04 NOV. 1984
Lab. v, Sch ee psbouwkunuc
ARCHIEF
Technische Hogeschool
Delft
Untersuchung Ober die Wirkung
erhohter Querstromung neben
Wehr-und Einlaufbauwerken auf das fahrende
Binnenschiff
Ein gekiirzter Beitrag zur Erarbeitung neuer Richtlinien ftir Auslegung und Betrieb
-Dr.-Ing. E. Schale
217. Mitteilung der Versuchsanstalt für Binnenschiffbau e.V.,
Duisburg
Institut an der Rheinisch-Westfalischen Technischen Hochschule Aachen
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen e.V. koln
Dr.-Ing. E. Schale
Untersuchung iiber die Wirkung
erhohter Querstromung neben
Wehr-und Einlaufbauwerken auf das fahrende
Binnenschiff
Ein gekiirzter Beitrag zur Erarbeitung neuer Richtlinien fiir Auslegung und Betrieb
-217. Mittellung der Versuchsanstalt ffir Binnenschiffbau e.V., Duisburg
Institut an der Rheinisch-Westfalischen Technischen Hochschule Aachen
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft IndustrieIler Forschungsvereinigungen e.V., KoIn
1. Einleitung
Einlaufbauwerke sind bauliche Anlagen
an oder in FlUssen und Kanalen, die meist oberhalb entnommenes Wehr-, Kraftwerks- oder Industriewasser
ge-regelt zurackfUhren. Da die
Einlaufmen-gen insbesondere von Kraftwerks- und Industriewasser, in den letzten Jahren
erheblich gestiegen sind und weitere
GroBkraftwerke hinzukommen, 1st es
von Bedeutung zu wissen, welchen Kraften das vorbeifahrende Binnen-schiff ausgesetzt ist, wenn die
Quer-geschwindigkeitskomponente
zu-nimmt und bei welchem Wert die obere Grenze liegen konnte.
Die derzeit noch gUltigen Richtlinien
wurden bereits 1936 ausgearbeitet und 1951 als Dienstanweisung far die
Was-ser- und Schiffahrtsbehorden
Ober-nommen zu einem Zeitpunkt, an dem
Schleppschiffahrt und schwach motori-sierte Selbstfahrer vorherrschten.
Diese Dienstanweisung besagt und
das war zugleich ihre Basis daB die Ein- und Auslaufgeschwindigkeiten den
Wert von 0,3 m/s nicht Liberschreiten
durfen.
Bei dem Kahlwasserbedarf eines mo-dernen Kohlekraftwerks bedeutet
die-ser Wert, daB die Entnahme- und Rack-fiihrungsbauwerke mehr als 50 m lang werden und bei derzeit in Planung be-findlichen GroBkraftwerken Langen von 100 m und mehr erreichen warden. Betrachtet man den technischen
Fort-schrift im Wasserverkehr,
insbeson-dere den hohen nautisch-technischen
Stand der heutigen Motorschiffahrt,
dann ist nicht nur die Dienstanweisung aberholt, sondern es erscheinen auch
die moglichen Risiken fur die Schiffahrt in einem ganz anderen Licht.
Im Zusammenhang mit dem Wortlaut des Themas gilt es, die Frage zu kla-ren und quantitativ zu beantworten: welche Wassermengen und
Querge-schwindigkeiten
bewirken hohere
Risiken als im heutigen
Schiffahrts-betrieb auf Stromen und FlUssen
ohne-hin durch Verkehrsdichte,
Begegnun-gen, UberholunBegegnun-gen, Querwinci, Sohlen-verwerfungen usw. gegeben und somit bekannt sind.
Es ist bekannt, daB unsere
Wasserbau-Versuchsanstalten (Berlin,
Braun-schweig, Hannover, Hamburg,
Karls-ruhe, Stuttgart, Obernach) standig mit Fragen dieser Art konfrontiert werden.
Nur geht es dort urn die konstruktive
Gestaltung der Bauwerke mit dem Ziel,
die entnommenen und
zuriickgefahr-ten Wassermengen so zu leizuriickgefahr-ten, daB der
EinfluB auf die regulare FlieBrichtung miiglichst gering bleibt.
Die dortigen experimentellen Unter-suchungen werden in ModellmaBsta-ben zwischen 1:100 und 1:25
durch-gefahrt und im unmittelbaren Querstro-mungsbereich rneist Schiffsmodelle so eingespannt, daB auf das Schiff einwir-kende Krafte quasistationar gemessen werden kannen.
