsäure (schwache E lek tro ly te); Salzsäure, Pikrinsäure, Trinitro-m-kresol (stark e E lektrolyte). Die T h e o r i e des k o n s t a n t e n L ö s l i c h k e i t s p r o d u k t e s fin d et d u rch die numerischen R e su lta te der U n te rs, n u r a n n ä h e rn d e B e stä tig u n g ; in allen F ä lle n , bei den ver
sch ied en ste n S äu rek o m b in atio n en , w erd en A b w eich u n g en v on ein ig en % erhalten.
E s zeig te sich, daß ein h ö h e re r W e r t w ie die T h eo rie e rh a lte n w ird, wenn zwei chem isch ä h n lic h e SS. (z. B . S alicyl- u n d o -N itrobenzoesäure) in L sg . vorhanden sind, u n d daß ein n ie d rig e re r W e r t re s u ltie rt, w en n zw ei chem isch verschiedene SS. (z. B . Salicyl- u n d S alzsäure) sich in L sg . befinden. D iese R egel scheint all
gem ein g ü ltig zu se in ; v o r allem sc h e in t sie n ic h t von dem T y p u s d er beiden SS.
ab zu h än g en . D ie T a tsa c h e , daß d ie L sg . e in er S. von e in er ih r chemisch ähn
lich en S. m eh r als die th eo retisch e M enge lösen k an n , v e ra n la ß te den Vf., zu unter
suchen, ob d ie Io n e n w rk g . d e r SS. a u fe in a n d e r n ic h t au ch von einem L ö s u n g s e f f e k t b e g le ite t ist. D ie A b w eich u n g von d e r T h e o rie w ü rd e in diesem Fall mit zu n eh m e n d er K o n z e n tra tio n stä n d ig w achsen, w as w irk lich d er F a ll ist. Verss. mit Salicyl- u n d o -N itrobenzoesäure e rg a b e n ta tsä c h lic h , d aß , w enn b eid e SS. in fester F o rm an w esen d sind, b e id e ein en L ö su n g seffek t au siib en , d er gleich der Summe ih re r b eid e n E inzellösungseffekte ist. A u ch in den ü b rig en in B e tra c h t kommenden F ä lle n können d ie exp erim en tellen A b w eich u n g en von d er T h e o rie des konstanten L ö slich k eitsp ro d . d u rc h d en L ö su n g seffek t e rk lä rt w erd en . — D ie E xistenz dieses L ösungseffekts m ach t es v e rstä n d lic h , daß d e r u m g ek eh rte V ers. (Noyes), den D i s s o z i a t i o n s g r a d e in e r S u b stan z d u rc h B est. ih r e r L ö slic h k e it in W . und in ein er b e k a n n te n L sg . e in er ein gem einsam es Io n e n th a lte n d e n an d eren Substanz zu b erech n en , m anchm al zu se h r falsch en R e su lta te n fü h re n k an n . (Proc. Royal Soc.
L ondon. Serie A. 85. 200—19. 10/5. [9/3.] E d in b u rg h . U niv.) BUGGE.
Ch. M a u g u in , Orientierung der flüssigen Krystalle durch das magnetische Feld- Vf. b e ric h te t, daß sich die S ch w ierig k eit, h in re ic h e n d große, optisch gleichmäßig o rie n tie rte P a rtie n fl. K ry sta lle zu e rh alten , d u rch d e n E influß des magnetischen
335 Feldes b eseitig en läß t. Azoxyanisol n im m t in d er frü h er (C. r. d. l’A cad. des sci
ences 151. 886; C. 1 9 1 1 . I. 450) vom A zoxyphenetol b e sch rieb en en W e ise b e h a n d e lt und b ei 116° geschm olzen g leichm äßige O rien tieru n g an u n d v e rh ä lt sich g en au wie eine C alcitlam elle, je d o c h n u r , w e n n die S c h ich tstärk e 0,2 mm n ic h t ü b e r
schreitet. D ag eg en k a n n m an selb st in 1—2 m m dicken, zw ischen G la sp la tte n g e schmolzenen A zo x y an iso lsch ich ten gleichm äßige O rien tieru n g h erv o rru fe n u. u. Mk.
mit H ilfe des A n a ly sa to rs b eo b ach ten , w en n m an sie in das F e ld eines E lek tro - magnets b rin g t. D ie g leich m äß ig e O rie n tie ru n g v ersch w in d et, so b ald d e r Strom unterbrochen w ird. V erlau fen die K ra ftlin ie n sen k re c h t z u r S chicht, so v e rh ä lt sich le tztere w ie eine dicke ein ac h sig e K ry sta llp la tte , d eren o p tisch e A chse p a ra lle l den K ra ftlin ie n g e ric h te t ist. H a b e n die K ra ftlin ie n einen den ein sch ließ en d en G lasplatten p a ra lle le n V erlauf, so b e s itz t die optische A chse d e r F l. die gleiche Richtung. I s t d ie S ch ich t so d ü n n , daß b e re its die G lasp latten , vollkom m en orien tierend w irk en , u n d v e rla u fe n in ih r e r R ic h tu n g die K ra ftlin ie n , so n e ig t sich die optische A chse um so m eh r d ie se r K ra ftlin ie n ric h tu n g zu, je stä rk e r d er M agnet wird. (C. r. d. l’A cad. des sciences 1 5 2 . 16S0—84. [12/6.*].) Et z o l d.
Ch. M a u g u in , Über Lehmanns flüssige Krystalle. Vf. h a t die R esu lta te seiner Unterss. b e re its an a n d e re r S telle (vgl. v o rst. Ref.) k u rz b e k a n n t gegeben, h ie r werden b eso n d ers die o p tisch en V erh ä ltn isse u n d d er sc h rau b en fö rm ig e A u fb a u ausführlicher e rö rte rt. (B u ll. Soc. fran ç. M inéral. 34. 71 — 117. M ärz-A p ril.)
