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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 81, Bd. 1, Nr. 2

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Academic year: 2022

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Chemisches Zentralblatt.

1910 Band I. Nr. 2. 1*2. Januar.

Apparate.

E m s t R i c h te r , Trichter m it Binderand. Vf. empfiehlt zum schnellen Ab- hebem des W aschw assers von Ndd. die V erw endung eines m it einer vierfachen Schicht Gaze überbundenen T richters m it B inderand, dessen langes R ohr heber­

artig umgebogen ist. D as längere H eberende trä g t einen Gummischlauch mit Q uetschhahn, um den H eber n u r einmal ansaugen zu m üssen. (Apoth.-Ztg. 24.

S'71. 17/11. 1909. F ra n k fu rt a/M.) A l e f e l b . v o n H e y g e n d o rff, Z um Filtrieren durch Watte. Vf. empfiehlt zum F iltrieren durch W a tte in den T richter erst eine kleine Filterseheibe zu legen, wie sie bei den GooCHschen Tiegeln vorhanden ist, darauf W a tte zu schichten und über diese eine größere u. schwerere Filterscheibe zu legen, die das A uf bauschen der W a tte verhindert. (Chem.-Ztg. 33. 1187. 9/11. 1909.) Al e f e l b.

H . S to ltz e n b e rg , Schmclzpunktsbestimmungsapparat (auch zu benutzen zur Lös­

lichkeitsbestimmung kleiner Substanzmengen). D er App. ist im P rinzip eine kleine Mammutpumpe. W ährend des E rhitzern w ird die Heizflüssigkeit

durch Einleiten von C 02 in kreisende Bewegung versetzt. H ier­

durch g estattet der App., bei sehr genauer B eobachtung in kürzester Zeit hohe Tempp. zu erreichen. W egen der E inrichtung des App.

sei auf das Original verwiesen. (Ber. Dtscli. Cliem. Ges. 42. 4322 bis 4324. 20/11. [30/10.] 1909.) Al e f e l b.

F r. D u d y , E in De$tillatio7iskolbenaufsatz fü r Stickstoffbestim­

mungen nach Kjcldahl, Böttcher, Devarda u. a. D urch V erw endung des Aufsatzes (Fig. 1) soll das H inüberreißen von L auge in die Vor­

lage vermieden werden. E r b esteht aus dem zylindrischen Gefäße A , das bei B den gewöhnlichen K ugelaufsatz besitzt, und bei a eine Öffnung von 1 mm, bei b je eine solche von 5 mm W eite hat.

Außerdem ist in den Zylinder das R ohr e von etw a 5 mm W eite eingeschmolzcn. D er Durchm esser von A richtet sich nach der Halsw eite des K olbens, die V erbindung geschieht mittels weiten, nicht zu dünnen Gummischlauclis. D er Aufsatz wird aus Je n ae r Glas hergestellt. (Chem.-Ztg. 33. 1158. 2/11. 1909. Bremen. Cliem.

L ab. d. Moorvers.-Stat.) Rü i i l e. F ig. 1.

B e r tr a m D. S te e le und K e r r G ra n t, Empfindliche Mikrowagen un d eine neue Methode des W ägens kleinster Mengen. Vif. haben zwei M ikrowagen konstruiert, die eine bestim m t für Messungen kleiner G ew ichtsänderungen einer Substanz und empfindlich au f 4 X 10~ 0 g, die andere fü r Best. absol. Gewichte von Massen, die nicht über 1 Dezigramm hinausgingen, m it einer G enauigkeit von 1 X 10—7/g.

Um die Nachteile der NERNSTschen M ikrowage, die Inkonstanz des N ullpunktes

X I V . 1. 6

Ä

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und die große Ä nderung der Em pfindlichkeit m it der B elastung zu vermeiden, w urde das P rinzip der gewöhnlichen zweiarmigen W age beibelialten und n u r der W agebalken u n te r V erw endung von Quarzglas zu seiner H erst. m öglichst leicht gemacht. Einzelheiten der W agen und ihrer V erw endung sind im Original aus­

führlich mitgeteilt. (Proc. Royal Soc. London, Serie A. 82. 5S0—94. 18/9. [10/6.]

1 9 0 9 .) L e i m b a c h .

Allgemeine und physikalische Chemie.

P. v o n W e im a r n , Z u r Lehre von den Zuständen der Materie. (Ports, von Ztschr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 2. 199. 230. 275. 301. 326; Supplem ent­

heft H . 52; C. 1908. H . 126; vgl. auch Ztschr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 3. 26. 89. 166. 304; 4. 59. 5. 44; C. 1908. ü . 841. 1564. 1910; 1 909. I. 487; ü . 694 u. 671; Jo u m . Russ. Pliys.-Chem. Ges. 4 0 . [Pliys. Teil] 51; 4 0 . 1124; 40.

[Phys. Teil] 329; 40. 1323. 1434; 41. 28; 41. [Phys. Teil] 91; C. 1 9 0 8 . II. 130.

1983; 1 9 0 9 . I. 331. 487. 898. 1919.) Z w e i t e r T e i l : D i e G r u n d l a g e n d e r

„ K r y s t a l l i s a t i o n s t l i e o r i e “ d e r K o llo id e . E n th ä lt im wesentlichen mikro- und ultram ikroskopische U nterss. über die E ntstehungsbedingungen eines beliebigen K örpers in irreversiblen, kolloidamorphen B ildungen und bespricht Stoffe, welche durch entsprechende W ahl des Lösungsm ittels praktisch uni. (bei 0—100° und ge­

wöhnlichem Druck) gem acht worden sind. Die A ngaben über die S truktur der Ndd. sind durch zahlreiche M ikrophotographien belegt. Bezüglich der Einzelheiten, besonders soweit sie theoretische D iskussionen betreffen, muß auf das Original verwiesen werden.

§ 1. D a s „ G e s e t z d e r ü b e r e i n s t i m m e n d e n Z u s t i i n d e “ d e r K r y s t a l - l i s a t i o n s p r o z e s s e . Vf. spricht zunächst folgendes allgemein gültiges Gesetz aus:

D ie m ittlere Größe [resp. das m ittlere G ew icht, die Bildungsform der K rystalle, die die festen P hasen bilden (vollflächige Formen, stem skelettartige Formen, Sphäro- krystalle) die m ittlere Zahl der individuellen, vektorialen Massen (Moleküle), aus denen die einzelnen K rystalle bestehen] ist bei übereinstim menden (nicht zu ver­

wechseln m it identischen) Zuständen der Krystallisationsprozesse für alle möglichen Substanzen gleich.

§ 2. D e r „ g r u n d l e g e n d e S a t z “ ü b e r d e n E i n f l u ß d e r K o n z e n t r a t i o n d e r r e a g i e r e n d e n L ö s u n g e n a u f d e n K r y s t a l l i s a t i o n s p r o z e ß . D ie K on­

zentration der reagierenden Lsgg. beeinflußt die S tru k tu r der bei einer Rk. sich bildenden, swl. Ndd., und zw ar kann m an, beginnend m it der K onzentration der reagierenden Lsgg., die der Sättigungskonzentration des Nd. entspricht, beim Ü ber­

gang zu größeren K onzentrationen folgende 5 charakteristische, allmählich inein­

ander übergehende Gebiete unterscheiden: I. G ebiet der Lsgg., die praktisch im V erlauf der Z eit keinen Nd. ausscheiden (d. h. die feste P hase zeigt sieh erst nach Ja h re n ; es bilden sich allmählich große, vollflächige K rystalle); ü . Gebiet der Lsgg., die einen Nd. in Form vollfläehiger K rystalle in verhältnism äßig kurzer Zeit aus­

scheiden; H I. G ebiet der Lsgg., die einen Nd. in Form krystallinischer W achs­

tumsfiguren (Skelette, Nadeln) ausscheiden; IV. G ebiet der Lsgg., die einen Nd.

ausscheiden in Form plastischer Massen (sog. amorphe, klum penartige, gallertartige Ndd., Gallerten), die aus so kleinen K örnchen bestehen, daß sie, wegen der B e­

grenztheit unserer Mikroskope u. Ultram ikroskope, der Form nach fast kugelähnlich erscheinen; V. G ebiet der Lsgg., die einen Nd. ausscheiden, der m it den gegen­

w ärtigen optischen Instrum enten n ic h t in einzelne K örner differenzierbar ist (un- differenzierbare G allerten und die ersten P rodd. ihres Zerfalles).

§§ 3—7. Vf. erläutert den G rundhauptsatz von der W irkung der Konzentration

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a u f die Struktur der Niederschläge au B ariu m su lfa t, erhalten durch doppelte Um­

setzung nach der G leichung: M nS 04 + Ba(CNS).2 = B a S 04 + M(CNS)2 näher u n d fü h rt verschiedene (direkte u. indirekte) Beweise fü r die krystallinische N atu r der „am orphen“ B aS 04-Ndd. an. Bei der F ällung von BaSO., w aren die reagieren­

den Lsgg. im ersten G ebiet ’/aoooo (Sättigung an B a S 0 4) bis ca. Viooo’11-) inl zweiten V7000 bis ca. Vcoo-n., im dritten Yooo bis ca> 0,75-n., im vierten (ballenartige, quark­

artige, flockige und gallertartige Ndd., die u. Mk. sich in kugelförmige K örner auf- lösen) 0,75 bis ca. 3-n., im fünften [amorphe Ndd. (Gallerten), die in der ersten Zeit ihrer Existenz auch unter dem U ltram ikroskop nicht differenziert werden können, nach etw a 24 Stdn. aber spontan in feine Flocken zerfallen] 3 bis ca. 7-n.

