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Aus Schlesiens Urgeschichte

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Academic year: 2022

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Steinzeit

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£}erausgegeben con ID illje lm S Ą re m m e r

i i i i i i i i i i m i i i i i i i i i i i i m i i i i i i i i i i i i i i i i i m i i i i i i H i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i M i i i M i i i i i i M i M i i i i i i i i i i i i i i n i i i i i i i i i i i i i i i i M i i i i i i i i i i i i i i i i i M i i i i i i i i i i i M i i i i i i i

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S Ą I e j i e n s U r g e f ^ i c ^ t e

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lU it 3at)lreid)en flbbilöungen

Umfcf)lag3etd)nung unb stcei DoIIbilber eon ^ a n s S eijtifeorc

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Derlag con priebatfefy’s BuĄIjanblung

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Druck: d a r ł D ü lfer in B r e sla u

(9)

Die ©efdjidjte unferer JDeiteren unö engeren Ąeimat bilöet gegenwärtig öen ©egenftanb eifrigjter 5oi'fĄung. ITfan bietet aber meift nur Begebenheiten unb tEatfadjen, bie uns burd) Rfcten unb SĄriften überm ittelt werben unb läjjt uielfad) bie Urge}d)id)te nollbommen aufjer ad)t, bie uns barüber aufblärt, bafe unfere fjeim at fdjon 3 ahrtaufen^e ^aT19 bewot)nt w ar. (Es ift aber Pflid]t eines jeben Cefjrers, bie Sd)üter aud) über £eben unb K ultur unferer Dorfaf)ren aus ber Ur3eit ju belefjren. flus biejen (Erwägungen t)erflus ift biefes Büdjtein entftanben. Dem Derfaffer fĄwebt babei ein boppeltes Siel uor Rügen, ©inmal fall in ben Kinbern Rntereffe für bie Sunbe in ber ©rbe gewedtt werben, bamit biefe nid)t, wie bisher leiber fo oft gefcffelfen, adjtlos beifeite geworfen werben, weil m an fid) ihrer weittra=

genben Bebeutung nidft bewußt ift; besl)alb würbe eine Be=

fdjreibung ber widjtigften 5 unöftütSe für notwenöig gehalten.

Sum anbern foil aber uor allem bie, (Entwicklung ber menfcf)=

liehen Kultur von ben U ranfängen tjer vor Rügen geführt wer=

ben, barum ift befonberer IDert auf bie Befdjreibung bes VOer=

begangs menfchlid)er Bilbung, ber gefenfchaftlidjen, wirtfd)aft=

liehen unb geiftigen Suftänbe gelegt worben. Dafj ber Stoff aud) für Kinber fel)r an3iehenb ift, wirb jeber £el)rer beftätigen, ber fid) erft einmal mit Urgefd)id)te befd)äftigt h^t-

Die Sdjrift ift fowoljl als £efeftoff für Dolks= unb UTitteK fd)ulen, wie aud) als (Einführung für £ehrer gebadjt. ©in wei=

tergehenbes Stubium ber £el)rer in einseinen am Sdjluffe ange=

gebenen 5 a (hi(älr 'fter,f befonbers in fd)Iefifd)en, ift fehr 3u emp=

fehlen.

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Da öas Kinb nur 3nterejfe burd) f)anblung unb Beroegung getöinnt, mürben im 2. üeile Beifpiele für unterrid)tlid)e Be=

{janblung in 5 or™ oott Weinen Sdjilberungen gebrad)t; bas gan3e ffiebiet ber Urgefd)id)te ift babei beinesfalls berüdijid)tigt.

Diefe Sdjilberungen madjen beinen flnfprud) auf literarifdjen ober gar bünftlerifdjen tDert. B is jefjt fefjlen uns Sdjlefiern leiber roirklid) bid)terifd)e (Er3eugniffe aus jener 3eit, besl)alb mufete 3U biefem € rfa^ gegriffen roerben. 5 ru Ą ^ringenb tner=

ben bie (Er3äi)Iungen natürlich erft burd) iljre unterrid)tlid)e flus=

roertung, 100311 am Sd)lufje ber 3,Sbi33en Jingerseige gegeben jinb.

f j u n b s f e l b , ben 14. 3 anuar 1925.

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Hraejd}td}te Scfyleftens.

0 ftm als fdjon rourben beim Pflügen bes Hüters, beim ©raben im ©arten, beim flusfĄadjten Don Raufern, Stra^en= unb ©ifem batjnjtreüten, beim Hoben bes IDalbes neben menjĄtiĄen Ske=

letten jdjarfkantige, behauene 5euerjteine ober metallene ©eräte unb ©ongefäjfe gefunben. Hie Steine bejeiĄnete m an früher nielfad) als Honnerkeile unb meinte, fie feien burd) Bli^ ent=

ftanben unb ein guter Sdfu^ gegen BIi^= unb 5euersgefal)r, n)ot)l aud), roenn m an fie in ber ©afdje trüge, ein Btittel gegen HtenfcEjem unb öiefjkrankljeiten. Hie ©öpfe unb bie meift fef)r nom ffirünfpan unb Roft 3erfreffenen Htetallgegenftänbe roarf m an als unnü^e H)aren adjtlos beifeite, flud) in ber heutigen 3eit nerfäljrt man bam it meift nidjt anbers. Hnb bod) finb biefe Hinge ungemein roertooll, geben fie uns boĄ Auffcfylujj über Seiten, bie bis nor kur3em nod) in ein unburd)bringlid)es Hunkel gefüllt roaren. tD as roir non Sdjlefiens ©efd)id)te roijfen, gefjt nur bis 3um 3 al)re 1000 n. (Cfyr. 3urüdt. Haf} aber unfere

£)eimatproDin3 fdjon Dorier non Dölkern betDol)nt roar, bas nehmen roir beftimmt an, konnten es aber nid]t beroeifen. IDol)l roufften mir aus einigen flnbeutungen römifdjer unb gried)ifd)er Sdjriftfteller, meld)e germanifdjen Dolksftämme oön ber 3eit Don (Efyrifti ©eburt an bis in bie üölkerroanberung tjinein l)ier bei uns lebten; aber bas m ar f}er3lid) menig. Don ber oor=

djriftlidjen 3eit Sdjlefiens m ar uns nidfts bekannt. Hnbere Dölker, mie flffprer, ägppter, Römer unb Juben, t)aben eine aufgefdjriebene ffiefdjidite oon einigen 1000 3at)ren oor Cljriftus, mir Sd)lefier, ja gan3 Heutfd)Ianb urib R littek unb Rorbeuropa nidjt.

X I x t|ä ) f c e r H u s SĄTejicns U rge|(i|td)te 1

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2

■ —

D a tjat nun in ben lebten 3af)r3ef)nten eine üerf)ältnismäfeig junge IDifjenjdjaft, öie 5er Hltertumsftunöe, UrgejĄidjte ober prä=

Ijijtorie, biefes Dunkel gan3 erĄeblid) gelidjtet. Sie kann uns freilid) nidjt' akten= ober 3aI)Ienntäfeig Hufjd)Iufe über frühere Suftänbe unb Seiten, geben, nermag aber bod) ein Bilb ber ba=

maligen oerfdjiebenen, aufeinanberfolgenben Kulturftufen 31t ent=

merfen unb 3U seidjnen. D as gejdjieljt mit fjilfe ber bereits er=

roäf)nten Sunbe, bie aus ber (Erbe gegraben roerben. ITTan be=

3eid]net bal)er auĄ biefe Jorjdjung als bie IDijjenjdjaft bes Spa=

tens. IDei^ bieje nun nidjt redjt, in meldie Seit ein Sunb 3U je^en ijt, jo nergleid)t jie if)n mit Sunbjtüdten aus anberen £än=

bern, bie nielleidjt jd)on beren fdiriftlid) niebergelegten ®ejd)id)te angeljören, ober jie 3iel)t bie Sorjdjungen anberer ®elel)rter über joldje Dölker 3U Hate, bie nod; Ijeute auf gans niebriger Kul=

turjtufe jteljen, mie 3. B. einige Regerjtämme auf aujtralijd)en Snfeln, Sskimos in R laska unb $euerlänber, ober jie erf)ält Ijilfe burd) bie Spradjenoergleidjung unb bie erbgefd)id)tlid)e

®ntroickelung (®eoIogie). So ijt es möglid] geroorben, bis in Seiten, bie bjunberttaujenbe non 3 al)ren surückliegen, nor3u=

bringen.

XDann bie erjten Rtenjd)en aufgetreten finb, läfet jid) natürlid) nid)t m it nollkommener Sidjertjeit fejtjtellen. Dielfad) roirb an=

genommen, bajj jie jdfon am ®nbe ber jogenannten ®ertiär3eit lebten, aljo in ber Seit, als bie ®rboberfIäd)e nod) nidjt in ifjrer heutigen ®ejtalt norljanben m ar, jonbern burd) mädjtige Dulkan=

ausbrüd)e oom Snnern ber ®rbe aus, burd) 5altungen unb Brüdje ber ®rbrinbe bauernb neränbert rourbe.

Sidjer ijt, baff ber RTenjd) in ber jogenannten D ilunialseit (DiluDium=Überjd)toemmung, biblijd) Sintflut) gelebt Ijat.' His bie geroaltigen ®letjd)ermajjen non Rortnegen I)er gaii3 Deutjd)=

lanb bis 3U ben Rtittelgebirgen, aljo aud) Sd)Iejien bis 3um

Riejengebirge, m it einer ®isjd)id)t bis 3U 300 RTetern Stärke

bebeckten, gab es im Silben nur einen jdjmalen Sanbjtrid), ber

betoofjnbar roar, ber etroa bas heutige Baben, IDürttemberg,

Bagern, Böfjmen unb R täljren umfaßte, ©jtlid) unb roejtlid)

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öaoon roaren öie £än6er aucf) für Steölungert geeignet unö öa=

I)er betDofjnt. fjter in öiefem £anöftridie ergaben fid; 6ie 5unöe aus ber erften nad|r»eisbaren Seit bes HTenfd|en. U lan nennt biefen gnnjen flbfdjnitt 6ie ältefte S te i^ e ii. Hadj ben fjaupt-- fad)IiĄ oerroenbeten Roljftoffen, bie ber frühere ITTenfd) ju r Ąer=

ftellung ber notmenbigften ©ebraudjsgegenftänbe benutzte, unter»

fĄeibet m an nämlid) eine Stein», eine Bronse» unb eine (Eifen»

3eit. Die Steinseit jerlegt m an in eine ältere unb eine jüngere, unb in beiben gibt es roieber mehrere beutlid; unterfdjeibbare Seitabfdjnitte.

