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Schaffen und Schauen, 1931, Jg. 8, Nr. 2

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Academic year: 2022

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(1)

Ą . i t - m Ź Ę I Ę n M S ii? I n d g r lP d ig tP c

i n ^ r g a n g

fĘĘĘm& : ^.

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■ „ . H Q g ^

‘g e n . ^ .

(2)

£> i e f e r ^ a g e ß i* f d) ß t n t 6 a 6 IX) ß r f

®eutfĄtum In JJolmfri^Ąleflen

tin ^onööwd) übet lo n ä imö Ityfe.

D a s 4 0 0 <Sßt'tßn ftarf’ß Bucf) gibt ßrftm aiig a u e bßt (S'ßbßi* bon £ 8 B ßacbßitßcn ßinß CBßfflrat=

barftßllung bßs D ß u tfd jtu m s in bßß tDojßU)ob=

fd)'aft @d)lß[ißn unb fßinßt dtmtbßlt. On bßn O lbfd)nittßn£anbß

0

funbß, D olfsfu n b ß , ®ß[d)id)tß/

(Sßgßntnartslagß ttnb tüirtfdjaft toßtößn allß X ßbßnsrßgungßn bßt Dßutfd)ßn ßrfa^t, £ 0 2$i(b=

tafßln illuftrißcßn b a s B u d ). ^ai)lrßid)ß 3\i(fß unb ^abßlißn im unb ßinß i?actß bßc tOojß=

mobfdjaft <5d)lßfißn unb bßr angcßngßnbßn (Sß=

bißiß (1: £ 0 0 0 0 0 ) ßri)öl)ßn fßinßn £Oßrt. ^ ß in Dßutfd)ßß micb bae B u d ) ßntbßl)ßßn fon n ß n ,

€ 0

fa n n ju m Prßifß bon 1 £ . - 3 ł. fur bßn B rofd )iu = banb unb 1 4 . - für bßn (B anjlßinßnbanb bmn üßrbanbß bßutfd)ßr B olfsbüd)ßrßißn in P o lß n

^atotbicß, u l, BTarjacfa 17, bßgogßn tbßrbßn.

(3)

I P l p ä p i j P p B

^ a a ü e a g j C L g f r t P o i g t o o

' M M t t

r i a ś e *

8. J a ^ s n n g

Hr. 2 iDftoöcr 1931

Juc B o if^ unö ^eimnilunöe Üftoößcfr^kfißnö*).

©bgc t r S o t b o l , ^attoroife.

^ p f g c g o l o g t f c f i e © r u n b 1 e g u n g.

®ie Heimat i[t bie SBelt, in ber mix leben. S ie fann non lieblichen 23exgen umjchlofi'en, non S tröm en unb SJieexcn um fpült, in laufchigen Sßälbexn nexboxgen obex txojtlos jtoifchen gualmenben J ü tte n , ©xuben unb Otobxifen gexftxeut fein. 9Ille biefe Sleu^exlicbfeiten finb jebod) für bie S ta rte bes ^eim atberouhtfeins tneniger entfüjeibenb, a l s j e n e

© c f ü h 1 e u n b © nt p f i n b u n g e n, bie bam it nexbunben finb, Si^on bie e in fa ffte n Sinneetxiaf)xnef)mungen buxd) ©etiöx unb ©eficf)t non Sach, Sßinb, ^flange unb Üiex finb m it bem Segxiff „ ^ e im a t“

innig nertnoben, fteigexn fiih in ©efühlen unb ©rlebniffen unb roachfen noch m it © Iternhaus, Schule, S e tu f, g am ilie, ©efellfchaft unb £anb=

fchaft. S o tnixb bei SJtenfch m it bcn einigen Ä räften feiner $ e im a t bc=

fchenft unb non ihnen geformt. S ie geben allem einen befonbexen ©in=

fchlag. Dabei fommt bem ÜJienfchen garnicht 3um Sexnujftfein, bah eine innige Serbunbenheit ^tnifchen ben Soxgängen in feinem 3 nnei-'n UT1b bem fiebensraum , bex ihn umgibt, beftelft. ©xft buxch ein tiefes ©r=

lebnis, fei es, bah ex bie $ e im a t neriaffen muh, H eö 3ufam m enhang m it einem Sud), einem S o itra g , bei ?iatux ober einem Sichoerfenfen unb tRacfibenten, exfihlieht fie fich bem 9Jtenfcf)en a ls eine eigene 2ßelt, in bex ei to i r f I i <h lebt, in bex ihm a l l e s befeelt ift. ^ e ^ t he ihn unb täht ihn nicht mehr aus ihrem S a n n e unb er fühlt fich ih* an s Dan!=

baxfeit gux Eingabe nexpflichtet, inbem ex a ls ß aie buxch Seobachtungen, äBanbexungen unb ßeftüxe an ihren fchönften unb xeinften geeuben=

quellen fich ftäxft, a ls Sßiffenfchaftlex fie in biefem ober jenen Bnteige

*) Slus bem in näctqter 3 e ü e rf^ e in e n b e n Sßetfe „ E a s E eu tfĄ tu m in ipolnijĄ=Scf)Iefien. Cćin .Janbbud) üb er £ a n b unb ß e u te ."

1

(4)

gang unb g ai burdjbiingt, obet g a i b ax n a^ a ls Ä ünftlcr fie in iJjrem 'Ißefen genau fa lief unb toafix fc^ilbert, mie fie fid) ifim aufgepxägl fiat.

Sex ißäbagnge, bex aus falbem innexen Sxange bie §einxat p m 5unba=

ment feinex gefamten iBilbungsaxbeit madft, bient feinem ißolfe xua^x^aft m it ©ifolg. 3ebex, bei fa unfexe abeifdjlefifcfje $ e im a t exfcnnt, roixb aud) fie fdjön finbcn unb lieben.

© i t t f ü l j i u t t g .

Hm bie SBenbe bex fxii^geftf)id)ilid)en 3 c i t unb bem SBeginn bes fxü^en 9Jiittelaltexs fe^en bie exften n a ^ b a x lid ie n R egierungen gtaiffTen ißalen unb S e u tfĄ la n b ein unb entm ideln fitT gu gexaaltigen miilfcTaft;

lidfen Hmxaälgungen fiix ben gangen Often. S i e 1) e ^ 3 e t u f e n c n Äoloniften bxingen gänglid) anbexe SB iitfĄ afts^ Soxf=, §au s= unb fiebensfoimen m it. 3 ^ öex -Jteuanlage xoeicTt e^ei obex fpätex b a s

© e t a a n n b o x f bem SB a 1 b r u f e n b a x f, bex ifjolgbau bem S te in s bau, b a s einfeuxige © in ftu b e n ra u s bem gmeifeuxigen ^ m e iftu b e n r a u s , bas SBalmbad) bem Sattclbaif), bie pximitiue, reTnbaxtige Äleibung bex SxacTt, bie Sxulje bem ScTxanf, b a s fiagcx bem R e tt, bie §acfe (fodfa) bem ^Pflug ufxu., futg: a n S t e l l e p i i m i t i p e n S e m e i n s f c T a f t s g u t e s t x i t t gugleicT m it bex p l f e i e n SBixtfdiaftsfoxm g c = f u n f e n e s Ä u 1 1 u x g u t, b a s bie Äoloniften bexeits fclbft ben böl)eten Sdjidften i^iex ^»eimat entlelfnt ro tte n . S iefe ta tfä d )li^ e Hm=

geftaltung fa n n Ijeut, n a ^ faft einem 3 a r r taufenb, n i ^ t mefix fa iibexs geugcnb in ©ifd)einung txeten. ©ang u n m ittelb a x abex fa n n en mix fie in ben jungen, beutfdjen Spxacljinfeln in Dftgaligien unb Hangxefjpolen exfaffen, xaa fidj biefelben Roxgänge nocT fyuU uollgieben.

S i e nadjfterenben S lusfürxungen fa n n en fiix fid) nidjt in SInfpxudj ne^men, eine umfaffenbe S axftellung gu fein, einm al, xaeil biefes ©ebiet a n unb fiix fid) exft bxudjftiictoeife exfoifdjt ift, fobann aucT, tceil im $in=

blicf auf ben H m fang bes S ta ffe s buxcT ijjeiausljebung eingelnet, abex xuefentlicfiei f ü n f t e bex S adje m erx gebient toexben fann. S e slja lb fallen im nacTfterenben nux ©ingelgebiete eine fcfilagli^taitige Res leudjtung finben unb bie in biefem Rud) non anbcxex S e ite angeftellten R eobadjtungen etgängen.

S i e Ä a 1 o n i f a t i a n.

Sfus bex fxiifigefdiicrtliiren 3 e i t Dbexfdjlefiens toiffen mix menig. ©s beftefien nux fpäxlicTe Hebexlicfexungen, non 3eitgenoffen, bie gubem nod) u n g e n a u finb. SJtelji fagen u n s iibex bie miitfdjaftlicben unb fogialen 3 u ftan b e jenex 3 e i t Rexgleid)e m it bem fieutigen Often unb bie Slusgiabungcn, benen m an in leigtet 3 e i t befanbexe R eb eu tu n g beis

(5)

m i^t. 2tn biefcr Stelle fei t m allem auf Dppeln Ijingemiefen, tun 3al)l=

xetĄe, gut erhaltene ÜRefte non 23ault^!citen aus bei 3 e it u n m ittelbar vox ber Äolonifation fidf erlialten liaben. S'lur burd) eine ©egenüber^

ftellung ber SSerpltniffe n o r unb n a Ą ber Ä olonifation, moBei Dorf unb § a u s , © eräte unb Äleibung gu B etrauten ftnb; Befommen m ir einen

^Begriff non ber Ummälgung, bie burd) ben ©influjf non au^en ^erBei=

geführt mürbe.