Dabei bleibt stets die Frage unbeant-wortet, in welcher Weise das Schiff
dynamisch reagiert, wenn es frei durch den Ein- oder Auslaufbereich hindurch-fahrt.
Antworten auf dieSe, far die Wasser-und Schiffahrtsbehorden so wichtige
Frage, sind auch inzwischen
bekannt-gewordener auSlandischer Literatur
nicht zu entnehmen, bzw. nicht auf
die in Mitteleuropa vorherrschenden
Verkehrsverhaltnisse zu abertragen. Demzufolge hat der DVWK (Deutscher Verband fur Wasserwirtschaft und Kul-turbau e.V.) einen ArbeitsausschuB ge-grandet, der dieses Thema umfassend
bearbeiten soil.
Auch die Versuchsanstalt far
Binnen-schiffbau arbeitet in diesem AusschuB
mit und Ilea die jeweils aktuellen Ver-suchsergebnisse in die
Arbeitsmanu-skripte eingehen.
Im Spatherbst 1978 wurden erstmals
GroBversuche am
Grakraftwerk
Mannheim vom Rehbock-lnstitut der
TU-Karlsruhe ausgefLihrt [1]. Es war
er-kennbar, daB der Kurs des Schiffes
zwar von der Querstromung beeinfluBt
wird, doch schienen die Risiken klein und far den Schiffsfiihrer nahezu
be-triebsablich" zu sein.
Zugleich zeigte sich jedoch, daB die
Fahrgeschwindigkeit, der Abstand und
die Lange des Schiffes eine wesentliche Rolle spielen.
2. Versuchsprogramm
Das Versuchsprogramm der VBD
ent-wickelte sich von Fall zu Fall aus den gewonnenen Versuchsergebnissen in
Verbindung
mit dem angestrebten
Ziel dieses Vorhabens, vor allem die
Kursbeeinflussung von Schiffen durch Querstromung zu erfassen, zu
bewer-ten und im Zusammenhang mit neu zu erarbeitenden Dienstanweisungen
die notwendige Zuarbeit zu leisten.
FUr die Durchfuhrung der
Naturver-suche wurde die Rheinstrecke am
GroBkraftwerk Mannheim gewahlt. Fur die erganzenden Modellversuche sind vorgesehen worden:
em n modifizierter Nachbau des
Kraft-werkseinlaufs, wobei die
Stromungs-richtung etwa 900 zur Stromachse
verlaufen und eine
Austrittsge-schwindigkeit von umgerechnet bis
zu 3 m/s erreicht werden sollte
(MaBstab 1:16)
em n Nachbau einer FluBstaustufe mit
modifizierbarer Einwirkung der
Wehrstromung im Unterwasser auf
in die Schleuse einfahrende Schiffe (MaBstab 1:25).
In gestuften Abstanden und
Fahrge-schwindigkeiten wurden untersucht:
kleines Fahrgastschiff (FS FRITZ
HORN")
herkommliche GUtermotorschiffe GroBmotorschiffe
zweigliedrig-einspurige Schubver-bande
Quantitativ wurden dabei soweit
moglich
auf dem Schiff oder am
Modell ermittelt:
Propellerdrehzahl mit
Bestim-mung der Antriebsleistung Ruderarbeit
Kursverhalten Querversetzung
Dabei sollten auch das Verhalten und
die besondere Beanspruchung des
SchiffsfUhrers beobachtet werden.Wahrend bei den Naturversuchen
auBer FS FRITZ HORN" mit dem die Versuchsstrecke gerade erreichenden
Schiff jeweils nur eine Vorbeifahrt
durchgeftihrt werden konnte, wurden
bei den Modellversuchen Abstand und Geschwindigkeit variiert.
3. Beschreibung der Anlagen
3.1 Gro8kraftwerk Mannheim
Die Versuchsstrecke liegt im Bereich
einer auslaufenden Kriimmung
rechts-rheinisch zwischen km 416 und 417.
Der die Querstromung erzeugende
Sammelauslauf befindet sich bei km
416,525. Er durchbricht eine steinerne Boschung. Seine etwa 80°
zur.Strom-achse geneigte, rechteckige Offnung
hat etwa die MaBe: B = 34 m, h =
3 m [1]. Dank der Bereitwilligkeit der
Kraftwerksleitung, die
Kiihlwasserpum-pen wahrend der Versuchsdurchfuh-rung mit Hochstleistung zu betreiben,
traten maximal 56 m3/s aus.
