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Der Schlesier an der Arbeit. Ein Blick in die schlesische Volkswirtschaft. 2. Teil

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Academic year: 2022

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(6)

ScWcfifcbe

Polks= unb 3u9cnbbiid)ei'ei,

©ammlung

unterfyaltmber unb beleljrenber "Dolksbüd^er gur Pflege beimatlicfyer JRuItur.

Jierausgegeben

unter Uutnńrfmng namhafter fd?tefif(^er Sd?ńftfteIIer non

Bruno (Elemenj.

S. 33anbd)en:

^er ^t^Cefter nu ber Jlrßeif. II. HetC.

Pon 33. ßfcntfus.

Breslau.

P e rla g non 5 r a n 3 (ßoerticf?.

(7)

Der

Scfylefter an 6er Arbeit.

II. ^etf.

€tn ^51i(t in bie fc^leftfcbe Poiföinirtfc^aft

non

B . d ie m e n s .

ItXit 18 flbbilöungen.

S>' 1

Breslau.

P e rla g non S r a n j ©oerltcb.

(8)

6" ; :

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g n lp a C f.

Seite

1. ©d)Iefifc^e ©olbfelber... 5

2. aBeijse ßo'öte in © djlefien ...15

3. 3 n b u ftn e = 9 lrb e it... 26

4. DberfĄlefien — ba§ Sanb ber S l r b e i t ...42

5. 2Ö0 ber ©djlejter ©ifen r e d t ...45

6. (Sifenbatjn unb S trb e it...56

7. Gnne feine Slrbeit beS §irfcf)bergcr SaleS . . . . 59

8. 3Bo man $of)fe m a d j t ... 64

9. ®ie fc^Iefifdje @ la§inbuftrie...73

10. ©dflefifdje © fie s ia litiite n ... 81

11. ®er ^ o ljlja d e r... 91

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(9)

3d}Ceftfrf)e #orbfefbet.

©olbfelber gibt e§ in Kalifornien, bei Klonbtjfe auf 2lla3fa, in SranSüaal unb in ütuftralien — aber in ©i^Iefien ©olbfelber? ba8 biirfte voo^l eine S^äufcfjung fein!

iJiun, im wörtlidjen (Sinne gibt e§ in Sc^Iefien feine

©olbfelber, ein einziges SSergmerf, ba§ Strfenifbergmerf bei 9teid)euftein, liefert als> Sfebenfirobnft jätjrlici) einige Kilogramm ©olb — bie Śrauringe unfere§ Kronfirinjen unb feiner ©emafilin finb au§ folgern ©olbe gefertigt! — aber unter ©olbfelbern benft man fiä) gro^e ^lädjen golb^altigen Soben§. Unb bie fjaben wir in Scfflefien nic|t, unfer 33oben ift gar nidft fo freigebig mitSctjä|en.

93ei ©olbberg unb bei 9iifoIftabt, einem ®orfe bei Sięgnij, Ijat man freilid) im 2)i ittelalter ©olb gewonnen, aber Ijeute fietjt man bort faum bie üDiunblöcfjer, ju benen bie Bergleute einft in§ innere ber ©rbe einge»

ftiegen finb.

(10)

Qfjr fennt aüe ba§ ©t)i'td)tuoit: „(£§ ift nictjt alle§

(Solb, roag glänzt" — eg gibt aber Seute in unserem Sanbe, bte feeren bag ©^ridjlnort einfacE) um imb fagen: „@g i[t mandjeg (M b , mag nidjt glänzt!" Son biefeu Seuten mitt td) etmag erjafilen.

Qm tUfittcIalter gab eg eine Sunft, ang 'Steinen

@o!b p machen. Db eg mirftid) einem Stldjimiften (fo nannte man biefe Qorfdjer) gelungen ift, ©olb auf fünftlidjem SBege |erpfteHen, ift nictjt befannt ge»

morben. SDie Seute, öon benen id) reben mill, oerfte^en biefe Sunft, unb p a r ganj treff(id). Sie geminnen ang ber iKder erbe pureg ©olb, ja fogar gemünjteg

©olb!

SBenn if)r biefe Seute p m erften ÜDMe fef)t, merbet itjr fagen, bag ftub boc^ feine Sunbermenfdjen, bag finb bod) gemölntidje SSauera, wie mir fie in unferem £)orfe and) fjaben. Hub menn itjr erft erfahret, ba^ man fie gar nidjt „©olbgräber" ober „(M bfudjer", fonbern

„Kräuter" nennt, fo roerbet ifjr oiedeic^t benfen, id) Ijabe mir einen SBi| mit eudj gemadjf!

Unb bod) iff eg fo, mie idj fagte: bie Seute madjeu

©olb — aug Gerbe!

Sie braudfen bap freilidj ein üräutlein, bag fjeut»

ptage nidjt überaß p |>aufe ift — bag Sräutlein

„©ebulb". SDfittelg biefeg unb ber non Statur aug üorfjanbenen Stdererbe entftefjt ©olb.

3Ber gur Sommerggeit einmal na^ Sięgnij reift, ber paffe, fobalb er fid) ber Stabt näljert, gut auf:

braüfjen auf ben Qelbern liegt fd§on bag junge ©olb, eg ift nodj nic^t ganj reif, aber bie ©olbftrafßen ber

(11)

©omie glitzern barüber, als freuten fte fidj fdjon im oorauS ber fünftigen SSerwanbtfdjaft!

SffiaS man fiefjt, finb enbtofe ißterecEe, rteftge ©i^ad)»

bretter aus gelbftücEen äitfammengefe|t, unb bte ©aueru fpielen bavauf m it reijenbcn, ftrammen ^Pferbdjen iEjr

©piel. Qm ©onnenbranbe gebücEt, fc^etnen fie wirflidj etwas ju fuc^en — beim ftuubenlang Ejalten fte in gefrümmter ©teltung aus unb mit ilfnen Söetber, Hned^te unb SEinber, man^mal niele, mand)mal wenige, fpter t'utfc^iert einer mit fpferben unb fpftug, bort rntfdjt eine gan^e folonne foIdjeS ©auerntwlfes auf Snien bal)in, ben Qurdfen nad).

SBeun djr bte Gingen aufmadjt, feljt itjr bie bunte Qutle ber Qelber. Qn anberen ©egenben baut man fid) ein wenig Siidjengemüfe im ©ärtdjen tjinter bent .paufe. §ier feijt i£)r aber aftes im grofen angebaut:

ganje ©iorgett unb fpeftar ©itrfen, Sraut, SOioijrrüben, Qwiebcln, ©ederie, diettige. ©ajwifdjen Wieber einmal

©etreibe unb Kartoffeln, bie fonft in ©djlefien bie tpauptfrüd)te ber gelber finb. äßiefen feEjt ii)r wenig, unb SBalb fdjon gar nidjt.

9iun fiofift bir ein Siegni^er auf bie ©dfutter unb fprib^t: „SDaS finb bie Sieguitjer ©olbfelber!" —

Saft eS ©olbfelber finb, wiffen alle, bie fd)on einmal eilten Siegni|er ©riingeugmarEt befud)t Eiaben.

Qn Sięgnij finben 2)ienStag unb Qreitag Socken»

märEte ftatt, wie eS fdjou oor Qai)r£)unberten war.

Qür bie §ausfrau, bte tijren ©ebarf für jwet, bret

©age, unb wenn es Ejod) fommt, für eine 2öod)e einfanft, beginnt biefer ©iarft am ÜDienStag ober

(12)

greitag um 7 Begm. im Sinter um 8 U^r morgen^, p r aubere Seute beginnt er aber fdjon am Sage üoi'ber- Senn fctjon iKontagS unb SonnerStagä werben bie geernteten ©urfen, trautföpfe, .g^nebeln j Um

©rolbanbel gebradjt. ©nblofe Sagenreifjen pilgern ba non allen ©eiten ber ©tabt p , namentiici) nmn ©üben, Seften unb Often; üjr 3iel ift entweber ber iSaijnpof in £iegni| ober eine ber grofjen ^anbeföfirmen in ber ©tabt, bie alie§ ©emüfe im großen auffanfen, um es> wieber 511 üeriaufen.

linbfaumbat in ber 97acbt bie Ufa „ein§" gefctjtagen, ba reifen wieber lange Sagenreiben tiom Oorfe p r

©tabt, wieber finb bie fwben Snftenwagen belaben mit benfeiben ©emüfen. OieSmal lenfen fie alle p r Siebfrauen»

fircfje in Siegni| ober p m feuert Sege bi«- S ort halten fie unb barren beim ©djeine ber trüben Saterne ber Säufer.

Oie laffen nidjt warten. finb ^änbler, bie gegen 4 unb 5 Ubr morgens auf bem fßiane er»

fcbeinen, ba unb bort einige ißroben befeben, mit Itanbfdjiag bie Säufe fertigmacben unb baib wieber oerfcbwinben. @be bie ©onne aufgebt, finb bie meiften Sagen wieber weggefabren. Oer Sauer bat feine Saren 00m gelbe in (M b umgefept, unb ber Säufer öerfauft bie ernte in größeren ober Heineren Soften an bie Hausfrauen, natürlich wieber mit Serbienft.

g ft alfeS gut geraten, bann finb bie greife niebrtg.

gür ein ©cbocl ©urfen jatjlt wart bann nur eine SDcart ober nodj weniger, wäbrenb fonft bas Oreifacbe, ja Sierfadbe ohne iOturren gejablt wirb. Sbenfo ftebt e§

(13)

mit bem Staute unö mit ben anberen ißrobufteu bet Stecjni|er ©olbfelber.

Sßiele taufenb 3)?arf waubern auf ben Stegni|ei- SDMrften in bie Safcfjen bet Sräuter — aber glaubt nur nic^t, ba§ bag mütjelog uerbienteg @olb fei! $d) fagte fc^on, ba^ ein Stäutlein baju gehört, Sräuter p tjeiffen. 2iuf ©ebulb mirb bet Stautet gerabe oft geprüft.