©Ifebem fe^t fid) bie Dorfgemeinfdfaft aus Sippen gufammen m it einem „S taro sta“ unb „W ojew oda“ an ber Spitge. perfönlid)er Un?

freilfeit Bearbeitet ber ©ingelne ben gemeinfdjaftlidfen 23oben, treibt Daufc^lianbel, unb leiftet Abgaben in N atu ra lie n , (©etreibegelint.) Die Slusnutjung bes S obens ift n u r gering, ba meber D ünger nod) gruĄtmecfifel Belannt finb unb bas SIdergerät p rim itio ift. Die $öufer Bilben ein unregelm äßig gema^fenes $aufenborf. Der gefamte ©runb ift in nielen ipargellen (©emanne, St^oße) aufgeteilt, unb bas gelb einer gctm ilie feßt fid) gufammen aus je einem S treifen in jebem ©emann. So Befaß Beifpielsmeife noĄ oor ber S e p a ra tio n um 1860 ein 33auer in 3 m ie lin getrennt 32 gelbftüde, mamße nur einige 93eete groß. Sämt=

litße ©ebrautßsgegenftänbe, Äleibungsftüde unb N ahrungsm ittel merben in ber gefdfloffenen ^ausm irtfc^aft felbft ßergeftellt.

3Bie fieht es nun n a d) ber Ä olonifation a u s? 33ei S eantm ortung biefer grag e muffen mir uns natürlich gegenmärtig hatte© baß nicht a l l e nadffteljenb angeführten Neuerungen m it ber Ä olonifation eim feßen, noch © el weniger allein burch bie Deutfdfen hetgebradft mürben.

SIBer fie m ar bod) einm al ber ©runb gu bem nu n langfam er ober fdfneller folgenben, mirtfdfaftlichen, fulturcllen unb bam it ethnologifdjen ©e=

fcßehen in DBerfdjlefien. Dräger biefer neuen SBirtfchaftsformen finb g u e r ft Sßeftbeutfdfe gemefen, bie non Älöftern unb ßanbesherren an=

gefiebelt mürben, in ber SIBficht, bie © rträge bes 33obens unb fomit ihre

© infünfte (S teu ern ) gu IjdBe© ® a f5 an Neugrünbungen, bie oor*

miegenb Bis bahin unBefiebelte flächen erfaffen, beutfehe Äoloniften in heroorragenbem Niaße Beteiligt m aren, läßt fid) fdfon au s ben D r t s = u n b F a m i l i e n n a m e n einm anbfrei feftftellen. Nergegenm ärtigen m ir uns bod) einm al, mie eine foldfe N eugrünbung erfolgte:

Der fianbesherr beauftragt eine geeignete 5ßerfönlid)feit (Lokator) m it ber Schaffung einer neuen Kolonie. F ü r je 5 Äoloniften erh ält er eine non NBgaBen freie §u fe unb m eiterljin mirb ihm bas erbliche Sd)ulgenamt übertragen. Nad) biefem © rünber m irb bas neue Dorf gumeift Benannt. S o ift © ieraltom iß (polnifd) ©ierałtomice) 1295 ur=

3

(6)

funbltcf) ©erartoroic = D rt bee ©erwarb, S i r t u l ta u (potnifcf) 58ittul=

torari) 1305 33eito lb t5ütIIa (S crtelsborf) = D rt bes SBertoib, Drnon=

toroi^ (DrnontoTDice) 1305 3leinolbi=t)illa, Später 31enoltria)i^ unb 1447 tRepnsborf, genannt. 3lus ber gülte w eiterer Seifpiete feien genannt:

©ottfcfjalfoańt} (patnifĄ ©ocgalfotnice), © otttjartom i^ (polntfc^ ©otar=

tomice), tRuptau (potnifĄ tRuptaroa) = $Rupprect)ts=au, miü)a(e)Utom%, (palnifĄ SRidjałtotnice), ^ u n jen b o rf ( p o t n i j Äuncgpce) unb SetBers=

borf (palnifcf) ^eBrjpboictce). 2IuĄ jene D rtc, melĄe bie SeseiĄ nung

„DeutfĄ“ (in ben Sitten „teutanicale“) tragen, fennaeictfnen Befonbere bie 3Iuefe^ung nacf) beutfctjem tRec^t, tnie: ®eutfd)=9BeiĄfel, 3)eutfĄ=

p e f a r unb S eu tfĄ ^oB rotnnif. 2)ie polnifc^en O rtsnam en bagegcn finb jumeift glurBegeicfinungen: 58ufau (patnifĄ 58uforoiec aber S p ta m in a) i ft oon Sudte abgeleitet, fionfau (polnifct) S ąfa) ift aon SBiefe aBge=

leitet. Sam objie ober auĄ 3aroaba I)ei§t jenfeits bes 2Baffers, 3ałęże

^ei^t jenfeits ber SBiefe, SRofre (beutfĄ: 3Rotrau) Bebeutet: naf;.

Slefjnlici) oerBält es fiĄ m it ben beutfctjen F a m i l i e n n a m e n , mie: © ottfĄ att, X iem ann, SBeigmann, $ e rrm a n n , SBolner, Stenget, grifcfj, $ e in riĄ unb $ ä ^ n e l, bie allein in bem Dorfe Dimmenborf im ißleffer UrBarium oon 1536 genannt merben. Diefe ©igennamen finb im Saufe ber 3 e it, mie audj bie ©intoanberer felBft, gum grofjen Xeil polonia fiert morben. S o mürbe aus $ ä ^ n e l — $enol, aus ©ottfcfjal! —

©ocgol, au s Ä aifer — Äoigar.

D as gleidje gilt oon ben O r t s n a m e n : ^ofjBerg = $RogBarf, Sc^öneBerg Begm. ScijomBerg = SgomBarf, SeiBersborf = 3ef>3H)frmoice, Äungenborf = Äuncgpce. Äatomice ift eine V erleitung au s ber 23egeiclj;

nung „ . . . oon .^öln unb Äattotoit?“ . 91od) treffenbere Seifpiele geben im öftlid) angrengenben longre^polnif^en ©ebiet bie 33urgennam en:

Dlfgtpn, SRelfgtpn, ©gorfgtpn, 5RaBfgtpn a ls SIBleitungen oon Vo^lftein, SRe^lftein, 3ornftein unb tRabftein.

SBäljrettb Bei ben oorgenannten Seifpielen neben ber polnifc^en bie beutfcfie 23egeiÄ)nung n i Ą t oöllig in Sergeffen^eit geriet, ift in einer nirijt unerheblichen oon f ä lle n heut nu r ber polnifdje tRame Bes fannt. Dafc trot] allbem audj hie* eine beutfcije SBegeichnung oorhanben m ar, ergeben bie alten U rfunben: Äornomah, bas m an heut n u r unter biefem ÜRamen fennt, mirb 1308 D ürnborf genannt. Den gleichen 23emcis fann m an führen für bie O rte SSrgogomit] — S irfin b o rf, Änurom — Ä nauersborf, ©orgph — B erglinborf, mo eine birelte lleberfetjung ins polnifchc oorliegt.

Die Deutfchen m aren nu r unter ©emährleiftung bes „beutfcffen

^Rechtes“ in bas fianb gefommen. 211s fpäter ber 3ugug ber beutfchen

(7)

Giebler a u f p r te , meil ber © runbljetr nun eigene fieuie sur ÄoIuni=

faiion ^eransug, erfolgte auĄ biefe nad) ältaffgaBc be5 „beutfc^en

^He^teo“. ©0 i ft alfo su fdfetben bie urfprüngtid) beutfĄ=ftammige Sefiebelung non ber fpöteten beutfcf)=red)tlt^en Ä olonifation.

Sßeranla^t burd) bie beutfdje ©inroanberung ^ a t fpäter eine nid)t Su unterfĄa^enbe Stutm ifdjung ber Beiben Solfoftäm m e ftattgefunben.

Stuf ©runb bes beutfdjen tfte^teo rourbe ber 58oben planm äßig in lange, gerabe S treifen (£ u fen ober m a n s ! ) su Beiben S eiten recBtminfetig sur Sorfftrafje aufgeteilt. S0 entftanben auf biefe SBeife SteiBenbörfer unb tReiBenfelber. 3eöer S a u e r Befa^ eine $u fe a ls Eigentum , auf ber fein $ a u s an ber S tra^enfeite ftanb, in einer SeiBe m it ben anberen.

Stuf ber größeren 3tcferfläd)e ersielte m an reitBere S rnten. (S ine $ufe

= 60— 100 SJiorgen.) $ a tte BisBer bas SBoBnBaus sur U nterbringung ber S rn te o o rrä te ausgereicBt, fo ergab ficB nunmeBr bie Stotmenbigfeit, Sd)eunen unb S tä tte su Bauen. 3 n gerooBnter Strt Baute m an ben

§o f m it ber XpreinfaBrt (fräntifcBes l o r ) gegen bie S tra ß e su, fo baß fid) m it bem SBoBnBaus, bas recBtminttig sur S ^ e u n e ftanb, ein oierfeitig gefcBtoffenes ©eBöft ergab. Slts „SBibmut“ für bie Äirdje mürben inm itten bes Dorfes smei $ ufen oorgefeBen. Die S ä u e rn lebten in perföntid)et greiB eit unb mäBIten iBren ©em einberat (©ericBt) fetbft, beim fie unterftanben ta u t S ^ioiteg feinem anberen ©ericBt.

fRacB einer StnsaBl oon (6— 16) greijaB ren mürben bie S te u ern nid)t meBr mie Bei ben S ta o en a ls „©arbenseBnt“, fomie „$anb= unb Spann=

bienfte“, fonbern a ts S ierbung (S ie rte tm a rf), atfo in ©etb, entrid)tet.

3 u gteidjer 3 e tt entfalteten ficB nam liĄ 3^buftrie unb $anbm erf, bie Sur ©elbmirtfdjaft unb S täbtegrünbung füBrten. Der S a u e r gaB Batb feine gefcBtoffene $ausm irtfd)aft auf. ©r oerfaufte feine SIgrarprobufte in ber S ta b t unb faufte bort bafür bie ©rseugniffe bes §anbm erfs.

Die meiften ber angefüBrten ÄennseiiBen jener nad) beutfiBem SecBt ausgefeßten Dörfer finb im fiaufe ber SBeiterentmidtung, not attem aBex burcB bie suneBmenbe ^ttbuftriatifierung ftarf oermifcBt morben. SetBft bie Stusfeßungsurfunben finb nu r nod) sum fteinen Deit erBalten.