Die ältere Steinzeit (bis etwa 5000 u. ©br.).

Die ältefte Steinjeit seigt lEiere uon einer ©röfje, gegen bie unfere g ü tig e n größten in ber l)ei6en 5°ne Wein erfdjeinen müßten. Sie Rauften in ben riefigen Urm älbern bam aliger 3eit.

(Es gab ba 3. B. eine fjeßte ausgeftorbene Clefantenart, bas 2Tast]orn ober Rtjinoßeros, ein Slujjpferb, bie uon iljren bitterften Seinben, riefigen Ejöl)lenlöt»en unb »bären fdjroer bebäm pft ruur»

ben. Sn biefer Seit bat fidj ber ITtenfdj 3U einem Kulturmefen entmidielt; burd) bie (Erfinbung unb flusbilbung bes Iöerb3euges ta t er bam als ben nid)t gering ein3ufdjä^enben Schritt non ber H atur 3ur K ultur. So einfad) uns bas beute oorbommt, fo langfam unb für unfere Begriffe fcbmerfällig ift bas gegangen.

Die erften in (Europa lebenben Btenfdjen unterfdjieben fid) in ibrem D abinleben nur menig uom (Eier. Sie gingen unbebleibet baber, roaren aud) über unb über am Körper mit p aaren be=

bedit unb fud)ten ibre U nterkunft auf b°beu ober in boblen Bäum en. Sbre U abrung fammelten fie fid) in Beeren unb Jrüdjten, eßbaren Eöurseln unb kleineren ©ieren; bas Seuer kennen fie mobb befonbers burd) EDalbbränbe, uermögen es aber nod) nid)t 3U erseugen. Die erften IDerkseuge entnahm en fie allen brei Uaturreidjen: bem Stein, her P f ta ^ e , bem (Eier.

Der Stein uwrbe fdjon in unbearbeitetem Suftanbe als IDerkseug gebraucht, 3um IBerfen unb Sd)Iagen. Hebender bietet bas Pflansenreid) in ben Üften ber Bäume ©egenftänbe, m it benen

1*

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3- B. Itiijje unö IBufcE)eIn serfĄIagen roerben konnten, m it benen m an toarf ober naĄ H>ur3eln grub. Die KnoĄen ber Ciere, non benen befonbers bie großen HbtjrenknoĄen .roegen bes gern ueqefyrten UTarfts beliebt finb, geben aud; Sd)Iagt»erk3euge ab;

befonbers geeignet basu m aren bie Unterkiefer ber Höhlenbären.

3n langfam er (Entmicklung nollaieht ficb ein gemaltiger Sort=

fd)ritt: Die Bearbeitung ber ermähnten Hilfsmittel 3U U)erk=

3eugen. Jnfolge ihrer Schärfe unb Härte m aren befonbers bie Steine feljr gefuĄt, um mit ihrer Hilfe mancherlei 3U serkleinern.

Die 5Iuhufer, bas H auptiasägebiet ber Urseitjäger, lieferte beren in Sülle, befonbers bie harten Seuerfteine. Bei bem Dermem ben biefer Steine muffte m it ber 3eit bie Beobachtung gemacht merben, baff fie immer in fdjarfen Kanten unb Spitjen abfplit»

terten. So kamen bie BTenfhen basu, bie rohen Steine abficht=

lieh burch anbere 3U bearbeiten unb ihnen eine 3meckentfpre<henbe Sorm 3u geben. U lan fchlug 3uerft größere Stücke surecljt unb machte bie Kanten baburd), ba^ m an kleine, min3ige lEeile ab=

fprengte, fdjarf. So entftanb Jenes Urroerk3eug, ber m anbeb förmige Sauftkeil, ber fo grofe m ar, baff er gęrabe non ber Hanb um faßt merben konnte, unb ber als Uteffer, Säge, Ham=

mer, kur3, als IDaffe unb IDerkseug biente. Aus kleineren Stein=

fplittern mürben Keile unb breite Sellfdjaber uerfertigt. ©leid)=

3eitig fanb bie fdjroere Hol3^eale als IDaffe Dermenbung. UTit Hilfe biefer IDaffen uermag ber UTenfd) nun fdjon grofee ©iere 3U erlegen. Auf gans kur3e (Entfernung mu^ er fich heran=

■fchleichen unb ben Kampf m it ben Riefentieren aufnehmen, bei bem ihn neben feiner ©efcbicklichkeit feine riefigen K örperkräfte unterftütjen.

So kommt ber U^eitmenfcl) aus bem 3eitabfchnitt bes bloffen Sam m elns oon meift pflanslidjen R ahrungsm itteln in bas 3 ä=

gerieben hlne'n - oerfteht nun aud), fid) bas $ euer beffer n u ^b ar 3U machen, inbem er bas S ^lfĄ anfangs an ben 5Iam=

men, auf glimmenbem H°l3e ° ä er ln glühenber Afdje, fpäter

auf glühenben Steinen ober Steinplatten röftet. Sorgfam müffen

bie S ra uen barüber mad)en, bah äas $euer nie ausgeht. 3n

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6er g a rte n Ut3eit bis w eit in bie gefĄiĄtliĄe 3eit hinein bönnen mir biefe forgfältige Pflege bes 5 euers beobadften. (Es mirb bal)er für Ijeilig erblärt. Hod) in ber germanifd)en 3eit be=

beutet es eine empfinbliĄe Strafe, roenn einem Ifausnater bas Ejerbfeuer ausgegofjen mürbe. D as 5 euer bünftlid) ju erjeügen, m ar ber Urseitmenfd) nod) nid)t imftanbe. D am it ber büljle unb ftarbe tladjtm inb bas 5 euer n l^ t ausbläft, mirb non ben 5rauen ein Xöinbfdjirm Iiergeftellt: f i n Kaljmen aus flften, m it bünnen 3meigen unb B lättern burdjflodften. BTan merkte balb, mie biefer Sdjirm aud; bfe ITtenfĄen gegen kalten IDinb, l)aupt=

fadjlidf in ber H adjt beim Sdjlafen, fdjü^te, unb fo entftanb bie erfte Efüttenmanb, bie burd) 3ufammenftellen mehrerer 3m £aub=

l)ütte mirb, bis m an fie enblid], mieber in langer (Entmickelung, mit ©e3meig, © ras unb Rinbenfiücken überbeckt unb auf biefe IDeife 3ur 3eltartigen IDoIjnung kommt.

Diefe tebensm eife bradjte es m it fid), ba^ ber ITtenfd) nun nidjt mel)r Bäum e als Unterfdjlupf auffudjte, fonbern unter freiem Ijimmel möglidjft in ber Häl^e uon Slüffen nächtigte,

©r roäljlte fid) ba3u meift tföfjlen, überljängenbe 5 e^ en urtb Jelsfpalten. Durd) bas flbkel)ren non ber urfprünglidjen na=

türlidjen £ebensart nerliert fid) immer mefjr bie ftarke Befjaarung;

unterjtü^t mirb biefer D organg nod), als ber tTTenfd) fid) baran gemöljnte, um3ut)ängen. tlta n nimm t an, bafe er es anfangs nur getan I)at, um fid) 3U fdjmücken. (Ein ge=

miffer, urfprünglid)er Sinn für Körperfd)muck ift bem tUenfd)en immer eigen geroefen. A nfangs I)at er ben Körper m it 5 eKen eingerieben ober m it roter Jarb e beftrid)en, nieüeidjt 3uerft 3um Sdfu^e gegen bie läftigen tltüdten unb anbere Snfekten. Später bem alt unb tätoroiert er einzelne Körperteile. ©nbliĄ bedangt er fiĄ mit einem ©ierfelle, 3unäd)ft als Sdjmudi. IDar es einem mutigen unb gewanbten Jü n g lin g einmal gelungen, ein befon=

bers kräftiges unb fdjönes Stück IDilb 3U erlegen, fo 3eigt er

bies noli Stol3 feinen ffienoffen unb fud)t nor allem bie Bemum

berung bes meiblidjen ©efd)led)ts baburĄ 3U erregen, bag er

fid) ben Pels bes Beutetieres um bie Schultern fd)Iug, unb es

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fo sur Sdjau trug. Dabei em pfanb-er balb, tute gut ein 5 eU gegen Straudjtnerk unb Dornengeftrüpp, tnie auĄ gegen balte unb nafje IDitterung fĄii^te, unb fo tourben allntä^Iid; allge=

mein 5 eUe UTn SĄ ultern gelegt ober um bie lü fte n be=

feftigt als Kleibungsftüitte getragen. Später roerben fogar einige Stüäte 3ufammengefe^t, inbem in bie R änber Söäjer m it fpi^en Steinen ober Knodjen gebohrt unb bünne Riemen ober Seinen I)inburd|ge3ogen tnerben. SoIcEje 5eIIbot)rer aus KnodEjen, Qorn ober Stein unb Knoctjennabeln mit burct)bot)rtem ®f)r finb aus jenen Seiten öfters gefunben tnorben.