Die dabei gemessene
Ouergeschwin-digkeit im Lot Ober dem BoschungsfuB
lag im Mittel bei 2,4 m/s. Der etwas
schwankende Maximalwert lag ca.
1,5 m unter der Wasseroberflache. Der
Wasserstand wahrend der
Versuchs-zeit pendelte urn den sogn. Mittelwas-serbereich.
3.2 Strom-Modell
Ein Modell dieses Uferabschnittes, je-doch mit gerader Boschung und recht-winkliger Austrittsachse, wurde spater
im MaBstab 1:16 in den groBen
Schlepp-kanal der VBD so eingebaut, daB mit
den vorhandenen Anlagen eine Strom-geschwindigkeit Vstr von 2,26 m/s und
eine Austrittsgeschwindigkeit Vo von
3 m/s erreicht werden konnte. Als Versuchsobjekte dienten:
1 Glitermotorschiff 80x9,5x 2,8 m
(LxBxT)
1 einspurig, zweigliedriger
Schub-verband 185x 11,4x 2,8 m
3.3 FluB-Modell
Hier wurde das Unterwasser einer
Stau-stufe mit Wehroffnung und
Schiffahrt-schleuse im MaBstab 1:25 nachgebaut.
Dabei sind die Trennwande zwischen Wehr und Schleuse enffallen, so daB
der Abstrom des Wehres in die Schiff-fahrtsrinne reichte. Dartiber hinaus wurde der AbfluB durch versetzbare
Leitwerke noch so gerichtet, daB er
be-wuBt sogar verstarkt in die Schleuse
einfahrende Schiffe traf. Als Versuchsobjekte dienten:
1 GroBmotorschiff 105x 11 xZ8 m
1 einspurig, zweigliedriger
Schub-verband 185x 11,4x2,8 m
4. Versuchsvorbereitung
Fur die Naturversuche wurde em n
Krei-selgerat Mit Regelelektronik gebaut,
das folgende Komponenten und deren Verlauf analog ausgeben kann:
Kurswinkel [o]
Drehgeschwindigkeit w [o/s]
(auch I/)
Trimmwinkel 0 [min]
Krangungswinkel 0 [o]
Damit konnten die Bewegungskompo-nenten der Schiffe bei freier Fahrt auf-genommen und registriert werden. Getrennt aufgenommen wurden
Geschwindigkeitsverlauf Ruderwinkel
Die Messung der
Wassergeschwindig-keiten erfolgte von Fall zu Fall mit FS FRFTZ HORN", dem
VBD-Versuchs-schiff, mittels der an Bord befindlichen
Gerate. Der Verlauf der
Ortsverande-rungen wurde nach der Radarphasen-bildmethode erarbeitet.
Fur die DurchfUhrung der Modellver-suche wurden die hausintemen
Kraft-meBanlagen sowie bei frei gesteuerter Fahrt die dazu hergerichtete Telemetrie
eingesetzt. Siehe hierzu auch Lit. [2] und [3].
5. Versuchsdurchfiihrung
und Ergebnisse
Fur die VersuchsdurchfUhrung standen zur Verfugung:
das schon mehrfach erwahnte
insti-tutseigene Forschungsschiff FRITZ
HORN" mit semen MeB- und Funk-anlagen einschlieBlich der Neuanfer-tigungen
die Schlepptankanlagen und der
Schleppwagen, ebenfalls einschlieB-lich aller MeBanlagen und derDaten-verarbeitu ng
C) Werkstatten und Fachpersonal,
opti-sche Spezialgerate fiir die
Bildaus-wertung.
Somit war es moglich, das
umfang-reiche Versuchsprogramm bei jedem
Einsatz zUgig abzuwickeln und brauch-bare Ergebnisse zu erlangen.
5.1 Versuche am GroBkraftwerk Mannheim
Da es weder dielinanziellen Richtlinien
der dieses Vorhaben fiihrenden
Insti-tution (AlF) noch der Haushalt der VBD erlaubten, ausgewahlte Schiffe zu
char-tern, konnten nur diejenigen Schiffe oder Verbande fiir die geplanten
Mes-sungen herangezogen werden, die
zu-fallig die Rheinstrecke am
GroBkraft-werk befuhren und deren Schiffsfiihrer bereit waren, den erorterten Vorstellun-gen der Versuchsleitung zu folVorstellun-gen.