S)enn fein Sieid] finb (Surfen» unb Srautfelber, unb bie motten mit (Sebttlb be^anbelt fein.

91m meiften bie (Surfe. @g gibt feine pjeite f^efb»

frud)t, bie fo empfinbfam märe mie bie (Surfe. ®a e§ nun bei nnferem nörbfidfien Sfinta gar regelmäßig im äfiai nodjmalS falt mirb (iDiamertnä, ißanfratiug unb ©eroatiug, ber 11., 12. unb 13. SOiai, finb bie gefürchteten „Sigljeifigen", bie oft genug nod) ©ig»

nabeln auf $elb unb fflu r erglänzen faffen!) merben (Surfen erft nadj biefem Termine aiifg f^elb gepffangt.

SBottte ber Sanbmann fie aber erft iötitte SOiai fäeu, fo mürbe feine ©rate p fpät treffen, ma§ fooief heißt, baß er für feine SBare meniger befäme als anbere, bie einige Sage ober SEodjen früher p r ©teile finb. ©r hilft fid) bamit, baß er bie (Surfenförner in fange Säften mit feuchten ©ägefpänen ober feudjter Soße ftecft, bie er bann am Dfen im .Summ’ hält, big eg möglich ift, bie jungen ißftäiiädjen ing ffreie ju bringen. Dber er gießt fie unter bem fchüßenben ©lag»

bacße beg Sufturfafteng (grühbeet»Säften) im ©arten, ben er genau nadj bem ©tanbe beg Sihermometerg lüftet.

©inb nun enblicß bie gelber bepflangt, fo beginnt bie ©orge erft. ©lüdlidj ber, beffen Ülnpflanjungen

(14)

ungeffört angefjen. Stritt ein S^ad^tfroft ein, fo ift bie 3)?ü|e non SCBoctjen baljin, unb bie Arbeit fann nod) einmal gemacht werben.

$n langen 9iei{jen erblühen nun bie fleinen ^ffanjen mit ben langen 9ianfen, unb ungebnlbig fann einer werben, fie^t er, wie langjam e§ mit bem 2fufe|en ber fdjtanfen, länglicfjen grüdjte gefjt. 33od) o^t genügen ein paar warme Pfäcljte unb einige mübe 9tegenfäIIe, um tanfenb unb abertanfenb (Surfen peröor^ugaubern.

Qm Quit fommen bie erften Qelbgttrfen in ben

§aubel, unb bann bringt jeber Stag eine (Steigerung be§ SlngebotS. Qft bie @rnte gar p reicplidj, bann finfen bie ißreife big auf eine ^albe Sftarf für ein Sd)ucf (Sinlegegurfen — unb bag ift ein fd)Ied)teg Sirinfgelb für bie tiiele Sftüfje, bie Fluglagen unb fiöfjne, bie ber Sräuter ju leiften fiatte. @g ift in ben Ie|ten Qa^ren norgefommen, ba^ bie träuter

ganje Sßagen wieber mit nad) |)aufe nafimen, „lieber uerfdjenft alg nerfdjleubert", fagte ein anbrer unb warf ben Qn^alt eineg gangen, mit (Surfen belabenen SBageng auf bie Straffe — p r Qreube ber Sinber unb ber Sinnen. £)a fic§ in folcfien Qällen bag Slbnepmen uidjt lopnt, pflügen niele bie (Surfen einfad) unter.

Stuf einem (Sute bei Siegnig fal) id) nor einigen Qafjren, wie gange SBagenlabungen reifer (Surfen, bie fc^on gelefen waren, wieber auf bag Qelb gefdjüttet würben — man fafj fie einfacp alg SDüngemittel an!

diatürlicp ift eg bem trauter audj nic§t redjt, wenn gu wenig (Surfen angefjen. Stber immer nod) beffer alg guniet! ®enn auf ben SJiarftpreig fommt alleg au.

(15)

®te §auźfrau Ijat fretHdj anbere ®eban!en. @i'e

3af)It ntdjt gem 15— 20 Pfennige für eine ©cfjäl*

gurfe, fte l;at am liebfien, wenn fte für 30 Pfennige eine ganje iWaubel erfteben fann. glücEt it)r aber, tute gefagt, nur in ben afferbtßtgffeu ^afjren.

p r gewobnlicb satjlt man für ein ©ctjoä ©nlege»

gurten 60 Pfennige bis 3 Sitar! unb für ©c£)ät=

gurfen 2 — 4 Sitar!. Staturgemag fc|mant'en bie greife nadj ben ©ntmiifhtngSjeiten; gu Anfang ber Siegnt^er

©nrfenfaifon p filt man im SHeinfmnbel für eine ®urfe 15 Pfennige, fpäter betommt man für 15 Pfennige naljep eine Sltanbel.

Slefncbt man um biefe g eh eine ber Siegni^er träutereien, fo fpürt man ben ©urtenbuft oft fdjon non großer SOßeite. ^ ft etwa SJtarfttag in ©idjt, fo finb alle |>anbe befctjäftigt, bie eben Dom gelbe herein»

gebrachte @rnte gu fortieren: forgfam werben „© ^ä le r"

unb „©inleger'1 unterfdfieben; prüfenben ISIiiJs ermifjt non p i t p p i t ber trauter ben in StuSfidft fteljenben

©rtrag, ber natürlich bann um fo höher ift, je gröfjer bie p l j l ber „©djäler" ift.

Stur ein Heiner Seil ber ©urfenernte bleibt in 2iegni|, baS meifte geht nadj auswärts, namentlich ftnb SBerlin, SreSlan, ©orlih, ^irjdjberg ftänbige 3lb=

nehmet’, beSljalb ift in ber ©nrtengeit ber 2iegni|er IBahnhof tagelang belagert oou Sranterwagen; lange Steihen gefd)Ioffener ©üterwagen werben mit hunberten

@chod ©urfen gefüllt. ŚlhnlidjeS fiefjt man im ^erbft gur Ifeit ber trauternte. Sie ©egenwart neigt bap, bie ©urf’en gugunften be§ trautes p oerbrgngeu;

(16)

©cfjttuerigfeiten madjen Betbe, aber bie Srauternte ift bod) immer nod) fidjerer alg bie ©urfenernte. 35or allen Singen finb bie Srautpreife nid)t jo jtarfen

@djwan!nngen unterworfen wie bie ©nrfenpreije.

Sßa§ nic^t auswärts abgeje|t werben fann, wanbert in bie großen Siegni|er Sinlegeręien, beren in ben fe|teu Qa^ren mehrere neu entftanben. Siefe taufen (Surfen, Eraut unb anbere ©emiife in grofjen iDtengen auf, um e§ frifdj ober „eingelegt" weiter ju üerfaufen.

Sltan fiat e§ in ber .gerftellung ber berühmten „faurcn (Surfen" unb bes „ ©auerfraute§" mittels moberner (Sinridjtungen jiemlid) weit gebradjt. gefdialjen faft alle Sätigfeiten babei mit ben jpänben, fieut ift bie 93erül)rung mit ben §änben auf ein SHinbeftmaß fjerabgefe^t. 2Jtan ^at befonbere SDtafdnnen jum Steinigen ber (Surfen, jum 3Bafd§en bes trautes, fowie jum @d)äleu ber (Surfen unb junt Geinfjobelu bes.

trautes. Stiefenfäffer bis ju 2 0 .ß™11161' Snljalt nehmen baS gehobelte tra u t auf, baS and) auf auto«

matifdjem Sßege gefallen worben ift. Ungeljeure tellereieu unb Sagereien bergen bie Vorräte für ben S inter unb fommenbes ^rüljjaljr. Senn bie Slnforberungen au ben Siegnitjer (Semüfegrogljanbel werben toon $af)r gu

^ a ^ r bebeuteuber. ^ n S3erlin, in ber Stfjeinprotoinj, in Seftfalen unb in anberen Sänbern Seutfd)lanb§

unb bes SluSlanbeS, wo man eine „©aure" unb

„©auerfraut" p m „©isbein" 31t fc^ä^en wei§, fennt man bie Siegni|er ffabrifate redjt gut, unb nidjt nur .fpänbler, and) ißrioate laffen fidj immer meljr gange gajifenbungen fommen. —

(17)

®er d hif von Sięgnij als einer dränier ft ab t fiamnu nidjt erft au§ jiingfter ^eit. ©Ąon au§ bem 14. ^al)r»

ijunbert wtffeit wir, bg^ auf bem 91ittge ein befonberer trautmarft ftattfanb. ®amal§ fdjon wirb al§ etne§

ber .^auptprobufte außer ©etreibe unb Dbft ©emüfe aller ?(rt genannt, befonbers graut, ^wiebeln, (Srbfen, SOZoßn. Sine gewiffe SSerüpmtßeit erlangte, um ba§

pier balb an^ujcßlicßen, bte Sieguiper Plöte, ein |)anbels=

gemädjS, baö bie SBolleweber jum färben ber SBollen»

tiieper uepmen. £iegni| befaß barin ein 23orrecßt, unb Sproniften beriepten, baß bie al§ ©epeimniS bepdnbelte pjflanje naep SreSlau erft 1507 burep ®iebftapl (aus

einem Stegniper ©arten) gelangt fei.

fjriebrtcp ber ©roße, ber ja anregenb unb an»

cifernb ganj ©cplefien neu belebte, gab fiep alle iDJüpe, in ber Siegniper ©egenb antp ein Srfapmittel für ba§

teure, au§ STnttelamerifa bezogene ^nbigo peimifcp gu maepen. 3)tan nerfuepte, e§ burep Sßaib ju erfepen, bie SSerfucpe mißlangen febodp.

Sin anbermal «erpel er baranf, © a fra n jw ie b e ln bei Siegnip anpbauen. PJeit 300 Salem llntoften ließ er 50 ©cpeffeln folcper ,QnneM n au8 Dfterrcicp fommen, fpäter noep jweimat folipe ©enbnngen; fie würben angebaut, aber ba§ Snbe war aueß pier glatter iKißerfoIg, weniger, weil ber iSoben niept getragen pätte, al8 weil er bei ben Sanblenten fein 33erftünbni8 für feine S3emüpungen fanb.