Unterbeffen tnaren im Saufe non taufenben non Ja h re n , in benen bie gefĄilberte €ntrni(blung ber Rtenfdjfjeit feljr langfam nor fid) ging, bie bisherigen Riefentierarten ausgeftorben, nieb Ieid]t bur® eine flnberung bes Klimas, unb anbere treten an itjre Stelle, fo non großen bas moIl£)aarige Rast)orn, bas Iang=

haarige R tam m ut m it ben gefdjtnungenen Stofeähnen unb bas tnilbe Pferb. Rn ben aufgefunbenen Steingeräten ber RTenfcEjen madjt fid) ein großer Kulturfortfdjritt infofern bem erbbar, als nun bünne Jeuerfteinklingen in (Beftalt eines Sorbeerbtattes unb Steine, an einer Seite fd)arf sugefpi^t, hergeftellt tnerben konnten;

fie haben als Speer= ober Pfeilfpi^en gebient. R tit großer Sorg=

falt, aber aud) mit unenblidjer IRühe muh Steinseitmenfd) biefe fdjarfen Kanten hergeftellt haben unb 3tnar in ber IDeife, bah er bie Sdjneibe ber Steine m it befonbers harten Steinen, mie unfere Sanbleute bie Senfen, bengelte unb fo gan3 kleine Stückchen abfdjlug ober abfprengte, bis ber ffiegenftanb bie ge=

tnünfd)te Sdjärfe hatte. Rn ben fo bearbeiteten Steinen nermag m an heute no® in kleinen Dertiefungen, Scharten unb Buckeln bie mühfelige Rrbeit erkennen. Jreiti® hatte ber bamalige RTenfd), an ber nernöfen Ijaft unb U nraft ber heutigen Seit ge=

mefjen, au® bie nötige RTufje ba3u. Diefe Speer= unb Pfeil=

fpihen finb Betneis eines toeiteren grohen JortfĄ rittes im Seben

ber RTenf®en. Sie brau® ten nun ni® t mehr bie Ciere bis in

bie allernä®fte Rähe 3U bef®Iei®en, fonbern konnten fie f®on

mit fjilfe ber tDurfroaffen aus gröberer (Entfernung erlegen.

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flud) SĄ aber unö Sägen finö fjäufig. Hus KnoĄenfpIittern rouröen Pfriem en gemacht. Sie finö 3ugefc£)nitten unö gefdfabt, aber nidft poliert. 3n öiefem 3eitabfd)nitte ift Scfjlefien, ebenfo roie in Öen norigen, nodf unbemoljnt gemefen; nur Öberrefte öer öam als lebenöen Ciere, befonöers ITtammutßätjne, finben fidj aus öamaligen tEagen allentljalben. Dagegen 3eigt fid) im be=

nadjbarten ITtäljren bis in öte ©egenö non ®öerberg, öafj f)ier nidjt nur tEiere gekauft, jonöern in ^ötjlen auĄ ITTenfdjen ge=

lebt ^aben muffen.

His über (Europa ein rauljes, trockenes Klima fjereinbridjt, nerfdjroinöet öer öidjte tDalö, ungeheuere Steppen mit fpärlidjer Beroalöung beöedten öas £anö. D a roanöert öas ITtammut nad) Itoröoften ab, Ijöf)Ienbär, Itash o rn unö R h ń u ^ ro s Derfd)i»inöen, feöenfalls naĄ Süöen, unö Renntier, Bifon, IDolf, polarfüdjfe, B ären, fpäter auĄ öer ^irfdj treten an ihre Stelle. Die RTen=

fd)en öiefer 3eit finö eigentlich etroas 3urückgekommen. Sie fer=

tigen fidj roohl auch nod) aus 5euerftein allerlei ffieräte, Hteffer, Bohrer, Sägen u. ä . ; öodf finö öiefe lange nidjt fo bunftfertig tnie in öem oorhergehenöen Seitabfdjnitte. Diel beffer gelingt es aber jetjl öem Rlenfdjen, aus ©ierbnochen unö ©etoeih Häh=

naöeln m it CDfjB Harpunen m it feiilidfen, nadj rüdim ärts }tehen=

Öen R)iöerhaben an öer Spitje, fomie Speerfpi^en, öie unten breit unö meijjelformig hergeridjtet finö, hersuftellen. R lit Öen Ifarpunen ftad) er gefchicbt na<h Öen großen 5ifä)en unö 30g fie m it Ąilfe öer IDiöerhaken herou s- ©r h®n9t fidj je^t nidjt mehr bloft öie Seile, fo roie fie m aren, um, fonöern fertigt öaraus ärmellofe 3a(keTt, aud) paffenöere Sd)ur3e. ©eroanöhalter in 5 orm non geraöen, 20 3entimeter langen Knodjen öer ®ber=

fdjenbel m it öem ffielenbapfel, an öiefem öidten ©nöe öurdjbohrt, roeröen in öer IDeife benu^t, öah öie beiöen (Enöen einer Sdjnur, öie um Öen Körper oöer öie Schultern herum öas ©eroanö feft=

3ieht, öurd) öie Durchbohrung geftecbt unö m it quergeftellten

Knebeln feftgehalten roeröen. EDeil öer Rlenfch aus Knochen

feinere ©eräte hei'ftellen bann, gelangt er sum SifĄfang. Sdfon

öie erm ähnten ffarpunen öeuteten öarauf hif- Selbft Hngel=

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fjaften Sonnte öer 3 äg er nunmehr anferttgen. IDa^rfdieinlid) roar er auct; imftanöe, m it Jjtlfe oon He^en aus Binfen unö Seinen oöer oon Körben, aus biegfamen 3roetgen geflößten, 3U fifteen. Itunmefjr t;at er für bie 3ubereitung feiner Itafjrung einen riefenfjaften ScEjritt roeiter getan, inbem er fe^t nicEjt mefjr angftliĄ barauf b eb au t fein mu^, bas 5^uer ftänbig auf ber 5euerfteIIe oor feiner bföl^le ober fonftigen IDoIjnung 3U erhalten;

benn er fjat unterbeffen gelernt, biefes burd) Keibung oon I)ol3=

teilen aneinanber fmnftlid) 3U erseugen.

B er Sinn für Korperfdjmucfe roirb nun aud) roieber roeiter entroi(SeIt. (Erroäfynung oerbient befonbers bas Bemalen bes Körpers. (Es finb aus biefer 3eit 3at)Ireid)e 5 ^btöpfd)en ge=

funben toorben, ebenfo seigen mand)e Skelette Spuren oon roter 5 arbe. (Bern bedangt fiĄ ber bam alige ITtenfd) m it Ketten unb Ringen aus lEiersäfpien, Rtufd)elfd)alen, gli^ernben Steinen u. ä.

Ruf I)orn= unb Beingeräten finbet m an m itunter einfache Ber=

3ierungen eingeri^t. Rn ben I)öl)lentoänben finb (allerbings nur in roeftlidjen tä n b ern , Sd)roei3, Jrankreid)) Barftellungen oon Cieren, befonbers oom Renntier unb Pferb, eingekra^t.

Ber Rtenfd) ber älteren Steinseit ift nur 3 äger. (Entroeber l)e^t er ganse Sdjaren oon IDitb auf gemeinfamen (Ereibjagben über jätje 5 eIsa6ftür3e, foba^ bie (Eiere infolge Derle^ungen ober gebrodjener (Bliebmajjen liegen blieben unb leidjt getötet toerben können, ober er legt in ber Hät)e oon (Eränken ober R3eibeplä^en m it feiner Spi^tjackc, bie er aus E)irfd)geroeil) fjergeftellt l)at, unb mit feinen Ifänben tiefe IDilbfanggruben an, m it (Besroeig unb Rafen überbeckt. (Einseine (Eiere erjagt er natürlid; aud; m it Speer unb Pfeil. Bie großen Roljrenknodjen ber (Eiere fpaltete er ber Sänge nad) ober f)ieb. fie an einem (Enbe quer burd), um bas Knodjenmark baraus 3U oerseljren.

Rfs einsiges Ifaustier begleitete ben Rtenfdjen auf feinen 3 agben ber Ejunb. Ruf folgen 3agöftreif3Ügen mögen oom Süben unb

©ften Ijer, roo in ben Ijöfjlen oon nieber=©fterreid), Böhmen,

Rtäl)ren unb (Balisien Rnfiebler leben konnten, sunt erften Rtale

RtenfĄen aud; in unfer Sd)Iefien oorgebrungen fein unb f)ier

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Beute gemacht tjaben. Beroets öafür fiub im gansen allerbtngs oortäufig nur 3met 5 unbe aus öer Prootnj, einer aus BTonö=

fctjüt} bei IDot)Iau, tno brei bearbeitete ©etneifyftangen, unb ber anbere am ©al)leberg bei I}errn(tabt, roo eine fjirfĄgeroeifyljacfte gefunben rourben unb 3a>ar in einer ©iefe non 21/a bis 3 BTeter.

JjöctjftrDafjrfctjeinlicE) fyatten bie 3 äger Ijier O ilbfanggruben aus=

geljoben. ©b (ie aber fyier roo^nen geblieben jinb, ift bäum an3unef)men, ba I)ier bie Bebingungen für ifjre IDoIjnungen, bie geräumigen I)öt)Ien, fehlten.

D as (Enbe ber älteren S te i^ e it ift etwa um bas Jafyr 5000 bis 6000

D.

©i)r. ansufe^en.

Die jüttgere Sfeittseif (5000 bis 2000 v. £f}r.).

