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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 81, Bd. 2, Nr. 16

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Chemisches Zentralblatt

1910 Band II. Nr. 16. 19. Oktober.

Apparate.

Stephan Jahn, Über ein Ozonometer. D as P rinzip des App. b eruht darauf, daß sich beim Ozonzerfall nach der G leichung 2 03 = 3 02 die Zahl der G asmole­

küle in einem abgeschlossenen Raum um die H älfte der ursprünglich vorhandenen Ozonmoleküle v erm ehrt un d dem entsprechend der D ruck zunim mt. D as in einem U-Rohr eingeschlossene ozonhaltige Gas w ird durch einen eingeschmolzenen 0,1 mm starken P latin d rah t, der durch den elektrischen Strom zur schw achen R otglut e r­

h itzt w ird, in 5—10 Sekunden zers. Sodann w ird das U-Rohr m it einem Mano­

m eter verbunden, das Paraffinöl als M anom eterflüssigkeit enthält. A us der D ruck­

differenz lä ß t sich der O zongehalt berechnen. F ü r ca. 10% Ozon b eträg t die D ru ck ­ differenz in Paraffinöl etw a 580 mm bei 760 mm B arom eterstand, is t also leicht a u f 1% 0 zu bestim m en. Eine Fehlerquelle bei der Best. b esteh t darin, daß Ozon langsam schon bei Zimmertemp. am P la tin zerfällt. W egen den experim entellen Einzel­

heiten sei au f das O riginal verw iesen, wo auch der App. abgebildet ist. D er A pp.

ist von der F irm a Die s k a u & Co. in C harlottenburg zu beziehen. (Ber. D tsch.

Chem. Ges. 43. 2319—21. 24/9. [Juli] C harlottenburg. Phys. Inst. d. Techn. H och­

schule.) Al e f e l d.

G. S. W alp ole, E in Extraktionsapparat. D er A pp. unterscheidet sich von den bekannten E xtraktionsapp. in der H auptsache dadurch, daß er im w esentlichen aus einem Stück gearb eitet is t, so daß die V erw endung von Gummi- oder K ork­

stopfen ganz verm ieden w ird. D ie E xtrak tio n erfolgt beim K p. des L ö su n g sm ittels;

die V erb. zw ischen dem das L ösungsm ittel enthaltenden K olben und dem übrigen T eil des App. w ird durch einen G lasring hergestellt, der H g enthält. (Chem. News

Th. Grzeschik, Einige neue Laboratoriumsapparate. 1. Gaswaschflasche nach H. Ad ä m m e r. D ie W irksam keit dieser W aschflasche b eru h t au f der Erzeugung m öglichst kleiner G asbläschen, w as dadurch erreicht w ird, daß das G as zwei sieb­

artig durchlöcherte P la tte n passieren muß. D er App. eignet auch zum Sättigen von Fll. 2. Vorrichtung zum Schnellfiltrieren in luftverdünntem Raum. D er App.

besteh t aus einem in einem G um mistopfen steckenden un d m it einem O livenrohr zum A nschluß an die W asserluftpum pe versehenen T richterhalter, in den drei T rich ter ausw echselbar eingeschliffen sind. D er App. h at den Vorzug, daß man in je d e n beliebigen K olben (z. B. Meßkolben) hineinfiltrieren kann. 3. Kondensat­

tropfensammler. D ieser h a t den Zweck, zu verhindern, daß von dem K ondensat etw as in die A bsorptionsflüssigkeit gelangt. E r b estest aus einem pipettenartigen K örper (vgl. F ig. 23), in welchem oben ein hörnchenförm iges Rohr eingeschmolzen ist, durch das das K ondensat an der W andung des K örpers abfließt, ohne zu ver­

spritzen. D er App. w ird angew andt zur Best. von S im Eisen, beim T itrieren m it J o d etc. Die vorstehend beschriebenen A pparate sind im O riginal abgebildet und

102. 129—30. 9/9. Chelsea.) He n l e.

X IV . 2. 81

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w erden von der F irm a G. Mü l l e r Ilm en au i. T h. hergestellt. (Chem.-Ztg. 3 4 . 949.

8/9. H engelo.) Al e f e l d.

Gr. P aris, E in E xtraktionsapparat fü r Flüssigkeiten. Vf. em pfiehlt den in F ig. 24 abgebildeten A pp. zur E x trak tio n in allen F ä lle n , in denen die F ll. sich n ic h t m it dem L ösungsm ittel, m ischen u. letzteres leich ter is t als die F l. D er App.

w ird von d er F irm a Wa l l a c h in Rom hergestellt. (Staz. sperim . agrar, ital. 43 . 439—40. Avellino. L ab. f. landw . Chemie d. K gl. önolog. Schule.) He id u s c h k a.

F ig. 23. F ig. 24.

Arthur W. Hunn, A pparat zur Entwicklung von Schwefelwasserstoff. D en App.

zeigt F ig. 25. (P harm aceutical Journ. [4] 31. 6. 2/7.) Bloch.

Allgemeine und physikalische Chemie.

P h ilip p Frank, D as B elativitätsprinzip und die Darstellung der physikalischen Erscheinungen im vier dimensionalen Baume. D ie B ew egung eines P u n k tes im Raum e kan n m an d arstellen 1. durch die im dreidim ensionalen R aum e verlaufende B ahnkurve u n d eine P aram eterv erteilu n g a u f ih r d er Z eit der B ew egung ent­

sp rech en d , 2. durch die im vierdim ensionalen R aum e verlaufende R aum zeitkurve.

Min k o w s k i h a t in einem a u f der K ölner N aturforscherversam m lung 1908 gehal­

ten en V ortrag (erschienen bei B. G. Te u b n e r 1909 u n te r dem T itel: H . Min k o w s k i, R aum u. Zeit) versucht, im A nschluß an die T heorien d er optischen E rscheinungen in bew egten K örpern, w ie sie von H. A. Lor en tz u. Ein s t e i n aufgestellt w orden w aren , zu zeigen, daß die D arst. durch die vierdim ensionale R aum zeitkurve den em pirischen T atb estan d w eit schärfer zum A usd ru ck b rin g t als die e rs te , w elche viel W illkürliches h erein träg t, w as g a r n ic h t der Bew egung, sondern n u r der D ar-

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Stellungsm ethode zukommt. V orliegende A rb eit sucht den G edanken Min k o w sk is

in m athem atisch einfacherer Form w iederzugeben. (Ztschr. f. physik. Ch. 74. 466

bis 495. 9/9. [12/7.] W ien.) Le im b a c h.

R.. Kremann, Stöchiometrie. B ericht über F o rtsch ritte vom Ja n u a r bis Ju li 1910. (Allgemeines, gasförm iger Z ustand, D am pfspannung bin ärer Gemische, D am pf­

dichte, Siedepunkt, Va n d e r WAALSsche G leichung, D iehte, M olekularvolumen, Oberflächenenergie, C apillarerscheinungen, innere Reibung, krystallinischer Zustand, K rystallisationsgesehw indigkeit, fl. K rystalle, osm otischer D ruck, Diffusion, K ryo- skopie, Mol.-Gew., K om pressibilität, m agnetische Eigenschaften.) (Fortschr. der Chemie, P h y sik u. phys. Chemie 2. 375—90. 15/8.) Bloch.

R. D. K leem an, Über die Form der Molekeln. In Forts, früherer A rbeiten (S. 533) d isk u tiert der Vf. die F rag e, ob die Molekeln, w ie m eist angenomm en w ird, K ugelgestalt haben. A u f G rund von B etrachtungen, die sich n ich t kurz w ieder­

geben lassen, kom m t er zu dem Schluß, daß dies n ich t der F a ll ist, sondern daß die Molekeln an genähert die Form von R otationsellipsoiden besitzen, deren A chsen­

verhältnis fü r eine Reihe von G asen und D äm pfen aus der inneren R eibung und der D. bei korrespondierenden Zuständen berechnet w erden. W ahrscheinlich tritt bei steigender Temp. eine K ontraktion der Molekel ein. (Philos. M agazine [6] 20.

445—50. Sept. [16/5.] Cambridge.) S a c k u r .

G. Tam m ann, Über den Polymorphismus in seiner Beziehung zur Molekular- konstitution dei- Flüssigkeiten. (V ortrag au f der X V II. H auptvers. der D eutschen BüNSEN-Gesellsehaft f. angew. physik. Chem. Gießen. 5—8. Mai.) E s w erden die R esu ltate der letzten U nterss. des Vfs. (Ztschr. f. anorg. Ch. 63. 285; C. 1909. II.

1406; Ztschr. f. physik. Ch. 69. 569; C. 1910. I. 1205 u. S. 6) zusam m engefaßt.

