• Nie Znaleziono Wyników

Glückauf, Jg. 61, No. 34

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Glückauf, Jg. 61, No. 34"

Copied!
28
0
0

Pełen tekst

(1)

GLÜCKAUF

Berg- und H üttenm ännische Zeitschrift

Nr. 34 22. August 1925 61. Jahrg.,

Die Fahrtregler und die Bremsen der Fördermaschinen

im Rahmen der von der Preußischen Seilfahrtkommission aufgestellten Leitsätze.

Von Ingenieur Dr. H. H o f f m a n n , Lehrer an der Bergschuie zu Bochum.

(S c hluß.) W e i t e r e L e i t s ä t z e z u r S i c h e r u n g d e s F ö r d e r ­

m a s c h i n e n b e t r i e b e s .

Außer den v o rste h e n d a n g e f ü h r te n u n d erö rterten Leitsätzen gilt fü r die S ich eru n g des F ö rd e r m a s c h in e n ­ betriebeis; noch eine A nzahl a n d e re r B estim m ungen.

Fahrtregler w erd en e rst g e f o rd e rt, w e n n die S e ilfa h rt­

geschwindigkeit 6 m /sek ü bersteigt. Dies bed eu te t insofern keine Ä nderung, als h ö h e re Se ilfah rtg e- schwindigkeiten auch f r ü h e r n u r g e n e h m ig t w u rd en , wenn die F ö rd e rm a sc h in e m it F a h r tr e g le r a u s g e rü s te t war. Neu ist nur, daß die F a h r t r e g l e r den in den Leitsätzen e n thaltene n B e d in g u n g en g e n ü g e n m üssen.

Maschinen mit einer S e ilfa h rtg e sc h w in d ig k e it von mehr als 4 m /sek sollen se lb stsc h re ib e n d e G e sc h w in ­ digkeitsmesser haben.

Außer den die F a h r t r e g l e r u n d F ö rd e rm a sc h in e n betreffenden B a uvorschrifte n ist eine neue, se h r w ic h ­ tige Ü berw achungsvorschrift v o rg eseh en , nach der die Fördermaschinen jä h rlic h , die F a h r tr e g le r h a l b j ä h r ­ lich durch einen S a c h v e rstä n d ig e n zu p rü fen sind1.

Die G e s c h w i n d i g k e i t s r e g l e r d e r F a h r t r e g l e r . Überwiegend w e rd e n F l i e h k r a f t r e g l e r v e r­

wendet, die sehr einfach g e b a u t sind u n d k e in e r Wartung bedürfen. Da die bei F ö r d e rm a s c h in e n a n ­ gewandten Regler in n e r h a lb w eiter G e sc h w in d ig k e its­

grenzen w irken m üssen, w eichen sie in d er B auart von den n orm alen K r a ftm a sc h in e n re g lern d u rc h a u s ab. Die H u b d re h z a h llin ie des F ö rd e rm a s c h in e n re g le rs soll sich einer von N ull an ste ig e n d e n G e ra d e n n äh e rn , und der M uffen d ru ck soll auch bei niedrigen G e ­ schw indigkeiten h in reich en d g ro ß sein. D urch den dritten Leitsatz sind die A n f o rd e r u n g e n an den G e s c h w in d ig k e its r e g le r v e rs c h ä rft w o rd e n , da d e r F a h r t r e g i e r a u c h bei L a s tf ö r d e r u n g v e rh in d e r n soll, daß die H ängebank mit einer g r o ß e m G e sch w in d ig k eit als 3 m/sek d u r c h f a h r e n w ird. D as b edeutet, daß der Regler bei ein e r F ö rd e rg e s c h w in d ig k e it von 2 m/sek ausschlagen m uß, u n d zw ar bis 3 m /sek so weit, daß der F a h rtre g le r, w e n n d e r F ö r d e r k o r b m it 3 m/sek ü b e rg etrieb e n w ird, bereits die Brem se mit mäßiger Kraft a u f g e le g t hat. W ie m an den F a h r t ­ regler erprobt, ist bei E r ö r t e r u n g des dritten Leit­

satzes d a rg eleg t w o rd e n .

! vgl. Glückauf 1925, S . 38,

Je h ö h e r die E n d g e sc h w in d ig k e it ist, d e s t o 's c h w i e ­ rig e r w ird die A u fg a b e d e s F lie h k r a f tr e g le r s . Es ist schw erer, die G e sch w in d ig k eit zwischen 2 und 20 m /se k zu reg e ln als z. B. zw ischen 2 u n d 16 m /sek.

Viele d e r v o rh a n d e n e n F lie h k r a f tr e g le r w e rd e n den d urc h den d ritte n Leitsatz v e rsc h ä rfte n A n sp rü c h e n nicht g e n ü g e n . M an k an n a b e r alle v o r h a n d e n e n B au a rte n e rheblic h v e rb e sse rn u n d den n euen F o r d e ­ ru n g e n anpassen. D abei k o m m t es d a r a u f an, die S ch w u n g m a sse n h erau szu rü ck e n u n d den R e g le r d a ­ d urc h zu befä higen, in n e rh a lb w e ite re r G re n z e n zu w irken. Abb. 6 ste llt einen n e u e rn R e g le r m it w eit

j

R;r-2:1 P federkraß Z fliehkreß b Hebe/arm der

Federkraft b Hebelarm der

Fliehkraft

Abb. 6. Fliehkraftregler für Fördermaschinen.

h e ra u sg e rü c k te n S c h w u n g m a sse n dar, d e r m it 2, 3 o d e r 4 S c h w u n g k ö rp e r n a u s f ü h r b a r ist. D a die S c h w u n g k ö rp e r n u r e i n G e le n k h aben u n d auf d e r W ä lz b a h n m a th e m a tis c h g e n a u ab ro llen , ist die R e ib u n g s e h r g erin g . Bei n ied rig en D re h z a h le n g re ift die F lie h k r a f t an g ro ß e m , die F e d e r b e la s tu n g an kleinerm Hebelarme a n ; bei hohen Drehzahlen ist es u m g e k e h rt. D er d a rg e ste llte , mit 3 S c h w u n g k ö rp e rn v e rse h en e R e g le r h a t 5 1 0 m m D u r c h m e s s e r u n d 7 5 m m H u b , seine K ra ft s te ig t von 22 a u f 300 kg.

Die n e b e n d e n F lie h k r a f tr e g le r n v e rw e n d e te n D u r c h f l u ß r e g i e r sind nicht so einfach w ie die F lie h k r a f tr e g le r , eignen sich a b er g u t f ü r die R e g lu n g in n e rh a lb w e ite r G e sc h w in d ig k e itsg re n z e n . A bb. 7 v e ra n sc h a u lic h t d a s W e s e n d e r D u rc h flu ß re g lu n g , ln einem m it Öl g e fü llte n Z y lin d e r w ird d e r K o lb e n a von d e r F ö rd e r m a s c h in e j e nach d e r F a h r tr ic h tu n g von oben nach u n te n o d e r von u n te n

(2)

1046 G l ü c k a u f Nr. 34

nach oben bewegt; hier­

bei drückt er das Öl durch den Drosselspalt b von der einen z u r ä n ­ dern Zylinderseite. Der

Durchflußquerschnitt wird durch den Schieber

c, den die Kurvenscheibe

d bewegt, entsprechend der Geschwindigkeit des Förderkorbes im Schacht bei jedem Förderzuge zuerst vergrößert, dann gleich g roß gehalten und schließlich wieder ver- Abb. 7. Schema der Durchfluß- kleinert. D er unter dem

reglung. Verdrängerkolben a ent­

stehende Über- oder Unterdrück wirkt auf den der Reglung dienenden kleinen Kolben e, der durch die vorgespannte Feder / belastet ist.

Der Reglerkolben schlägt je nach der Fahrtrichtung aus d e r g ezeichneten M itte lla g e nach oben o d e r u n te n aus, w e n n die F ö r d e rm a s c h in e sch n eller läuft, als dem ih r du rch die V o rs p a n n u n g d er F e d e r / u n d d urch die F o rm d e r Kurve d g e g e b e n e n B e w e g u n g sg e se tz entspricht. Da, d e r R e g le rk o lb e n bei d e r einen F a h r t ­ ric h tu n g n ach oben, bei d e r ä n d e rn nach un ten a u s ­ schlägt, b ra u c h t d er F a h r t r e g l e r nicht ein g esc h alte t zu w e rd en . D er A u ss c h la g des R e g le rk o lb e n s w ird u n m itte lb a r o d e r m itte lb a r zur V e rste llu n g des S te u e r­

hebels u n d d e r Brem se benutzt.

D a m it d e r D u rc h f lu ß r e g le r g e g e n E n d e des F ö r ­ d e rz u g e s g e n a u w irkt, m uß die se h r w ichtige Be­

d in g u n g e rfü llt sein, d a ß der Ö lstro m im V e rh ältn is zu r Ö lm enge, die d e r r e g e ln d e Kolben bei seinem A u ss c h la g v erb rau ch t, g ro ß ist. S o n st e rla h m t der h y d ra u lisc h e R e g le r g e g e n E n d e d er F a h rt. Bei m itte lb a re r W irk u n g , bei w e lc h e r d er r e g e ln d e Kolben erh eb lich kleiner sein k an n als bei u n m itte lb a re r, w ir k t d er D u r c h f lu ß r e g le r g e n a u e r o d e r b r a u c h t w e n ig e r Öl u m zuw älze n. E s ist d a f ü r zu so rg e n , daß d e r D u r c h f lu ß r e g le r g e n ü g e n d Öl en th ält, und daß d a s E rsatzöl m it dem v o rh a n d e n e n ü b ere in stim m t.

B e i s p i e l e a u s g e f ü h r t e r F a h r t r e g l e r . W ie schon e in g a n g s e r w ä h n t w u rd e, hat d e r F a h r tr e g le r b a u eine a u ß e r g e w ö h n lic h e V ielg esta ltig ­ keit zu verzeichnen, a u f die hier im einzelnen nicht ein g e g a n g e n w e rd e n kann. Die n a c h s te h e n d kurz b e ­ sch rieb en en F a h r t r e g l e r w irke n säm tlich statisch, e n t­

sp rech e n ab e r n u r zum Teil den n eu en V orschriften.