Ittit bem Ausgange ber älteren S teü^eit ift bie Bilbung ber (Erbrinbe 3U iljrem Abfdjlufs gelangt, es beginnt ber letjte, ber gegenwärtige erbgefä)id)tlid)e AbfĄnitt, Alluoium genannt ( = fln=

fcEjroemmung.) Die ffiletfdjer finb in bert 3 al)rtaufenben immer weiter nadj bem Horben 3u abgetaut unb geben gan3 Horb=

beutfdjlanb, D änem arb unb Sübfd}weben als frudjtbares Befie=

belungslanb frei. Als fid) biefes m it P flo g e n aller A rt unb unb mit DDalb bebedtt Ijat, nehmen bie HTenfcfyen non iljm Befi^. Sie uermel)ren fidf ftarb unb erhalten uon Silben l)er immer neuen 3u3ug, foba^ ber bisher frei umfjerfdfweifenbe 3 ä g e r oft m it anberen tforben sufammenftöfjt, äljnlicl) wie es bie 3uben in iljrer ®efd)ic!)te oon Abram unb £ot er3ät)len, unb all=

malfliĄ erfolgt eine Derteilung unb Befi^ergreifung ber einzelnen

£anbftricl)e. H tit 3unel)menber üerm eljrung unb allfeitiger Aus=

bel;nung bes bam aligen ITTenfd)engefd)Ied)ts uerminberte fiel) na=

turgemgff ber bamalige EDilbbeftanb, unb aucl) bie Häljrpflansen bönnen niĄ t mefjr fo üppig w a rfe n . Der HtenfcE) mu^te bes=

Ijalb barauf bebadft fein, in feinem £anbftrid)e IDilb unb Hu^=

pflansen nid)t nur 3U I)egen unb pflegen, fonbern abfid)tlid) unb m it Bewufetfein ben Beftanb 3u »ergrö^ern. Unb fo nollsietjt fid) im £aufe ber jüngeren S te i^ e it ber bebeutungsnollfte Um=

fdjwung im £eben ber !TTenfcf)f)eit: ber 3 ä 9 er roirb 3um Dielp

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10

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jüdjter unb Hcfierbauer, er roirb U ns fjeute £ebenben kommt biefer Sdjritt jiemltdE] felbjtnerftänblid) unb einfad) nor.

IDenn m an fid) itjn aber nätjer betradjtet, fo mujf m an jugeben, ba^ er nur fetjr langfam, Sd)ritt für Sd)ritt uor ftd) gel)en konnte. (Es ift aber klar, baff er für bas £eben ber Stein3eit=

menfd)en ber folgenreidjfte unb rmdjiigfte m ar, ber bte (5runb=

läge für bte K ultur auf 3 af)ttaufenbe t)inaus, bis in unfere heutige 3eit gab.

IDie ber Utenfd) gans allmafjliĄ jum t)ief)3üd)ter rourbe, läfet fiĄ bei einigem Kad)benken unfd)t»er feftftellen. U)ar einer 3ogbt)orbe bas ©lück einmal fel)r günftig geroefen, fo fingen fie beifpielsroeife in ben IDilbgruben ober auf ben tEreibjagben fo uiel IDilb, ba^ fie alles nid)t fofort nertnenben konnten, ober baff ein tEeil bes reidjlid) gefd)Iad)teten unb aufberoaljrten 5Ieifd)es trodten ober gar fd)led)t tourbe. Diefen £ u ju s konnten fie fiĄ bei ber enoäfjnten U)ilbabnaf)me nidjt mel)r leiften. D a kam ein befonbers aufgeroeckter ©enoffe auf ben ©ebanken, nid)t gleid) alle ©iere ju fd)Iad)ten, fonbern einen ©eil baoon in umfriebete ©eljege, auf abgefperrte fjalbinfeln 3U treiben, um es erft 3U fd)Iad)ten, toenn es notroenbig tnurbe. So ent=

ftanben bie erften EDilbkoppeln. Daburd) kommt eine alimäljlidje Säljm ung suftanbe, benn m an tötete bei ffiebraud) natürlid; 3U=

erft immer bie roilbeften ©iere ber Koppeln, bie am eijeften aus bem ©elfege aus3ubred)en brofjten, unb benutzte bie ruljigften unb jungen, m it ber 3eit l)erant»ad)fenben ©iere 3ur roeiteren 3ud)t. So roerben in 3 af)rtaufenben bie saljmen ffaustiere l)er=

angebilbet, 3unäd)ft Kinb, Sd)af unb Sdjroein, aber nod) nidjt bas Pferb. fln 3af)men ^unbearten gab es einen kleineren Spitj unb einen größeren töinbfyunb. D a bie ©ier3ud)t fid) aus ber 3 agb heraus entroiAelte, ift fie aud; Sadje bes Ulannes.

ttebenl)er bilbete fid) in äl)nlid)er IDeife ber Hdterbau aus.

Die Pflansen, beren $riid)te befonbers als Italjrung bienen, roerben nidjt m e^r ausgeriffen, fonbern forgfältig gepflegt, roäl)=

renb m an U nkräuter bekäm pft. IDenn bann ein Stück beroad)=

Jenen £anbes abbrennt, fo roirb bie flfd)e ber uerbrannten U)ilb=

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fträuter un6 Bäum e als D üngung benutji unb ber aufbemaljrte Santen ber Häfyrpftansen in ben Boben gejät. So baute m an mit ber Seit ©erffe, fjirfe, eine Meine tDeijenart, Sinfen, Bof)=

neu unb tTTofjn an. ftb b rü * e non Körnern biefer ©etreibe=

unb © artenpflansen tjat m an an Stüdten bes erfjalten geblie=

benen Setjmuerpu^es ber töänbe unb an ffiefäfeen gefunben, fo=

ba& fiĄ ber ©ebraudj für bie bamalige Seit feftftellen Iie§.

Der Boben mürbe bam als m it einfachen Stödten, fe^r oiel fpäter mit bem Ifölsernen fjabenpfluge aufgeloAert. Die Körner mur=

ben in ber einfa^ften IDeife sm if^en platten unb geglätteten bjanbmafjljteinen ober burd; Kornquetf^.en 3U Ittel)! 3errieben.

Die 5rctu tjatte bisher bafür 3U forgen gehabt, bie pfknpjlidje Italjrung 3U fammeln; folgliä) ift es nunmehr aud) itjre Arbeit, ben Adter 3U beftellen unb für biefe Art ber Haljrung 3U forgen.

IDeil ber Ittenfd) nunmehr £anb bebaute unb jid) Diel) l)ielt, m ar er gesmungen, bei ben gefäten 5rüd)ten unb bem Diel)=

beftanbe 3U m ein en ; er baute jid) besljalb Käufer. $reilid).

maren bas nod) feljr einfad;e IDoljnftätten, bie Ieid)t abgerijjen unb anbersmo mieber aufgebaut merben bonnten. ©s mürbe 3unäd)[t eine runbe ober langliĄrunbe ©rube bis 3U iVa ITteter

©tefe unb 3 Ilteter im Durd)mef|er gegraben unb ber Boben feft=

geftampft. ®ft uerfa^ m an biefen Keffel m it banbartigen, runb um bie inneren IDänbe füf)renben Abfätjen, bie utelleidjt 3um Sdflafen benuijt mürben. Öber biefer ©rube erridjtete m an bie einfadfe Ijütte aus Stangen, Butengefledjt, Smeigen, Sd)ilf, Strolj u. bgl. unb bemarf bie IDänbe m it £el)m, in ben 3U feiner bejjeren Ę altbarbeit 5id)tennabeln, Siebe unb £aub gemifdjt mürbe. Itod) Ijeute beutet ber Karne IDanb auf jene B auart, benn er l)ängt m it „minben" 3ufammen, aus R uten gemunben.

Auf bie IDänbe bam ein einfadjes Dad) aus Stangen, Strol),

© ras unb Sdjilf. Der 5 euerl)erb ift nun nidjt meljr au^erl)alb bes IDol)nraumes, fonbern mirb in ber IRitte bes ausgegrabenen Keffels bunftuoll über einer £age non Steinen ober einer £el)m=

fd)i(Ąt erridjtet. Bei ber räum lidjen Befd)ränbtl)eit m ar natürlid,

bie 5euersgefaf)r au^erorbentlid) grojf; bie uns erhalten geblie»

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12

benett Stücke £ef)m unb IDartbbeMeibungen roetfen ebenfo rotę Balkenrefte fef)r oft Spuren bes 5 euers nad), bas jte nielleid)t 3erftört fjat. Heben ber tOoljnung finbet m an oft D orratsräum e unb tDafjerlocfjer; ebenfo gehörten eine ober mehrere Abfalb gruben basu. 3n biefe roarfen bte £eute Abfall uon serbrodjenem ober unbraud)bar geroorbenem H ausrat, Abfälle aller Art, Scherben non lEongefäfeen, Steingegenjtänbe, CierknocĄen unb anbere Hefte ber HTatjIseiten, ffieroeitjftüdie unb Htufd)elfd)alen. Diefe ©ruben geben m it ben IDofjngruben bem Kenner rr)id)tige Auffi^Iüffe über bie bamaligen IHenfdjen unb it)re £ebensroeife. Hteift roofjnten biefe in größeren ©ruppen, 3U Dörfern nereinigt, 3ufammen.

