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Noch eine Interaktion oder schon ein Diskurs? : zu linguistischen Diskursmerkmalen der Interaktionsprozesse in der Blogosphäre

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Noch eine Interaktion oder schon ein

Diskurs? : zu linguistischen

Diskursmerkmalen der

Interaktionsprozesse in der

Blogosphäre

Studia Germanica Gedanensia 29, 211-220

2013

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S T U D I A G E R M A N I C A G E D A N E N S I A

Gdańsk 2013, Nr. 29

Joanna Pędzisz

Universität Lublin

Noch eine Interaktion oder schon ein Diskurs? Zu linguistischen

Diskursmerkmalen der Interaktionsprozesse in der Blogosphäre

Interaction or discourse? Discoursiveness of internet‑users’ textual actions in the blogosphere. – In the face of transcending boundaries of communication processes in the real and virtual world, both of the communication fields exert their influence on such events as demonstrations against ACTA or the Arab Spring. Therefore it is necessary to make an attempt to incorporate online communication into social discourse led in e.g. the traditional media. The aim of this article is to re-define the essence of interaction processes, include them in a communication field blogosphere and provide evidence that they co-build a given discourse or a discourse strand. Thus the interdependence between interaction, interactivity and discoursiveness of internet-users’ textual actions as bloggers and blog commentators is specified.

Key words: blogosphere, interaction, online-discourse, interactivity.

Jeszcze interakcja czy już dyskurs? O dyskursywnych cechach procesów interakcyjnych w blogosferze. – W obliczu przenikania się granic procesów komunikacji w świecie rzeczywistym i wirtualnym oba te obszary wpływają na takie wydarzenia jak protesty przeciwko ACTA czy Arabska Wiosna. Istnieje zatem konieczność podjęcia próby wpisania komunikacji online w dyskurs społeczny toczony np. w mediach tradycyjnych. Celem niniejszego artykułu jest redefinicja istoty procesów interakcyjnych, wpisanie ich w obszar komunikacyjny blogosfera oraz wykazanie, iż współtworzą konkretny dyskurs bądź wątek dyskur-su. Tym samym określone zostają zależności pomiędzy zjawiskami interakcyjności, interaktywności i dyskursywności działań tekstowych użytkowników sieci w roli blogera i komentującego bloga.

Słowa kluczowe: blogosfera, interakcja, dyskurs online, interaktywność.

1. Vorbemerkungen

Die Tsunami-Katastrophe zum Jahreswechsel 2004/2005, der Arabische Frühling (Ara bellion) 2011 oder ACTA-Proteste 2012 sind die Ereignisse, deren Ursachen und Folgen ohne Zweifel eine neue Dimension der Online-Kommunikation bestimmt haben. Transformation der Online-Kommunikation in die Offline-Kommunikation (vgl. Bucher 2007: 21) und umgekehrt zwingt zu der Annahme, dass die Web 2.0-Phänomeme einen Konstruierungsprozess in sich tragen, obwohl ihnen solche Merkmale wie Dynamik, Flexibilität, Kontextlosigkeit, Ahistorizität, Tendenzen der Individualisierung und die daraus resultierende Fragmentierung der Gesellschaft (vgl. Fraas/ Pentzold 2008: 288) zugeschrieben werden.

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Tim ORilly, dem die Erfindung des Ausdrucks Web 2.0 nachgesagt wird, macht darauf aufmerksam, dass Web 2.0 auf einen Trend hinweist, nämlich: „Alles wird miteinander verknüpft. Das Internet wird zu einem Kleber, der alles verbindet, was wir anfassen“.1