Srft ber Sieu^eit war e8 norbepalten, ben ©emüfebau fo foloffal augjubepnen, wie er peute bewunbert wirb, ipeibegegenben, bie nor einem Qaprjepnt noep nur

(18)

loggen unb Kartoffeln gogen, ernten tjeute Kraut unb (Surfen niaffenfjaft non großen gfädjen, bie mit affen Hilfsmitteln ber mobernen gelbbefteffnug p r ^rucfjtbarteif gegwungen werben, dßätjrenb früher nur bie affer»

näcfjfte Umgegenb non Sięgnij Krautereibetriebe ^atte, ift |eute ber fRabiuS ber (Srftrecfnng beS ©emüfebaueS auf 25 Kilometer im Umfreife oerfängert. ®urc|«

fdjnittficf) werben je |t 1300 Heftar mit (Surfen unb 500 Heftar mit Kraut beftelft. ©aS SSerfjäftniS wanbeit fic| aber, wie bereits bemerft, pgunften bes Kraut=

betriebeS. 3)?an beziffert bie fja|reSernte gegenwärtig auf runb DJciffionen ©cbocf (Surfen unb 300000 Rentner SBei|fraut.

Sßiff man einen ungefä|ren 3fn|aft für ben Umfang be§ ßiegni|er „(SofbgewinneS" |aben, fo mn^ man fid)

3 a|fen üor Sfugen fü|ren, bie ben SSerfanb mit ber S3a|n betreffen. f];m f}a|re 1910 würben oerfenbet:

267 140 Rentner grüne (Surfen,

106 720 ©anerfraut unb ©aljgurfen,

56 500 ^wiebeln,

98 860 Kraut,

17 0 2 02Äo|rrüben,

14 340 uerfdjiebeneS (Sritujeug,

25 100 Kartoffeln,

585 680 Rentner.

Sfffo runb 6 0 0 0 0 0 3eutner. ©e|en wir für beu^entner ganj niebrig bfo| 2 yjfgrf an, fo finb baS 1,2 SÜHIfionen OJiarf ^a|reSertrag — gewijf eine (Sofbernte, bie ber üfebe wert ift. Saben wir je 300 Rentner in einen

(19)

@tfen6n£)nwagen, fo braunen wir jur gortfc^affung btcfcr Saften nidjt weniger afó 2000 Sßagen ober 100 3üöe 3U j e 20 Sagen!

S id ) regen b rin g t ©egen!

&o(}lc in $$kfie\u

(gegenwärtig werben in @d)Iefien Safferbauten er=

rietet, bie fpäter einmal alg Sultnrwerfe größter S3e=

beutung gefiriefen werben bürften. ®enn bie riefigen Serie non 9Jtenfd)en|anb, bie man im Saufe öon jetjn fj'a^ren in bie Silbwaffer fjineiugebaut tjat, finb in metjrfadjer ^in fid jt bewunbernSwert. ©nntal alg Sauwerfe an fid), alfo rein tedjnifd) betrachtet, unb fobann auch liac^ f^e bejweden.

bie großen l'lberfdjwemmungen nuferer fßroöinj im Qaljre 1898 fo großen ©djaben pgefügt haden, ba fam man auf bie f}bee, bem Übel ein für allemal abjuhelfen. SOian erbaute S a lfb e rre n unb (S tau w e ih e r, bie bem anftürmenben ©ebirgswaffer Unterfunft bieten, e§ fammeln, bi§ man es gemad; ju Sale taffen fann, ohne bah bie gelber jerriffen unb bie ©örfer gefahrbet werben.

©amit oerbinbet man nun gletd) einen jweiten

^wed, ber fich attmählid) ju ungeahnter Sebeutung entwidelt: man tierwanbeit bie Sraft angcftauten SafferS in ©feftrijität, mit ber man befannttidj teudjten unb arbeiten fann. ©o wirb ba§ Saffer ju r „weihen

Sohle".

(20)

Sie meiften imb grölten Salfperren erhalt ba§

glu|gebiet be§ ©ober. Ser ift famt feinen 9leben<

ftüffen, ittSbefonbere bem Q u e is , ein wilber ©efelle;

brnnt ge|t man i|m red)t |erj()aft ju Seibe. iftidEjt weniger als 8 Salfperren be^w. ©tauweifier bebommt bie ©ippfdjaft ber 33oberflüffe.

@in foldjer ©tauweitjer ift im mefentlidjeu ein aus

©teilten erbautes ftarteS 3Be|r, baS bie fjeranbraufenben fluten auf|alten unb langfam ablanfen laffen fall.

KatürlicE) muffen aucfj bie Ufer in ber 9Mt)e ber

©perrmauer befeftigt werben, wenn nidjt bie Sbatnr burd) Reifen bas fcf)on beforgt pat.

Sen erften 3 aum ^gt man iljm fdjon bei S3udj = walb im Stiefengebirge an. Ser im Qnettgebiet erbaute

©tauweitjer jeigt eine 14 Bieter |of)e unb 230 3)leter lange Salfperre, bie über 1 ÜOUHion 3Karf gefoftet pat. Saburd) fonnen fjinter ber Stauer, in bem fo=

genannten ©taubeden, 2 üDMionen Subifmeter Sßaffer prüdbe^alten werben.

Sie gröfjte unb widjtigfte Salfperre ©djIefienS ift bie p lüiauer im Sober, ©ie ift ba erbaut, wo ber Sober ein Snie madjt, unb wo bie gelfenufer eine tiefe gtufjrinne bilben. §ier fperrt eine SKauer non 270 Scetern Sänge unb 60 Metern §ölje einen langen Salleffel ab, ber gefüllt 50 3)2ilIionen SubiU meter Sßaffer auf^ält. iliatürlid) muffte, wo foldze SBaffermaffen abpfangen finb, pier befonberS ftarfes ÜJiauerwer! erricptet werben: 250000 fhtbifmeter fOiauerwerfSmaffe finb oon Ufer §u Ufer aus 3?els=

geftein aufgericptet worben. Somit pat ©cplefien

(21)

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ffiiüIVt'rvt bei p m u r .

biegrößte £alfperre©eutfcßlanb^unb Europas, btefidj mit bengrößten Anlagen ber SSBelt, ber Sroton»

(22)

3 it gett)D:t)ttIi<ä)en fetten läuft ba§ tjeranfüefjenbe SBaffer bur<| bie am ©runbe ber Salfperre feitüdj an*

gebrachten ©rnnbabläffe ab. S)a§ finb etferne SJöfiren non 1,50 SOZeter ®nrct)meffer, bie man in ba§ fjelfenufer hineingebaut h^t- ©ie mönben ö o r ber Stalfherre in ben g lu f.

Sei ^)od)Waffer fann bas h0Ch3efite9eIte SSaffer auch nDI$ Sodjer im oberen Seile ber @:per5>

mauer abftie^en. Sn ber Salfperre bei Sbianer tjm man faft gehn Qahre gebaut; 1903 mürbe fie in Sngriff genommen.

f^m Siefengebirge, beffen ©emüffer jum Sober eilen, finb © ta u m e ih e r erbaut morben: bei © rü ffa u im lieber, bei © rb m a n n s b o rf in ber Somni|

(3 SJiiüionen fubifmeter gaffungśraum), bei § e rtf cfjb or f im fpeibemaffer (4 9JJiltionen ^ubif'meter gmffuKQ^

raum), bei Stöarmbrunn im ^aden (6 SSiHionen fubümeter gaffungSraum); ferner fommen noch h m p bie Salfperren im Q u e isg e biet, niimliih bei Triebe*

berg im Sangmaffer imb bie Salfperre bei SJlarH iffa.

Sie Salfperre bei Sftarfliffa ift bie jmeitgrbhte

©dhfefienS; fie mürbe in ben fahren 1901 bis 1905 erbaut unb hat 15000000 Subifmeter fJaffungSraum.

Sie ©perrmauer ift 130 Steter lang bei 45 Steter

§öhe.

©o pgeln n i^ t meniger als 8 Salfperren unb

©taumeiher allein bie Soberflüffe.

?htj3erbem beftetjen fchon 2 ©taumeiher im S a |b a ^ * gebiet, unb §mar im © teinbad) bei ©ihönau unb im 9?f$r£borfer Staffer bei S o tfe ntja in .

(23)

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[[n- F ried eb erg.j^.

(24)

$ it DberfcJ)feften finbet fidj etu ©tautueiljei; bet S trnolbgborf im ©olbbad^, einem ^uflu^ ber au3 bem Mttiaiergebtrge fommenben ^D^enpIo|; er fa§t

2 1/ 2 SJitffionen tubifmeter SBaffer.

®ie (S ra ffi^ a ft © lai^ t)at au^ reifeenbe, ge<

fai)rltd}e gliiffe, ba fie rafdj ttom ©ebirge ind Sal eilen. @in größerer ©iauroeit)er ift in ber S ölfel Bei S ö lfe ld g ru n b erbaut, beffen 30 Bieter tjoije iOtauer 900000 ^ubifmeter SßJa^er anftauen bann, ferner ijat man ber SDtotjre, einem iJ'tebenfluI ber gefürchteten Sanbecfer Siele, einen fteinernen Stiegel eingefügt; biefer bann 1 SDtiltion Snbümeter SBaffer auffpeidjern.

^ t ift man baran gegangen, and) in ber 2ö e if t r i|

oberhalb <S($meibni| einen ©tau ju errichten. Seiber mirb babitrcff bad fdjöne ©chlefiertal üernid)tet werben.

■8 ättittionen Snbifmeter ©taninhalt wirb biefe Ie|te ber 13 Snlfperren ha6en, unb faft 4 SDtillionen SJtarf wirb ber Sau boften. S)ie ©perrmauer wirb am gnffe 29 SOteter bid fein.

