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Das Abstimmungsgebiet Marienwerder in seinen geographischen und geschichtlichen Zusammenhängen. Eine Darstellung für die Interalliiertte Kommission für Regierung und Volksabstimmung in Marienwwerder

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Academic year: 2022

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Das

AbstimmungsgebjetMarienwerder

inseinen geogmphischenundgeschichtlichen Zusammenhängen

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EineDarstellung fürdieJnteralliierteKommission für Regierungund Volhsabstimmung

in Marienwerder

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überreicht vom Deutschen AusschußfürWestpreußen.

ZentralstellederArbeitsgemeiufchaftendet- politifchen Parteienimweftpreufzischen

Abstimmungggebiet

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Vorwort

AusAnlaßderVolksabstimmungimwestpreußischenAbstimmungsgebiethatder Deutsche AusschußfürWestpreußen,deralsZentralstelledervereinigtenArbeitsgemein- fchaftenderpolitischenParteiendiedeutscheBevölkerungdesAbstimmungsgebietsver- körpert,derJnteralliierten KommissioneineDenkschriftüberreicht,diehiermitderOffenti- lichkeitübergebenwird. DieDenkschristhatdenZweck,derInteralliierten Kommission inMarieuwerder nnddemOberstenRateinParis, darüberhinausaberauchder breiterenOffentlichkeitein klares undungefärbtesBildderVerhältnissedeswestprenßischen Abstimmungsgebietszugeben.Wirhabenesschmerzlichempfunden,das;esüberhaupt möglichgewesenist,einenBezirk,dersourdeutfch istwiederunsrige,denUnbequem- lichkeitcnundErregnngeneinerVolksabstimmung auszusetzen. Inzwischen dürften sich dieVertreter derAlliierten Mächte selbstdavonüberzeugthaben, daßdieZweifelam deutschenCharakterdeswestprenszischenAbstimmungsgebietsjeder Begründungentbehrten.

Umaberrestlose Aufklärungzuverbreiten,wendenwirunsmitdieserDarstellungan alle,dieesangeht,unddassindinersterLiniediezurförmlichenEntscheidungüber unser SchicksalberufenenStellen,inzweiterLinieaberistesdieöffentlicheMeinung derWelt.-— UnserGebietüberdessen Zukunft jetztdieEntscheidung fallen soll, ist räumlichkleinundbirgt innerhalb seiner Grenzen auchnur einegeringe Einwohnerzahl.

AberdurchdieAnordnungderVolksabstimmungist unser künftigesSchicksaleineöffentliche Angelegenheitder ganzen Weltgeworden,undwirbauendarauf, daßman überallunsere Stimme hören wird,mitderwirlaut verkünden:WirsinddiedeutschenBewohner einesdeutschenGebietsundwollenniemals polnischwerden, sondernwirwollen, das;

unserinsichgeschlossenes,wirtschaftlichundgeographischeinheitlichesGebietganzund ungeteilt mitOstpreußenunddadurchauchmitunsererliebendeutschenHeimatver- einigtbleibt.

Marienwerder, imJuli1920.

DeutscherAusschußfür Weftpreußen Goerdeler. Nin-et or.Schaffen-.Sommer-. Weiß.

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IV.

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Jnhattsverzeichni5.

übersieht

.Einleitung.................................

.DieVerhältnissedesAbstimmungsgebietest l.Geographisches......·................... II.Geschichtciches.··..·........·............ lll.DiegegenwärtigeZusammensetzungderBevölkerung.......

Iv. Wirkschaftciches................·........ V.WeichfelundNogat...,............................ VTDieOssalinie......................................

-.Schlußbetrachiung......................-....

Ausführliche Darstellung-

.Einleitung..................................

.DieVerhältnissedesAbstimmungsgebietesi l.DiegeographifcheLagedesAbstimmuugsgebietes..........

H.TiegeschichtlicheEntwicklung.........................

Ill.GegenwärtigeZusammensetzungderBevölkerung..........

lv.Wirtschaftliches.................................... v.WeichselundNocht..............................« VI.DieOssalinie..,.......................