Abb. 8 g ib t den von d e r P r in z - R u d o lp h - H ü tte in Dülm en gebauten altern Fahrtregler von K o c h wieder, d e r sich d u rc h g r o ß e E in fa c h h e it auszeichnet. D er G e ­ sc h w in d ig k e itsre g le r w irk t u n m itte lb a r o h n e H ilf s ­ zy linder au f S te u e ru n g u n d Bremse, v e rste llt a b er n u r d u rc h K ulissen die Schieber der D a m p fs te u e ru n g u n d d es B rem szylinders, w ä h r e n d S teu erh eb el u n d B rem sh e b el nicht m itb e w e g t w e rd e n . D er F a h r t ­ r e g le r se lb st g ib t keinen G e g e n d a m p f, u n d w en n der G e s c h w in d ig k e itsre g le r h o ch steh t, kann auch der

Abb. 8. Älterer Fahrtregler von Koch (Prinz-Rudolph-Hütte) in zwei Stellungen..

M a s c h in e n fü h re r G e g e n d a m p f n u r m it k leinste r Fül­

lu n g geben. ' Das b e r u h t d a ra u f, daß die umkehrende M aschine den F a h r tr e g le r nicht u m sch altet. Anfahrt und B e h a r r u n g w e rd en allein d u rc h den Geschwindig­

k e itsre g ie r o h n e A n fa h rk u rv e n g e re g e lt. Zu Beginn des g e w ö h n lic h e n A u sla u fes w ird d e r Steuerhebel d u rc h die K urvenscheibe a in die M itte lla g e gelegt;

g e g e b e n e n fa lls zieht d e r R e g le r die B rem se an. Trotz seiner E in fa c h h e it w ird dieser F a h r tr e g le r , der bei sta rk e n F ö rd e r m a s c h in e n seh r w irtsch a ftlich wirkt, nicht m e h r geb au t, v o r allem, weil m an bei hoch­

ste h e n d e n R eglern, wie ein Vergleich d er beiden ge­

zeichneten F a h r tr e g le r s te llu n g e n lehrt, nicht aus­

reichend G e g e n d a m p f g e b e n kann.

Abb. 9 veranschaulicht schematisch den Hauptteil eines vielfach von der F r i e d r i c h - W i l h e l m s - H ü t t e in Mülheim (Ruhr) ausgeführten Fahrtreglers.

Der nicht gezeichnete Flieh­

kraftregler wirkt mittelbar durch den Dampfzylinder a u n d hebt entsprechend der jeweiligen Ü b erge schw in­

digkeit das Herzstück b empor. D adurch wird der

Steuerhebel in die Mitte ge- Abb. 9. Älterer Fahrtregler legt u n d die Bremse, w enn der Friedrich-Wilhelms-Hütte.

nötig, mit zunehm endem

D ruck a u fg e le g t. Ist d a s H e rz stü c k b h o c h g e h o b e n , weil die M aschine zu schnell läuft, so kann der M a sc h in e n fü h re r, d a d er S teu e rh eb el im u n te r n engen Schlitz d es H e rzstü c k es g e h a lte n w ird, einerseits nur mit den M a n ö v r ie rk n a g g e n G e g e n d a m p f geben, an­

derseits auch tro tz h o c h s te h e n d e n R e g le rs mit den M a n ö v rie rk n a g g e n T re ib d a m p f geben. Beides hängt da m it zusam m en, daß d e r F a h r t r e g l e r nic h t von der u m k e h re n d e n F ö rd e rm a s c h in e u m g e s c h a lte t wird. Zur V e r h ü tu n g v e rk e h rte n A n fa h re n s dien t e i n e besondere E in ric h tu n g . N e u e rd in g s b a u t die Friedrich-W ilhelm s-

(3)

Br ernte fest lu n g umgesch;

und sow ohl s<

dam pf einstellen

jeder Stellung ungehinder G egendam pf zu geben. Abb 10 zeigt den neuen Fahrt­

regler schematisch. Tatsäch­

lich wirkt der Fliehkraftreglei mit Hilfe eines Servomotors der Hebel a wird durcl die Reibkupplung d je nacl dem Fahrtsinn umgelegt, die Stange b führt zum Steuer­

hebel, c ist der Bremsdruck­

regler.

Abb. 11 stellt den neuen Hütte Fahrtregler, die in der durch Abb. 1 dargestellten Art von der Fördermaschine durch eine Reibungskupp- werden :iDst. G eg en ­ ais auch dem

gestatten, in ungehindert zu geben. Abb.

neuen Fahrt- Tatsäch- der Fliehkraftregler Servomotors;

wird durch d je nach die

den neuen Abb.10. Vereinfachtes Schema Fahrtregler von K o c h dar,

des neuen Fahrtreglers der der von der Prinz-Rudolph- Friedrich-Wilhelms-Hütte. Hütte gebaut worden ist, des­

sen Bau sie aber neuerdings zugunsten des weiter unten besprochenen Iversenschen Fahrtreglers aufgegeben hat. Der stark statische Fahrtregler arbeitet mit den Kurvenscheiben a zusammen, von denen die eine vorn, die andere hinten sitzt, u n d verstellt mit Hilfe des v o rg e sp a n n te n D a m p fz y lin d e rs b den Steuer­

hebel und den B rem shebel. Je nach dem F a h rts in n e der Förderm aschine w ird d er F a h r tr e g le r u m g e ­ schaltet, indem die R e ib u n g s k u p p lu n g c. die S te u e ru n g des Umschaltzylinders d verstellt, der den K ulissen­

arm e durch ein G e stä n g e nach d e r e in e n o d e r ä n d e rn Richtung umlegt. Die W irk u n g e n a u f S teu erh e b el und Bremse sind ini einzelnen a n den eingezeichneten H eb elausschlägen und R ic h tungspfeilen zu v e r f o lg e n . Der F ahrtregler g ib t se lb st G e g e n d a m p f und h indert den M aschinenführer nicht, G e g e n d a m p f zu geben.

Die Abb. 1 2 - 1 4 zeigen den v e rbreiteten F a h r tr e g ­ ler der I s s e l b u r g e r H ü t t e , Bauart Drolshammer. Bei ihm werden Steuer­

hebel und Bremshebel verstellt. Bei der Um kehr der Fördermaschine wird der Fahrtregler umgeschaltet, indem eine

Ö

B rem - sch/eöer

Abb. 11. Neuerer Fahrtregler von Koch (Prinz-Rudolph-Hütte).

Reib ungskupplung den Schieber a des Umsteuerzylinders b (Abb. 12) umsteuert. Der Fahrtregler regelt die Anfahrt, die Beharrung und den Auslauf, indem er die Füllung ver­

kleinert, g e g e b e n e n fa lls G e g e n d a m p f , ein ste llt und die Bremse a uflegt. D er G e s c h w in d ig k e its re g le r c (Abb. 13) w irk t nicht mit einer K urvenscheibe z u ­ sam m en, so n d e rn er b e w e g t m it H ilfe des S e rv o ­ m o to r s d und d e r S chw inge e den K u rvenhebel / auf und nieder, u n te r dessen w a g re c h te n Arm d e r langsam g e d re h te H e b e l g beim A u sla u f d er F ö r d e r ­ m aschine greift. Von den beiden v o rh a n d e n e n H e b e ln g , von d enen n u r einer ein g e zeic h n et ist, w irk t der eine beim V o rw ä rts a u s la u f u n d bei d e r R ü c k w ä rts­

an fa h rt, d e r a n d e re beim R ü c k w ä rtsa u sla u f u n d bei der V orvvärtsanfahrt. D a d u rch w erd e n vom se n k ­ rechten Arm des K u rv en h eb els d er H ebel h u n d die a u f seiner W elle sitzenden K u rv en h e b el i u n d k g e ­ d reht. D er K urvenhebel i w ir k t auf die S teu e ru n g , d er K u rvenhebel k auf die B rem se (A bb. 14). W ie d e r F a h r t r e g l e r auf die S te u e ru n g bei verschieden ho h en G esch w in d ig k e ite n einw irkt, zeigt Abb. 15.

Beim Übertreiben w ird d u rc h den A rm l die B rem se a u s g e lö s t; bei w eiterm Ü bertreiben w ird G e g e n d a m p f eingestellt. Zum E in stellen des R e g lers a u f S e ilfa h rt b rin g t m an den H ebel m aus d e r w a g re c h te n in die s e n k re ch te S te llu n g ; in fo lg e d e sse n w ird d e r F lie h k r a f t­

re g le r c m it g e ä n d e r te r Ü b ersetzu n g a n g e trie b e n und die A uflau fsch ien e n s c h rä g e r e in g e ste llt (Abb. 13).

Die G u.t e h o f f n u n g ' s h ü t t e h a t bei i h r e r F ö r d e r ­ m a s c h in e n s te u e r u n g die u m g e k e h rte n K na g g e n , die innen g rö ß te , a u ß en kleinste F ü llu n g geben, bei­

b e h a lte n und ihre n F a h r tr e g le r schrittw eise w e ite r­

entwickelt. Die n a c h ste h e n d e n A u s fü h ru n g e n beziehen sic h auf die n e u e ste Bauart. Die F ü l l u n g w ird, um w irtsc h aftlich zu fa h re n , bei d er L a s tfö rd e ru n g (n ich t bei d e r S e ilfa h rt) , so fe rn die G e sc h w in d ig k e it hoch genug, steigt, u n m itte lb a r d u rc h de n R e g le r ü b er die D a m p f s te u e r u n g v erkleinert, w obei d e r S teuerhebel ste h en b leib t. S te ig t die G e sc h w in d ig k e it zu hoch, o d e r n im m t sie beim A u sla u f nicht g e n ü g e n d ab, so w ird d e r Steu erh eb el m it H ilfe eines S ervo­

m o to rs schnell in die M itte lla g e g e tr ie b e n ; re icht das nicht aus, so w ird d e r Steu e rh e b el a u f G e g e n d a m p f a u s g e le g t u n d Weiterhin die Brem se m it zunehm endem D ruck a u fg e le g t. D am it die W i r k u n g e n nicht zu schnell a u f e in a n d e r fo lg e n , sind F lie h k ra ftre g le r und

- ß- i Servomotor mit Öl- bremsen verbunden.