Urn einen ersten Eindruek ilber die
Stromungssituationen am
Kraftwerks-ufer zu gewinnen, wurde die ca. 500 m
lange Strecke mit FS FRITZ HORN"
mehrfach in beiden Richtungen befah-ren. Spi.irbar war bei Fahrt in Ufemahe
am Kursverhalten des Schiffes nicht
nur der Querstrom am Auslauf, sondern
auch eine gewisse Gegenwirkung am Einlauf, dort wo etwa 20 m3/Sekunde
dem Rhein entnommen wurden.
Die sich daran anschlieBenden
fahrten, bei denen der Schiffsfiihrer ver-suchen sollte, den Kurs konstant zu hal-ten und die mehrfach im Abstand
zwi-schen ca. 20 m und 40 m ausgefiihrt
wurden, lieferten reproduziert nach
der Radarphasenbild-Technik sehr
eindeutige Ergebnisse. Bild 1 zeigt die Vorbeifahrsituation bei einer Bergfahrt; Bild 2 bei einer Talfahrt, wobei der An-steuerungsabstand ca. 20 m betrug!
Bei diesem relativ kleinen Schiff er-kennt man besonders die
Wechsel-wirkungen und Abhangigkeiten:
die KuhlwasserausfluBmenge wird
der AbfluBmenge des Stromes
zuge-fiihrt,
infolge dessen erhoht sich
Ortlich unterhalb des Ausflusses die Stromgeschwindigkeit
die zunachst quer zur Stromachse verlaufende AusfluBrichtung biegt nach Unterstrom ab und bleibt in-nerhalb eines Uferbereichs mit ca. 40 m Breite, d. h. in groBerem
Ab-stand 1st die VVirkung des Querstro-mes experimentell nicht mehr nach-weisbar
vom Schiff her gesehen tritt bei
An-steuerung des AusfluBstrahls eine Geschwindigkeitsverzogerung und
eine Querversetzung emn
Geschwindigkeitsverminderung und Querversetzung andern sich mit dem Abstand
Betrag und Richtung der
beein-flussenden Krafte andem sich zu-gleich auch mit der
Fahrgeschwin-digkeit des Schiffes
damit andert sich auch die Beein-flussung des Schiffes hinsichtlich
seiner Fahrtrichtung: bergwarts
zeit-lich lang anhaltende Wirkung,
tal--Warts Kurzzeitwirkung
aus der Sicht des SchiffsfOhrers
ahnelt die Beeinflussung durch
Querstrom und semen Besonderhei-ten sehr den Passiervorgangen, d. h. wenn sich Schiffe iiberholen oder be-gegnen
Bergfahrt Oberholung
Talfahrt Begegnung
Die Fortsetzung der Messungen mit
GUterschiffen unterschiedlicher Grol3e
bis
hin zum Gro8motorschiff und
Schubverband zeigten im Ergebnis diegleichen Verhaltensweisen wie das
kleine Schiff, jedoch mit dem sehr we-sentlichen Unterschied, daB die Quer-versatzamplituden wesentlich geringer
waren bzw. vom Schiffsfiihrer kaum
wahrgenommen wurden.
Die Bilder 3, 4 und 5 leigeh
aus-schnittsweise das Kursverhalten dreier,
in der GroBe unterschiedlicher
Ein-heiten.
Wahrend zweier Me8reihen war es un-vermeidlich, bei km 416,35 Reparatur-arbeiten an den Einlaufen 1 +2 mittels Taucherschiff hinzunehmen. Dies
be-einfluBte die Messungen am Auslauf
kaum und lieB zugleich erkennen, da8 die Schiffe auch solche
Passiersituatio-nen trotz Querstromung beherrschen
(siehe Bild 6).
Obwohl die Ansteuerung des Uferbe-reiches hart an der Grenze der
Fahr-rinne vorgegeben war, die Auslaufmenge
52 m3/s betrug, der Kurs weitgehend
konstant blieb, betrug-der Querversatz im Hochstfall eine Schiffsbreite.
Nach all diesen Versuchsfahrten ist
festzustellen:
die Verhaltenstendenz entspricht derjenigen des FS FRITZ HORN"
die VVirkung der auBeren
!Crete-- beeinflussung nimmt mit
zunehmen-der Verdrangung ab
Kurs- und Manovrierverhaiten, d. h. die Reaktion auf Ruderbewegungen, bleibt unverandert.
Die Schiffsfiihrer bringen zum
Aus-druck, daB sie der Querstromung bisher keine Beachtung geschenkt haben. Alle
Schiffe verhalten sich betriebsublich". Die Talfahrt bleibt völlig unberUhrt.