Verknüpfungen, Verbindungen, Verlinkungsstrukturen, Ansatzpunkte für Folgekom‑ munikation, Vernetzung, Bezugspunkte für Anschlusskommunikation, vernetzte Konversation – selbst die Bezeichnungen, die den Bereich der Online-Kommunikation spezifizieren, profilieren seinen interaktional-kooperativen Charakter. Gemeinschaften, die im Laufe der Konstruierungsprozesse entstehen, bilden Menschen, deren kommunika-tive Handlungen sowohl in der realen als auch virtuellen Welt gesellschaftliche Diskurse dynamisieren. Die oben genannten Ereignisse haben das Ineinandergreifen der Offline- und Online-Kommunikation zur Folge, deswegen rücken die beiden Sphären nicht mehr getrennt ins Blickfeld der Forschung. Was die Begrifflichkeit anbelangt, sollen daher Akzente jetzt neu gesetzt werden. Nicht mehr Zusammenwirken und Zusammenspiel der Online- und Offline-Kommunikation sondern ihre Hybridisierung wird zum Ausgangs-punkt der Analysen. Die so skizzierte Grundsituation lässt die Richtung für weitere Überle-gungen festlegen und Zielvorgabe für den vorliegenden Beitrag bilden.

Da Weblogs als Prototypen für Web 2.0Phänomene und das so genannte Mitmach --Internet gelten (vgl. Bucher 2007: 10), ist ihre interaktional-kooperative Verwendung nicht zu übersehen. In der Fachliteratur werden seit Langem Spezifik und Merkmale der Blogosphäre behandelt (vgl. Fraas 2005; Fraas/ Barczok 2006; Fraas/ Pentzold 2008), wobei zwei Ebenen genannt werden, auf denen die kommunikativen Handlungen der Internetuser die Komplexität dieses Phänomens ausmachen:

„[sie] agieren im Rahmen von Online-Diskursen über Formate der social software (z.B. Weblogs und Wikis) auf der Mikro-Ebene in interpersonalen Interaktionsprozessen, über die sie sich die neuen Kommunikationsformate aneignen, zugleich aber auch überindividuellen Strukturen gerecht werden (vgl. Schmidt 2006: 171) und Wirkungen auf der makrostrukturellen Ebene erzielen.“ (Fraas/ Pentzold 2008: 296)

Damit geht einher, dass die Mikro-Ebene einer Blog-Interaktion in die Makro-Ebene eines Offline-Diskurses und in anderen Medien greift, worauf u.a. Jarosz (2010: 174) hindeutet:

„Blogs verändern die Strukturmerkmale der Öffentlichkeit, indem sie neue Zugänge schaffen, weiter-führende, vertiefende, alternative oder aktuellere Informationen und Bilder zur Verfügung stellen. Die Blogs beeinflussen andere Medien und steuern die Begebenheiten der Realität.“

Daraus ergibt sich der Schluss, dass ein symmetrisches Verhältnis zwischen ihnen besteht, weil nicht selten „Inhalte aus der Blogosphäre in den massenmedialen Diskurs eingespeist werden“ (Fraas/ Pentzold 2008: 290).

Unter Berücksichtigung dieses Umstandes wird im vorliegenden Beitrag postuliert, Kommunikationsprozesse in der Blogosphäre als diskursive Blog‑Interaktionen zu betrach-ten und sie als Untersuchungsgegenstand der textlinguistisch orientierbetrach-ten Diskursanalyse

1 (spiegel-online-Interview, 30.11.06 www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,451248,00.html) (Bucher 2007: 10)

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aufzugreifen. Dementsprechend gehen die in diesem Beitrag präsentierten Ausführungen der Frage nach, inwieweit die Mikro- und Makroebene in der Blogosphäre zusammen-hängen. Dadurch wird die Verwobenheit der Interaktivität und Diskursivität der in der Blogo psphäre vollzogenen kommunikativen Handlungen der Blog-Interaktionsteilnehmer nachgewiesen. Die Auseinandersetzung mit der Fachliteratur ermöglicht dagegen dieses komplexe Forschungsfeld zu überblicken. Sie gilt als ein theoretisches Fundament, auf dem das im vorliegenden Beitrag fokussierte Ziel der Bestimmung der Relation Blog – Diskurs basiert.