SJtan bann bie ©tauwei^er unb Saifperrett mit

^iigetn üergteidjen, bie ben fdjäumenben Stoffen angelegt werben, bereu ungeftüme Sraft fo oerberblidj werben bann. ift alfo in erfter Sinie ber © djit^jwecb, ben man mit ber tperfteftung fo umfangreicher Sauten im Singe bjat. ift beffer, fo urteilt man, bfftibbionen für georbnete .g 'w ie 1) hei'P9e6™^ ungejäbilte

1) SJian Wirb aucf) baju übergeben muffen, wie gegen bie SBafferggefapr, fo autp gegen bie g e u e r S g e f a b r gang anbere SDlaftnatjmen ju treffen, als bie gang unjulang»

(25)

guppitut ön- © n lfp rrc la-t |ttnrlUt||tt,

läggy:

Oiiu’iTiljuttt öev $p£rrnuuu’r.

Itii)en geuertoeCjren auf bem Sanbe barfteßeu. W an Inirb namentticf) bie äßälber fdjüben müffen. SSielCeidft ift ein W ittel in bem Stuto gegeben.

(26)

Sffłittionen an |ja6 unb ©ut Beftänbig anfg @^)iel 511

fe|en.

Slber man §atte non oornljerein and) einen anberen

^med im Singe, at§ man baran ging, £alfyerren ju Bauen. SJian fjatte mimlid) Balb baran gebadjt, bie äBa|)ermaßen, bie burd) bie Sperrmauer augeftaut werben, jur (Srjeugung eleftrifdjer tra ft gu nerwerteu.

S)a§ mit großem ®rud unten anfommenbe SBaffer, ba§ gum SiBftuß Beftimmt ift, fteüt eine traftquelie bar, bie man nur aufgufjalten unb gu regulieren Braudjt, urn fie für praftifdje Sirbeit oerwenben gu fönnen.

3u biefem ^wede werben bie SBaffermaffen Bei S J la rlliffa in 5 Turbinen gebradjt, bie je 700 ißferbe=

fräfte (PS) entwideln; ba§ ergibt 3500 PS. ®ag ift aflerbingS bie §öd)ftieiftuug; für gewoßnlid) fommt, weil wir ja nicfjt fortwäprenb |)od)Woffer paben, weniger

|erau§, 1500 PS im Surdjfdjnitt nämlid). Sei üJiauer werben 4 Turbinen in Sätigfeit fein, beren jebe 1800 PS entwickelt, gufammen alfo 7200 PS, für normale feiten 3000 PS. Unb nun benft eud), baß man bie Beiben traftqueHen üereinigen könnte, ba§ ergäbe 4500 PS für gewößnlid) unb 10700 PS bei fpodjwaffer.

®iefe SBerbinbung ift wirklid) oorgefeßen, unb e§

wirb ein eiugige§ rieftgeS ©lektrigitätswerk werben.

pat aud) fdjon feinen tarnen; e§ wirb ßeißen:

„@Iektrigität§werk be§ fßrooingialoerbanbeg ber ißrotiing Sdjlefien."

Unb wa§ wiü man mit ber oielen ©lektrigität am fangen? ®a§ eben ift bie ^auptfacße für uu§. Si§

(27)

je |t formten mir Moft rote man hie $raft eräugt; nun molten mir fetjen, mie fie oermenbet mirb, mit anbern ©orten, mie man am? ©affer StrbeitSfrafte geminnt.

© er tjeute in bie 9tat)e non SDtarltiffa ober ältauer fommt, gemaf)rt auf groffe ©trecten, non Sorf gu S3orf, t)ot)e tDtaften in regelmäßigen Stbftänben aufgeftettt,

PnfiijtuEit im ©lelitriritätauiEvk Jier ©alfpcm in pnrbtiH'n.

bie ftarfen ©faßten 'at§ ©räger bienen, ©eßt man einmal einer fotcßen Seitung, bie oft querfetbein füßrt, nacß, fo gelangt man ftet§ in ein ©orf. ffSaßt man gut auf, fo fießt man, baß bic fieitungsbräßte ju einem Keinen §äuscßen füßren oon turmartiger ©eftalt. 2lu§

biefem fommen fcßmöcßere ©räßte ßerau§. Unb biefe füßren batb gu einer Sauernmirtfcßaft, Batb gu eine«1

(28)

©aftfjau!§, f)iev 311 einer [faBrif, bort 31t einem ißrioat»

mo|n§aug.

©ebt, alte bieje mit ®rät)ten »erbunbenen ©teilen finb 3Ibne§mer ber eleftrifcljen Sraft. ©ie Be»

gafilen bafür unb Bonnen nun eleftri)d) fodjen unb lenkten, brefdjen nnb fdjneiben, fui’3, ode möglii^en Arbeiten burdj eteftrijdj betriebene 2)tafd)inen üerridjten lafjen.

SInf biefe SBeij'e finb Ijeute fc^on gang abgelegene

©ebirggbörfer ju eleftrifdjer Seleucf)tung gefommen,

^Bauern brefdjen eleftrifd), ©afünirtfdjaften, bie bisher nur bie Petroleumlampe Bannten, erftraf)Ien im blenbeuben

©lanje bed „@[eBtrifdjen", xmb eine fJabriB nad) ber anbern fangt an, eleBtrifd) ju treiben. 9Iber audj Bleine ge=

toerblictje betriebe nehmen bie (Gelegenheit mabr: Slifdjler, 3)recbfler, Siftenmadjer, Söttdjer u. a. m., fte alle Bönnen ihren Setrieb eleftrifieren. 2Sor aüen Singen aber hat bie Sanbmirtfdjaft ben nie geahnten Sorted, ihre tnafcbineßen Setriebe, wie bag Srefdjen, ^einigen,

©ieben, ©i^neiben nfw. auf bem Sßege be§ eleBtrifchen Setrieb es jn bewirten.

© 0 werben oon Starfliffa unb SOBauer au§ foI=

genbe fünf Sreife mit eleBtrifcher Energie oerforgt:

Sauban, Söwenberg, tpirfcffberg, S u n jla u — (Golbberg — §at)nau unb © i^önau. Sag finb 3m fammen über 3900 Quabratfilometer glädie mit 365000 ©inwoljnern, benen bag ŚBerB gunnge Bommen wirb, ©päter fod au<h ber treig S ię g n ij nod) an=

gefthloffen werben.

(29)

DB man bie Dalfperre im Sßeiftritstal fpäter auc^

wirb au§mt|ett jitr Srafterjeugung, i[i je^t nod) md)t be!annt, aber maijrfdjemltdj.

©dEjIefien ift alfo bui'd) bie Piot ber Überfd)memmungen etjten§ p großen, feltenen Sauwerlen gefommen, jmeitenä p bem großartigen |iodjwa^erfdu|, unb e§ |a t britten§

eine neue Staffel auf ber Seiter beśs inbuftrietten gort»

fcfjritt§ erflommen.

toiö e§ tjier balb anfügen, baß allmäplic§ bie ganje ißrooinj „ elettrifcß" werben wirb, ütußer ben genannten GsleftrijitatSWerfen p S D ta rtliffa unb dJcauer finb nämlict) fcßou einige anbere ©rftrisitätswerfe in Sätigfeit, bie burd) fogenannte „Überlanbleitungen"

eine größere Umgebung mit biefer mobernen tra ft üerfeßen. So befinbet fid) fißon feit längerer geit in (Sidjberg am Sober eine traftanlage, bie 25 Silometer weit burd) bie Sreife Sagan, fjreßftabt bis ©riinberg reidjt, um ßier in oerfdjiebenfter SIrt in Sßirdfamfeit p treten. ?tucß bie Stäbte Siegniß unb © logau fjaben ©lettrijitätswerfe, bie aderbingS nordäußg nur für bie ftäbtifdjen Ibneßmer berecßnet finb.

Ü b e rla n b p n tra le n beftnben fid) an bem ber Stabt ® ö rli| geßörigen Sraunfoßlenwerfe bei ißensig;

ferner ßat bie Saufiß ein (SleftrijitätSwerf, namlid) ein SBafferfraftwerf an ber Müßte bei ® elSunb eine!Sampf=

turbinenantage bei S fdjö ß e ln , p bem nod) bie dteferoe»

Sraftwerle p äBeißw affer unb p M u s fa u fommen.

© n großes ©eftrijitätswerf ßat bie Stabt SÖSalbenburg, bas ber ütieberfißlefifdßen Steinbaßn^

Stttiengefettfcßaft geßört; eS üerfießt fd)on 5 Stäbte unb

(30)

75 ®örfet bet greife Snlbenburg, ©friegau, @ct)Wetbni|, Sanbeś^ut wnb 33oI!enf)ain mit Sleftrijität unb entfaltet bereite ein 97e| öon 260 gitometer Seitung.

©röjfere ©Ie!trijität§mer!e mit Überlanbleitungen befinben fidj ferner in 2:fd§ed§ni| für ben Sanbfrete S3re§Iau unb 3 a6orge unb ß^orsom bei ® Ie iro i|

für ben gröfjten Seil beg oberfdileftf^en Qnbuftrie»

gebieteg. (Sg ift eineg ber gröfjten Sßerfe ®eutfcf)Ianbg unb tjat 25000000 2Karf ^erfteßunggfoften üerurfacfjt.

@o finb ^ente fd^on 7 bebentenbe Zentralen in

©Ąlefien norbjanben, bie bag Sanb mit eleftrifcfjer graft nerforgen — bie roeifje gobjle bürfte in jebin Qatjren in ber ganzen jßroömä fjerrfdjen, unb oor allen Singen bürften bann alle größeren Serie ber fynbuftrie nnb ber Sanbmirtfcbaft nur clcftrifd) arbeiten. Senn au^er ben genannten finb Überlanbjentralen für bie greife

@agan, ©orau, fyreijftabt, Siegnig, ©logau geplant.

®ig ing ©ebirge hinauf llettert ber elettrifc^e Quirle, unb er erhellt bie abgelegenften Ipeibebörfer — bag ift in Saljrljeit ein ©iegegjug, ber ung in Srftaunen fegt. Sag ift et mag 97eueg, wag frühere .Qeta nid^t gelaunt Ijaben, bag ift bie tperrfcgaft ber weißen goßle!