Et z o l d. L u d w ig D ie n e s, Beobachtungen über die innere Beibicng in kolloidalen und nichtkolloidalen Flüssigkeiten. D ie V erss. zeig e n , daß w äh ren d d as logarithm ische Dekrement b e i n ich tk o llo id alen L sg g . m it d e r T iefe d e r F lü ssig k e its sc h ic h t w ächst, also oben g e rin g e r is t als in d e r N ä h e des B odens des G efäß es, b e i kolloidalen Lsgg. die h ö ch sten W e rte in d er N äh e d e r O berfläche u. in d e r N ä h e des B odens zu beobachten s in d , dem gem äß ein M inim um in den m ittle re n S chichten. (Bio- chem. Z tschr. 3 3 . 222—24. 10/6. [28/4.] B u d ap est. H y g ien . In s t. d. U niv.) Ro n a.
E. W e d e k in d , Über eine Gruppe von synthetischen organischen Kolloiden.
(1. M itteilung ü b e r die D a rst. von H y d ro so len d u rch A n ä tz u n g ; F o rts , von Z tschr.
f. Chem. u. In d u s tr. d er K olloide 7. 249; C. 1 9 1 0 . I I . 1863.) A u s A d ip in s ä u re chlorid u n d o-D iam inen d e r B enzolreihe sind am orphe, wl. S u b sta n z e n e rh alten
N H -C O -C H ,-C H ., worden, die als heterocyclische Zehnringe von d er F o rm el C6H 4< [ i
bi H • CO • CH S ■ C1I2 aufzufassen sind. D ieselb en sin d ty p isc h e K olloide, la s se n sich n ic h t in k ry stal- linischer F o rm g ew in n en , schm elzen se h r ungleichm äßig, sin d in fa s t allen L ö su n g s
mitteln uni., lassen sich a b e r d u rc h A n ätzen m it SS. u n d B asen in ä h n lic h e r W eise wie die selten en M etalle kolloid in L sg. b ringen. (Z tschr. f. Chem . u. In d u s tr. der
Kolloide 8. 303—4. J u n i. S traß b u rg .) He u l e.
Je a n P e r r in u n d N ie ls B je rru m , Molekulare Bewegung in zähen Flüssigkeiten.
(b. 3.) D ie A n w e n d u n g d e r G asg esetze a u f L sgg. u n d a u f Em ulsionen erlau b t, die mittlere k in etisch e E n e rg ie fü r M oleküle, M olekülaggregate u n d S tau b teilch en zu berechnen. D ie b is h e r n u r m it W a s s e r au sg e fü h rte n V erss. w erd en a u f F ll. von größerer in n e re r R e ib u n g a u sg e d e h n t, a u f G u m m ig u ttsu sp en sio n en in G lycerin.
Hier ist die Brownsche Bewegung sehr v e rm in d e rt, lä ß t sich ab e r noch m essen.
Aus diesen M essungen e rg ab sich fü r die AvOGADROsche K o n sta n te m it H ilfe d er EiNSTElKschen F o rm e l d er W e r t N — 64- IO22. (C. r. d. l’A cad. des sciences 1 5 2 .
1569—71. [6/6.*].) Me y e r.
Ch. M. V an D e v e n te r, Über die Selbstvei'edelung mit einem Halbisolator in Beziehung zu Konzentrationszellen. Vf. f ü h r t B eispiele von K onzentrationszellen an , bei d enen u n te r gew issen U m stän d en die ionologische R egel ü b e r die Strom
ric h tu n g v e rsa g t, seine u n d Lü m m e l s T h eo rie d er g a lv an isch en Selbstveredelung (C hem isch W e e k b la d 5. 349; C. 1 9 0 8 . I I . 377) a b e r zu r E rk lä ru n g g en ü g t. (Chemisch W e e k b la d 8 . 468— 72. 17/6. [Mai.] Chernex.) Le im b a c h.
L e o n o r M ic h a e lis , Über die Dissoziation der amphoteren Elekrolyte. Der D isso ziatio n srest q e in er (schw achen) S äu re lä ß t sich d u rc h die G leich u n g :
1
s° =
T
1 -I — + LH’]
a u sd rü ck en , d er eines a m p h o teren E le k tro ly te n d u rch die G leich u n g :
| I 'r t | kb
[ST “t" Tw T
(Jca is t die S ä u re n -, kb die B asen d isso ziatio n sk o n stan te). W ie Q graphisch die F u n k tio n von log [IT] d a rg e s te llt, so e rg ib t s ic h , daß fü r d ie F o rm der Disso- z ia tio n sre stk u rv e das P ro d . ka ■ kb m aß g eb e n d ist. F ü r alle A m p h o ly te m it gleichem ka-kb is t die F o rm d e r p -Ivurve die g le ic h e , n u r v e rs c h ie b t sie sich j e nach der einzelnen G röße von ka u. kb n a c h re c h ts od er lin k s von d er A bszisse. J e kleiner ka-kb ist, um so m eh r e rh e b t sich das M axim um d e r K u rv e im iso elek trisch en Punkt J (<7" == ‘ ü b e r die A bszisse. S in k t ku-kb u n te r 10 18, so w ird das Maxi
m um w e ite r u n d u n s c h a rfe r, so daß von diesem G eb iete a n k ein isoelektrischer P u n k t, so n d ern eine iso elek trisch e Zone sich h e ra u s h e b t. B ei allen K u rv en , bei w elchen q sich 1 se h r n ä h e rt, k a n n m an d ie K u rv e k o m b in ieren aus d er Disso
z ia tio n s k u rv e , die m an b ei B e tra c h tu n g d e r A m pliolyten als S äu re u n d d er, die m an b e i sein er B e tra c h tu n g als B a se erh ält. N ach alledem is t ein K ö rp er, bei dem ka• kb erh eb lich k le in e r als 10—14 is t , n ic h t n u r in seinem isoelektrisehen Punkt, so n d ern im b re ite n B ereich re c h ts u n d lin k s d avon k au m m erklich dissoziiert. — I s t d er iso elek trisch e P u n k t b ei einem a m p h o teren E le k tro ly te n bestim m t, so läßt sich ein a n n ä h e rn d e r S chluß a u f d as P ro d . ka-kb z ie h e n , ohne K e n n tn is der ein
zelnen D isso ziatio n sk o n stan ten . D ie g eg eb en en G leich u n g e n g e sta tte n auch, den D is s o z ia tio n s g ra d zu b erech n en . (Bioehem . Z tsclir. 33. 182—89. 10/6. [27/4.].)
