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Stahl und Eisen, Jg. 35, Nr. 19

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Leiter des wirtschaftlichen Teiles

Generalsekretär Dr. W. B e n in e r , CesthältsiDlirer der Nordwestlichen Gruppe

des Vereins deutscher Eisen- und Stahl­

industrieller.

STAHLm EISEM

ZEITSCHRIFT

Leiter des technischen Teiles f r . - J a g . 0. P e t e r s e n ,

stellvertr. Geschäftsführer des Vereins deutscher

Eisenhüttenleute.

FÜR DAS D EUTSCH E El SEIMHÜTTEN W ESEN .

N r. 19. 13. Mai 1915. 35. Jahrgang.

U e b e r d e n E in f l u ß d e s B l o c k g e w i c h t e s u n d d e r W a l z ­ g e s c h w i n d i g k e i t a u f d e n K r a f t b e d a r f b e im W a l z e n .

Von S iv S iig . J. P u p p e in Breslau und jötpi.-Sng. H . M o n d e n in F alv a liü tte, O.-S.

| \ i e K enntnis all der F aktoren, durch die der K raftbedarf von W alzenstraßen im wesentlichen bestim m t wird, ist fü r den H ütten m an n von erheb­

licher B edeutung. N ich t n u r die Größe und A rt der A ntriebsm aschinen selbst wird von dem K raftbedarf der W alzenstraßen bestim m t, sondern vor allem auch die Größe der Dampfkesselanlage bzw. der elek­

trischen Zentrale. D a som it die Größe des K ra ft­

bedarfs der W alzenstraßen die M aschinenanlage eines H üttenw erkes beeinflußt, so ist die ebenso schwierige wie interessante Frage nach dem K raftbedarf für die W alzwerke derart, daß sie nicht allein den W alz­

werker, sondern auch insbesondere die Maschinen­

ingenieure lebhaft interessiert. Die folgenden Aus führungen sollen die Augen der F achleute zu­

nächst auf einen bisher wohl ganz vernachlässigten G egenstand le n k e n , der den K raftbedarf beein­

flußt, das ist d a s G e w i c h t d e r z u v e r w a l z e n - d e n B lö c k e .

S eit einiger Z eit geht in D eutschland ebenso wie in den anderen Eisen verarbeitenden Ländern die E ntw icklung in der R ichtung, das Blockgewicht m ehr und m ehr zu steigern. Die Gründe hierfür sind m annigfach. H auptsächlich spricht dafür die E r­

zeugungssteigerung. 01) durch eine Blockgewichts­

verm ehrung der K raftbedarf in irgendeinem Sinne beeinflußt wird, ist wohl kaum je in Erw ägung ge­

zogen worden. D er U m stand, daß bei E rhöhung des Blockgewichtes für ein Blockwalzwerk der Antrieb sich als zu schwach erwies, ließ den Gedanken auf- kommen, ob nich t durch das Blockgewicht der K ra ft­

bedarf beeinflußt würde, und führte zu der vorliegen­

den A rbeit. Sie s tü tz t sich auf die im Verlag S tahl­

eisen erschienene Broschüre „Versuche zur E rm itt­

lung des K raftbedarfs an W alzwerken“ und ver­

w endet die d o rt veröffentlichten Zahlen.

A l l g e m e i n e G e s i c h t s p u n k t e .

D er G esam tkraftbedarf einer W alzenstraße setzt sich zusam m en aus:

1. L eerlaufsarbeit der Straße,

2. Besehleunigungsarbeit(beiU m kehrw alzw erken), X IX .,,

3. Reine W alzarbeit

a) U m lagerungsarbeit für V erm inderung bzw.

V eränderung des Q uerschnitts,

b) R eibungsarbeit zwischen W alze und W alz­

gut,

c) R eibungsarbeit in K upplungen, Lagern, Kam m walzen und Maschine über die Leer­

laufsarbeit hinaus.