2. Von Interaktionalität zur Interaktivität im Kommunikationsbereich

Blogosphäre

Internetnutzer in der Rolle der Blogger und Blog-Kommentierenden handeln in der Blogosphäre zielorientiert, worauf Wijnia (2005: 47) hindeutet: „The weblog, or blog is a webpageon which the author publishes pieces with the intention to start conversation“ (Voßkamp 2007: 64). Damit geht einher, dass die grundlegende Funktion der Weblog-Kommunikation auf den Dialog zurückzuführen ist. Ein Weblog-Eintrag – ein Blogtext – wird zum Angebot eines Bloggers (vgl. Jarosz 2010: 170). Eine Kommentarfunktion, die der Weblog-Software zu Grunde liegt, ermöglicht den Blog-Kommentierenden dagegen, auf dieses Angebot mit einem Kommentar zum Blogtext einzugehen. Die so konzipierte Dialogizität der textuellen Handlungen der Blog-Interaktionsteilnehmer trägt dazu bei, dass man in der Blogosphäre nicht mehr mit Verbreitern und Empfängern von Informati-onen hat (vgl. Alphonso 2004: 24, zit. in Vosskamp 2007: 69). Sidorowicz (2008: 254) und Jarosz (2010: 170) heben in dem Zusammenhang hervor, dass die Rollen der an der Online-Kommunikation Teilnehmenden ineinander greifen und auf eine große Komplexität verweisen. Die Aufhebung der Grenze zwischen „Produzent“ und „Rezipient“ (vgl. Jarosz 2010: 170) hat zur Folge, dass die Relationen zwischen den Blog-Interaktions-teilnehmern mehrdimensional und durch die Spezifik der virtuellen Welt bestimmt sind (vgl. Sidorowicz 2008: 254). Lesen und Kommentieren als eine Form des Eingehens auf das Angebot werden nicht selten zum gedanklichen Anstoß, um eigene Texte zu verfassen und zu veröffentlichen oder führen zu einer eingehenden Recherche der Blog-Interaktions-teilnehmer. Sie hat zum Ziel, das in einem Blogtext erörterte Thema zu vertiefen und es, an die Resultate der Recherche anknüpfend, in einem Kommentar zum Blogtext oder in einem anderen Blogtext weiter zu problematisieren. Infolgedessen entwickeln die Blog-Interakti-onsteilnehmer bestimmte Interaktionsstrategien, mittels deren die Dialogizität ihrer textuel-len Handlungen in der Blogosphäre aufrechterhalten oder dynamisiert wird. Dazu gehören: a) Formen des Bewertens wie Kritisieren, Loben, In-Frage-Stellen, b) Verallgemeinerungen/ Generalisierungen und Konkretisierungen durch Beispiele, c) Formen der Adressierung wie direkte/persönliche Anrede und Mehrfachadressierung, d) Verweisen auf die mangeln-den Aspekte einer Debatte. Sie prägen demgemäß eine Blog-Interaktion sowohl inhaltlich als auch interaktionsorganisatorisch. An dieser Stelle ist zu bemerken, dass die Strategien und alle anderen im vorliegenden Beitrag angeführten Beispiele auf die von der Verfasserin

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durchgeführte Analyse von mehreren diskursiven Blog-Interaktionen im thematischen Baustein Klimawandel zurückzuführen sind, die im Rahmen des Blogform-Projektes Readers Edition als Hypertextes vollzogen wurden (siehe mehr: http://www.readers-edition.de). Das Aufeinander-Eingehen hat einen linearen Charakter und folgt dem Prinzip der linearen Reihung (vgl. Heinemann/ Heinemann 2002: 213). Die Blog-Interaktions-teilnehmer produzieren demnach eine Reihe von digitalisierten Vor- und Nachtexten d.h. weiteren Kommentaren zum Blog und Kommentaren zum Kommentar, und dieser Aufein-anderfolge der Texte liegen ohne Zweifel intertextuelle Relationen zu Grunde.