5.2 Versuche im Strom-Modell
Wie unter 3.2 schon beschrieben, wurde
em n gerader Uferabschnitt ahnlicher Gestalt wie am Gro8kraftwerk in den
Schlepptank eingebaut und so positio-niert, daB einerseits genUgend Wasser
vom Hauptstrom abgezweigt und an
ge-eigneter Stelle als Querstrom wieder
eingeleitet werden konnte, andererseits
vom Schleppwagen aus 3
Versuchs-arten durchzufiihren waren:
frei gesteuerte Fahrt bei konstantem
Kurs
frei gesteuerte Fahrt auf moglichst
konstanter Fahrbahn
gefesselte Fahrt mit Quer- und
Langs-kraftmessungen.
Bild 7 zeigt das Boschungsprofil mit
Leiteinrichtung und
Austrittsgestal-tung. Die folgenden Fotos ermoglichen
einen Einblick in die gefesselten und
frei gesteuerten MeBfahrten.
Weitere Vorgaben waren fiir beide Mo-delle (GMS, Typ Johann Welker und SV
bestehend aus Standard-Schubboot
und 2 Leichter): Wassertiefe h = 4,0 m Tiefgang T = 2,8 m Antriebsleistung PB = 90-95% PBmax Stromgeschwindigkeit Vstr = 7,2 km/h Querstriimung Vom 3 m/s
ferner der Ansteuerungsabstand vom
BoschungsfuB: 12, 24 und 36 m 1,2
und 3 Schiffsbreiten.
Bei frei gesteuerten Modellversuchen
muB stets zuvor em n gewisses
Trainings-programm absolviert werden. Das war in diesem Fall deshalb besonders
not-wendig, well die Wassergeschwindig-keiten bei den vorgegebenen
Abstan-den weit Ober Abstan-den spater angestrebten Zulassungswerten lagen. Erst danach 1st dann jeder einzelne Versuch 5mal gefahren, registriert und nach Mittelung der Fahrbahnen zeichnerisch und
grafisch dargestellt worden.
AuBer den Angaben der Konstanten
sind in den Grafiken jeweils gegeniker-gestellt:
oben Fahrbahn und
Parallelver-satz, well der Kurswinkel
eben-falls konstant bleiben sollte
unten Fahrbahn,
Anstellung und
Querversatz, well der Abstand
konstant gehalten werden sollte. Fur beide Falle 1st aufgefiihrt, die mitt-lere Fahrgeschwindigkeit des Schiffes
(des Schubverbands) und die
spezi-fische FahrlDahnbreite, bezogen auf die Schiffsbreite.
Vs = SchiffsgeschWindigkeit
(auch V =
Geschwindigkeit
durch das VVasser) [km/h]
I3F = Fahrbahnbreite [m]
Bs = Schiffsbreite Erril
Beispiele: Gthermotorschiff: Bild 8;
Schubverband: Bild 9. Den Verlauf der
spezifischen Fahrbahnbreite
Quer-versatz in
Abhangigkeit vom
Ufer-abstand zeigt Bild 10.
(Die dritte Versuchsreihe gefesselte
Fahrt wird im Abschnitt 6 erlautert.)
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Abb. 16 Loge der Messglieder
Gutermotorschiff
Beeinflussung vorbeifahrender Schiffe am Einleitungsbauwerk
4 h . 4,00 m; T . 2,80 m; Va . 2,36 m/s; Vstr.= 2,26 m/s
Abstand.sur Baschung von Bordwand des Schiffes 24 m -CX .22 .6.22 ".2 :Mr...! 24.2 °,, .1111.,...11.111%.',/.Va I .6,_ ..,'.."-ii---..6--'..--4.a ...4.1.-7.-t..,,4 1-:// X/LS ...y. T F h Y/LS V = 12,448 km/h = 0.552 0.387 durch V .= 13,891 km/h = 0.615 0.387 Wasser v . 15,334 km/h = 0.680 0.387 .''' 4 7 ,0Z4," 7-1
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0,3
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5.3 Versuche im RuB-Modell
VVie
unter 3.3 schon beschrieben,
wurde das Unterwasser einer Staustufe,
wie sie an Main und Mosel zu finden
sind ohne Bezugnahme auf einen be-stimmten Ort im MaBstab 1:25 in die Tankanlage unter Ausnutzung der Ma-ntivrierteichflache eingebaut. Die mitt-lere Offnung des Wehres ist so
bemes-sen worden, daB die AbfluBmenge nach
Durchlaufen des Tosbeckens zu zwei
konstanten FlieBgeschwindigkeiten
fuhrte. AuBerdem wurde jeweils fur die
2. und 3. Versuchsreihe mittels einer variablen Leiteinrichtung das abflie-Bende Wasser so beeinfluBt, daB es
mehr oder weniger direkt in die zur
Schleuse fiihrende Fahrrinne (tangen-tial) einschnitt.Auch hier waren das GUtermotorschiff und der einspurig, zweigliedrige
Stan-dard-Schubverband wieder die
Ver-suchsobjekte.