Ist die G eschw in­

digkeit in ausrei­

chendem Maße z u­

rückgegangen, so hören Bremswir­

kung und G e g en ­ dam pfwirkung wie­

der auf. Beim Aus­

lauf wird der Steuer­

hebel schon von der Rasenhängebank in die Mittellage gelegt, so daß man bei der

(4)

1048 G l ü c k a u f Nr. 34

f t g rößter Aussc!

I R ollenhebek h T Anfehren

i

N ullfO llung s te rils te r Qegmdpmqtjjl

Abb. 14. Einwirkung auf die Bremse.

Abb. 12—14. Fahrtregler der Isselburger Hütte, Bauart Drolshammer.

n n /s e /t

Abb. 15. Stellungen des Kurvenhebels und entsprechende Stellungen der Steuerung.

Der Fahrtregler . von S cli ö n,f e 1 d 1 entspricht etwa der in Abb. 7 gestellten G ru n d anordnung, n u r ist der Regler oben geschlossen (damit kein Unterdrück entsteht, steht er oben durch ein Schnüffel­

ventil mit der Atmosphäre in Verbindung), und der vom Kolben a erzeugte Ölstrom wirkt mit Hilfe eines selbsttätigen Umschalt­

ventils derart, daß der re­

gelnde Kolben b (s. Abb. 16) immer Überdruck erhält, bei jeder Fahrtrichtung also nach derselben Seite aus­

schlägt. Dafür ist es ander­

seits nötig, die W irkung des Fahrtreglers auf die Steuerung umzuschalten.

Kennzeichnend für den Schönfeldschen Fahrtregler ist, daß der Reglerkolben, der bis zu 1,5 at Über­

druck empfängt, unmittelbar Steuerung u n d Bremse ver­

stellt, was den Fahrtregler einfach macht, aber ent­

sprechend große Abmes­

sungen verlangt. Im Ruhr- Abb. 16. Hydraulischer bezirk ist die Schönfeldsche Fahrtregler von Schönfeld.

1 Z . V . d . I. 1911, s . 2057.

neuen Anfahrt aus allen Hängebankstellungen Abb. 12. Umschaltung des verkehrt n u r gegen eine

Fahrtreglers. vorgespannte Feder aus­

legen kann. Beim Ü ber­

treiben werden die Manövrierbremse und die Fallgewichts­

bremse ausgelöst; bei weiterm Übertreiben wird G eg en ­ dampf eingestellt.

Schließlich sei auf die m it D u r c h f l u ß r e g l u n g au sg e rü s te te n F a h r tr e g le r , die s o g e n a n n te n h y d r a u ­ lischen F a h r tr e g le r , n ä h e r ein g e g a n g e n , bei denen die B au arten von S chönfeld u n d von Iverseil zu u n te r ­ scheiden sind.

(5)

Steuer­

hebel

b elastet. Beim A n fa h re n sc h lä g t d e r r e g e ln d e K o l­

ben d aus, indem er bei z u n e h m e n d e r F ö r d e r ­ g e sch w in d ig k eit und zu n eh m e n d e m Ö ldruck die nicht v o r g e s p a n n te F e d e r g dehnt, so daß w ä h r e n d der A n fa h rt die F ü l l u n g v e rm in d e rt w i r d ; die v o r g e ­ sp a n n te F e d e r k o m m t e rst zur W irk u n g , w e n n die F ö rd e rm a s c h in e in der B e h a r ru n g u n d beim A u sla u f sc h n e lle r f ä h rt, als sie soll. Indem m a n die g r ö ß te Ö ffn u n g d e r D ro s s e ls p a lte z. B. a u f die H ä lf te be­

grenz t, stellt m an die G e sc h w in d ig k e it bei d e r Seil­

f a h r t halb so g r o ß ein w ie bei der L a s lfö r d e ru n g . W ie die R e g lu n g auf die S te u e ru n g u n d die Bremse wirkt, ist aus Abb. 18 zu ersehen. D er a u s s c h la g e n d e R e g le rk o lb e n d w irk t nicht u n m itte lb a r, so n d e rn v e r ­ ste llt n u r den. Schieber des m it D a m p f g e trie b e n e n S e rv o m o to rs i, d essen K olben h o c h g e h t u n d die W e lle k m it H ilfe eines K u rb e lg e trie b e s d re h t. Auf der W e lle k sind die H eb el L und m au fgekeilt. D er H ebel L zieht, w en n d er F a h r tr e g le r eingreift, die Sta n g e n nieder, die m it d e r an ihrem K opfe b e fin d ­ lichen Rolle den g a b e lf ö rm ig e n H ebel o u n d den mit ihm v e rb u n d e n e n S te uerhebel in die M ittel läge und, w enn nötig, bis in die halbe G e g e n d a m p f la g e brin g t.

D er H ebel m legt, indem e r den losen H e b el p m it­

nimmt, den B re m sre g le r aus, w obei d e r B rem shebel des M a sc h in e n fü h re rs ste h en b leib t. D er F a h r tr e g le r g ib t se lb st G e g e n d a m p f und erm ö g lic h t dem Ma- ischinenführer, den S te u e rh e b e l je d e rz e it voll auf G e g e n d a m p f auszulegen. Dies w ird d a d u rc h erreicht, daß die u m k e h re n d e M aschine den K urb e lz ap fe n q du rch die R e ib u n g s k u p p lu n g r au s d e r einen in die an d e re T o tla g e d reht, so daß d e r R o lle n k o p f der Sta n g e n n u n m e h r au f die an d ere F la n k e d er G a b e l o wirkt. Beim Ü b e rtreib en w ird du rch die h o c h g e h e n d e , vom T e u fe n z e ig e r m itg e n o m m e n e Stan g e s die B rem se au sg e lö st. B e m e rk e n sw e rt ist, daß d er Iver- sensche F a h r tr e g le r , von dem Abb. 19 eine G e s a m t­

an sich t w ie d erg ib t, eine se lb sttä tig e F ü h r u n g aufw eist.

D a m it die M aschine se lb sttä tig bei allen B elastungen

Abb. 18. Einwirkung auf Steuerung und Bremse beim Fahrtregler von Iversen.

Abb. 17. Die Durchflußreglung des Fahrtreglersjvon Iversen.

druck arbeitet, sind die beiden D ro s s e ls p a lte b a n g e o r d ­ net, von denen a b e r n u r d e r im Ö lstro m v o rn lieg en d e wirksam ist, w ä h re n d d as Öl v o r dem h intern D r o s s e l­

spalt durch einen A u slaß u n g e h in d e r t ab flie ß e n kann.

Das Ventilpaar c w ird näm lich d u rc h den Ö lstro m s e lb s t­

tätig so u m geschaltet, d a ß im m e r d a s im Ö lstroin vo rn liegende Ventil geschlossen, das hintere geöffnet ist.

Vor jedem Drosselspalt befindet sich ein die Reglung bewirkender Kolben d, von denen aber n u r der vor dem wirksamen Drosselspalt liegende ausschlägt. Es c ist gleichgültig, welcher der beiden Kolben in Tätig- g keit tritt; die W irk u n g auf die Reglung ist dieselbe. I Bei der gezeichneten Richtung des Ölstromes ist nur j der linke Drosselspalt wirksam. Sein Querschnitt wird | beim Auslauf durch den aus der A bbildung ersieht- | liehen Schieber verengt, den der Teufenzeiger mit f Hilfe der W anderm utter e u n d des Kurvenhebels / nach unten bewegt. Der Auslauf läßt /sich auf diese Weise sehr genau, und zwar bis zu einer Förder­

geschwindigkeit von 1 m/sek regeln. Bei der darauf - folgenden Anfahrt wird der rechte Drosselspalt wirk­

sam, dessen Öffnung aber während der Anfahrt und Beharrung unverändert bleibt. Trotzdem wird auch die Anfahrt geregelt. Der regelnde Kolben d ist nämlich durch die nicht vorgespannte, harte Feder g (Abb. 18) und die vorgespannte, weiche Feder h

, ‘ Vgl. H o f f m a n n : D ie Fah r tr eg ler d e r D a m p ffö r d e rm a sc h in en , Z. V. d. I. 1924.

\ßrems- Xhebe/

Bauart nur auf den Zechen Schleswig und Holstein vertreten, in Oberschlesien ist sie verbreitet.

Der in den Abb. 1 7 - 1 9 d a r g e s te llte h y d r a u ­ lische F a h rtre g le r von I v e r s e n 1 u n te rsc h e id e t sich von der G ru n d a n o rd n u n g (Abb. 7) erheblich. An die Stelle des Ölzylinders, d e sse n G r ö ß e mit d e r T e ufe zunehmen muß, ist die von d e r Ste u e rw eile ängetrie- bene, rechts und links f ö r d e r n d e R u n d la u fp u m p e a g e ­ treten (Abb. 17). D am it die R e g lu n g n u r m it Über-

(6)

1050 G l ü c k a u f Nr. 34

Abb. 19. Gesamtansicht des Fahrtreglers von Iversen.

nach bestim m ten G e s c h w in d ig k e its d ia g ra m m e n fäh rt, m uß so w o h l die a u fg e w o rfe n e B rem se w ie d e r g e lö st als auch die S te u e ru n g w ied er a u s g e le g t w erden, w enn die G esc h w in d ig k e it u n te r den v o rg eseh en en W e r t g e su n k e n ist. Bei der se h r fe in fü h lig e n R e g lu n g des F a h r tr e g le r s von Iversen g e lin g t es bei je d e r Belastung, den F ö r d e r z u g se lb sttä tig nach v o r g e s e ­ henen G e s c h w in d ig k e itsd ia g ra m m e n zu fü h re n , w o ­ bei d e r S teuerhebel la n g sam hin- und h e rg e h t. W ill d e r M a s c h in e n fü h r e r la n g sam fah re n , so klinkt er die se lb sttä tig e F ü h r u n g aus. Im R uh rb ezirk steht ein so lch e r F a h r t r e g l e r au f d e r Zeche S ham rock 3/4 in Betrieb. G e w ö h n lic h w ird d o r t von d er selb sttätig e n F ü h r u n g kein G e b ra u c h gem acht, v ielm ehr hat der M a sc h in e n fü h r e r die W e isu n g , se lb st die S te u e ru n g zurückzulegen, um den A u slau f einzuleiten. D as ist

richtig, weil d e r M a s c h in e n fü h re r a n d e r n fa lls des w ich tig sten H a n d g r if f e s e n tw ö h n t w ü rd e.