Zu 1. U nter L eerlaufsarbeit für die Strecke ist diejenige Energiemenge zu verstehen, die zur Be­

wegung der ganzen S traße einschließlich der A ntriebs­

maschine nötig ist. Die Leerlaufsleistung ist bei ein und derselben Strecke abhängig von der Drehzahl und w ächst m it dieser. Die F orm solcher Leerlaufs- lcurven ist wohl hinlänglich b ek a n n t; in den auf diesem G ebiet erschienenen Veröffentlichungen finden sich Beispiele von Leerlaufskurven. Gewöhnlich en t­

wickeln sie sich in Form- einer geraden Linie und steigen bei elektrisch angetricbenen U m kehrstraßen bei U eberschreitung einer bestim m ten D rehzahl etwas steiler an (s. Broschüre Abb. 17 und 18 S. 24 und 25).

Zu 2. Die Beschleunigungsarbeit ist diejenige Energiemenge, die für die Beschleunigung einer Um­

kehrstraße aufzuwenden ist. Sie lä ß t sich einfach nach der Gleichung A = - J • tu2.

J das T rägheitsm om ent säm tlicher sich berechnen

H ierin ist

drehender Teile, u>

E nde des Stiches.

Stiches bereits eine aufweisen als am Stichende

zur Erzielung der höchsten D rehzahl aufgewandte die W inkelgeschwindigkeit am Ob die W alzen w ährend des höhere W inkelgeschwindigkeit ist ohne Belang, da die A rbeit bei V erm inderung der Geschwindigkeit auf die E nddrehzahl wieder gewonnen wird.

Zu 3. Die reine W alzarbeit wird beeinflußt vor allem von der W alztem peratur, den K aliberform en, dem D urchm esser der W alzen usw. D er Einfluß aller F ak to ren beim W alzen des gleichen Profils auf derselben S traße lä ß t sich u n te r sonst gleichen Ver­

hältnissen in einer K onstanten zusamm enfassen, die hauptsächlich n u r von der T em peratur abhängig ist.

05

(2)

498 Stahl u nd Eisen. E in flu ß des Blockgewichtes usw. auf den Krajtbedarf beim Wälzen. 35. Jahrg. N r. 19.

D er E influß der Leerlaufs-, Beschleunigungs- und reinen "Walzarbeit auf den K raftbedarf fü r die Tonne W alzgut is t ein verschiedenartiger und soll nach­

stehend erlä u tert werden.

W as zunächst die L eerlaufsarbcit anbelangt, so m uß unterschieden werden zwischen durchlaufenden u n d Um kehrwalzwerken. F ü r die durchlaufenden S traß en ergeben Beobachtungen und die Zahlentafeln der veröffentlichten A rbeiten, daß der größere Teil der G esam tw alzzeit aus den Stichpausen besteht u n te r der Voraussetzung, daß im m er n u r ein Block sich in der W alzenstraße befindet. Die Größe der Leerlaufsleistung nach der gegebenen E rläu teru n g is t unabhängig davon, ob sich ein W alzstab zwischen den W alzen befindet oder nicht. D a nu n die W alz­

pausen zwischen zwei Stichen abgesehen von be­

sonderen Zufällen an nähernd gleich gesetzt werden können, unabhängig von der W alzlängc des Stabes, u n d ferner die Stichzeiten den W alzlängen propor­

tio n a l angenom m en werden können, so w ird das Ver­

h ältn is von nutzbringender zu verlorener W alzzeit im m er günstiger, je größer die W alzlängen und m ithin auch je schwerer die Blöcke werden, d. h. m i t z u ­ n e h m e n d e m B l o c k g e w i c h t w i r d b e i d u r c h ­ l a u f e n d e n W a l z e n s t r a ß e n di e a u f d i e T o n n e W a l z g u t e n t f a l l e n d e L e e r l a u f s a r b e i t g e ­ r in g e r .

Bei U m kehrstraßen fällt die Leerlaufsarbeit w ährend der W alzpauscn prak tisch fort, da ja die Strecke w ährend der P ausen stillsteh t oder zwecks K ühlung der W alzen n u r ganz geringe D rehzahlen aufweist. Die geringe Leerlaufsleistung, die für die Bewegung der W alzen vor Stichbeginn und viel­

leicht noch nach Stichende aufzuw enden ist, k an n beim Auswalzen verschieden schwerer Blöcke als gleich b e tra c h te t w erden. Die L eerlaufsarbeit ist dem nach lediglich proportional den Stichzeiten, also annähernd den W alzlängen bzw. den Block­

gewichten. B e i U m k e h r w a l z w e r k e n i s t a ls o t h e o r e t i s c h d i e a u f d i e T o n n e W a l z g u t e n t ­ f a l l e n d e L e e r l a u f s a r b e i t u n a b h ä n g i g v o m B l o c k g e w i c h t f a s t g l e i c h g r oß.