Beispiele: GOtermotorschiff: BiId 11;
Schubverband: Bild 12.
In gewisser Analogie zum
vorhergehen-den Abschnitt 1st die sich ergebende
spezifische Fahrbahnbreite (BF/Bs) in
Bild 13 Ober die Winkelstellung des
Leit-werks aufgetragen worden. Die
Ten-denz 1st deutlich erkennbar, allerdings
S
%/I S
Abb. 18
springen einige MeBwerte, weil das
spa-ter noch zu erorspa-ternde instationare Ver-halten des Wehrabstromes EinfluB auf
das Kursverhalten des Schiffes, ins-besondere des langen
Schubverban-des nimmt.
6. Versuchsauswertung
Die durchgefuhrten und beschriebenen Natur- und Modellversuche orientierten
sich an in der Praxis vorkommenden
Fallen, allerdings waren die Vorgaben, wie Menge, Geschwindigkeit und
Rich-tung mit GroBenordnungen behaftet,
die Uber des betriebsiibliche MaB
hin-ausgingen.
Im Mittelpunkt stand das Schiff und
sein Kursverhalten, wenn es
Strek-kenabschnitte befahrt, innerhalb dererdurch Wasserentnahme- oder
-ruck-gabebauwerke die in der Regel oxiale AnstrOmrichtung gestort wird. Urn die
Wirkung der
Storung darzustellen, wurde em n ortsfestesKoordinaten-system gewahlt. Von dieser Regel 1st lediglich bei den Modellversuchen unter
5.2 abgewichen worden. Dort 1st bei der
3. Versuchsreihe das
Koordinaten-system schiffsfest und sein Mittelpunkt
liegt auch mittschiffs im Hauptspant.
Die dabei vorn und achtern gemesse-nen Querkrafte wurden jedoch wieder
NOMENTENBENEFTE Cr, BEI DUI:CHOW
DUREN OlIERSTROMUNG IN ABHANGIGKEIT VON
*STAND ZUB BOSCHUNG UND GESCHWINDIGKEll
02 0,1 10 Abb. 19 Abstand xur 130shung 4,12 m 0 24 m 804ermcmorschlff 836 m 0 12, m schubverhand 36 m 14 15 CULerm04044.111, e IkmAl
auf die Achse der Querstromung be-zogen, die vom Uferbauwerk her das
Schiff beeinfluBt.
Die Versuche und das Bezugssystem
wurden deshalb so gelegt, well daraus
die Dynamik des Passiervorganges
sichtbar 1st; denn es ist mit Sicherheit anzunehmen, daB die quasistationaren Betrachtungsweisen, wie sie den bishe-rigen Darstellungen in den Berichtsan-lagen, vor allem aber auch in der
Litera-tur [4], [5] zugrunde liegen, nicht
aus-reichen konnen.
Je nach Art des jeweiligen Versuches
und der vorgegebenen Konstanten sind der Ouerversatz oder der Anstellwinkel also die Kurebeeinflussung
quanti-tativ nachgewiesen worden.
Berner-kenswert 1st jedoch, da13._sich dies bei
freier Navigation der Schiffe sowohl im
Modell- wie auch in GroBausfUhrung,
selbst bei relativ hoher Querstromung, im betriebsUblichen Rahmen hielt, d.h. die Schiffe bequem beherrschbar
blie-ben.
Die Ursachen hierfiir werden in den
hydrodynamischen Verhaltnissen
er-kennbar und sollen hier in eller KUrze
erortert werden:
Das fahrende Schiff erzeugt urn sich
herum em n eigenes Strom ungs- und
Druckfeld. AuBerlich sichtbar wird
dies durch die Verformung der Was-seroberflache, die sich aus der
loka-len Storung und den freien
Ober-flachenwellen zusammensetzt [6].