(Ztschr. f. Elektrochem . 16. 716—20. 1/9. Göttingen. Inst. f. physik. Ch.) Gr o s c h u f f. Wm. 0. Mc C. Lew is, Über die N atur der Übergangsschicht zweier aneinander grenzender Phasen. D en B innendruck einer F l. kann m an nach zwei verschiedenen M ethoden berechnen, näm lieh aus der v a n d e r WAALSschen K onstante a und aus der V erdam pfungsw ärm e. B eide M ethoden führen zu stark voneinander abw eichenden W erten . D ie U rsache dürfte darin zu sehen sein, daß die D. der Oberfläche nicht gleich der D . des F lü ssig k eitsin n em ist. U n ter dieser A nnahm e kan n m an die D . d er O berflächensehicht aus der V erdam pfungsw ärm e u. der K onstante a berechnen.

D iese R ech n u n g w ird fü r eine R eihe von F ll. ausgeführt, m it dem E rgebnis, daß diese D. d ie D. des F lü ssigkeitsinnem um das M ehrfache überw iegt. F ü r W . w ird diese R ech n u n g fü r verschiedene Tem pp. ausgeführt, und es zeigte sich, daß das V erhältnis beider G rößen m it steigender Temp. kleiner w ird. A us dem Le Ch a- TELlERschen P rinzip kan n m an dann folgern, daß bei der B. der Oberfläche W ärm e entw ickelt w ird, u nd zw ar bei der B. von 1 qcm Oberfläche fü r W . 0,0034 cal.

D ieser W e rt stim m t u ngefähr m it demjenigen überein, den Pa r k s (Philos. M a­

gazine [6] 4. 240) bei der B enetzung von P ulvern m it W . erhalten hat. Demnach ist zu schließen, daß die D. an der G renzschicht D am pf/Fl. ein Maximum durch ­ läuft. (Philos. M agazine [6] 20. 502—11. Sept.) Sa c k u r.

H arry C. Jones, Im hiesigen Laboratorium während der vergangenen zw ö lf Jahre erhaltene Anhaltspunkte für die Existenz von Solvaten in Lösung. (Drei­

zehnte M itteilung.) E ine die E rgebnisse zusammenfassende D arst. der A rbeiten, w elche Jo n e s seit 1900 zusam m en m it Ch a m b e r s, Fr a z e r, Ge t m a n, Ba s s e t, M c Ma s t e r, Uh l e r, Pe a r c e, St i n e, An d e r s o n, Jacobson, Str o n g in Amer. Chem.

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J o u m ., Ztschr. f. physik. C h., P h y s. R ev., Ber. D tsch. Chem. G es., Jo u m . de Chim. p h y siq u e , P roe. Amer. Philosoph. Soc., P h y sik al. Z tsch r., Philos. M agazine veröffentlicht hat. Sie ergänzen die T heorie d er elektrolytischen D issoziation durch die T heorie der Solvation in L sg. (Ztschr. f. physik. Ch. 74. 325—81. 9/9. [10/4.]

Jo h n Ho p k in s U niv. Phys.-chem . L ab.) Le im b a c h.

W. A. Suchodski, Über die Kompressibilitätskoeffizienten von Flüssigkeiten.

Z ur B est. der K om pressibilität von F ll. w urde eine neue M ethode ausgearbeitet.

D as Oe b s t e d-RöNTGENsche Sym piezom eter w urde so ab g eän d ert, daß es größere D rucke ertrag en k o n n te, m öglichst einfach w ar u n d leich t in einem W a sse r- oder D am pftherm ostat u n terg eb rach t w erden konnte. A ls m ittlerer W e rt des K om pres­

sibilitätskoeffizienten ß X 106 w urde gefunden fü r Äthylbrom id 113,4 bei 13,7°, 138,4 bei 35°, fü r Äthyläther 163,0 bei 12,2°, 206,9 bei 34,8°, fü r Am ylen 70,5 bei 16,7°, 209,2 bei 34,7», fü r Benzol 8 6 , 8 bei 12,9°, 100,3 bei 34,9°, 189,8 bei 99,9», Fluorbenzol 87,7 bei 13,9°, 102,6 bei 35,3», 189,8 bei 99,7°, Chlorbenzol 67,1 bei 13,3°, 77,0 bei 35,4», 127,4 b ei 100,4°. D ie B eobachtungsfehler w erden in B etracht gezogen, die E ndergebnisse w erden disk u tiert. (Ztschr. f. physik. Ch. 74. 257—76.

9/9. [3/6.] St. P etersb u rg . Physik.-chem . Lab. d. Polytechnikum s.) Le im b a c h. Ernst Dorn, Zur Optik flüssiger Krystalle. Vorläufige M itteilung. (Vgl. Ann.

der P h y sik [4] 29. 533; C. 1909. II. 251.) M it einer V orrichtung, die an ein Abbe- sches R efraktom eter m it H eizung erinnert, bestim m t der Vf. die Brechungsexponenten von Äthoxybenzalamino - a - äthylzimtsäureäthylester und von Äthoxybenzalamino-a- methylzimtsäu/reäthylester fü r die rote Li-, die Na- und die grüne H g-Linie. Erstere V erb. ist die unem pfindlichere un d g e sta tte t sichere M essungen bei verschiedenen T em pp.; für D ist n„ = 1,552, nc= 1,809 bei 45». n0 steigt, nc sin k t m it steigender Tem p. bei beiden V erbb. B ei der zw eiten V erb. deuten die re c h t kom plizierten V erhältnisse a u f eine allm ähliche U m w andlung m it sinkender Tem p. hin.

Ebenso u n tersu ch t der Vf. das Cholesterinpropionat; das P rä p a r a t zeigt den P . 98,7», den K lä ru n g sp u n k t 113,7°. Beim langsam en A b kühlen beo b ach tet der Vf.

zw ischen der klaren, isotropen u. d er trü b en , krystallinisch-fi. P h a se einen w eniger trü b e n S treifen, der vielleicht eine neue P h ase ist. D ie k lare Schmelze lä ß t sich u n te r den K lä ru n g sp u n k t u nterkühlen. V erschiebung der P rism en gegeneinander än d e rt die optischen V erhältnisse, besonders den P olarisationszustand. (Verschiedene O rientierung der einachsigen K rystalle.) D as C holesterinpropionat is t im Gegensatz zu den anderen fl. K ry stallen n e g a t i v doppelbrechend. D as M olekül is t vielleicht nich t langgestreckt w ie die der anderen fl. K rystalle. (Physikal. Z tschr. 11. 777—80.

15/9. [10/8.] H alle a. S. P hysik. Inst.) W . A. ROTH-Greifswald.

F e lix Stumpf, Optische Untersuchungen an einer optisch-aktiven, flüssig-krystal- linischen Substanz. M anche fl. K rystalle zeigen ein exorbitantes D rehungsverm ögen, das indessen schw er genau zu m essen ist. D er Vf. u n te rsu c h t p-Cyanbenzalamino- zimtsäure-akt-amylester (F. 92», ca. 98» U m w andlungspunkt, 105° K lärungspunkt), der sich bis 75° unterk ü h len läßt. D ie B rechungsexponenten w erden zw ischen 7 5 und 95° im ABBEschen A pp. bestim m t: n0 nim m t m it steigender Tem p. linear ab , nc steigt beschleunigt an, so daß die D oppelbrechung m it steigender Tem p. abnimmt.

D er B rechungsindex der isotropen P h ase (100—120°) lieg t zw ischen n c u. n0. Die D ispersion ist stets norm al. D ie E llip tizität der Schw ingungen senkrecht zur optischen A chse is t n ich t sicher festzustellen.

B e i der enorm en D reh u n g is t die M essung der anw endbaren k lein en S ch ich t­

dicken schw er. D er Vf. arbeitet m it der NEWTONschen A n ord nu ng > " u. setzt dem E ste r bei m anchen V erss. i/2 T eil C yanbenzalanisidin z u , um den F . zu er-

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niedrigen. D ie beiden zirkularen Schw ingungen w erden ungleich absorbiert. Beim reinen E ster lieg t die maximale A bsorption m itten im G e lb ; der Sinn der D rehung is t zu beiden Seiten des A bsorptionsstreifens verschieden. Photogram m e w erden abgebildet u nd diskutiert. D ie pleoehroitische A bsorption än d ert sich m it der T em p. u n d ist von V erunreinigungen sehr abhängig. E s zeigt sich ferner eine theoretisch mögliche und vorausgesagte D rehung der Schw ingungsellipsen gegen die Einfallsebene. Die kom plizierten V erhältnisse entziehen sich einer kurzen D arst.

D ie „Schillerfarben“ w erden untersucht. D ie optisch u n tersu ch te P h ase ist im Ultram ikroskop n i c h t hom ogen (N etzwerk, das eine optisch fast leere Fl. einschließt).

Ob die F äden oder die Fl. die T räg er der kom plizierten optischen Erscheinungen sind, ist noch nich t zu entscheiden. (Physikal. Ztschr. 11. 780—84. 15/9. [25/8.]

G öttingen. P hysik. Inst.) W . A. ROTH-Greifswald.