Jedoch ermöglichen die softwaretechnischen Formen der Vernetzung wie Blogroll, RSS, Trackbacks oder Hyperlinks (vgl. Schönberger 2006: 235–236, Katzenbach 2008: 76–77) interaktiv den virtuellen Raum der Blogosphäre und die in ihnen vollzoge-nen Interaktionsprozesse zu konturieren. Ihre Funktion als Weblog-Software ist bekannt, deswegen wird sie im Folgenden nicht detailliert behandelt. Blogroll ist eine Liste vom Blogger empfohlener Weblogs, die auf privaten Homepages erscheint. Dank der RSS-Datei stehen Weblog-Beiträge in einem speziellen Format zur Verfügung, das auf anderen Webseiten eingebungen werden kann (vgl. Schönberger 2006: 235–236). Mit Hilfe von Trackback-Technologie wird eine Liste der Seiten präsentiert, die auf Weblog-Beiträge Bezug genommen haben (vgl. Katzenbach 2008: 77–78). Der Sinn der Verknüpfung von Texten durch Hyperlinks wird dagegen folgendermaßen erklärt:

„Links ermöglichen es dem Nutzer, von einer Stelle im Dokument direkt auf ein anderes Dokument zuzugreifen. […] bietet so die Möglichekeit, diesem Verweis sofort zu folgen und den verlinkten Text zu lesen. Texte bilden ein Netz von Texten, das durch unzählige Querverweise geknüpft ist. […] Gleichzeitig werden gegenseitige Bezugnahmen durch Links explizit. Eine Debatte lässt sich anhand der gesetzten Verweise bis zum Ursprungstext rückverfolgen.“ (Katzenbach 2008: 76)

Während Links die Fortführung einer Debatte unsichtbar machen, macht die Trackback-Technologie den Diskussionszusammenhang deutlich, weil die Blog-Interaktionsteilnehmer dem folgen können, an welcher Stelle eine Diskussion weiter geführt oder zumindest Bezug auf den Text genommen wird (vgl. ebenda: 77–78). Noch eine Tatsache muss in Betracht gezogen werden. Blog-Interaktionsteilnehmer bewegen sich in andere semiotische Ressour-cen. Blogtexte und Kommentare zu Blogtexten verweisen mittels Hyperlinks nicht nur auf andere digitale Texte, sondern auch auf visuelle Elemente wie Bilder, schematische Darstellungen, Filme und andere Webseiten als Hypertexte bzw. Hypertextsysteme. Das hat zur Folge, dass „Text-Bild-Ton-Konglomerate“ (Schmitz 1997: 141) entstehen, deren Vernetzung auf intermedialen Relationen aufbaut. Sie existieren demzufolge im Medien-verbund innerhalb, aber auch außerhalb des Internets, wenn Blogtexte und Kommentare zu Blogtexten auf Printmedien, Fernseh- und Radiosendungen verweisen (vgl. Jarosz 2010: 170). Die in den Blick genommenen diskursiven Blog-Interaktionen des Blogform-Projektes Readers Edition verweisen auf eine Tendenz, bezüglich des Aufbaus der intertex-tuellen und intermedialen Relationen. Bei der Erörterung der Themen in diskursiven Blog-Interaktionen beziehen sich Blog-Interaktionsteilnehmer auf entsprechende Quellen, mit deren Hilfe die Themen differenziert und kompetent in Betracht gezogen werden. Die Verweise auf Quellen in Form von Links, die die Blog-Interaktionsteilnehmer in ihre

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215 Noch eine Interaktion oder schon ein Diskurs?…

Texte d.h.  Kommentare zum Blogtext oder Kommentare zu Kommentaren einbauen, sind in meisten Fällen digitalisierte Texte renommierter Magazine, Zeitungen oder Zeitschrif-ten wie z.B. Der Spiegel, Die Zeit, Focus, FAZ, Financial Times Deutschland, New York Times. Es gibt aber auch Links, die auf andere Hypertexte wie Webseiten von Organisati-onen, Firmen oder Informationsportalen Bezug nehmen, deren Tätigkeitsbereich, Interes-sen und Profil dem behandelten Thema entsprechen. Die Nutzung der Links hat als Ziel, a) die im Laufe der diskursiven Blog-Interaktion gestellten Thesen zu bestätigen, b) die Argumentationslinie von Blog-Interaktionsteilnehmern zu verstärken oder c) die Gegenpo-sition darzustellen. In dem Fall gelten die verlinkten Ressourcen als Kontrapunkt für die Argumentation anderer Blog-Interaktionsteilnehmer.