.Schlußbetrachtung..........................,.

Anhang-

.Orts-undFamiliennamen.....................

II.DieBaudenkmiilerPomefauiens...........................

Rechtsverletzungender Polen..............................

DerEinflußderVolksabstimmungauf dieWeichselundi DieGrenzziehunganderWeichlel..«......«

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A.Einleitung.

Der unmittelbare AnlaßzurAbfassungdervorliegendenSchrift ergibt sichaus demFriedensvertrage. Dieser sieht vor,daßbeiderFestsetzungderGrenze auch geographischeundwirtschaftlicheMomente mitherangezogenwerdensollen.Dadas Urteilüberdieseschwankte,weilkeineslosgelöstvongeschichtlichenoderwirtschaftlichen Zusammenhängenbetrachtetwerdenkann, so ergibt sichdieNotwendigkeiteinerDar- stellung derjenigenTatsachen,welche nach MeinungderdeutschenBevölkerungalssicher begründetberücksichtigtwerdenmüssen.DenndieimFriedensvertragvertretene ge- ischichtlicheAnschauung entspricht nichtderVolksmeinung

ImeinzelnenwirdaufdieausführlichenDarlegungeninderDenkschriftselbst unddenihr beigefügtenAnlagen verwiesen-

DieDenkschrift gehtvon denimFriedeusvertragevonBersaillesenthaltenen VorschriftenunddeninderAntwortnote derAlliierten undAssoziiertenHauptmächte vom 1(5.Juni1919 entwickeltenGrundsätzenaus· NachdenfeierlichenErklärungen derAntwortnote sollderFriedeeingerechterunddauerhafter seinundallenklar bestimmtennationalen Bestrebungendievollste Befriedigung zuteilwerdenlassen,die ihnen gewährtwerdenkann, ohneueue GründederZwietrachtunddesGegensatzeszu schaffen,welchemitderZeitdenFrieden Europasundfolglichden der Weltzunichte machenkönnten(AntwortnoteS.10und80). Deshalb solltebeiderVornahme endgültigerterritorialer RegelungennebendergeschichtlichenEntwickelungnamentlich diegegenwärtigenationale Zusammensetzung derBevölkerungundnur aus- nahmsweisediegeographischeundwirtschaftlicheLagedesbetreffendenGebietesent- scheiden (AntwortnoteS 18bis20). Alssolche AusnahmenkenntdieAntwortnote überhauptnur zwei Fälle, nämlich:

l.lebenswichtige InteressenderberücksichtigtenNationen, namentlichwenn essichum dieErlangungeineseinzigenZugangeszumMeerefüreinen Binnenstaat handelt (vgl.S.21,22derAntwortnote wegen derSeehäfen DanzigundMemel),und

.örtlicheRücksichten,wenn eine dereinenNationalität angehörendeSprach- inseldurcheinevolksfremdeUmgebungvomeigenenNationalstaate getrennt istundsichnun wegenihrerabgeschnittenenLagedersie ringsumgebenden anderssprachigenMehrheit fügen muß sogl.S.19). Dieses Schicksal hat insbesonderedieZonevonBromberg betroffen,dienachdemausdrücklichen ZugeständnisderAntwort iiberwiegendvon Deutschen bewohnt ist,aber inmitten einerRegionliegt,inderenGesamtgebiet angeblichdiePolen

überwiegeniAutwortnoteS.19). , »

IndemderFriedensvertragdavonabgesehenhat,über dasAbstimmungsgebiet vonMarienwerder soforteineendgültigeEntscheidungzutreffenundstattdesseneine Volksabstimtnung angeordnet hat, hateralsoinklarerWeiseeinlebenswichtiges,

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gevgraphisrhesoder wirtschaftlichesInteressedespolitischenStaates am ganzen Abstimmungsgebietoder an seinen einzelnenTeilen verneint und dasSchicksaldesGebietesimganzen indieHändederEinwohner gelegt.Wirbe- dauernschmerzlich,daß infolge falscher JnformationenvonpolnischerSeitediejedem Beobachterdes LandesinsAuge springende Wahrheit nichterkanntwordenist, daß das Abstinnnungsgebietalsalter deutscherKulturboden ohne jede Abstimmungbeim DeutschenReich hätteverbleiben müssen.Aberwirstellengernfest, daßunsder JriedensvertragebendurchdieAnordnungderBolksabstinnnnngwenigstensdavorhat sichern wollen,gegenunseren deutlichknndgegebeuenWillenanPolenzufallen.

