• Nie Znaleziono Wyników

Das Einmaleins der Siedlung : Richtzahlen für das Siedlungswesen : ein praktischer Ratgeber für die Zahlenverhältnisse beim Entwurf von Siedlungen nach den Lebensbedürfnissen das Gemeinschaft

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Das Einmaleins der Siedlung : Richtzahlen für das Siedlungswesen : ein praktischer Ratgeber für die Zahlenverhältnisse beim Entwurf von Siedlungen nach den Lebensbedürfnissen das Gemeinschaft"

Copied!
136
0
0

Pełen tekst

(1)
(2)

Das Einm aleins der Siedlung

B i e h t z a h l e n f ü r d a s S i e d l u n g s w e s e n

E in p rak tisc h e r R a tg e b e r für die Z ah len v erh ältn isse beim E n tw u rf von S ied lu n g en n a ch den L eb en sb ed ü rfn issen der G em einschaft

Von

D r.-In g . F ritz R echenberg

M it 60 A b b ild u n g en 23 T y p e n b lä tte r n u n d

9 T afeln

B e r l i n

V e r l a g v o n J u l i u s S p r i n g e r

1 9 4 0

(3)

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, Vorbehalten.

Copyright 1940 by Julius Springer in Berlin.

Printed in Germany.

v \ }0 8UPFA >*/

'X& p / J SC CSt,

/I2G23/1

AjaXU

(4)

Staatssekretär Professor G ottfried F eder

in V e r e h r u n g g e w i d m e t

(5)
(6)

Vorwort.

Vielleicht scheint es gewagt, in einer Zeit der größten kriegerischen Ereignisse m it einer Veröffentlichung auf dem Gebiete des Siedlungswesens herauszukommen. Jedoch wie nichts von heut auf morgen geschieht, so ist es gerade jetzt wichtig, alle innerlichen Vorbereitungen zu treffen, sich weiter in dies Gebiet hineinzuarbeiten, um am Ende dieses Krieges, wenn die fried­

liche Aufbauarbeit beginnt, hierfür gewappnet zu sein. So übergebe ich die Frucht jahrelanger Arbeit dem deutschen Techniker, der in die Zukunft schaut und sich auf große Aufgaben vor­

bereiten muß.

Jeden Architekten reizt es, eine Aufgabe zu erfassen und sie gestaltend zu Papier zu bringen.

W ieviele schöne Städte verdanken diesem ersten E ntw urf aus der Inspiration ihre guten Blick­

punkte oder schönen Einzellösungen. D as Gesamtbild der Städte ist jeweils jedoch eine Zufalls­

entwicklung. Erst heute kommen wir allmählich dazu, die Stadt oder die Siedlung als Ganzes zu entwerfen. D abei handelt es sich teilw eise um Neugründungen oder um den Ausbau der alten Kerne zu größeren Orten.

Zum Entw'urf des H auses gehören nun gewisse Vorkenntnisse über die technischen, konstruk­

tiven Einzelheiten und über die Lebensgewohnheiten und den Tagesablauf in der Familie.

So, genau so sind für den Entw urf von Siedlungen eine Reihe von Grundregeln zu erfüllen.

Das Haus als Hülle der kleinsten Gemeinschaft der Familie unterliegt gewissen Organisations­

und Lebensgesetzen, wie auch die Siedlung, die Stadt nach den genauen Erfordernissen der höhe­

ren Gemeinschaftsstufe und deren inneren Verhältnissen errichtet werden muß. Zum Hause gehört die W aschküche, der Keller und der Boden. In eine Siedlung gehören beispielsweise in bestim m tem Um fange Läden, Gewerbe, die Schule, P ost usw., in größeren Siedlungen noch viele andere Gemeinschaftseinrichtungen öffentlichen Charakters und ein ganzer Wirtschaftsapparat.

D as zahlenmäßige Verhältnis zwischen der anzusiedelnden Arbeiterschaft und der Einwohner­

zahl der Siedlung, sowie die Anzahl der Wohnungen und die benötigte Fläche muß vor in Angriff- nahme des Entwurfs überschläglich geklärt werden.

D ie R e g e ln fü r d ie K o n s t r u k t i o n d e r S ie d lu n g e n sind nun leider überall unbekannt.

Teilweise forschen etw as gewissenhaftere Architekten bei ihrer Arbeit nach den hauptsächlichsten Grundverhältniszahlen. Jedoch sind diese selbst erarbeiteten Aufschlüsse m eist sehr lückenhaft und beruhen au f den durch den Zufall örtlich erkundeten und daher gefärbten Angaben.

Es ist in den m eisten Fällen auch nur eine Belastung für den Entwerfenden, diesen Problemen nachzugehen. Einfacher ist es natürlich, die Aufgabe nicht als eine soziale Frage zu verstehen, sondern „au f dem Gelände m it den und den Straßenanschlüssen 400 W ohnungen zu errichten“

und sich um alle übrigen W eiterungen nicht zu kümmern. So entstehen und entstanden auch bisher alle die vielen Siedlungen und Vorstädte.

Jedoch dürfen wir uns heute nicht mehr erlauben, die M ittel des Volkes irgendwie unaus- genutzt anzulegen. D as Verantwortungsbewußtsein verlangt eine eingehende und gründliche Arbeit, gerade au f dem Gebiete des Siedlungswesens, das der einzige H ebel zur inneren Gesun­

dung unseres Volkes ist, w eil dadurch die Hineinführung des Menschen in eine wirkliche, enge Lebensgem einschaft m it anderen Bevölkerungsgruppen unter gleichzeitiger Schaffung eines H eim es für seine Familie und die Bindung an die in den Großstädten entrückte Natur möglich ist.

E s ist selbstverständlich, daß keine R egel einwandfrei und immer gilt. D ie örtlichen Ver­

hältnisse sind so wrechselvoll und unterschiedlich, daß es einen genauen W ert für alle Fälle nicht geben kann. Deshalb ist es aber für den Entw urf doch wichtig, die Grundregeln zu kennen und sie je nach der Besonderheit dann zur Anwendung zu bringen. Eine gewisse U m stellung wird von uns heute im Siedlungswresen verlangt und zwar von der rein baulichen Betrachtung zu

(7)

VI Vorwort.

einer mehr wissenschaftlich-soziologischen. Die neue Städtebaukunst sucht bereits Wege, diese beiden Grundhaltungen gestaltend zu vereinigen.

Bei den vielfältigen praktischen Aufgaben, beim Entwurf von Siedlungen in isolierter Lage und bei Siedlungen im Zusammenhang m it der Überarbeitung der alten Ortslagen, sind mir nun immer wieder eine R eihe von gleichen Fragen nach den Grundverhältniszahlen aufgetreten, die ich hier nach den gem achten Erfahrungen zu beantworten versuche.

Eine Beschränkung au f die mehr zahlenmäßigen Richtlinien war notwendig, um zunächst diese Seite als Fundam ent einer neuen Siedlungskunst zu umreißen. Ich möchte hierm it die rechnerische Grundlage für eine im E ntstehen begriffene neue Siedlungstechnik geben. Dadurch ergab sich als Titel „Das Einmaleins der Siedlung“ .

B e r l i n - W a n n s e e , im Juni 1940.

F. Ilechonbcrg.

(8)

I 11 I 1 al ts verzei cli ni s.