Zd. H. Skraup, E. Krause und A. v. B iehler, Über den capillaren Aufstieg von Säuren. (Vgl. M onatshefte f. Chemie 30. 773; C. 1910. I. 1404.) Bei den untersuchten o r g a n i s c h e n S ä u r e n b estätig te sich die schon früher gefundene Regelm äßigkeit, daß eine S. durch L öschpapier um so m ehr absorbiert w ird, je stärk er sie ist. D ie große Steighöhe der E ssigsäure in F iltrierp ap ierstreifen fällt z. B. n ach Ü b erführung in T richloressigsäure; dasselbe g ilt für die P a a re B ernstein­

säure un d D ibrom bernsteinsäure, B enzoesäure und N itrobenzoesäure. — Um dem E inw and zu begegnen, daß die kleine Steighöhe der H3P 04 gegenüber der H Cl u nd H NO s m it ih rer höheren B asizität Zusamm enhängen könne, w urden U nterss.

m it Benzolmono-, -di- un d -trisulfosäure, verschiedenen C arhonsäuren des Benzols b is zur M ellithsäure un d einigen ihrer K o nstitution nach nahestehenden aliphatischen SS., wie Oxal-, Malon-, B ernstein-, G lutar- un d T riearballylsäure, angestellt. Bei den Sulfosäuren des Benzols tr it t m it Zunahm e der B asizität keine A bnahm e der Steighöhe ein; bei den B enzolcarbonsäuren erfolgt wohl eine A bnahm e, doch bleibt sie bei dem für starke SS. geltenden W e rt stehen, so daß sie m it der Regelm äßig­

keit, daß stark e SS. energischer absorbiert w erden als schwache, g u t übereinstim m t.

Bei der T riearballylsäure w urde sogar gefunden, daß ihre Steighöhe noch größer is t als die der Malon-, B ernstein- un d G lutarsäure.

W äh ren d also bei organischen SS. eine gew isse Regelm äßigkeit besteht, haben sich die bisher beobachteten U nregelm äßigkeiten bei a n o r g a n i s c h e n S ä u r e n noch verm ehrt. D ie A rsensäure zeigt wie Phosphorsäure abnorm niedrige Steig­

höhen. D ie U nters, der arsenigen S. scheiterte an experim entellen Schw ierigkeiten.

B ei den Sauerstoffsäuren des P hosphors zeigten sich schw er erklärliche Sprünge in den W erten. Pyrophosphorsäure h a t zum U nterschied von Phosphorsäure abnorm hohe Steigw erte; bei der M etaphosphorsäure und phosphorigen S. sind diese viel niedriger, n äh ern sich bei letzterer sogar der H öhe fü r relativ starke SS. — F lu o r­

w asserstoffsäure g ib t auffallenderw eise dieselben Steigw erte wie HCl, obwohl sie viel w eniger dissoziiert ist. — B ei sehr flüchtigen SS., wie S 0 2, H2S, HCN, liefert das A ufsteigen im Streifen w egen des A bdunstens w enig zuverlässige Zahlen;

bessere R esultate ergab A bsorption im K reise nach einer Modifikation des Holm- GEENschen Verf. B lausäure h a t als schw ache S. höhere Steigw erte als H C l; bei S 02 un d H 2S sind bei größeren V erdünnungen die U nterschiede m it H Cl kaum bem erkbar. — D ie A bsorption im K reise bedingt größere F eh ler wie das A ufsteigen im Streifen. (M onatshefte f. Chemie 31. 753—76. 7/9. [28/4.*] W ien. II. Chem.

U niv.-Lab.) Hö h n.

W ilh elm B iltz , Der Assoziationszustand einiger gelöster Kolloide. (Vortrag a u f der X V II. H auptvers. der D eutschen BüNSEN-Gesellschaft f. angew. physik.

Chem. Gießen. 5—8. Mai.) Vf. teilt die E rgebnisse der Verss. von B iltz u. V. Vege-

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sack (S. 432) auszugsw eise mit. (Ztschr. f. Elektrochem . 16. 577—80. 1/8. Claus­

th a l i/H.) Gr o s c h u f f.

R a p h a el Ed. L iese g a n g , Formung von Gelen durch K rystalle. (Vgl. Ztschr.

f. Chem. u. In d u str. der K olloide 1. 364; C. 1907. II. 415; vgl. auch S. 617.) Die

„ A n s a m m l u n g “ von G elatine durch K ry stalle von Salzen w ird d a ra u f zurück- g e fü h rt, daß b ei dem W eg d u n sten des W . sich zu n äch st eine fl. L sg. des Salzes in G elatine bilde, u. dann e rst K ry stallisatio n erfolge, w obei je d e s K rystallteilchen durch K a p illa ritä t etw as von dieser L sg. an sich zieht. D ie G elatine befindet sich n ic h t n u r um den K ry sta ll h eru m , sondern auch unregelm äßig in ihm verteilt.

B ei der F o rm u n g der G elatine durch E is e n tste h t dagegen der K ry sta ll zuerst und v era n la ß t die B. w asserundurchlässiger H ü llen von w asserfreier G elatine. (Ztschr.

f. Chem. u. In d u str. d er K olloide 7. 96—98. A ug. [29/5.] F ra n k fu rt a/M. Neurolog.

In s t. D ir. L . Ed in g e r.) Gr o s c h u f f.

G. von H evesy und R. Lorenz, D as capillarelelctrische Phänomen im Schmelz­

fluß. E s sollte g eprüft w erden, ob die aus geschm olzenen M etallen u n d Salzen aufgebauten C apillarelektrom eter ein von den w ss. prinzipiell verschiedenes Ver­

h alten zeigen, oder sich schm elzflüssige K om binationen erm itteln lassen, die gleich­

falls capillarelektrische K urv en parab eläh n lich en L au fes zeigen. E s ergab sich, daß System e, w elche aus einem geschm olzenen M etall u n d seinen geschmolzenen H alogenen aufg eb au t sind, wie das System B lei | Chlorblei, kein capillarelektrisches Phänom en zeigen. D as System B lei | K alium chlorid v e rh ä lt sich, w ie jed e aus einem E d e l-, bezw. H albedelm etall u n d einem Salze eines unedlen M etalles aufge­

b a u te K om bination, w ie ein wss. C apillarelektrom eter. D ie capillarelektrischen K u rv en solcher aus P b | K C l, P b | K J , K C l, P b | N a J , N aC l, Sn | L iC l, KCl, H g | L iN O s, K N 03 aufgebauten E lektrom eter w urd en erm ittelt. In jed em F a ll war ein aufsteigender w ie ein absteigender A st vorhanden. D as M axim um la g für Blei b ei verschiedenen E lektrolyten u. verschiedenen Tem pp. n a h e an derselben Stelle.

D ie schm elzflüssigen C apillarelektrom eter sind etw a 1000-mal so unempfindlich, w ie die aus Q uecksilber u n d Schw efelsäure bestehenden K om binationen; ihre ge­

rin g e E m pfindlichkeit rü h rt von den stark en D epolarisationen bei den vorhandenen Tem pp. her. Im folgenden sind die E m pfindlichkeiten einer ganzen A nzahl Kom­

binationen in A m père bei bestim m ten Tem pp. w iedergegeben: 1. H g | H g2S 0 4, 1-n.

2 ,5 -10~ 9 b ei 18°. — 2. H g | B a J2 in P y rid in , V ^-n. 8- IO 7 bei 18°. — 3. H g | KCl, in geschm . SbCl3 gel., 1,5-10— 6 bei 145°. — 4. H g [ L iN 0 3, K N 0 3, E u tek . geschm.

0 ,9 .1 0 7 bei 145°. — 5. H g | L iN O s, K N 0 3, E u tek . geschm . 1 ,4 .1 0 7 bei 245°. —

6. Sn | L iC l, K C l, E utek. geschm . 8 ,2 .1 0 6 bei 600°. — 7. P b | K C l geschm.

3* IO- 5 bei 850°. A us dem U nterschied der E m pfindlichkeit re in e r u n d mit P b C l2 v ersetzter B lei | K alium chloridelektrom eter w urde die dem G leichgewicht P b ' -j- 2 K C l ^ P b C l2 -j- K ' entsprechende B leichloridkonzentration d er K alium ­ chloridschm elze berechnet. (Ztschr. f. physik. Ch. 74. 443—65. 9/9. [28/6.] Zürich.

L ab . fü r E lektrochem ie u nd physik. Chemie des eidgenössischen Polytechnikum s.) Le im b a c h. W. H. Eccles, D ie Energiebeziehungen einiger Detektoren, die bei der drahtlosen Telegraphie benutzt werden. D ie U nters, d er gebräuchlichsten D etektoren ergibt, daß die durch den K o h ärer dem T elephon m itgeteilte E nergie stets eine lineare F u n k tio n d er in F o rm der elektrischen Schw ingungen den K o h ärer treffenden E n e rg ie ist. D ie entsprechende gerade L inie schneidet den N u llp u n k t nicht, es findet vielm ehr stets ein V erlu st an E nergie sta tt. Im G egensatz zu früheren A u to ren k an n aus den M essungen die M öglichkeit gefolgert w erden, daß die W rkg.

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der D etek to ren im w esentlichen eine therm ische ist. (Philos. M agazine [6] 20.