Staaisard)it>=Direftor Dr. SButfe Bat ouf urfunbtid)er © runbtage in Sotnif(B=DBerfcBIefien 47 nad) beutfd)em Sedit ausgefeßte D rte nad)=

gemiefen. SBeitere urfunbtiiBe S ^ r if te n unb alte Ä arten füßren su einer meit größeren StnsaBI. Sufßntmenfaffenb läßt fid) fagen, baß Beinaße bas ganse ßeute matbfreie ©eBiet Dft=DBerfd)tefiens Sln=

fiebetungen aufmeift, Bei benen ficß oiete S p u ren beutfcßen 9ted)tes nacßmeifen taffen. StBer aucß Bei jenen D rten, für bie eine beutfcße

(8)

Slusjeijung urfimbltcf) nic^t me^r Belegt toexben fann, läßt pcf) auf

©runb bes gleicfjartigen D rtsp lan es baefetbe Behaupten.

© r u n b x t ß ' i e cf} n i i, S t o f f u r t b I p p e n b e s ^ a u s B a u e o . J)er miitfcfiaftltcfien §eBung eines ß anbes folgt ftets eine fultu=

teile, bie fidf u. a. im §ausB au au sp täg t. S e t geiftig feelifĄen Reifung entfpredfen p ^ e r e 23ebütfniffe. S ie SBofil^aBen^eit äußert fiĄ guetft in bet 33ermef)tung bet SBolfntäume. 2Bas im $ausB au alfo 3 u e t ft geänbcrt roirb, ift bet © tunbtiß, niĄ t SKaterial unb Sedfnif, benn leßtere febt größere Äenntniffe n o taus. S iefet SBetbeptogeß bauert Bei unferem S a u e tn lia u s Bereits ^oljtfiunberte. $ e u t noĄ finb jene groeiteiligen 231odBauten, bie n u r au s 93orraum (S lu r) unb SBo^nraum 6eftel)en, liier b u re a u s niĄ t feiten, ©in foldfet 91aum m ißt in ben meiften S ällen nur 4 g gjfeter im D u abrat, genau toie Bei ben alt=

flaoifcffen SBauten. S ie unterfdfeiben fiä) in nicßts oon ben in Dppeln ausgegraBenen au s bem 11. n u r baß bort nod) ber 23ottaum fe^lt. — S e r 3m eiteilige Spp tr i tt imm er mefir guriiif unb es feßt fiel) ber breiteilige burcl), melcßer in ber SfJiitte ben S tu r unb gu Beiben S eiten getrennt ßeigBare IRäume aufmeift. ©s ßanbelt fiel) aueß ßierBei um gefunfenes K u ltu rg u t, melißes bas prim itioe ©emeim feßaftsgut afilöft.

3e naeßbem bie 2Bänbe aus runben ober gefdfroteten h a lfe n , bie roagereißt aufeinanber liegen, ober au s fenfteeßten if?foftett unb 2Iu s5 füllung ber Smlföfenräume m it 3ie0eln, h a lf e n ober ßelim geBilbet finb, ßanbelt es fieß Beim $olgBau um ben 231o(f= o b e r StänberB au.

IlcBer bie SerB reitung Beiber Sitten foil fpäter gefproeßen metben. 3 n bas ©eBiet bes reinen ÜBloifBaues Dft=©aligiens ift ber StänberB au unb bas Sattclbacf) nadiroeisBar erft burd) bie beutfeßen Äoloniften eingefüßrt roorben unb fenngeießnet ßeut bie oielen beutfeßen Spracß=

infein. 3 n Dft=DBerfcßlefien lommt ber S tänberB au n u r im füb=

liĄen Seile nereingelt not, m äßrenb ber SlodB au norßerrftßt. ©ine Bebcutfame SIBart t r i tt uns in ben S ö rfe rn ©ollaffomiß, ©olbmanns=

borf unb 5Ruptau entgegen, beten $olgBauten eine meitgeßenbe 2Ießn=

ließfeit m it ben SBeBerßäufern ber ßaufiß unb bes iHiefengeBirges geigen: 33ot ber 581odmanb fteßen meßrere ißfoften, bie oft n o ^ ein norfragenbes Sacßgefcßoß tragen. S a ß es fiiß ßier etma n u r um eine Inlfsfonftrultion, Befonbers Bei ben alten S a u te n , ßanbelt, ift besßalB unroaßrfcßeinlicß, roeil fie fid) aud) auf bie neuen §olgßäufer, aBer nu r biefes Segirfes, erftredt. (S e rg l. SIBB. im S ilb te il b. Sucßes.)

(9)

3lu^ct hem tein en ^o ljfiau loetfen bie |übltc{)en l e i l c bet Äteife

^ I e[3 unb Jt^bni! norf) einen anbeten ^ a u st^ p , aus Sacfftein e rrie te t, auf: ein bteiieiliges 33auernl)aus, bei bem bet ©ingang gu einer tunb=

bogigen S^ififie m it feitlic^en Sitjen ausgebaut ift. $ e t gleicben SBauart begegnen m it übetbies n o ^ häufiger in ben S ö tfe tn bet S ie li^ er S ptaĄ infel. füblic^en Greife Üatnomit;, roo bet 3BaIb faft ganj nerfdfmunben ift, mirb in bet Imuptfacije bet an D rt unb S telle ge=

btocfiene 9Kuf(Ąetfatftein als Sauftoff netmenbet. S e t graue S etputj m itb an ben Ä anten meif? abgefeimt.

3 m £aufe bet 3 e it loitb bet 33Io(fbau t»om S te in b a u imm er mef)t 3Utücfgebrängt. (Sang befonbers t r i tt bas in Grfifieinung, mo 3^buftrie einfefet. 3tber felbft in bem malbreidfen Äteife ßublinit? m itb biefe

$ a u s a r t gut Seltenheit. Stotgbem ^ a t Big gUr © egenm att befonbers in ben SBatbgebieten bas $otg a ls ^Baumaterial eine beoorgugte Stelle eingenommen. S ie großen gorften gaben bort, mie im nörblict)en S eile bes Äreifes Sarnom iti unb bem nörblidjen S e il bet Äreife i^Ieh unb 9ipbni! nicht n u r für bie S ö tfe t, fonbetn auch fü r bie ftäbtifchen 23ürgethäufet faft ausfcf)Iief|Iich bas S a u m a te ria t, fomie a ls Sdfinbeltt ben Stoff gut Sachbeäung. üftoef) im notigen 3 ah i ita f ich in einem bet ÜJJialapanebötfet einen m anbetnben Schinbelmacher in einem

^Bauernhof bei bet SItbeit an. S e r nicht feiten auftretenbe Dtame Sgen=

bgielorg (Schinbelmacher) meift auf bie 93etbteitung biefes $>anb=

m etis hin-

S a s nach ni61 S eiten abgefchrägte SBalmbacf), melches früher faft bas gange oberfchlefifche ©ebiet beherrfchte, macht immer mehr bem Sattelbad) ipiat). (£s t r i tt h^nt n u r noch Sei ben tfmlgbauten ent=

legener Drtfchaften auf. f a l b e r Sßalm unb Ä tüppelm alm finb bereits Hebergangsfotm en. Sasfelbe ift über ben ©ebrauch non S tro h unb Scifinbeln gut Sachbecfung gu fagen, mobei auch feuerpoligeilidfe 93er=

orbnungen eine IRoIIe fpielen. i)3app= unb 3iegelbach treten an ihre Stelle.

3um 23efchluh noch ein charafteriftifches iBeifpiel, mie bet mirtfchaft=

liehe unb inbuftrielte Sluffchmung bes le^ten halben 3a hi'hunberts m it altertüm lichen fo rm e n rapibe aufgeräum t hni: ®ie Ä reisftabt 3i p b n i I, bie heui 14 000 ßinm ohner unb etma bas SInfehen einer m ittleren oberfchlefifchen S ta b t hoi, befafg im 1861 nur

3 maffine gmeiftöcfige Käufer, 61 „ einftödige „

86 $ äufer m it maffinem ©rbgefchojg unb 116 ^olghäufer.

7

(10)

2/s uott ben 150 mafftnen Käufern tnaren aucf) mafftn gebeift (1826 nur 26), Vs non ben 150 maff. Käufern m aren m it Sdjtnbeln gebeilt (1826 = 51), alle 116 gmlgfićiufer m aren m it Scfitnbeln gebecft (1826

= 162).

„3irt 3 a ^ re 1725 ^ a tte 5Hgbntf Bereits 112 $äu(er, bte iebod) nod) meift oline Kaui^fänge m aren. (Erft 1730 BefaBI ber © raf [SBęgersfi]

in allen Käufern Sdfornfteine gu Bauen, bie auif) barauf non §otg geBaut mürben. . . . 1823 mürbe bas alte [p lg ern e] m itten auf bem iöiartt fte^enbe iRatfiaus fomie eine baneBen fte^enbc Äapette aBgetragen unb es mürben Bebeutenbe SInftrengungen gur ©Bnung bes SRarftes gemacht, fomie and) in ben breifjiger ntit ber ^Pflafterung eingelner Straffen [batjer ber S'iame S teinftra^e] unb fpäter bes SJiarftes Be=

gönnen.

© t m a s ü b e r b i e S ß i e l e c f f i f i e u n e n .

9TeBen einigen Speichern müffen a ls dfaratteriftifdje ©rfcEjeinung bes füblidien Weites ber Greife 5f3Ie^3ipBnif bie polpgonalen 33Iocf=

fc^eunen erm ähnt merben. J)cr ©runbrifg fteltt in ber Dteget ein Iöng=

lictjes SiĄtecf bar. $ e rtu n ft unb 33ebeutung finb Bisher nidft fic^er=

gefteltt. Jiaum gem inn unb 9JiögIi(f)feit ber aSermenbung fürgerer $ölger bürften I)iml>ei n i ^ t allein ma^geBenb gemefen fein. S e r feitlidfe 2I6fcf)Iufi geigt übrigens bie gleiche Xei^nif mie bie ©Iföre Bei unferen

$otgtircf)en. 2luct) bie ufrainifdjen gleöliinerff^eutten geigen, oBmo^I fie einem anberen Xpp angeboren, einen ä^nlit^en © runbri^. S ie nörblidfe a3erBrcitungsIinie ber ai^tecff^eunen ift Bis (leute nod) nid)t genau feftgelegt. S ie bürfte etma burd) bie fiinie ber ölüffe Äorgpniec, bie obere 31uba, S u m m in a unb Ober für £)ftoBerfd)lefien BegeiĄnet fein.