§§ 8—13. Darstellung von Solen. Aus den allgemeinen Methoden der D arstst.

swl. K örper in Form „kolloidamorpher“ B ildungen ergeben sich fü r die D arst. von Solen eines beliebigen K örpers folgende B edingungen: 1. Die hauptsächlichste und unbedingt notw endige B edingung ist die äußerst geringe lösendo F ähigkeit des Mediums, in welchem die D arst. des K örpers erfolgt, dessen Suspension m an zu erhalten wünscht. — 2. D ie Bildungsgeschw indigkeit des Reaktionsprod. muß ge­

nügend groß sein. — 3. Die K onzentration der reagierenden Lsgg. muß genau innerhalb bestim m ter Grenzen liegen.

D ie bei der gewöhnlichen U m setzung in wss. Lsg. erhaltenen Sole un d S u s­

pensionen von B a S O , sind w enig beständig. D ie b e s t ä n d i g s t e Suspension en t­

steht aus etw a Vaooo“11- Lsg. und setzt den größten T eil des B a S 04 schon nach 24 Stunden ab. D urch Zusatz von A. zu den reagierenden Lsgg. (Vf. verw endete C0SO4 und Ba(CNS)3 bei der Umsetzung) läß t sich die Löslichkeit von B a S 04 be­

deutend herabsetzen und dam it die S tabilität der Sole von B a S 04 vergrößern. D ie m it gleichen Teilen A . und W . hergestellten, sehr h altb aren , im durchgehenden L ie h t klaren und im reflektierten opalescierenden Sole (V10—Vsoo"11-) enthalten nach ultram ikrosk. Unteres, ä u ß e r s t kleine bew egliche Teilchen u n d koagulieren auch beim Kochen n u r langsam. Bei gleichem B a S 0 4-G ehalt der Sole nim m t die F e in ­ h eit der Teilchen m it dem G ehalt an A. progressiv zu. — Ähnlich lassen sich durch geeignete W ah l der Solvenzien oder Zusatz gleichiouiger Salze auch von anderen Stoffen (z. B. NaCl, KCl, BaCl2, C aC 03) beständige Sole darstellen.

Bei zu geringer B ildungsgeschw indigkeit des zu untersuchenden Stoffes w ird die E ntstehung von Solen größerer K onzentration (falls die L öslichkeit gering genug ist) begünstigt 1. durch die Zähigkeit des Reaktionsm edium s (Zusatz von Gelatine, Zucker, viscosen Salzlsgg.), 2. durch die Kom pliziertheit oder Assoziation der Mole­

küle der Reaktionskomponenten (Doppelsalze, basische Salze, U m setzung von Solen).

D er Krystallisationsprozeß w ird dadurch in dem Sinne beeinflußt, daß die Zahl der K rystallisationszentren sich verm ehrt.

§§ 14 u. 15. Darstellung „typischer Kolloide“ in Form vollflächiger Krystalle.

Peptisationserscheinungen. Man kann jeden beliebigen swl. K örper in F orm voll­

flächiger K rystalle erhalten: I. durch l a n g s a m e V ereinigung vou a u ß e r o r d e n t ­ l i c h verd. reagierenden L sgg.; II. durch künstliche L öslichkeitserhöhung (vgl. im Original die tabellarische Zusam menstellung der [meist von Mineralogen] krystalli- siert dargestellten, swl. Stoffe). — Zur Peptisation sind folgende Bedingungen not­

wendig, aber auch zureichend: I. D ie zu peptisierende Substanz muß aus K ryställ- chen von so kleinen Dim ensionen bestehen, daß die physikalischen un d chemischen Eigenschaften Funktionen der Größe des krystallinischen K orns sind. — ü . Die peptisierende Substanz (Peptisator) muß die F ähigkeit besitzen, bei genügend großer K onzentration in der Lsg. eine beständige, 1. chemische Verb. m it der Sub­

stanz, welche sieh peptisiert, zu ergeben, w ährend bei hinreichend kleiner Konzen­

tration des P eptisators die betreffende Verb. nich t entsteht. — II. Das Medium, in dem der Peptisationsprozeß stattfindet, d arf bei A bw esenheit des P eptisators

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die zu peptisierende Substanz praktisch nicht lösen. — D ie teilweise N ichteinhal­

tung einer dieser B edingungen h at dio B. unbeständiger Sole zur Folge.

Verhalten von Alum inium hydroxyä. E i n f l u ß d e r K o n z e n t r a t i o n d e r r e ­ a g i e r e n d e n L ö s u n g e n (Um setzung von A1C13 u. NH3 in h. wss. Lsg.): Bis Yjoo-n. scheiden sich die E d d . infolge der B. von Solen nicht sofort ah. Grob- zeilige G allerten, welche bald in kleine Stückchen zerfallen, erhält man bei höherer K onzentration als n. Von 1/3-m Lsgg. ab bem erkt man bei seitlicher Belichtung und starken V ergrößerungen körnige S truktur. Das Gebiet der pulverförmigen Al(OH)s - N dd. endet bei l/iooo-m Lsgg. Aus h. 500-n. Lsgg. w urden deutlich krystallinisclie Ndd. (spießförmige Nüdelchen) erhalten.

V e r h a l t e n v o n A l u m i n i u m h y d r o x y d g e g e n e i n e n N H , - Ü b e r s c h u ß : Neben dem gallertartigen Nd. ist stets ein Sol, sowie eine w ahre Lsg. von Al(OH)3 vorhanden. D ie Solbildung w ird durch Diffusionsströme und dynam ische Prozesse, die auf der Oberfläche der beweglichen im Lösungsm ittel suspendierten feinsten Teilchen vor sich gehen, bedingt. Sie nimmt, beginnend bei einer „ o b e r e n k r i t i ­ s c h e n K o n z e n t r a t i o n d e r P o p t i s a t i o n “ , m it der N H 3-Konzentration zunächst zu bis zu einem Maximum ( „ K o n z e n t r a t i o n d e r m a x im a le n P e p t i s a t i o n “), bei welchem auch die B. eines Nd. auf hört, um daun abzunehm en bis zu einer

„ u n t e r e n k r i t i s c h e n K o n z e n t r a t i o n d e r P e p t i s a t i o n “ . D ie Löslichkeit u.

dam it die U m krystaliisierungsgeschw indigkeit ist dann bereits so weit gesteigert, daß ein Sol nicht m ehr bestehen kann. D ie m it steigendem N II3-Gehalt zunehmende Löslichkeit von Al(OII)3 erklärt sieh nach Vf. durch Komplexbildung.

Beim Verdampfen der Lsgg. von Al(OH)3 in konz. N H3 tritt zunächst ein Sol (Opalescenz) auf, welches, w enn man das Eindam pfen rechtzeitig einstellt, sich m ehrere T age hält. Bei ra sc h e m E in d a m p fe n entsteht aus diesem Sol ein flockiger Nd., w ährend bei sehr l a n g s a m e m Eindam pfen sich ein deutlich krystallinisclier Nd. (Sphiiroaggregate mit großen Mikronadeln) durch U m krystallisierung der im Sol bereits ausgeschiedenen Teilchen bildet. A lum inium hydroxydgallerten werden bei Ggw. von verd. N II3-Lsg. allmählich zu deutlichen M ikrokrystallen umkrystalli- siert. — Vf. diskutiert ferner die P e p t i s a t i o n von A g C l d u r c h A g N 03 bei d er doppelten U m setzung zwischen A g N 03 u. ZnCl2, sowie die U ntersuchungen von LÖTTEKMÖSER (Ztsehr. f. physik. Ch. 60. 451; 62. 359; C. 1908. II. 89 u. 2137).

§§ 16 u. 17. Vf. gibt eine Ü bersicht über die bisher von ihm untersuchten Stoffe (mehr als 1000) und bespricht eine rationelle Methode zur U nters, des Kon- zeutrationseinflusses der reagierenden Lsgg. auf die A rt und S truktur des Nd. Im wesentlichen müssen zwei Bedingungen eingehalten w erden: I. V X G = konst.;

I I . der Nd. ist erst nach A blauf der Zeit, die zur vollständigen Beendigung des unm ittelbaren K rystallisationsprozesses notw endig ist, (ca. 1/2— 3/4 Stdn.) zu unter­

suchen. — E s muß ein kritischer P u n k t flüssig-fest existieren; denn im PX -System steigt die molekulare D. der F l. ( = C) au f der Schmelzkurve progressiv an, so daß b ei genügend großem D ruck und großer K onzentration nichts außer Glas, d. h.

einer M., die aus winzig kleinen K rystallen besteht, sich bilden kann.

§ § 1 8 —20. D er N i e d e r s c h l a g s f o r m k o e f f i z i e n t N (vgl. Teil I) kann in folgender allgemeinen Form dargestellt w erden:

N — -j^ ' Ka b ^ c d'-^-b d Ka c- Z ...

worin P die Bildungsgeschw indigkeit der festen P hase des swl. Stoffes AC , L die L öslichkeit desselben, K ÄC u. K BD, bezw. K ¿ B und K CD der G rad der chemischen oder physikalischen Assoziation, der beiden Reaktionsprodd. A G und S D in der Lsg., bezw. der Reaktionskomponenten A B und CD in den beiden reagierenden Lsgg., Z der Zähigkeitsgrad des Krystallisationsm edium s ist. Ü ber annähernde

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Best. der Größenordnung der Löslichkeit des Nd. vgl. Ztsclir. f. Cliem. u. Industr.

der Kolloide 2. 76; C. 1907. II. 1293. — In den meisten F ällen w ird L m it dem Anwachsen der K onzentration der reagierenden Lsgg. kleiner und JP größer. D er W e rt der Faktoren K ÄB, K CD, A lc , K ßD, Z w ächst hei Zunahme der K onzentra­

tionen der reagierenden Lsgg. D ie D arst. eines grobkristallinischen Nd. bietet uin so größere experimentelle Schwierigkeiten, je kleiner L , u. je größer die übrigen Faktoren. In einigen F ällen beginnt L infolge B. von Komplexsalzen von einer gewissen K onzentration an zu w achsen (Peptisation), u. die Ndd. beginnen, sobald L genügend groß geworden, trotz des progressiven A nw achsens der Konzentration, imm er grobkörniger zu werden.