533—38. Sept.) Sa c k u r.

Tammann, Über den E in flu ß des Druckes a u f das elektrische Leitvermögen von Lösungen. (Vortrag a u f der X V II. H auptvers. d. D eutschen BuN SEN -Gesellsehaft f. angew. physik. Chem. Gießen. 5.—8. Mai.) Vf. faßte die R esu ltate eigener (Ztschr. f. physik. Ch. 17. 725; C. 95. II. 748; A nn. der P h y sik [3] 69. 767; vgl.

ferner „Ü ber die Beziehungen zw ischen den inneren K räften u. den E igenschaften der Lsgg. [1907]) u n d m it M itarbeitern (T am m ann n. B o g o j a w l e n s k y , Z tschr. f.

physik. Ch. 27. 457; C. 99. I. 4; K ö r b e r , Ztschr. f. physik. Ch. 67. 212; C. 1909.

II. 8 8 8) ausgefiihrter Verss. zusam men u nd bespricht eingehend die A bhängigkeit

des Leitverm ögens stark er E lektrolyte vom D ruck bei konstanter Tem p., den E in ­ fluß der Temp. a u f diese, den Einfluß des D ruckes au f den D issoziationsgrad des gel. Stoffes, den Einfluß der K onzentration, den Einfluß des D ruckes a u f das L e it­

verm ögen sehr verd. Lsgg. u n d die W rkg. des L ösungsm ittels a u f die relative Ä nderung des W id erstan d es m it dem D rucke. Man kan n die relative Ä nderung der L eitfäh ig k eit durch D ruck m ittels der Form el:

1 d l 1 d v . 1 d p . 1 d a _j_ 1 ' 1 d a ' 1 d p v d p ij d p a d p 1 1 a ' d p

d arstellen , w orin 1 das Leitverm ögen u n d v das V olum en der L sg., rj die Ionen­

reibung, a den D issoziationsgrad des gel. Stoffes, 1’ u nd a ' das L eitverm ögen und den D issoziationsgrad des L ösungsm ittels bedeuten. W ä re der Einfluß des D ruckes a u f die Ionenreibung gleich dem D ruckeinfluß au f die V iseosität des L ösungs­

m ittels, so w ürde es m öglich sein, den D ruckeinfluß au f das L eitverm ögen allge­

mein zu berechnen. N ach den vorliegenden V erss. ist diese G leichheit jedoch nicht vorhanden. Im m erhin steh t die A bhängigkeit der Ionenreibung vom D ruck in so naher B eziehung zur A bhängigkeit der V iseosität des L ösungsm ittels vom D ruck, daß m an hei K enntnis des D ruckeinfiusses a u f die V iseosität ü b er den au f die Ionenreibung vieler E lektrolyte orientiert w ird u. daher w enigstens q ualitativ den Einfluß des D ruckes a u f das Leitverm ögen in A bhängigkeit von den in der Form el erw ähnten G rößen übersehen kann. (Ztschr. f. Elektrochem . 16. 592—99. 1/8.

G öttingen. In st. f. physik. Chem.) Gr o sc h u f f.

P aul Floquet, Vergleich verschiedener Methoden zur M essung der D ielektrizitäts­

konstante. Im allgem einen erh ält m an bei der M essung der Dielektrizitätskonstante m it verschiedenen M ethoden schlecht übereinstim m ende R esultate. D ies rü h rt da­

von her, daß die jedesm al angew andten Form eln annehm en, daß ein vollkommenes D ielektrikum vorliegt. D a nach Mal c l e s das feste, aus O zokerit gew onnene P a r a f f i n b ei gew öhnlicher Temp. kein R esiduum un d keine nennensw erte L e it­

fähigkeit zeig t, so w ar es von In teresse, festzustellen, oh die B est. der D .E . des Paraffins nach verschiedenen M ethoden (statische, langsam e Oszillationen, Her t z- sehe W ellen) zu übereinstim m enden W erten führt. D ies is t tatsächlich der F all.

(C. r. d. l’A cad. des Sciences 151. 545—48. [12/9.*].) B u g g e .

Leo Jacobsolm, E in biologisches Entwicklungsverfahren fü r Pigmentdrucke.

(D RP. 213. 772; C. 1909. ü . 1397.) D er V orteil des neuen Verf. besteh t in der M öglichkeit, ü berbeliehtete P la tte n zu kopieren, u. hei B enutzung stark er G elatine­

p latten R elif-W rkgg. zu erzielen, von denen G ipsabdrücke gem acht w erden können.

(Ztschr. f. w iss. Photographie, Photophysik u. Photochem ie 9. 47—53. Sept. [1/5.]

Charlottenburg.) Sa c k u r.

(8)

G. K üm m ell, D ie Beschleunigung des Ausbleichens von Farbstoffen durch aro­

matische Verbindungen. B ekanntlich w ird die L ichtem pfindlichkeit u n ech ter F a rb ­ stoffe durch die Ggw. gew isser S ensibilisatoren erhöht, doch sind die U rsachen dieser E rscheinung un d besonders der Einfluß der K o n stitu tio n des Sensibilisators u n bekannt. Z ur A u fk lä ru n g h a t der Vf. die E m pfindlichkeit einiger m it arom ati­

schen V erbb. v ersetzter Farbstoffe m it der von eigens hergestelltem C hrom atpapier verglichen u n d a u f diese W eise zahlenm äßig zum A u sd ru ck gebracht. A ls L ich t­

quelle diente die Sonne, als E m pfindliehkeitsm esser das VoGELsche Skalenaktino­

m eter. D ie V erss. w urden m it Erythrosin, Methylenblau und Cyanin ausgeführt, als S ensibilisatoren dienten Anethol, Eugenol, Isoeugenol, Safrol, Isosafrol, Anol u.

Vinylanisol. E s tra te n deutlich konstitutive Einflüsse auf, indem z. B. das A nethol die Farbstoffe M ethylenblau u n d E ry th ro sin sta rk sensibilisiert, a u f C yanin aber kein en Einfluß ausübt. Safrol u. Isosafrol m achen alle drei Farbstoffe lichtechter.

Im allgem einen nim m t der Effekt m it zunehm endem Mol.-G-ew. des Sensibilisators ab. D as A usbleichen is t ste ts ein O xydationsvorgang, der S ensibilisator w irkt w ahrscheinlich durch B. eines Superoxyds als Sauerstoffüberträger. (Ztschr. f. wiss.

Photo g rap h ie, P h o to p h y sik u. Photochem ie 9. 54—60. Sept. [30/7.] Rostock. Physik.

Chem. L ab. d er Univ.) Sa c k u r.

B. Schw ezow , Über den Temperaturkoeffizienten beim Ausbleichen von Farb­

stoffen im sichtbaren Spektrum. D er T em peraturkoeffizient photochem ischer Rkk.

is t stets sehr klein. D a die bisherigen V erss. üb er diesen G egenstand noch nie­

m als im m onochrom atischen L ic h t ausg efü h rt w orden sind, so u n tersu ch t der Vf.

das A usbleichen gew isser Farbstoffe, näm lich, Cyanin, Pinachrom, Pinaverdol und Pinacyanol bei W ellenlängen zw ischen 560 und 620 /jfi m ittels eines Spektral­

photom eters n ach der M ethode von La s a r e f f (Ann. der P h y sik [4] 24. 661; C.

1 9 0 8 .1. 200). D ie erhaltenen T em peraturkoeffizienten der G eschw indigkeit schw ankten zw ischen 1,036 u nd 1,084 fü r 10°, gehören also zu den k lein sten d er b ish er beob­

achteten W e rte (Ztschr. f. wiss. Photographie, P h o to p h y sik u. Photoehem ie 9. 65 bis 70. Sept. 29/5. Moskau. K. T echn. H ochschule. P h y sik . Lab.) Sa c k u r.

R obert Tabor L attey, D er E influß geringer Spuren von W asserdam pf a u f die Geschwindigkeiten der Ionen, die von Röntgenstrahlen in L u ft erzeugt werden.

To w n s e n d h a t gezeigt (Proc. R oyal Soc. London. Serie A. 81. 464; C. 1909. I.

976), daß negative Ionen in trockener L u ft k leiner sind als solche in L u ft, die S puren von W a s s e r d a m p f en th ält. M an kan n d ah er e rw a rte n , daß die voll­

ständige B efreiung von F eu ch tig k eit die G eschw indigkeit, m it der sich negative Ionen u n te r dem Einfluß einer elektrischen F e ld stä rk e bew egen, v ergrößern wird.

D er Vf. h a t die G eschw indigkeiten von Ionen in: trockener u n d feu ch ter L u ft bei niederen D rucken u n tersu ch t. E r findet, daß die vollständige E n tfern u n g von W asserd am p f (mit N atronkalk u n d P20 6) n u r einen geringen Einfluß a u f p o s i t i v e Ionen h a t, w ährend sie die G eschw indigkeiten der n e g a t i v e n Ionen u n te r den vom Vf. eingehaltenen V ersuchsbedingungen um das 2—30fache verm ehrt. (Proc.