Seite Z a h le n m ä ß ig e A n h a lts p u n k te 'fü r d en E n tw u rf von S ie d lu n g e n n ach d en L e b e n s b e d ü r f­

n isse n der G e m e in s c h a f t ... 1

E i n l e i t u n g ... 1

A. S tan dortau sw ahl... 2

B. Vorkohrsplan... 2

C. F lä c h e n p la n ... 3

D. G ewerbeplan... 4

E. Plan der öffentlichen Einrichtungen... 4

F. K ern bildu ng... 4

G. Bebauungsplan... 4

H. F lächenn utzu ngsp lan ... 4

J. W irtschaftsplan... 4

1 . B e s c h ä ftig u n g ... 5

Beschäftigungsgrad... 5

Eigenversorgende und fromdversorgende B eschäftigte... 6

2 . W o h n u n g ... 6

Wohnungsanzahl... 6

Wahl des Standortes... 8

W oh n u n gsgröß en ... 10

W oh nu ngsarten ... 13

Wohnungen nach der Art der F in a n z ier u n g ...14

3 . F lä c h e n ... 15

Wirkungskreis der Siedlung im U m la n d ... 15

Flächenverhältnisso im eigentlichen Siedlungsgebiet...17

Wieviel Wohnungen sind auf einem gegebenen Gelände unterzubringen ? ...20

F lä c h e n p lä n e ...26

4. Gewerbe (Ermittlung der Gewerbe in Siedlungen)...28

a) Erste M e t h o d e ...29

b) Zweite Methode ...32

c) Dritte M eth od e...33

d) Vierte M ethod e...33

Gewerbe-Typenreihe (G rundrißtypen)... 39

5. Ö ffentliche E inrich tu n gen (Ermittlung der öffentlichen Gelände und G e b ä u d e )...57

Öffentliches Zentrum ...61

V o lk ssc h u le n ... 64

F r i e d h o f ... 66

K a n a lis a t io n ... 66

N SV -H eim e... 66

H J .- H e im e ... 68

K ra n k en h a u s... 69

P o s t ...69

O b e r sc h u le... 70

6. K e r n b i l d u n g ... 74

Erweiterungsfähigkoit der öffentlichen B a u t e n ...75

Organische Zellenbildung und Landschaftsgliederung...76

(9)

Seite Der inner- und der randorientierte K e r n ... 76 Lago des M ittelp u n k te s... 78 Bauliche Gestaltung von Mittelpunkten...

7, Kosten und F in a n z ie r u n g ... 62 I. W o h n u n gsb au ten ... 63 II. Gewerbliche Bauten ... "6 III. Die öffentlichen Einrichtungen...

IV. Allgemeine A n la g e n ...

S ch lu ß ...110

VIII Inhaltsverzeichnis.

L ite r a tu r vor zei eh ui 111

(10)

Zahlenmäßige A nhaltspunkte für den E ntw urf von Siedlungen nach den Lebensbedürfnissen der Gemeinschaft.

Einleitung.

D a die Siedlung nicht mehr wie bisher eine Aneinanderreihung von Häusern sein darf, muß die neu entstehende Lebensgem einschaft organisch aufgebaut werden. Auch die Schaffung von W ohnungen in irgendeiner finanziell leicht durchführbaren Form kann nicht das Gestaltungs­

prinzip der neuen Siedlungen und Städte abgeben. Die T otalität der Siedlungsaufgaben verlangt eine Loslösung von einer speziellen Fachrichtung. Für alle örtlich auftretenden Bedürfnisse, nicht nur für das W ohnen, ist bei der künstlerischen Gestaltung der Siedlung Vorsorge zu treffen.

Dadurch gibt man der Gemeinschaft ein soziales, wirtschaftliches und kulturelles Eigenleben und daraus erst en tsteh t die neue künstlerische Form. In der Erkenntnis dieser Grundgedanken sind die Ergebnisse umfangreicher und eingehender Forschungen und zahlreiche praktische Sied­

lungserfahrungen in den nachfolgenden A bschnitten zusammengefaßt. D ie vorliegende Arbeit wäre mir nicht möglich gewesen ohne die grundlegenden wissenschaftlichen Forschungsarbeiten von Herrn Staatssekretär Prof. Go t t f r i e d Fe d e r. Insbesondere sind es die Gedankengänge, wie sie in dem Werk „Die Neue S tad t“ niedergelegt sind, die in mir den Wunsch wachriefen, das dort zusamm engetragene w issenschaftliche Material zu ergänzen und vor allen Dingen für den Handgebrauch in der Praxis nutzbar zu machen. Ich selbst war im Seminar von Herrn Staatssekretär Prof. Fe d e r als ständiger A ssistent des Lehrstuhls für Raumordnung, Siedlungs­

und Stadtplanung an dem oben genannten Werk als M itarbeiter tätig. Durch meine Arbeit hei der W ohnungs-A.-G. der Reichswerke H erm ann Göring habe ich dann besondere Erfahrungen au f dem hier dargestellten Fachgebiet sammeln können und besitze durch die fortlaufenden nebenher betriebenen wissenschaftlichen Forschungen in engster Berührung m it den prak­

tischen Tagesfragen v iel Material, daß mm in dieser Arbeit zur Auswertung kam. Auch, die Ergebnisse aus m einen Aufträgen für die W irtschafts- und Generalbebauungspläne von mehreren Städten und Dörfern habe ich hier zu verwerten gesucht.

D ie bisher geübte nur nach der Landschaft suchende Siedlungskunst kann allein nicht be­

friedigen. Gewiß sind zum Lageplanentwurf Höhenlinien und Landschaftsstudium selbstver­

ständlich. Seitdem man aber nun im Städtebau für die Siedlungen vom Formalismus abgekom­

men ist, spielen die Höhenlinien und die Raum gestaltung allein die wichtigste Rolle. D ies geht sow eit, daß die Städtebauer der süddeutschen Schulen nach dem Norden kommend selbst dort, wo man praktisch sehr wenig von den Höhenunterschieden sieht, „die Landschaft steigern“

wollen. Sie bauen etw a so, als ob sta tt 50 cm Höhendifferenz zwischen den H öhenlinien der U n ­ terschied 2 oder 5 m beträgt. Ich will nun keineswegs dieses Ablauschen und Einfühlen in die Landschaft verwerfen, sondern im Gegenteil, ich halte es für notwendig und selbstverständlich, sow eit als nur irgend möglich a u f die landschaftlichen Gegebenheiten der Natur einzugehen.

Ich m öchte versuchen klarzustellen, daß wir nunmehr einen Schritt weiter gehen müssen. Eines kann man z. B. ohne weiteres feststellen, daß für den flacheren Norden von jeher stärker die for­

m alistischen Städte vorherrschend waren und daß ganz besonders im großstädtischen Städtebau immer mehr m it formalen M otiven als m it landschaftlichen gearbeitet wird. Dieser Formalismus nun ist bisher auch ohne inneres Gesetz gehandhabt worden. Es fehlt uns für das G estalten der

Städte noch die natürliche Formel.

G e g e n ü b e r d e r s e l b s t v e r s t ä n d l i c h e n N a t u r a n n ä h e r u n g im S t ä d t e b a u u n d d e r o r n a m e n t a le n g r a p h is c h e n A u f f a s s u n g s o l l n u n h ie r e in a n d e r e s f o r m g e ­ b e n d e s P r i n z i p , d a s d e r S c h a f f u n g v o n le b e n s f ä h i g e n G e m e in s c h a f t e n v o r g e ­ tr a g e n w e r d e n .

Hechenberg, Einm aleins der Siedlung. 1

(11)

2 Zahlenmäßige Anhaltspunkte für den E ntw urf von Siedlungen.

Dies Gesetz, nach dem die Siedlungen und Städte der Zukunft gebaut werden müssen, liegt im tatsächlichen Leben unerkannt begründet. D abei kom mt es zunächst nicht au f unm ittelbare Genauigkeit in der Einhaltung der Gesetze an, sondern auf die E lastizität des künstlerischen Entwurfes. Ob er klar und doch locker, d. h. großzügig genug ist, um das tatsächliche Leben später aufnehmen zu können. D iese Forderungen an den Städtebauer sind m indestens ebenso, wenn nicht wichtiger für das B estehen und Leben der anzusiedelnden Menschen, als die B e­

rücksichtigung der landschaftlichen Gegebenheiten oder die Om amentierung des Lageplanes.

D a mm diese Gesetze sich im allgem einen in Verhältniszahlen ausdrücken, ist ein eingehendes Studium der bisherigen Stadtorganism en notwendig und sodann eine Veränderung im konstruk­

tiven Sinne unvermeidlich, damit man die offensichtlichen Fehler und M ißverhältnisse der alten Gemeinschaften umschafft.