Daraus folgt, daB sich urn das Schiff herum em n Energiefeld aufbaut und dieses sich bei Konstant eller
Rand-parameter stationar mit dem Schiff mitbewegt. Nach dem
Flachenver-lauf auf Niveaulinien und deren
Diffe-renzierung zu urteilen nimmt das
Energiefeld betrachtliche AusmaBean. Abb. 14
Dieses schiffsfeste Energiefeld tan-giert oder durchschneidet inunmehr die Ganglinien des
Querstromungs-feldes am Auslauf, das seinerseits eigenstandig 1st, ganz gleich ob in ruhendem oder selbststromendem Gewasser. Abb. 15
6 Zeitschrift fur Binnenschiffahn und Wasserstraen Nr. 1/84
Beeinflussung vorbeifahrender.Schiffe am Einleitungsbauwerk
h . 4,00 m; T = 2,80 m; Vo 2,36 YStr. 2,26 m/s
Abstand cur Baschung von Bordwand des Schiffes 24 m Fah y/LS !
durch V 11,736 km/h . 0.521 0.211 I
Da sich die Stromungsfelder durchdrin-gen, stehen zunachst die inneren Krafte in Wechselwirkung ehe das Schiff
un-mittelbar beeinfluBt wird. Das Schiff selbst ist als groBe Masse trage. Es
reagiert zeitlich versetzt und erst dann, wenn das eigene Energiefeld praktisch
auf der dem Auslauf zugewandten
Seite zerstort ist. Die Messungen undBeobachtungen haben gezeigt, daB dies erst der Fall ist, wenn die
Quer-stromungsachse den vorderen Viertel-punkt der Lange erreicht hat. Nun liegt
aber der taktische Drehpunkt des
Schiffes im vorderen Drittelpunkt, so dap die praktisch notwendige
Anstel-lung des Schiffes gegen die
Querstro-mung (Querkraft) schon mit geringer Veranderung des Ruderwinkels mog-lich ist. Erst wenn die gesamte Breite
des Querstromungsfeldes die Mitte des Schiffskorpers trifft, erreichen die Strii-mu ngskrafte ihre maximale Wirkung. Urn quantitative Angaben Ober die auf den Schiffskorper in Langs- und Quer-richtung wirkenden }Crete zu erhalten, wurde das Modell unter dem
Schlepp-wagen Uber MeBglieder fest einge-spannt und bei Konstanthaltung aller
Randbedingungen, jedoch in gestuften
Variationen von Abstand und
Ge-schwindigkeit, diese Krafte gemessen. Danach folgt zwecks allgemeingUltigerVerwertung der MeBergebnisse die
Urn-rechnung in dimensionslose GroBen, sogn. Beiwerte nach vorgegebenem
Rechenprogramm.
FUr die Auswertung der sich zeitlich
standig verandernden MeBwerte ob
mit Visicorder registriert oder auf
Plat-ten abgelegt hat die VBD em n
Pro-grammpaket, bestehend aus 4 anwen-dungsorientierten Einzelprogrammen, entwickelt:
Programm I:
Darstellung der MeBamplitude in
mm-Schrieb Fm vorher
festzulegen-den Koordinatensystem (bezogen
auf die Zeitachse) Programm II:
Umrechnen in MaBgroBen sowie
Skalieren und Sortieren der
MeB-schleifen" nach einem frei wahlbaren
SchlUssel
Programm III:
Berechnung von Beiwerten oder
Urn-rechnung auf die GroBausfUhrung
Programm IV:
Zeichenprogramm zur Darstellung
der Ergebnisse in Diagrammform
Da die MeBwerte wahrend der Erfas-sung bereits sorbed und bewertet auf Platte abgelegt waren, kam Pill und
P IV zur Anwendung.
Zeitschrift fur Binnenschiffahrt und WasserstraBen Nr: 1/84
Fx Cx = 02 (VG + Ystr)2 ' L T Fyv FYH
Cr.,
co/2 (Vs V5tr)2 'L T (Fyv hv FyH hh) CN go/2 (Vs + Vsh.)2L2 T
bei ,,Johann Welker" hv = hh= a/2
bei Schubverband
h=..+!
2 2
a Ls
hh
2--Die Bezeichnungen und Zuordnungen sind Bild 16 zu entnehmen:
Urn AllgemeingUltigkeit zu sichern,
wurden die veranderlichen GroBen in dimensionslose Beiwerte
umgewan-delt.
Wahrend Cx als Langskraftbeiwert der
Widerstandsanderung infolge vermin-derter oder erhohter axialer
Anstro-mungsgeschwindigkeit entspricht, wird der QuerstromungseinfluB am Verlauf Cy sehr deutlich sichtbar.