Z u s a m m e n f a s s u n g u n d S c h l u ß w o r t . N ach d e r D a rle g u n g , wie ein F a h r t r e g l e r aufgebaut ist und wie er wirkt, sind die sich au f die Fahrt.- r e g le r und die Brem sen d e r F ö rd e rm a sc h in e n be­

z iehenden Leitsätze d e r P r e u ß isc h e n Seilfahrtkom­

mission m itg e te ilt und e r ö rte rt w o rd e n . Bei einigen fra g lic h e n P u n k te n ist an g e g e b e n , w as voraussicht­

lich die von de n O b e r b e r g ä m te r n zu e rla sse n d e »Berg- p o liz e iv e r o rd n u n g f ü r die Seilfahrt« fo rd e rn wird.

D en Schluß bilden B eschreibungen einer Anzahl älte­

rer .und n e u e re r F a h rtre g le r.

W ird das Ziel, den F ö rd e rm a sc h in c n b e trie b auf d a s vollk o m m en ste zu sichern, erreicht w e rd e n ? Die Leitsätze sind so g e fa ß t, daß ein den" Bedingungen g e n ü g e n d e r F a h r tr e g le r die G e f a h r v e rhütet, nur w ä re vielleicht noch zu fo rd e rn , daß d e r Fahrtregler beim Übertreiben- z w a n g lä u fig G e g e n d a m p f einstcllt.

S elb stv erstän d lic h m uß d e r F a h r tr e g le r , damit er schützen kann, in O r d n u n g u n d rich tig einge­

s te llt sein.

A b e r auch dann, wenn' mit aller Schärfe darauf g e s e h e n w ird, daß d er F a h r t r e g l e r rich tig eingestellt ist, m uß m an mit u n g e n a u e r E in s te llu n g rech­

nen, b e so n d e rs infolge .von Seilrutsch. D an n bilden die g e f o r d e r te V e re n g u n g d e r S p u rla tten über der H ä n g e b a n k und u n te r dem F ü l l o r t sowie die empfoh­

lene E n d a u s lö s u n g d e r Brem se d u rc h einen im Schacht a n g e b ra c h te n S c halter einen zusätzlichen Schutz, der sich schon vielfach b e w ä h rt hat. In e r n s te m Fällen, w enn die F ö rd e r m a s c h in e mit g r ö ß e r e r Geschwindig­

keit ü b e rg e trie b e n w ird , o d er w enn v e rk e h rt mit g r ö ß te r F ü llu n g a n g e fa h r e n w ird, v e rsa g e n diese Sicherungen.

W irk s a m e n Schutz w ü rd e d e r von d e r Westfalia- D innendahl-A . G. a u s g e fü h rte H o b e lp re llsc h litte n ge­

w äh re n , g e g e n den d e r obere F ö rd e r k o r b beim Ober­

treiben fäh rt. D ieser P r e llf a n g h o b e lt wie die Schön- feld sch e F a n g v o r r ic h tu n g S päne au s den Spurlatten und v e r m a g eine g ro ß e , z. B. auf 25 000 k g einstell­

bare B re m sk ra ft auszuüben.

W ie w ird sich d e r F a h r tr e g le r b a u w eiter ent­

w ickeln? Die b e ste h e n d e M a n n ig fa ltig k e it d e r Bauarten ist se lb stv e rstä n d lic h nicht nötig. E i n e B au art würde g e n ü g e n . Da m an diese nicht v o rsch re ib en wird, bleibt es dem fre ien Spiel d e r Kräfte überlassen, die einfachste u n d sicherste A u s f ü h r u n g zu finden. Der he m m e n d e E influß von P a te n te n ist zu beachten.

V orerst ist noch kein N o r m a lf a h r tr e g le r zu erwarten.

A nd erseits b e s te h t kein Zweifel, daß sich e i n e Bau­

a rt im Laufe d e r J a h r e d u rch setzen w ird, was be­

so n d e rs vom S ta n d p u n k t der S icherheit zu begrüßen wäre.

D er Steinkohlenbergbau Südbrasiliens, besonders im Staate Rio G rande do Sul.

Von Bergrat F. W e i n m a n n , Kreuznach.

D er S te in k o h le n b e rg b a u in Brasilien v e rd a n k t W e ltk rie g . M an h a t d o r t freilich schon seit der seine E n ts te h u n g u n d schnelle E ntw icklung, dem zweiten H ä lfte des vorigen J a h r h u n d e r t s Steinkohlen

(7)

gegraben1, aber die g e fö rd e rte n M en g e n w a re n nicht nennenswert. E r s t im K riege tr a t hierin eine Ä nde­

rung ein. Die E in f u h r von K o h le au s E n g la n d , das fast den ganzen b rasilianischen M a rk t v e rso rg te , nahm mehr und m e h r ab, w ä h r e n d die P re ise e n t­

sprechend stiegen, bis sie schließlich ein Vielfaches des Friedensstandes erreichten. Da die P reise f ü r ausländische Kohle auch f ü r die einheim ische m a ß ­ gebend sind, w en n sie je n e n auch n u r in g ew isse m Abstande folgen, e n ts ta n d eine so g ro ß e Spanne zwischen den S elb stk o sten u n d den V erkaufspreisen inländischer K ohlen, daß die R e g ie ru n g und die ein­

heimischen F inanzkreise d a d u rc h a n g e r e g t w u rd en , größere Geldm ittel f ü r den S te in k o h le n b e rg b a u a u f­

zuwenden. Die Sp an n e w a r so g r o ß , daß m an tro tz der geringen G ü te d er einheim ischen K ohle u n d der technisch u n v o llk o m m e n e n G e w in n u n g s v e r f a h r e n eine ausgezeichnete V erzin su n g des A n la g e k a p ita ls mit Sicherheit erw arten du rfte. A uch nach B e e n d ig u n g des Krieges konnte d e r A u sb a u u n d die neuzeitliche Ausgestaltung d e r G r u b e n w e ite r d u r c h g e f ü h r t w e r ­ den, da der P r e is rü c k g a n g f ü r e in g e fü h r te K ohlen längst nicht in dem M a ß e eintrat, w ie m an allgem e in befürchtet hatte. So stie g die K o h le n f ö r d e r u n g schnell. G e g e n ü b e r n u r 10 000 t v o r dem K riege beträgt jetzt die F ö r d e r u n g rd. 300 000 t, d. h. B rasi­

lien vermag heute schon 20 % seines G e s a m tk o h le n ­ verbrauches du rch eigene F ö r d e r u n g zu decken.

D i e K o h l e n a b l a g e r u n g e n .

Die in den V ereinigten S ta a te n von Brasilien bisher bekannt g e w o rd e n e n S te in k o h le n v o rk o m m e n treten in einer p erm isc h en S c h ic h te n g ru p p e auf, die sich als breiter Streifen d u rc h die S ü d sta a te n Säo Paulo, Parana, S an ta C a th a rin a u n d Rio G r a n d e do Sul bis zur G re n z e der R e publik U ru g u a y hinzieht (s. Abb. 1). W ie d e r von d e r B u n d e s re g ie r u n g im Jahre 1904 eingesetzte F o rs c h u n g s a u s s c h u ß u n te r d e r Leitung des am erik a n isch en G e o lo g e n Dr. W h i t e 2 nachweisen konnte, setzen die K oh len flö ze in d e r untern A bteilung des • P erm s, d e r T u b a rä o -S tu f e auf, genannt nach dem F lu ß T u b a r ä o im Sü d en des Staates Santa C a th a rin a , w o die v o rzü g lich en A uf­

schlüsse die U n te rla g e f ü r die E n tz iffe ru n g d es g e o ­ logischen A ufbaus d e r g le ic h a ltrig e n Schichten in den ganzen S ü d sta a te n B rasiliens g e b ild e t haben. A b ­ gesehen von dem V o rk o m m e n von K ohlen flö zen ist für diese S c hichtenfolge d a s A u ftre te n d e r aus der Karrooformation S ü d a frik a s u n d d e r G o d w a n a fo r - mation Indiens u n d A u stralie n s b ek a n n te n G lo sso p - terisflora3 k ennzeichnend. D er Z u g der k o h le n ­ führenden Schichten weist, wie die sc h e m a ü sc h e Wiedergabe der g e o lo g isc h e n K arte von B r a n n e r 4 erkennen läß t (Abb. 1), einige U n te r b r e c h u n g e n auf.

Weite Lücken klaffe n b e so n d e rs in Rio G ra n d e do Sul, wie z. B. zwischen dem bei P o r t o A legre

' B r e i t e n b a c h : E in e brasilia nisch e K o h le n z ech e, G lücka u f 1884, N r . 22.

* W h i t e : Relatorio final da c o m m lss a o d e es t u d o s d e min as d e carvao de pedra d o Brasil, I m pren sa national 190S.

' Glückauf 1896, S. 33.

4 i -C. B r a u n e r : Resurao d a G e o l o g i a d o Bra sil p a r a a c o m p a n h a r o m appa geologico d o Brasil, Q e o l. S o c . o f A m er ica 1919.