§ 21. P h y s i k a l i s c h e u n d c h e m i s c h e E i g e n s c h a f t e n a l s F u n k t i o n e n d e r K o r n g r ö ß e f e s t e r u n d f l ü s s i g e r P h a s e n . In M ikrokrystallen von Al(OH)3 w ird das W . erst oberhalb 200° abgegeben („K onstitutionsw asser“). Mit der A b­

nahm e der Korngröße sinkt allmählich die Temp. der W asserabgabe, bis schließlich bei gallertartigen Ndd. ein T eil des W . schon unterhalb 100° abgegeben w ird („Adsorptionsw asser“ ; vgl. V a n B em m elen). Zwei U rsachen bedingen diese A b­

nahm e der F estigkeit der B indung des W . : I. das A nw achsen der freien Oberfläche bei V erringerung der K orngröße; II. das Größerw erden der F estigkeit oder Bindung m it dem A nw achsen der Molekülanzahl im krystallinischen K orn. Die ultram kr.

Teilchen und die feinsten gallertartigen Ndd. von A1(0II)3 stellen noch nicht völlig ausgebaute K rystallgebüude dar; infolgedessen sind sie w eniger beständig und verändern sich bei B erührung m it dem Lösungsm ittel allmählich. E ine äußerst fein zerteilte krystallinische Substanz (kolloides Au und Ag) ist zu chemischen Itkk.

fähig, welche hei der grob zerteilten Substanz kaum wahrzunehm en sind oder erst bei m ehr oder w eniger erhöhter Temp., bezw. D ruck stattfinden.

§§ 22—25. D ie Prodd., welche als „kolloide Verbindungen“ oder „unbestimmte Verbindungen“ bezeichnet w erden (Vf. schlägt vor, sie „ Capillarverbindungen“ zu nennen), können als P rodd. unvollständiger Kkk. aufgefaßt werden. Vf. diskutiert zunächst den K e a k t i o n s v e r l a u f in s e h r k o n z e n t r i e r t e n u n d s t a r k a s s o z i ­ i e r t e n L ö s u n g e n , sowie z w i s c h e n S u s p e n s i o n e n u n d w a h r e n L ö s u n g e n , und beschreibt eingehend das Verhalten von Silbersolen. Die U nters, der letzteren (Ag-Gehalt bis 0,15% ; hergestellt nach Ca r e y Le a) gab folgende R esultate:

I. Salze der gut 1. B asen [KOH, N aOII, Ba(OH)2 etc.] und Säuren, die m it Ag swl. Vorbb. liefern, reagieren m it dem Ag-Sol u nter A usscheidung von freiem A lkali und u nter B. einer uni. Verb., die in Form eines Sols (bei geringer K on­

zentration des A g in dispersem Zustande) erhalten w ird (allgemeine D arstellungs­

methode der Sole). — U . Salze der g u t 1. Basen und SS., die g u t 1. Ag-Verbb.

liefern, reagieren m it dem Ag-Sol u nter B. von g e r i n g e n Mengen an Ag-Salzen und Silberoxyd, falls (praktisch) keine Hydrolyse vorhanden ist; findet aber H ydro­

lyse statt, so w erden durchaus m e r k l i c h e Mengen derselben gebildet. — H I.

Salze der swl. Basen und SS., die swl. Ag-Verbb. liefern (z. B. A1C13), reagieren m it dem Ag-Sol u nter gleichzeitiger A usscheidung sowohl der swl. Basen, als auch der swl. Ag-Verb. (bei geringem A g-G ehalt u n te r B. von Solen). — IV. Salze der swl. Basen und SS., die g u t 1. Ag-Verbb. liefern, besonders wenn diese Salze stark hydrolysiert sind [z. B. A1(N03)3], reagieren m it dem Ag-Sol u nter B. der Ag-Salze und Ausscheidung der swl. Base (bei geringer A g-K onzentration u nter B. der Sole).

— V. Lsgg. von SS. reagieren mit dem Ag-Sol u nter B. von Ag-Salzen (bei swl.

Ag-Salzen und geringem A g-G ehalt u nter B. von Solen der Ag-Salze). — VI; A lkalien in konz. Lsgg. liefern m it dem Ag-Sol merkliche Mengen von Silberoxyd. — Bei allen diesen Kkk, spielt der gel. Luftsauerstoff eine wichtige Rolle.

Vf. bespricht dann die Beziehungen zwischen R e a k t i o n s g e s c h w i n d i g k e i t u n d A s s o z i a t i o n , gibt einige E r g ä n z u n g e n z u m M a s s e n W i r k u n g s g e s e t z

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(vgl. Teil I) u n d diskutiert den R e a k t i o n s v e r l a u f z w is c h e n k r y s t a l l i n i s e h e n P u l v e r n u n d w a h r e n L ö s u n g e n u n te r Berücksichtigung der Struktur der hier möglichen „Bildungen“ , der zu erw artenden (insbesondere osmotischen) Vorgänge und dos V erhaltens der Zellwände. — U nter geeigneten Reaktionsbedingungen kann je d er beliebige K örper die verschiedenartigsten und eigenartigsten baum artigen oder zellenförmigen Gebilde liefern; bei entsprechenden K onzentrationen sind die Zellenwände w asserklar und gallertartig. Die bei Ekk. zwischen Lsgg. und P ulvern entstehenden Zellenwände haben m eist eine grobkörnigere S truktur und sind stärker deform iert und in der Form eigenartiger als die ähnlichen Gebilde (grob- zeiligen Gallerten), welche bei Rkk. in sehr konz. Lsgg. erhalten werden.

§ 26. Überultrafiltration. D urch V ariation der K onzentration der reagierenden Lsgg. können aus einem beliebigen K örper H üllen von m annigfaltigster Porosität und verschiedenartigster F iltrationsfähigkeit hergestellt werden. Bei den Zellen, die sich bei Rkk. in konz. Lsgg. bilden, beobachtete Vf. sehr häufig Molekular­

filtration. Bei der Molekularfiltration von S o le n tr itt K o a g u l a t i o n ein (vgl.

B e c h h o ld ); bei der von L ö s u n g e n nicht kom plizierter Stoffe werden, falls die F iltration nich t m it großer Geschwindigkeit stattfindet, auf dem F ilte r mehr oder w eniger große K r y s t a l l e erhalten.

§ 27. K u r z e K l a s s i f i k a t i o n d e r A d s o r p t i o n s s y s t e m e : a) nach der optischen S ichtbarkeit 1. m akroheterogene, 2. mikroheterogene (makrohomogene), з. ultrarnikroheterogene (mikrohomogene), 4. überultram ikroheterogene (ultram ikro­

homogene) A dsorptionssystem e; b) nach dem C harakter der Ä nderung, die die Substanzen bei der A dsorption erleiden, 1. p h y s i k a l i s c h e (z. B. F esthaften der M utterlauge an feinen K rystallen; Capillarverbb.), 2. p h y s i k a l i s c h - c h e m i s c h e (fl. und feste Lsgg.), 3. c h e m i s c h e (Fälle, bei denen die chemische Rk. erfolgt, die aber [vgl. § 22] n ich t zu Ende geht) A dsorption. Die einzelnen K lassen gehen allmählich ineinander über. Meist finden sich m ehrere derselben m iteinander kom biniert.

§ 2S. D ie vom Vf. bei den Lsgg. gefundenen Gesetze lassen sich auch auf die Gase (Nebel etc.) ausdehnen.

§ 29. Die ü b e r s ä t t i g t e n L ö s u n g e n s c h w e r l ö s l i c h e r K ö r p e r bilden den Ü bergang von den w ahren Lsgg. zu den Solen, insofern als in ihnen über- ultrainkr. und ultram kr. K rystallisationszentren vorhanden sein müssen. Die Be­

obachtungen des Vfs., sowie von Fr e se n iu s und Hin tz (Ztschr. f. anal. Ch. 35.

173; C. 96. I. 1174) ergeben, daß das bei einer Umsetzungsrk. gebildete BaSO*

um so später als Opalescenz, bezw. Nd. sichtbar wird, je verdünnter die Lsgg.

sind. Diese V erzögerung kann nicht ausschließlich durch die Verlangsam ung der Umsetzungsrk. infolge der geringen V olum enkonzentration erklärt werden, sondern muß der L angsam keit des K rystallisationsprozesses zugeschrieben werden, zumal da auch die Leitfähigkeitsm essungen von Kü ster (Ztschr. f. anorg. Ch. 32. 265;

C. 96. X. 337) zeigen, daß bei der Rk. zwischen Ba(OIi)2 und H2S 04 sich das BaSO.i sogleich bildet. U nterhalb -l/3500-n. ist auch im Ultram ikroskop keine Opales­

cenz m ehr zu bem erken; jedoch beginnt sieh nach ca. 30 T agen an den G efäß­

wänden ein Nd. abzusetzen. Schließlich diskutiert Vf. eingehend den V erlauf der Krystallisationsprozesso bei spontaner A ufhebung des Ü bersättigungszustandes und die Bildungs- und W uchsbedingungen von K rystallisationszentren. (Ztschr. f. Chem.

и. Industr. der Kolloide 3. 282—304. Dezember 1908; 4. 27—38. Jan u ar. 123—39.

F ebruar. 198—202. März. 252—56. A pril. 315—17. Mai; 5. 62—68. Ju li. 117—20.