Die IH änner fdjmeiften in IDalb unb $ lu r umfjer unb jagten nad) H)ilb, bas in bjirfdjen, Ret)en, bjafen, IDilbfdjroeinen, Bibern unb Auerodjfen beftanb, alfo aus ©ieren, toie fie Ąeute nod) in Deutfdjlanb norkommen. D as Henntier roar nidjt mef)r in un=

ferer ©egenb, fonbern naĄ Horben abgeroanbert. Die fifdjreicfyen

©eroäffer unb Seen roaren bem Htenfd)en ber jüngeren Steinseit kein oerfcbloffenes ©ebiet mefjr. IDenn er fie anfangs nur an iljren Ufern auf Baum ftäm m en unb fpäter auf Soffen befahren

^atte, konnte er fidj je^t roeit auf bas IDaffer m it fjitfe oon ©in=

bäum en roagen. D as roaren jfäfyne aus mädjtigen ©idjenftäm»

men, bie burdj 5 euer m it glüijenben Koljlen ausgel)öl)lt roorben roaren. 3u Ijaufe fa^en bie H tänner audj nid)t mü^ig, fonbern oerfertigten aus ©eroeil;en unb Knod;en Äjte, Ijatken, Pfriem en, Habein u. bgl. Auf iljren Streifsügen fudjten fie eifrig nad) 5 euerjiein °i)er i)arten ©efteinsarten, fdjlugen bann in mütjeooller Arbeit oon ben grojjen rof)en Stücken Späne ab unb oerarbeiteten fie 3U allerijanb ©ebraud)sgegenftänben, inbem fie bie Kanten ber einseinen Stücke oerfdjärften, roie es in ber äl=

teren Steinseit gefdje^en roar, je^t aber nod) bie ©berflädje ber ©egenftänbe auf ebenen, glatten unb fyarten Steinen fd)Iiffen, alfo glatt mad)ten. So finben roir befonbers saljlreidj Stüdte, bie fid) burd) iljre fdjarfen K anten 3U HIeffern eigne=

ten; biefe rourben manchmal bis in bie Seit ber Dölker=

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toanöerung fjinein oem enöet. Sie Ratten oft 6te ffieftalt eines fjalbmonbes. IDuröe öie Sdjneibe 6urd) täglichen ©eBraucE) fdjartig oöer Brachte mart aBficfytlid) SücBen ijinein, fo m ar öie Säge fertig. Breite unö öiäte, aber Burse Spane, öie an Öen

©nöen ftumpf maren, hingegen metjrere [©arfe SängsBanten fatten , würben S ta b e r , mit öenen öie bjaare von Öen Sellen abgeBratjt meröen Bonnten. Se^r fpitje Späne Bilöeten StiĄ=

merBseuge oöer Bofyrer. Diefe muröen häufig m it einem Ijols»

griff rierfetjen. SlaĄ e, jpi^e Späne fanöen als Pfeilfpi^en Der=

roenöung. Xöenn öer Bogenfdjü^e Öen Pfeil abfĄojj, jĄnellte öie Bogenfetjne fd)arf surü© unö nerle^te öen Sdpitjen oft an öem linBen fjanögelenB; öesljalb fĄii^te er jid; öurd) eine öünne fladje Steinplatte, öie er öortfjin fe|tbanö. flud) |el)r fein ge=

arbeitete Sanjenfpi^en unö T)oId}e jinö su finöen.

mejfer Hi

S a jab e r ’/

S tem b eil 2/s

P fc tljp i^ e 1li

Eanjanjpt^e 1/i

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14

(Enölid) gab es auĄ Beile unb I}a*en aus 5 euerftein. Sie fjatten anfangs einen öünnen Backen, meil fie in einem gefpal=

ienen Ąo^ftiel eingeklemmt unö bann nerfciinürt mürben. Stücke m it ftärkerem Hacken kamen 3unäd)ft in eine Ejornfajjung unb mürben bann m it biefer am Ijolsitiele befeftigt. IHanĄ ein bie=

berer, aber unbeholfener Steinseitm ann mag fid; nergebliĄ mit foldjer für ifjn f)of)en Kunft abgemüt)t fjaben; er überließ bes=

halb bies ©efchäft lieber gefdjickteren Ifänben unb kaufte [ich Beile ober anbere ©egenftänbe, b. h- er gab ein ©ier ober ein Jell ober Htehl u. ä. bafür. So bilbete fid) burd; eine gemiße flr=

beitsteilung eine H rt Beruf heraus, befonbers in foldjen ©egen=

ben, bie reich an Steinen m aren ober burch günftige Sage an Ijanbelsmegen leidjt bie rriöglid)keit hatten, bas m a te ria l non fernher 3U befchaffen. Sdjlefien ift im allgemeinen nidjt reiĄ an Seuerfteinen. Unb in ber © at finb an einseinen Stellen, 3. B.

bei © ttiß, fübroeftlidj non R atibor, taufenbe non fertigen unb angefangenen $euerfteingegenftänben, niele flbfallftü*e, mißra=

tene unb rohe Steine sufammengehäuft aufgefunben morben, ein Bemeis bafür, baß hier einmal eine R rt non Steim tD erkftätten beftanben haben müffen. J n biefem ® ttiß fanb m an außer=

bem sahireiche, fel)r sierliche ©eräte aus bem [chmarsen, burd)=

[djeinenben ©bfibiangeftein, bas in Sdjlefien überhaupt nidjt nor=

hanben ift, fonbern aus U ngarn geholt merben mußte. H)ir fehen alfo, baß bie bortigen Bemof)ner in fjanbelsbesiehungen m it biefer, für bamalige Begriffe immerhin fernen ©egenb ge=

ftanben haben müffen.

©ine roeitere, fef)r mefentliche Derbefferung in ber ©edjnik erreichte ber Steinseitmenfd) im Derlaufe ber Jahrtaufenbe ba=

burch, baß er lernte, nid)t ausfd)ließlich ben ftahlharten 5euer=

ftein 3u nerroenben, fonbern aud; meniger hartes ©eftein, bas

aber nod; miberftanbsfähig genug m ar. ©r konnte bam it nicht

nur Beile unb packen, fonbern aud) Hjte unb Ijäm m er herftellen,

bie im Rusfehen unfern heutigen Stahlform en näher kommen.

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Diefe ©egenftänöe Jjabert einen breiten tlacben unb jum £)inein=

ftecben bes Stieles ein oollftänbig kreisförmiges, runbes £oct).

StetnĄ am m er V2

Ijirfcijtiornart 2/ä

©erabe biefes in Öen immerhin fetjr tjarten Stein f)inein3ubringen, m ar eine langroierige unb müfyfeiige Hrbeit. ITtandje

nafjmen öesifalb anfangs an, öiefe fetjr gleidjmajfigen Sdfaft=

löcEjer feien mit ffilfe non HtetaIIbot)rern gemad)t roorben. Das ift aber nidjt her 5 ‘3U- So merkroürbig es aud) klingt, fo ift es bennod) ©atfadfe, ba^ fie burdj einen geraben, röhrenförmigen, I)ot)len Knochen ober ^olunberftab hergeftellt morben finb. ITTan brachte an biefen eine D orriĄtung burd) eine Sehne an, mit ber m an öen fenkred)t 3um Steine geteilten Knodjen fehr fd)nell mie bie Efausfrau ben ©fuirl hin unb 3urück brehen konnte.

Smm er roieber fügte m an feinen Sanb unb IDaffer ber Keibungs=

fladje 3u, bis öurd) bie fortroährenbe Reibung langfam ein immer tiefer getjenber Kreisring entftanb unb enblid) ber in ber R titte ftehen gebliebene, sglinberförmige Steinsapfen herausfiel, flujfer biefen SĄIagroerkseugen benu^te m an 3U fdjmererer Arbeit roeiter öurdjbohrte, runbe Keulen, um bie aufjen herum red)t=

minklig 3ur Durdjbohrung eine tiefe Rille ging. Sie mürben m it einer öidcen Sdjnur ober Sefjne ober m it einem biegfamen Smeige an einem kreisförmig gebogenen Stiele befeftigt unb haben beim Serkleinern ber Steine unb in Bergmerken fidjer

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16

gute Dienfte geleitet. 3m allgemeinen verwenbet man abev lieber unburdjbotjrte IDerbseuge, meil [ie fĄneller ĘergefteUi werben bannten unb and) nictjt fo I?i^t [prangen.

Der Steinseitmenfd] roufete aber and) 6ie 5 rauen [tarb 3U befdjäftigen, metjr als unfere fjeutige Seit mit itjren nieten Srauen=

berufen. tDtr erfuhren [djon, bafe bem meibtidien ©efĄIedjt bie Bejtellung bes Hebers sufiel, bafe es bie pflege bes 5euers unter fid) tjatte unb neben ber Kinberersietjung alle t}äuslid]en Hrbeiten nerriĄfen mu^te. Die 5rau tjatte jid; nur eines geringen Rn=

fefjens ju erfreuen. Sd)on bie Art ber ©tjejdiliefeung jeigt bas fefjt beuttid). ITTeift mürbe bie ff rau exnfad) non einer anberen fforbe I]er geraubt unb fpäter, als bie ei^etn en Sippfdjaften miteinander in Caufd)t)anbel getreten maren, burefy f)anbetsaus=

taufd) ermorben unb gebauft. Safjlreidje nad]btänge an ben Srauenraub früherer ©age bergen bie poefoeits* unb poIter=

abenbgebräudje unserer heutigen Seit nod| in [idf. D a ber 5rau alle tjäuslidjen Hrbeiten sufielen, mu^te fie audj [pinnen unb roeben. Die[e © ätigbeit m ar ber jüngeren Steinaeit [djon be=

bannt. Selbftnerftanblid) I)at ber Satin ber Seit alle ©eroebe 3er[tört, aber m an [ietjt Stoffabbrücbe auf ©on= unb £ef)m[tü*en.

Die S rau [pann freilid) nidjt m it bem Spinnrabe, [onbern [ie benu^te basu Spinnm irtel, bas [inb runbe, etma bnopfartige, burdjboljrte Steine mit einem Durdjme[jer non ber £änge eines Streid|f)ol3es, oft bugeiförmig, oft [eitlid}

3u[ammengebrücbt, oft mie eine Scheibe.

p m n i D u t e l / 2 J3X(j; 5 e r I{n ^ e n ^ a r l 5 3 U p f t e m a T l 5 { e

5Iad|sfa[ern 3ured|t unb orbnete [ie, bam it [ie einen Saben ab=

geben bonnten. Hm ©nöe bes Saöens Ijtng bie Spinbel unb barüber, in bem noĄ ungebref)ten Stüdt, ber Spinnm irtel. Diefer rourbe mie ein bleines Sdpnungrab m it bem merbenben ffoben [Ąnell gebreljt, naĄ Hrt bes Scfynurrers, eines bekannten Kin=

ber[piel3euges. D urĄ bie Runbbemegungen manben [id; bie

5a[ern 3um $aben 3u[ammen; bas fertige Stücb 5 öben mürbe

mit einer Sd)Iinge an ber Spinbel befejtigt.