^ n einem Sorfe woßnen 100 ÜJlenfdjen; 88 gegoren ber Sanbwirtfcßaft an, 10 bem fpanöwerf, 2 ber f^nbuftrie. S er finb biefe ^wei? — ffig finb jwei funge Seute, bie feit »origem Qnßre in bie benachbarte

(31)

S iegelet arbeiten gefjen. S ort fommen täglidj an 40 Seute au§ ber iftatfibarfdiaft jnfantnten, unb üjre Seiftung finb

®orf ift faft ganj Ianbtoirt^aftlic§ tätig, nur wenige ©orfbewofiner befd)äftigt bie Qnbuftrie.

^ n f iie g n i| Wotjneu 66000 SDienfctjen. ©atwn finb allein über 14000 in ber $ n b u ftrie tätig, ©ie üerbienen i^r Srot ate Arbeiter ober ©eamte ber nieten Keinen unb grofjen g a b rife n unb fabrüä^ntidjen Sietriebe, bie in ber ©tabt gibt. 2)a finb fjabrifett, wo SJiafctjineu, SJföbet, SUnfitinftrumente, Sotlwaren, Äteiber, ©eife, Safe, Slrot unb uoc^ mancfyeg anbere tjergeftetlt wirb. Sie ©ctjornfteine rauben Sag für Sag, Sag für Sag wotten bie Saufenbe arbeiten, um ju leben! ®a§ ift bie Qnbuftrie.

grütjer gab eg weniger ranctjenbe ©c^ornfteine atg

■^eute. Sie fjubuftrie wirb mit febem Sage großartiger;

Ziegeleien, Sampfmüßten, 5Kafd)inen=, SBoIIwaren», SDtöbeK, (£f)emifatien= ufw. Gabrilen entfteben wie Slumen auf ber SBiefe. Knfere fynbuftrie wM)ft!

©cßlefien ift peute fcßon ein an f^nbuftrie reicpeS Sanb.

Sranßen am SSalbranbe liegt magerer, trocfener

©aubbobeu. S3ig oor fünfpunbert f^apren ftanb Siefer=

watb barauf, gerabe wie peute nocp ringgum. Samt pat ber Sanbmann Sartoffeläcfer baraug gemacpt, bie er ßeitweife mit Stoggen beftettt. Ser wirb aber nicpt gum beften. SSor gepn fjapren taufte ein unter»

nepmenber SJtann ein großeg ©tücf biefeg Stderg mit bem weißen ©anbe unb erbaute barauf eine Z^beteL

(32)

@r ftellt aus bem ©anbe unter Berwenbun'g non Sal!

giegelartige Saufteine Ijer.

@o {jat berjelbe SSoben im Saufe ber Qa^r^unberte breterlet 3 We<Sen gebient; juerft al§ SffialbBoben, bann ais Stder, jute^t at§ SUtaterial für bie © te in * in b uftrie .

Qe|t raudjen jwei Ijofie ©djornfteine bort, mo früher nur Stefern, gnte Sartoffetn unb fct)tecf)ter Dtoggen mudjfen.

Qn ber §eibe bei ©agan liegt ein STeidj. g-ifdje gab eg barin, bie fdjmed'ten ben §eibebewol§nern; ba tiaben fte gifc^judit getrieben, inbem fie bie Sufdje regelmäßig abfingen unb neue 23rut einfe^ten. 23or ljunbert ^aljren fam femanb auf ben ©ebanfen, ben

©anb, ben f)arten üeSartigen ©anb am Ufer, ja ©IaS ju ft^meljen. entftanb eine ©laSljütte am 2:eidje.

feilte ift es ein großes © la s Jütten wer f. ®aS braud)t ben ©anb, aber and) bas Sffiaffer, nnb f^ifdje gibt e§ nun nidjt meljr in bem Seidje.

^ n Dberfdjlefien ßpgten bie Säuern beim ©efange melandjolifdjer Sieber ben mageren Soben —• nodj nor ljunbert ^atjren. §eute fennt man bie ehemaligen gelber nidjt mehr wieber. .freute ftefjen nngählige ©ebäube, lauge Jütten nnb Öfen, ©djornfteine unb Sßoljnljäufer bort. SEBaS ift injwifdjen gefdjeljen?

Siian ijat bie @rbe nach ©djätsen, ©rjen, burdjfudjt,

@ifen unb 3ura gefnnben. ®a hat man nadj unb nadj Sergmerfe angelegt, |)odjöfen gebaut, in benen bie Srje gefchmoljen werben, unb ^abrifgebänbe hat man errietet, in benen ba§ Üioheifen unb bas ,3um

(33)

iierarBeitet werben ju ©tat)I, 33Iec§waren unb ^inf»

maren, ©o entftanb bte oberfdjleftfcĘie M d a tU ober 3)iontantnbnftrie.

£)te Ijentige fd)Iefijc£)e ^nbuftrie ift fanm ,t)unbert Q:at;re alt. ^rü^er fnrtoffeläcf'er, bie jwei, brei ^amilien notbiirftig ernährte, tjeute ^abrüwerfe, in benen an taufenb Sente befd^aftigt finb.

S)ie Q n b u ftrie inacfit bag Sanb fü r w eit mel)r SDienfdfen bewohnbar alg bie blo^e Sanb*

w irtfd ja ft.

Sßie nerfcfiieben bte inbuftrieUe Arbeit ift, fanu man fcEjon in jeber größeren fcfilefifdjen ©tabt feljen.

®a fertigt eine fyabrif ©djofolabe, eine anbere in ber^

fetben ©tabt ©dtjnufiftabaf; wo anberS finb eine pianoforte» unb eine Säfefabrü benachbart. Bierbrauerei ift fchliefjlidj ebenfo berechtigt, „^nbuftrie" jn (jeifjen, Wie bie „SĆBurft^abrif", bie mittels 3)amf)fs ober eleftrifcfier 3)?afct)inen atlertei SSurftforten herfteKt.

Sßie weit man ben Begriff „^nbuftrie" auggebefint hat, bafür gibt eg gerabe in ©d)Iefien einen mer!»

würbigen Beleg; man fpricht nämlich ÜDlt e'ner »^remben»

^nbuftrie", worunter alte einträgliche Befctjäfttgung um ber ©ommerfrifdjter unb Babegäfte wüten, bie ba§

©ebirge auffuchen, tierftanben wirb.

®ie menfdjenreichfte ©rupfte unter alten in ©djtefieu

»ertretenen ^nbnftrien ift ber B ergbau — ben rechnet man nämtict) auct) gut Qnbuftrie. ©S gibt in ©ct)Ieften nach ber Berufszählung oom Qaf)re 1907 im ganzen 317 bergmännifche Betriebe, in benen über 156000

(34)

^erfonen tätig ftnb. Unter bt'efer ftnb altein 149360 Arbeiter inbegriffen — eine ^afji, bie un§

einen ^Begriff gibt non ber 33ebeutung ber arbeitenben 35oI!§freife! ©otiiel toie 100 Regimenter ftefien im Sienfte be§ 33ergbaue§! ^m ©runbe genommen finb biefe Seute bie tägtic^en ©c^ö^fer aller anberen $nbufirie, benn oljne ^o^Ie — ftefjen alle Räber ftiK, l^ören bie

©djornfteine auf ju rauchen, mufj felbft bie eleftrifclje

©traffenbalm rulfen!

3 ur ^o|le gehört ©ifen; man fjat fiel) baran gemö^nt, Sol)Ie unb (Sifen in einem Sltemgnge p nennen — wie mag ba§ lommen? SBir leben in einer ©fenjeit. Qeber gweite ©egenftanb, ben §au§

unb |)of, Mclje unb SBerlftatt, ©traffe unb Sunft, Zedjnit unb |>anbwer! braunen, ift auä @ifen bergefteUt.

@rft luut ift bie Riefenlraft be§ GcifenS gum ©iege gelangt, ba wir eiferne ©dfiienen in bie Urwälber legen, eiferne SRafdjinen auf ben ^Berggipfeln unb unter ber @rbe oerwenben. @ifen braucht ber ©djubmadfer fo nötig wie ber ülrcljiteft, bie ^aitöfrau unb ba§

©c[)ul!inb! Unb wa§ wären unfere ©rfinbungen be§

®ampfeś unb ber ©eltrigität opne ©ifen! Qa fie finb gerabegu erft möglict) gewefen infolge ber Sifen-

^errfebaft.

@o gefeilte fidf ba§ Unentbeljrliclje gum UnenO beljrlidjen — ©fen gur Soljle! tofile unb ©fen gehören leute gufammen, unb wo fie beibe gufammen au§ bem SSau^e ber ©be ge|olt werben, ba gibt

Seben, fnnfelnbe§, ftraljlenbeS Seben — in ber ©be, auf ber ©be!

(35)

gU-beitsfttfll t o Itinuöftoefnbril? ffiö. § ü l n in giegntij.

(36)

©Rieften ftnben wir beibe ncbenemcmöer; Dber»

Rieften reicht m§> Sollen unb ©tfen, barum witrbe e§ ba§ fyeutige „^nbuftne=@djlefien", ba§ raucfyenbe, ait§ taufenb ©cfjloten Strbeit üerfünbenbe Dberfdjleften, in beffen S3ereict) bad Sieb and ungäljligen 9Waf(^inen Hingt: Arbeite, arbeite, arbeite!