August. 150—59. Sept. 212—21. Okt. [20/9.] 1909. Petersburg.) Gr o sch u ff. 0 . S a c k u r , Bemerkung zur Abhandlung van Herrn Trautz: Beitrag zur che­

mischen Kinetik. (Vgl. Ztschr. f. Elektrochein. 15. 692; C. 1909. II. 1187.) Die

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von Tra u tz aufgestellten allgemeinen Gleichungen über die Geschwindigkeit che­

mischer Rkk. sind nicht notwendige, sondern n u r mögliche Folgerungen unserer heutigen Vorstellungen. Sie führen zu dem unwahrscheinlichen Schluß, daß die G eschw indigkeit von Rkk., die nu r zwischen Atomen vor sich gehen, von der Temp.

unabhängig ist. (Ztschr. f. Elektrochem . 15. 865. 15/11. [6/10.] 1909. Breslau.) Sa c k u r. E m il B ose und M a r g r e te B ose, Über den E in flu ß der Massenverteilung im Molekül a u f die Größe der Molekularkräfte. Bose h a t (Ztschr. f. physik. Ch. 10.

230; C. 1909. I. 1448) versucht, die molekularen Attraktionskräfte auf die ver­

schiedenen Teile des Moleküls verteilt anzunehm en. Bei gleichem Mol.-Gew. und gleichem Schw erpunktsabstand müssen zwei räum lich ausgedehnte Moleküle stärkere A nziehungskräfte aufeinander ausüben als zwei Moleküle, deren M. im Schwer­

p u n k t kondensiert ist. D er Exponent des Schw erpunktsabstandes ist bei den in B e trac h t kommenden kleinen Entfernungen w eit größer als 2 zu nehm en. Zerlegt man die A ttraktion, die zwei Moleküle aufeinander ausüben, in die A tom attraktionen, so ergibt sich, daß verschiedene M olekülarten gleicher M. bei gleichem Schwer­

p unktsabstand um so größere M ittelwerte der A ttraktionskräfte liefern, je m ehr die Molekülmasse peripher angeordnet ist. D ie Van d er WAALSsche Größe a gibt für die verschiedenen Substanzen bei gleichem m ittleren S chw erpunktsabstand ein direktes Maß für die m ittleren M olekularkräfte. D a aber Van d e r Wa a ls die räum liche V erteilung der M. nich t in B etracht zieht, die bei immer kleinerem M olekularabstand immer m ehr zur G eltung kommt, ist sowohl die Vand er WAALS­

sche Gleichung, wie das Theorem der übereinstim m enden Zustände n u r eine A nnäherung.

D och dokum entiert sich die A rt der M assenverteilung (zentral bei einem ein­

atomigen Gas, dezentralisiert bei komplizierten Molekülen) in der Größe des a deutlich. D ie absoluten Siedepunkte isomerer Flüssigkeiten müssen den «-W erten proportional sein und somit stark von der M assenverteilung im Molekül anhängen.

Stickstoff und Ä thylen haben dasselbe Mol.-Gew., aber ihre « -W erte stehen etw a im V erhältnis 1 : 3, weil im Äthylenmolekül w eit mehr Atome enthalten sind;

zahlreiche ähnliche G ruppen w erden zusammengestellt. D as sinnfälligste Beispiel ist Xenon (« = 818 X 10 5) und N aphthalin (« = 7923 X 10—5). K örper m it gleichem « -W e rt können ganz verschiedene Mol.-Geww. haben (z. B. Xenon und Äthylen).

Von isomeren Verbb. kommt der norm alen der höchste « -W e rt zu ; die mög­

lichst verzweigte, gedrungenste h a t den niedrigsten K p. und das kleinste a. J e näher sich in einer organischen H alogenverb, die schweren Halogenatome stehen, d. h. je m ehr die H auptm asse in einem P u n k t vereinigt ist, desto kleiner ist der

«-W ert, desto niedriger der K p. (z. B. Äthylen- un d Äthylidenchlorid). Daß P oly­

merisation, also A usdehnung des Moleküls, in der E rhöhung von a zum A usdruck kommt, ist leicht verständlich. (Ztschr. f. physik. Ch. 69. ARRHENIUS-Festband 52—68. [Februar 1909.] D anzig-Langfuhr.) W . A. R o ’m -G reifsw ald.

S. L a w r e n c e B ig e lo w u nd F . E . B a r t e ll , D ie Größe der Poren in Porzellan u nd osmotische W irkungen. D as Maximum des Porendurchm essers für eine deutliche osmotische W rk. ist nach Verss. der Vff. für Porzellan angenähert 0,37 fl, für P o r­

zellan, das m it Barium sulfat beladen ist, 0,59 fi u. für Porzellan, das m it Schwefel beladen ist, 0,49 p . (Joum . Am eric. Chem. Soc. 31. 1194— 99. Nov. [6/9.] 1909.)

Leim b a c h. 3). E . T s a k a lo to s , D ie innere Reibung in der kritischen Zone. D er Zweck vorliegender A rbeit ist das Studium des Verlaufes der K urven der inneren R eibung in der kritischen Zone, um den Einfluß der Existenz dieser Zone au f das V erhalten

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dieser K urven zu bestimmen. E s gibt kritische Lsgg. 1. m it einem oberen, 2. m it einem unteren, 3. mit einem oberen und unteren kritischen P unkt. H ier werden solche der ersten und zweiten A rt untersucht, u. zw ar: 1. Isobuttersäure u. Wasser, t k = 23,5°; Am ylen un d A n ilin , tk — 14,4° bei der kritischen Konzentration 45,5.

2. Triäthylam in und 1 Passer, tk — 18,7°; Nicotin und TPasser, Pyperidin u. Wasser.

Die erste F olgerung aus den Verss. ist, daß der allgemeine V erlauf der K urven der inneren K eibung von der Existenz der kritischen Zone unabhängig ist. Man findet ebensowohl die ausgesprochen positive als auch die normale Form der Kurven.

D er positive V erlauf der Löslichkeitskurven der organischen Basen Triäthylam in, Nicotin, P iperidin und wohl auch seiner Homologen in W . ist w ahrscheinlich auf die Existenz teilweise dissoziierter Verbb. zwischen der Base u. dem W . („W asser- base“) zurückzuführen. Es liegen dann also hier ternäre Lsgg. vor. (Ztschr. f.

physik. Ch. 6 8. 32—38. 26/10. [18/6.] 1909. Athen. Cliein. L ab. d. Univ.) Le i m b a c h. R o b e r t M a rc und W a l t h e r W e n k , Über die Krystallisation aus wässerigen

■Lösungen. D ritte Mitteilung. (Vgl. Ztschr. f. physik. Ch. 67. 470; C. 1909. H . 1190.) Zahlreiche anorganische Salze wie Kaliumchlorid, Natriumchlorid, K alium - nitrat, N atrium nitrat, Kaliumcarbonat, Natriumcarbonat und Kaliumchromat, die von den K rystallen des Kalium sulfats nicht merklich aufgenommen werden, üben a u f die K rystallisationsgeschw indigkeit desselben einen Einfluß aus. Setzt man die K rystallisationsgescliw indigkeit des reinen K2SO., == 1,00, so erhält man für K2S 04 -{- KCl 2,05, + K N O s 0,65, + K2C r04 0,75, -f-N a,C 03 1,14, + K2C 03 1,66. E s wird dadurch von neuem bestätigt, daß bei den von den Vif. benutzten Bedingungen das Tempo der K rystallisation nicht durch reinen Diffusionsvorgang geregelt wird.

Verss. m it dem nichtfiirbenden Methylenblau, schwachfärbenden Campecheholzextrakt und Patentblau und dem starkfärbenden Bismarckbraun, Ponceaurot und Chinolin­

säuregelb führen zu dem Ergebnis, daß nichtfärbeude Farbstoffe auf die K rystalli- sationsgescliw indigkeit keinen merklichen Einfluß ausüben. Schwachfärbende be­

einträchtigen dieselbe dagegen nicht unw esentlich, u. die starkfärbenden verhindern das K rystallisieren übersättigter Lsgg. trotz der Ggw. zahlreicher Krystallkeim e praktisch vollständig.

Gleichzeitig üben die Farbstoffe auch au f den H abitus der aus ihren Lsgg.

gezogenen K rystallo einen deutlichen Einfluß. D ie K ongfegate feinster Nüdelchen, welche man bei Zusatz von Chinolinsäuregelb und Ponceaurot erhält, und die mit Bism arckbraun erhaltenen etwas stärkeren Nadeln sind pleochroitiscli. Chinolin - säuregelb: a gelblichw eiß-farblos < / b lichtschwefelgelb < / c schwefelgelb. P o n ­ ceaurot: a rötlichweiß fast farblos b lichtrosa < / c dunkelrosa. Gegen die D eutung der H abitusänderung, daß die verschiedene W achstum sgeschw indigkeit in verschiedenen Richtungen von der verschiedenen A dsorption bedingt sei, spricht die Beobachtung, daß nam entlich die K rystalle von Bism arckbraun an den Enden der langgestreckten C-Achse deutlich sichtbare Anwacliskegel von dunklerer F arbe haben. (Vgl. We n k, Ztschr. f. Krystallogr. 47. 124.) D er Ein wand, als könne der Farbstoffzusatz mechanisch umhüllend wirken, w ird dadurch widerlegt, daß die A u flö s u n g s g e s c h w in d ig k e it durch den Farbstoffzusatz gar nicht beeinflußt wird.

Die Theorie, daß dem Krystallisationsvorgang ein A dsorptionsvorgang voraus­

geht, h a t durch die gem achten Beobachtungen eine wesentliche Stütze erhalten.

\ on praktischer W ichtigkeit scheint, daß man bei kinetischen Studien den K ry ­ stallisationsvorgang durch Farbstoflzusatz augenblicklich zum S tillstand bringen kann, und ferner, daß man durch solchen Zusatz die Möglichkeit hat, eindeutig zu entscheiden, ob es einen ganz bestim m ten m etastabil-labilen G renzpunkt gibt, u n te r­

halb dessen die Fl. spontan krystallisiert. (Ztschr. f. physik. Ch. 6 8. 104—14.

26/10. [30/6.] Jena. Mineralog. Inst, der Univ.) Leim rs ach.