Es ist in letzter Zeit doch immerhin soviel über diesen Gegenstand geschrieben und in Bildern veröffentlicht worden, daß es nun notwendig erscheint, eine möglichst zusammenfassende und gebrauchsfertige Summe zu ziehen, m it der der Siedlungsplaner als Faust- und Gebrauchs- formel praktisch Weiterarbeiten kann. Dadurch erspart man die da und dort sonst von Einzelnen versuchsweise begangenen W ege und ebnet und verallgem einert sie, soweit dies überhaupt mög­

lich ist. Der Einzelne braucht und kann auch nicht alle notwendigen Erm ittlungen für seine Auf­

gabe immer bis zu einem richtigen R esultat durchführen. Besonderer W ert wurde daher hier auf das zahlenmäßige E lem ent bei der Städtebauplanung gelegt, weil es neben dem Technisch- Künstlerischen das W esentlichste darstellt.

Uber die letztgenannten Grundlagen technisch-künstlerischer Art ist ein zweiter Teil in Vor­

bereitung. (Das A B C der Siedlung; technisch-künstlerische Gesichtspunkte für den Entw urf von Siedlungen nach den Lebensbedürfnissen der Gemeinschaft.)

A llen Planungen muß zunächst ein klares Verfahren zugrunde gelegt werden.

Der gesam te Planungsvorgang ist etw a folgender:

A. Standortauswahl.

1. Ausgehend erstens von den Beschäftigten in der angesetzten Industrie und den Erwerbs­

tätigen muß die Größe einer Siedlung der Einwohnerzahl nach erm ittelt werden (Abb. 4 u . 6).

2. D ie Anzahl und Größe der Wohnungen muß dann festgestellt werden, um das erste W oh­

nungsbauprogramm anzufertigen und die benötigte Flächengröße des Sicdlungsgeländcs zu er­

m itteln (Abb. 6, 8, 9, 10).

3. D ie örtliche Festlegung des W ohnsiedlungsgebietes nach der oben erm ittelten Größe und nach der Entfernung von der Arbeitsstätte 500 m— 3 km, höchstens 4 km (Abb. 7) folgt sodann.

Jetzt m üssen die bodenmäßigen Gegebenheiten berücksichtigt werden.

4. D ie Siedlung sollte z. B. nicht auf bestem landwirtschaftlichen Boden angesetzt werden.

Die Anfertigung einer Bodengütekarte des ganzen für den Standort zur Auswahl stehenden Ge­

bietes ist daher unerläßlich (Abb. 25).

5. Ausweisung der bebaubaren Gebiete im Bereich des gewählten Standortes erfolgt dann durch Kartierung

a) der Flächen m it zu hohem Grundwasserstand. Niederungen. Stauendes Schichten­

wassers (Abb. 24),

b) m it schlechtem Baugrund (Abb. 25), c) W aldgebiete (möglichst schonen) (Abb. 24),

d) für Bebauung ungeeignete, z .B . zu steile Gelände (Abb. 24).

B. Verkehrsplan (Abb. 2G).

A uf Grund der flächenhaften Festlegung des Siedlungs­

gebietes muß in großen Zügen vor dem städtebaulichen Entwurf erst der Verkehrsplan entworfen werden. Für den Verkehrsplan gelten folgende R ichtlinien:

1. D ie Siedlung darf sich niemals an vorhandenen Ver­

kehrsstraßen entlang entw ickeln (Abb. 1).

2. Sie muß jeweils in das gegebene N etz „eingehängt“ oder zwischen-geschaltet sein (Abb. 3).

3. Ihr M ittelpunkt muß jeweils so gebildet werden, daß er vom Durchgangsverkehr nicht di­

rekt berührt wird (Abb. 1).

Abb. 1. Kein Durchgangsverkehr, sondern Einhiingung.

(12)

Flächenplan. 3 4. D ie Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen für die neu angesiedelte Bevölkerung sollen im W ohngebiet zu Gruppen zusammengefaßt werden (800— 1200 Einwohner) (Abb. 2).

400—500 m zum nächsten Laden ist schon eine verhältnism äßig große Entfernung (s. Abschnitt Kernbildung und öffentliche Einrichtungen).

5. B ei größeren Siedlungen von 15 000 Einwohnern und darüber sollten die eigentlichen Siedlungs- oder W ohngebiete nicht mehr an den Hauptverkehrsstraßen der Siedlung liegen, sondern in den Gebieten zwischen den Hauptverkehrsadern, die nur alle 200— 300 m anzu­

schneiden sind (Abb. 3).

Abb. 2. Aus der Gruppenbildung im Gewerbe

und in den öffentlichen Einrichtungen ergeben Abb. 3. Die beiden H auptverkchrsprinzipien das Netz- und das Baum- sich die P lätze und ihre Lage. Sic dürfen prinzip greifen ineinander. H auptverkehrsstraßensystem der größeren nicht n ur nach der Phantasie und der Land- Siedlung n ich t so o ft anschnciden, dafür lieber mehrere wieder etwas

sc h aft entw orfen werden. abgeschlossener gehaltene U ntergebietc schaffen.

6. Die einzelnen Kerne der Siedlungsgebiete m üssen durch nicht allzugroße und breite Grünzüge getrennt sein und sollen untereinander durch Straßen leicht erreichbar sein, Fuß- gängerwege zwischen den einzelnen M ittelpunkten genügen nicht. A uf diese Art entsteht neben einem etw a strahlenartigen Verbindungssystem ein anderes mehr ringartiges Verkehrsgerippe.

Beide verwachsen ineinander (Abbildungen 2 u. 3).

7. Von den A rbeitsstätten zu den W ohnstätten sind gute und möglichst keine Fremdverkehrs- straßen kreuzende Badfahrwege anzulegen.

C. Flächenplan (Abb. 2 7 ,4 7 , 48, 49).

Der Flächenplan (s. auch K ernbilduhg, Abschn. 6) legt für die einzelnen Siedlungsgebiete die gewerblichen und offenen Flächen, auch Straßenland, Grün usw. der Größe nach insgesamt über­

schläglich fest. N ach allgem einen Feststellungen der Größenverhältnisse wird der erste „flächen- mäßige Entxvurf“ angefertigt, in dem die Aufteilung des Gebietes in Zellen und die Lage zu den Verkehrsstraßen bzw. den angrenzenden Hauptverkehrsbändern örtlich geklärt wird.. In diesem Entw urf m üssen die topographischen Verhältnisse, die Staffelung der Bebauung entsprechen d den H öhenzügen, die Bodengüte, die Baugrundverhältnisse und die W aldungen bereits berück­

sichtigt werden (s. Abb. 27). Auch die Zellen werden in ihrer flächenhaften Aufteilung in W ohn­

gebiet, Gewerbegebiet, öffentliche Flächen, Straßenland, Grün ungefähr in ihrer örtlichen Lage aufgetragen, um einen Überblick zuerhalten. D abeim uß darauf hinge wiesen werden, daß man im all­

gem einen in neuen Siedlungen immer zuviel Grün vorsieht, dessen Anlage und Erhaltung den Gemein­

den untragbare K osten verursacht. Der R u f nach Grün stam m t aus der Großstadt m it ihren über­

betonten Mietskasernen. B ei einer teilweise offenen Siedlungsbebauung braucht man jedoch nur sehr wenig Grün; selbst bei Reihenhäusern und dreigeschossigen Mietwohnungen bauen wir heute so weiträumig, daß mehr Grün als in den Tabellen angegeben ist, nicht notwendig erscheint, ja nicht ratsam ist. Es gibt für das Grün wie für alles andere eine wirtschaftliche Grenze. Grün­

züge über 40 m Breite sind praktisch kaum tragbar. Sie stellen in den m eisten Fällen nur eine schöne akademische Lösung dar. Nur wo die Natur durch Unbebaubarkeit oder hohes Grund­

wasser zu einer breiten Anlage zwingt, sollte m an größere D im ensionen annehmen. Es ist nicht 1*

(13)

4 Zahlenmäßige Anhaltspunkte für den E ntw urf von Siedlungen.

nur der einmalige Verlust kostbaren Baulandes sondern auch die höhere Ausgabe für die längeren Versorgungsleitungen und besonders die Erhaltung und P flege des Grüns, die es bei Über­

dimensionierung m eist nicht zur Verwirklichung kom m en lassen. (Ein Quadratmeter R asen zu unterhalten kostet etw a 30— 40 Pfennig im Jahr.)