3Iuf fongreffpoInifĄem ©eBiet tomm t biefe Slrt nii^t nor, bagegen in SBeftgatigien, fübliü) ber oBeren 2Beid)fet unb bem anftogenben Sefcfmer unb 3KäI)rifd)=Sd)lefien.. ©ine Befonbere SBenennung biefer merfmürbigen, m it fteilen S tro(bäct|ern uerfeijenen Scheunen ift nic(t oorl)anben.

S i e | ) o I g f i r d ) e n D B e r f t f i l e f i e n s .

S ie ^otgfirüien gehören gu ben älteften 3ou9on I)eimatticf)cn

$oIgbaues. Slllein im aBgetretenen oftoBerfd)lefifd)en ©eBiet finb ^eute noĄ 45 erhalten (in SeutfĄ=DBerf^Iefien 82, im a3ieIi^=Sefd)ner ©e=

Biet 5). fiutfd), ein ^eroorragenber 58aus unb Äunftforfd)er, äußert fi(Ą über biefe Ä unftbenfm äler mie folgt: „ S ie $ o tg fir^ en finb für bie

^ p fio g n o m ie bes fianbes mcfentlid). Sitte Sinben unb ©id)en fc^ü^en fie m it i^rem ©eäft gegen bie ©emalt bes S tu rm e s, fct)müd:en fie m it

8

(11)

S a ife lÜ a A X/JoAnj&juck- ß a & e r C daSn & 2?uppc& jci& n.

® ie in Oberfctjlefien norkom m enben ® ad)form en ( 31t S . 6)

^

r — » — >--- -c

»e . K

(M n etb in b u n g en bei ben 231ockf)äuiern unö öotäkircben Obetjcijleiiens (ju 6 . 6)

S ch n itt A fl

=f=

© ru n b ri^ nnb ©eitenrifj einer tqpifdjen 93ieieck»Sc£)eune (ju 0 . 8)

('2l u s b e r 3 eitfrf)rift ( „ Ä a r p a tf je n la n b “ )

9

(12)

bem bunten gctrbenjpiel bes ßaubes unb m it bem £i(f)t= unb SĄatten=

fpiet i^ ie r 33°Tn ©etriebe bes S traB cnlärm s g e rie b e n unb non ben ßaubfionen u m ^loffen, bilben biefe © ottes^äufei ben fctjbnftcn a jtittetpuntt bes S o rfes unb eine elegifc^e SBett fü r ficb“.

Die 2Bänbe biefet Äirdjen finb bur^m eg im 23Iocfbau e rrie te t, unb jm ar bei ben älteren Äiri^en aus 3?unbbalfen, bei ben fpäteren au s uierfeitig gefcfjroteten 33atfen („Sifirot^olgbauten“). Die ©locfentürme bagegen beftetjen au s 3 3 a l f e n g e r ü f t e n , bie m it 33rettern unb Si^inbeln nerfleibet finb (,,©erüft= nber S tä n b e rb a u te n “). Sd)on bas Sluftreten bet beiben nerfc^iebenen ffwlgbautedfniten läfet b arauf fĄlie*

gen, bajf jebe i^re befonbere ©ntmictlung fiat. Der iBInÜbau, ber tei^nifc^ einfachere, mirb a ls ber ältere angefefjen. iBegeichnenber=

roeife ftehen bie Dütm e unferer äfteften ^otgfirchen niĄ t in organifcfjer 33etbinbung m it ben ©ottesf)äu[ern (ipteh, S p tin , ßubon). Diefer Hm=

ftanb heit 3U ber üfuffaffung geführt, bajf bie Dürme hie* fpäter a ls bie Äirihen bobenftänbig mürben unb auch 3U SSerteibigungs^mecEen gebient haben. Datfächlich finb folche Dürm e im 12. unb 13. 3 a h th unbe*t befannt, bie auf ben gleid)3eitigen S urgm äflen errichtet mürben. 9IIs S o rtä u fe r biefer ©foefentürme merben mieberum bie Dachreiter unb noch früher bie fogenannten „Dachnafen“ angefelfen. ©in nortreffliihes 23eifpiel biefer ©ntmicflungsreihe für alle brei ißhafen ift bie alte S p rin e r $ o t3firche non 1510. Raffen m ir bas preu^ifche beam, ehemals preufpfihe ©ebiet in s Sluge, fo mu^ uns auffallen, bah bic § o l3firchen n u r noch in Dberfchlefien oorfommen, menn m ir non ben menigen in 5J3ofen unb SBeftpreugen abfehen. SBeiter gegen Dften nim m t ihre ^ o h l ftarf 3U. Drohbem finb fie feinesfalls a ls eine rein flamifche ©rfchetnung aufaufaffen, benn oor taufenb ^oh^cTi reichte ihr V erbreitungsgebiet bis nach SBeftbeutfchlanb. Sluherbem finben ftch fy u te noch mefens=

oermanbte ^otalirchen auf ber ffanbinaoifchen ^ a lb in fe l unb in U ngarn.

Unter u n f e r e n Vlocfholafirchen finb im allgemeinen brei ©runb=

formen au unterfcheiben.

1. Die bei u n s üblichen b a f i l i f a l e n Dppen, beftehenb au s

©hör unb ßan g h au s. 3^ © runbrig legt fi^ an ein gröberes Vieretf beam. Q u a b ra t ein fleineres Vierecf an.

2. Die im ©tunbriff I r e u a f ö r m i g e n V auten.

3. Die meiter im Dften unb Süboften oerbreiteten 3 r n 1 r a 1 = b a u t e n , bei benen um einen 9Jtittelbau mehrere Äapellen franaartig liegen. D as einaige Veifpiel in Dberfchlefien ift S a n ft 9Inna in 3?ofenberg au s bem 3ah re 1668 etlöa- (23ergl. SIbb.)

(13)

UeBer H ijptung, V erbreitung unb (£ntroic!tung btefer Äun|tbenE=

m äler, rote bes Vloifbaus überhaupt, finb in ben lenten 3a^i*5e^nten o e r^ ie b en e roiffenfctjaftlicf) begriinbete S^eorien uerbreitet roorben.

p e n n i n g [ie^t V otbilber für unfere V a u e rn p u fe r unb $ u l3= fir(J)en im 3torben (Europas. S ie V erm ittler finb bie Dftgermanen.

„ S ie n a d f b r i n g e n b e n S l a r o e n finb e^er ein fonferoierenbes a ls ein gerftörenbes (Element geroefen. Surcf) fie finb uns Sppen oon

^o^er Urfprünglitfifeit b e ro a If r t, bie uns olmc fie geroif; uerloren roären.“

S t r g p g o r o s f i , ^rofeffor für $unftgefd)idfte in Sßien, ftellt ben gadfroertbau (S tä n b e rb au ) für VSefteuropa, ben SJtaftenbau (2Kittel=

fäule) für ^o rb eu ro p a unb ben V loübau für Dfteuropa a ls urfprüng=

lii^e unb bobenftänbig ^in. 3 n ber älteren -Seit te ilt ber Vloifbau n u r m it quabratifdfem © runbrig auf („belfarrenbe Ä rä fie “) unb roirb erft burcfi ben ©influ^ ber römifdfen Ä ir^ e („Sßillensm ädftc“) jum lüe^tecf gebrängt. Vefonbers intereffant crfdfeint u. a. Strspgorosf'i’s S lfm 'ie, ba^ bas Sparrenbad), m eines Ifeute über gang ©uropa a ls Etausbad) nerbreitet ift, urfprünglid) aus bem gadfroerfbau berftammt unb in Sdflefien auf ben Vlocfbau übertragen rourbe. Sluf biefe Vßeife repräfentieren unfere oberfdflefifd)en giolgbäufer unb $olsfirdfen ein

©emifdf bes öftlidjen unb roeftlidjen Äunftlreifes. S ie u rfp rü n g li^ e Setfung bes V lodbaues ift bas Sonnengeroölbe unb bas ißfettenbadf, bei bem bie V alfen liegenb oon einem ©iebel 3um anberen gelegt ober

älfnlid) auib im $ a lb lre ts als „SBölbung“ angeorbnet finb.

3 a ł o 3 i e c ! i be3eid)net unferen üblicfien ^olsfirĄ entpp naib bem farpatbifibett Volfsftam m , bei bem er gleichfalls a u ftritt, als

„lemfifdf“. Veim V lodbau im allgemeinen roeift er „in febem ©in3el=

fall enge Vegiebungen 3u r m onum entalen 5Ird)iteltur 2Beft= unb Dft=

europas naib. S ie § o l3baufunft ift bemnacb eine abgeleitete Äunft, ber bas Urfprüngli(b=S^öpferif(be feblt. S ie bilbet niibt neue

benn ibte eigentliche Aufgabe erfcböpft fidf in ber K om bination unb V a ria tio n “.

Siefe brei $au p ttb eo rien be3e i^ n en beutlidf bie oerfcbiebenftcn 21nfi(bten über bie ©efdfidfte bes $ o l3lircbenbaues.

S i e S r a df t e n.

U eberbaupt noch niĄ t unterfuĄ t ift bie ©rfcbeinung ber Sracbten in Dftoberfdflefien. 3tt allen ©in3elbeiten muff hier erft nodf feftgeftellt roerben, roie roeit es ficb bei ben erhaltenen Xrad)ten um gefunfenes K u ltu rg u t banbelt unb roie roeit fidf f)Ut etroa bie beutfdfe ©inroan=

11

(14)

betung geltenb gemacht ^ at. SaBei m ate m iebetum bie ^ e im a t bet Äolcniften 311 Betütfft^ttgen, mte auiĄ bie ^Benennung bet Ä leibungs;

ftiiife unb geitmeife a3etänberungen. 9luf bem ehemals pteu^ifcBen Xetl=

gebiet tte te n fieute noi^ jmei $ au p tg tu p p en beutliĄ in (Stfdjeinung:

bie 5Beut^en=9tof5t)etget n.nb bie ^leö=©ielii3=3;e|(t)net Ita c ^ te n . J5 i e S ß e t B t e i t u n g b e t S i i l j n e f r e u j e .