Bei U m kehrstraßen is t noch die jeweilige Be­

schleunigungsarbeit zu berücksichtigen. E s k a n n an­

genom men w erden, daß die A ntriebsm aschine bei geeigneter Steuerung unabhängig von der B elastung in der gleichen Zeit die H öchstdrehzahl erreicht, die vom M aschinisten zwecks V erw ertung der leben­

digen K ra ft der sich drehenden Massen gegen Stiebende v erm indert w erden soll. Das is t frei­

lich erst m öglich von einer gewissen W alzlänge ab. Bei kurzen Stichen ist dies wegen der K ürze der Zeit, wie auch die vorhandenen U m drehungs­

k urven zeigen, n ic h t durchführbar. H ieraus ergibt sich, daß bis zu einer bestim m ten W alzlänge die auf den S tich entfallende B eschleunigungsarbeit in jedem folgenden Stiche steigt. Bei langen Stichen, die am E n d e des Stiches etw a gleiche D rehzahl besitzen, k an n die B eschleunigungsarbeit für jeden Stich gleich gesetzt werden. Je schwerer nun die Blöcke

sind bei gleichem A nfangsquerschnitt, um so eher w ird diese W alzlänge erreicht, um so größer wird also die Sum m e der B eschlcunigungsarbeit fü r alle Stiche. Dieses Anwachsen findet ab e r bei weitem nich t so schnell s ta tt wie dasjenige des Blockgewichtcs, wie noch an ausgeführten Beispielen gezeigt werden w ird, d. h. b e i U m k e h r s t r a ß e n n i m m t d ie a u f d ie T o n n e W a l z g u t e n t f a l l e n d e B e s c h l e u n i g u n g s - a r b e i t m i t w a c h s e n d e m B l o c k g e w i c h t ab.

M it R ücksicht auf die Sum m e von Lccrlaufs- und B eschleunigungsarbeit ergibt sich m ith in , daß ihre Größe, bezogen auf eine Tonne W alzgut, um so geringer wird, je größer das Blockgcwicht wird, daß es also sowohl bei durchlaufenden als auch bei Um­

k ehrstraßen günstig ist, m öglichst große Block­

gewichte zu verwalzen.

Anders liegen die V erhältnisse in bezug auf die reine W alzarbeit, die, wie schon gesagt wurde, u nter sonst gleichen V erhältnissen hauptsächlich abhängig ist von der W alztem peratur; auf diese w ird dem nach auch der Einfluß des Blockgewichtes auf die W alz­

arb e it zurückzuführen sein. D ie früheren Versuche ergaben die in Abb. 3 schem atisch dargestellte Ab­

hängigkeit des v erdrängten Volumens und der reinen W alzarbeit von der W alztem peratur. Die K urve zeigt, daß das durch 1 rnkg reine W a lzarbeit zu ver­

drängende Volumen um so größer ist, je höher die W alztem peratur liegt. M it sinkender T em peratur sinkt auch der W e rt des zu verdrängenden Volumens sehr rasch, um w eiterhin n u r noch verhältnism äßig langsam abzunehm en. Die reine W alzarbeit für das Auswalzen eines Blockes w ird also um so geringer sein, je höher die W alztem p eratu r liegt, d. h. je schneller der W alzprozeß zu E n d e gefü h rt wird.

Schwere Blöcke, die eine größere G esam tw alzzeit als leichtere bedingen, werden dem nach in dem rechts­

liegenden, d. h. ungünstigeren Teil der K urve ge­

w alzt werden. Dies bedingt als Schlußfolgerung: d ie a u f d ie T o n n e W a l z g u t e n t f a l l e n d e r e i n e W a l z a r b e i t n i m m t m i t s t e i g e n d e m B l o c k ­ g e w i c h t i m a l l g e m e i n e n zu.