RONA.
F . K rü g e r, Über das Wesen der elektrolytischen Dissoziation und Lösungstension.
D ie U rsach e d e r elek tro ly tisc h e n D isso ziatio n is t b is h e r noch n ic h t theoretick er
k lä rt. A u s zah lreich en E x p e rim e n ta lu n te rss. b eso n d ers von Wa l d e n geh t jedoch h e rv o r, daß ein in n ig e r Z u sam m en h an g d e r disso ziieren d en K ra ft des Lösungs
m itte ls m it sein er D E . b e ste h t. D e r Vf. ste llt die H y p o th e se a u f, daß die Ioni
satio n in L sg g . sow ie in G asen die g leich e U rsa c h e h a t u. als Resonanzphänomen au fzu fassen ist. F ü r la n g e W e lle n is t die S tra h lu n g sd ic h te p ro p o rtio n al der 1,5. Po
te n z d e r D E . D a h e r h e rrs c h t in W a s s e r z. B. b e i 300° abs. eine etw a 700 mal grö ß ere u ltra ro te S tra h lu n g sd ic h te als im V ak u u m b e i g leich er Tem p. W ahrschein
lich kom m t die elek tro ly tisch e D isso ziatio n in d e ra rtig e n M edien d ad u rch zustande, daß ein g ro ß e r T e il d e r p o sitiv en u n d n e g a tiv e n Io n e n in d en gelösten Molekeln d u rc h R esonanz in s ta rk e E ig en sch w in g u n g e n v e rs e tz t w e rd e n , deren Mittelwert d e r E n e rg ie zw a r = E T is t , die a b e r einzeln W e rte zw isch en N u ll und Unend-
337 lieh haben. A lle die Io n en , d eren k in etisch e E n e rg ie einen gew issen B e tra g ü b e r
schreiten, w erd en aus dem M olekularverbande h erausfliegen u. als freie Io n e n b e ständig bleib en . D e r in Io n e n zerfallen d e B ru c h te il d e r M olekeln m uß also um so größer se in , je g rö ß e r d ie S tra h lu n g sd ic h te u n d die D E. ist. M it H ilfe th erm o dynam ischer B eziehungen g e lin g t es dem Vf., aus d ieser V o rstellu n g ein ig e G esetz
m äßigkeiten a b z u le ite n , die W A L D E N b e i einem um fan g reich en M ateria l em p irisch gefunden h a tte . A uch die elek tro ly tisch e L ö su n g ste n sio n d er M etalle u n d d er Lösungsdrucke v on S alzen k a n n a u f äh n lich e U rsa c h e n z u rü c k g e fü h rt w erd en . E in zelheiten d e r a u sfü h rlic h e n D isk u ssio n d ieser F ra g e n kön n en im R e fe ra t n ic h t w ied er
gegeben w erd en . (Ztsclir. f. E lek tro ch em . 17. 453—66. 15/6. [14/4.] D an zig -L an g - fuhr. P h ysik.-chem . L a b . T ech n . H ochschule.) Sa c k ü k.
C. D oelter, Über die elektrische Leitfähigkeit un d das Verhalten der Diamanten bei hohen Temperaturen. (Vgl. folgendes Ref. u n d M onatshefte f. C hem ie 31. 493;
C. 1910. I I . 1017.) B ei gew ö h n lich er o d er w enig erh ö h ter T em p. is t D iam ant Nichtleiter, b ei h o h en T em pp. w ird er leitend. D e r Vf. h a t die E le k triz itä tsle itu n g des D iam anten b ei T em p p . v on ca. 800—1290° gem essen. D ie V erss. w u rd en teils in N-, teils in H -A tm o sp h äre a u sg e fü h rt; d er D ia m a n t b efan d sich in einem P o r
zellan- oder Q u arzro h r im H eraeu so fen . F ig . 8 g ib t die Ä n d e ru n g des W id e rsta n d e s mit der T em p., F ig . 9 im v e rg rö ß e rte n M aß stab die W id e rs ta n d s ä n d e ru n g zw ischen 1200 und 1290° w ieder.
Die b ish e r v o rlieg en d en A n g a b e n ü b e r das V e rh a lte n des D ia m a n te n b e i hohen Tempp. bew eisen n ic h t e in w a n d fre i den Ü b e rg a n g von D ia m a n t in G r a p h i t . Eigene V erss. des V fs. zeigen, daß ein e solche U m w an d lu n g des D iam an ten , w enn er genügend d u rch K ohle o d er G ase g esch ü tzt w ird, n i c h t e in tritt. N u r bei u n vollkommener V e rb re n n u n g b ild e t sich eine d u n k le äu ß erlich e Schiebt, d ie sich in einigen F ällen als K o h l e , a b er n ic h t als G ra p h it erw ies. M öglich w äre, daß diese Kohle sich in G gw . von O xyden in G ra p h it u m w an d eln k ö n n te. B ru c h stü c k e von Diamanten, die in K o h l e n s ä u r e e rh itz t w urden, v e rb ra n n te n fa s t v o llstän d ig .
W a h rsc h e in lic h lie g t h ie r D issoziation d e r C 0 2 in CO u n d 0 vor, w elch letzterer den D ia m a n te n an g reift. B eim E rh itz e n im W a s s e r s t o f f s t r o m a u f Tempp, zw ischen 1300 u n d 1550° erfo lg t n u r u n b e d e u te n d e B rä u n u n g u n d keine Graphit- bldg. Im K o h l e n o x y d ström erfolgte b e i 1280° S ch w ärzu n g (Bldg. von Kohle).