Abb. 1. Geologische Übersichtskarte von Süd-Brasilien.

lie g en d e n K ohlen g eb ie t, in dem bis v o r kurzem die staatlich e G r u b e G r a v a ta h y g e b a u t hat, u n d dem u n ­ m itte lb a r an die S ta a tsg re n z e a n s to ß e n d e n G e b ie t von T u b a r ä o : fe r n e r zw ischen d e r K o h le n a b la g e ru n g , die sich w e stö stlic h auf m e h r als 200 km südlich des g r o ß e n F lu s s e s Ja c u h y hinzieht, und dem kleinen Bezirk bei J a g u a r a o dich t an d e r G re n z e von U ru g u a y . D iese K o h le n a b la g e r u n g e n h a b e n aller W a h rsc h e in lic h k e it nach f r ü h e r m ite in a n d e r in Ver­

b in d u n g g e s ta n d e n und e r s t im L aufe d e r Zeit d u rc h A b tr a g u n g an m an c h en Stellen den Z u s a m m e n h a n g v e rlo ren . Auf w eite Strecken a b e r b e s te h t er, d u rc h d a r ü b e r lie g en d e Schichten verdeckt, sicherlich noch weiter. Die g e o lo g isc h e E r f o r s c h u n g des Landes, die bereits, a lle rd in g s m it u n z u re ic h e n d e n M itteln, in A n g riff g e n o m m e n w o r d e n ist, w ird noch m an ch e w e rtv o lle n A u fsch lü sse b ringen. Die R e g ie r u n g h a t z. B., um den verm u tlic h e n Z u s a m m e n h a n g zw ischen dem K o h le n g e b ie t von P o r to A le g re u n d dem von T u b a r ä o fe stzu stellen , eine B o h r u n g bei T o rre s , d e r in d e r N ä h e von S a n ta C a th a rin a liegenden H a f e n ­ s ta d t v o n Rio G r a n d e d o Sul, n i e d e r g e b r a c h t 1, die E n d e des J a h re s 1922 eine T iefe von 482 m erreicht, a b e r noch kein K o h le n flö z a n g e tr o f f e n hatte. W a s d a s V o rkom m en a b b a u w ü rd ig e r K oh le n in u n m itte l­

b a r e r N ä h e eines g u te n H a fe n s wie T o r r e s b e d e u te n w ü rd e , b e d a rf keiner w e itern A u s f ü h ru n g e n .

D u rc h den B e rg b a u am beste n e rsc h lo sse n sind die f lö z f ü h re n d e n Schichten in den e tw a 70 km w e s t­

lich von P o r t o A le g re zw ischen dem J a c u h y u n d d em A rro io d o s R a to s ( R a tte n f lu ß ) befin d lic h en Stein­

k o h le n g ru b e n d e r Cia. E s tr a d a de F e r r o e M inas de

1 R ela to rio d o s e r v l c io g e o l o g i c o , anno 1922, d o M inistero d a Agric ultura, Ind u stria e C o m r a e r d o , Im p r en sa nackm al 1924, S. 109.

(8)

1052 G l ü c k a u f Nr. 34

S ä o J e r o n y m o , deren Lage Abb. 2 v eran sch au lic h t.

Die Schächte u n d B o h ru n g e n h aben hier d as V or­

h and en sein zw eier K o h len flö ze in e in er M u ld e n a c h ­ g ew iesen, die sich w estö stlich auf rd. 6 km erstreck t und in diesen beiden R ichtunge n von z u tag e a n ­ steh en d em G ra n it b e g re n z t w ird. Die südliche F o r t ­ s e tz u n g ü b e r den R a tte n fiu ß hinaus ist s e h r w a h r ­ scheinlich v o rh a n d e n , a b er b ish er noch n ic h t n a c h ­ gew iesen. M an k a n n d a h e r n o c h nichts B estim m tes ü b e r den Z u s a m m e n h a n g mit d er g r o ß e n w estö stlich v e rla u fe n d e n K o h le n a b la g e r u n g südlich des J a c u h y sagen, au f d e r z. B. die 3 0 - 3 5 km e n tfe rn te n G r u b e n von Butiä u n d Leao bauen. N ach N o r d e n zu se n k t sich die M ulde la n g sa m ein; i h r V o rk o m m en ist d o rt u n m itte lb a r am re ch ten U f e r ' des J a c u h y bei X arqueadas, d. h. 20 km von d e r G ru b e Säo Je ro n y m o e n tfe rn t, d u rc h eine 2S0 m tiefe B o h r u n g fe s tg e s te llt w o r d e n ; d a ß sie sich noch w e ite r nach N o rd e n u n d O s te n e rstre c k t und mit dem K ohleu- g e b ie t von G r a v a ta h y z u sa m m e n h ä n g t, ist nicht u n ­ w ahrsch ein lich , je d o c h k ö n n en erst w eitere B o h ru n ­ g e n au f d em linken U f e r des J a c u h y d a r ü b e r G e w iß ­ heit bringen.

Die k o h le n fü h r e n d e n Schichten lagern, wie die g e o lo g isc h e Karte zeigt, im a llg em ein e n auf a r c h ä ­ i s c h e n G e s t e i n e n ; in dem rd. 25 k m 2 g r o ß e n G r u ­ b enfeld d e r g e n a n n te n G e se lls c h a ft b ildet G r a n it das Liegende, a b e r nicht u n m itte lb a r, d en n d u rc h eine im J a h re 19 2 4 vom T a g e aus zur U n te r s u c h u n g d e r F lö ze bis zum G r a n it n ie d e rg e b ra c h te B o h r u n g sind a uch Schichten von w ah rsc h ein lic h h ö h e rm A lter e r b o h r t w o rd e n . Bei E r r e ic h u n g d es G ra n its h a t m an am B o h rk e rn -anstatt des G e fü g e s eines T ie f e n ­ g esteines d a s eines E r g u ß g e s te in e s beo b ac h tet. Da es sich h ier o f f e n b a r u m eine G ra n ita p o p h y s e h a n d elte, d a s V o rh a n d e n se in tie fe rlie g e n d e r Schicht­

g esteine also nicht a u s g e sc h lo sse n w a r, b o h r te m an w e ite r u n d stieß in d e r T a t nach einigen M e te rn auf d e utlich g eschichtete d u n k e lb ra u n e T o n s c h i e f e r von a lle rd in g s g e rin g e r M ächtigkeit, die g r o b k ö r n ig e r G ra n it u n te rla g e rte . W e lc h e r F o r m a tio n diese

Schichtgesteine, die also h ö h e re s A lte r als d e r Granit haben, a n g e h ö re n , entz ieh t sich d e r Beurteilung, viel­

leicht h a n d e lt es sich um K am brium o d e r um Prä­

ka m brium . N u r d u rc h diese B o h r u n g ist in dein Ge­

biet der- G r u b e n von S ä o J e ro n y m o d as Vorhanden­

sein v o n S c h ich tg e ste in en f e s tg e s te llt w orden, die ä lte r sind als die K o h le n a b la g e ru n g .

S o n s t sc he int zw ischen dem Liegenden des untern F lözes und dem G ra n it n u r K o n g l o m e r a t zu lagern.

Seine M äch tig k eit s c h w a n k t , in n e rh a lb einiger Meter.

In den S taa ten S a n ta C a th a rin a u n d P a r a n a sind ent­

sp re c h e n d e A b la g e ru n g e n als glazial e rk a n n t wor­

d e n ; sie bilden einen v e rh ä rte te n , ungeschichteten, mit z ah lre ic h en E in sc h lü sse n g e r itz te r u n d g e g lä tte te r Ge­

schiebe d u rc h se tz te n G esch ie b e leh m , wie er in ähn­

licher B esc h affen h eit als T illit o d e r B locklehm in der K a rro o fo rm a tio n S ü d afrik a s u n d d e r entsprechenden F o rm a tio n Indiens u n d A u stra lie n s a u ftritt. Diese v o n W h ite als O r le a n s - K o n g lo m e r a t b e z e i c h n t e n und den T u b a rä o -S c h ic h te n z u g ere c h n e te n B ildungen hat P a u lo de O l i v e i r a 1, von dem sie in einer Mäch­

tig k eit v o n m e h r als 200 m b e s o n d e rs im Staat P a r a n a a n g e tr o f f e n w o r d e n sind, von d e n hangenden k o h le n fü h r e n d e n Schichten des u n te r n P e rm s als I ta r a ré -G ru p p e a b g e s o n d e r t u n d so auch äußerlich als dem D w y k a tillit S ü d a frik a s g le ic h ste h e n d ge­

kennzeichnet. In dem K o n g lo m e ra t, das im Bereich d e r G r u b e n von Säo J e ro n y m o auf setzt, sind An­

zeichen einer V e reisung m eines W is s e n s nic h t beob­

ach tet w o rd e n .

Vom Liegenden zum H a n g e n d e n fortschreitend, k o m m t m a n zu den beiden in etw a 10 m Seigerab­

sta n d v o n e in a n d e r lie g en d e n K o hlenflözen, v o n denen d a s o b e re 0 , 4 0 --0 ,6 0 m, d as u n te re 1 V s - 2 Vs 111 m ä c h tig ist.

Im H a n g e n d e n des ob ern F lö z es tre te n in einer M ä c h tig k e it von rd. 50 m S a n d s t e i n e u n d v o r allem plastische, f ü r die H e r s te llu n g von B acksteinen und D ach zieg e ln g e eig n ete T o n e auf. In die ob ern Teile dieses H o riz o n te s sind d ü n n e Lagen von Sanden ein­

g e sch a ltet. Über ihnen lagern,' w a h rsch ein lich schon dem o b e rn P e r m a n g e h ö re n d , bu n te T o n e , die eine M e n g e verkieselter, m e h r o d e r m in d e r g r o ß e r Baum­

stü m p fe en th a lten . N ach O liveira e n tsp re c h e n diese H ö lz e r d er zu den C o rd a ite n g e h ö r e n d e n A r t Dado- xylon. J a h re s rin g e lassen sich nicht erkennen, was d a ra u f h inde utet, da ß die B äum e in einem tropischen Klima g e w a c h s e n sind.