D. Gewerbepl.au

(s. Abschnitt Gewerbe und Kernbildung, Abb. 47).

Hierauf wird entsprechend den Zahlenangaben und unter Berücksichtigung der verschiedenen Einflüsse durch die vorhandenen Orte die „Gewerbeplanung“ für die ganze Siedlung vorgenommen.

B ei der späteren Ansetzung erfolgt in Zusammenarbeit m it den zuständigen Berufsorganisationen die Bestim m ung der einzelnen gewerbetreibenden Geschäftsinhaber nach Finanzkraft usw. bei der Bearbeitung der Siedlungsabschnitte.

E. Plan der öffentlichen Einrichtungen (s. öffentl. Einrichtungen und K ernteilung Abb. 48).

Ebenso werden die notwendigen Flächengrößen und Baumassen der einzelnen „öffentlichen Einrichtungen“ überschläglich erm ittelt und zunächst rein organisch verteilt, um sie später im Bebauungsplan an der rechten Stelle auch ihrer plastischen Gestalt nach einzugruppieren.

F. Kernbildung.

Erst dann kann die „Kernteilung“ endgültig vorgenommen werden. Hier wird die für die ganze Siedlung erm ittelte „Struktur“ (d. h. Plan der Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen) nun entsprechend dem ersten Verkehrsplan und Flächenplan, der die Anzahl der W ohnungen in den einzelnen Abschnitten aufweist, zerlegt und aufgegliedert und neu geordnet. Man erhält so das eigentliche „Bild“ oder Programm der Siedlung, den „Vorentwurf zur Siedlung“ , der dann als Grundlage für die Anlage von Plätzen in der richtigen Größe und an organischer Stelle m it Gewerbe- und öffentlichen B auten im Bebauungsplan dient. B ei guter Übung wird man bereits beim Verkehrs- und Flächenplan über die Verteilung K larheit erhalten und den Gewerbeplan und den Plan der öffentlichen Einrichtungen gleich nach der bereits gewonnenen Vorstellung von der Verteilung aufstellen. Es folgt dann erst und nicht früher die Herstellung des

G. Bebauungsplanes

als Generalbebauungsplan (am besten im Maßstab 1 : 2500) (Abb. 49 oder besser 50). Hier werden die landschaftlichen und höhenmäßigen Gegebenheiten unter Berücksichtigung all der anderen Vorüberlegungen ausgenützt und alles zu einer E inheit gestaltet. D ie Ausweisung der W ohnungsbauten (5 Gruppen) und der platzartigen Anlagen m it Festlegung der Typen ein­

schließlich Ausweisung der gewerblichen B auten (5 Gruppen) und der öffentlichen Gebäude ist die Aufgabe des Bebauungsplanes.

D er Fluclitliiucnplan und der Baustufenplan. Danach werden als Rechtsgrundlage der B au­

stufenplan und der Fluchtlinienplan neu geschaffen.

Dazu gehört ferner Kostenberechnung und Finanzierungsvorschlag (s. Abschn. 7 hierüber).

Erst wenn der Bebauungsplan nach diesen Gesichtspunkten (unter Berücksichtigung gesetz­

licher Reichsrichtlinien für die W ohnungen, vorgeschriebene Größen für Volkswohnungen uswr.) durchgearbeitet ist, beginnt die Verhandlung m it den einzelnen Interessenten oder Behörden über die genaue Grundrißgestaltung der Gebäude (W ohnüngstypen, Gewerbe, Läden, öffent­

liche Einrichtungen usw.) und die Herstellung des Teilbebauungsplanes (1 : 1000), der für die Axisführung geeignet ist.

H. Fläclicnnutzuugsplan (wird aus C, D, E vereinigt).

Er enthält ferner die als Grün unbebaubar ausgewiesenen Flächen (so auch Kleingärten) und für die angrenzenden Gebiete auch die Nutzungsart als Acker, W iesen, W eiden, W ald usw.

J. W irtschaftsplan

(wird aus B, C, D , E vereinigt bzw. er wird durch diese Pläne dargestellt).

J dient als gesetzliche Grundlage für die zukünftige Entwicklung. D ort sind also die R e­

serveflächen für die Gewerbe und öffentlichen Gebäude kenntlich zu m achen und überhaupt

(14)

Beschäftigungsgrad. 5 die zukünftige Entwicklung in großen Zügen festzulegen. D er W irtschafts- und der General­

bebauungsplan sind das Ziel und R esultat bei jedem Siedlungsbau.

Oft wird dem W irtschaftsplan zum Vorwurf gem acht, daß er schon in kurzer Zeit überholt ist. Jedoch muß dazu gesagt werden, daß die m eisten Wirtschaft.spläne keine eigentlichen W irt­

schaftspläne sind, da sic von Architekten angefertigt werden, denen der B egriff nicht klar ist.

Meist werden die Bebauungszonen und weitere W ohnsiedlungsgebiete festgclegt, während zur H erstellung eines guten W irtschaftsplanes wesentliche Voruntersuchungen und umfangreiche Überlegungen notwendig sind. Erst durch eine vielseitige Planung wird die Einordnung der Siedlung in den Gesamtraum garantiert, die neue Ortsbildung sichergestellt. Gegenüber einer polypenartigen alten Erweiterung wird ein organisches W achstum erreicht. W irtschaftspläne, die nach vorausschauenden und nicht nur nach künstlerischen Gesichtspunkten entworfen sind, können lange Zeit Geltung haben. (Hierüber ist ein besonderes Werk „Der W irtschaftsplan“

Begriff und H erstelhm g, in Vorbereitung.)

Vor der architektonischen Durcharbeitung des Lage-planes muß also bei jeder Siedlung die generelle und strukturelle , , Vorplanung“ oder Wirtschaftsplanung vorgenommen werden.

D iese ist für den Städtebau so notwendig, wie für den Hausbau die Herstellung eines Raumprogramms. Schließlich muß man zunächst wissen, was alles in den neuen Ort gehört und wohin er sich orientiert, um es richtig miteinander zu entwerfen und in Beziehung zu setzen. Nur W ohnungen zu bauen, hieße denselben Fehler machen, den ein Architekt z .B . beim Bau eines Einzelhauses macht, wenn er nur Wohn- und Schlafzimmer baut und an das Essen und Trinken und die übrigen Bedürfnisse nicht denkt, die inzwischen für uns bei einer W oh­

nung zur selbstverständlichen Forderung geworden sind. Zu einem Krankenhaus gehören Operationssäle und sogar eine Wäscherei. In eine Stadt gehört die Schule und die P ost und ebenso der Fleischer und die Telephonzelle.

D iese Vorplanung im Städtebau zu erläutern und Anhaltspunkte dafür zu geben, die großen Zusammenhänge zwischen derZahl derEinwohner und der Wohnungen, der K osten, derlndustrie- beschäftigten, der Gewerbe usw. usf. zu umreißen, ist der Zweck dieser Arbeit. Die Ausfüh­

rungen sind kurzgefaßt und au f den praktischen Gebrauch zugesclm itten. Die Reihenfolge der Aufteilung ist gewählt nach den Fragengruppen, -wie sie bei der praktischen Planung jeweils anfallen, jedoch nach Oberbegriffen zusammengefaßt.

A bschnittsaufteilung.

1. Beschäftigung.

2. Wohnung.

3. Flächen.

4. Gewerbe.

5. Öffentliche Einrichtungen.

6. Kernbildung.

7. K osten und Finanzierung.

1. Beschäftigung.

Als allererste tritt die Frage auf, „wie groß ist eine Siedlung, w ieviel Einwohner wird sie enthalten, wenn darin eine bestim m te Anzahl von Industriearbeitern seßhaft gem acht wer­

den soll.

Z a h le n ta fe l 1.

Beschäftigungsgrad.

W ieviel vom H undert der B evöl­

kerung sind erwerbstätig ?