I n ein er S t i c k s t o f f a t m o s p h ä r e w u rd e oberh alb 1300° k ein e V erä n d e ru n g beob
ac h te t, v o ra u s g e se tz t, daß d er Stickstoff k ein en S au ersto ff en th ielt. Im C h lo r stro m w ar b is 1200° k ein e V e rä n d e ru n g sich tb ar. — B ei d er B e stra h lu n g mit K a t h o d e n s t r a h l e n tr it t B ra u n fä rb u n g a u f; die F ä rb u n g is t la b il u. verschwindet beim E rw ärm en . G ra p h it sc h e in t sich n i c h t zu bilden. (M onatshefte f. Chemie
3 2 . 275—98. S/5. [3/2.*].) Bügge.
C. D oelter, Hie E inw irkung von Kathodenstrahlen a u f einige Mineralien und die N atur der Mineralfärbungen. (Vgl. vo rst. Ref., sow ie Do e l t e r, Si r k, Monats
h e fte f. C hem ie 31. 1757; C. 1911. I. 621.) U n te r dem E influß von R a d iu m s t r a h l e n w ird farbloses od er b la ß b la u e s Steinsais gelb bis o ra n g e , violettes hat m eh r T e n d e n z , b la u od er ro sa zu -werden, d u n k les b lau es b le ib t ziem lich unver
ä n d e rt. Im B o g e n l i c h t w ird d u rch R ad iu m g elb lich g e fä rb te s Steinsalz nach k u rz e r Z eit e n tfä rb t. A u c h d u n k e lb la u e s n a tü rlic h e s Salz v e rb la ß t allm ählich. Mit N a t r i u m k ü n stlic h g e fä rb te s Salz zeig t häufig eine stä rk e re B rau n färb u n g ; im allgem einen w ird b lau es m it u ltra v io le tte n S tra h le n d u n k ler. D u rc h E rhitzeu ent
fä rb te s n a tü rlic h e s b lau es S tein salz w ird m it R a -S tra h le n im m er g elb lich bis orange, k ü n stlich g e fä rb te s je d o c h w ird , n ach d em es d u rc h E rh itz e n b rä u n lic h geworden, d u rc h d a ra u f folgende R a -B e stra h lu n g w en ig v e rä n d e rt. M it d er Quecksilberlampe g e h t die E n tfä rb u n g des n a tü rlic h e n b la u e n u. v io le tte n S teinsalzes viel schneller vor sic h , w ie m it d e r B ogenlam pe. F rü h e r e V erss. m it Kathodenstrahlen hatten e rg e b e n , daß S te in sa lz , w en n es v o rh e r farb lo s w ar, b ra u n g e fä rb t w ird. Neuere V e rss., b e i d en en ein h ö h eres V ak u u m an g e w e n d e t w u rd e , z e ig te n , daß bei Ka- th o d e n b e s tra b lu n g B l a u f ä r b u n g e in tr itt; die F a rb e is t tie f b la u , je d o c h oberfläch
lich. D ichroism us is t n ic h t b em erk b ar. S ta ß fu rte r S tein salz au s der neuen For
m ation b lieb farblos. E rh itz u n g sv e rss. in v ersch ied en en G asen e rg a b e n , daß das V e rh a lte n des n a tü rlic h e n b la u e n S tein salzes m it dem des d u rch N a b lau gefärbten n ic h t ü b e re in stim m t: tro tz n ah e z u g leich er F a rb e n n u a n c e w u rd e das natürliche Salz einige h u n d e rt G rad e u n te r dem k ü n stlic h g e fä rb te n farblos. D agegen verhält sich d as d u rch K a th o d e n stra h le n g e fä rb te fa s t g e n a u so w ie das natürliche. Das m it K a th o d e n stra h le n b la u g e fä rb te S tein salz w ird d u rc h u ltra v io le tte Strahlen (H g -L a m p e ) k au m v e rä n d e rt. N a tü rlic h e s S te in sa lz , w elches d u rc h Erhitzen ent
fä r b t w ar, v e rä n d e rt sich n ic h t. M it N a b lau g e fä rb te s S teinsalz, das in O nahezu e n tf ä rb t w a r, w ird in dem farb lo sen T e il b ra u n g e lb , in dem noch etw as farbigen R e s t w ird es d u n k le r ro tb ra u n . D a s m it N a b la u v io le tt g e fä rb te S alz, das durch E rh itz e n in H s ta rk e n tfä rb t w a r, w ird b r a u n g e lb , b e i lä n g e re r B estrahlung aber w ied er etw as v io lett. E s n im m t d em n ach d a s d u rc h N a g e fä rb te Salz nach teil
w e ise r E n tfä r b u n g d u rc h E rh itz e n diejenige F a rb e a n , w elche R a -S tra h le n den n a tü rlic h e n e n tfä rb te n S tü ck en v e rle ih e n , w ä h re n d n a tü rlic h e s , m it R a bestrahltes Salz im u ltra v io le tte n L ic h t ste ts farb lo s w ird. D ie w ah rsch ein lich ste Hypothese ü b e r die U rsa c h e n d e r B la u fä rb u n g des S tein salzes is t die, daß diese Blaufärbung d u rch S t r a h l e n (m öglicherw eise /3-Strahlen des K a l i u m s ) hervorgerufen wird.
S ylvin w ird u n te r d er "Wrkg. d e r K a th o d e n stra h le n im h ohen V akuum violett.