In einem noch h ö h e r lieg en d en H o r iz o n t finden sich B r a u n e i s e n e r z e von s c h lac k en artig e m Aus­

sehen. D iese Erze sind in dem flach w e llig en , mit G r a s bedeckten K a m p la n d sü d lic h v o m J acu h y in­

fo lg e ih re r g r o ß e n W id e r s ta n d s f ä h ig k e it g eg e n Ab­

t r a g u n g u n d A u flö s u n g v o n d em a u f l i e g e n d e n Mutter­

b o d e n fre ig e le g t w o r d e n u n d tr e te n in den Ein­

schnitten zwischen den H ü g e ln d eu tlic h h erv o r. Bei dem a u ß e ro rd e n tlic h e n R eichtum B rasiliens an hoch­

w e rtig e n , a b er w e g e n d es K o k sm a n g e ls b ish e r nicht

» P a u l o d e O l i v e i r a ; R e g io e s c a r b o n ífe r a s d o s e s t a d o s d o Sul, R»°

d e Jan eiro, Iraprensa n acio nal 191S, S. 11.

(9)

verhüttbaren Eisenerzen h a t m an diesem Lager bis­

her keine weitere B e a c h tu n g geschenkt.

Von den beiden F löz en w ird zurzeit n u r das liegende gebaut. Seine Z u s a m m e n s e tz u n g w e c h se lt stark dadurch, daß in g e rin g e n A b stä n d e n an die Stelle der Kohle to nige o d e r sa n d ig e G este in m ittel von schw ankender A u s d e h n u n g treten. Dieser Wechsel in d er Z u s a m m e n se tz u n g m a c h t es e r f o r d e r ­ lich, daß man vom T a g e aus in bestim m ten A b ­ ständen durch die 4 0 - 1 0 0 m m äc h tig e n D eckschich­

ten des H auptflözes bis zu seinem L iegenden B o h r ­ löcher stößt, um so ein Bild d ieser V e rä n d e ru n g e n zu gewinnen und bei d e r V o rric h tu n g u n b a u w ü r d ig e Feldesteile u m g e h e n zu k ö nnen. F e r n e r is t 'e in e häufige W e c h se lla g e ru n g feinfer u n d fe in s te r Schich­

ten von Kohle u n d T o n s c h ie fe r f ü r den liegenden Teil des Flözes k ennze ichnend. D as G e fü g e ist manchmal so feinschichtig, d a ß m an n u r bei schärfster B e obachtung an dem die K ohle v o n dem Tonschiefer u n te rsch eid en d en G la n z die A u fe in a n d e r­

folge der v erschiedenartigen, seh r d ü n n e n Lagen e r ­ kennen kann. D iese F lö z b a n k w ird d a h e r auch von Fachleuten bei den e rste n B e fa h ru n g e n d e r G ru b e meist als ein B ergm ittel a n g e s e h e n ; e rs t einige Ü bung lehrt die U nterscheidung.

Die etwa 6 0 - 1 0 0 cm m äch tig e u n te re F lö z b a n k ist durch ein 3 0 - 70 cm m ä c h tig e s B ergm ittel von der Oberbank g etre n n t. In d e m B ergm ittel zeichnet sich eine bis etw a ’ 2 cm dicke Lage als eine w eiße Linie ab, die m an p a r a lle l zur A b la g e r u n g s f lä c h e durch das ganze F lö z v e r f o lg e n kann.. Sie b e s te h t aus Kalkstein u n d sp ie lt als Leitlinie beim A b b au eine große Rolle. Die B e rg le u te nen n en sie T r e n ­ nungslinie o d er be sse r »Dachlinie« ( lin h a d a c o b e rta ), weil sie den liegenden T eil des F lö zes leicht e rk e n n ­ bar von dem H a n g e n d e n t r e n n t u n d b e so n d e rs im Felde von Schacht 3 einen g u te n A n h a lt bietet, w en n man durch A nbau d es im H a n g e n d e n d ieser Linie befindlichen Flözteiles, a lso u n te r V erzicht a u f seine Gewinnung, ein zu v erlä ssig e s D ach e rh a lte n will.

Zum U nterschied von d e r U n te r b a n k w eist die 1 - 1 ^ m m ächtige O b e r b a n k die W e c h s e lla g e r u n g von Kohle und T o n s c h ie fe r in w esen tlich g e rin g e rm Maße auf, fü h r t also eine re in e re Kohle.

Das Flöz ist, wie e rw ä h n t, v o n S S W n a c h N N O schwach geneigt, m anc hm al auch in e n tg e g e n g e s e tz te r Richtung. S enkrec ht da zu sind die U n tersc h ied e in der Neigung d es F lö z e s g r ö ß e r, einmal, weil sich der M uldenflügel im O u n d W h e r a u s h e b t und ferner, weil, b e so n d e rs im G e b ie t d es Schachtes 3, einige dem G e s a m te in fa lle n e n tsp re c h e n d v e rla u fe n d e Teilsättel und -m u ld e n a u ftreten . Sind diese U n ­ regelmäßigkeiten auch nich t s e h r b eträchtlich, so e r ­ schweren sie d o ch d ie V e rw e n d u n g w irtsc h a ftlic h arbeitender F ö rd e re in ric h tu n g e n .

Auch g rö ß e re S t ö r u n g e n h a b en die L ag erstätte betroffen; sie v e rla u fe n v o rw ie g e n d in d e n R ic h tu n ­ gen S O - N W und S S W - N N O . Die letz tgenannte, die der E in fallrich tu n g d e r M ulde sow ie d e r H a u p t ­ laufrichtung d es R a tte n f lu s s e s bis zu r M ü n d u n g in den Jacuhy (s. Abb. 1) en tspricht, ist o f f e n b a r von

e r h e b lic h e re r B edeutung. Von den in d ieser R ich­

t u n g ve rla u fe n d e n , steil ein fa lle n d e n S tö r u n g e n seien zwei h e r v o rg e h o b e n . Die M ä c h tig k e it d e r einen n im m t nach N N O s tä rk zu u n d soll in d e r N ä h e des Schachtes 2, w o sie d u r c h ö r te r t w o r d e n ist, u n g e ­ f ä h r 90 m b e tr a g e n ; die zweite, p a r a lle l g e ric h te te S tö ru n g sz o n e ist im G e b ie te des Schac htes 3 a n g e b ­ lich m it etw a 40 m M ä c h tig k e it d u r c h f a h re n w o rd e n . Die e rs tg e n a n n te S tö r u n g h a t f ü r den A b b au in so fe rn b e s o n d e re B e deutung, als die K o h le n a b la g e ru n g e n rech ts u n d links d a v o n in b ezu g au f M ä c h tig k e it u n d G e b irg s v e rh a lte n v ersch ie d e n sind. S üd ö stlic h d er S tö ru n g im G e b ie t d e r S chächte 1 u n d 2 is t das F lö z im a llg em ein en m ä c h tig e r als im n o rd w e s tlic h e n F e ld e s te ile ; v o r allem a b e r ist die B esc h a ffe n h e it des H a n g e n d e n verschieden. W ä h r e n d sich die O b e r b a n k im S ü d o stfe ld d a n k d er fe ste n Decke g e w ö h n lic h o h n e S chw ierigkeit h e re in g e w in n e n läßt, ist d as H a n ­ g e n d e im F e ld e des Schachte s 3 ä u ß e r s t b rüchig, so d aß die o b ere K o h le n b a n k n u r m it g r ö ß t e r V o rsicht u n d n u r zum T eil a b g e b a u t w e r d e n kann, w o b ei sich b e trächtliche B rüche nic h t im m e r verm e id en lassen.

In diesem F e ld e m uß m an auch, u m die A u s lö s u n g des G e b irg sd ru c k e s zu v erh ü ten , die H a u p t f ö r d e r ­ strecken o h n e B e r ü h r u n g d e r D achlinie n u r in der U n te rb a n k a u ffa h re n . D ieses w e c h se ln d e V e rh a lte n d e r Decke ist a u f ih re v e rsch ied en e Z u sa m m e n s e tz u n g au s einer ziemlich m äc h tig en S a n d ste in b a n k im S ü d ­ o sten u n d aus T o n s c h ie f e r im N o r d w e s te n sow ie auf die v e rsch ie d e n en F e stig k e its- u n d S p a n n u n g s v e r h ä lt­

nisse zurü ck zu fü h ren .

Auf den ersten Blick lieg t es nahe, a n z u n eh m en , daß diese U n te rsc h ie d e im G e b ir g s v e r h a lte n u n d in d e r F lö z m ä c h tig k e it d iesseits u n d je n se its der S tö r u n g mit ih r in irg e n d e in e m Z u s a m m e n h a n g stehen. Die S tö r u n g k ö n n te eine V e rw e r fu n g sein, an d e r e n tla n g d e r eine G e b irg ste il absank, so daß nach B e e n d ig u n g d e r G e b ir g s b e w e g u n g zwei u r ­ s p rü n g lich in V erschiedener H ö h e a b g e la g e r te F lö z e u n g e f ä h r in die g leiche H ö h e n la g e g e la n g te n . Diese E r k lä r u n g trif f t a b e r nicht zu, d e n n die oben e r ­ w ä h n te n Q u e rs c h lä g e von 40 u n d 90 m L än g e h ab e n keine v erru sch elte , m it m e h r o d e r m in d e r hartem , u n g le ic h m ä ß ig e m M ateria l a u s g e fü llte B ruchzone, s o n d e rn ein s e h r festes, einheitliches G e ste in d u r c h ­ fa h re n . Die beid en S tö ru n g e n s te lle n also keine V e rw erfu n g s- o d e r B ruchzonen, so n d e r n G e s te in g ä n g e dar, die d as F lö z d u rc h b ro c h e n haben. Die K ohlen sind in d e r K o n ta k tz o n e zu b eiden Seiten au f einige M e te r T ie fe w e itg e h e n d v e rä n d e rt, b e s o n d e rs ve rkokt.