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Die 3ufammengeörel)ten 5 &i>en Kamen ein3eln fenfereĄt neben=

einanber an eine magereäjte Stange. D am it jie ftraff tjingen, banb m an unten an jie nierbantige, tönerne IDebegetniĄte, bie bie 5°rm einer abgeftumpften Ppram ibe

Ijatten. Diefe jinb au^er ben Stoffabbrü&en bie einsigen gefunbenen 3eugen ber tt)ebe=

bunft bam aliger Seit. Unten rourben bie einseinen $äken fidjer burd) ein tnageredjt gefpanntes Banb ober an einer Stange fe[t=

unb auseinanbergefjalten. Den <Ein[ĄIag=

faben 30g man natürlid) noĄ nid)t m it einem roebcgeroidit 3/3 U)ebefd)iffd)en burd) bie Kette, jonbern m it einem langen, dünnen Stabe unb fd)Iug ben 5 « ^ « bann an bas obere ©eroebe feft an. m it Knodjennabeln unb einem fpitjen Pfriem rourbe bie Kleidung sujammengenäfyt.

Die m e n g e n ber älteren Steinseit Ratten noĄ beine ©efä^e aus ©on. Sie gojjen bie 5lüfiigbeiten in ausgel)öl)lte Steine, I)of)le Kürbijje ober Bajtbörbe, bie mit £et)m ausgejtridjen roaren.

Sidjer burd) einen <5ufaII bam es in ber jüngeren Steinseit sur

©rfinbung des ©opfes: ©in mit £el)m bejtridjener Bajtborb jtanb 3U nal)e am $ euer( unb bas ©efledjt nerbrannte. Der £et)m rourbe natürlich an ber gebrannten Seite in ber ©lut fo feft, bafs er burd) $eud}ttgbeit nid)t roieber aufgemeid)t roerben bonnte.

IDir bönnen in ber 5 orm ber älteften gebrannten ©efäfje er=

jeljen, ba§ il)nen Baftbörbe als Dorbilb gebient fjaljot müjjen:

jie find rund, audj ber Boben ift rund toie ein ©i; fie ^aben beine fjenbel, jonbern tnerben von einer Sdjnur, bie oben unter dem B ande l)erumgef)t, befejtigt, unb jie seigen Dersierungen, bie dem geflochtenen Bajte nadjgeahm t jinb. Später gelingt es, ben Boben flad) 3U formen unb enblid) aud) fjenbel am ffiefäfj ansubringen. Der ffiebraud) ber DreljjĄeibe roar freilid; in Sd)lejien noĄ lange unbebannt, alle ©onroaren jinb aus freier fjanb geformt. D am it ber ©on im 5euer niĄ t e to a jprang ober Bijje bebam, oermijd)te m an ifjn m it feinem Sand aus

©Ummer, ©fuars ober anderem serjto^enen ©ejtein. Die ©ber=

H i t f d j f t c , H u s S Ą Iejicn s Uvgcfcfjidite 2

(28)

18

flaĄe ift m it glatter Steine ober Ijol3ftü*e forgfältig ge=

glättet unb bistneilen m it g e fla m m te m Cone übersogen. IDie allen u r g e f i d j t l f e n ©efäfeen fel)lt aber eine ©lafur; bie Cöpfe füllen ficfy raul( an.

UTan finbet boppelljenftelige Krüge, beren unterer ©eil bicber als ber obere ift, m it eingesogenem tjalfe, ferner ttäpfe unb fü ffelarfig e S k a le n mit langem, aber fm acl|em , runbem Sufe, unfern g ü tig e n J r u d jtf a le n al?nliĄ, an il)rem Hanbe finb Öfen ober bnopfartige © f ö f ngen angebracht, bam it eine Sd/nur herumgejogen merben bonnte; fobann Oafen unb ©öpfe mit bauchigem, hügeligem Unterteile unb 3plinberartigem tfalfe, auch Meine engfjalfige, bauchige 5Iflf<hen Tnit bragenartigem Hinge um ben Ifals. Sehr bennseidhnenb für bie © e f ä f jener Seit finb bie D otierungen ber Hujjenfeite, bie auch i ^ t noch Öen geflodjtenen Körben nachgeahmt finb; es finb meift ecbig 3ufam=

men geftellte B änber aus 3tx>ei, brei unb »ier gleidjlaufenben Cinien mit einem fpi^en ©egenftanbe geftochen ober gesogen, mit fortgeföhrittener Sertigbeit toohl gar m it einem KoIIftempel ober gesöhnten RabĄen eingeri^t unb su ben m annigfaltigften Htuftern oereinigt. ITtan beseidinet biefen gansen Seitabfchnitt ber jüngeren Steinseit gerabesu als ben ber Banbberam ib. jje^t m ar ber HTenfd) imftanbe, feine Speifen nidjt mehr blofe braten, fonbern aüd} bodjen su bönnen. IDieber ift er einen gemaltigen Schritt üorm ärts gebommen, feine te b e n sa rt ift gefitteter unb feiner gemorben. fjeute bann jebes Kinb aus £ehm einen ©opf formen; bam als mirb biejenige, bie es suerft mit ihren bafür menig gefchidcten ^änben bonnte, für eine Künftlerin gehalten morben fein, ©rft allmählich, in HTenfĄenseitaltern, Bürgerte fi<h bas tjanbm erb allgemein Bei ben 5r auen ein; benn bas

©öpfeanfertigen m ar als eine R rbeit im tjaufe Sadje ber 5 rauen.

D as lä^t fid) einmal au s ber reichlichen Dermenbung non H)ebe=

muftern su Dersierungen flie ß e n , sum anbern seigen es man<h=

m al erhalten gebliebene 5ingerabbrü& e.

Rn S<hmucbfa<hen ift uns aus jener Seit nicht niel erhalten.

Bemerbensmert ift, baff jetjt fd)on bas Kupfer bebannt m ar.

(29)

G ongefäfj V i

S p ir a lfĄ e tb e 2/i

A rm fp irale . ‘/a

G)ir begegnen bupfernen Ringen für Rrme, 5 inger unö Sefjen, Sptralröfjren unb SpiralfĄeiben, le d ere rote eine Briüe ober ein Kneifer ausfefyenb, ©^rgefjänge unb Ijolsbetten. Ringe unb p erlen aus Bernftein geigen uns an, baff unfere SĄIefier non norbifĄen £)änblern befudjt tnurben ober toofjl gar felber ner=

eingelt an bie Rorbfee gegogen finb, roo bam als ber Bernftein gefunben trmrbe.

tDir erfeljen aus allem Dorangegangenen immer roieber, ba§ ber Rtenfcb aUmäf)lid) auf eine tjö^ere Kulturftufe gelangt mar.

Basfelbe können m ir für feine flnfctjauung über Religion burd) bie R rt feiner tEotenbeftattung feftfteUen. 3n ber Seit bes um=

Ijerfdjroeifenben Jägerlebens konnten bie Überlebenben ifjren K ranken unb Sterbenben keine grofge Rufmerkfamkeit unb Pflege angebeüfen taffen; fie blieben einfad) auf bem Rtarfdje gurück unb mürben iljrem Sdjitkfale übertaffen. Die lEoten mürben

^odiftroa^rfĄeintid) auĄ nidjt beerbigt. (Erft fpäter kommt m an bagu, fie in I}öE)len, bie m an burĄ Steine fäliefft, gu legen.

RIs bie Rtenfdjen aber fefef)aft mürben, pflegten fie i^re K ranken unö begruben bie lEoten. Befonöere Begräbnispta^e kannte m an nod) niĄt. 3 m Roröen baute m an für bie (Eoten Riefen»

ftuben aus Steinen, auf bie mieöer große Steine ats Decken kam en; bas finb bie f)eute als fjünengräber begeidjneten ffirab»

2*

j

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20

ftätten. ITTeiJt liegen barin mehrere Cote begraben. ITTan roarf nielfad) ringsherum einen großen (Erbhügel auf; in bie ©rab=

bammer führte ein ausgefchachteter © ang; biefe © rabftätten nennt m an © anggräber. Am ©nbe ber Steinjeit begrub man bie ©oten in kleineren, gefdjloffenen unb m it ©rbe bebe&ten

©rabbiften aus Stein. 3n D änem ark finb aus biefer 3eit fo=

gar Ifoljfärge gefunben morben. 3n SĄIefien konnte ber ftein=

3eitliche Beroohner keine Riefenftuben ober Steinkifien aufbauen, meil ihm bie großen Steine, bie 5inblinge, fehlten; er legte feine Derftorbenen einfaih ohne jeben Steinfdjut} unb ohne Sarg in ber Rahe feiner tDohnung in bie ©rbe. Der Körper bes

©oten ift aber niĄ t geftrecftt, fonbern in ber fogenannten £}o(ker=

läge, b. h- kie Kniee finb ftark an bie ©berfdjenkel angesogen, bie Ifänbe vox unb unter bas ©efiĄt gefdfoben. TITeift liegen biefe aufgefunbenen Skelette auf ber rechten Seite, mit bem Kopfe nad) Süben. K lan h at je^t fid)er an ein 5 ortIeben nach bem ©obe geglaubt, benn m an gab bem ©oten mandferlei ffie=

genftänbe mit, bie ihm im Seben lieb gemefen m aren unb bie er aud) naid) feinem ©obe üielleifht gebrauchen konnte, 3. B.

kupferne Ringe unb anberen Sdjmuck, Steinbeile, Pfriem en unb Kabeln aus Knodfen, packen aus 5euerftein, niem als aber IDaffen.