Im Reichsdurchschnitt sind augen­

blicklich etw a 58,3 vH . der Bevölkerung Erwerbspersonen. Im wachsenden Volk sind 48,0 vH . der Bevölkerung Erwerbs­

personen.

Der Beschäftigungsgrad ist in der H auptsache vom Fam ilienstand ab-

Land

Erwerbsper- sonen und

berufslose Selbständige

in vH . der Bevölkerung

Beschäfti­

gungsgrad Etw aiger Grund

Pommern . 56,9 niedrig viel Kinder

Ostpreußen . . 56,2 »> n ij

Württemberg . 62,7 hoch viel Kleingewerbe

Berlin . . . . 64,3 »> wenig Kinder

Die weiteren Länderdurchschnitte liegen in den Grenzen von etwa 53—63 vH. der Bevölkerung.

Aus: Statistisches Jb. für das Reich 1937, S. 31.

(15)

6 Wohnung.

hängig. In zweiter Linie erst spielt die örtliche W irtschaftsstruktur eine Rolle. Im Jahre 1936 galten folgende Verlmltniszalilen (s. Zahlentafel 1 u. 2):

E tw a 70 Städte zusammen ergeben Z ahlentafel 2. eihenDurchscihnittswert von55,5 vH . Beschäftigungsgrad in Städten von 20 000 Einwohnern. V ondiesen70 Städten ist 42,0 vH . der

Charakter der Städte

Durchschnittlicher C h a r a k te r ...

Landwirtschaftlicher C h a r a k te r ...

Mit vorwiegend öffentlichen D i e n s t e n ...

Verkehrs- und H a n d e lsstä d te...

Vorwiegend Berufslose (selbständige und Rentner) Vorwiegend Industrie- und Handwerksbetriebe

ist erw erbstätig

niedrigste und 6G vH . der höchste

Bevölkerung auftretende Wert.

F ür Siedlungen wird nach diesen Ermittelungen und den praktischen 55,6 Erfahrungen bei mehreren großen und

5 4 ,5 kleinen Siedlungen 53—57 vH. als Dt’o Gebrauchszahl vorgesehlagen. 53 bis 'i-’i 57 vH . der Einwohnerschaft ist also

56*2 im allgem einen in der Siedlung er­

werbstätig. D ie Erwerbstätigen set- Aus: Die neue Stadt, Staatssekretär G. Fe d e r, ze n sich aus zw ei gru n dverschiedenen

Mitarbeiter Dr.-Ing. F . H echenberg. . ,

b Arten zusammen.

Eigenversorgende und frenidversorgende Beschäftigte.

(Nah- und Fernerwerbstätigkeit.)

Die für den örtlichen Bedarf Arbeitenden sind unter der eigenversorgenden Beschäftigung erfaßt, die eigentliche Industriearbeiterschaft ist fremdversorgend. Nach Dr. Is e n b e r g sind am m eisten „Fernerwerbstätige“ (gleich Fremdversorgende) im Rheinland, W estfalen, W ürttem ­ berg, Land Sachsen und Thüringen, also in den Industriegegenden vorhanden. Am wenigsten treten auf in Mecklenburg, Ostpreußen, Grenzmark usw. In landwirtschaftlichen Gegenden herrscht also eine starke Eigenversorgung vor. (Dort ist gegebenenfalls also eine Industrialisie­

rung möglich, wenn die Standorte der neuen Industrie verkehrsmäßig gerechtfertigt sind.) Durch die hier klargelegten Verhältniszahlen wird deutlich, daß innerhalb gewisser Grenzen eine Abhängigkeit der Einwohnerzahl von der Industriearbeiterschaft usw. besteht. D ie Abb. 4 gibt anschaulich und gut ablesbar eine Übersicht über diese Zusammenhänge.

Erklärung der Abb. 4. D ie Abbildung soll folgendermaßen benutzt w erden: D as erste Strahlen­

büschel (ausgezogene Linien) gibt die Grenzen an, zwischen denen die für die geplante Siedlung zu wählende Linie liegt. Dadurch ist nach den örtlichen Verhältnissen der Beschäftigungsgrad festlegbar. Man kann dann zu jeder Einwohnerzahl die Anzahl der Erwerbspersonen ablesen oder umgekehrt zur Gesamtbeschäftigtenzahl die entsprechende Bevölkerung.

Ein zweites Strahlenbüschel (gestrichelte Linien) muß nun für die gegebenen Verhältnisse jeder Siedlung konstruiert werden dadurch, daß man sieh am Schnittpunkt des gewählten B e­

schäftigungsgrades m it derW aagerechten ineiner Höhe von 1 OOTeilen, nach unten 20 und 30Teile ab­

trägt , um so zwei Lüiien zu erhalten, innerhalb deren der für die geplante Siedlung zu wählende Strahl etw a verläuft. (20— 30 vH . der Beschäftigten sind eigenversorgend und müssen also abgezogen werden, um die Industriebelegschaft ablesen zu können.) An diesem Strahl kann man dann zu jeder Bevölkerungsziffer die fremdversorgenden Industriebeschäftigten ablesen bzw. wird man häufiger aus der gegebenen Zahl der Industriebeschäftigten die Bevölkerungsziffer der Siedlungen erm itteln wollen. Als Beispiel sind in der Abbildung für den Beschäftigungsgrad des R eichs­

durchschnitts die Strahlen für die geringste und höchste Eigenversorgung gestrichelt eingetragen.

2. W ohnung.

W ohnungsanzahl.

H at man die Einwohnerzahl der Siedlung erm ittelt, so kann man nun den W ohnungsaufbau, das Wohnungsbauprogramm aufstellen. Zunächst muß die Anzahl der Haushaltungen und dam it die Gesamtzahl (1er Wohnungen etw a festgelegt -werden (Abb. 5).

Erklärung zu xYbb.5. Das schwach gezeichnete Strahlenbüschel gibt die verschiedenen Grade der Durchsetzung der Bevölkerung m it Haushaltungen an. In Orten m it weniger als 2000 Ein­

wohnern (Dörfer)

4,26 Personen je Haushalt, in Berlin 2,92 Personen je Haushalt.

(16)
(17)

A b b . 4. Verhältnis der Stammarbeiterschaft der Industrie zur Einwohnerzahl.

Beschäftigte

11000

G ey/et Berötkem nO /K ppttfègegfutsd.

ii.äeqibpäirlndJstriea rb titerS ch cft? . ïdlrm ertiàt dtderste-iSIrahwnbiisćhelsdćn. zutret

ydith. m M /B Æ ziré /te â tteâ h te â iùiiB ek (HbzugVon if-3 ÖvH).

IdénS/ri¡hft3rdteIndúi/riéáróé/érs¿^f/}^áWMi\..

~ p :-:

W tipiB denE ćśanitt& dtf/igfcn

S^/Àlpf^gmPérS^ùng'désÿ

'ï > 20000Einwohner-POc/isier lie r! •%:p yftd er-ß vtrcfin es’ndiftMtäBg-ßeheiiiSMf

p : | i ! t í ] : Î

'PSmmmPMárPSibtmSSI:

Sa -beSteä

'■zwei'fesPirdh/t ïbüidiei iâdus/rieàhôé/tersthatf

G renze

'20000Ënm>ti/terïûatrÿstei\ M rtvM p /h -d tr Einwohner sind m r/dofig^ieneueEfa/f.

érsfés S trah/efàüichet.

: BesPiafligungsgnad

¿0000 Einwohner

Rechenberg, Einmaleins. Verlag von Julius Springer, Berlin.

(18)

A b b . 5. Verhältnis der Anzahl der Wohnungen zur Einwohnerzahl (n a c h Z a h le n ta fe l 6).

Haushaltungen bzw htohnongen

8000

lEmsKilhingen - iePenohSeMerütig^p}. b

WetitehW&

85000 Einwohner

10000 80000

Hechenberg, Einmaleins. Verlag von Julius Springer, Berlin.