SRani^es gefunfene Ä u ltu tg u t ift im fiaufe ber 3eit auf feinem 3Beft=Dftmege nerloten gegangen. S a ju gehört bie S itte bee S e ren e bet 2)tatb= ober Sü^nefteuge. Ü)iefe lä^ t fiĄ in intern U tfptung Bie in bie 3 e ü bei Gnnfüljtung bee S ^riftentum e in S nglanb oetfolgen. S ie fommt m it ben Spftönctjen nad) SBeftbeutfc^Ianb unb ift b o tt aufjerorbent- liĄ ftat! uerBreitet. S e ^anbelt fid) hierbei um etma 1 SJteter ^ofie S te in fte u je, beten 31uffteltung an Äteujmegen, 3 ä u n e n unb Äirdffjöfen im S ttittelatter ale geiftlidje S ü ^ n e neben bet meltlidfen fü r 33etBte(Ąen non bet Äirdfe geforbert mutbe. S)iefe S itte f)at naĄ unb nadf miebetum Ujren S in n geänbett, inbem biefe fötale aud) gut Sefttegung einee Befon=

beten fpla^ee unb einee einfachen ©ebenfene fomie gut fßegeidinung einet fBegtäbnieftette unb enblid) aue D antB arfeit aufgeftetlt mürben. DB fid) biefe S itte im beutfdjen fßotfegebiet allgemein uerBreitet Bat unb ob unfete obetfcBIefif^en S e n tm ä le t m it bet beutfdfen Sinm anbetung Betge=

BracBt mürben, ift BieBet nicBt nacBgemiefen. fBebeutungeuott ift immerBin bie geftftettung, baB ficB in bet SßojemobfcBaft SĄ tefien 16 fotdfer SiiBne=

freute, Begeidinenbetmeife im meftlidfen le i te , Befinben. ^B^e 3aBl im ßeoBfiBüBer Ä reie unb nad) ötorbmeften ju uiet ftärfer. D ort ftnb fie aucB ale „ S p ritt' unb fötetBobiues^teuje“ Belannt. SBeitet BftliĄ, atfo im fongreBpotnifcBen ©ebiet, aber ift biefe 9Irt uon Steintreu^en uöttig unbefannt. D i e f e S i t t e i f t a t f o n u r B i e a n b i e ö f t l i d f e ß a n b e e g t e n g e D e u t f c B I a n b e u e r B r e i t e t .

D i e f Be t B r e i t u n g b e t f ^ i g u t b e e „ S c B r n e t ^ e n e * m a n n e e “.

©ine äBnliiBe ©rfcBeinung auf bem p u I n i f (B e n fßolfegeBiet ftetlt bie fßerBteitung bet etma 25 3eirtim etet BoB6^ StBniBfigut bee Sd)Tner=

genemannee bat. © inet ßegenbe naĄ m itb ©Briftue fi^enb bargeftettt, n u r m it ßenbeniufB unb föiäntetcBen Betleibet, ©in 2ltm liegt auf bem Änie, bet anbete ift auf bae anbete Änie geftütgt. beffen § a n b tuBt bae $ a u p t. D ae fBotfommen biefet ^ulgptaftif ift in fPoten att=

gemein, gang befonbete ftarf in ©atigien. D ort m itb fie in ben fttifdjen bet SBilbftöde mie audf in ben 23auernftuBen aufbemaBrt. Diefee föiotiu

12

(15)

ift im beutfcficn SSoIfsgeßiet oöllig unbcfcmnt. ftnben es nur ttn X tto le t (Scbtet unb in bet Äunft als ^oljfc^ntit in S ü r e t ’s ipaffion.

3 n bet e t^ n o g ta p ^ i^ e n 33etBteilung Bilbet bie frii^ete tuffifc^e © tenje (^ rje m fa unb SBtini^a) eine ji^atfe SBeftgtenge. S a t in finb m it nur i5toei Slusna^men Befannt: bas © tenjborf Ä am in, mo btei fo lg et gi=

guten auf ©räBern ftanben, unb bas © renjbotf SjiecfotDiij m it einem 23ilbftoif. S ie frühere öftetreic^if^e ©tense m itb n u r Bei 3JtofĄcseni^

buri^Btocfien, mt) fitf) einige ^31aftiEen in 33auernftuBen Befinben. DBet=

fc^lefien erfdfeint alfo auĄ in biefen Beiben gälten a ls e t f) n o g t a = p ^ i f c f i e s © r e n s g e b i e t .

3 u f a m m e n f a f f u n g :

©s ift eigenartig, in unferem © tenslanb su Beobachten, toie © et nicht m it ÜJienfchen, fonbetn amh jene S i n g e b e t © t h r t o g r a = p h i e, bie uorhet genannt mürben, m iteinanber um bas gortbeftehen ringen unb biefem Sanbe bam it einen Befonberen © hötafter geben, genen m annigfaltigen ©tfcheinungen auf © tunb bet entfprechenbcn miffenfchaftlicfjen ÜJtethoben naihsugehen, ift SIufgaBe bet oBetfĄlefifchen

§eim atforf(hung. 23isher freilich fühlte fich bet oberfchlefifche gach=

miffenfchaftler feinet $ e im a t menig uerpflichtet. ©r fchmeifte nie! su felfr in bie gerne unb mollte nicht fehen, melch »ielfältiges 3XtBeitsmatetial auf feinem $eim atBoben lagert. Unb getabe in unferem ©ebiet h a tte n noch Bebeutfame g rag e n bet K lärung. S o manche bürfte geeignet fein, oberfchlefifche 93erhältniffe in neuer ^Beleuchtung gu Betrachten.

S e r ©rensfampf uetfchiebenet 93olfsftämme auf unferem oBet=

fchlefifchen ©oben macht bie IjtiniaU unb uolfsfunbliche gorfchung Be=

fonbers intereffant, aber auch fchtoietig. ©in iüüifBlicf auf bie ©efchichte unferes fleinen $eim atgebietes führt uns beutlich uor Slugen, mie bie oberfchlefifche © renje fi© fortm ähtenb oerfchiebt, je nachbem es bie ge=

fdjichtlichett ©reigniffe m it fich Bringen. 23is in unfere 3 e it hinein merben folche ©rensen g a n g o h n e e t f j n o l o g i f c h e © r m ä g u n = g e n non irgenbmelchen 3Billensmächten feftgelegt. 33olIsgruppen merben serriffen unb serfplittert. SBirtfchaftliche, Eulturelle unb feelifche 23anbe merben serftört, meil bie 5H a u m e i n h e i t nerloren ift. S u r©

ihre S © i cf f a 1 s g e m e i n f © a f t ift bie oBerf©lefif©e SSolfsgruppe eine fol©e ©inheit gemorben unb m itb no© lange eine fol©e Bleiben bur© ihre 3 3 1 u t s o e r m a n b t f © a f i .

(16)

Ü)|lfcfy!e|ifrfjß HJolfsfunöe*).

93on Sl l f r e b <Kar af ek = £ a n g e r . I. (£ i n f ü lj t u n g.

Die Segrengung ber SltBeit entfptic^t nii^i gang bem gegebenen X itel unb bem geograp^if^e^ b egriffe ^olnifcfi^D ft^lefiens. Die räumli(f)e £age bes tmtgugsmeije gu bebanbelnben bobenftänbigen Deutfdjtums erfotbext, ba^ Sßeftgaligien bis etma gut S fam a, alfo bas

©ebiet ber ehemaligen $ergogtüm er Stufihmih unb 3ator, uielfacf) m it einbegogen mirb. Der oolfsfunblid) ftarf gu Xage tretenbe 3ufam m em hang m it Dberfihlefien unb ©efamtfchlefien foil nu r fallmeife geftreifi toerben, er ergibt fid) für ben fiefer au s bem Vergleiche m it ben anberen 2lrbeiten biefes Vudfes non felbft.

©s fönnen hier uiiht alle SaĄ gebiete ber V olfsfunbe gleichmäßig berüdfichtigt merben, ba es an ÜRaum unb gum Xeil auch un V orarbeiten m angelt, ©ine reine, oollftänbige Stoffüberficht mirb nicht erftrebt, an ihrer S telle follen oielmehr fü r bie Sprachinfelfunbe fenngeichnenbe

©ingelbeifpiele herausgegriffen merben. S ie ermöglichen am einbring=

lichften bie geftftellung ber gefchichtlichen © ntm idlung oolflicher Xleber=

lieferungen, ihrer geographifihen DXücfgugsgebiete, mie auch bie Schei=

bung ber eingelnen Äulturfchichten unb Greife.

a£ ir haben es im besfibifchen DXaume m it einem Stanbgebiete pol=

nifchen S taatsb o b en s gu tun, bas beutlich in ben ä lte r befiebelten Xeil ber ©bene unb bas burch fpätere ^unenfolonifation erfchloffene ©ebirgs=

lanb gerfällt. fießteres mürbe im 16. unb 17. 3 a h rh uni5ert b u r^ eine goralifche ^»irteneinmanberung ftärler befiebelt unb nim m t infolge feiner prim itioen ofteuropäifchen Ä ulturform en noch 5eui e £ine ®ün' bcrftellung ein. Die n ur in ber ©bene eingelagerten, aus bem 3Jtittel=

alter ftammenben altfdjlefifchen Spradfinfeln haben ftarle ©inflüffe auf ihre flamifche IXmmelt ausgeübt unb finb um gefehrt oon biefer beeim flußt morben. S o ergeben fich Sßechfelbegiehungen, bie nicht nu r auf bic © ntm idlung bes V ollsgutes ber beiben V a ^ b a rf^ a fte n , fonbern auch auf bie © eftaltung bes oftfchlefifch=meftgaligif(hen ßanbfchaftsbilbes beftimmenb gem irlt haben.

*) 31us bent in nädjfter 3eit erfheinenben SBetfe „S«s Seutfct)tum in ipelnifd)=6ctikfwn. (£tn §anbbuct) über ßanb unb ßeute.“

(17)

Stefe 3Bed)felfie3ieI)ungtm amifiĄen SpraĄ tnfeln unö UmiDelt roer^

ben im © e s fib i^ e n nncf) [tänbig non einem meftlic^en Ä uliurfttom üBeifc^ic^tet, ber, nom beuij'ifien Solfsboben ausge^enb, Dft= unb Dber- id)Ie[icn 31t einem llefiergangsgeBiete gmifc^en beutfdjen unb flamifĄen 2eBen0formen geftaliet. S ie ge)d)ici)tli(i)e ©ntmitflung bieies 2Beft=

ftromes, feine SBege unb SBirfungen, bae Uebcrfpringen Beftimmier (Segenben, bas gegenüber ber Ummelt geitliĄ frühere Sluftreten bes^

felBen in ben Spradfinfeln u. a. m. ergeben eine ÜReifie non Problem en, bic nocf) nielfac^ fpftematifdier ©ingelunterfuĄung barren.