M it R a -S tra h le n w u rd e Sylvin vo n K a lu sz heliotrop. Saphir fä r b t sich durch Ra- S tra h le n gelb. D e ra rtig v e rä n d e rte r S a p h ir w ird w ied er b lau , w enn m an ihn dem B o g en lieh t a u sse tz t. M it K a th o d e n stra h le n w ird b la u e r S a p h ir b lau g rü n mit gelben F le c k e n . S y n th e tis c h e r S ap h ir b e h ie lt bei B e stra h lu n g m it K athodenstrahlen seine h e llb la u e F a rb e bei. D u rch G lü h en g anz h e ll gew o rd en e H yazinthe wurden nach
339 zw eistündiger B e stra h lu n g m it K a th o d e n stra h le n zin n o b e rfa rb e n b is oran g e. Bei farblosem Zirkon k o n n te d u rch B e stra h lu n g m it '/s g R aC L eine h ellb räu n lich e Farbe erzielt w e rd e n ; K a th o d e n stra h le n w irk en sch n eller w ie R a-S trah len . R ubin zeigte tie f d u n k elro tes P h o sp h o re se e n z lic h t, das im sta rk e n V ak u u m m eh r ro tg elb wird. K u n s t r u b i n is t im P h o sp h o reseen zlich t m eh r g e lb lic h r o t, im sta rk e n Vakuum w ird es m eh r gelb. D a u e rn d e F a rb e n v e rä n d e ru n g tr a t n ic h t ein. B eim Erhitzen im S auerstoffstrom w erd en R u b in e b ra u n u. im W assersto ffstro m b e i 500°
grau; beim E rk a lte n e rs c h e in t die frü h e re F a rb e w ieder. B ra silia n isc h e r 'Topas wurde m it K a th o d e n stra h le n in te n siv e r gelb. X - u n d R a -S tr a h le n w irk e n seh r energisch. K u n zit (L iA lSi2Oö) w ird durch X -S tr a h le n n ic h t v e rfä rb t. M it K a thodenstrahlen w u rd e ein b la ß ro sa g e fä rb te r S tein n a c h 1 S td n . oliv g e fä rb t.
Das P h o sp h o reseen zlich t is t n ic h t ro t w ie bei R a -B e stra h lu n g , sondern o ran g e bei geringem, gelb bei sta rk e m V akuum . B o g en lich t v e rä n d e rt K u n z it n ic h t; d u rch R a-B estrahlung v e rä n d e rte r K u n z it n im m t im B o g en lich t seine u rs p rü n g lic h e F a rb e wieder an. D ie von d er H g -L a m p e a u sg e s a n d te n S tra h le n e n tfä rb e n n atü rlich en , nnbestrahlten K u n z it v o llstän d ig . D u rc h u ltra v io le tte S tra h le n e n tfä rb te r K u n z it wird d u rch K a th o d e n stra h le n oliv. B a ryt u. Cölestin w erden m it R adium bläulich.
Beim E rh itz e n n a tü rlic h e r, u n b e s tra h lte r B a ry te v e rsc h w in d e t die b lau e F a rb e . M ineralien, fü r w elche eine F ä rb u n g d u rch ra d io a k tiv e Stoffe w ah rsch ein lich ist, sind: die K o ru n d v a rie tä te n , S aphire, F lu ß s p a t, S teinsalz, B a ry t, C ölestin, A p a tit, Calcit, die Q u a rz v a rie tä te n , Z irk o n , S p o d u m en , K u n z it, T o p a s , R u til, zum T eil Boracit, zum k lein en T e il au ch D iam an t. M öglicherw eise lä ß t sich aus d e r In te n sität der F ä rb u n g g ew isser M in eralien ein Schluß a u f ih r re la tiv e s A l t e r ziehen.
Jlan muß d ie M in eralfärb u n g en u n te rsc h e id e n in 1. id io eh ro m atisch e; 2. d u rch Aufnahme v on B e sta n d te ile n in fe s te r L sg . g e fä r b te ; 3. d u rch R a d iu m - u. an d ere Strahlen g e fä r b te , u rs p rü n g lic h farblose. (M onatshefte f. C hem ie 3 2 . 299—318.
April. [9/2.*].) Bu g g e.
Pierre W eiss, Über die Rationalität der Verhältnisse der magnetischen mole
kularen Momente und über das Magneton. Z usam m enfassung frü h e re r A rbeiten, vgl. C. r. d. l ’A cad. des sciences 152. 688; C. 1911. I. 1482 u. frühere. (A reh. Sc.
phys. et n a t. G enève [4] 31. 401—38. 15/5.) Bu g g e.
0. M. C orbino, Rotation einer im Zentrum oder an der Peripherie erwärmten Wismutscheibe im magnetischen Feld. (Vgl. A tti R . A ccad. dei L in cei, R om a [5]
20. I. 342; C. 1911. I . 14S3.) E in e Wismutscheibe w ird zw ischen den P o len eines Elektrom agnets, u n te r 45° g egen die K ra ftlin ie n g e n e ig t, a u fg e h ä n g t, u n d z w ar an einem F a d e n , d essen T o rsio n die o rien tieren d e W rk g . des D i a m a g n e t i s m u s der Scheibe ko m p en siert. E rw ä rm t m an das Z e n t r u m d er S cheibe m it einem Lichtbündel, so e n ts te h t ein sta rk e s D reh u n g sm o m en t, das die d iam ag n etisch e Orientierung au fzu h eb en stre b t. D ieses K rä fte p a a r ä n d e rt sein e R ic h tu n g n ic h t bei U m kehrung d e r F e ld ric h tu n g ; h in g eg en k e h rt es diese u m , w en n m an die P e r i p h e r i e in g le ic h e r w e is e erw ärm t. D as K rä fte p a a r e rre ic h t seinen M axim al
wert bei ein er S tellu n g v on 45° g eg en die K ra ftlin ie n u n d k a n n d a n n einen B e tra g erreichen, d er g en ü g t, um die sta rk e o rien tieren d e W rk g . des D iam ag n e tism u s zu übertreffen. D ie E l e k t r o n e n t h e o r i e d e r M e t a l l e g ib t von d ieser E rsch ein u n g Rechenschaft. M an k a n n den E ffekt th eo retisch als ein P ro d . d re ie r F a k to re n d a r
stellen: 1. D er A b w e ic h u n g des betreffen d en M etalls vom G esetz von W i e d e m a n n
und Fr a n z, 2. des K oeffizienten des g alv an o m ag n etisch en Effekts von Et t i n g s h a u s e n, 3. d er L e itfä h ig k e it des M etalls. A lle d re i F a k to re n sin d n u r fü r w en ig e Metalle b ek an n t. D as P ro d . e rre ic h t b e trä c h tlic h e W e rte , die einen N achw eis d er Erscheinung als a u ss ic h ts re ic h e rsch ein en lassen, a u ß e r beim B i n u r noch beim
Sb u n d v ielleich t beim C. Y erss. m it Scheiben au s A l, A g u n d Cu ergaben in d er T a t n e g a tiv e R e su lta te . (A tti R . A ccad. dei L in cei, R om a [5] 2 0 . I. 569
b is 574. 23/4.) Byk.