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G. J u s t, P. A sk e n a sy und G. M itro fa n o w , Beiträge zur K enntnis der Schnell­

formation von positiven Bleiaklcumulatorplatten. Es ist b ek an n t, daß die K apazität von positiven A kkum ulatorplatten durcli den Zusatz von Clilorat u. N itrat bei der Form ierung erhöht wird. D ie Vff. beschäftigen sich eingehend m it dem Einfluß von N itrat bei der Form ierung. Zahlreiche V ersuchsreihen an glatten B leiplatten wie an den sogenannten G roßoberflächenplatten zeigten, daß m it steigendem N itrat- gelialt der Schwefelsäure eine bedeutende K apazitätssteigerung erzielt w erden kann.

Gleichzeitig nimm t aber an den glatten P la tte n die H altbarkeit der wirksamen Superoxydschicht ab. E s bilden sieh stets bedeutende Mengen Bleisulfat, was auch aus der helleren F arb e der entstehenden Schicht geschlossen w erden kann. D a also der N itratzusatz sowohl einen günstigen wie einen ungünstigen Einfluß auf die Form ierung ausübt, so w ird eine gew isse, nicht zu große N itratkonzentration die günstigste W rkg. auf die Form ierung ausüben. Diese liegt ungefähr bei einem G ehalt von 30 g K N 03 und 218 g iL,S04 im 1. A n den blanken B leiplatten w ar jedoch die H altbarkeit der Superoxydschicht bei Ggw. von N itrat niemals so groß, w ie es die Technik beansprucht, dagegen ließ sich an den Großoberflächenplatten eine befriedigende H altbarkeit erzielen. Zur E rklärung des Nitrateinflusses muß man a u f die A nschauungen zurückgreifen, die Le Blanc bei der U nters, des Luckow- schen Verf. geäußert h a t (Le Blancu. Bin d s c h e e l e r, Ztsclir. f. Elektrochcm . 8. 255;

C. 1 9 0 2 .1. 1390). Bei Ggw. des N itrats, das m it dem P b ein lösliches Salz bildet, tr itt die B. des uni. Sulfats erst in einiger E ntfernung von der Elektrode ein. N ur w enn diese E ntfernung (bei geringem N itratgehalt) sehr klein ist, h aftet der uul.

Stoff gut an der Elektrode. (Ztsclir. f. Elektrochem . 15. 872—92. 15/11. [29/9.] 1909.

K arlsruhe. Inst. f. P h y sik , Cliem. u. Elektrochem. d. Techn. Hochschule.) Sackuu.

G. C a rr a ra , Über die Überspannung in organischen Lösungsmitteln. Die Ü ber­

spannung ist bisher n u r als vom Elektrodenm aterial abhängig angesehen worden;

doch ist es höchstw ahrscheinlich, daß die N atu r u. die Eigenschaften des Lösungs­

m ittels auch von Einfluß sind. D ie interessantesten F älle (äth. und benzolische Lsgg.) sind des enorm großen W iderstandes wegen schwer zu untersuchen; der Vf.

untersucht 1-n. Lösungen von Schwefelsäure und K alium hydroxyd in Ä thyl- und Methylalkohol nach der Methode von Coehn u. Dannenbeug (Ztsclir. f. physik. Ch.

38. 609; C. 1901. II. 1193). Die K nicke in den K urven sind oft so undeutlich, die Biegungen der K urven so weich, daß der Zersetzungspunkt noch stärker extra­

poliert w erden muß als bei wss. Lsgg. D er Vf. arbeitet (bei 19—20°) m it K athoden aus glattem P t, Fe, Co, Ni, Au, Ag, Cu, Al, Cd, Mg, P b und Hg. In wss. Lsgg.

fallen die W erte des Vfs. — bis au f den W e rt für P b — gut m it den von Möller erhaltenen (Ztsclir. f. physik. Ch. 65. 235; C. 1909. I. 332) zusammen. D ie W erte fü r A. u. Methylalkohol liegen für die meisten Metalle ganz nahe beieinander oder sind sogar innerhalb der V ersuchsfelder gleich. F ü r F e , Co, Ni, Au, Ag, Cu und P b in Methylalkohol liegen die W e rte zwischen 0,20 und 0,26 V olt, für dieselben Metalle in A. zwischen 0,23 und 0,28 V olt, w ährend sie in W . zwischen 0,21 und 0,97 Volt schwanken. Die charakteristischen U nterschiede zwischen den ver­

schiedenen Metallen fallen also in den Alkoholen fast fort; die Ü berspannungen sind in den Alkoholen fast imm er geringer, am deutlichsten für P b u. Cu. F ü r Mg und Cd in alkal. Lsg. sind die W erte in allen drei Lösungsm itteln die gleichen.

D er Vf. resüm iert: D ie N atu r des Lösungsm ittels kann von Einfluß au f die kathodische Ü berspannung der Metalle sein; das kann die Anomalien erklären, die man beim Angriff von M etallen durch manche SS. in niclitwss. Lsg. beobachtet h at. (Ztsclir. f. physik. Ch. 69. ARHIIENIUS-Festband. 75—80. Mailand. E lektro­

chem. Lab. d. Teclm. Hochschule.) W . A. E oxu-G reifsw ald.

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Platinanode. Bei der Salzsäureelektrolyse m it Platinanode tr itt bei je d e r Strom­

stärke allmählich eino bleibende V eränderung der Elektrode ein, welche sich durch Erhöhung einer Spannung um 0,5 Volt zu erkennen gibt und wahrscheinlich au f der Bildung einer Oxydhaut beruht. Merkliche Sauerstoffbildung an der Anode erfolgt nur, w enn die Elektrode m it der Oxydschicht bedeckt ist. Die A bhängig­

keit der Sauerstoffentwicklung von der Strom stärke ist bei konstanter Zus. des E lektrolyten und unveränderter Elektrode durch die Gleichung:

log i, = a log il -{-5

gegeben. Die A bhängigkeit von der H Cl-Konzentration läß t sich in dem Gebiet zwischen 0,1- und 0,5-n. durch die G leichung: b = b0 -f- 2 log c ausdriicken. A uf Grund der in der ersten Gleichung zum A usdruck gebrachten Regelm äßigkeit w urde eine Theorie der Sauerstoffentwicklung gegeben, durch welche die V orgänge bei der E ntladung auf die Erscheinungen der Ü berspannung zuriiekgefiilirt werden, ohne über deren W esen besondere H ypothesen zu machen.

D a die K onzentration des Sauerstoffes in dem austretenden Gasgemisch kleiner ist, als dem Gleichgewicht der Rk. 2 Cla -j- 2 H 20 — y 4HC1 -j- 0.2 entspricht, erscheint das R esultat der Elektrolyse als eine K atalyse dieses Vorganges. F ü r die eigentliche E ntladung trifft dies aber nicht zu; denn unm ittelbar nach der E n t­

ladung, im „K onzentrationszustand“ , ist die K onzentration des Sauerstoffs w ahr­

scheinlich sogar größer, jedenfalls nicht kleiner als dem Gleichgewicht entspricht.

Dagegen ist die Ü bergangsgeschwindigkeit zwischen dem Konzentrations- und dem gewöhnlichen Gaszustand für den Sauerstoff erheblich kleiner als fü r das Chlor.

(Ztschr. f. physik. Cliem. 6 8. 49—82. 26/10. [1/8.] 1909. Berlin. Physikal. Chem.-Inst.

d. Univ.) Leim bach.

G eorges M e slin , Magnetischer Dichroismus der Eisenspat enthaltenden F lüssig­

keiten. (Vgl. C. r. d. l ’A cad. des Sciences 148. 1179. 1598; C. 1909. II. 146. 260.) D iejenigen gem ischten FI1., deren einer B estandteil E isenspat ist, zeigen den m agnetischen Dichroismus in w eit stärkerem Maße als alle bisher untersuchten.

Ganz besonders ist dies der F all bei Suspensionen von E ispenspat in CS2 oder Anilin. Die aus E isenspat und CS2 bestehende F l. zeigt außerdem einen schwachen negativen spontanen Dichroismus, der übrigens an Stärke zunimmt, sobald in der Q uerrichtung zum L ichtstrahl ein wenn auch n u r schwaches magnetisches F eld erzeugt wird. D ie In te n sitä t dieses m agnetischen Dichroism us k ann auf ver­

schiedene W eise sichtbar gem acht werden. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 149.

855—57. [15/11.* 1909].). Dü ster b eh n.

C. S c h ifih e r, Über Vorkommen, Darstellung u n d Eigenschaften radioaktiver Körper. V ortrag (erweitert), gehalten auf der H auptversam m lung des Vereins deutscher Chemiker zu F ra n k fu rt a. M. am 16/9. 1909. (Ztschr. f. angew. Ch. 22.

2273—80. 19/11. [2/10.] 1909.) Bugge.

W i ld e r D. B a n c ro ft, D ie chemischen Reaktionen u n d Phosphorescenz. Folgende Vorgänge finden möglicherweise u nter dem Einfluß des Lichtes sta tt und können m öglicherweiser zur Lichtem ission führen: 1. Reversible B. einer Gas- oder Dam pf­

schicht an der Oberfläche eines festen K örpers. 2. Reversible Dissoziation u nter B.

von einem flüchtigen B estandteil oder mehreren. 3. Reversible Dissoziation ohne B. flüchtiger Bestandteile. 4. Reversible B. einer anderen allotropen Modifikation.

5. Reversible Löslichkeitsänderungen. 6. Reversible Oxydation. 7. Reversible B.

von Ionen. 8. Irreversible Änderungen. Die einzelnen F älle w erden diskutiert u.

(11)

Methoden angegeben, sie zu unterscheiden. F all 1 u. 5 dürften die am wenigsten aussichtsreichen sein. (Ztschr. f. pliysik. Ch. 69. ARRHENius-Festband. 15—18.

[1/2. 1909.] C o r n e l l Univ.) W . A. RoTH-Greifswald.