(19)
(20)

W ohnungsanzahl. 7 H at man für die geplante Siedlung au f Grund der vorherrschenden Um stände die H aushalts­

stärke durch eine Linie festgelegt (Reichsdurchschnitt als Beispiel), so m üssen von der Anzahl der Haushaltungen jeweils noch 2— 7 vH . abgezogen werden, um auf die Anzahl der Wohnungen zu kommen. Dieser Abzug, den man im M ittel vielleicht auf 5 vH . ansetzen kann, stellt die Anzahl der Haushaltungen dar, welche keine eigene W ohnung besitzen (Untermieter m it und ohne K üchenbenutzung usw.).

Obgleich man natürlich beim Neubau nicht m it Untermietern rechnen sollte, so ist dieser Abzug doch notwendig, da in W irklichkeit gerade bei neu anlaufenden Industrien sehr viel Jung­

gesellen als Unterm ieter leben. Teilweise sind ja auch die W ohnungen häufig für die Mieter erst tragbar, w enn sie ein Zimmer weiter verm ieten können.

F ast bei allen Siedlungen für Industriearbeiter tritt nun immer wieder ein Wohnungsmangel auf, weil nicht berücksichtigt wird, daß außer der Industriearbeiterschaft immer eine gewisse Anzahl eigenversorgender Beschäftigter in der Siedlung wohnen muß. Meist werden m it Arbeit- geberdarlohen nur W ohnungen für die Gefolgschaft des Stammwerkes errichtet und so tritt ein W ohnungsmangel unvermeidlich sofort nach Fertigstellung der Siedlung ein.

D iese zusätzlichen W ohnungen (zusätzlich zu den W ohnungen für- die Belegschaft der Stam m­

industrie) machen etw a 20— 30 vH . der Gesamtwohnuiigen aus (s, Abb.4), das sind zu den Werks­

wohnungen ins Verhältnis gesetzt etw a V4 1¡3’ mitunter auch %, der Wohnungen. Diese W oh­

nungen m üssen also zusätzlich noch unbedingt geschaffen werden. Der Um stand wird m eist nicht berücksichtigt, weil er den m eisten Städtebauern im Augenblick nicht wichtig erscheint.

Z a h le n ta fc l 3. 1 Jlin desteigen Versorgung in vH. der G esam terw erb stätigcn:

G rup pe I. In öffentlichen und privaten Diensten 4,2 vH.

In Handel und V er k e h r 7,3 vH.

In Industrie und Handw erk . . . . 18,7 vH.

Zusammen 30,2 vH.

B ei 70 untersuchten Städten von ca. 20 000 Einwohnern treten obige geringste Vom-Hundert- Sätze in den W irtschaftsabteilungen auf, die allerdings für Neuplanungen immer noch, wie sich gezeigt hat, zu hoch liegen.

W enn man nun nach den Erm ittlungen, die im Abschnitt Gewerbeplanung und im Abschnitt öffentliche Einrichtungen gegeben w'erden, die Beschäftigtenzahlen im Gewerbe und in den öffentlichen D iensten überschläglich feststellt und für die drei W irtschaftsgruppen addiert, so kommt m an in der Größenordnung auf einen Vom -Hundert-Satz von 25. E s ist also m it guter Sicherheit anzunehmen, daß in Siedlungen 25 vH . aller Beschäftigten als Eigenversorgende in den obengenannten drei Wirtschaftsabteilungen (Gruppe I) tätig sind. Hierzu kommt als weitere Eigen­

versorgung (ebenfalls geringste auftretende W erte in 20000er Städten noch S vH . (s. Zahlentafel 4).

Z a h le n ta fe l 4. 1

G ruppe II: Häusliche Dienste mindestens . . . 2,4 vH.

Landwirtschaftliche Dienste . . . . 1,1 vH.

Berufslose Selbständige, Rentner, Stu­

denten ... . . 4,5 vH . Zusammen 8,0 vH.

I n diesen drei Wirtschaftsabteilungen kann man also m it einer eigenversorgenden Beschäftigten­

zahl von ca. S vH. aller Beschäftigten rechnen. D iese Anteile sind von den örtlichen Einflüssen nicht so abhängig, sie liegen erfahrungsgemäß allerdings ebenfalls in neuen Siedlungen etwas tiefer (besonders im Anfang). B ei einer im E ntstehen begriffenen Siedlung fällt der Anteil der berufslosen Selbständigen zunächst ganz aus. (Für gewachsene Orte sind etw a normal 25 vH . berufslose Selbständige aller Beschäftigten.)

D ie Gruppen I und II geben zusammen 33 vH . der Gesamterwerbstätigen als M indesteigen­

versorgung in 20 000er Städten. Der A nteil der Eigenversorgung kann in landwirtschaftlichen Gegenden bis auf 50 vH . wachsen. D ie normale Verteilung der Erwerbstätigen au f die sechs W irtschaftsabteilungen in anderen Städtegrößen ergibt folgendes Bild in vH . der Gesamt- erwerbstätigen :

1 Aus: Die neue Stadt. Staatssekretär G. Fe d e r, IMitarbeiter Dr.-Ing. F. Rechexbero.

(21)

8 Wohnung.

100 000 und m ehr Einwohner

vH.

50 000 l>¡9 100 000 Einw ohner

vH .

ln 20 000 S tädten

vH . 1

Häusliche Dienste . . . 2 ,7 2,7 4

Landwirtschaft!. Dienste 1 ,5 2 ,7 4

öffentl. u. private Dienste 11,3 1 1,5 1 1 ,5 Handel und Verkehr. . . 2 6 ,0 2 2 ,0 2 0 ,0 Berufslose Selbständige . 15,7 17,2 2 1 ,0 Industrie u. Handwerk . 4 2 ,6 4 3 ,9 3 9 ,5

Z a h le n ta fe l 5. Als Anhaltsworte fürncue Siedlungen

werden 2 0 —30 vH. derBcscliäftigten als cigenvcrsorgend vorgesclilagen.

Der R est der Erwerbstätigen ist dem nach nur in der eigentlichen Stam m ­ industrie tätig. Es ist also berücksich­

tigt, daß es sieh m eist um Industrio­

siedlungen handelt, die natürlich nicht den vollen Grad der Selbständigkeit m it allen eigenversorgenden Einrichtungen erreichen werden.

W ill man besonders vorsichtig sein, so rechnet man m it nur 15 vH. eigenversorgenden Beschäf­

tigten.

Dabei besteht allerdings die Gefahr, daß nachträglich noch W ohnungen oder Läden usw.

außen an die Siedlungen angebaut werden müssen od erein e neue Fläche in Angriff genommen werden muß, um d ie ' zusätzlichen W ohnungen oder Gewerbe unterzubringen.

Soll es eine gesunde Wohnungspolitik geben, so m uß das Reich die zusätzlichen Wohnungen nach derselben Methode finanzieren, wie die Werkswohnungen. A u f keinen Fall kann man dies ohne weiteres der Zukunft überlassen. D a nämlich für die zusätzlichen W ohnungen, wenn sie dem freien Wohnungsbau überlassen werden, auch das Werksdarlehen entfällt, werden sie praktisch zunächst nicht errichtet, d. h. es bleibt ein ungedeckter W ohnungsfehlbedarf übrig. So werden also immer nque Siedlungserweiterungen nötig. D ie eigentlich zusammengehörende Bevölkerung wird auseinander gerissen, in immer neue W ohngegenden aus dem Bereich ihrer Tätigkeit ab­

gedrängt. Nur weil man bisher immer nur für eine bestim m te Gruppe von Menschen Wohnungen gebaut hat und nie, auch jetzt noch nicht, lebensfähige Gemeinschaften geschaffen hat, en t­

stand das typische Bild der Stadterweiterungen nach allen Seiten, bei denen eine klare Zellen­

bildung nicht möglich ist.