0 . M . C o r b in o , Dotation einer von einem radialen elektrischen Strom durch
flossenen Metallscheibe in einem magnetischen Felde. (Vgl. vorst. R ef. u n d Atti R. A ccad. dei L in cei, R om a [5] 20. I. 342; C. 1911. I. 1483.) A us dem C. 1911.
I. 1483 b e sch rieb en en E ffekt m uß sich auch b e i p e r m a n e n t e m M a g n e t f e l d ein D r e h u n g s m o m e n t a u f die strom durchflossene S cheibe erg eb en . U n te r gewissen V o rsich tsm aß reg eln lä ß t sich dieses beim B i m essen u. d a ra u s eine K o n stan te des Wismuts berech n en , die als „ d i f f e r e n t i a l e s I o n e u m o m e n t “ b ezeich n et wird.
Sie h a t d en B e tra g 3,6 X 10—6 im absol. M aßsystem . D a das D rehungsm om ent dem Q u a d ra t d er F e ld s tä rk e p ro p o rtio n al ist, so e rsc h e in t ein N ach w eis auch für M etalle w ie A g u n d C u , wo die K o n s ta n te einen 100—200 m al k lein eren Wert h a b e n so llte, n ic h t au sg esch lo ssen . (A tti R. A ccad. dei L in c e i, R om a [5] 20. I.
746—49. 21/5.) B y k .
K a m e r l i n g h O n n es, Untersuchungen über Magnetismus. I I I . H . K a m e rlin g h O n n e s u n d A l b e r t P e r r i e r , Über Paramagnetismus und Diamagnetismus bei sehr tiefen Temperaturen. E s w ird die spezifische S u sz e p tib ilitä t od er d er Magnetisations- koeffizient pro g bei v ersch ied en en T em p p . b is h e ru n te r zu 13,93° absol. fü r krystal- lisie rte s Gadoliniumsulfat, G d2(S 0 4)3,8 H 20 , k ry s ta llis ie rte s Ferrosulfat in Pulver
form , Dysprosiumoxyd, D ysOs, u. e lek tro ly tisch es Wismut in P u lv erfo rm bestimmt.
V on den 3 p a ra m a g n e tisc h e n Stoffen fo lg t das G ad o lin iu m su lfat b is 17° K. streng dem C ü ß iE sch en G esetz, u n d e rs t n a h e beim F . des H 2 z e ig t sich eine zu kleine S u sz e p tib ilitä t. B e i F e rro s u lfa t b le ib t die S u sz e p tib ilitä t b is 64° K . d er absoluten T e m p e ra tu r u m g e k e h rt p ro p o rtio n a l; d an n zeigen sich beim S inken der Temp.
s ta rk zu n eh m en d e A b w eich u n g en . D y sp rosium oxyd a b e r ze ig t b e re its zwischen d er Z im m ertem p. u n d 170° K . eine A b w eich u n g von 4 % , die so w eit geht, daß in fl. H 2 die S u sz e p tib ilitä t n u r noch die H ä lfte v on c : T ist. E s sc h e in t also, daß gan z allgem ein die S u sz e p tib ilitä t vo n Stoffen, w elche dem C üRlEschen Gesetz folgen, b e i T e m p e ra tu re rn ie d rig u n g la n g sa m e r zunim m t, als d e r F o rm el entspricht, u n d d aß n u r die T em p., b e i w elch er die A b w e ic h u n g b e m e rk b a r w ird, für ver
sch ied en e Stoffe v ersch ied en ist. D e r B eg in n e in er S ä ttig u n g k o n n te bei keinem d er u n te rsu c h te n p a ra m a g n e tisc h e n Stoffe fe s tg e ste llt w erd en .
D as V e rh a lte n des Bi d e u te t d a ra u f h in , d aß die lin e a re V eränderung der M ag n etisatio n m it d er sin k e n d e n T em p. n ic h t S c h ritt h ä lt. D ie bei der Temp. des fl. H , e rh a lte n e n W e rte sch ein en so g ar d a ra u f h in z u d e u te n , daß b ei diesen Tempp- die S u sz e p tib ilitä t des B i von d e r T em p . u n a b h ä n g ig w ird . F ü r die Volum
su s z e p tib ilitä t des H 2 w u rd e g e fu n d en K = — 0 ,1 8 6 -IO - 0 u n d bei der D. des fl. I L 0,07 fü r d ie spezifische S u sz e p tib ilitä t y = — 2 ,7 -10- 0 . (K oninkl. Akad.
v a n W e te n sc h . A m sterd am , W is k . e n N atk . A fd. 20. 75—81. 8/6. [27/5.*] Leiden.
N a tu u rk . L ab .) Le i m b a c h.
C. B e d r e a g , Elektrisierung durch X-Strahlen. (Vgl. folgendes Ref.) Faßen X-Strahlen d ire k t a u f eine M e ta llp la tte , so lä d t sich die P la tte m it p o s i t i v e r E l e k t r i z i t ä t a u f ein P o te n tia l, d as j e n a c h den V ersu ch sb ed in g u n g en 10 Arolt u.
m eh r b e tra g e n k a n n . D ie E le k tris ie ru n g is t u m g e k e h rt p ro p o rtio n al dem Quadrat d e r E n tfe rn u n g . B ezüglich d e r E le k tris ie ru n g s fä h ig k e it o rd n en sich die leichten Metalle n a c h ih rem A t o m g e w i c h t , d ie ä n d e rn in d e r R eihenfolge der VOLTA- schen S p an n u n g sreih e. V erss. ü b e r die I o n i s a t i o n d u rc h X -S trahlen ergaben
341 völlige A nalogie, a b er n ic h t I d e n titä t b eid er P h än o m en e. (A nn. scien t. U niv. J a s s y
7. 53— 71. M ai. Ja s sy . P h y s. L ab.) Bu g g e.