SÖir |aben auf]er Sifen noiĄ anbere üKetatte, bie und bie @rbe barbietet: ©über, Siei — unb anbere SMaße werben tjerbeigetjolt and anberen ißromnsen unb and bent Studtanbe, fo Tupfer, ißlatin, Cuectfitber ufw. Sie gan^e SÖ'tetatßQnbuftrie wirb o nt an ^»ffnbuftrie. ®te aJtetattöerarbeitung befdjäftigt in @c|Iefien n i^ t weniger aid 60000 50tenfd)en, bie in 10000 ^Betrieben arbeiten, tpierju fommt bie fj-nbuftrie ber SDtafdjinen unb Q nftrum ente mit gleidjfalld 60000 Irbeitenben in 6000 SCäerfen! Unb bod) finb wir Jeinedwegd am @nbe ber ©ntwidlung, ja man tann jagen: erjt am Ülnfange. ®enn bidl)er Ijaben wir redjt eigentlid) erjt ind ®robe gearbeitet, o^ne an bie feinere Verarbeitung p beulen, ©o liefert Dberfdjlefien Ijaufitfädjlid) iRot)« unb §albfabrilgte für anbere ^nbuftriegebiete, Viel ©elb lönnte nod) uerbient werben, fattd wir und in ber Beinarbeit ent*

wideln, bie ütotimaterialien unb fpalbfabrilate, anftatt ben Verbienft für bie weitere Umarbeitung anbern ju überlaffen, felbft ju ben für bad Seben notwenbigen Beinfabrilaten »erarbeiten! Qebermann wei^, ba^ ein Rentner Iftoljeifen nidjt altjnniel ®elb loftet. Ver*

J) bon mons = „®er S3erg".

(37)

arbeitet gu 2ftefferfftngert ober tUjrfebern ober @taf)I’

febern ober ©^telwarett bringt er ba§ i a fmnbert»

fadje ein.

2(u|jerbem ift e§ Satfai^e, bafe bei nn§ manche 3trt ber SJłetailinbnftrie »oHftänbig fe^It, jnm Seifpiei gibt eS in ©cijlefien nidjt eine einjige ^abrif für eleltrifi^e iOiafciiinen, obfcEjon folcije Srtüel int Sanbe felbft in großen SJiengen gebraucht »erben. Sötr ^aben gabrifen für fdjwere 9Jiafd)inen, für Sofomotiöen, für @ifenbaljn=

wagen, ®amf)fmafctjinen, @ifen!onftrn!tionen unb Srüden, aber an ffabrifen für leichtere 9Jiafd)inen unb ^nftrumente fefilt e§ gerabeju. Sffiir Ijabcn »ofji eine bebeutenbe

©dfraubenfabrif (2trd)imebe§ in Sreslau) unb bet»

ffiiclsweife and) eine ÜBaffernteffer^abrif (SC.»©. norm.

SOZeinecfe in ©reelau), allein »a§ »iß bas befagen angefid|ts be§ großen ©ebarfe, ber fo gut wie an§»

fc£)[ie|Iid) non auswärts gebed't wirb, nämCio^ an ©djitg»

Waffen, DJhtnition, ©iefuoerfjeugett, @c§reibmafc|iiten, f^afirräbern, ©djnetbewerfgeugen, optifdjcn ^nftrumenten uff. hierin liegt nod) oieleS gelb brad), baS ber

©efteßung burd) eifrige ©d)Iefier Cjarrt!

Sie ©ifeninbuftrie ift ein ginb beS 19.f}aCjrC)unbertS;

eine anbere gnbuftrie ift weit älter in ©Rieften ju §aufe — bie S ie jtilin b u ftrie . £)aS ift eine Urüäter»gnbuftrie, bereu SCnfänge bis in bie älteften Reifen prüdreidjen; benn SBoße unb gfad)S gewann man längft, eCje man an SCoCjlen unb (Sifen badjte.

gm ©ebirge ^at man bereits im üJattelalter feine SeinenWaren Cjergefteßt. ganer, fianbeSCjut, |)irfc§berg waren einft berühmt als SCßittelfmnfte ber Seinen»

GlcumtS, ®er ©c^Ieficv mt ber StrSeit. I I . 3

(38)

inbuftrte. g-riebndj ber ©rofje, ber ©cfjJefieix gur erften inbuftriellen Slüte brachte, "fjat gerabe ber 2BotI=, 23aumwoII= unb £einen^nbu)'trte feine befonbere gür?

forge jugewenbet. ®te grofee Uminalgung in ber f^abrifation, ineldie burd) bie ©rfinbung ber 3Jiafd)inen lerüorgebrac^t würbe, ftürgte gwar ben alten ©fńnnftutjt, aber groß unb bebeutenb ift biefe fgnbuftrie ßeute nod), unb fie nimmt, je meßr fie ficĘ) ber mobernen ^Betriebs*

weife anfiaßt, nocfi an Sebeutnng gu. 9tur bie $ud)=

madjerei, einft non fo großem 9tnfet)en in Siegniß,

©olbberg, Sunglau, f]3ard)Wiß, .gjatjnau, Sauban, @rün=

berg, ift gtemltd) emgef^Iafen, mit SCuSnaßme toon

©rünberg, wo fie immer nod) eine Stoffe fpielt.

§Iber bie anberen .Qttwiff6 ber Sejtilinbnftrie finb in ©cßlefien feft eingebürgert; fo ßaben wir 59 betriebe für Sföoffbereitung, 78 ^tadjgröftanftalteu, 10 ©eiben*

ffnnnereien, 47 355offff)innereien, 111 gladiS* unb |)anf*

ßed)eleien, 68 23auinwofffpinnereien, 157 ©eiben*

Webereien, 827 SBoffwebereien, 100 ^Betriebe für

©ef3fiid)fabritation, faft 6000 Seinenwebereien, 2300

©aumwoffwebereien, 1105 ©tridereien unb ffßirfereieu, 77 SBofffärbereien unb =bruc!ereien, 62 Seinenbleidjereien unb *färbereien, 363 ©eilereien unb fffee&Iägereien, 43 ©etriebe gur f^abritation toon 9te|en, ©eget unb

©äd'en, 17 Setriebe für ^itgwaren u fw .— im gangen weit über 13000 Setriebe, in benen weit über 80000 SÄenfdjen befd)äftigt finb.

§eute nod) betiorgugt biefe $nbnftrie ba§ ©ebirge unb ben ©ebirggranb gu itjrem ©iße. ©o finb eg toor allem folgenbe Orte, bie eine namhafte ©ejtilinbuftrie

(39)

35 —

tix @c^[e]'ieu auf^uweifett Mafien: SeD&fcpg, ^eid^enBacf), Sangenbtelau, ^ßeterswalbau, ^etlau, SBüftewalterSborf, gretburg, £anbe§i)ut, fiirfdjberg, ©retffenberg, Saubait, Sięgnij — aber aitd; ©agatt itnb ®rünberg.

g-rü^er, al§ man faft nur eM)eimtfc§e SBollc unb

^lacf)!? rerwenbete, fonnte man fagen: S)ie % ąi\U tnbu|trie ift t)ter bobenftänbig. Qe|t trifft bas nicEjt mefjr

§it, beuu mir »erarbeiten fjentjutage meift SSJotte unb gladjS »am StuSlanbe.

®a§felbe laun man » d u ber |)o l§ tn b u ftrie behaupten. Stud) fie war früher bobenftänbig, inbcm fie in ben großen SBälbern genug Siatjrnng fanb. SÖottte bie fpotjinbuftrie beS pentigen ©dilefien Iebigtic§ »mn fctjlefifc^en |)oI§e leben, bann märe eg um nufere SBätber binnen furjem gefc§e^en. SSietme^r

»erarbeiten mir ^eutptage tjauptfäctjlid) |)öljer, bie aug öfferreid)«Ungarn, bUtfjlanb, ©tanbinaüien, Stmerita ufro. bejogen merben.

Unb mag t)at bie §oI§inbuftrie atteg §n tun?

Qn feber ©egenb Sctjlefieng gibt eg eine ober mehrere @ägemü|Ien, bie lange Saumftämme in Sretter unb Satten §erfcf)neiben; jatjlte man bocp 1907 nicpt meniger alg 796 foldjer Setriebe. ®robe |)oI§maren, giften, Oeftetle ufm. ftetten 877 Setriebe tjer, 3)?öbet merben in 905 Setrieben angefertigt; 866 Setriebe ftefjcn int ®ienfte ber Sautifdjterei unb ißarfettfabrifation, 19 gabrifen fertigen Sittarbg, 55 ©arge, 23 ipolj*

rottuben, 22 ©piegeU unb Silberra^men uff; .ßitfllt man au^ bie 5392 Snfctjler, 1233 Söttc£)er, 1594 Sorb*

maeper, 723 ®rect)fter, 201 ©tod» unb ©i^inumactjer

3 *

(40)

iiitb fdjfiefjlidj nodj ade anberen betriebe §111311, bie tierarbeiten, fo ergibt ba§ im ganjen 13682 93e=

triebe mit runb 1 0 0 0 0 0 93efd)tätigten — lauter arbeiter!

Hub bod) ift bamit nod) nic§t adeź, mag § o lj braudjt, genannt. ®enn bie moberne tun ft unb Se^nif fertigt aug .gmlj audj ißadier; ja, bag meifte ißafiier ber © eit ift nidjt aug Summen, fonbern aug tpolj l)ergeftellt. S ir Ijaben §ter im £anbe nic§t meniger alg 96 fmlsfdjleifereien, bereu Aufgabe barin befteljt, bag S5auiu§ol3 in eine .QelMofemaffe 31t tier»

manbetn, aug ber man bann in einer gmeiten ^abrifation ipafiier, ißafipe, ißappmacbe ufm. §erftedt. g iir papier unb ißappe forgen 70 fd)Iefif(§e ^abrifen, für Sadjfilge unb ®ad)pappe 37, für Sunt» unb Supgpapier 14 gabrifen. Sudjbinbereien ja ljlt man 706 unb far»

tonagen 72. S)ie ganje ißapierinbuftrie §at 997 Se»

triebe mit 18000 tätigen Seuten.

Sermanbt bamit ift bie Seb e riu bu ftrie . SJcandpnat tiermag bag Sluge nidjt fofort 31t unterf^eiben, ob ein im (Sdjaufeufter liegenber ©egenftanb aug Seber ober ißapier gefertigt ift. S^äfdjdien, Wappen, Sudjeinbänbe unb »iele fogenannte Soilettengegenftänbe merben balb aug Seber, balb aug Rapier gemadjt.