SIus praftifc^en, burci) ben Spradfinfel^araW er bes bobenftänbigen Seutfc^ium s gegebenen ©efidjtspunften I f m u s mirb ^ier eine fonft nicfjt gebräu(f)li(^e © inteilung ber nolHttfjen Ueberlieferungen gef)anbl)abt:

3uerft follen bic ftärfer an bic SpraĄ e gebunbenen ©ebiete ber 23olfs=

funbe, mie 9Kunbart, Solfelieb ufm. befianbelt merben, n a d ^ e r bic fremben ©inflüffen leidfter gugönglidfen ©ruppen ber geiftigen 5ßoIf6-- funbe (iBraudjtum u. a.) unb gum 93efd)tuffe bie an bie Spradje nid)t gebunbenen S in g e ber m ateriellen ÜM fsfunbe (S rad)t, H ausbau ufm.)-

9teben ber .^erauearbeitung ber bisherigen ©rgebniffe ber ^orfdfung tft m it biefer Slrbett aber nod) ein beftimmter, nor altem fü r bie engere

$eim atforfd)ung ber fianbfdfaft in S3etrad)t fommenber ^m ed nerbunben:

es foil aud) auf bie noch b n fiöfung harrenben unb SBiffenslücfen hingemiefen merben. S a r a u s ergeben fid) für bie meitere SIrbeit 3Iuf=

gaben, bie, richtig nerftanben unb angefafjt, in ihrer Sum m e eine ©r=

gängung bes |>anstiffchen Sudfes „Äutturgrenge unb Ä utturgpftus in ben potnifcfjen SBeftbesfiben“ auf notfsfunblichem ©ebiete m it fid) brin=

gen merben.

■II. S e e l i f c h e ' 2 3 o I f s t ' u n b e . 1. 2K u n b a r t.

S ie ÜJtunbart ber 23ielih=33iataer Spradfinfel unb ih te r 2Inhalt=

©atfcher Sodfterfieblung in DBerfdilefien h ari:l Ttoch ber eingehenben miffenfchaftlichen Unterfud)ung, mie fie non Älecgfomst'i für SBilmesau1) burdjgeführt mürbe. S ie bisherigen ©rgebniffe ber 5'»^f<hunÖ fotten hier furg ffiggiert unb ber fchlefifchen Sprachlanbfchaft eingeorbnet, auf Sfüdgugserfcheinungen fomie ©inflüffe ber ftamifchen Ummelt furg t)h \'

*) Ätiecjlomsft, Dialekt Wilamowic w izächodniei Galicji. I. Fonetyka i fleksja. Äratau 1920. I I . Składnia (Szyk wyrazów), ^pofen 1901. (Sie iOtunb- arten non SBtliinesaai in SDeftgatijien. I. ip|oniethit unb P ejton. II. Sie 2ßoxi=

fteEung). S as SBorterBud) bet SBilmeaauer ŚJtuntoart non Ätecglomsfi befinbet fiĄ bergeit im Snucte.

15

(18)

gemefen toerben. Seiber fe^It es u n s auif) nod) an einer pfam m en^

faifenben SIrBeit über bie Seljntöörier in ber polnif^en Umgebung ber Spradjinjel, befonbers im S ^ lo n fa fif^ e n , fo ba^ bie au^erm bentlic^e S tä rfe biejes Ä ultureinfluf[es ^ier n u r angebeutet merben fann.

S ie aitunbart ber Spradjinfetgruppe ift eine rein f^ Ie fi^ e . S ic läfjt [i^ aber nic^t einer beftimmten U nterm unbart bes ©efamtfĄIefis

|d)eu guorbnen, fonbern i|t e^er ein Sinbeglieb gmif^en ben 9Jtunbarten bes gc|d)Iogenen fc^Iefi^en Sprad)gebietes unb ber uorgefdgibenen alten Sprad)in|etn in ber Slom afei. S ie geigt alfn felbftänbigen © börafter, bocb t r itt i^re 33ermanbtfd)aft m it ber Dber^ipfer ajtunbart jtarf bernor.

S ie nerm ittelt nicbt, toie ber S(bünbeng[t, bie 2ßacbteI=33robeter <5pra(b=

infei, bie Ä rem niber ©ruppe ufm. ben Hebergang gum Sairifdfen, jtellt nidft mie biefe eine S tufe ber o[tmitteIbeutfcben=bapri[<ben Sprad)- mifcbung bar.2)

S ie § e rfu n ft ber S iebter aus D fttbüringen unb Dftfranfen ift mabrfdjeinlicb, bocb finb bie Seutfcben nicbt u n m itte lb ar oom alt=

beutfcben Ä ulturboben in s 33esfibifcbe gefommen, fonbern bctben mobl längere 3 e jt im fdjlefifcben Ä olonifationsgebiete gefeffen. ©s banbeit ficb fomit um eine Socbterfolonifation au s fcblefifdfem 3teufiebeIIanbe, eine genaue geftftellung ber f^Iefifcben §ertunftsgebiete ift bisher nod) nicbt erfolgt. S p ätere tüadffdjübe au s bem tRieberfcblefifiben finb feftfteHbar, fie gelangen guerft in bie bam als noib in ber Süunbart uerbarrenbe S ta b t 33ielib; uon biefer aus oerbreiten ficb bie burd) fie bebingten SBanblungcn aucb in ben S ö rfe rn ber näheren Hingebung.3)

Sßeitere 3nftM m e an SHenfcben in bie S tä b te finb in ber gefcbicbt=

lieben SIrbeit Ä ubns bebanbclt, aber erft bie im 19. ^ d b ^ u n b e r t ftärfer anroaebfenbe öfterreiebifdie 33eamteneinmanberung biff^ bie ftäbtifd)e ÜKunbart gerftören. 3 u biefer, in ber gmeiten H älfte bes 19. ^ ö b^5 bunberts erfolgten SSerbrängung ber ftäbtifeben Süunbart, bie fd)on etroas früher in ber Dberfcbiebt einfe^t4); tragen nicht n u r bie fulturellen ßinflüffe bureb Schule, S ibrifttum ufro. bei, fonbern auch bie giemlid) lebhafte, burebaus fricbliebe ©inbeutfibung bes einroanbernben fiblefifd)=

polnifiben ©lementes. § eu te roirb bie SSJtunbart in ber S ta b t n u r mehr oon gans menigen alten Seuten oerftanben. S ie Dberfibicbten ber

-’) aSgt. Sifwrotä, Sb'kififbie Spta^flemeinfdjaft. 3 n: Sblefifbcs 3 (#ri5ud) für beutfbe Äutturatbeit im gefamifd)Icfifd)en Haume. 3tb. I, IBrestau, Äorn 1928, S. 17 ff-

3) SSgl. SBaniet, 3um SotoXismiie ber f^tefifibien aJturtöart.

4) S ieb e ffiufom sti, ® eW #te. — SBufomsti b i t t e t jetfift nod)1 in b er ftäbtifeben P tu n ib art, tta g t aber fd)ün im E in k iiu n g s g e b 'ib t über ben SCerlnft berfelben.

(19)

äkoöltexung fprcĄen ein forxeftes Sc^xiftbeutfci), bas uux menige S laroism en enthält, deine m ittlere Scf)id)t Bilbet bas „SBielit^exifcfje“, es mixb meift non ben einfa^exen, bobenftänbigen g-amilien geCpxoc^en.

S ie s 58ieti^exif^ i[t ein let)tex 9iaif)ttang bei SJiunbaxt, ein bexbes irmdjbeutict) m it Ocinflüffen bei SKunbaxt in SBofalismus, Satjbilbung unb SBßxtfc^at?.

S e it bex SCerbxängung ber Stiunbart aus bex S ta b t ge^t il)xe (£nt=

XDicflung auf ben Söxfexn eigene 2ßege. ®ie Sjßilmesauex ÜJiunbaxt [teilt ben Xppus bex am roenigften unter ftäbtifc^em ©influfj ftc^enben unb am längften fidf felbft überlaffenen ÜJiunbart bar, fie geigt niĄ t nur bie meiften Slltfurmen, fonbern bat aud) oerbältnismäfeig mebr pol=

nifebe fiebnmörtex in ficb aufgenommen als bie anberen 3)orfm unbarten.5) fyür bas gefamtfcblefifcbe ©ebiet bietet bie fütunbart bex S ielib er

© nippen, ebenfo mie bie SJiunbarten ber anberen altfcblefifcben Spracb=

tnfeln, eine gülle non fRüdgugserfcbeinungen in Satgbau, Sßortform unb äEortfcbatj.0) S ie polnifcben ©inflüffe äujfcxn ficb gnieifacb: ©inm al in ber ©xbaltung unb S täxfung alter, mitgebraebter fo rm e n , mic 3. S . in bem Sebarxen ber iünenben unb tonlofen Äonfonanten, ber Se=

roabrung bes oelaren 1, roobei bureb bas ißolnifibe nid)t eine Hm=

m anblung, fonbern n u r eine Sexftärfung einer febon oorbembenen 2In=

läge erfolgte. 3u tn anbexn in ber Sßanblung bes Satgbaues, bei H eben nabmc non flaroifcben SBortenbungen fomie ber bireften © ntlebnung polnifcber Slusbrüde.

2. S o l l s l i e b .

S ie )i)ftcmatifcbe S am m lung ber beutfeben Solfsliebex fe^t im besfibifÄen IRaume giemliib fpät, gum S e il exft naib bem Äriege ein.

S a s Poxliegenbe ÜJiatciian) ift noeb lüdenbaft, fo mürben bisher 3. S .

5) 58al. ß a to f in s ti, M ionografia M ia ste c z k a W ta m o w ic . aßöiteroeraeicfinis S . 282— 319.