D a die gesam te W alzarbeit, berechnet auf 1 t W alzgut, sich ad d iert aus der Leerlaufs- bzw. auch noch der Beschleunigungs- und der reinen Walz­

arbeit, m it steigendem Blockgewicht jene aber ab-, diese zunim m t, so en tste h t eine wechselseitige Beein­

flussung beider Sum m anden, u n d je nach d em E in ü u ß des einen oder anderen w ird die auf die Tonne Walz­

g u t entfallende W alzarbeit m it steigendem Block­

gcwicht zu- oder abnehmen.

Diese bisher aufgestellten L eitsätze lassen sich g u t in Schaubildern wiedergeben. Z ur E rm ittlung der grundsätzlichen F orm der entsprechenden Kurven sei fü r die Beziehungen zunächst der m athem atische A usdruck aufgestellt.

F ü r d u r c h l a u f e n d e S t r a ß e n . 1. Leerlaufsarbeit.

E s sei:

A L eerlaufsarbeit,

(3)

13. Jlai 1915. E influß des Blockgewichtes usw. auf den Kraftbedarf beim Walzen. Stahl und Eisen. 499 L Leerlaufsleistung,

t , S tichzeit je kg Blockgewicht., t p Stichpause je Block in leg, G Blockgewicht.

D ann ist:

A = L (Gt.

A 'G

D ann ist:

£ - ( ■

+ tp)

«, +

1)

A = L ( t b + t s (G — Gb) A T /

— - — Jj I t b -f- ts — ts_Gb\

6 /

D a L, t8 und t p k o n stant sind, so entspricht diese Gleichung der allgem einen Form

x = a + —b

y

d. h. einer H yperbel, wie in das D iagram m Abb. 1 eingetragen.

2. Reine W alzarbeit.

D er V erlauf der reinen W alzarbeit muß gemäß ihrer A bhängigkeit von der V /E -Tem peratur-K urve eine Form aufweisen m it anfangs schwächer, im

Die Gleichung entspricht wieder einer H yperbel, die allerdings in dem fraglichen Gebiet wesentlich flacher verlaufen w ird als bei durchlaufenden Straßen.

Voraussetzung ist weiter, daß die Blockgröße das Erreichen der festgesetzten Höchstgeschwindigkeit zuläßt. In keinem Falle wird sich die K urve sehr wesentlich von einer m it zunehm ender B elastung schwach fallenden Geraden unterscheiden.

2. Beschleunigungsarbeit E s bedeute:

B Beschlcunigungsarbeit je Block, G Blockgewicht,

J T rägheitsm om ent der bewegten Massen von Maschine und W alzwerk,

*- B/oc/yem'c/it in ty

A bbildung 1. Blockgew icht und Ivraftbednrf hei durchlaufenden Straßen.

>- ß/ocAyetv/cM ß j

A bbildung 2. B lockgew icht und K raftb ed arf bei U irtkehrstraßon.

w eiteren V erlauf stä rk e r steigender Tendenz, wobei jedoch eine größere Zahl Faktoren bestehen, die auch den um gekehrten F all eintreten lassen oder jene erste F orm so paralysieren, daß eine Gerade entsteht.

3. Die Gesam t-W alzarbeit.

Diese ste llt einfach eine A dditionskurve aus 1 un d 2 d ar un d m uß bei der fallenden Tendenz der ersten und der steigenden der zweiten notwendig ein Minimum aufweisen.

F ü r U m k e h r s t r a ß e n . 1. Leerlaufsarbeit.

E s sei:

A L eerlaufsarbeit, L Leerlaufsleistung, G Blockgewicht in leg,

Gb W ährend der Beschleunigungsperiode ver- walztes Blockgewicht,

t b Beschleunigungsperiode je Block,

t8 Stichzeit je kg Blockgcwicht bei H öchst­

geschwindigkeit.

n D rehzahl beim A u stritt des Blockes aus dem Kaliber,

v A ustrittsgeschw indigkeit des Blockes (==

g Erdbeschleunigung, c K onstante.