NachArtikelk)«7Abs.4istdieGrenze zwischenOstpreuszenundPolenunter BerücksichtigungsowohldesdurchdieAbstimmungkundgegebenenWillensderEinwohner alsauchdergeographischenundwirtschaftlichenLagederOrtschaftenindieser Gegend sites iocalitiås)zuziehen. In ersterLinie undmaßgeblich entscheidetalso das Ergebnis derVolksabstimmnng,undnur örtliche,geographischeoderwirt- schaftlicheGründekönnenzu einerAusnahme führen,d.h. alsonur solcheOrtschaften, diesichetwa imGegensatzezuihrer Umgebung fürdieimGesamtgebieteinder MinderheitbleibendeNation(mitanderenWorten: für Polen) entscheidensollten, müssen sich,wenn sie geographischoderwirtschaftlich besonders ungünstigzudemvonihnen

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erstrebtenStaate liegen,dersie umgebendenanderssprachigenMehrheit fügen. Ohne Bedeutung fürdieEntscheidungüber dieGebietshoheitistdieBestimmungdes Artikels97 Abs.4überdieRegulierungnnd Berbesserungsarbeitenan derWeichselundihrem rechten Ufer;denninsoweit handeltessich lediglichumein reintechnischesAufsichts- recht.Dagegen nötigedieBestimmungdesAbs.5überdenZugangOstprcußens zurWeichseldazu,demDeutschenReiche insoweit auchdieGebietshoheitzubelassen, daeseinenanderenSchutzgegenpolnische Vertragsverletzungennicht gibt.

InderVoranssichtdeszweifellosweitiiberwiegcnddeutschenErgebnissesder Volksabstimmungerwartet diedeutscheBevölkerungdesAbstimmungsgebietesdahervon denAlliiertenHauptmächtemdaß sieimEinklangmit den»WünschenundSympathiena derBevölkerungdesAbstimmungsgebietesganz und ungeteilt an Ostpreußen gebenunduns auf diese WeisedieGerechtigkeitwiderfahren lassen werden,dieuns imFriedensvertrage undinderAntwortnote feierlich versprochenwordenistAntwort- noteS.80-).

B. DieVerhältnissedesAbstimmungsgebietes.

I.Geographische5. ,

DasAbstimmungsgebietgehört seinem geologischenCharakter nachzurnord- deutschenTiefebeneundbildetinnerhalb diesereinegeographischeEinheit zusammenmit derProvinz Ostpreußen.DieBodengestaltung,VerteilungvonWasserundLand,Klima unterscheidetsichinnichtsvondemübrigenNorddeutschland

Nach zwei Seiten, nämlich nach WestennndNorden,wirddasGebietvonder Weichselundihrem rechtenMündungsarmderNogat begrenztDieSüdgrenzeist durch administrative Gesichtspunktebestimmt.Esfehlt hierdieBerücksichtigungdernatürlichen geographischenGrenzenwiesiebeiderimübrigenmit demheutigen Abstimmungsgebiet übereinstimmendenaltenLandschaftPomesanien durchdieOssa gebildetwurde.

NachOsten fehlt jeglichenatürlicheBegrenzungDasAbstimmungsgebietgeht hier-unmerklichin das ustpxeußifchezLandschaftsbildübers.« « - ».s-.-

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Il.Gefchschtliches.

DasAbstimmungsgebiethatzureinenHälfteniemals ,zuranderenHälftenur vorübergehendderpolnischenOberhoheit unterstanden, istaber niemalsrechtmäßig einTeildesPolitischenStaates gewesen.