“) ©ine oon S eifp ieten ö rin g t SĄ roaig, ajltm toartlidfe Slüdiugsigiebiete im nftmittelibeutfdfien tRaume ro'efttib b er ©IBie. 3 n : SJlitteliieutfibe SBIätter fü r tßotfsfuu'öe, 3fl- V, S . 65 ff.

©Benfe: SĄ.ttmig, Sdjlefiifibe S tu b ie n . 3 n : XeutfieTtifta, 3S- V, lie ft 1, 2 unb 3, 4.

7) tB uferosli, ©ebiifite, B ringt eine Sveitfe bobenftänbiger iß o lfslieb er, jeibedj autf) perfönKctie iHudibidjtungen feldier.

Sigiefgorosfi, S ie inculfĄ.en Ä olonien a n b er SBefigrenge © atigiene. 6 . 187-—193.

ßang S a s Sßolt'stieb in u n ferer S p rad )in [el. 3 n : |> eim at unb Sßoltsitum 1926, 9tr. 299, 306, 31ß, 319,

H erm a, iBo-m SBO'UsIieb u n ferer S p rad fin fel. 3 n : Dftfiblefifibe gjoft, SBielit;, S fto b ex 1925.

Ä arafet, © iniges a u s ber 33ielip=iBiataer S p ra d im fe t (tB ollsli-ebertejte). 3 n - Seutfdrnräbriifibe H eim at, 3S- IX, 31r. 9— 10.

ß a to f in s ti, M o n o g rafia M iastecz k a W iliam ow ie. S . 320 ff.

17

(20)

bete Ätnberlteö unb bas ßiebexgut ber Sßilm esauer S p ra ^ tn fe l faft gar mcf)t 6erüc!ficf)tigt. 58et bcn aufge^eitfineten ßtebern tr i tt btc S ütte bes munbartlictjen © utes ftwmüü) ftart ju Tage. S ie mag p m £ e il bas

©rgetmis eines einseitigen S am m elns fein, anbererfeits geigt fie aber auct), ba^ bie neueren beutfc^en Sßolfslieber in bie SpracfjinSel nictjt in bcm SJiajge ^ineingetragen mürben, mie etma in bie Sln^att^Satfc^er Toctjterfieblung in DBeriĄte|ien ober in bie beutfĄen ©ebiete ber Subetentänber.

2)ie beut)cf)en S ö rfer DStfĄIefiens unb SBeftgaligiens nebmen in Segug auf bie Slufnabme m anbernben ßicbergutes eine ÜJlittelfteltung gmifdjen Dberfcfilefien unb bem Äublänbcifen einerfeits, ben beutfcben Spradfinfeln in ber Slom afei anbererfeits ein. Sluct) in ber iBieliber

©ruppe felbft geigen ficf) in ber Stufnalfme neuer 33oI!sIieber non Dorf gu Dorf Unterfäfiebe; bie geringfte 23eeinfluffung geigt bas für ftäbti=

1 ftfien ©influb am menigften cmpfänglidfe SBilmesau.

5ßon ben uorlianbenen ßiebern ift eine Jieibe m ittelaltcrlicben Ur=

fprungs, m arnie, mie g. S . bas fiieb nom ©u^gaudf unb oom oerunglücf- ten genftergang, baßen eine Umformung in s ÜKunbartlicbe erlebt. Die auf Sdflefien befcbränften ßieber, mie ber ftblefifcbe 23auernbimmel, bas gragelieb oom ßäm m lein 8), bas Äinbertieb oom Dob auf ber S ta n g e u. a. m. finb audf im Scsfibifdfen gu finben. fjirtc m unb Sternfinger=

lieber baßen ficb burcb bie g o rtb au er ber D reifönigsfpiele unb b a s Äolenbageben bis in bie ©egenm art bw ein reibt gablreicb erbalten fönnen8), oerbältnismäfgig reicb oertreten finb bie fcblefifcben $üter=

jungenticbet unb $ irte n ru fe. ißereingelt tommen auib Dej;te nor, bie, tro^bem fie nidjt im Sesfibifcben entftanben fein bürften, botb bisher nu r bier aufgegeidpet mürben.

i|3olnif(be ©inflüffe treten in mecbfelnber ©cftalt gu Dage. g n bie äßilm esauer Sternfingerlieber finb ocreingelte flamifcbe SCorte einges brungen, fo m irb bort oom ,,^3an gefu“ gefproiben, bie Äofenamen ber gur Slnbetung berbeieilenben ajiäbiben unb Surfcben finb polnifd) u. a. m. Der flamifcbe ©influfj im Ä inbetliebe ift bislang nu r fcbmacb ausgeprägt; es fommen mobl b ^ r unb ba birette Hebernabm en oor, bic aber rafäf mieber oerfcbminben. Jtein polnifcbe ßieber merben in

8) ® as ß itb ift eigenarftiger SBeijc and) in einer bent ÄuIfiänbdfeiT giemlid) nabe nern w n b len 1 g a ffu n g im obetfien 5Beitbf©Wate, alfo im ©orwlifdjen P finben, es b ü rf tc a n s bem Scutfdj'en übernom m en m orben fein.

9) Äarafe£=Caniger, S tc rn fin g e r; unb Ä olem balieber a n s ber 5BieI;iti=iBialaer S pracbtnfel. g n : S ^iaffert unto SĄnuien, g g . V II, lie ft 5.

(21)

ben Dörfern bes galijtfĄen Slnteils ber SpraĄ infel öfter gefungen, als im fdfleftfcffen. HJtifĄIieber beutfĄ=poIntfĄen Üeptes gibt es molfl, aber fie finb melfr auf ben 33ereidf ber S ta b t unb auf ftäbtiftf) beeinflußte ÜDfenfdfen befcßränft, im B auerntum meniger bafjeim.

9In 9Teuf(^öpfungen finb bie Spradfinfeborte arm . Stltbieliß mürbe ein ßiftorif^es, im J)orfe entftanbenes ßieb non ber Slufßebung ber iRobot aufgegeicßnet. ©s fiat aber n u r einige farge, bies 3^0= gef^eßen beßanbelnbe SInfangsftropßen unb bann eine Unsaffl Stro=

pßcn, bie eigentlich in bie Ä ategorie ber borflidfen Spottnerfe ge=

hören. Solcher Spottliebchen m unbartfiiher P rä g u n g gibt es eine ganae iReihe, fie überleben aber feiten ein bis gmei © enerationen unb oer=

fchminben balb mieber.

3. 5 ß o f f s f c h a u f p i e I .

2Bas an SSoIfsfcfiaufpiefen in ber Siefihs^öialaer Spradfinfel bie f e ite n überbauerte unb in ben feßten noch aufgejeichnet merben fonnte10), bas finb 58ruchftüife bes fihlefifchen $erobesfpiefes unb bes S pieles non ©h^ifti ©cburt. Die nodf h^nte in ben Süfmefterftäbten Sielih=§8ia la üblichen Dreifönigsfpiele haben ficf) im ßaufe ber feßten

^ a h rje h n te ftarf nereinfacht: gtnifchen 1900 unb 1910 fallen Aerobes unb ber D iener als nicht mehr fpredfenbe ifierfonen meg, fpäter auch noch b n 3ube unb ©ngel. ffiegemnärtig erfcheint fogar in eingefnen Spielen einer ber Könige burĄ bie ©eftalt bes Schäfers abgeföft. So ift bas S p ie l auf bas Sternfingerftücf befdfranft, es geht nirgenbs meiter, a ls bis p m ©intreffen ber brei Äönige bei $erobes. 33om S pief non ©hrifti ©eburt haßen fich überhaupt nur letjte Hefte in ben Äofenbaumgängen unb a ls Ä in b erfp ieP ) erhalten.

D as Snfammenfchmefßen ber S piele unb ihre öußerfte 5ßerein=

fachung hat ihnen einerfeits bas SBefteffen bis in bie ©egenrnart hinein ermöglicht, führte aber anbererfeits in ber alferjüngften 3eit p ihrer teilmeifen Hblöfung burch pofnifche Spiele. 2ßir haben leiber nod) feine genauen Hnterfuchungen über unfere oftfchlefifchen polnifchen, nor allem bie in ben S ta b te n üblichen Spiele. S ie finb, fo bas SBielißer,

10) Sßgt. Ä'Ctmfiefsßanßer, D a s D reifö rü g sfp iet trt ber VßkU&VßmlMT Sprad)»

infei. Schaffen u n b S chauen, 3ß- VI, Str. 7, S . 6 ff.

u ) S a bie S je n e bes tlin b lu ń e g e n s m it bem ßiebe:

„ßejroer, lejm er Sofef m aj SB'ieg m er otf m a j Ä enbelaj!

SBi'e foli ejd) ber ben b as Ä'enibiela to i ega,

© jh fonn boch ue m a j J in g te rla b ie g a !“

19

(22)

feljr nafjc m it ben beutfĄen S pielen ncrtnanbt, betfen fid) ftellentoeifc n m tu m tlicf) m it i^nen; n u r in ben religiösen fiiebern treten ftörfere UnterS^iebe p Xage. DB \iz UeBertragungen aus bem DeutS^en Sinb, mcifj icf) nict)t, non ben in SBeflgaligien unb im ©oraKSihen (& am es3= nica, aKilómfa uSf.) üblichen unterfcheiben Sie Sich 3iemlich Start. 33e=

3eichnenb ift, ba^ bie in ben S tä b te n 23ielih, S ia la , Xefctjen üblichen polnischen DreifönigsSpiele länger Sinb, a ls bie heu ii0en beutSchen;

Sie Stehen noch teilmeiSe auf beren Sntmicftungsftufe um 1900 unb 1910.

4. S a g e.

D as S agengut ber Deutfchen im oftfchIefif(h=tt>eftgali3if<hett SRaume unb ihrer oBerSihteSifchen Dochterfteblung liegt gefammelt uor12) unb bürfte taum mehr mefentliche (Ergänsungen erfahren. (Es gehört, ent=

fprechenb ber $ e rtu n ft ber S iebter, 3um fchlefifchen Sagengute, hot aber infolge ber langen SIBgeSdfloffenheit oom SUtuttertanbe unb ber (Ein=

flüffe ber ftaroifchen Ummett mefenttiche 2Banbtungen burihgemaiht.

23ei menigen ©ruppen ber nolflichen Uebertieferungen bürften biefe Stenberungen fo einfchneibenb gemefen fein, mie hier.