Besonders interessantist ,jedoch der
Verlauf der Momentbeiwerte -CN. Die
das Schiff Lim die Hochachse verdre-henden Momente sind relativ niedrig
und schwanken urn Null. Dies ist auch
der Grund dafür, daB bei auf gerader
Bahn fahrenden Schiffen die Einhaltung
des Kurses problemlos moglich 1st es Uberwiegen die Tragheitskrafte. Alle Kurven haben auBerdem noch die
einer vorstellbaren Grundkurve
lagerten Schwankungen bzw. Schwin-gungen gemeinsam. Die Ursache deur
durfte im instationaren Verhalten der
sich durchdringenden Stromungen
(Querstrom vom Auslauf, Langsstrom
am Ufer des Flusses) zu finden sein. Es gibt darin keine stetigen
Druckver-laufe, infolgedessen auch keinen steti-gen Kraftverlauf auf das Schiff wirkend.
Die kurzzeitig wirkenden Querkrafte, die im Sonderfall zur Querversetzung
des Schiffes fiThren, werden durch An-stellung so kompensiert, wie
beispiels-weise bei Fahrt durch eine
vorgege-bene Fahrbahnkriimmung. Dabei wirkt
ja die Fliehkraft in gleicher Richtung wie die Querstromung; siehe hierzu
Lit. [7]. Bild 17 (GUtermotorschiff) und
Bild 18 (Schubverband) zeigen Bei-spiele der Beiwert- und damit
Krafte-verlaufe. Auch die relativ groBe Masse" und die Lange der Schiffe wirken
kurs-stabilisierend, wie Bild 19 erkennen
laBt.
(Langskraftbeiwert)
(Querkraftbeiwert)
(Momentenbeiwert)
a = Mel3gliederabstand
Dort wurden die Momentenbeiwerte CN aus Anlg. 59-64 als Parameter darge-stellt. Das instationare Krafteverhalten
zeigte sich schon bei de Ubertragung
der cd-Kurven in die Anlagen 3, 4, 11, 13, 15, 17, 19 und 21 mit Hochstwerten von 20°/min. Auch da sind die Schwan-kungen bereits nachgewiesen worden. Dieser Wert von 20°/min stellt zugleich
aber auch em n Kriterium fur die Be-herrschbarkeit des
Querstromungs-flusses dar, denn cd-Werte dieser Gra-Benominung werden von GUtermotor-schiffen bereits mit Ruderwinkeln
zwi-schen 10° und 15° erreicht. Man 1st schiffsseitig also in der Lage, Wirkun-gen der untersuchten Art mit geringer Ruderbewegung und daraus
resultie-render Anstellung des Schiffes aus,zu;
gleichen. Dies ist auch die Erklartling
daB keiner der befragten
Schiffs-fiihrer die Vorbeifahrt am Kraftwerks-auslauf Mannheim als ungewohnlich
angesehen hat.
7. Zusammenfassung
Industrieanlagen ah schiffbaren
Ge-wassern, insbesondere Kraftwerke an FlUssen und Stromen, mussen groBe
Mengen Wasser entnehmen und zu-nickgeben. Dies geschieht durch
Ein-und Auslaufe nach neuer
wasserbau-licher Bezeichnung Einleitungs- und
RUckgabebauwerken. Da die Mengen
groB sind und ggf. welter steigen, wurde
die Frage nach der Beeinflussung der Schiffahrt experimentell behandelt, denn bisherige gesetzliche Bestimmun-gen sind seit mindestens 2 Jahrzehnten
Uberholt.
Die nach vorgegebenem Plan
durchge-fUhrten Messungen in
Natur- und
ModellgroBe das Schiff in den Mittel-punkt stellend mit praktischen
Bei-spielen von Strom, Fluf3 und Stillwasser
lieBen die Problematik erkennen und zugleich Beweise fOr Grenzwerte
er-bringen, die dem Gesetzgeber zwecks
Anderung bestehender. Vorschriften
zur Kenntnis gebracht 'werden sollen.
Dies geschieht Uber einen
Arbeits-ausschuB des Deutschen Vereins fiir
Wasserwirtschaft und Kulturbau, in
dem der Berichterstatter mitarbeitete.
Die gewonnenen Versuchsergebnisse konnten aus PlatzgrUnden nur stark ge-kiirzt abgedruckt Werden. Der
bericht bzw. auch einzelne
Original-diagramme k6nnen von der Versuchs-anstalt fur Binnenschiffbau e.V.,
Duis-burg, OststraBe 77, gegen Erstattung
der Selbstkosten bezogen werden.
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