H u r m u z e s c u , D ie Elektrisierung durch X -Strahlen. B em erkungen ü b e r die Theorie d er in v o rste h e n d e r A rb e it u n te rsu c h te n E rsch ein u n g en . (A nn. scien t. U niv.
Jassy 7. 72— 77. M ai. Jassy .) Bu g g e.
E d gar P h ilip P e n n a n , Von Kathodenstrahlen u n d Kanalstrahlen verursachte chemische W irkung. D ie vom Vf. au sg efü h rten V erss. zu r E rzie lu n g ein e r Trans
mutation g ew öhnlicher Elemente du rch die W rk g . von Kathodenstrahlen u. K anal
strahlen e rg ab en n eg ativ e R esu ltate. U n te rs u c h t w u rd e die E inw . von K ath o d en - und K a n a lstra h le n a u f folgende S u b sta n z e n : K u p f e r s u l f a t , C u p r o o x y d (in v e r
schiedenen G asen), B l e i o x y d , F e r r i o x y d , M e r c u r i c h l o r i d , K a l i u m c h l o r a t , E i s e n a l a u n , S i l b e r o x y d , m etallisch es S i l b e r , M a g n e s i u m , Q u e c k s i l b e r , K u p f e r , A l u m i n i u m , S c h w e f e l , W a s s e r s t o f f - u. S t i c k s t o f f g e m i s c h , K a l i u m c h l o r i d , C a l c i u m c h l o r i d . E s ze ig te sich, daß K a n a lstra h le n in L u ft od er Sauerstoff eine s ta rk o x y d i e r e n d e W rk g . h ab en . D ie O xydation erfo lg t w ah rsch ein lich d ire k t; sie b e ru h t n ic h t a u f d e r W rk g . von O z o n . D ie Z erss., w elche v e r
schiedene S u b stan zen u n te r dem Einfluß d er K a n a lstra h le n erleiden, sind u n a b h ä n g ig von der N a tu r des G ases, in w elchem die S tra h le n erzeu g t w erd en . (Jo u rn . Chem.
Soc. L ondon 9 9 . 833—40. M ai. Cardiff. U niv. Coll.) Bu g g e.
A. Chauchard u n d B. H azoue, E inw irkung der ultravioletten Strahlen a u f die Amylase, das In vertin un d ein Gemisch dieser beiden E nzym e. W ss. L sg g . von Amylase, In v e rtin u. einem G em isch b eid er E n zy m e w u rd en in 12 cm E n tfe rn u n g der W rkg. e in e r Q u eck silb erq u arzlam p e a u sg e se tz t u. n ach A b la u f e in er bestim m ten Zeit die W irk sa m k e it d er E nzym e in ü b lic h e r W e ise g ep rü ft. E s erg ab sich, daß die W irk sam k eit d e r A m ylase u n d des In v e rtin s d u rch die u ltra v io le tte n S trah len anfangs ra s c h , s p ä te r im m er la n g sa m e r v e rm in d e rt w ird , daß die A m ylase gegen die u ltrav io letten S tra h le n w eit em pfindlicher ist, als das In v e r tin , u n d daß, w enn beide Enzym e zusam m en d e r W rk g . d e r H g -L am p e a u sg e se tz t w e rd e n , die W ir k samkeit d e r A m ylase ra s c h e r abnim m t, als diejenige des In v e rtin s , so daß m an in einem G em isch d ieser b eid en E n zy m e d ie A m ylase d u rch die u ltra v io le tte n S tra h le n abtöten kann, w ä h re n d d as In v e rtin n u r w eniger a k tiv w ird. (C. r. d. l ’A cad. d es
sciences 152. 1709—11. [12/6.*].) Dü s t e e b e h n.
Perd. H en rich , Neuere Forschungen a u f dem Gebiete der Radioaktivität. (Vgl.
Ztsehr. f. angew . Ch. 2 3 . 769; C. 1 9 1 0 . II . 2006.) Z usam m enfassender B e ric h t.
(Ztschr. f. angew . Ch. 2 4 . 1011— 20. 2/6. [3/4.].) Bu g g e.
Arrigo M azzu ch elli, Bemerkungen zu einigen neueren Studien über die Refralc- Üonsindices binärer Gemische. Sc h w e e s h a t in e in er B eih e von A rb e ite n (Bull.
Soc. Chim. de F ra n c e [4] 7. 875. 937. 1072. 1077; C. 1 9 1 0 . I I . 1582. 1793; 1911.
I. 449. 450; Jo u rn . de Chim . p h y siq u e 8. 630; C. 1911. I . 450) M essungen ü b e r die Refraktionsindices von binären Gemischen m itg eteilt u n d d a ra n th eo retisch e Betrachtungen g ek n ü p ft. D ie von ih m g efu n d en en R eg elm äß ig k eiten n am en tlich bezüglich des W e rte s vo n A (vgl. Jo u rn . de Chim. p h y siq u e 8. 630; C. 1911. I.
150) sind nach dem V f. n u r sch ein b are, d u rch die R ech n u n g sw eise b ed in g te, d ie keinen E inblick in d ie N a tu r d e r u n te rsu c h te n G em ische gew äh ren . D ie F orm eln von Sc h w e e s k ö n n en n u r als In terp o la tio n sfo rm eln dienen, um aus ein ig en R efrak tionsindices ein er R eih e von M isch u n g en , von d enen säm tlich die D .D . b e k a n n t
s in d , die ü b rig e n In d ie e s zu b e re c h n e n od er u m g ek eh rt aus ein ig en gegebenen D .D . die ü b rig en . (A tti R. A ccad. dei L in cei, R om a [5] 2 0 .1. 752—58. 21/5.) By k.