SeitdenfrühestenZeiten wohnte hiereingermanischerVolksstamm,dieGoten, diewährendderVölkerwanderungzumgrößtenTeiledasGebietverließen.Seitdem 9.Jahrhundertwar dasLandvondenPruzzenbewohnt,einem den Litauernverwandten Stamme. Wistlich anschließendjenseitsderWeichselwohnteim11.Jahrhundertein slavischerVolksstamn1,dieKassuben.DiePruzzenwaren einkriegerischesVolk,das Vekehrungåversuchenlangehartnäckigwiderstand. Häusigfielen sieindiewestlichund südlichangrenzendenGebieteein. DadiepolnischenHerzögenicht imstande waren,die Pruzzen abzuwehren,wandtensie sichandendeutschenRitterorden,erbatennnderhielten seine HilfegegendiePruzzen DafürwurdedemRitterorden allesLandnördlichder DrewenzalsEigentumundHerrschaftsgebietfeierlichundvertraglichzugesprochen Auf diese Bedingungen hin begannderdeutscheRitterorden 1231 dieEroberungdesPruzzen- landes,undesgelang ihm,in50Jahren harten Kampfes,zäherArbeit,diesenLand- strich nichtnur zuerobern, sondernauchzukolonisiereu. »

DieBevölkerungdes Landeswurdedeutsch,deutschwurdedieSprache, deutsches Recht regeltedieBeziehungenderBevölkerung,deutscheBaukunstunddeutscheKultur drückten dem Landeihren Stempel auf. DiefrühereWildnis wurde inblühendes Kulturland verwandelt. DieZeugen dieser deutschenVergangenheitdesLandesfinden sichallerorten indeutschenOrtsnamcn, deutschen Kirchen,Städten und Schlössern.

AlleStädte, nichtnur desAbstimmungsgebietes,sonderndesgesamten Preußenlandes entstammen dieserZeit,undweildieserStaat deutschwar, führtedergrößte deutsche Bundesstaat nach ihmdenNamenPreußen-

ZunächstGrenzstreitigkeiten,dann innereZwistigkeiteu, führtenzuBeginndes 15.JahrhundertszuKriegenmitPolen,derenFolgeeinWechselderOberhoheitwar.

Gegen ZusicherungvölligerFreiheit, freier VerwaltungundVerfassungwurdedemPelens königdieOberhoheitüber denwestlichenTeil des Landes vondemRitterorden abgetreten.

Etwa100 JahrelangbliebendieRechtederdeutschenBevölkerungunangetastet·

DieBeziehungenzwischenderpolnischenKroneunddemPrenszrnstaatewurdedurch einepreußischeGesandtschaftampolnischenHofeundbeimpolnischenReichstagegeregelt.

Jm Jahre1569 abervernichteteeinpolnischerKönigdiefeierlichverbrieften preußischen Rechte durchdasDekretvonLublin,indemerdenpreußischenStändcndieVerpflichtung auferlegte,inZukunftkeineGesandten mehr, sondern AbgeordnetezumReichstagezu entsenden.

Damit erstwurdedergrößereTeildesGebietesderfrüheren Provinz West- preußenzu einerProvinzdesPolitischenStaates. Hierzu gehörtenvom heutigenAb- stimmungsgebietdie beidenKreise StuhmundMarienburgWährenddiestädtischcBe- völkerungihren deutschenCharakter größtenteilsbehielt, setzteaufdemLande einestarke polnischeEinwanderung ein,derenReste sich noch heuteindenpolnischenTeilendes Kreises Stuhm zeigen.DiePolenkonntensich jedochalsEinwanderer imallgemeinen nur auf leichtemundleichtzubewirtschaftendemBodenansiedelnnndbehaupten.Das GebietderNiederungbliebwiedieStädte, selbstzurZeitderpolitischendZerrschth, imwesentlichendeutsch-

DeröstlicheTeildesaltenPrenßenlandeswar infolgedesGlaubenswechsels desletztenHochmeistersdesdeutschenRitteroidens, AlbrechtsvonHohenzollern,säkulas

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risiertworden und1618 indenBesitz Brandenburg-Preußengekommen. Dazuge- hörtenauchvondemgegenwärtigenAbstimmungsgebietdieKreiseMarienwerder und RosenbergsowiedasGebietvonGroß LeistenauimSüdendesheutigenAbstimmungss gebietes.