Die Umgestaltung gegenüber bem gefamtSchtefiSchen Sagengute äußert fid): a ) in bem gehlen alter jener Sagengeftatten, bie moht ber DeutfchfihleSter, nicht aber fein Slctmifcher Machbar ten n t (SRac^tjäger, Soufchmeibchen, genij-männchen ufm.), b) in ber Häufung ber gegen bie polnifctje Sprachgrense hin sunehmenben unb ber beiben SBölfern ge=

meinfamen Sagengeftatten (SCaffermann, mieberfehrenbe Dote, $exen ufm.). Sluherbem treten noch einige Stteubitbungen auf, bie au s ge=

fct)ichtlichen ©rtebniffen im ^Bestibifcfien heraus geprägt mürben (©uftan 3tbolf= unb ÄIimc3ofSagen). Uebernahmen polnifdjer ©Iaubensoor=

Stellungen ober SRamensformen fommen n u r nereinselt »or, fo ber S trafchat in Ä u r3matb unb bie JTocsnicp (grrtichter) in SBitmesau.

S om it heben fidj bie ©ebiete ber Spradjinfel, fagengeographifch be=

trachtet, nict)t attsufehr oon ihxer potnifchen Umgebung ab. Der Unter- fcljieb liegt oor allem barin, ba^ gemiffe Sagengeftatten unb Uppen moht im potnifchen nicht aber im Deutfdjen oortommen. S o ift bie Sprachgrense im SBesfibifdjen nicht in bem gleichen StRaffe, mie etma in ben jungen Spradjinfeln © alisiens ufm. gleichseitig ©rense oerfchieben gearteten Sagengutes. Die meiter nach bem Süboften gelegenen m ittelalterlichen Sprachinfetn, mie bie Äremnih=Probener in ber Stom afei, ftetjen hierin in einem 3iemlichen ©egenfah 3U ben 33esfiben=

‘-) S 'atafeO S trsrig o to sfi, S a g e n ber 23estibenbeutjd)en.

20

(23)

beutfdjen. S ie ftnb in iljrem Sagengute nod) nidjt [o ausgeeeift, xnir finben in ifinen audi Sagengejialten )ĄIefifĄer SIrt, roie bie 9Jloosfvau, ben 23ei-g= ober Srggeift, !Küd3ugsfonnen, toie bie Üöbin uito.

3 n bie 2in^alt=© atf^er Xoc^terfieblung, bie in ifjtem Sagen=

beftanbe jonft laum irgenb oeldie mer!lid)en U nierf^iebe gegenüber ber 33ieli^er S pra^in felg ru p p e aufmeift, ift a ls neues ©lement non ben obers )d)Ie^fdjen ipolen aus bie (Sejtalt bes Serggeiftes (S fa rb n it) eingebtun=

gen. ©s ^anbelt fid) hierbei um eine aus bem Seutfdien über bie Sprac^grense naĄ bem Often toanbernbe Sagengeftalt, bie in SInijalt mieber eingebeutfc^t mürbe. S ie V erbreitung ber S agen oom S Ja rb n if reidjt im ipolnif^en bis nad) Vorbmeftgaligien (^am or^no, SBielicjta),

^ a t aber bie übrigen Seutfdffieblungen bes besfibifdjen V orlanbes, bie au^er^alb bes SBergbaugebietes liegen, nidjt berührt. 2Iud) meitere aus bem SBeften über bie Spradjgrenje norfto^enbe Sagenm otinc unb =arten (3mergfagen ufm.)13) ^aben, im ©egenfa^ gum Vorbringen m aterieller V olfsgüter, bie Spradjinfel eigenartiger SBeife umgangen.

S ie Sagengrengen im Veslibifi^en b^ben eine djarafteriftifd) ner- idfiebene S ta rfe . 3ttifd)en ^en Spradjinfeln unb bem ©ebiete ber Scblonfalen ift bie ©renje am mcnigften fdjarf. Siefe polnifdfen Dfts fdflefier niibt nu r mambe rein flamifcben © laubensnorftellungen oerloren, fonbern a u ^ oiel Seutfibes unb beutf^e Vam ensform en in ibr Sagengut gemengt: ©uftan Slbolf, ben „mafermon“, „fajerm on“

ufm. Schärfer ausgeprägt ift bie Sagengren^e gegenüber ben m eftgalü gifiben ipolen, trotjbem b iei burd) bie untergegangenen Seutfd)fieblun=

gen eine 2Irt Vebergangsgebiet entftanben ift. S ie feit ber Slamifie=

rung ungeftörte 3ugebörig!eit 3um polnifd)en Volfsboben b a i bie m ittelalterlichen beutfchen Sagenfpuren oerbrängt unb ben Vüdftog polnifchen V olfsgutes ermöglicht. S ie Sagengrenge gegenüber bem

©oralifdjen ift bie fchärffte, über fie bringen bie menigften S agen tyn- über unb herüber.

S ie non ber V i e l t e r ©ruppe abgefprengte SBilmesauer Spracbinfel geigt einige Küdgugserfcheinungen, oor allem in SBefen unb © ebalt ber Sagen. S ie $ e je n , bie fonft in bem ©ebiete nu r „§epen“ genannt merben; haben hier, ebenfo mie in Sllgen, bie altfchlefifdje Vegeichnung

„ sf3eilmeifen“ behalten; baneben treten S agen oom „milben 9Jiann“

auf, le^te Kefte einer oerloren gegangenen Sagenfdficht oon 2Balb= unb gelbgeiftern.

13) aiß l. M łynek, G ó ra M orcina. 3 n : 3ettfd)r'ift fü r b)teweid)ijtf)C ajolt5=

fun'be, 3 g . VIII, 6 . 3 7 ff.: S f a r b n it unb Stusgug b e r S nierge ( t e u f e t ) . 21

(24)

©inen Xqpus für fidf üilben bie jungen fdjlefifdjen Streufieblungen Żabnica, 3ia tn a unb § u n b s ia l. Sßir finben in ifjnen ausgefproc^en beutft^=f<Ąlefif^e S agen (STadjtjäger, SufĄmeibel, äßinbntanbl) neben rein polnifcijen. 3^ ' au s ber alten ijjeimat mitgebracfjtes © rjä^lgut ift erft beim Sfeimifdjmerben in ber SBesübenlanbfdjaft angelangt. S ie M m m erform biefer Spracfiinfeln b ringt es m tt fiü), bafe 2lnfangs= unb 23erfallftabien nebeneinanber aufgegeiefmet metben tonnten. ń n i' gen © enerationen bürfte nid)t n u r bie beutfdje S p ra y e gangliĄ nerloren gegangen, fonbern audj bas je^t noĄ lebenbe beutfdjfcfjlefifcbe Sagengui nergeffen fein.

5. ü ü t ä r c f j c n u n b S c f i m a n f .

S ie SJtärc^enfammlung im Seutfcfien ift leiber bislang taum in Singriff genommen roorben, m ä^renb fie im polnifcijen roeitaus ftärfer butcfjgefüljtt tourbe. 23on ben u n ter Spradjinfelmenfcljen aufge3eii^ne=

ten attärc^en1'1) finb einige aus bem Polnifdjen in s Seutfcfje eingebrun=

gen. S ie beutfĄen P a u e rn finb oertjältnism ä^ig ärm er an überliefer­

ten aJtärdjen a ls i^re ^ac^barn, re e lle , mie alle Slam en, bas ÜDtärdjen beoorsugen. ©benfo ift bas P estib en b eu tf^ tu m fiierin ärm er, a ls bas ber Ä re m n i^ P ro b e n e r Spracfiinfel, too bie erft jüngft einfet5enbe 9Jtär=

djenforfdjung eine reiche S ülle ootpanbenen HJtaterials an traf. S ie junge Żabnicaer Streufieblung geigt, trotjbem bie fieute erft feit ettoa 80 fionbe rootinen, unter i^ren SJtärdjen febon einige aus bem Polnifcijen, m ir feljen auüj bier eine giemlicb fcbnell oor ficb gebenbe Uebernabme.

S ie Spracbinfeln finb an oolfstrnnlidjen Scbmänfen giemlicb reicb15). ©s ift meift regelrechtes SBanbergut, teilmeife fogar gang junger Smffung unb fpät in s Pesfibifcbe eingebrungen, aber es b a l ficb bennoeb ftarf gemanbelt unb manche bobenftänbige © igenart ange=

nommen. S ie meiften ber Pauetnfdjm änfe gruppieren ficb cbaratteri=

14) SSisber netöffentK cfit:

Ä arafet^S attg er, S a s ŚJliibdjen o^ne $ ä n b e . a tt ä r ^ e n a u s bet Dbet=Dl)Itjtt) Bet SBieltb- 3 n : 33olt u n b g e ttn a t, © etta g e bier „Ä attoim ibet B eitu n g “ , DJtoBer 1930.

Ä a ra fe fe ß a n g e t, ® et © ä t, b e r SBolf unb ber £ ts . tO tä rb e n a u s SB ilm esau.

3 n : © R affen u nb ©cfiuuert, 3®- VII, S ä n n e t 1931,

15j ©gl. Sarafel, fjetmtfäfe ©auietnfd)iioänle. 3n: $et.ntiat unb ©olfstom,

©etlage ber „©djileftfiben BeitonB“, 1926, ©r. 58, 64 unb 79.

Äarafet, Stfilcftfcl>e ©auernfbroante. 3 n : S t a f f e n unb ©djiauen, 3®. III, © r. 5.

Ä arafet, Sßiltnesauer ©auernfdjtoänte. S n : fianibmirtfcbaftliĄer Stale über für p o le n 1927. ©. 113 f.

Ä iarafefsßanget;, 311 te © teliijer lu b m aib erftreicB e unb =fd)n)änfe. 3 t : „£djte=

ftfclje B e ttu n g “ , © teltli. SB etbnatl)tsnum m er 1929, ©. 9. ff.

22

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tern erfannt unb ju einer roertoolkn 3frbeitshilfc für ben bemufjt oolfsersieberifcb roirfenben SibKothefar ausge’baut bat- Heute ift bkfe ©inrichtung icbon pon

biefer S S erauftaltungen im großen Dfebenfaale ^u SfönigShütfe fta tt... D as Kabarett der internationalen

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