D ie Abb. 6 (Zusammenfassung von Abb. 4 und 5) bringt als n ich tigste und m eist verwendete die Yerliällniszaklen der Industriebeschäftigten und der Bevölkerung einerseits und der Bevöl­

kerung und der Wohnungen andererseits in unm ittelbaren Zusammenhang. Ist eine der Zahlen gegeben, so kann man jeweils au f der Geraden die entsprechenden W erte ablesen. So ist es möglich, z. B. bei gegebener Bescliäftigtenanzahl in einem Werk sofort die mutmaßliche Bevölkerung jeder Siedlung und auch die etwaige Zahl der zu erstellenden Wohnungen abzulesen. (Dabei ist m it einem normalen Fam ilienstand gerechnet und der Grad der Eigenversorgung als durchschnitt­

lich m it 25 vH . angenommen.)

Neben dem Hauptstrahl, der bei ersten überschläglichen Berechnungen zunächst angewendet werden kann, sind jeweils für die Bevölkerungsziffer und auch für die W ohnungen die ungefähr auftretenden Grenzwerte in weiteren Strahlen kenntlich (z. B. für sehr hohen Kinderstand und bei sehr starkem eigenversorgendem Gewerbe (Landstadt) oder bei niedriger Kinderzahl (große Industriestädte) und bei geringer Eigenversorgung. Man kann also jeweils einen für die beson­

deren Verhältnisse geeigneten Strahl wählen.

W ahl des Standortes.

. D ie Wahl des Standortes der Siedlung muß neben den bodenpolitischen, den landschaftlichen und den wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch in erster Linie abhängig gem acht werden von den Wegen zwischen Arbeitsstätte und Wohnstätte.

Als Beispiel ist in Abb. 7 eine Siedlung dargestellt, die auf sechs verschiedenen Arbeits­

stätten, z. B. Schächte, gegründet ist. D ie Entfernungen sollten 4 km au f keinen Fall übersteigen, am besten sind 500 m bis 3 km Entfernungen von der Arbeitsstätte zur Wohnstätte. D ieser Weg ist m it dem Fahrrad bequem und im N otfall zu Fuß noch gut zurückzulegen. Ein öffent­

liches Verkehrsmittel soll nach Möglichkeit nicht eingesetzt werden, da dies den H aushalt der Beschäftigten dauernd m it Ausgaben belastet. D ie Selbstbewegung ist auch nach dem Urteil namhafter Ärzte dem Sitzen im Verkehrsmittel (W artezeit, Geräusch und Geruch) vorzuziehen.

Nervosität, schlechter Gesundheitszustand, Kinderarmut in den Großstädten beruht in der Hauptsache a u f dem unkontrollierten W achsen der Städte und der Verlängerung der Arbeits­

wege. Leider kann der Einzelne hierzu nichts tun, denn er muß sich seine A rbeitsstätte und seine 1 Aus: Die neue Stadt. Staatssekretär G. Fe d e r, Mitarbeiter Dr.-Ing. F . He c h e n b e r g.

(22)

11

16

15

11

13

13

11 10

9

8

7

6

5

V

3

2

1

Oi

Wahl des Standortes.

Abb. 0.

V e rh ä ltn is z w isc h e n I u d u str ie b c sc h ä ftig te n , B ey ö lk er u n g sz n h l und A n za h l der W o h n u n g en ln S ie d lu n g en .

'send Einwohner oberes Sfrah/enbüsche/

'send Wohnungen unteres Sfrah/enbüsche/

1000 2000 5000 6000 7000 8000 9000 10000 11000 12000 13000

Beschäffig/e in der Stammindusfrie Auf eine Wohnung etwa 3,8 Einwohner.

Auf eiuen Industrie-B eschäftigten etw a 2,5 Einw ohner. Auf 1,5 Industrie-B eschäftigte etw a 1,0 W ohnung.

Auf 2,0 Industrie-B eschäftigte etw a 1,0 W erks-W ohnung.

(23)

10 Wohnung.

D ie S ie d lu n g m uß a m g ü n ­ stig ste n Ort Dir die W ege zu

A rb eitsstä tten lie g e n .

Wohnung unabhängig voneinander suchen. Wir sind auch hier noch nicht so weit, daß wir die beiden hauptsächlichsten Lebensteile des Einzelnen besser zusammen denken. B ei den gewachsenen Großstädten stößt dies nach der stattgefundenen Fehlentwicklung auch auf große Schwierigkeiten, die jedoch auch überwunden werden müssen, wenn das Volk gesunden soll.

B ei den neuen Siedlungen je­

doch haben wir nun noch die Möglichkeit, das Leben der neuen Bevölkerung klar und eindeutig zu gestalten.

Nach den Bestim m ungen des Luftschutzes sollen die Entfer­

nungen zwischen Arbeits- und W ohngebiet nach Möglichkeit 500 m übersteigen. D ie Grenze nach oben ist gegeben durch die Forderung, daß dem Gefolg­

schaftsm itglied möglichst nicht mehr als eine Stunde Freizeit durch den Hin- und Rückweg zur Arbeit genommen werden soll. So en tsteh t die Grenze von 3 km für einen halbstündigen Fußweg.

Diese Grenze ist in den m ei­

sten Fällen dort, wo man von einer gesunden Struktur spre­

chen kann, eingehalten. D ie Tatsache, daß es „in Berlin“

viel weitere Wege gibt, berech­

tigt nicht zu der Annahm e, daß es m it weiteren W egen auch möglich ist. D ie Berliner Ver­

hältnisse deuten gerade auf einen ganz ungesunden Zustand in dieser Beziehung zwischen den A rbeitsstätten und W ohn­

stätten hin. Es wird eine Son­

deraufgabe des großstädtischen Städtebaues sein, den gesunden alten Zusammenhang w ieder­

herzustellen und nichtnurdurch Verbesserung der Verkehrsver­

hältnisse, Anlegung von R ad­

fahrwegen, breiten Straßen usw. und durch Verbilligung der Verkehrstarife au f den öffentlichen Verkehrsmitteln der Frage im Augenblick eine andere Wendung zu geben, im Grunde jedoch da­

m it das ü b e l an der Wurzel nicht einzuschränken.

Zusammenfassungen verstreut liegender A rbeitsstätten zu größeren Siedlungen (etwa 20000 bis 30 000 Einwohnern) sind gewiß erwünscht, jedoch sollte dies nicht auf K osten der Gefolg­

schaftsm itglieder gehen, die dann weitere Wege zurücklegen müssen. Auf alle F älle ist es rat­

sam, die Entfernung bis zu 3 km in K auf zu nehm en, wenn m an dadurch die Bildung eines grö­

ßeren Kerns m it mehr wirtschaftlichem und kulturellem Eigenleben erreicht.

Abb. 7.

0 100 200 300 100 500 500 bl gleich 100 B eschäftigten.

Weg ist in km angegeben.

A rbeitsstätte.

W ohnfläche.

W ohnungsgrößen.

Liegt die Anzahl der W ohnungen insgesamt fest, so bleibt noch übrig, festzustellen, n ie viel W ohnungen von den einzelnen W ohnungsgrößen erbaut werden müssen. D ie Verteilung (1er Wohnungen auf die Wohnungsgrößen kann nun einm al nach dem Fam ilienstand in der B evölke­

rung (s. Zahlentafel 6 u ndA bb .8)u nd das andereM alnachdem augenblicklichenW ohnungsbestand (s. Zahlentafel 7 und Abb. 9) erm ittelt werden. D as erste wäre die Gliederung der W olmungennach

(24)

Wohnungsgrößen. 11 dem Bedarf bei der Bevölkerung und zwar dem augenblicklichen Bevölkerungsstand (also nicht einmal einem wachsenden Volk entsprechend), das zweite der vorhandene, jedoch ungenügende, dem jetzigen Zustand entsprechende W ohnungsaufbau.

Z a h le n ta fe l 6. F a m i l i e n s t a n d 1

Haushaltungen Sämtl.

Gemeinden weniger als 2000

10 000 liis 20 000

20 000 bis 50 000 E inzelhaushaltung... 8,37

91,41

6,27 9,05 9,18

Familienhaushaltungen insgesamt 93,52 90,69 90,54

Mit 2 Personen... 21,65 14,83 22,60 23,40

Mit 3 . . . . 24,75 19,32 26,40 26,62

Mit 4 ,. ... 19,18 19,32 19,60 19,40

Mit 5 .. ... 11,82 15,49 11,05 10,80 Mit 6 ,, ... 6,68 10,67 5,65 5,36 Mit 7 ... 3,60 6,48 2,78 2,58 Mit 8 und m e h r ...