Es ist deswegen zu folgern, dass die Blog-Interaktionsteilnehmer mit dem Aufbau der intertextuellen und intermedialen Relationen einen entsprechenden Grad der Responsivität (vgl. Schwitalla 1976: 91-92) veranschaulichen. Die Frage, ob sie responsiv, teilresponsiv oder nonresponsiv sind, greift auf den oben schon erwähnten Status eines Blogtextes als Angebotes zurück. Er wird zum potentiell initiierenden Akt bzw. zum Akt mit potentiell initiierender Funktion, auf den Blogtext-Kommentierende reagieren können, aber nicht müssen. Nicht auf jeden Blogtext wird in Form der Kommentare eingegangen. Nicht zu jedem Kommentar zum Blogtext äußert sich ein Blogger. Der unterschiedliche Grad der Responsivität hat deswegen zur Folge, dass die Blog-Interaktionsteilnehmer nicht selten die Grenze eines lokalen kommunikativen Geschehens in der Interaktion d.h. die Mikro-Ebene einer Blog-Interaktion überschreiten. Zum Aufmerksamkeitsfokus werden zum einen Aspekte eines im Blogtext erörterten Themas. Zum anderen erörtern die Blog-Interakti-onsteilnehmer neue Themen und aktualisieren dabei andere Diskursstränge oder Relati-onen, die zwischen ihnen entstehen. Dadurch werden sie an Diskurse eingebunden, die sämtliche textuellen Handlungen bilden und nach dem Prinzip der Textvernetzung (vgl. Heinemann / Heinemann 2002: 116) vor und nach dem Blogtext in derselben oder anderer Blogosphäre, im Netz oder in anderen Medien (Radio, Fernsehen) veröffentlicht werden. Die diskursive Blog-Interaktion in einem solchen multimedialen Kontext hat ohne Zweifel einen Einfluss auf die Qualität und den Sinn der Kommunikation, ihre medialen Grenzen (vielleicht auch ihre Grenzlosigkeit?) und die soziale Dimension der Handlungen der Blog-Interaktionsteilnehmer in der Blogosphäre.

3. Von Dialogorientierung zur Diskursivität in der Blog-Interaktion

Interaktionale, dialogorientierte, dank der Unterstützung von Weblog-Software interaktive Handlungen der Blog-Interaktionsteilnehmer tragen Merkmale sozialer Aktivität in sich, die als Ziel haben, Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten Gemeinschaft zu stärken. Wegen der Offenheit des Neuen Mediums Internet vollziehen sich die Weiterführung und Aufbereitung von Debatten über flüchtige Ereignisse der Offline-Welt unter mehr poten-tiellen Teilnehmern in einem sichtbaren Kommunikationsbereich, den die Blogosphäre bildet. Engagierte Bürger, die sich noch vor Kurzem nur in einem privaten Kommunikati-onsbereich, im engen Kreis ihrer Bekannten oder Familienangehörigen, mit den aktuellen

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Ereignissen auseinander setzen konnten, haben jetzt den Zugang zu einem öffentlichen Kommunikationsraum. Sie treten auf die mediale Bühne mit ihrer Positionierung bezüglich des gesellschaftlichen Diskurses, „to weave personal narratives and discussions with others to a whole“ (Efimova/ de Mohr 2005: 5, zit. in Bucher 2007: 20). Weblogs sind deswegen nicht mehr als eine alternative öffentliche Kommunikationsform zu betrachten, wie Kat-zenbach (2008: 116) postuliert. Sie werden zum integralen Teil der