5ür ben langen K)eg muffte aud; Koft unb IDegsehrung fein;

beshalb ftehen am Kopfenbe immer 2 ober 3 ©ongefäjje, nämlid}

ein Krug m it 3mei gegenüberftehenben ^enkeln, in ben fiĄer bas ffietränk kam, unb eine ptbjförmige Sihale, bie m it Sleifdf unb © pfergaben gefüllt mürbe. 3n einem 5aUe konnten lfafen=

knodjen feftgeftelit merben. Smmer liegen um bas © rab 3er*

ftreut Sdjerben unb ©ierknod)en, m oraus m an fdjlieht, baff-es fid) bam itum bie liegen gebliebenen Refte bes ©otenmahles hanbelt.

Sogar gan3e ©iere mürben für ben ©oten geopfert. So fanb man in 3 orbansm ühl bie ©ebeine eines achtjährigen Kinbes in einer m it Steinen umfe^ten ©rube auf einem milben Rinbe, mehreren Ijunben, Sdjafen unb Schroeinen liegenb. Die Be=

ftattung 3eigt, ba§ bie Ktenfchen m ohlan ein O eiterleben glaubten,

aber annahm en, bie ©oten hätten nad) ihrer Beftattung aud)

(31)

toeiterf)in iljre 6örperl)afte ffiejtalt, jd)roetften in ber ITäiie ifjrer früheren IDoI)nungen uml)er, fudjten it)ren ju n g e r unb Dürft rote bte Cebenben 3U füllen unb beläfügten als ©eift bie Über»

lebenben. Diefer ©eifterglaube fpielt nod) t)eute eine groffe Holle unb jeigt fid) in mandjen fprad)lid)en Reberoenbungen: er gibt feinen (Beift auf, fein (Beift gel)t um, er ift begeiftert, ent»

geiftert, nom böfen ©eift befeffen u. ä. Hm nun oon ben Zoten nid)t roeiter beläftigt ju werben m b itjm eine Rüdtftel)r un=

möglid) gu machen, fdjnürte m an iljm oor ber ©rablegung bie

©liebma^en jufam m en; baljer bie ^odterlage.

3m £aufe ber jüngeren Stein3eit roirb Sdjlefien reiĄ be=

oölbert. tDie burd) Dergleid)e mit 5unben aus anberen £änbern feftgeftellt toerben bann, kamen bie erften Hnfiebler, alfo unfere fdjlefifdjen Ureinrootjner, aus ben D onaulanbern in unfere prooins.

Sie roaren klein oon ©eftalt unb fudjten fid) 3U iljren H)ol)n=

planen, bie meift borfartig 3ufammenlagen, {jodjroafferfreie ©e=

genben in ber ttätje oon Soffen aus. D a fie Rckerbauer unb Diet)3üd)ter finb, alfo bereits auf tjotjer Kulturftufe fteljen, mu^te bas getoä^lte £anb fruchtbar fein unb JDeibefladjen Ijaben.

Soldje fanben bie ©inroanberer, bie burd) bie Tnäf}rifd)e Pforte einbrangen, 3unädjft in ber ©egenb oon R atibor. fjier finb benn aud) auf einer Strecke oon 40 Kilometern eine Kette fteinseitlidjer Sieblungen fefouftellen. D as ber Sinna unb 3um ©eil ber ®ber bot gute IDeibe für bas Diel), bie ljöl)en, an bie bas oft auftretenbe podjroajfer nid)t fyerankam, frudjtbaren fldterboben. ©benfo roaren in bem O alb e Jagbtoilb unb im oorbeifliejgenben ©berftrome $ if^ e in Htenge 3ur R al)rung oorljanben.

tDeiter oberabtoärts fe^te fid) ber flnfieblung ein breiter, beinahe unburdjbringlidjer IDalbgürtel 3roifd)en ^o^enplo^ unb

© la^er Rei^e entgegen. Bei 3unet)menber Beoölkerung mußten fid) bie RTenfdjen roeiteres Sieblungslanb fudjen unb brangen bestjalb an ber einsig möglid)en Stelle, an bem ert)öf)ten linken

©berufer, roeiter nad) XDeften oor. 3l)re entroickelte ©edjnik

mad)te es il)nen möglid), fjerr über R atu r unb tDalb 3U fein

(32)

22

unö m it tfjrcn ß ften ftcfj einen © eg öurd) D i*id)t unö ©eftrüpp 3U batjnen. Smifdjen Ö)f)Ie unö IDeiftri^ fanöen fie offenes, fruchtbares flÄ erlanö, niĄ t mie in ©berfĄIefien £ö&, fonbern gute fchmarae ©rbe. D as locbere ©röreicfj konnte leiĄt oon Öen einfaĄen Ackergeräten bearbeitet roerben. So getjt öenn nun eine Befiebelung öer linken ffiöerfeite m ittelfäjlejiens oor fiel), öie allmählich öie heutigen Kreife Breslau, Himptfch unö einen

©eil oon 5rankenftein um faßt. Die beften unö meiften Sunöe finö um 3 oröansm ühl gemad)t tooröen; m an fpriĄt öesfjalb für öiefe 3eit oon einer Jorö an sm ü h ler Kultur. Sogar bis J a u e r unö

©logau ftie^en flnfieöler oor. (Es lafjen fi<h auch öurch ©injek funöe, meift Steinbeile, Derkehrssüge feftftellen: ©iner geht oon H atibor aus links öer (Dber entlang, 3roeigt in B reslau nach Itoröen über öie ®öer ab unö sieht fi^ über öie IDeiöe bei Ejünern nach ©rebnih, bjerrnftaöt bis in Öen Itoröoften öes ffirünberger Kreifes h ^ - ©in anöerer benutjt oon B reslau aus Öen £ au f öer ®öer auf öer linken Seite toeiter über tteum arkt, Steinau, ©logau, ©rünberg nach Koröen. 3n K eum arkt stoeigt ein 3ug nach ^ ie9ni^ 3n ab. Don ©latj her enölich kommt eine Strafte über S^ankenftein, Himptfch, jo rö a n sm ü h l nach B reslau. Derein3elte Sieölungen in Öen Kreifen ©ofel, © rottkau,

©roft=XDartenberg, ITtilitfch, ©rebnift, Striegau, Siegnift, Bun3lau, ja fogar fjopersroeröa betoeifen, öaft gans Sdhlefien öurdhftreift tooröen nutr. Die rechte ffiöerfeite roeift im allgemeinen nur Spuren oon Sieölungen unö 5 unöen auf.

©s ergeben fi<h 5 Sieölungsgruppen:

1) öie oberf<hIefif<he um £eobfd|üft, ©ofel unö Ratibor, 2) öas mittelfdhlefifche Sofjegebiet,

3) um £iegnift

4) um ©logau, öie beiöen leftten mit öem mittelfcfjlejifchen in Derbinöung,

5) öer Kreis bjoperstoeröa, oftne Derbinöung.

©troa nach ^er Rtitte öes 3. 3 cihr ^au feTtös o. ©hr. kommen

an öer (Dber henm f ©intoanöerer oon Roröen heri öie gröfter

als öie bisherigen ©imoohner Schlejiens finö unö in ihrem gansen

(33)
(34)

Bronzezeit

(35)

Körper» unö Sdjäöelbau öie ITter&male öer (Bermanen auftoetfett.

Sie befi^en ungefäfjr öiefelben rDerbjeuge unö (Berate, begraben tfjre tEoten ebenfo roie öie Süblänber ScEjlejiens, fĄniiren aber öie ©lieber nod| meljr 3ufammen unö geben in eĄt germanifdjer A n d a u u n g öie IDaffen in bas ©rab mit. fluĄ legen fie bie

©oten öfter in Sriebljöfen 3ujammen. Sie unterJĄeiben jiĄ non ber bisher in SĄIeJien fjerrfdjenben jiibliĄen K ultur ber D onau5 länber Ijauptfäctjlid} burĄ il)re ©ongefä^e. Die meiften iljrer

^enbellirüge, blum entopfartigen Bed)er=Sct)üiieln tragen Der»

3ierungen, bie m it Ijilfe einer gebrel)ten SĄ nur in ben feudjten

©on eingebrü©t roorben jinb. D aljer Reifet biejer iüngfte Hb»

Idjnitt ber Steinseit ber ber S Ą nurkeram iL Die flbbrü*e jinb melfad) aud) nur ben Sdjnureinbrüdien

nad]geal)mt. Die ©ermanen bringen in 3 al)rl)unberten langfam in Scfjlefien oor, nun auĄ bas redjte ©berufer befiebelnö.

5rieblid! leben fie neben Öen bisherigen Betool)nern unö m it biefen 3u{ammen( ja fie fdjeinen fid) enölid) m it ihnen fo ner»

mifdjt 3U haben, baf; am ©nbe ber Stein»

3eit eine uöllig einheitlid;e K ultur in

s d jn u r g e fä g Va

Sdjlefien feftsuftellen ift.

Die Bronjejeit (2 0 0 0 -7 0 0 0. ©hr.).

rOährenb ber jüngeren Steinseit m ar ben ITtenfdjen bas Kupfer fd|on bebannt. Sie gebraud)ten es aber nur 3U Sd)muÄ»

gegenftänben. I)in unb roieber jtofeen m ir mol)! auf Derfudje, es aud) 3U fljten unb Ąadten 3U uermenben; allein es roar 3U meid) unb nu^te fid; beshalb 3U fel)r ab, au^eröem mürbe öer allgemeine ffiebraud) burĄ feine fdjmere Sdjm elsbarbeit nerhinbert.