DieAufteilung Polensim18.Jahrhundert ermöglichtees,denZusammenhang mitdiesem östlichenLandesteil,derdeutsch geblieben war,und derganzenProvinz wiederherzustellen,unddamitdasaltedeutscheOrdensland seinemMutterlande,Deutsch- land,imursprünglichenUmfangezuvereinigen.Somit war dieErwerbungFriedrichs desGroßenimJahre1772 keineAnuexion,sonderneineDesannexio11,d.h.eine Wiedergutmachung

Diehieran auschließendeEpochederWiedererneuerungder altendeutschenKultur indiesenGebietenverkörperteinedergewaltigstenLeistungendespreußischenStaates undderdeutschenBevölkerungWestpreußens Jhre ErfolgeliegenvorallenAugen,und esbedarfnur desÜberschreitensderGrenze nachKougreßpolen,umin denUnterschieden zwischenbeidenGebietenzuerkennen, daßdasAbstimmungsgebiet,wieauchderabge- tretene TeilWestpreußens,inseiner äußerenErscheinungundnach seineminnerenWerte eindeutschesLandist. DasPolentuminihmbestehtausEinwanderern,dieimLaufe des16.bis18.Jahrhundertszugezogensind·EinwesentlichesKulturelement hatdie polnischeHerrschaft nicht gebracht; stets hat deutschesRecht gegolten.

Darum gibt sichdiedeutsche BevölkerungderzuversichtlichenHoffnung hin, daß dieinteralliierte Kommissson,geleitetvondenGrundsätzendesRechts, ihren Einfluß dahin geltend machenwird, daßdernationale ZusammenhangdesAbstimmungsgebietes mitDeutschlandauch fernerhin bestehenbleibt. -

m. DiegegenwärtigeZusammensetzung derBevölkerung DerBeurteilungdergegenwärtigenZusammensetzungder Bevölkerungwird zweckmäßigerweisedasErgebnisderBolkszählungvom Jahre1910 zugrundegelegt, derletztenZählung,welchedieMuttersprache berücksichtigt,

DasAbstimmungsgebietumfaßtrund2461 qkmmit160567Einwohnern, davonwaren 85v.H.Deutsche,15v.H.Polen.Jm KreiseMarienwerder beträgt derProzentsatzderdeutschenBevölkerung91v.H.,inRosenberg92v.H., Marienburg 98v.H.DerKreisStuhm zählt58v.H. deutscheund 42v.H. polnischeEinwohner DieDeutschen stellendieHauptmassederBevölkerungder Städtedar. Auchinden ländlichenOrtschaftenstehendiePolensowohlalsBewohnerwiealsGrundbesitzer hinterdenDeutschen beträchtlichzurück. InderWeichselniederungistderGrundbesitz

-

ganzindeutscherHand. AuchdieüberwiegendeMehrzahlderstädtischenGewerbebe- triebeistindeutschemBesitz.AnZahl, wirtschaftlicherBedeutungundkultureller -.LeistungsfähigkeitüberwiegtdasDeutschtumdasPolentumbei weitem. Vonpolnischer

SeitewirdzwarimmerderKreisStuhmalspolnischesLandhingestellt. JnWirk- lichkeitbefindensich auch hierdiePoleninderMinderheit (42v.H.).Außerdemist eingroßerTeilderBewohner erstimLaufederZeitpolonisiertworden. Nicht wenigerals27v.H.derPersonenmitpolitischerMuttersprache tragen noch heute einendeutschenFamiliennamen.Vonden72LandgemeindenimKreise Stuhm weisen nur 29einepolnischeMehrheit auf,vonden51Gutsbezirkennur 25. Währendin den 13vonden125ländlichenOrtschaftengarkeinePolen vorhandensind, fehlendie Deutschenvöllignur in3 Gemeinden. DieOrte mitpolnischerMehrheit liegenlediglich inderMitte desKreisesaufeinemengumgrenztenunddurch deutscheSiedlungen stark beschränktenRaum. Jnder Mitteder-polnischenEnklavewiederumliegen größere