©afj bie Seberinbuftrie in @d)(efien redjt anfefjutid) ift, getjt aug bem Umfange §ertior. ®ibt eg bod) peute niipt meniger alg 3251 Setriebe mit 10000 ißer»

fonen. Sarin finb aderbingg audj 2222 «Sattler unb dtiemer enthalten unb über 700 Sapejierer. Sen |)aupt=

anted paben fonft bie ©erber, 208 gibt eg in ©djlefien;

(41)

eg 39; Sieging tjat tiov affent einenguten 9'ütf barin. fiofjmnfylen jä^Itman25 unb ^abrifen,biegefärbteg

JlrMtsf««! örr p«tietf«trrtk Stflurrntlj & Oto., $xsslm .

(42)

unb lailiei’teS Seber madjeii, 17. ©§ finb bantu ter bemnac^ yämtlictje (Gattungen ber £ebergefd)ä|te ner' treten: bom ©erber, ber bem ^lei^djer bie ^elle ber

©ct)IacE)ttiere abfauft, bis p m ^abrüanten, ber feine Seberwaren für ben Sioitetteiifdj ober für ben ©ebrauctj ber üorueljmeu Sente fjerfteKt.

''Jim muff it§ nocjj eine fefir rütjmenSlnerte Qnbuftrie ermätinen. © ie ift n id jt gablreidj, aber fte fä dt ins

&etvid)t, wo es tjeifft: ©uteS bon śdjleften fagen!

©aS ift bie ^nbuftrie ber S ^em üalten. fjljr fennt atte etwas bon ben ©ättren, ©inffuren, ©alben, ißutoern, bie in ©rogerien unb Stpotiiefen gebraucht werben. ^ | r werbet attdj fdjon getjört ijaben, bafj man in ber Qubuftrie S^emifalien berWenbet; ber

©erber braudjt ©aljfäure, ber ©ifdjler ©erpentin unb girnis, in jebem §aufe finbet man tjente einige ©^emi=

f alien, wie S. Senjin, ©tpjerin, Spfot, ^ob, 3Jitjrr£)entinf'tur uff. Unmengen biefer SB aren werben

$at)r um $at)r im Sanbe fetbft berbraudjf, außerbeni wirb babon biet nadj anbern Säubern abgefe^t, 5. S3, uad) ben bereinigten ©taaten bon fRorbamerifa im

^atjre 1909 für 32 000 SRarf. fgit ©djlefien finb

•574 fold)er betriebe borljanben mit 8600 beteiligten.

©S finb tjier inbegriffen bie 55 ©roffbetriebe (gabrtfen) für ©tjemifalien, 16 betriebe, bie ©prengftoffe fabric gieren, 2 0 ffabrifen, bie färben tjerftetten. ©s wirb euc^ aber and) intereffieren gu erfahren, ba^ e§ in gang ©djlefien 374 Stpottjeben gibt, unb baff fid) bei uns 660 Sente mit ber §erftetlung bon ^ünbfjötgdjen befäffeu; baS ift eine ©pegiatität ber © raff^aft © Ia|.

(43)

äStr fjaben fdjott eine red)t ftattlicbe 9iei^e non

^nbuftriejtóeigen befprodjen. ©ie fämtlid) burdjjugeijen, ift ^ier gar nidjt ntoglidj, fo reid^altig i)t bie )'djle]'i)cbe

^nbuftrie. SIber §wei müffen wir nod) erwähnen, um öen ©inbrucf einigermaßen ridjtig p geben. ,3undd|[t bie (yiibuftrie ber «Steine unb Srben. Sc^tefien ift an Steinen jo retcE) wie faum ein anbere§ beutfdjeS Sanb, nämlid) {jinfidjtiic^ ber 33er)d)iebenl)eit ber Steine unb itjrer 33rand)barfeit. SBir fjaben 93afalte, ©ranite, SOiarmor, aber and) 3 ement:/ San, fßorjellanerbe unb Q uarj in foldjer SJienge unb ©üte, baß wir bafür überall Stbnefimer finben. S)ie ffjropinpn ißofen unb

©ranbenburg p m Seifpiel taufen öou ung SSafalte unb Saubfteine in größten SJiengen, bie fie p m äkdjm, Straßen» unb ßpausbau nötig brauchen. Über eine ßeroorragenbe ©inselleiftnng ber fd)Iefifdjen Sanbftein»

inbuftrie beridjteten bie 3 e’tun9eu ™ ^uguft be§

f}aßre§ 1911. ßanbelte fid) um bie ©ewinnung eines düefenblodeS non einzig bafteßeuber ©röße, nämlid) oou über 6000 Subifmetern im ^eufcßeuer»

fteinbrud) Stlbenborf, Sreis ilieurobe. ©in fyad)»

mann erpfjlt barüber folgenbeS:

,,©S mögen in ben tierfd)iebenen §eufd§enerbrüö^en fdjon g-elfen oon größerer §öße „geworfen" worben fein, biefer toloffale Stein fteljt febod) in bepg auf.

Umfang unb $nf)alt bis je |t einzig ba. @r ßatte bei 47 in fpöße eine Sänge öon 18 m unb eine Sliefe

»on 12 m, wonad) fii^ nadj sdbrecßnnng aller 9tüd»

fprünge unb Unebenheiten nodj ein 97u|wert non 6000 cbm ergibt, ein Quantum, p öeffen ffort»

(44)

bewegung 1500 (£ifenbal)nwagen bet je 10000 kg Sabmtg nötig wären. $)ie 33rücf)c tm §eujci)ener=

gebtrge beftetjeu au§ freifteljenben Reifen unb gefó»

gruppen non 30 bis 50 m §ö^e, wie wir fie and) an ber „©rogen ftenfcjjieuer", bent beliebten fielet Souriften, finben. Um einen foldien Reifen ju r Stein»

gewinnung werfen ju fönnen, wirb er meift font

®ructjplateau au§ buret) Sprengarbeiten unterfjölflt unb ntit § ofjftii|en abgefteift. Se|tere unb ebenfo bei größeren Reifen eine gut Sidjer£)eit an ber SSorber»

feite fteljengelaffene Steinfäule werben nad) au§»

reidjenber ttntertjöi)Iung weggefprengt, woburd) ber Stein ba§ ©leidfgewidft ferliert unb p galt fomnit.

®er Reifen in Sitbenborf würbe big p einer Siefe fon na^ep 10 m i)o^[geniad)t, wobei 8 „|)o£)Itnad)er"

% bef^äftigt waren, unb ru^te big p m Ie|ten 5tugenblid, au^er auf ben §oIäftü|en, auf einer Stein»

fäule fon etwa 1,50 m ®urdinteffer. hieran lägt fid) bie auperorbenttidje ®rudfeftig!eit beg Sdbenborfer iblateriatg erfennen (1100 kg pro qcm), benn bie gewaltige $e(gmaffe Ijatte ein ©ewic^t fon über 300000 Rentnern ober 15 SJJidionen Kilogramm. Shig biefent ©runbe ift bag homogene1) ^>eufdjeuermateria[

aud) ber befte unb wetterbeftänbigfte Saufanbftein

®eutfd)Ianbg, wie befjörbtid) einftimmig anerfannt unb erft le^tljin wieber gelegeutlii^ ber dienofationgarbeiten am Kölner ®om feftgeftellt würbe. iJiidit nur in unferer engeren fpeintat Sdjlefien unb tBregtau, fonbern

0 pomogen = gteicpmäpig.

(45)

mid) in Berlin unb gang ®eutfdjlanb (jat biefes »orsüglidje

©anbfteinmaterial p ben befannteften ©taatg= unb Sommunalbauten auśgebebjnte aSerwenbung gefnnben." — Qdj w ill nur nod) einige ßafjlen nennen, ^aft jeber britte fd)leftfd)e O rt ^at eine Ziegelei — im ganzen finb e§ über 1300. äkrüf)mtf|eit |aben bie SSunglauer unb Otaumbnrger Oopfmaren erlangt; im ganzen finb 276 Töpfereien mit 4300 Sefdjäftigten oortjanben.

^ n 201 betrieben merben ^ementmaren tjergefteHt, unb in 30 Setrieben wirb gement unb Traf; gewonnen.

IM f* unb Sretbebrüdje tjaben wir 67, anbere ©tein»

brüd)e, namentlich für ©anbftein (beult an bie ©raf*

fdjaft @Ia|) unb ®ranit (bei ® örli|, ©triegau unb

©trepten) unb Safatt, pfammen 261!

®ie feinften ©adjen finb aber ®ta§ unb ifSorjeffan, unb wir fönnen mit © tolj erwähnen, ba^ e§ im

©dftefierianbe berühmte fjabrifen folctjer I r t gibt, icp nenne bIo§ bie Qofepljinenijütte im Siefengebirge, bie

©la-otjütte ju 2öei§waffer O/ß. unb bie fßoräedam fabrifen in Stltwaffer bei Salbenburg. Sidft weniger al§ 81 fßoräeUanbetriebe p p lt man unb 404 für

®ia§waren. ^fm ganjen befchäftigte bie ©teim inbuftrie 80000 2)7enfdjeu in 3252 Setrieben.

Oie anbere, für ©djlefien bebeutunggoolte ©ewerbe»

art ift bie S e ü e ib u n g s in b u ftrie . O a p gehört bie Sleiberionfettion, bie je^t oiet nad) Serlin, OreSben unb nac§ Su^Ianb liefert; ferner bie Säfdjefonfettion, bie (pugmadjerei, bie ^anbfdjut)mad)erei, bie ßut=

fabrüation, bie ^erftedung oon funftlichen Slumen, oon Krawatten, Sorfettg ufw. ^m ganzen finb e4

(46)

100 000 äfienfdjett, bte tu @d)(e(teu tu btefet- Setitfeu tätig finb.