D ann ist

b = y., - v G g B

G ~ 2 g ' /z ” \ 3 0 / G

Das erste Glied dieser Gleichung gibt die Be­

schleunigungsarbeit wieder, die für das W alzgut selbst aufgewendet w ird, das zweite Glied die B e­

schleunigungsarbeit für die bewegten Teile des W alz werkes. N im m t m an an, daß die A ustrittgeschw indig­

k eit des Blockes bei verschiedenen Blockgewichten gleich bleibt, so n im m t die Gleichung die F o rm an

c - Cl

G ~ Go 1 ~G

D ie B eschleunigungsarbeit fü r das W alzgut bleibt also, auf die Gewichtseinheit bezogen, natürlich kon-

(4)

Zahlontafol 1.WalvsvorgangboimAuswnlzonvonGrubonsoliionon.1)

500 S ta h l und Eisen. E in flu ß det BlccigewichUs usw. auf den Krajtbedarf beim I! alzen. 35. Jah rg . Xr. 19.

sta n t. Die auf die Tonne "Walzgut entfallende

• - Beschleunigungsarbeit für die M aschine sinkt - ^ m it steigendem Blockgewicht nach dem hyper-

; > - t bolischen Gesetz. Is t das Blockgewicht so

~ § ~ gering b2^ - der W alzquerschnitt so groß, daß ci 0 “ !5 13 die nonnale A ustrittgeschw indigkeit n ich t er-

' “ " reicht wird, so ergibt sich für die Beschleuni­

gungsarbeit u n te r A nnahm e gleichförmiger _ ^ g Maschinenbeschleunigung p die nachstehende 2 ^ 2 Beziehung, wenn m an von der G rundgleichung v2 = 2 p s ausgeht und u nter Berücksichtigung,

•"I _ daß bei einem bestim m ten Q uerschnitt G

§ ¿ ~ proportional der W alzlänge s ist, m it n2 = c2 • G

's S-S B

£ ■ § •§ -ü = c3 . G + c i?

2 -r Z

'I I I d. h- die ih r die Tonne W alzgut fü r sich

— — - aufzuwendende B eschleunigungsarbeit steigt in diesem F alle proportional der Blockgröße, die auf die Tonne W alzgut insgesam t entfal­

lende B eschleunigungsarbeit b le ib t konstant.

3. Reine W alzarbeit un d 4. G esam tarbeit wie bei den durchlaufenden S traßen. Die K urvenform ist grundsätzlich ebenfalls die gleiche (vgL Abb. 2).

B e i s p i e l e f ü r d e n E i n f l u ß d e s B l o c k -

= g e w i c h t e s a u f d ie W a l z a r b e i t be i

§<00 d u r c h l a u f e n d e n S t r a ß e n .

=g j= Den hier zunächst folgenden Berechnungen

~ •’ liegen zugrunde die Z ahlentafeln 1 u n d 2 der Broschüre „Versuche zu r E rm ittlu n g des

•3 S Ivraftbedarfs an W alzwerken“ 2). Diese Zah-

| . | lentafeln umfassen die Versuchsergebnisse beim

§•3 Auswalzen von Flacheisen 3S x 7 m m aus 3 3 vorgeblockten Thom asflußeisenblöcken von 2 sj 130 x 130 nu n Q uerschnitt auf der in der Broschüre n äher beschriebenen D oppelduo­

straße. Die auf den beiden Z ahlentafeln 1 u n d 2 a. a. 0 . angegebenen K urv en ü ber die Beziehung des v erdrängten Volumens, der reinen W alzarbeit un d der T em p eratu r zeigen eine verhältnism äßig g u te U ebereinstim m ung, so daß an deren Stelle eine Idealk u rv e ge­

zeichnet w erden konnte, die in Abb. 3 wieder­

gegeben ist. U m beurteilen zu können, wie groß M o der F ehler ist, wenn m an rückw ärts aus dem Ü = s bei jedem Stich v erdrängten Volumen und

§ 3 - 2 dem für die betreffende T em p eratu r aus a dieser I d e a l k u r v e entnom m enen W e rt für

■jj V E den K raftbedarf jedes Stiches berechnet, -5 w urde diese R echnung für alle Stiche durch-

•g J geführt u n te r B eibehaltung aller anderen fc , A W erte. H ieraus ergab sich für den Gesamt-

■g k raftbedarf gegenüber dem gem essenen W ert 5 3 < ein F ehler von n u r 3,5 % . Auf G rund der in Abb. 3 wiedergegebenen K urve w urde alsdann

N M ' * o t - cc o *) Xach Zahlentafel 17 aus „Versuche zur

E rm ittlung des K xaftbedarfs an W alzwerken“ . : ) Verlag Stahleisen, Düsseldorf 1909.