Kommunikationspro-zesse in der heutigen Gesellschaft. Angesichts der Vielfalt und Verschiedenheit der Sichtwei-sen auf die Welt und dank der ständigen Konfrontation mit den Offline-EreignisSichtwei-sen kommt es zu der individuellen Deutung der Realität und den subjektiv geprägten Bedeutungszu-schreibungen, die auf persönliche Erfahrungen, bestimmtes Wertesystem, Wissensbestän-de und Argumentation eines Individuums zurückgreifen. Sie finWissensbestän-den aber ihren Ausdruck unter anderem in der Blogosphäre, wo Individuen in der Rolle der Blog-Interaktionsteil-nehmer ihre Positionierung und Perspektive bezüglich der aktuellen, oft medial gewordenen Geschehnisse mittels der textuellen Handlungen sichtbar machen, was aus dem Bedürfnis resultiert, Menschen zu finden, die ähnlicher Meinung sind und mit ihnen eine Gemein-schaft zu bilden. Auf der Mikro-Ebene einer Blog-Interaktion werden deswegen die tex-tuellen Handlungen von Blog-Interaktionsteilnehmern als Bezugs- und Ansatzpunkte für die Aktivierung der Aushandlungsprozesse bereitgestellt. Ihr Umfang und ihre Ausführ-lichkeit sind abhängig von der Aufgeschlossenheit des einen Blog-Interaktionsteilnehmers für den anderen Blog-Interaktionsteilnehmer, für seine Andersartigkeit im Sinne anderer Argumentation, anderer Meinung, anderer Position. Unter Berücksichtigung der Bereit-schaft, aufgeschlossen aufeinander einzugehen, sind die Blog-Interaktionsteilnehmer in der Lage, eventuelle konträre Standpunkte anzunähern. Diese Annäherungsversuche sind die Quintessenz der diskursiven Bindung der Menschen in einem konkreten Kommunikati-onsbereich. Sie tragen dazu bei, dass individuelle Erlebnisse, subjektive Bedeutungskonzepte zu Erfahrungen, Meinungen, Positionierungen einer konkreten Gemeinschaft, hier: einer Blog-Community werden und in Form des kollektiven Wissens, der kollektiven Wissensbe-stände existieren. Das zwingt zu der Annahme, dass eine Blog-Interaktion als gesellschaft-licher Diskursprozess verstanden werden kann, in dem sich eine konkrete Diskursgemein-schaft konstituiert und ihn fortsetzt.

4. Linguistische Diskursmerkmale einer Blog-Interaktion

Angesichts des Bedürfnisses, die Diskurslinguistik in eine erweiterte Sprachwissenschaft zu integrieren, einen linguistischen Diskursbegriff zu formulieren und ihn in die Textlinguistik einzubeziehen, kennzeichnet Warnke (2002: 10) den sprachwissenschaftlichen Diskurs-begriff und legt seine linguistischen Diskursmerkmale fest: a) textübergreifende Extension, b) vorrangig literale Manifestation, c) dialogische Kommunikationsrichtung, d) sukzessive Erzeugung und prozessuale Existenz.

Im Anschluss an den im vorliegenden Beitrag zu unternehmenden Versuch, eine Blog-Interaktion diskursanalytisch zuzuspitzen, ist es legitim, ihr die linguistischen Diskursmerk-male zuzuschreiben. Darauf wird im Folgenden eingegangen, um das Wesen der diskursiven

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217 Noch eine Interaktion oder schon ein Diskurs?…

Blog-Interaktion in der Forschungslandschaft der neuen Disziplin – der Diskurslinguistik – fest zu verorten.