C. F e r y und G. C h e n ev e an , Über die gesamte und die monochromatische Strah­

lung der Glühlampen. (Vgl. F £ r y , Ann. Chim. et P hys. [8] 17. 267; C. 1 9 0 9 . I I.

958.) Die Vif. haben für Glühlampen m it Kohle- un d W olframfaden die gesetz­

mäßigen Beziehungen zwischen L ich tintensität u. W attzahl festgestellt; für W olfram ­ glühfäden folgte die Größenordnung des Koeffizienten des Strahlungsgesetzes aus der Messung der absoluten T em peratur eines erhitzten Platindrahtes. D abei ergab sich u. a . , daß die T em peratur des Kohlenglühfadens 1780°, die des W olfram fadens 1875° beträgt; ferner daß die spezifische L eistung der M etallfaden­

lampe größer is t ^0,82 als die der Kohlenglühlam pe |o,29

(C. r. d. l ’Acad. des Sciences 149. 777—79. [8/11.* 1909].) Bugge. E m il F is c h e r und F ra n z W r e d e , Über die Bestimmung der Verbrennungs- wärme organischer Verbindungen m it B enutzung des Platinividerstandsthermometers.

(Ztschr. f. physik. Ch. 69. ARRHENius-Festband. 218—35. — C. 1908. I. 932.) W . A. ROTH-Greifswald.

J . K . V a n ’t H off, Über synthetische Knzymwirlcung. Vf. leitet m it vorliegender A bhandlung A rbeiten ein, welche bezwecken, die synthetischen enzymatischen Vor­

gänge, besonders im Pflanzenorganismus, zu verfolgen.

D a kein G rund vorliegt, in den Enzym en als eiweißartigen K örpern kräftige A ffinitäten zu erw arten, ist die A nnahm e w ahrscheinlich, daß die durch Enzyme, auch wenn sie keine i d e a l e K atalysatoren sind, veranlaßte U m w andlung nicht allzusehr von der Gleichgewichtslage ohne Enzym abw eicht, welche (bei Rkk. mit kleiner W ärm etönung) annähernd durch das Gleichgewicht der sogenannten konden­

sierten Systeme charakterisiert ist.

K r y o h y d r a t e b e im A t h e r i f i k a t i o n s g e m i s c h . In dem zunächst u nter­

suchten B eispiel, W asser, Phenol, Benzoesäure, Phenylbenzoat, entsprechen zwei kryohydratische Lsgg. der A nforderung gleichzeitiger Sättigung an E is, Phenol, Benzoesäure und Phenylbenzoat: bei —1,2° (metastabil) 938 g W ., 0,02 g Ester, 1,57 g S., 60 g P henol; bei —10° 58 g W ., 263 g E ste r, 74 g S., 605 g Phenol.

D am pf bei 0° 0,0049 g W ., 0,0415 g E ster, 0,0315 g S., 0,0022 g Phenol. Zwischen diesen Zahlen besteht die Beziehung, daß die in molekularen Mengen ausgedrückte

W # v E ster

F u n k tio n : j ^ r = K von F all zu F all wenig verschieden ist und sich S. X Phenol

um die E inheit herum bew egt; K , berechnet aus den Lsgg., 0,64—1,1, nach der Regel der übereinstim m enden Zustände 0,7—1,9, nach T r o u t o n s Regel 0,43—1,8.

(Sitzungsber. Kgl. P r. A kad. W iss. Berlin 1 9 0 9 . 1065—76. 4/11. [28/8.*] 1909. Berlin.) Gr o sc h u ff.

Anorganische Chemie.

F . O liv a ri, Über das Molekulargewicht des Selens in Lösung, Eine W ieder­

holung der Verss. m it mehrmals sublim iertem Jod und amorphem, nach K e l l e r (Joum . Americ. Chem. Soc. 19. 771) gereinigtem Selen, D. 2,25, bestätigte die früheren Ergebnisse des Vfs. (A tti R. Accad. dei L in cei, Rom a [5] 17. PL 389; C.

1 909. I. 60), daß näm lich das Molekulargewicht des Selens in Jodlsg. der Formel Se2 entspricht, besonders in höheren K onzentrationen; in verdünnteren Lsgg. w erden

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niedrigere W erte erhalten. D as aus den Jodlsgg. k rista llisieren d e Selen ist uni.

in CS2 und gehört w ahrscheinlich der m etallischen Modifikation Sey an. Die F arbenänderung, welche in den violetten CS2-Lsgg. von Jod beim Schütteln m it amorphem Selen (vgl. Be c k m a n n, Ztschr. f. anorg. Ch. 63. 63; C. 1909. ü . 789) ein tritt, ist nach Vf. nicht notw endigerweise der B. einer Verb. zwischen den beiden Elem enten zuzusehreiben, sondern erklärt sich auch, wenn man annimmt, daß das A bsorptionsspektrum der rotbraunen Lsg. der Mischung das Prod. aus den beiden Spektren a) der violetten Jodlsg. und b) der gelben CS.,-Lsg. des Selens ist. F ü r diese Auffassung spricht schon der einfache Vers., w enn man überein­

ander die die gelbe Selenlsg. u. die violette Jodlsg. enthaltenden Gefäße h ält und durchsieht, wobei ebenfalls die F ärb u n g rotbraun erscheint. E ine w eitere B e­

stätigung fand diese Auffassung, daß die rotbraune F ärb u n g die optische R esultante der gelben und violetten F ärbungen ist, durch Best. des Extiuktiouskoeffizienten m ittels des HüFNERsclien Spektrophotom eters, wobei der gefundene W e rt für JE dem aus der Summe der Koeffizienten der Selen- und Jodlsg. berechneten W ert entsprach. (Atti R. Acead. dei L incei, Rom a [5] 18. II. 264—69. 17/10. 1909.

Parm a. Allgem. ehem. Univ.-Lab.) RoTii-Cöthen.

L. B lo c h , Phosphorescenz u n d Oxydation des Arsens. (Vgl. C. r. d. l’Acad.

des Sciences 148. 782; C. 1909. I. 1461.) Die Phosphorescenz des Arsens bei ca.

200° ist, wie die des S u. des P , eine O x y d a t i o n s e r s c h e i n u n g , u. zw ar bildet sich dabei in sichtbarer Menge Arsenigsäureanhydrid. W ährend bei der Oxydation von S und P Ozon entsteht, tr itt dieses bei der Phosphorescenz des As nicht auf;

auch lebhafte V erbrennung von As liefert k e i n Ozon. Eine I o n i s a t i o n läßt sich bei der Phosphorescenz des As n i c h t beobachten. D ie Flam m e des As produziert dagegen in großer Menge Ionen. N eben der B. von As203 konnte auch das Auf­

treten von Arsensäureanhydrid bei der Phosphorescenz von As nachgewiesen werden.

Es bildet sich um so m ehr As20 6, je tiefer die Temp. ist, bei welcher die Oxy­

dation des As sich vollzieht. Im günstigsten Falle, der untersucht wurde, ging V30 des As in die fünfw ertige Oxydationsstufe über.

Um zu untersuchen, ob das As205 durch sekundäre Oxydation aus As203 entsteht, w urden im Luftstrom bei 270—450° beträchtliche Mengen As20 5-freies A s203 erhitzt. Eine B. von As206 konnte n i c h t festgestellt werden. D araus folgt, daß bei der Oxydation des As das As205 sich direkt aus dem Metall bildet, daß also erst aus dem zunächst entstehenden As206 durch Zers. As203 gebildet wird. — Zu den Rkk., bei denen keine Ionisation hervorgerufen wird, gehört außer der Phosphorescenz des As noch die JB. von Arsentrichlorid und von Schwefelchlorür aus den Elem enten. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 149. 775—77. [8/11.* 1909].)

Bugg e. R . N a s in i und I. A g e n o , Löslichkeit un d H ydrate der Borsäure. Die bis­

herigen A ngaben über die Löslichkeit der Borsäure widersprechen einander. Die Vff. arbeiten zwischen 0 und 100° m it dem App. von Gold Sc hm idt-V AN’t Ho ff, ü ber 100° nach Üta r d in zugeschmolzenen Röhren. Sie erhalten eine glatte, zuletzt stark ansteigende Lösungskurve. 100 g Lsg. enthalten bei 0° 2,59, bei 21°

4,90, bei 40» 8,02, bei 60» 12,90, bei 80» 19,11, bei 99,5» 28,10, bei 120» 52,4 g H3B 0 3. D er kryohydratische P u n k t liegt bei —0,76°; hier wie auch oberhalb 100»

h a t die Borsäure das normale Mol.-Gew. Die gesättigte Lsg. siedet bei 103,12°

(760 mm). Bei 107—10S» bildet die Borsäure nach dilatom etrischen Messungen Metäborsäure. In kochender Eg.-Lsg. erhält man für das Mol.-Gew. 38,3 (Meta­

borsäure = 44). Bei 138—140° zeigt das D ilatom eter eine zw eite U m w andlung in Pyroborsäure an. A ndere H ydrate konnten nicht nachgewiesen werden. (Ztschr.