A nstaltshaushalt... 3,73 7,41 2,61 2,38

0,23 0,21 0,26 0,28

Haushaltungen ... 17 735 577 5 005035 1 115 029 1 435 566 in sg e sa m t... 100 vH. 100 vH. 100 vH. 100 vH.

Personen m sgesam t... 62 918 461 21 479 297 3 930115 5 028 133

Auf einen Haushalt kommen Personen 3,61 4,26 3,44 3,40

Berlin 2,92 Die Ausmittelung aus beiden dem

augenblicklichen Bevölkerungsbild und dem Wohnungsbestand wird für die Neuerrichtung von Wohnungen maßgebend sein können (Abb. 10).

Erst darauf aufbauend kann man nach den neuen Reichsrichtlinien, die bestim m te Wohnungsgrößen vor­

schreiben, daseigentliche W ohnungs­

bauprogramm festlegen (Abb. 12).

Jedenfalls ist es völlig verfehlt, die Wohnungsgröße etw a so „nach Ge­

fühl“ festzulegen, denn man sieht, daß ein bestim m ter B edarf an Wohn- raum selbst für den nicht wachsen­

den Bevölkerungsaufbau genau de- talliert vorhanden ist, der leider nicht in vollem Umfange befriedigt werden kann. Wird nun die Möglich­

keit, die W ohnungen in ihrer Größe dem B edarf so w eit als möglich an­

zupassen, noch versäum t, so en t­

stehen noch weittragendere Folgen bevölkerungspolitischer Art.

W ie auch bei den Verkehrs- und

Z a h le n ta fe l 7. B a u w eise. G lied eru n g der W oh nu ngen.

(Reichswohnungszählung.) Statistik d. Deutschen Reiches Bd. 362 I.

In Gemeinden m it 5000— 20 000

Einw ohnern

Vorhandene W vH. der W ohnungen

ohnungen 1937 vH . der Einwohner

1 R a u m ... 3,7 2,48

2 Räume . . . . 14,8 11,56

3 Räume . . . . 27,2 24,46

1—3 Räume . . . 45,7 38,5

46 Räume . . . 45,8 49,6

7 und mehr Räume 8,5 11,9

2 043 347 = 100,0 8 051 775 = 100,0 je Wohnung 3,95 Einwohner

In Gemeinden

m it 20 000— 50000 Vorhandene W ohnungen 1937 Einw ohnern vH . der W ohnungen vH . der Einw ohner

1 R a u m ... 3,5 1,84

2 Räume . . . . 16,45 11,35

3 Räume . . . . 33,75 26,60

1—3 Räume . . . 53,7 39,79

4—6 Räume . . . 36,9 49,06

7 und mehr Räume 9,4 11,15

1 085 601 = 100,0 4 883 762 = 100,0 je Wohnung 4,5 Einwohner.

Versorgungseinrichtungen ist bei der „Produktion der W ohnungen“ die Behörde eingeschaltet gegenüber der sonstigen freien W irtschaftsentfaltung auf anderen Gebieten. Der Staat weiß also vom N otstand in diesem Bereich und um die N otw endigkeit der Steuerung und muß in­

folgedessen als Einzigster, der dazu die Macht hat, die genaue Berücksichtigung des wirklichen Wohnungsbedarfs voll übernehmen. D a nun einmal der Staat bei der Finanzierung der W ohnungen hilft, muß er auch nicht nur die gängigste Wohnungsgröße fördern, sondern auch größere W ohnungen in der entsprechenden ganz gut zu überschätzenden Anzahl m it errichten

lassen.

D ie Abb. 11 zeigt übrigens noch recht anschaulich, -wie schon nach dem augenblicklichen Bevölkerungsstand die W ohnungszahl nicht der Zahl der H aushalte entspricht. H ier ist also

1 Statist. Jb. dtsch. Reiches 1937, S. 36.

(25)

13

10 5 0 , , 8undm ehr

Personen Haushaltungen m it: 1L

Wohnung.

Wohnungen m tt:1

ousgem m e/f Räumen

Abb. 10.

Vorgeschliisrcno V ertei­

lu n g der W olm ungen ln dlo W ohnungsgrO ßen.

Diese K u rv estelltd ic An­

passung des Ideals an die.

vorhandene 'W irklichkeit dar. Die Abb. S u . 9 kön­

nen daher, wenn m an auf einen Raum eine l’erson rechnet, als gleichgeord­

n e t b e tra c h te t werden.

Als M ittel aus beiden er­

g ib t sich die Abb. 10.

Wohnungen m it: 1

H au sh alt — F a m ilie — W ohn un gen . 100 ffausha/fe tn S/ed/angen im O urchschn/d

A_____________

SOFam i/ienhausha/fe lOßinzeP-

hausha/fe

300 Menschen; 3,oköpFe Je Hausha/f fm /tanzen vorhanden

für den augenblicklichen ßevö/kerungsstand s/na 7S Wohnungen vorhanden, 83 Wohnungen gewünscht, hei erhöhtem K inderbestand sind nur größere

Wohnungen erforder/ich, nicht mehr Wohnungen

6 Bund mehr

Räumen einsct/.Küche

noch viel Arbeit zu lei­

sten. Andererseits hat sich in einigen Städten gezeigt, daß die Anzahl der W ohnungen erheb­

lich gew achsen ist, w äh­

rend die Einwohnerzahl dieselbe blieb. D ies rührt von dem geringen K in­

derstand her; trotz der Neubildung der H au s­

halte hat sieh die B e­

völkerungsziffer in die-

Abb. 11.

sen Orten nicht erhöht, jedoch ist die Zahl der Wohnungen gestiegen.

Von den neuen Fam ilien D as Eingehen auf diesen Augenblicksbedarf verhindert aber im Grunde das W achsen der Familie und der Geburtenziffer. K iem e sowohl als größere W ohnungen sind jetzt überall knapp. Die werden natürlich nur kleine W ohnungen gewünscht und können auch nur bezahlt werden.

Abb. 8.

W ohnungen n ach dem Revölkerungsstand

(8. Zahlcntafel 6).

Diese Verteilung der W ohnungen au f die W ohnungsgrößen ste llt

den Idealbedarf dar.

Abb. 9.

V orhandener W ohnungsbestand

(s. Z ahlentafcl 7).

Im R e ic h sd u rch sch n itt entfallen 0,9 Personen auf einen Raum . Schon

hiernach gehören zu einer Fam ilie von 5 Köpfen 4,5 Räume, d. h . 3,5 Zimmer m it

K üche.

Cytaty

Powiązane dokumenty

W ildermuths destruktives Streben nach einer neuen Sprache verliert sich im Detail, das die höchst komplizierte V erflechtung der W irklich- keit w iedergeben soll,

Atrazine removal of constructed wetland (CW) for bioaugmentation test (1) and comparison of total environmental impacts between original condition and optimized condition

Ogólniej mówiąc, najbardziej religijni byli rolnicy, emeryci i gospodynie domowe, osłabioną zaś więź z Kościołem prze­ jawiały osoby włączone w pracę zawodową,

W tym czasie w szeregach SRCh, a w szczególności w jego kierownictwie zaczęła rozwijać się myśl powołania do życia, opierając się na stowarzyszeniu, stronnictwa

58 Diese Häufigkeit hat sich jedoch kurz nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil deutlich verändert, so dass man über eine Krise der Beichte sprach?. In einer em- pirischen Studie

Takie podejście oznacza, że jednym z kryteriów wyboru uniwersytetów badawczych powinno być pokazanie ścieżki zmniejszania liczby studentów na stu- diach magisterskich i

Analiza danych statystycznych wykazuje przewagę liczby studentów kształcących się w systemie studiów niestacjonarnych w roku akademickim 2010/2011 (56,17% wszystkich

k opakované percepci ći k opakované evokaci reklamního textu, a tím je podpofena zapamatovací funkce reklamy a produktu ći służby, které nabízí.... Termin aluze je