1. Blogtexte und Kommentare zum Blogtext sind als Mittel zu betrachten, mit deren Hilfe Blog-Interaktionsteilnehmer im Rahmen des diskursiven transtextuellen Aussagesys-tems (vgl. Warnke 2002: 9) handeln. Dadurch bilden sie „Verbünde koexistierender Texte in gesellschaftlich realen Interaktionsformen“ (Fix et al. 2002: 11), die in Diskurse als textübergreifende Strukturen eingebettet sind (vgl. Adamzik 2004: 46). Blogtext und Kommentare zum Blogtext sind deswegen nicht als selbstständige Einheiten zu beschreiben. Das ist eine Menge von singulären Texten, mittels deren Blog-Interaktions-teilnehmer zum einen eine Blog-Interaktion etablieren. Zum anderen stellen sie dank der in ihre Struktur eingebauten externen Hyperlinks thematische Beziehungen mit weiteren digitalisierten Texten und anderen semiotischen Ressourcen in anderen Hyper-textsystemen her. Infolgedessen werden nicht nur Intertextualität, wie das Spitzmül-ler/Warnke (2011: 23) postulieren, sondern auch Intermedialität zum Ausdruck des transtextuellen Aussagesystems und sie gelten als Nachweis der diskursiven Einbettung einer Blog-Interaktion. Damit geht einher, dass der Blog-Interaktion das Merkmal der textübergreifenden Extension (vgl. Warnke 2002: 10–11) zugeschrieben werden soll. 2. Weblogs sind „regelmäßig aktualisierte Internetseiten, in der die Beiträge – [Blogtexte,

Anm. d. Verf.] – in chronologischer Abfolge erscheinen und auf der die jeweils neuesten Beiträge an oberster Stelle stehen“ (Schönberger 2006: 233). Katzenbach (2008: 80) hebt noch hervor, dass die einzelnen Beiträge eines Weblogs präsent bleiben, auch wenn die Hauptseite eines Weblogs verändert wird, weil neue Blogtexte und Kommen-tare zu Blogtexten veröffentlicht wurden. Damit wird die Permanenz des Medientextes und zugleich die Nachvollziehbarkeit einer Online-Debatte (vgl. ebenda) verdeutlicht. Die schriftliche Fixierung der digitalisierten Blog-Interaktion mitsamt ihrer intertextu-ellen und intermedialen Bezüge auf andere semiotische Ressourcen im Netz gilt als Beleg für das zweite diskurslinguistische Merkmal, nämlich literale Manifestation (vgl. Warn-ke 2002: 11) und ist vom diskursstrukturellen Vorteil (vgl. ebenda).

3.

„Hier setzt unmittelbar das analytische Interesse der Sprachwissenschaft an, indem zu fragen ist, welche Elemente miteinander im Diskurs interagieren, vermittels welcher Formen die Dialoge hergestellt werden und welche für einen Diskurs charakteristischen Inhalte Teil eines solchen textübergreifenden Gesprächs sind.“ (Warnke 2002: 11)

Dialogische Kommunikationsrichtung (vgl. ebenda) als nächstes linguistisches Diskurs-merkmal äußert sich in dem interaktionalen Charakter einer Blog-Interaktion, die einerseits technisch dank des Linkinventars (vgl. Jakobs/ Lehnen 2005: 160) und des Konzeptes des sofwaretechnischen Weblog-Systems möglich ist, weil es die Kontinuität in der wech-selseitigen Bezugnahme fördert. Andererseits resultiert eine starke Dialogorientierung einer Interaktion aus dem natürlichen Bedürfnis der Menschen, Gemeinschaften – Blog-Communities – zu bilden und miteinander im Rahmen dieser Gemeinschaften zu koope-rieren. Hyperlinks als „[…] reflections of social interactions“ (Reid 2004; 58 zit. in Bucher

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2007: 13) führen demnach zur Festigung der Relationen zwischen Blog-Interaktionsteil-nehmern, zum Austausch von Meinungen dialogischer Art und zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen, nicht selten konträren Standpunkten.