(13)

Chern. Uniy.) W . A. RoTii-Greifswald.

d e F o r c r a n d , Über die Licarbonaie der Alkalien. L äß t man verd. wss. Lsgg.

von K2C 0 3, R b2C 03 und Cs2C 03 wochenlang bei 12—25° an der L u ft stehen, so absorbieren sie langsam C 0 2. N ach etw a einem Monat ist die SZ., die anfangs nahezu 1 war, konstant geworden u n d b eträg t beim K 1,06, beim Rb 1,165 und beim Cs je nach der V erdünnung der Lsg. 1,125 oder 1,20. Diese W erte ent­

sprechen den Form eln 8 K2C 03 + 2 K H C 0 3, 3R b2C 03 -f- 2 R bH C 03, 4C s2C 03 -f- 2C sH C 03, 2,5Cs2C 03 4 C sH C 03. V erfährt m an um gekehrt und erhitzt Lsgg.

der D icarbonate (SZ. = 2) tagelang in einer Ag-Schalo au f dem W asserbado unter Ersatz des verdam pfenden W ., so beobachtet man folgendes. Die K H C 03-Lsg.

verliert anfangs viel C 0 2, ohne aber jem als in reine K2C 03-Lsg. überzugehen, und zeigt dann nach etw a einer W oche — die Fl. wird zum Schluß au f ein kleines Volumen konz. — die SZ. 1,06, w ährend sich zugleich K rystalle von der SZ. 1,20 und der Zus. 5(K2C 03.1,5H20) + 2K IIC O , abscheiden. D ie R b H C 0 3- u n d C sH C 03- Lsgg. verlieren zu B eginn ihre gesam te D icarhonat-C 02, um dann langsam wieder etwas C 02 aus der L u ft zu absorbieren und nach 4 —5 T agen eine SZ. von 1,165, bezw. 1,10 zu zeigen. D am pft man die Lsgg. je tz t bis zur K iystallisation ein, so scheiden sich K rystalle von derselben SZ. un d der Zus. 3(Rb2C 03-l,5H._,0) -(- 2RbHCOs, bezw. 5(Cs2C 03-3,5H20) -j- 2C sH C 03 ab. D as letztere C arbonat verliert auf dem W asserbade innerhalb eines Tages 7,5 H 20 und geh t in das Carbonat 5(Cs2C 03-2H20) -f- 2C sH C 03 über. D ie gleichen Verbb. erhält man auch, wenn m an die verd. Lsgg. der Carbonate m ehrere Tage au f dem W asserbade erhitzt und zum Schluß zur K rystallisation eindampft.

D ie therm ochem ische U nters, ergab folgendes. I. = Lösungswärm e, I I a. = Bildungswärm e aus den beiden K om ponenten, I l b . = Bildungswärm e, bezogen auf e in Mol. neutralen Carbonats.

I.

5(K2C 03*1,5H„0) + 2KHCO-, —21,848 3(Rb.,C03.l,5 H 20 + 2RbH C03 — 7,722 5 (C s,C 0 .,.3 ,5 H 20 ) + 2 C sH C 0 3 —25,800 5(C s2C 0 3-2 H 20 ) + 2 C sH C 03 — 8,226

W ahrscheinlich existiert für jedes dieser 3 Carbonate eine Reihe w enig be­

ständiger Verbb., deren Verhältniszahlen m it der V erdünnung, der Temp. und verm utlich auch m it dem C 0 2-C ehalt der L u ft schwanken. (C. r. d. l ’Aead. des

sciences 149. 825—29. [15/11.* 1909].) Dü ster b eh n. P a u l R o h la n d , Über die Oxydationsverzögerung des E isens durch Chromichloriä.

Die Oxydationsgeschwindigkeit des Eisens w ird durch die Ggw. von Cliromichlorid stark verzögert, aber nu r wenn die Lsg. nicht stark sauer ist. D ie hemmende W rkg. der C r'"-Ionen überw iegt also die sonst beschleunigende W rkg. der Cl'-Ionen.

E in Zusatz von F errichlorid heb t jedoch die W rkg. der Cr‘"-Ionen auf. A uch Hydroxylionen wirken bekanntlich hem mend auf die Oxydation, und das ist die U rsache für die S tabilität des Eisens im Eisenbeton, der durch hydrolytische A b­

spaltung von K alk OH'-Ionen produziert. Die Schutzwrkg. der Chromiionen beru h t möglicherweise auf der B. eines Ü berzuges von m etallischem Chrom. (Ztschr. f.

Elektrochem. 15. 865—66. 15/11. [9/10.] 1909. S tuttgart.) S a c k u e . J . N e w to n F r ie n d , Der E in ß u ß von L u ft und W asserdampf a u f reines Eisen.

Vf. stellt frühere Verss. (Joum . of the Iron and Steel In stitu te 1908. Nr. Tl. 5)

I I a. H b .

—2,677 —0,535 Cal.

—3,120 —1,040 „

—1,214 —0,243 „

(14)

bei Tempp. niclit über 100° m it w eiteren Versa, bei höheren Tempp. zusammen (Einzelheiten siehe im Original) und kommt zu folgenden Schlüssen: Reines Eisen (99,9 % Ee) verbindet sich m it gewöhnlicher und m it über P206 getrockneter L u ft um so leichter, je höher die Tem p. (bei 150° noch nicht merklich). Beim E rhitzen in reinem D am pf w ird es bei Tem pp. über 350° angegriffen. W ahrscheinlich er­

folgt dieser Angriff in zwei Stufen: zunächst w ird der D am pf dissoziiert, dann greift der Sauerstoff das Eisen an. In diesem F alle berechnet sich die Zersetzungs­

spannung des bei 350° entstehenden Oxyds nach der Gleichung von Ner n st und v. Warten b erg (Ztschr. f. physik, Ch. 56. 534; C. 1906. II. 1380) zu 1,02*10-12 A tm osphären. (Metallurgie 6. 688—90. 8/11. 1909. Meeting of the Iron and Steel

Institute.) GrOSCHü f f.

J. N e w to n F r ie n d , D ie Korrosion des Eisens. (Vgl. Wa l k e r, Ced erho lm, Be n t, Joum . Americ. Chern. Soc. 29. 1251; C. 1907. I I. 1762; ferner Wa l k e r, M etallurgie 6. 338; C. 1909. II. 387.) Bei den A rbeiten, welche die E ntbehrlich­

keit von S. für den Eostprozeß nachw eisen sollen, w aren die Vorsichtsmaßregeln nich t ausreichend. N ach den Verss. des Vf. (s. vorst. Ref.) ist reines W . nicht im­

stande, die Korrosion von reinem Eisen in Ggw. von 02 bei gewöhnlicher Temp.

zu bew irken. Sehr geringe, oft kaum nachw eisbare Spuren von S. (auch von anderen SS. als C 0 2) genügen, um (katalytisch) große Oxydationswrkgg. zu veranlassen.

Nach Vf. besitzt deshalb die S ä u r e t h e o r i e d e r K o r r o s i o n d e s E i s e n s größere W ahrscheinlichkeit als die e l e k t r o l y t i s c h e T h e o r i e , die n u r au f der Annahme einer Ionisation des W. selbst beruht. Wa lk ers Ferroxyl ist auch nicht geeignet, eine Entscheidung zwischen beiden Theorien herbeizuführen. (Metallurgie 6. 690 bis 691. 8/11. 1909. Meeting oft th e Iron and Steel Institute.) Gr o sc h u ff.

H . v o n W a r te n b e r g , Über Thorium. Zur Best. einiger therm ochem ischer K onstanten w urde Thoriummctall au f elektrolytischem W ege nach dem modifizierten

Verf. von Moissan u. HöNIGSCHMID dargestellt. (Monatshefte f. Chemie 27. 685;

C. 1906. ü . 853.) D as Oxyd w urde durch Ü berleiten von CI bei 700° in Chlorid verw andelt und dieses in einem Tiegel aus A chesongraphit (Anode) in einer Schmelze von NaCl und KCl an einer ebenfalls aus A chesongraphit bestehende K athode elektrolysiert. D er sich abscheidende Metallbaum w urde m it einer Zange zerdrückt und möglichst gut gewaschen. Die Analyse ergab einen G ehalt an von -88,2°/o Th-M etall, l l ,6°/o Thoriumoxyd und sehr geringe Mengen von C, Si, F e u.

Na. Trotz des großen Oxydgehaltes erwies sich das Metall als sehr d u k t i l (vgl.

V. Bolton, Ztschr. f. Elektrochem . 14. 768; C. 1909. I. 263). D as Oxyd ist w ahr­

scheinlich m echanisch beigemengt. A uch Thallium und Blei, die ähnliche Mengen Sauerstoff in F orm von absichtlich beigemengtem Oxyd enthalten, sind, wie der .Vers. ergab, duktil.

D ie Verbrennungsw ärm e des T h w urde in der BERTHELOTschen Bombe b e­

stim m t und die Gleichung: T h + O, = T h 02 - f 326,0 + 0,5 Cal. erhalten. Die Reaktionsw ärm e bei der Chlorierung w urde im Chlorstrome nach elektrischer Zün­

dung mittels eines E isendrahtes zu T h + 2C12 = ThCl, + 300,2 ± 2,02 Cal.

gefunden. Aus diesen Angaben geht hervor, daß N atrium zw ar Thoriumchlorid aber nicht Oxyd zu reduzieren vermag.

Zur Best. des F . von Thorium w urden Stücke des Metalls in einem horizon­

ta le n von W echselstrom durchflossenen W olfrauwohr im V akuum erhitzt. Die Temp., bis zu der erhitzt wurde, w urde m it dem W annerpyrom eter bestim m t und nach dem E rkalten nachgesehen, ob das Metall geschmolzen w ar oder nicht. D er .1'. des unreinen Metalls wurde auf diese W eise zu 1690° bestim m t, der F. des reinen T h liegt also wahrscheinlich oberhalb 1700°. — Beim E rhitzen von Th-M etall

(15)

m it Schwefeldampf von 50 mm D ruck bei 050° bildet sich u nter langsamem V er­

glimmen ein Sulfid, dem nach der Analyse wie nach der Gewichtszunahme bei der B. die Form el ThSs zukommt. D ieses Sulfid ist gelbbraun und besitzt die D. 6,8. Von W . und A lkalien w ird es auch beim Kochen nicht angegriffen, dagegen löst es sich in SS. beim Erw ärm en. (Ztschr. f. Elektrochem . 15. 866—72. 15/11. [10/10.]

1909. Berlin. Physik. Chem. Inst, der Univ.) S a c k u r . G untz und M a rtin , Über die Darstellung der wasserfreien Nitrate des Mangans, Kupfers, Nickels, Kobalts. Zur D arst. der w asserfreien N itrate verw andten Vif.