Royal Soc. L ondon. Serie A. 84. 173—81. 28/7. [9/6.*].) Bu g g e. 3. A. Crowther, Über die Zerstreuung homogener ß-Strahlen und über die Zahl der Elektronen im Atom. (Vgl. S. 780.) D er Vf. h a t die Zerstreuung eines homo­

genen B ündels von ß-Strahlen für verschiedene S ubstanzen und fü r S trahlen v er­

schiedener G eschw indigkeit gem essen. F ü r S trahlen von bestim m ter G eschw indig­

k e it k an n die In te n sitä t d er in einem gegebenen Strahlenkegel en th alten en S trah lu n g

fcU

d urch die G leichung: I f l 0 = 1 — e au sg ed rü ck t w erden. D a rin is t t die D icke der von den S trahlen durchsetzten M aterie, u nd k eine K o n stan te, die von dem

(9)

W in k el des K egels abhängt. D er „w ahrscheinliche A usfallsw inkel“ is t proportional der Q uadratw urzel aus der D icke des von den Strahlen passierten M aterials. F ü r S trahlen verschiedener G-esehwindigkeit ist der Q uotient aus dem w ahrscheinlichen A usfallsw inkel und der Q uadratw urzel der durchlaufenen D icke um gekehrt pro­

portional dem Prod. aus der M. eines ¿9-Teilchens un d dem Q uadrat seiner G e­

schw indigkeit.

Aus G leichungen, die von J . J. Th om son entw ickelt w orden sin d , konnte die Zahl der Elektronen berechnet w erden, die in A tom en verschiedener Elem ente (Kohlenstoff, A lum inium , K upfer, Silber, P latin) enthalten sind. E s zeigte sich, daß das V erhältnis der Zahl der in einem A tom enthaltenen E lektronen zu dem At.-Gew.

konstant ist; es b e trä g t 3,0. A ls w eitere Folgerung ergab sich, daß die positive E lektrizität innerhalb des Atoms n ich t in Form von E lektronen vorhanden, sondern gleichförm ig im A tom v erteilt ist. — F e rn e r w erden Experim ente üb er die A b ­ s o r p t i o n hom ogener ^ -S trah len beschrieben. D er Vf. zeigt, daß das erste Stadium hei der A bsorption eines B ündels hom ogener /9-Strahlen in einer Z erstreuung der

^-S trah len besteht. D ie A bsorption eines vollständig zerstreuten hom ogenen S trahlen­

bündels erfolgt nach einem E xponentialgesetz. (Proc. E oyal Soc. London. Serie A.

84. 226—47. 15/9. [30/6.*] Cam bridge. St. Jo h n s Coll.) Bu g g e. W. H. B ragg, D ie Konsequenzen der Corpusculartheorie der y- u n d X -Strahlen u n d die Beichiveite der ß-Strahlen. D er Vf. faßt die bereits in früheren A rbeiten beg rü n d ete Theorie nochm als zusam m en, daß die y- u n d X -S trahlen n ich t aus Ä therschw ingungen, sondern aus Schw ärm en von N eutralteilen bestehen. D ie H auptargum ente fü r diese A nschauung sind die folgenden: D ie von den y - und X -S trahlen getroffenen K örper senden sekundäre /j-S trahlen aus, un d zw ar h a u p t­

sächlich in der Fortpflanzungsrichtung der prim ären Strahlung. D ie E nergie und G eschw indigkeit der S ekundärstrahlung ste h t in engstem Zusam m enhang m it den entsprechenden G rößen d er P rim ärstrah lu n g u. nich t m it der N a tu r des S ekundär­

strahlers. Jed es n eü trale P artikelchen der P rim ärstrah lu n g durchläuft bei seinem D urchgang durch M aterie infolge der intraatom igen Zusam m enstöße einen Zick­

zackweg, a u f welchem es u n te r gleichzeitiger Ionisierung der M aterie seine E nergie allm ählich verliert. W ahrscheinlich w ird diese Ionisierung stets durch eine direkte A bspaltung von E lektronen hervorgerufen. (Philos. M agazine [6] 2 0 . 385—416. Sept.)

Sa c k u b. J. W. Gifford, Neue Brechungsindizes von Quarz, verglaster Kieselsäure, Calcit u n d F lu o rit. (Vgl. Sh e n s t o n e, Proc. Roy. In s t. 16. 528; C. 1 9 0 3 . II. 13.) D er Vf. h a t seine früheren B estst. von B rechungsexponenten (vgl. Proc. Royal Soc.

London. Serie A. F e b ru a r 1902) ergänzt durch H inzunahm e von sieben w eiteren W ellenlängen. D ie R esu ltate sind in folgender T abelle w iedergegeben:

1 F lu o rit

Quarz (ordentlicher

Strahl)

Quarz (außerord.

Strahl)

Calcit (ordentlicher

Strahl)

Calcit (außerord.

Strahl)

V erglaster Quarz 6708L i

6438 Cd 5461 Hg 5086 Cd 4800 Cd 4359 Hg 4046 Hg

1,4322578 1,4327171 1,4349895 1,4361936 1,4369095 1,4395206 1,4415296

1,5414590 1,5423085 1,5461684 1,54482355 1,5501317 1,5537968 1,5571506

1,5504717 1,5513532 1,5553393 1,5574790 1,5594492 1,5632274 1,5667107

1,6536691 1,6550280 1,6616473 1,6652675 1,6686130 1,6751756 1,6813434

1,4842714 1,4846803 1,4878900 1,4895396 1,4911018 1,4941037 1,4969064

1,4560717 1,4567710 1,4601545 1,4619030 1,4635705 1,4667412 1,4696753 (Proc. Royal Soc. London. Serie A. 84. 193. 28/7. [23/6.*].) Bu g g e.

(10)

C. Cheneveau, Untersuchungen über die optischen .Eigenschaften gelöster Körper in sehr verdünnten Lösungen. Im w esentlichen schon frü h er re fe rie rt; vgl. C. r. d.

l’A cad. des Sciences 150. 8 6 6; C. 1910. I. 2057. (Ann. Chim. et P h y s. [8] 21. 36

bis 49. Sept.) Bu g g e.

W. V. U ljanin, Über die B estim m ung der optischen K onstanten der Metalle aus Polarisationsmessv/ngen. E s is t zw eckm äßiger, n ic h t das Em issions-, sondern das Reflexionsverm ögen der M etalle zu r U nters, zu benutzen. D ie F orm eln w erden auf­

gestellt, Quecksilber, Nickel u n d A lu m in iu m w erden u n tersu ch t. D ie M essungen sollen hauptsächlich die B rau ch b ark eit d er M ethoden erw eisen.

n = Brechungskoeffizient, g = n k = E xtinktionskoeffizient.

R ot Gelb B lau

Q uecksilber n = 1,75 g = 4,99 n — 1,61 g = 4,81 n = 1,24 g = N ickel . . n == 1,73 g = 3,68 n = 1,67 g = 3,46 n = 1,50 g A lum inium n = 1,48 g = 4,49 n = 1 , 2 2 g == 4,00 n = 1 , 0 1 g =

D ie M ethode is t n ic h t sehr g e n a u , ab er fü r ein w eites T em peratur- und S trahlengebiet b rau ch b ar. (Physikal. Z tschr. 11. 784—89. 15/9. [15/8.] Kasan.)

W . A . ItOTH-Greifswald.

H. S T ag ao k a, L ongitudinaler u n d transversaler Zeemaneffekt a n den Queck- silberlinien 5461 u n d 5769 A .- E . D er Vf. u n te rsu c h t, ob die T ren n u n g der Kom­

ponenten der F eld stärk e proportional ist, ob sie in beiden au fein an d er senkrechten R ichtungen gleich ist, u. ob die T ra b a n te n einen Einfluß a u f den aus den N onetts

ß

abgeleiteten W e rt von — haben. D ie B eobachtung geschieht m it einem Stufen­

g itte r u n d H albringm agnet u n te r sorgfältiger, gleichzeitiger, d irek ter M essung der F eld stärk e. M it zunehm ender F eld stärk e w ird das N o n ett von 5461 deutlicher, und die T ra b a n te n verschw inden.

D ie Ä nderung der S chw ingungszahl is t eine lin eare F u n k tio n der Feldstärke.

ß

— berech n et sich aus den B eobachtungen am lo ngitudinalen Effekt ca. 2% größer als aus denen am transversalen. D as M ittel aller Zahlen, 1,798 X 107, is t ein guter M ittelw ert; m an k an n also auch m it L inien, die eine kom plizierte Z erlegung zeigen, eine g u te K o n stan te erhalten. H g 5769 w ird in schw achen F e ld e rn in ein T riplett zerlegt u. zeigt beim tran sv ersalen u. longitudinalen Effekt die gleichen Änderungen.