(5)

13. Mai 1915. E influß des Blockgeivichles usw. auf den Kraftbedarf beim Walzen. Stahl und Eisen. 501

Z ahlentafel 2.

E in flu ß d e r B l o c k a b m e s s u n g e n a u f d i e A b k ü h l u n g s g e s c h w i n d i g k e i t . 1)

Stich

Blockabmcssungcn

Volumen V

Oberfläch c

0 O/v O/v

Ö/V 1140 kg

ISlockgewicht n

nun b

mm l

m

0 380 320 1,19 14 450 19 080 1,32 1

1 358 322 1,20 14 450 19 400 1,34 1

1140 kg 3 303 201 1,84 14 450 22 381 1,54 1

o 209 210 2,58 14 450 25 830 1,79 1

0 2,09 25 300 31 030 1,25 0,947

1 2,21 25 300 32 300 1,28 0,958

2000 kg 3 3,22 25 300 38 181 1,51 0,98

0 4,53 25 300 44 530 1,70 0,985

0 o 3,14 38 000 40 230 1,22 0,925

1 3,31 38 000 47 300 1,24 0,927

3000 kg 3 4,84 38 000 50 381 1 48 0,901

u 0,80 38 000 00 130 1,74 0,973

0 'S 4,20 50 700 00 830 1,20 0,920

1 4,50 50 700 02 300 1,23 0,921

4000 kg 3 0,40 50 700 74 581 1,47 0,950

o 9,08 50 700 87 930 1,73 0,909

der G esam tkraftbedarf von elf verschieden schweren Blöcken berechnet, m it den Gewichten:

Block- Gewicht ISlock- Gewicht Block- Gewicht

Nr. kff » . kif Xr. k?

1 50 5 110 9 250

2 80 0 120 10 300

3 98 7 155 11 400

4 105 8 200

D er G ang der Berechnung wird am"[bcsten an I-Iand .der Zahlentafel 1 zu erläutern sein, die zwar zu Z ahlentafel 17 a. a. 0 . gehört, doch ist dies für die E rläu te ru n g ohne Belang. Die Zahlentafel weist

alle Blockgewichte gleich gesetzt worden un d kehren in jed er der 11 Zahlentafeln wieder. D as gleiche g ilt für die Q uerschnittsver­

m inderungen in Zeile 3.

Zu 4. Das verdrängte Volumen ist aufgefaßt nach der in der Broschüre ge­

gebenen Definition für das bekannte P ro d u k t V = (Q i— Q..) x Lx.

Zu 5. Die Verlänge­

rung ergibt sich aus der Division des betreffenden Q uerschnittes in den A n­

fangsquerschnitt.

Zu 6. Die Länge des W alzstabes nach dem D urchgänge durch das be­

treffende K aliber ist dann lediglich abhängig von dem Gewicht des W alzstabes und w urde aus diesem e rm ittelt nach der Gleichung

Gewicht

jL,an"e = --- -

Querschnitt x 7,85

Zu 7. Die m ittlere W alzgeschwindigkeit wird fü r jeden Stich verschieden sein; da sie durch m annig­

fache F ak to ren beeinflußt wird, wie Durchm esser der W alzen in dem betreffenden Kaliber, Voreilen usw., w urde dieser W ert für jedes K aliber erm itte lt aus der Zahlentafel 1 a. a. 0 . durch Division der Länge nach dem Stich durch die betreffende Stichzeit. M an

. 730-,

& \ 3 ™

§ ' 770

§ 700

■&

I I

00 8 0

^ 70 SO

| so\

V

w

3 0

20

70

73S0 73 2 0 72 8 0 72V 0 7200 77S0 7720 7080 0 7070 7000 3 6 0 3 2 0 8 8 0 8 7 0

^—Temoorafi/r/n °C 7S0 720 6 8 0 6 7 0 6 0 0 ° A bbildung 3. Id ealk u rv e für die W alzarb eit in A bhängigkeit von der T em peratur

beim Auswalzen von F lacheisen 38 x 7 mm.

15 w agerechtc Zeilen auf, die wie folgt zu verstehen sind.