D a ß die b eiden d u r c h b ro c h e n e n F lö zteile n o ch in d e r u rs p rü n g lic h e n H ö h e n la g e liegen u n d zu e i n e m F lö z g e h ö re n , . bew e ist auch d a s g le ic h m ä ß ig e A u ftre te n d e r w e iß e n D achlinie in b eiden Flözteilen.

D a die b eiden D u r c h ö r te r u n g s q u e r s c h l ä g e zu r Zeit m e in er T ä tig k e it auf d e r G ru b e nich t m e h r z u g ä n g ­ lich w a re n , k o n n te ich d as G e ste in nich t in A u g e n ­ schein n e h m e n . A uf d e r G r u b e w ird es a ls D iaba s bezeichnet u n d von O liv e ir a 1 als ein m e h r andesi- tisch es als ba sa ltisc h e s G estein beschrieben. D a die

> a. a. O . S. 52.

(10)

1054 G l ü c k a u f Nr. 34

G e s te in g ä n g e die K ohle n flö ze o f f e n s i c h t l i c h d u r c h ­ brochen haben, m ü ssen sie jü n g e r als diese sein.

W e g e n des F e h le n s jü n g e r e r als perm isc h e r A b la g e ­ ru n g en d ü rfte sich d as A lter nicht sicher b estim m en lassen. W a h rsc h e in lic h s te h t aber d as A u ftr e te n d e r in den K o h le n a b la g e r u n g e n n a c h g ew icsen en M assen g estein e in zeitlichem Z u s a m m e n h a n g mit je n e r eru p tiv en T ätig k e it, die sich in d e r B ed eckung d e s w eitaus g r ö ß te n T eiles des nörd lic h en und w e s t ­ lichen Rio G ra n d e d o Sul wie auch des w estlich en T eiles d er R epublik U ru g u a y m it b asischen E r u p tiv ­ g esteinen a u sg e w irk t h a t u n d die nach dem jetzig e n Stande d e r g e o lo g isch en E rf o r s c h u n g S ü d b ra silie n s als p räk retazeisch gilt.

D as g eo lo g isc h kurz besch rieb e n e S te in k o h le n v o r ­ kom m en w eist einige E ig en tü m lich k eite n auf, die einen Schluß a u f seine E n t s t e h u n g g estatten . F ü r den w eitau s g r ö ß te n T eil d e r K o h le n la g e r s tä tte n w ird a n g e n o m m e n , d a ß die P flanzen, die zu ih rer B ild u n g g e f ü h r t haben, in einem tro p isc h e n T o r f m o o r e n t­

stan d en u n d d o r t d e r V e rm o d e ru n g u n d V e rto rfu n g a n h e im g e fa lle n sind. F ü r eine solche a u to c h th o n e E n ts te h u n g sp ric h t u. a. d as h ä u fig e V orkom m en von a u f r e c h tste h e n d e n , m it ih re n W u rz e ln noch im U n te rg rü n d e h afte n d e n B a u m stü m p fe n in den K o h le n ­ flözen u n d b e so n d e rs die T a ts a c h e d e r u r s p r ü n g lic h e n Lage u n d U n v e r s e h r th e it d e r feinen A n h ä n g e , (A ppen- dices). Auf d e n G ru b e n von Säo J e r o n y m o h a t m an m eines W is s e n s w e d e r B au m stü m p fe noch A p pendices g e f u n d e n ; auch P fla n z e n a b d rü c k e sind selten.

E igen tü m lic h ist die b eschriebene S c h ic h tu n g in n e rh a lb d e r liegenden K ohlenbank. M an fin d e t sie z w ar auch bei zw eifellos a u to c h th o n e n T o r f l a g e r n ', ab er eine so h ä u fig e A u fe in a n d e rf o lg e fe in e r und f e in ste r Lagen von K ohle u n d T o n sc h ie fe rn , wie sie die b e tre ffe n d e K o h le n b a n k kennzeichnet, w ü rd e bei A n n a h m e einer a u to c h th o n e n B ild u n g S en k u n g e n u n d H e b u n g e n des B odens v o n g a n z g e rin g e m A u s­

m aß e u n d in s e h r k u rzer Z eitfolge vorau ssetzen , d. h. O szillationen, d u rc h die das T o r f m o o r f ü r g anz kurze Zeit bald ins W a s s e r versenkt, b ald w ieder aus ihm h e ra u s g e h o b e n w o rd e n w äre. Die M ö g ­ lichkeit s o lc h e r g e o lo g isc h e n V o rg ä n g e w ird nicht b ezw eifelt, je d o c h d ü r f te die E n ts te h u n g einer so feinen S c h ic h tu n g d u rc h die A b la g e r u n g a n g e ­ s c h w e m m t e n P fla n z e n m a te ria ls zw ischen Schichten von T o n w a h rsc h e in lic h e r sein. B erücksichtigt m an n och die ä n d e r n E ig en tü m lic h k e iten dieses K o h le n ­ v o rk o m m e n s, die s ta rk s c h w an k en d e M ächtigkeit, die U n re g e lm ä ß ig k e it d e r L a g e ru n g u n d den sc hnellen W ec h se l in d e r Z u sa m m e n se tz u n g des Flözes, fe r n e r die in g e rin g e m A b sta n d b e m e rk b a re verschiedene B esc h affen h eit des H a n g e n d e n d e r O b e r b a n k im S ü d ­ o ste n u n d N o r d w e s te n des Baufeldes, d an n kann m an sich des E in d ru ck s nicht erw eh ren , daß man es hier m it einer K o h le n la g e rs tä tte zu tu n hat, d ere n P fla n z e n m a te ria l nich t an O r t u n d Stelle g ew a c h se n ist.

1 D a n n e n b e r g : D ie K o h le b ild u n g a ls g e o l o g is c h e s P r o b le m , Fort­

sch ritte d e r n a turw issen sch a ftlichen F o r sc h u n g 1914, B d . 10, S . 139.

Die in e in er E n tf e r n u n g von m e h r als 30 km w estlich von den G r u b e n von S a o Jero n y m o ausge- b e u teten K o h le n la g e r von Butiä u n d Leäo enthalten K ohlen m it d e n se lb e n k e n n z eich n en d en Merkmalen d e r W e c h s e lla g e ru n g . Auch die w ä h re n d des Krieges aus S ü d a frik a e in g e fü h rte n K ohlen haben nach Aus­

sage b rasilian isc h e r G r u b e n b e a m te r dasselbe Aus­

se h e n wie die K ohlen von Sao J e ro n y m o gezeigt.

A uf den e rsten Blick ist dies e rsta u n lich , da ein der­

a rtig e s K o h le n g e f ü g e gew iß n u r selten vorkomnif.

Es erscheint a b e r erklärlich, w en n m an bedenkt, daß die sü d am erik an isc h en u n d sü d a frik a n isc h e n Kohlen aus A b la g e r u n g e n stam m en, die sich nach d e r Theorie d e r K o n tin en ta l Verschiebung W e g e n e r s in nicht all­

zu g r o ß e r E n tf e r n u n g v o n e in a n d e r g e b ild e t haben und auch d u rc h an d e re w esen tlic h e Merkmale, wie F o s s ilf ü h r u n g u n d Z u s a m m e n s e tz u n g des Liegenden ( K o n g lo m e r a t) , au f d ieselbe E n ts te h u n g hinweisen.

D a m it w ä re a b er auch d a rg e ta n , d a ß allochthone S te in k o h le n a b la g e ru n g e n nicht n u r auf kleine Becken, wie z. B. die französisc hen, b e s c h rä n k t sind und nicht n u r A u sn a h m e fä lle da rste lle n , wie D a n n e n b e r g 1 an­

nimmt.

A b b a u d e r K o h l e .

Die K o hlen w e rd e n in dem allein gebauten, liege nde n F lö z nach dem K a m m e r - u n d P f e i l e r ­ b a u g ew o n n e n , d e r im K o h le n b e rg b a u der Ver.

S taa ten von A m erika als »room an d p illa r systenu v o rw ie g e n d in A n w e n d u n g s te h t u n d e rs t in letzter Zeit m e h r u n d m e h r d u rc h den S tre b b a u (longwall S y s te m ) v e r d r ä n g t w ird. A uf den G r u b e n von Sao J e ro n y m o v e r f ä h r t m an wie f o l g t : D as g a n ze Gruben­

fe ld ist d u rc h die im F lö z v e rla u f e n d e n parallelen

V

S ch a ch t C3 W//A a b g eb a u t Abb. 3. Plan des Kammer- und Pfeilerbaus.

D o p p e lstreck en , die von einem vom Sch ach t kommen­

den H a u p ts tr e c k e n p a a r re c h tw in k lig a b g e h e n , in ein­

zelne B a u fe ld e r e in g e te ilt (s. Abb. 3 ) . I n einem s olchen B aufeld von rd. 60 m Breite w e rd e n z unächst von d e r Strecke A aus die v erschiede ne n Ö rter a, b, c usw. in einem A b sta n d e von je 15 m a n g e s e t z t .

1 a . a. o . S. 138.

(11)

Diese Örter treibt m an in 2 - 3 tn Breite 7 m w eit, um so einen Sicherheitspfeiler f ü r die Strecke A zu schaffen. Dann e rst g e h t m an in einer g r o ß e m Breite von 7 - 8 m etwa 30 m, a lso bis z u r M itte des Abstandes A -B vor, bieg t um u n d b a u t den noch a n ­ stehenden N ebenpfeiler in d e rse lb e n Breite von 7 bis 8 m bis zur G renze des S treck en sich erh eitsp feilers zurück, ln derselben W e is e w ird von d e n Ö rtern b, c usw. und s p ä te r auch von den Ö rtern der Strecke B aus v o rg e g a n g e n . D e r A b b a u erstrec k t sich, wenigstens auf S chacht 3, im w e sentlichen auf die Unterbank, die, w ie e rw ä h n t, w e g e n d e r h äufigen Wechsellagerung von K ohlen- u n d B ergesclnnitzchen sehr unrein, d ah er h a rt ist. Die re inere O b e rb a n k bleibt wegen ihres ä u ß e r s t b rü c h ig e n H a n g e n d e n im Gebiete des g en an n ten Schachtes zum g r ö ß te n Teil stehen; angebaut g e w ä h r t sie eine sichere Decke.