E . G o ld s t e in , Über die Untersuchung der Emissionsspektren fester aromatischer Substanzen mit dem Ultraviolettfilter. (Vgl. P h ilo s. M agazine [6] 2 0 . 619; C. 1910.
I I . 1357.) A u f G ru n d d e r H y pothese, daß die E im v. von K a th o d e n stra h le n au f che
m ische S u b stan zen a u f die p rim ä re E rz e u g u n g von kurzw elligem , ultraviolettem L ic h t z u rü ck zu fü h ren is t, h a t d er Vf. v e rs u c h t, die von ihm frü h e r gefundenen E m issio n ssp e k tra aro m atisch er V erbb. a u f re in optischem W e g e d u rch Erregung m it u ltra v io le tte m L ic h t zu erzeugen. D ies g e la n g auch d u rc h V erw en d u n g eines W oO D schen U ltra v io le ttfilte rs (vgl. L e h m a n n , B er. D tsc h . P h y sik . G es. 12. 890;
C. 1911. I. 55), das gleich zeitig die d ire k te B eo b ach tu n g d er erzeu g ten Spektra w ä h re n d d er B e s tra h lu n g erm öglichte. A ls L ic h tq u e lle d ie n te ein K ohlebogcn, die zu u n te rsu c h e n d e n S u b sta n z e n b e fa n d e n sich in einem k lein en Uviolglasröhrchen im B re n n p u n k t d er L ic h tq u elle, b e o b a c h te t w u rd e e n tw e d e r d ire k t m it einem Spektro
skop o d er p h o to g rap h isch . Z u n ä c h st w u rd e ste ts das so g en an n te V orspektrum er
h a lte n , w elches sieh als vö llig id e n tisc h erw ies m it dem d u rch K athodenstrahlen e rz e u g te n V o rsp ek tru ra. E in zelh eiten d e r B eo b ach tu n g en k ö n n en im R efe ra t nicht w ied erg eg eb en w erden. A uch das c h a ra k te ristisc h e N ach leu ch ten , das wahrschein
lich a u f se h r g erin g e B eim en g u n g en zu rü c k g e fü h rt w erd en m u ß , w u rd e stets wie b e i d er E rre g u n g d u rch K a th o d e n stra h le n b e o b a c h te t, ebenso das sogenannte L ö su n g ssp e k tru m . D a g e g e n g e la n g es n ich t, das H a u p tsp e k tru m d u rch ultraviolettes L ic h t zu erzielen. D ieses t r a t e rs t a u f, w en n die S u b stan zen e rs t m it Kathoden
s tra h le n b e s tra h lt u n d d an n dem U ltra v io le tt a u sg e s e tz t w u rd en . D a ra u s folgt, daß b ei d er B e stra h lu n g m it K a th o d e n lic h t ein e allotrope U m w an d lu n g eintritt, u.
daß d ie h ie rb e i erzeu g te M odifikation m it U ltra v io le tt das H a u p tsp e k tru m gibt.
D a s v erw en d ete U ltra v io le tt is t offenbar n ic h t k u rzw ellig g e n u g , um von sich aus d iese U m w an d lu n g h e rv o rzu ru fen . (V erh. D tsc h . P h y sik . G es. 1 3. 3 7 8—92. [4/5.].) Sa c k u k. J . H e u n i e r , Über die Verbrennungsspeltiren der Kohlenwasserstoffe und ver
schiedener Metalle. (Vgl. C. r. d. l’A cad . des Sciences 1 5 2 . 706; C. 1911. I. 1272.) K o n s t i t u t i o n d e r F l a m m e u n d B. d e s K W - s t o f f s p e k t r u m s . D as Leucht
g as m ittle re r Zus. k a n n in einem G em isch m it L u ft n ic h t b ren n en , w enn der Gas
g e h a lt u n te r 10% fä llt od er ü b e r 33% steig t. In n e rh a lb d ie se r G renzen w ä c h s t
d ie E n tflam m u n g sg esch w in d ig k eit b is z u einem G asg eh alt von 19—2 0 % , um dann w ie d e r ab zu n eh m en u n d b e i 3 3% völlig aufzu h ö ren . I n einem B unsenbrenner, m dem m an je n a c h dem G a sg e h a lt des G aslu ftg em isch es eine äu ß ere oder innere F lam m e erzeu g en k a n n , is t die le tz te re b eso n d ers le b h a f t, w en n der G a s g e h a l t
u n te r 33% lieg t. I n diesem F a lle g e n ü g t es, d aß d as G as m it e in er größeren Ge
sc h w in d ig k e it als d e r eigenen E n tflam m u n g sg esch w in d ig k eit au sströ m t, um zu ver
h ü te n , daß die F lam m e in n en b re n n t. M an b e o b a c h te t, daß m it sinkendem Gas
g e h a lt des G aslu ftg em isch es d e r in n e re K eg el d e r F lam m e im m er k le in e r wird, und d aß seine G a sb ü lle , w elche bei einem G a sg e h a lt von 3 3% b läu lich erscheint, hei einem solchen vo n 30— 2 8% grün» hei einem solchen vo n 26—25% lebhaft blau g e fä rb t ist. D iese h ö ch sten s 1 m m h o h e H ü lle des in n e re n G askegels zeigt hei
■der B e tra c h tu n g m it dem S pek tro sk o p d as SwANsche od er K W -stoffspektrum . Am b e ste n is t dieses S p ek tru m b e i einem G a sg e h a lt von 26— 2 5% sich tb ar.
H - F l a m m e u n d M e t a l l s p e k t r e n . D e r H v e rh ä lt sich b e i d e r V e rb re n n u n g w ie d ie K W -stoffe. E r e n tz ü n d e t sich in einem H -L u ftg em isc h m it einem M in d e st
g e h a lt v on 13—14% H u n d b rin g t bei einem H -G e h a lt von 7 0 % die Flam m e zum E rlö sch en . D e r H g ib t eb en falls ein e in n e re F lam m e, doch is t dieselbe sehr klein.
E in B a n d e n sp e k tru m is t beim I I n ic h t sic h tb a r, d ag eg en e rs c h e in t, w enn man in