Sßenn ti^ p m ©cEjütji btefeg Sa^itefö anfütire, baji aüe ©eroerbegru^en uttb Qubuftriepieige p=

jammen 1070000 Seute befdjäfttgen, ttub bajj alles in allem 230000 ^Betriebe oortjanben jtnb, jo ermeift baS bie gt'o|e lujgabe ber ^nbujtrie, bie neben bcr Sattbmirtfcfjaft bie |>aupquelle ber 33oI!smirtjcf)aft bitbet.

— bao Jrtitb ber J lrß e ii

Blumen läjjt ®ott überall jprie^en, ttnb 3D7üfetg«

ganger gibt es leiber allerorten mitten unter ben fleißigen — aber ein 9tecl)t barauj, fiel) „Sanb ber ülrbeit" p nennen, l)at Dberjdjlefien gemi^; benn liier arbeitet ber üttenfcl) am regfamften, Ijier ift eine bojpelte 5lrbeitsroelt tätig, bte eine beS 3lage§, bie anbere in ber Otadjt, bie eine auf ber @rbe, bie anbere unter ber Gerbe. sJiur Ijier tonnten ftc^ bte 33ett)ol)uer berartig Ijäufen, ba^ iljrer 1000 auf einem Quabrattilometer wohnen, bas finb gelpmal foüiel wie in Olieberfcfjlefien auf bemfelben Diaume fiebeln.

„Sanb ber S lrbeit", nennt Dberfd)lefien nic£)t nur ber Siebter, beffen @inn empfänglicl) ift für bie ißoefie, bie in ber parten, anftrengenben, f^wülen, fcljaffenbeu Arbeit ift, uttb beffen üßpantafie eprenoolle Sieges^

fapnen in ben langgepgenen Dlaut^molfen fiel)!! Ser bie glammenglut als Siditerglanj p m ©iegesfpiel

(47)

beutet, einem tMte, ba3 titgtid) erneut gefeiert wirb, unb bu§ bie |)errfcfiaft bes äßenftfiengetfteä über bie SJiatur begeht!

S)a§ finb @aue, wo bie Staber, im ewigen Sreife breljenb, p m ©innbtlb ber fc^affenben 9Jtenf(^l)eit Werben, wo nicfjt Hirtenflöten, fonbern fiodjenbe 3)ia<

fdjinen p m ^eid)en beg SSoItStumg bienen! Stimmer raften bie H®mmer im bunflen ©dwfi ber @tbe;

legten fie £aufenbe weg, um p feiern, ftefjeu ebenfo oiele Saufenbe ba, fie p ergreifen, ©ie H Dt^öfen, einmal in Sranb gebracht, eriöfdjen nimmer, bi§ fie abgebrochen ober ausgebeffert werben muffen.

Hier fteigert fidj täglid) bie Arbeit im großen.

Steue Sergwerle erfi^lie^en bie unterirbifdjen (S^ah*

fammern, unb neue tpüttenwerfe, neue gabrifen greifen neue S3erarbeitung§arten auf, um bie am Drte ge=

ijobeneu Gśrp p oerwerten, ©ie ^er ©chipie, ber ijimmelanftrebenben @ffen oermehrt fidj oon Sodje

51t StBoche, lu rj, wag wir in Dberfdjlefien feljeu, ift ber Sriumbh ber Sirbeit! ©ne fanfare beg raftlofen

©trebeng, SewegenS, Sebeng!

Siuch innerhalb ©chlefieng bebeutet „Oberfdjlefien"

fooiel wie SIrbeit. ©enn Ij'61' )r)ohrien bie meiften arbeitenben üOtenfdjen. Db eg fid) nun um Sanb^

w ir tfd ja ft ober ^ n b u ftrie haitbelt, Dberfdjiefien geht in ©djlefien woran! Über 160000 mehr £anb = leute wie in Stieberfdilefien unb faft 1 0 0 0 0 0 mehr alg in SJtitteifdjiefien gibt eg tp r. Uub bie ober»

fd)Iefifd)e ^ n b u ftrie überragt bie mittelfchlefifihe nod) um 30000 iOtenfdjen, obf^on SSreglau au^er auf

(48)

£mnbel faft gang auf ^nbuftrie geftefft tft; unb fte überragt ben 9?egierung§bestrf Sięgnij um 150000 ^er=

fonen. @me SKittiim 31?enfcE)en fielen bier im ®ien[te ber febaffenbeu Sfrbeit, mäbrettb in ben ŚRegterungg*

begirfen Sreźlau nnb Sięgnij nur 880000 begm.

630000 finb.

®a§ finb ftatyen, bie für fid) felber reben. 2Ba&

fie erjafjlen, bei^t: „Dberfcbtefien — Sanb ber Arbeit."

Stber 3 a^ en finb tot, wenn man nid)t bie 9In=

fdjauungen baju bat- 2^atl @d)Iefien nidjt, wenn man Dberf^tefien nidjt fennt, nnb mir fagen e§

nur nad), wa§ diid)tfd)[efier fdjon wieberbolt gefagt baben:

©cblefien ift n id jt b lo ^ feljensw ert feiner 9iaturfd)önbeiten wegen, fonbern wegen ferner emfigen, w erbtätigen Senölberung! ® a§ ßanb ber reidfften, « ie lfe itig fte n unb g ro ^ a rtig fte n A rb e it aber ift D b e rfdjlefie n .

fjäbrlid) werben au§ bem oberfd)fefifd)en Qnbuftrie*

bewirf an:

30 Millionen Tonnen ©teinfoble, 1 SJiidion „ Saljeifen,

90000 „ (Sifeuwaren,

1 1 0 0 0 0 „ fjinf, 40000 „ S3Iei, 10000 Eilogr. «Silber

abgeroltt. ®abei bleibt nodj nie! im ^nbuftriebejirb felbft; fo üerbrandjen bie ,f)üttenwer!e fäbrlidj 3 9Jtid.

Sonnen ©teinloljle. ®er ©efamtwert ber jäijrlidj «er*

tauften Qn,buftriewaren beträgt 700 SCtiiltionen üftart!

(49)

i $ o ber ^ ^ f e f ie r g-iCen re d it

SSBer burd) bie 9WergeftIbe 9'fieber* itnb Mittel*

fd)Ieften§ gefahren i[t unb bann nadj Dberfdjlefien fotnmt, ber beobadjtet einen Söanbel ber Sanbfdjaftg»

btlber, wie er ifju gewifj nidjt oermutet t)ätte. hinter langen unb einförmigen Hiefernwälbern oerbirgt f f i ein Seben, ba§ man am gutreffenbften ba§ „Seben ber Arbeit" bejeidjuen fann. §ier rauchen Stag unb 9tad)t Saufenbe oon ©djornfteinen, glü^enbe ®afe t)audjen in bie grane Suft ijitje nnb ®ifte, ^nnberttaufenbe fleißige SOtenj’djen fdjaffen in faft ununterbrochener Arbeit SBerte, bie an bie SJüffiarbeu reidjen — SHrbett, Strbeit, unb immer wieber Strbeit, ein Sieb, ba§ ber oberfdjiefifdje ^nbuftriebejirf auś tanfenb fteinernen nnb erlernen Sehlen fingt.

Dberfdjlefien, bad Sanb ber Sohle unb bed

©fend!

9£o Sohle gewonnen wirb, ba entfaltet fidj eine tielfältige ^nbuftrie, wo aber auch ®ifeo gewonnen wirb, ba Hingt bad Irbeitdlieb bof)peIt heÜ nnb flott!

©feuerte werben fett mehr aid einem ^ahrijunoert ber ©be entnommen, unb in ben -fpodföfen unb |>ütten*

werfen werben bie ©§e p btanfem ©fen oerarbeitet, unb bap ertönen bpammerfdjlag unb 2ftafd)inengeratter.

greilidj, mit bem ©fen Oberfdjtefiend ha^eit w' 1' langften gewirtfdpftet. ©eit 1900 bezieht man mehr

©fenerp and bem ludlanbe, aid Dberfdjlefien felbft bietet. 5Bon dtufflanb, ©dhweben unb ütorwegen, and

(50)

Skaftlien, auß Ungarn unb ©teiermar! Ijolt man ©fen<

erje gerbet. in Ijeifjen Säubern nnb int falten korben ber @rbe abgerungen wirb, f)ier wirb eS ber*

einigt p einem

§arte |)änbe, ruhige ©efidjter finb e§, bie man im Sanbe be§ ©ifenS unb ber ©teinfo^Ie p fefjen be*

fommt. @(je ein üftagel §um (Sinfdjlagen in bie SBanb, ben man 311 SDuttenben für wenige Pfennige lauft, fertig ift, fiat er eine lange fyafjrt burd) Öfen, trommeln, 3Jtafcf)inen nnb §änbe burcfjgemadit. ®^e ein (Sifen*

baf)nwagenrab roftenb über bie ©cfjienen gleitet, ift itjm eine funftreictje @ntwi(ffung anfgenötigt worben. ®aä

©tüd S3Iec§, ba§ oor bem ©tubenofen angebracht ift, fönnte eine intereffante Sebenśgefctjidjte erjählen. 2Sa§

wir fieute f° felbftoerftänblid), wie man eine reife Pflaume nom 33aume ijft, in ©ebrauctj nehmen unb für weniges ©elb laufen, ba§ ift alles Ergebnis einer langen Sultur, um bie fiĄ oiefe iWenfdjcn mit ©eift unb ©efcfjicf, mit §anb unb Sofif bemüht haben.

Saffen wir uns bie ©ntwidtungSgefchicfjte eines

©ebrauchSgegenftanbeS, fagen Wir einer SBagenaihfe, erjafjlen.

3unäd)ft muff man, um einen eifernen ©egenftanb herpftetten, bas Ütoheifen haben. Um ifioheifen jn er*

jengen, braucht man (SiJenerj, Sohle, unb Snft.

©aS ©ifenerj unb bie Sohle werben ber @rbe bergmännifch entnommen, bie Suft ffjenbet bie diatur umfonft.

Siegt ba ein Raufen ©tfenerje, fo prüft fie ber 33Iicf beS Fachmannes, in welcher SSeife fie ficCj am

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