Die Kohle muß w e g e n ih r e r H ä r te ü b erall m it Schwarzpulver und Z ü n d sc h n u r g esc h o sse n u n d viel­

fach geschrämt w erden. D er A u sb a u e r f o l g t m it Eukalyptusholz, und zw ar u n re g e lm ä ß ig d o rt, w o ihn das Hangende fo rd e rt. K ennzeichnend f ü r den Pfeiler- und K am m erbau ist d as F e h le n von B erg e­

versatz. Man versetzt zw ar die beim A b b a u in der Kammer fallenden B erge an O r t u n d Stelle und f ü h r t auch die gelegentlich bei G e ste in a rb e ite n an ä n d e rn Stellen der G ru b e fa lle n d e n B erge dem A b b au zu, aber dieses Material re ic h t bei w eitem nicht aus. Die Folge ist, daß sich das H a n g e n d e nicht lange halte n läßt und nicht selten v o r dem v ö lligen V erhieb des Pfeilers niedergeht. Die h ie rd u rc h u n d du rch das Stehenlassen d e r zahlreichen S treckensicherheits- pfeiler bedingten A b b a u v e rlu ste b e la u fe n sich auf mehr als 50 o/o und erreich ten in einem B aufeld des Schachtes 3, wo m it a lle r S tre n g e a u f einen gu ten Ausbau gesehen w u rd e, 58 o/0. H ierb e i ist noch nicht berücksichtigt, d a ß d a s eine o d e r a n d e re B au­

feld durch F lö z b ra n d v e rlo re n g e h t, w as auch eine Folgewirkung des u n re in e n A b b a u e s ist, d a in fo lg e des auf die steh e n g eb lieb e n en K o h le n re stp fe ile r ein­

wirkenden starken G e b ir g s d ru c k e s bei d em h o h e n Schwefelgehalt d e r K ohle leicht S e lb s te n tz ü n d u n g der Kohle eintritt.

Der sonst für die W a h l des A b b a u v e rfa h re n s viel­

fach wichtige G e s ic h tsp u n k t tu n lic h ste r S c h o n u n g der Tagesoberfläche spielt in B rasilien n u r eine g e rin g e Rolle. Der G ru n d u n d Boden g e h ö r t s a m t den meisten Häusern, die g e rin g e n W e r t haben, dem Bergwerkseigentümer. A u ß erd em sind die F o lg e n der Einbrüche d e s H a n g e n d e n w eg en d e r m ächtigen über und zwischen den beiden F lö z e n b efindlichen Tonschieferschichten v e rsch w in d e n d g e r i n g . Diese Tonschieferlagen v e rm ö g e n sich w e g e n ih r e r b ild ­ samen B e s c h a f fe n h e it d e n e n t s t e h e n d e n H o h lrä u m e n anzupassen u n d sie m e h r o d e r w e n ig e r a u sz u fü lle n , ohne daß Risse en tsteh en . So k o m m t es, daß die besonders im W in te r fa lle n d e n b e trä c h tlic h e n R egen- mengen von den n u r 6 0 - 1 0 0 m u n te r d e r E r d ­ oberfläche u m g e h e n d e n G ru b e n b a u e n tro tz d es V er­

wehtes auf B e r g v e r s a t z gänzlich fe r n g e h a lte n w erd en .

S e h r n a c h te ilig m ach t sich d e r E in flu ß d es b e ­ schriebenen A b b a u es a u f die W e t t e r f ü h r u n g g e l­

tend. Von den beiden in einem A b s ta n d von 3 /t :km ab g eteu fte n , u n te rird isc h m ite in a n d e r in V e rb in d u n g s te h e n d e n S c hächte n 1 u n d 2 dien t d e r erste m it 60 m T e u fe als H a u p tf ö rd e rs c h a c h t, d e r 90 m tiefe S ch ach t 2 v o rn e h m lich d e r W e t t e r f ü h r u n g und W a s s e r h a ltu n g . Da die R a s e n h ä n g e b a n k dieses S chachtes etwa 25 rri h ö h e r als die des S ch ach te s 1 liegt, ist ein n a tü rlic h e r W e tte r z u g g e w ä h rle iste t, den ein k leiner V entilator ve rstä rk t. U n g ü n s tig e r liegen die V erhältnisse bei dem 1,5 km von S c h a c h t 2 e n t­

fern ten , 100 m tiefen Sch a ch t 3, d e r F ö rd e r- und zugleich ein- und a u sz ie h e n d e r W e tte r s c h a c h t ist.

H ie r s a u g t ein elektrisch a n g e trie b e n e r V en tila to r mit einer L eistung von 50 PS die v e rb ra u c h te n W e tte r aus dem du rch einen Scheider vom ü b rig e n Sc h ac h t g e tre n n te n W e tte rtru m m ab. T r o t z d e r g erin g e n T e u fe u n d des au sre ich en d en Q u e rs c h n itte s d e r Schächte s o w i e ' des im allg e m ein e n nicht g ro ß e n A b sta n d e s d e r Baue von ih n e n s tö ß t d e re n a u s ­ reichende B e w e tte ru n g au f Schw ierigkeiten. Bei den an e i n e m W e t t e r s t r a n g lieg en d en zah lreic h e n K am ­ m e rn ist die Zu- u n d A b f ü h r u n g d e r W e tte r n u r durch einen schm alen, re c h tw in k lig zur F ah r-, F ö r- der- u n d W e tte rs tre c k e v e r la u fe n d e n Z u g a n g m ö g ­ lich. Die K am m ern e rh a lte n d a h e r n u r w e n ig W e tte r, w a s sich bei dem g r o ß e M en g en von N a ch sc h w a d e n erze u g en d en Schießen m it S ch w a rz p u lv e r d e ra r tig b e m e r k b a r m acht, daß die A rb eitsste lle o h n e A n ­ w e n d u n g b e s o n d e re r M ittel erst nac h etw a a c h ts tü n ­ dig e r P a u s e w ie d e r zu g ä n g lich w ird. M an m uß d a ­ h e r zur U n te r s tü tz u n g d e r W e t t e r f ü h r u n g m indestens eine halbe S tunde la n g P r e ß l u f t in die K am m ern hineinblasen. Dies ist nich t n u r an sich se h r u n w ir t­

schaftlich, s o n d e rn b e e in trä c h tig t auch w e g e n der auf d e r G ru b e n u r in b esc h rä n k te m M a ß e zur Ver­

f ü g u n g s te h e n d e n P re ß lu f tm e n g e die a u sreich en d e V e rs o rg u n g a n d e re r G r u b e n te ile m it diesem Be­

triebsm ittel.

Als N achteil des K am m er- u n d Pfeilerbaue's m a c h t sich schließlich auch die V erze ttelu n g des Betriebes g e lten d , die teils in fo lg e d e r N o tw e n d ig k e it einer s tä r k e rn B e le g u n g d e r ko stsp ielig e n V o r ric h tu n g s ­ arbeiten, teils w e g e n d e r H e r a b s e tz u n g d e r L e istu n g s­

fä h ig k e it d e r A rb e iter u n d d er U n m ö g lic h k e it einer E r n ie d r ig u n g d e r K osten f ü r K ra ft u n d M aterial einer erh eb lich e n S te ig e ru n g d e r F ö r d e r le is tu n g u n d d am it einer V e rm in d e ru n g d e r S e lb stk o ste n im W e g e steht.

Alle diese N ach teile h aben V e r a n la ssu n g geg eb e n , g r ö ß e r e Versuche m it einem w irts c h a ftlic h e m A b b a u ­ v e rfah ren , dem S trebbau, an zustellen.

Die E in f ü h r u n g des S t r e b b a u s g in g im R ah m en d e r v o rh a n d e n e n B a u fe ld e re in te ilu n g v o r sich. Die H a u p ts c h w ie rig k e it b estan d in d e r S ic h e ru n g des H a n g e n d e n . V on d e r n a h e lie g e n d e n M aß n a h m e , dem A b b au vom T a g e aus d u rc h 5 0 - 1 0 0 m tiefe B o h r ­ lö c h e r V e rsatzb erg e zu z u fü h ren , w u rd e z u n ä c h st a b ­ g eseh e n , weil sich d a s an O r t u n d Stelle v o rh a n d e n e to n ig e M aterial zum V ersatz nicht eig n et und die B e f ö r d e r u n g von Sand au s dem J a c u h y zu g r o ß e

Cytaty

Powiązane dokumenty

Omawiany instrument podatkowy, potocznie nazywany „ulgą na nowe tech- nologie”, zakłada, że podatnik ma możliwość obniżenia podstawy opodatkowania o kwotę nie wyższą

Potwierdzone też zostały wcześniejsze spostrzeżenia, iż bardzo istotne znaczenie w procesie podjęcia decyzji o popełnieniu zabójstwa mają czynniki sytu- acyjne, w tym działanie

Wykopy wytyczone w północno-zachodniej i południowo-wschodniej części oraz we wnętrzu mąjdanu, poza jednym obiektem nie ujawniły żadnych śladów działalności

Wydaje mi się, że w przypadku docudramy bardzo istotne jest funkcjonowanie chwiejnej równowagi między trudnymi (bo to przecież dokument i rzeczywistość) i łatwymi

Fig. 14 shows the results obtained for plain strain subsidence test case when nonlinear time-dependent deformation is incorporated. The multiscale solutions are obtained using

Podsumowując, uważa się, że o ile wewnętrzne komórki słuchowe działają jako główne komórki receptorowe układu słuchowego, to zewnętrzne komórki słuchowe

Bez po- kornego poddania się Bożej woli, którego najpiękniejszym wyrazem jest «tak» w Sercu Maryi, któż mógłby podjąć się odpowiedzialności, jaką jest kapłaństwo. Te

In the third part of the thesis, furthermore, a gray-box load modeling is used to develop a new static equivalent model of a complex distribution grid with large num- bers of PV