= 2,06 X 1 07, also abnorm hoch.j

In stark en F eld ern b eobachtet m an einen w eiteren Z erfall (Nonett), dessen A us­

m essung ab er S chw ierigkeiten m acht. E s tr it t keine U nsym m etrie zur M ittellinie auf. L e g t m an die A ufsp altu n g in stark en F e ld e rn der R ech n u n g z u g ru n d e, so

ß

erg ib t sich der norm ale W e rt — - = 1,83 X 107. D ie zahlreichen T ra b a n te n der H g-L inien hab en also a u f die m agnetische A u fsp altu n g der H au p tlin ie in starken F e ld e rn n u r geringen Einfluß. D ie b ish er u n tersu ch te n L in ien w erden n ach ihrer verschiedenen A u fsp altb ark eit klassifiziert. (Physikal. Z tschr. 11. 789—93. 15/9.

[30/7.] Tokio. Physik. In s t. d. U niv.) W . A . RoTH-G-reifswald.

Max Ik le, Wärmelehre. B erich t ü b e r F o rtsch ritte a u f diesem G ebiete von D ezem ber 1909 bis M ai 1910 (m echanisches W ärm eäquivalent, therm ischer A us­

dehnungskoeffizient, T em peraturm essung, C alorim etrie, spezifische W ärm e fester u.

(11)

fl. K örper, Schm elzwärme, W ärm eleitfähigkeit fester K örper). (Fortschr. der Che­

mie, P h y sik u. phys. Chemie 2. 361—74. 15/8.) Bl o c h. W. P. Jorissen, E tw as über die Hydratationswärme. E ine eingehende P rü fu n g d er von Th o m se n m itgeteilten W erte zeig t, daß die L ösungsw ärm en von K upfer - sulfat, M angansulfat, Z inksulfat, Cadmiumsülfat, M agnesiumsülfat, Natriumsulfat, Natriumcarbonat, Natriumphosphat, Natriwmpyrophosphat, Strontiumchlorid, Stron­

tiumbromid, Barium chlorid, Magnesiumchlorid neu bestim m t w erden m üssen, und zw ar m it H y d raten , w elche n ach den M ethoden von An d k e a e u. Va n Bem m e l e n

hergestellt sind. G ew isse U m rechnungen m achten einige der alten W erte noch brauchbar. A us der L ösungsw ärm e einer M ischung k ann m an au f die A nw esen­

heit bestim m ter H y d rate schließen. F ü r N atrium sulfat ist w ahrscheinlich die aus den L ösungsw ärm en gefundene H ydratationsw ärm e r ic h tig , w ährend sich für Strontium chlorid kein U n terschied erg ab , ob die H ydratationsw ärm e aus der L ö ­ sungsw ärm e oder aus D am pfspannungsm essungen abgeleitet w urde. (Ztschr. f.

physik. Ch. 74. 308 — 24. 9/9. [28/6.] L eiden. A norgan. - ehem. L ab. der Univ.) Le ih b a c h. Bertram H opkinson, Über Strahlung bei einer Gasexplosion. D er Vf. h at gefunden (zweiter B erich t des „B ritish A ssociation Committee on Gaseous Explosions“) , daß b ei der Explosion eines Gemisches von Kohlengas u n d L u ft von bestim m ter Zusam m ensetzung in einem G efäß, dessen W än d e m it blanker Z in n fo lie ausgekleidet sin d , der M axim aldruck fast der gleiche is t, wie der­

je n ig e , den dasselbe Gem isch zeig t, w enn die W än d e des Explosionsgefäßes ge­

schw ärzt sind; der A bkühlungsbetrag is t dagegen geringer. U m quantitative R esultate zu erhalten, u. um festzustellen, ob die U rsache der Differenz des W ärm e- verlustes in beiden F ällen die verschiedene A bsorptionsfähigkeit der W än d e gegen­

üb er s t r a h l e n d e r E n e r g i e ist, h a t der Vf. neue V erss. derselben A rt ausgeführt;

sta tt Sn-Folie w urde S i l b e r angew endet. E s w urde festgestellt, daß auch hier die A bkühlung langsam er erfolgt, w enn die W än d e reflektieren. D ie Differenz ist bei A nw endung von A g größer als m it Sn (ca. 50° / 0 im L aufe des ersten V iertels (einer Sekunde). F e rn e r zeigte sich eine Differenz im M axim aldruck (ca. 3°/0). M it H ilfe eines Bolom eters, das außerhalb eines F luoritfensters in der G efäßw and angebracht w ar, w urde erm ittelt, daß fü r l / 1 0 einer Sekunde n ach E in tritt des M axim aldruckes ungefähr ein D ritte l des ganzen W ärm everlustes au f Strahlung zurückzuführen ist;

die S trah lu n g is t noch nach 1 / 2 S ekunde, w enn die Tem p. des Gases schon au f ca. 1200° gefallen is t, nachw eisbar. Von der gesam ten W ärm e, die das Gas ab­

g ib t, w enn es sich von 2100° au f gew öhnliche Tem p. ab k ü h lt, ist m indestens ein F ü n fte l a u f S trah lu n g zurückzuführen. D ie num erischen R esultate der B erechnung des W ärm everlustes aus den D ruekm essungen m üssen im O riginal eingesehen w erden. (Proc. R oyal Soc. London. Serie A. 84. 155—72. 28/7. [9/6.*].) Bugge.

Anorganische Chemie.

M. P. Ereulisse, D ie internationale Vereinheitlichung der Reagenzien. Es w ird vorgeschlagen, die gebräuchlichen analytischen R eagenzien auch beim qualitativen u n d p räp arativ en A rbeiten stets in n., bezw. 7 i0-n. Lsgg. anzuw enden und Mengen­

angaben a u f solche L sgg. zu beziehen. (Pharm . P o st 43. 678—79. 6/9. Ixelles.

V o rtrag a u f dem X . in tem at. pharm . K ongreß, Brüssel.) H ö h n . W a lter M. Gardner und H erbert H. Hodgson, D ie Entwicklung von Schwefel­

säure aus Schwefelfarbstoffen und freiem Schwefel. Mit schwarzen Schwefelfarbstoffen

(12)

gefärb te Baum w olle erleid et öfters eine Schw ächung der F aser, besonders beim E xp o rt n ach heißen L än d ern . D ie V erss. d er Vff. zeigen, daß durch E inw . von W ärm e a u f schw arze Schw efelfarbstoffe oder dam it gefärbtes M aterial Schwefelsäure au ftritt. D ie E ntw . der H2S 04 lä ß t sich durch vorherige B eh an d lu n g des Farbstoffs o d er des g efärb ten G utes m it S chw efellösungsm itteln n ic h t v erh ü ten , u n d der inn erh alb ein er bestim m ten Z eit entstehende B etrag an S. w ird d urch Ggw. von M etallsalzen (Fixierungsm itteln) erhöht. — D u rch län g eres K ochen m it Ä. ließen sich aus m it schw arzen Schw efelfarbstoffen des H andels g e fä rb te r B aum w olle bis zu l,5 °/0, aus schw arzen Schw efelfarbstoffen selb st 1 bis ü b e r 12% freier Schwefel ex trah ieren ; die H auptm enge desselben g eh t in n erh alb der ersten 7 Stdn. in Lsg.

E x trak tio n m it Schwefelkohlenstoff fü h rt zu ungleichm äßigen R esu ltaten , da sich CS2

bei seinem K p. langsam u n te r A bsch eid u n g von S zers.

F re ie r Schw efel oxydiert sich an der L u ft bei Ggw. von F e u ch tig k eit in b eträchtlichem G rade zu H2S 0 4, u n d zw ar um so m ehr, je fein er er v erteilt ist.

D urch die k ataly tisch e W rk g . gew isser M etallsalze (C uS 04, F e S 0 4, K2Cr20 7, KC103) w ird die O xydation b eträch tlich gefördert, am stä rk ste n durch K upfersalze. — N ach 240-stdg. Einw . von W ärm e u n d F e u c h tig k e it a u f m it einem Schw efelschwarz g efärb te B aum w olle w aren 1,457 G ew .-% Schw efelsäure en tstanden, u n d die Entw.

d au erte bei B eendigung des Vers. noch unverm in d ert an. B ei m it A. erschöpftem G ew ebe setzte die Schw efelsäureentw . erst nach 7 T ag en ein u n d m achte bedeutend langsam ere F o rtsc h ritte (nach 27 T ag en 0,265% H2S 0 4); anscheinend en tsteh t in diesem F alle die H2S 04 durch langsam e Zers, des Farbstoffs. — D u rch Behandlung von frisch g efärbtem G u t m it O xydationsm itteln bei Ggw. von viel W . lä ß t sich ein er sp äteren F asersch w äch u n g n ic h t Vorbeugen; ebenso h a t E rsa tz des NasS im F ä rb e b a d durch Sulfit oder D isulfit keinen Einfluß a u f die B. von H2S 0 4. — Aus

„reinem “ A ntim onsulfid des H andels ließen sich m it Ä. in n erh alb 24 Stdn. 35,59%

freier Schwefel ex trah ieren ; bei w eiterer B eh andlung m it Ä. g in g kein S m ehr in L sg. D u rch Einw . von L u ft u n d feu ch ter W ärm e erfolgt auch b ei Antimonsulfid bei Ggw. oder A bw esenheit von M etallsalzen O xydation, u n d zw ar e n tste h t aus u nextrahiertem P ro d . b eträch tlich m ehr Säure als aus extrahiertem . (Journ. Soc.