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.-- 11

OrtemitdeutscherMehrheit.Esistdeshalb nicht möglich,denKreisStuhmans demZusammenhangdesdeutschenSprachgebietesherauszureißen,zu dem ·ernach seiner geographischenLageundBeschaffenheit,seinerwirtschaftlichenTendenz,seinerBevölkerung undKulturdurchaus gehört.AberauchdieSympathienderpolnischsprechenden Bevölkerunggehörennichtdemneuen politischenStaatswesen IhreAnsprücheans Leben, seiesinLohnundBehandlung,insozialerFürsorge,inRechtsprechungund öffentlicherOrdnung,sind deutsch bestimmtundindieserArtinPolen völligunbekannt undunverständlich Schon heute zeigtdienurmühsamunterdrückte,durch schärfste KontrolleimZaumgehaltene AuswanderungslustpolnischerArbeiter aus demabge- tretenenGebiet, daßderUnterschiedzwischendenBewohnernvonPolnisch-Preußenund demeigentlichenPolenvielgrößer istalsderUnterschiedzwischenderdeutschenund politischen BevölkerungimehemaligenWestpreußen.

IV.Wirtschaftliches.

q.Verkehr-.

GemäßderEinheitderOberflächengestaltungNorddeutschlands ergebensichbe- stimmte,derhistorischenEntwickelung entsprechendeNotwendigkeitenfürdieVerkehrs- politik,die inderVergangenheitalserfüllt angesehenwerdendurften,die aberinder Gegenwartalsgefährdeterscheinen.

Vinnenverkehn

ImHinblick aufdenBinnenverkehrbetrachtet, liegtdaswestpreußischeAb- stimmungsgebiet eingebettetindiegrößereEinheitderProvinz Ostpreußenalsderen VerbindungsgliedmitderWeichsel.BeideLandesteile,zwischendemMemelstromund derWeichsel liegend,bildeneinGanzes, welches ohne GefährdungderLebenssähigkeit beiderTeilenicht zerrissenwerdendarf. Die vorhandenenVerkehrswegebilden ein zusammenhängendesNetz.DiewichtigstenBahnenderProvinz Ostpreußenmünden in Marienburg. Marienburg istderHauptumschlagplatzfürdenEisenbahnverkehrder Provinz Ostpreußennach Westen.BeiAbtretungdeswcstpreußischenAbstimmungsge- bietesvonOstpreußenwürdenderwestlicheTeilOstpreußensunddergrößteTeildes RegierungsbezirkesAllensteinverkehrspolitischverkümmern.

FürdenBinnenverkehrgiltdasgleiche.DereinzigeBinnenwasserwegOst- preußens,derOberländischeKanal,mündet beiElbingundbesitztvonhierauseinen nach OstenundnachWesten,nach Königsbergwienach Danzig gleich guten Verkehrs- anschlußüber dasFrischeHass,dieNogatunddie KanäledesGroßenWerders. Trennt man dasAbstimmungsgebietvonOstpreußenab, sowirdauch diese Berkehrsaderab- geschnürt. Mehr noch,derNegierungsbezirkAllensteinunddienördlichenTeileder ProvinzverlierenmitdemZusammenhangmitderWeichselnichtnur dieVerbindung mitdemVerkehr innerhalbderProvinz, sonderngleichzeitigdenZusammenhangmit Deutschland.EsbesteheneinmaldieBahnverbindnngenmitDeutschland Diese laufen konzentrischaufMarienburg zusammen,da diesüdlicheVerbindungüberDeutschChian- Thornalsabgeschnittenangesehenwerdendarf. Von Marienburgaus laufendie SchienensträngeüberDanzigsNeustadtundvorallemüberDirschau—Schncidemühlnach WestenundschaffensomitdieeinzigenVerbindungenmitdendeutschenIndustriegebieten, dieaus lange Zeit hinaus infolgederKriegswirkungen,Entwertungderdeutschen Währung,AbgabederdeutschenHandelsflotte,dieHauptlieferantenvonFabrikaten für

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