4. Im Anschluss an das letzte linguistische Diskursmerkmal – sukzessive Erzeugung und prozessuale Existenz (vgl. Warnke 2002: 11) – darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Weblogs wesentlich häufiger mit neuen Einträgen aktualisiert werden. Im Gegen-satz zu Homepages, die eher als eine statische Darstellung der Inhalte angesehen werden (vgl. Katzenbach 2008: 80). Das zwingt zu der Annahme, dass die schon erwähnte Permanenz des Medientextes in der Blogosphäre und die Kontinuität in der wechselsei-tigen Bezugnahme eine sukzessive Mitgestaltung eines Diskurses garantiert. Mit blog-textuellen Handlungen und ihren Kommentierungen greifen Blog-Interaktionsteilneh-mer schon existierende Diskurse auf, die eine Mehrzahl von anderen massenmedialen Vortexten bilden. In Anbetracht der Tatsache, dass eine Blog-Interaktion durch eine breite zeitliche Dimension gezogen werden kann, führt sie zugleich zu mehrdimensio-nalen Änderungen eines Diskurses.

5. Fazit: Diskursive Blog-Interaktion als Hybride

Die im vorliegenden Beitrag präsentierten theoretischen Grundfragen der Dialogizität, Intertextualität, Interaktivität und Diskursivität im Kommunikationsbereich Blogosphä-re richten das Augenmerk auf die Frage der diskursiven Prägung einer Blog-Interaktion. Vor diesem Hintergrund sind deswegen die abschließenden Bemerkungen zu formulieren. Die einer diskursiven Blog-Interaktion zugeschriebenen linguistischen Diskursmerkmale skizzieren die Berührungspunkte der Diskurs- und Gesprächsanalyse. Anhand der im vorlie-genden Beitrag zitierten Arbeiten von Bucher (2007), Fraas (2005), Fraas / Barczok (2006), Fraas / Pentzold (2008), Heinemann / Heinemann (2002), Jarosz (2010), Katzenbach (2008), Schmitz (1997), Schönberger (2006), Schwitalla (1976) und Warnke (2002) lässt sich deswegen ein Bedarf fokussieren, beide Traditionen – dis-kursanalytische und die der Funktionalen Pragmatik zu verzahnen. Deswegen resultiert aus den von den Autoren dargestellten Ausführungen der Versuch, die Rolle der Interaktanten und Diskursakteure in einer diskursiven Blog-Interaktion zu verknüpfen. Demzufolge eröff-net sich eine facettenreiche Perspektive auf die Zielsetzung und Methoden der integrierten gesprächs-, diskursanalytischen aber auch textlinguistisch orientierten Untersuchungen.

Wie gehen die Blog-Interaktionsteilnehmer auf ihre textuellen Handlungen ein? Nach welchen Prinzipien gestalten sie inhaltlich und organisatorisch eine diskursive Blog-Inter-aktion? Wie stellen sie einen gemeinsamen (thematischen) Aufmerksamkeitsfokus her und wie wird er bearbeitet? Welcher Grad der Responsivität der Blog-Interaktionsteilnehmer ist bei der Herstellung und Bearbeitung des (thematischen) Aufmerksamkeitsfokus zu eken-nen? Welche Beteiligungsrollen der Blog-Interaktionsteilnehmer sind dabei zu unterschei-den? Inwieweit ist eine diskursive Blog-Interaktion thematisch kohärent? Wie beeinflusst der unterschiedliche Grad der Responsivität die thematische Progression einer diskursiven Blog-Interaktion? Das sind nur Beispiele von Forschungsfragen, die aufgegriffen werden

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219 Noch eine Interaktion oder schon ein Diskurs?…

sollen, um den Forschungsfokus beträchtlich zu erweitern. Es ist zu bemerken, dass sie sowohl den gesprächsanalytischen Phänomenen wie Reziprozität, Sequenz in einer Interak-tion, Adressierungsverfahren, Themenfokussierung und –entfaltung, Aufbau der Relations-ebene einer diskursiven Blog-Interaktion, Status der Blog-Interaktionsteilnehmer, als auch diskursanalytischen Kategorien wie Intertextualität, der thematischen Diskursprogression, Diskurspositionen und den damit zusammenhängengen Voice und Ideology Brokers nachge-hen. Nur angesichts dieser Komplexität und Heterogenität und unter Berücksichtigung dieser Variablen ist es möglich, eine diskursive Blog-Interaktion als Hybride vertretbar zu machen.

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