H N 03 in Ggw. von N20 6. Als A usgangsm aterial zur Darst. des Salpetersäurean- hydrids diente w asserfreie Salpetersäure, wie sie durch D est. eines Gemisches von H2S 04 und H N 03 unter verm indertem D ruck erhalten wird. Die D arst. des N205 erfolgte in dem App. F ig. 2, der aus 2 Zylindern A u. B

b esteh t, welche durch die seitlichen Böhren C C bei d m iteinander verbunden sind, und deren Stopfen 1t, und JR., gleichzeitig H ähne sind. D ie Verbindungsstelle d ist eingeschliffen. Man k ü hlt den Zylinder A in einem Ge­

misch von Aceton und fester C(X ab, gibt wasserfreie HNOs und darauf allmählich u n te r Schütteln die nötige Menge P206 hinein, schließt 1?,, verbindet A m it B , öffnet JR.,, nimm t A aus dem Kältegem isch heraus und erw ärm t A gelinde, w ährend man B seinerseits in das Kältegem isch stellt. Das N206 destilliert langsam in den Zylinder B hinüber.

M a n g a n n i t r a t . V erdam pft man in seinem K rystallw asser geschmolzenes M angannitrat langsam u n te r tropfenweisem Zusatz von lconz. HNOa, so erhält man eine sirupöse, farblose M. ohne Peroxydbildung. T rä g t man die abgekühlte M.

u nter B ühren in w asserfreie H N 03 ein, so scheidet sich das M onohydrat, MnfNO,), ■ H20 , in kleinen, blaß rosafarbenen, zerfließlichen K rystallen ab, die auf Ton über P205 getrocknet werden, sich bei 140° zu zers. beginnen und bei 190—200° völlig zers. sind. K ondensiert man au f diesem M onohydrat in dem Zylinder B des App.

überschüssiges N20 6, erw ärm t die M. gelinde, dekantiert und trocknet über P206 und CaO, so erhält man wasserfreies M angannitrat, M n(N03).2, in kleinen, schwach rosa gefärbten K rystallen, 11. in N H3 zu einer farblosen F l., zers. sich zwischen 160 u. 200°. Lösungswärm e bei 14° = 12,93 Cal., Bildungswärm e des Mn(N0 + + 6H 20 aus wasserfreiem N itra t -f- 6H 20 fest = —¡—10,44 Cal., -f- 6H 20 fl. = + 19,OS Cal.

K u p f e r n i t r a t . Zur D arst. des w asserfreien K upfernitrats, Cu(N03)2, träg t man das in seinem K rystallw asser geschmolzene, getrocknete, gepulverte u. gesiebte N itra t in w asserfreie, überschüssiges N206 enthaltende H N 03 ein, dekantiert und trocknet das P rod. im Vakuum über P205 und CaO. W eißes, kaum blaustichiges, zerfließliches Pulver, 11. in NH3 zu einer schön blauen F l., beginnt sich bei 155 bis 160° zu zers. und verw andelt sich bei B otglut in Oxyd. Lösungsw ärm e bei 8° = 10,47 Cal., Bildungswärm e des Cu(N03)2 + 6 H 20 aus wasserfreiem Salz + 6HsO fest = + 1 2 ,5 4 Cal., + 6H sO fl. = + 2 1 ,1 8 Cal.

N i c k e l n i t r a t . D am pft man das N itrat N i(N O + + 6 H 20 u nter Zusatz von konz. H N 03 ein, trä g t den resultierenden dunkelgrünen Sirup noch h. in w asser­

freie H N 03 ein und behandelt das abgeschiedene Prod. sofort mit h. N20 5-haltiger H N 0 3, s o erhält man das wasserfreie N ickelnitrat, Ni(NOs)2, als blaßgelblichgrünes P u lv e r, 1. in NH„ zu einer purpurroten bis violetten F l., beginnt sich bei 105 bis 110° zu zers. Lösungsw ärm e bei 8° = 11,82 Cal., Bildungswärm e des N i(N 03)2 + 6 H 20 aus wasserfreiem Salz + 6 H 20 fest = + 1 0 ,6 5 Cal., + 6H 20 fl. = + 19,29 Cal.

(16)

K o b a l t n i t r a t . Die D arst. des -wasserfreien K obaltnitrats, Co(N03)2, gleicht der des N ickelnitrats. Blaßrosafarbenes P u lv er, 1. in N H3 zu einer orangegelben bis rosafarbenen Fl., beginnt sich bei 100—105° zu zers. Lösungswärme bei 1S° — 11,88 Cal., Bildungsw ärm e des Co(N03)2 -f- 6 H 20 aus wasserfreiem Salz -}- 6H 20 fest = -['S ,20 Cal., -)- 6H sO fl. = -[-16,81 Cal. — Die D arst. von wasserfreiem Chrom- und E isennitrat nach diesem Yerf. ist schwer ausführbar, weil diese Salze in H N 03 sll. sind. (Bull. Soc. Chim. de F rance [4] 5. 1004—11. 20/10.—5/11. 1909.)

Dü s t e r b e h n. A. S ie v e rts und J o h . H a g e n a c k e r, Über die Löslichkeit von Wasserstoff und Sauerstoff in festem und geschmolzenem Silber. D ie Verss. lehren, daß festes und geschmolzenes Silber keinen TFassersio/f absorbiert. Sauerstoff absorbiert das feste Silber bei 923° n u r in geringer Menge, beim F . des Metalles aber steigt die Löslichkeit des O, sehr bedeutend, um dann m it w achsender T em peratur abzu­

nehmen. Bei der A bsorption von Sauerstoff durch das geschmolzene M etall muß also W ärm e frei w erden. E s w erden O., von 1 Vol. A g gelöst: u n te r einem D ruck von ca. 760 mm H g bei 923° 0,54, bei 973° 20,28, bei 1024° 19,53, bei 1075° 18,42, bei 1125° 17,56 Vol. Die gelöste Gasmenge ist, wie Verss. bei konstanter Tem pera­

tu r und D rucken von 1203 bis 39 mm H g zeigen, sehr annähernd der Q uadrat­

wurzel aus dem G asdruck proportional. Von besonderem Interesse ist das E rgeb­

nis, daß ein Volumen geschmolzenes Silber an der L u ft bei 1075° rund 9 Volumina Sauerstoff löst, beim E rstarrungspunkt noch etwas mehr. (Ztschr. f. physik. Cb.

6 8. 115—28. 26/10. [22/4.] 1909. Leipzig. L ab. f. angew. Ch. der Univ. Inst.

E. Beckm ann.) Leim bach.

F . A. H . S c h re in e m a k e rs , Gleichgeicichte im System Kupfersulfat-Kupfcrchlorid- A m m onium sulfat -Ammoniumchlorid -W asser. (Vergl. S. 9.) Dieses System muß wegen der R eaktion C uS04 + 2X11,01 = CuCl2 + (NH,)2SO, als ein quaternäres betrachtet werden. Vf. stellt derartige Gleichgewichte für eine bestimm te Temp.

graphisch dar, indem er ein T etraeder, dessen Eckpunkte die Ionen der vier Salze darstellen, au f eine, der beiden Kom ponenten, welche Eckpunkte von Ionen m it gleicher elektrischer L adung verbinden, parallele Ebene projiziert und im S chnitt­

p u n k t der Diagonale des bei der Projektion entstehenden Q uadrates ein L o t als Achse für die W asserm enge errichtet, oder einfacher in einer vierseitigen Pyram ide, deren Basiseckpunkte die vier Salze (und zw ar so, daß die Salze benachbarter Eck­

punkte stets ein Ion gemeinsam haben) und deren Spitze H 20 darstellen.

System CuSO_t - CuCl„ - I I . 0. (Die Bodenkörper sind in [ ] gesetzt.) T er­

n ärer S ättigungspunkt bei 30° [C uS04-5H 20 -f- CuCk ■ 2 ILO] 42,77% CuCl2 und 2,89 % C uS 04. — System (jNU/J.SO., - NJEC^Cl - I L O. T ern ärer Sättigungspunkt bei 30° [(NH4)2S 04 + N H4C1] 17,60% N H4C1 und 25,69% (NH4)2S 0 4. — System C uS 04 - (NH4)2S 04 - H „ 0 , vergl. Sch rein em a k ers und d e Ba a t (Ztschr. f. physik.

Ch. 6 6. 687; C. 1909. I I . 329). Löslichkeit des Doppelsalzes C u S O ^ fN H ^ S O - 6EZÖ (im folgenden als D, bezeichnet) in W . bei 30° 9,33% (NH4)2S 04 u. 11,03%

C uS 04. — System CuC12-NH4C1-H„0 (vgl. Meerbü rg, Chemisch W eekblad 1. 551;

Ztschr. f. auorg. Chem. 45. 1; C. 1904. II. 1362; 1905. I. 1632. D as D oppdsalz Cu CI, - 2 N d f CI • 2 TL 0 wird im folgenden als D2 bezeichnet.

Im q u a t e r n ä r e n S y s te m treten bei 30° sechs Sättigungsflächen auf, welche sich in neun Sättigungslinien (Sättigimg an [(NH4)2S 04 -[- N H4C1], [(NH4)2S 04 + D J, [CuS04-5H 20 + D J , [CuS04• 5 H 20 -j- CuCl2• 2 H20], [C uC l,-2IL O + D J , [NH4C1 + D J , [NH4C1 -f- D J , [D, -f- D J , [C uS04-5H 20 -j- D J ) schneiden. Q uaternäre Sättigungspunkte [NII4C1 - f (NII4)2S 04 + I ) J 4,716 Mol.-% (NH4C1>2, 5,622 Mol.-%

(NH4>2S 04 und 0,158 Mol.-% CuSÖ4, [NH4C1 + D„ - f D J 6,172 Mol.-% (NH4C1)2, 1,741 Mol.-% (NH4)2S 04 und 0,593 Mol.-% C uS04, [CuS04-5H 20 + D2 + D J

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