D a m ar nun mafjrenb ber mitteleuropäifd)en Steinseit fdjon in Doröerafien unb ägqpten ein neues KTetall in ©ebraud) ge»

kommen, bie Bronse. KTan fe^te bem Kupfer 3inn 3

U,

aufangs

meniger, bann bis 3U 10 prosent unb errei^te bamit, bafe es

nid)t nur härter, fonbern auĄ leiĄter fdjm e^bar mürbe. 5rüher

(36)

24

mujjte man serbroäjene Stem geräte rmtjlos wegmerfen, mafyrenb m an je^t fdjabfjaft geroorbene Bron3egegenftänbe mieber em=

fdjTnelsen unb neu ^erftellen konnte. Die bletbenben unb mit ber Reifye ber 3at)r^unberte jelbftüerjtänblic^ immer mefyr »er=

bewerten ©Urformen madjten es möglid), bie ©egenjtänbe niel leidjter unb fdjneller t)er3u|teüen, als bies bei ber langtßierigen Be=

arbeitung bes Steines m öglidjroar. Unb au^erbem konnte m an nun auct) Sadjen anfertigen, bie aus Stein nidjt gelungen toären, 3. B.

Sd)a>erter unb groffe Ringe, flllmäfjlid) tnurbe bie Bronse über ffiriedjenlanb unb U ngarn aud; in Sd)Ie|ien bekannt, unb |o gleiten feine Berootjner langfam unb unmerktidj in bas sroeite, grofee Seitalter ber Urgefd]id)te, in bie Bronseseit, hinüber. tR an kann in Sdflefien beutlid) brei große (Entroicklungsperioben unter=

fĄeiben: bie ältefte, bie ältere unb bie jüngere Bronseseit.

0 n ber älteften Bronseseit roerben unfere fdjlefifcßen Bemofjner in einen lebfjaften tfanbelsaustaufdj 30)ifd|en bem Süben ©uropas (Staken, ©rieĄenlanb, Ungarn) unb bem Uorben ge3ogen, roie Saßlreid^e 5 un^e erroeifen, bei benen m an neben einßeimifdjen

©egenftänben fremblänbifd)e ©rseugnifje finbet. Scßon roäßrenb ber jüngeren Stein3eit baßnte fid; biefer £)anbel an, allgemein unb in Blüte kam er aber erft in ber Bron3e3eit, als eben bas RTetall ein toidjtiger ©aufdjgegenftanb rourbe. Der Süben lieferte Rot)bron3e unb ©olb unb taufd)te ßauptfädjlid; Bernftein unb Pe^m erk bafür. Die bfanbelstoege, befonbers aus unb nad) bem Süboften, berührten Sdjlefien, bas fid) barum naturgem äß an bem Ijanbel beteiligen mußte.

Die ©oten mürben 3unäd)ft no<Ą meiter in ©inselgräbern in

ber bisf|erigen ffockerftellung begraben. Rber an ben ©ongefäßen

unb ©eräten erkennen mir, baß eine anbere

Seit fjereingebrodjen ift. Die baudjige 5 orm

ber ©efäße ift oerfdimunben, es kommen jeßt

ffenkelkrüge unb =töpfe m it gans niebrigem,

breitem, fd|arfkantigem Unterleibe, etmas

fjenheitopf V« einm ärts gefdjnürtem ßoßem Ijalfe unb

einem naiß außen umgelegten t}alsranbe auf. Der3ierungen

(37)

finö fo gut tuie garment öarauf. HuĄ t)enfeet= unö tjatslofe ttäpfe öerfelben finöet man. Die Beile aus B ro ^ e finö toefentlid) brauchbarer getuoröen. Die SĄneibe ift breiter unö fetjärfer, bisroeilen fjalbkreisrunö; öas Schaftenöe, öer ITacben, roirö fthmäler als öie Scfyneibe unö ha i überftefjenöe Hänöer unö an öen Seiten Ranöleiften, öam it ein D reien öes Beiles beim ©ebraud) oermieöen roirö. Sn öer BTitte ift öas Beil ftärber, um es niĄ t 3U roeit in öas ^ol3 einöringen 3U laffen.

(Es rouröe in ein Sod) öes l)öl3ernen Stieles geftedrt, oöer öer Stiel roar am ©nöe roinblig ' unö gefpalten, unö in öiefenSpaltrouröeöas Beil eingeklemmt unö öann feftgebunöen.

SahlreiĄ finö öie $unöe an Bronseringen oerfchieöenfter flrt.

Da gibt es fjals=, flrm= unö 5uferinge, öie aber alle offen finö.

R an b b eil

B r o n je r in g e

2]z

(38)

26

Sic fyaben beibe (Enben meift i»ie ®jen gebogen, in 6ie mo^I Itieten ober SĄnuren botnmen, urn fie feftjuljalien. Hnbere Hinge finb fpiralförmig gerounben. Die Spiralen finb enitoeber e to a s auseinanbergesogen ober aber fo eng aneinanbergebriidkt, bafj bas ©ansę ntandjm al roie Stulpen ausjief)t. HtanĄe ge=

funbenen Hinge fjaben ein ffietoidjt bis 3U 2 Kilogramm ; fie bürften kaum als SćEjmudt gebient Ijaben, maren oielmefjr Rol)=

bron3e, bie ber leichteren Beförberung roegen in biefe $orm ge=

goffen morben roar. 3n anberen ©eilen DeutfĄIanbs roirb bie HoIjbron3e immer in einer ftets gleichen $orm , 5er D oppelajt, in ben ü erb eh r gebracht, flu® Spiralringe aus ©olb jinb ge=

funben toorben, ebenfo 5 w 9 erringe aus Bronse unb ffiolb. Heu finb Bronsenabeln m it einem ®hr °ber einem burĄbohrten Kugelknopfe, ähnli® unfern S te fc nabeln, nur größer unb ftärker; fie finb meift krumm unb führen barum ben Hamen Säbel»

nabeln. Sie bienten 3um SufteAen ber Kleiber in ber IDeife, bafj ein 5 fl^eni ber bas ©eroanb oben 3ufammenhielt, bur® ® r ®hr 963ogen unb bie Habel am ©etoanbe befeftigt rourbe; au®

lebigli® als S®muck hatten fie ihre öerm enbung.

©in 3et®en bes Berkehrs m it bem Horben finb gefunbene perlen unb A nhänger aus Bernftein.

Sogar © hrringe aus Bronse roaren oorhanben.

Sie m aren mie bie anbern Hinge offen; ein ©nbe beftanb in einem bünnen, fpitjen fjaken unb mürbe in bas ®hrs Iäpp®en hüieüigefte&t, bas anbere nerbreiterte fi® mie ein Banb unb 3eigte an ber na® uorn geri®teten Seite D e^ierungen öur® p u n k te unb Stri®e.

Alle biefe 5uaöftüAe finb roohl aus © räbern, aber bisher no® ni® t an tDohnftätten gehoben morben, öfters aber in größeren HTengen auf einmal, fo bei ffilogau an einer Stelle 10 Bron3eä£te, 32 offene Hinge unb 2 flrm bänber, in Piltf®, Kreis H atibor, 20 Bronseäjte, 17 offene Hinge unb 7 flrmfpiralen.

H lan fpri®t bei ihnen non Depotfunben unb nimm t an, bajj Bronze»

n ab eln

(39)

if)r einjtiger (Eigentümer, in Öen meiften Süllen rooljl ein Ijünbler ober retjenber ITtetallarbeiter, jie entroeber ju Seiten ber (BefaĄr in bie (Erbe nergraben ^at, ober baf$ er fie als (Dpfergaben ben

©öttern 3um ©efĄenb madjen roollte. Die erfte flnfiĄt bürfte roof;! bie riĄtige fein. Die meiften 5urtüe finö toieöerum 3toifd}en B reslau unö öem Sobten gemadjt morben, alle anberen faft nur auf ber linften ©berfeite. Hadj ber Saljl ber Sunüe :ift an3unel^men, ba^ SĄIefien je^t in ber älteften Bron363eit

niel meniger benölbert roar als in ber jüngeren Steinseit.

3u Beginn ber sroeiten Bronseperiobe, ber älteren Bron3e=

3eit (1500- 1100), bemerbt m an 3unäd)ft nur eine roenig oer=

änberte Beftattungsroeife. Die ©oten kommen aud) in ©rüber, bie fiĄ aber oon früheren baburdj unterfdjeiben, bafj bie ©rube, bas £ager, in bas ber £eid)nam l)ineingelegt rourbe, am Boben unb an ben Seiten m it Steinplatten ober Steinen ausgelegt ift.

D arüber kam bann eine größere Steinpadm ng unb bann nod) (Erbe, fobafj Ijügel bis über 1 BTeter bjölje unb 6—7 Bteter DurĄmeffer entftanben. flls Beigabe finö bronsene tDaffen unb Sdjmuckfadjen, le^tere auĄ aus ©olb unö Bernftein, unb größere unö kleinere ©ongefäfje 3U finben.

3n oerl)ältnismä§ig kur3er Seit oeränöert fid; aber bie Be=

eröigungsroeife. DTan beftattete bie ©oten nidjt mefjr in bie

©rbe, fonbern oerbrannte fie. Diefer Braudj breitete fid) oon Horboften I?er über alle inbogermanifdjen ©inseloölker aus. ©s Jdjeint fiĄ eine oöllig neue fluffaffung in ben religiöfen An=

fd)auungen burĄgefe^t 3U Ijaben, bie roieber auf einen großen Sortfdjritt in ber geiftigen (Entroicklung ber BerooI)ner l)inbeutet.

D er ITtenfĄ Ijatte fid) oon bem ©ebanken, ba^ er nad) feinem

©obe körperlid) in ber ttäfye ber IDo^nung ober im ©rabe fort»

lebe, freigemad)t unb unterfdjieb nunm ehr oon bem Körper bie Seele, bie als etroas ffieiftiges in einem fernen 3 enfeits roeiter»

lebt, toäl)renb ber £eib oergeljt. Die S u rĄl ofo ben toieber»

kommenben, bie £ebenben quälenben ©oten roar aber bamit

nidjt befeitigt, fonbern nur in anbere Bafjnen geleitet. Um nun

ber Seele bie ©rennung oom Körper 3U erleiĄtern, rourbe biefer

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