Chem. In d . 29. 672—11. 15/6. [25/4.*] B radford T echn. Coll. A bt. f. Chemie u.

F ärberei.) Hö h n.

G. von H evesy, Über Alkalihydroxyde. I. D ie Zweistoffsysteme N atrium hydr­

o xyd-K alium hydroxyd, K aliu m h yd ro xyd -B u b id iu m h yd ro xyd u n d Bubidium hydroxyd- N atrium hydroxyd. (Vgl. S. 1025; Lo r en z u n d v. He v e s y, Z tschr. f. Elektrochem . 16. 185; C. 1910. I. 1314.) Vf. schmolz die A lkalien (reine, völlig carbonatfreie P rä p a ra te des H andels von Ka h l b a u m, bezw . Me r c k) u n te r L u ftab sch lu ß in einem sorgfältig gereinigten u n d g etrockneten N 2-Strom in einem S ilbertiegel, der sich in einem großen, elektrisch geheizten (N ickeldraht) M agnesittiegel befand, un d nahm m it einem A g-N i-Therm oelem ente A bkühlungskurven zur K o n stru k tio n der binären Z ustandsdiagram m e auf. D as Silber-Nickel-Thermoelement eignet sich durch seine große T h erm o k raft, den gleichm äßigen T em peraturkoeffizienten u n d die große R eproduzierbarkeit seiner A ngaben seh r g u t zu M essungen im In te rv a ll —80 bis + 9 2 0 ° (T herm okraft in M illivolt bei —80° 1,676, + 8 0 ° 1,655, 320° 8,016, 600° 14,500, 920° 24,878). D u rch einen Gehalt an A lkalicarbonat w erden die F F . d er A lka li­

hydroxyde erniedrigt, u nd die H altep u n k te a u f den A bk ü h lu n g sk u rv en erscheinen (infolge der B. von M ischkrystallen zw ischen C arbonat u n d H ydroxyd) verschwom m en.

D ie A lkalihydroxyde zeigen säm tlich eine polym orphe U m w andlung (im folgenden U. abgekürzt).

N a trium hydroxyd: F. 318,4° + 0,2; U. 299,6° + 0,5. — K a liu m h yd ro xyd : F . 360,4° + 0,7; U. 248° 4 ; 0,5. — B übiä iu m h yd ro xyd : F. 301° + 0,9; U. 245° + 0,5

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D. 1 1 3,203. — Caesiumhydroxyd: F. 272,3° ± 0,3; U. 223° ± 0,5; D. 1 1 3,675. — K O H u nd N aOH sind im fl. und festen Z ustande völlig m iteinander m ischbar.

D ie Schm elzkurve (Typus III. von Roozeboom, Z tschr. f. physik. Ch. 30. 387;

C. 1900. I. 7) zeigt ein Minimum bei 187° und 38,7 A t. - ° / 0 K O H , die U m w andlungs­

kurve (Typus I., F all 3 von Roozeboom) bei 181° u nd 38,7 At.-°/0. — K O H und R b O lI: Die Schmelzkurve (K om bination zw eier T ypen II.) zeigt zwei Maxirna (bei 399° und 87 A t.-% , bezw. 351° und 22,3 A t.-% KOH) u nd ein Minimum (bei 306°

un d 65,6 At.-°/0), die U m w andlungskurve (Typus I., F all 2; doppelt kom biniert) ebenfalls (bei 244° un d 87 A t [ v e r s c h w o m m e n ] , 248° u n d 22,3 A t.-% , bezw. 216°

u nd 65,6 A t.-%). E ine E ntscheidung, ob den Maxima V erbb. entsprechen, w ar n icht möglich. — N aO H u nd RbO H zeigen im festen Z ustand eine M ischungslücke zw ischen 80,8 und 37,6 A t.-% RbOH . D ie Schmelzkurve (K om bination von T ypus V.

und III.) zeigt ein Maximum (bei 278° und 33,3 A t. - ° / 0 RbOH), das einer Verb.

R bO H -2N aO H entspricht, w elche m it N aO H in allen V erhältnissen, m it RbO H aber n u r sehr b esch rän k t M ischkrystalle bildet, u nd zwei Minim a (bei 241° und 67 At.-°/0, bezw. 235° u n d 24,3 At.-°/0), die U m w andlungskurve n u r ein M inim um, welches sich von 80,8 bis 37,6 A t. - ° / 0 RbO H bei 171° fast horizontal ausdehnt.

D urch V ergleichen der A bkühlungskurven m it denen von NaNOs, bezw. K N 03 nach Ta m m a s n (Ztschr. f. physik. Ch. 6 8. 259; C. 1910. I. 402) berechnet Vf. die Schmelzwärme und die Umwandlungswärme pro 1 g in Cal. der Alkalihydr oxyde:

N aO H 40,0, bezw. 24,7; K O H 28,6, bezw. 27,1; RbO H 15,8, bezw. 16,8; CsOH 10,7, bezw. 11,8. (Ztschr. f. physik. Ch. 73. 667—84. 2/8. [21/4.] Zürich. Lab. f.

Elektrochem . u. physik. Chem. des Polytechnikum s.) Gb o s c h u f f. P aul Fischer, Über Deformationen an den K rystallen des Kaliumchlorats, K C10Z.

Dem rhom boedrisehen K alkcarbonat ähnelt krystallographisch das gleichfalls rhom- boedrische N atriu m n itrat u nd das m onokline K alium chlorat. D ie Ä hnlichkeit er­

streck t sich auch a u f die optischen E igenschaften und, wie die vorliegende A rbeit bew eist, au f die K ohäsionsverhältnisse. D ie beim K alk sp at möglichen Schiebungen lassen sich auch längs der entsprechenden F lächen beim K alium chlorat erzielen, doch sind bei letzterem w egen der monoklinen Sym m etrie die V erhältnisse kom­

p lizierter, es sind 4 verschiedene Schiebungen u nd außerdem T ranslation möglich.

L etztere erfolgt nach (001) in der R ichtung der K linoachse. D ie einfachen Schie­

bungen beim K alium chlorat sind nich t als mim etisch in bezug au f die Symm etrie des K alkspats zu bezeichnen, es w ürde durch sie keine A nnäherung an das rhom- boedrische System zu erzielen sein. Eine am K alium chlorat bei 225° vor sich gehende Z ustandsänderung fü h rt die K rystalle n ieh t in eine kalkspatähnliehe, sondern in eine stark abw eichende rhom bische Modifikation über. (N achr. K. Ges.

W iss. G öttingen 1910. 350—54. [23/7.*].) Etzold.

P . V. B evan, Dispersion des Dichtes durch Kaliumdampf. (Vgl. Proc. Royal Soc. London. Serie A. 83. 421; C. 1910. I. 1865.) D er Vf. h a t nach der Wood- schen Methode die D ispersionen fü r verschiedene W ellenlängen im Spektrum des /falnim dam pfes gemessen. Es scheint, daß die durch K -D am pf erzeugte A blenkung im gesam ten Spektrum u. w eit bis ins U ltraviolett beobachtet w erden kann. Eine stark e A bsorption tr itt an den L inien der H auptserien auf; fü r W ellenlängen in der N ähe dieser Serienlinien b esteh t anomale Dispersion. D ie erhaltenen Zahlen­

w erte m üssen im O riginal eingesehen w erden; ebenso die theoretischen B etrach­

tu n g en über die Beziehungen zw ischen den K onstanten der SELLMEiEKschen D i s ­ p e r s i o n s f o r m e l , ü b er die A rt der schw ingenden System e, die den L inien zu­

grunde liegen, und üb er die K onstitution des A to m s . (Proc. Royal Soc. London.

Serie A. 84. 209—25. 15/9. [23/6.*] Roy. Ho llo w ay Coll.) Bu g g e.

(14)

D. R oschdestw ensky, Z u r Messung der anomalen D ispersion in N atrium dam pf.

D ie anom ale D ispersion in N a-D am pf zw ischen den beiden D -L inien ist von Wood

gem essen w orden, jedoch n ich t m it d er G enauigkeit, die eine q u a n titativ e P rü fu n g der D ispersionsform eln erm öglichen w ürde. D er Vf. h a t dah er eine M ethode aus­

gearbeitet, die die gew ünschte G enauigkeit zuläßt, u n te r B en u tzu n g d er Methode von Pu c c ia n t i (Nuovo Cimento 2. 11). D ie erh alten en Spektogram m e w erden in T afeln m itgeteilt. V orläufig ist erst eins derselben ausgem essen w orden, die R e­

su ltate w erd en erst n ach sorgfältiger N achprüfung m itgeteilt w erden. (Ztschr. f.

wiss. P h otographie, P h o to p h y sik u. P hotochem ie 9. 37—47. Sept. [8/5.] St. P e te rs­

burg. P h y sik . In st, der U niv.) Sa c k u r.

A. V. H ill, Bemerkung über die A nw endung der experimentellen Methode in der A bhandlung von M ines (vgl. S. 784): Über die relativen Diffusionsgeschwindigkeiten von R ubidium - u n d Caesiumchlorid in wässeriger Lösung. D er Vf. g ib t eine m athe­

m atische B ehandlung der M ethode von Mi n e s, die sich auszugsw eiser W iedergabe entzieht. Als Schlußfolgerung erg ib t sich, daß m an, um vergleichbare R esultate zu e rh a lte n , den B etrag der angew andten G e l a t i n e k o n stan t h alten muß. (Proc.

C am bridge Philos. Soc. 15. 387—89. 14/6.) Bu g g e.

Josef M aria Eder u n d Eduard V alenta, Wellenlängenmessungen im sichtbaren B ezirk der Bogenspektren. II. T e i l . D ysp ro siu m , Terbium , E rb iu m (Neoerbium), G adolinum , N eoholm ium , Y ttr iu m , Z irko n , L a n th a n , Sam arium . (Vgl. S. 65 und folgendes Ref.) D ie Vff. setzen ihre W ellenlängenm essungen im ro ten bis gelb­

grünen B ogenspektrum m it anderen seltenen E rd en fort. H ier k an n n u r a u f folgen­

des eingegangen w erden: Dysprosiumverbb. geben im elektrischen Flam m enbogen zw ischenK ohlenelektroden ein charakteristisches, linienreiches Spektrum m it m ehreren starken L in ie n , em ittieren aber auch ein B andenspektrum des D ysprosium oxyds.

D ie M essungen der L in ien des Terbiumspektvu.ms lassen keinen Zweifel ü b rig , daß das T erbium w irklich als w ohldefiniertes E lem ent existiert. D as S pektrum besteht aus zahlreichen feinen L in ien ; besonders m arkante L inien oder O xydbanden fehlen.

D as B ogenspektrum des E rbium oxyds oder seiner Salze zeigt au ß er einer großen Zahl von L in ien noch B an d en , die w ahrscheinlich dem Oxyd zukomm en. Dies B andenspektrum kan n in unzählige feine L in ien aufgelöst w erd en , von denen die ein e, m it der H a u p tk an te bei ca. X — 5454 A -E - u n d einem M aximum der Schw ärzung bei ca. X = 535 p p , besonders auffällt. E ine zw eite undeutliche B ande lä ß t eine H a u p tk an te bei X = 5067 erkennen. D as B ogenspektrum des

Thulium s zeigt sechs Linien.

D ie Gadoliniumverbindungen, besonders das Oxyd, hab en m itu n ter im R ot ein eigentüm liches B and en sp ek tru m , w elches aus einer R eihe d ich t nebeneinander liegender, ziem lich verschw om m ener S treifen liegt. E ine große A nzahl von L inien zeig t das Neoholm ium spektrum, das die Vff. frei von S candium linien erhielten.

Sam arium b esitzt ein enorm linienreiches S pektrum ; Sam arium oxyd g ib t im Rot u nd O range keinerlei deutliche B anden, doch zeigt sich ein ko n tin u ierlich er heller G ru n d , w elcher im R ot bis Gelb stärk er h e rv o rtritt u nd vielleicht einem Oxyd­

spektrum entspricht. D as E u ro p iu m sp ektru m b esitzt zahlreiche L in ie n , die be­

sonders im R ot ch arak terisiert sind. D ie bereits vorhandenen A ngaben ü b e r das Yttrium spektrum w urden durch M essungen im äußeren R ot vervollständigt. D as Zirkon lä ß t außer dem L inienspektrum ein deutliches B and en sp ek tru m erkennen, das w ohl dem O xyd zuzuschreiben ist. Mit H ilfe eines sehr rein en Lanthanam m onium ­ nitrats w urde das L inien sp ek tru m des L a n th a n s aufgenom m en. L a n th a n o xyd zeigt im O range ein deutliches B andenspektrum , das aus einer ziem lich regelm äßig a n ­ geordneten Serie von N ebenbanden besteht. F ü r das E m issionsbogenspektrum des

(15)

L anthanoxyds sind die abschattierten B anden charakteristisch. (Sitzungsber. der A kad. d. W iss. in W ien 119. 32 Seiten. Sep. v. d. Vff. [20/1.*].) Bu g g e.

Josef M aria Eder u nd Eduard V alenta, Wellenlängenmessungen im sichtbaren B ezirk der Bogenspektren. I I I . Teil. T hulium . (Vgl. vorst. Eef.) Die Vff. photo­

g rap h ierten das B o g e n s p e k t r u m einer dem E rbium n äh erstehenden T hulium - fraktion, w elche n u r S puren von A ldebaranium , aber m ehr E rbium enthielt. Es fanden sieh im B ezirk 2 = 5456—6846 ca. 60 E rbium linien in dem 70 L inien zeigenden T h u l i u m s p e k t r u m , fern er schw ach die A ldebaranium linien 2 = 5539 u n d 5556 (die dem nach im T hulium Spektrum zu streichen sind). D ie L inien 2 = 5478, 5631, 5676, 5764, 5895, 5971 u n d 6460, die sich im Aldebaranium m it derselben In te n sitä t finden wie in der T hulium erbium fraktion, scheinen n ich t dem A ldebara­

nium , sondern einem S paltungsprod. des Thulium s anzugehören. D agegen fehlt im A uERschen E rb iu m , das m it Thulium verunreinigt w ar, die Thulium linie 2 = 5478 (kommt im A d m it der In te n sitä t 1 vor), w ährend in diesem E rbium die T hulium linien 2 = 5631, 5676, 5764, 5895 u n d 5971 auftreten. Im allgem einen w aren die E rbium linien des T hulium präparates viel schw ächer als in reinem E rbium , doch komm en die L inien 2 = 5477-66, 5642-88, 5658-58, 5733 un d 5764 im E rbium un d im T hulium in annähernd gleicher In te n sitä t vor. E ine größere A nzahl von Thulium linien, die in der T hulium aldebaranium fraktion fehlen, treten in der Thulium ­ erbium fraktion auf; dies d eu tet au f die schon E nde 1908 von Au e r v. We l s b a c h

avisierte S p altb ark eit des T hulium s hin. — D ie ausführliche A ufzählung der T hulium linien muß in der T abelle des O riginals eingesehen w erden. (Sitzungsber.

K . K . A kad. W iss. W ien 119. 3 Seiten. Sep. von d. Vff. [17/2.*].) Bu g g e. Anton Skrabal, Z u r Selbstzersetzumg der Permanganate u n d der Permangan- säure. V eranlaßt durch Sa r k a r un d Du t t a (S. 363), verw eist Vf. a u f seine kinetischen U nterss. ü b e r diese Rk. (Sk r a b a l, Pr e is s, M onatshefte f. Chemie 27.

503; C. 1906. ü . 757) u n d gibt seine H auptresultate nochmals kurz wieder. (Ztschr.

f. anorg. Ch. 68. 48—51. 25/8. [20/6.] W ien. L ab. f. analyt. Chemie der Techn.

Hochschule.) Hö h n.

J. N. Brow n, Betrag der Em ission von a-Teilchen aus Uran u n d seinen Produkten. D er Vf. h a t die Zahl der a-Teilchen bestim m t, die pro Sekunde von einem G ram m Uran, das im G leichgew icht m it allen seinen Prodd. steht, aus­

gesandt w erden. D ie angew andte Methode w ar die Zählung der Szintillationen a u f Z n S , die von den «-T eilchen aus einer dünnen Schicht P e c h b l e n d e erzeugt w erden. D er U rangehalt der P echblende w urde durch F ällu n g des U als P hosphat (U 02)2P.207 erm ittelt. D ie Z ahl der Szintillationen un d dam it der «-T eilchen pro Sekunde u n d G ram m U ran (Totalem ission fü r 360°) ergab sich zu 7,36 X 104.

D iese Zahl steh t im E in k lan g m it theoretischen Erw ägungen. (Proc. Royal Soc.

London. S erie A. 84. 151—54. 28/7. [9/6.*].) Bu g g e. Frau P. Curie u n d A. Debierne, Über das metallische B adium . Z ur D arst.

des m etallischen R adium s elektrolysierten die Vff. eine reine R a d i u m c h l o r i d ­ l ö s u n g (At.-Gew. 226,5); die K athode b estan d aus Hg, die A node aus P latin- iridium . D ie angew andte RaC^-M enge b e tru g 0,106 g, die des H g ca. 10 g; nach been d eter E lektrolyse w aren in der Lsg. noch 0,0085 g Salz. D as erhaltene Ra- A m algam zers. W . u n d is t an der L u ft sehr veränderlich. E s is t vollkommen fl., w ährend u n te r gleichen B edingungen erhaltenes Ba-A m algam zahlreiche K rystalle enthält. D ie D est. des Ra-A m algam s w urde in einem Q uarzrohr in vollkommen reinem un d trockenem W a s s e r s t o f f ausgeführt (letzterer w urde erhalten, indem

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