Zu 2. D er Q uerschnitt des W alzstabes nach dem D urchgang durch die einzelnen K aliber m uß n a tu r­

gem äß ste ts derselbe sein, wenn m an von dem größeren Sprung u n d der größeren D urchbiegung der Walzen bei den schwereren Blöcken, die k älter fertig gewalzt werden, absieht. Die Q uerschnitte sind dem nach für

q N ach Z ahlentafel 55 aus „V ersuche zur E rm itt­

lu n g des K ra ftb e d a rfs an W alzw erken“ .

geh t so auf einfachste Weise den Schwierigkeiten aus dem Wege. Auch dieser W ert ist also kon stan t für die einzelnen Stiche angenom m en worden und k e h rt in allen 11 Tabellen wieder. D a bei den längeren Stichen der schweren Blöcke die D rehzahl sich u n te r die in der Zahlentafel 1 angegebene erm äßigt, so trifft die A nnahm e zw ar n ic h t ganz zu, doch dürfte der entstehende F ehler in den K auf zu nehm en sein.

Zu 8. Die Stichzeit ergibt sich dann für jeden einzelnen Stich auf einfache Weise durch

(6)

502 Stahl und Eisen. E in flu ß des Blockgewichtes usw. auf den Kraftbedarf beim Walzen. 35. Jahrg. E r. 19.

Division von Länge un d m ittle re r W alzgeschwin- digkeit.

Zu 9. Die Z eit zwischen den Stichen ist stets gleich groß angenom m en w orden für die entsprechen­

den Stiche. Sie w urde der Zahlentafel 1 a. a. 0 . en t­

nom m en un d in alle 11 Zahlentafeln eingesetzt.

Zu 10. Die A bkühlungszeit ist die Summe von S tichzeit und Zeit zwischen den Stichen.

Zu 11. Die A bkühlungsgeschw indigkeit spielt bei deren ausschlaggebendem E influß bei der Berech­

nung des K raftbedarfs eine sehr wesentliche Rolle.

U m die T em p eratu r des S tabes in jedem Stich be­

rechnen zu können, is t es bei K enntnis der Zeit nötig, noch die A bkühlungsgeschw indigkcit zu kennen, das is t der T em p eratu rv erlu st in der Sekunde. F ern er w ird dieser W e rt durch eine ganze Reihe von E in ­ flüssen bestim m t, wie Blockvolum en, Q uerschnitt, Oberfläche, spezifische W ärm e bei den verschiedenen T em peraturen usw. S elbst wenn alle diese Einflüsse b ek a n n t w ären, so w ürde sich auch dann noch für die A nw endung auf den vorliegenden F all eine Schwierigkeit ergeben, die darin besteht, daß m an nicht weiß, wie groß die tatsächlich eintretende W iedererw ärm ung des M aterials ist, die durch die innere R eibung beim D urchgang durch das K aliber hervorgerufen wird. D aher w urde zur E rm ittlu n g dieses W ertes w ieder der bereits bei Zeile 7 ange­

w an d te Ausweg eingeschlagen. D anach w urde die A bkühlungsgeschw indigkeit für jeden Stich u nm ittel­

b a r b estim m t aus der Zahlentafel 1 a. a, 0 . durch Division des T em peraturunterschiedes und der Sum m e Stichzeit für jeden Stich. Diese W erte für je d en D urchgang bilden dem nach für alle Block­

gew ichte eine K onstante. U nberücksichtigt gelassen is t hierbei die T atsache, daß die Abkühlungsge­

schw indigkeit bei hohen T em peraturen infolge des größeren T em peraturunterschiedes gegenüber der um gebenden L u ft eine größere ist als bei niedrigen T em peraturen. W enn also die Abkühlungsgeschwin­

digkcit fü r die gleichen Stiche als gleich angenommen w urde, so tr if ft dies m it R ücksicht auf die verschiede­

nen T em peraturen der einzelnen K aliberdurchgänge n ic h t ganz zu.

Im Zusam m enhang hierm it sei noch auf die be­

k a n n te T atsache, daß schwerere Blöcke „die W ärm e besser h a lte n “ , hingewiesen. Diese E rfahrungs­

ta tsa ch e begründet sich auf die Verw endung von Blöcken m it größerem und kleinerem , d. h. ver­

schiedenem Q uerschnitt, w ährend den hier durch­

geführten B erechnungen Blöcke m it gleichem Quer­

sc h n itt zugrunde gelegt sind. Auch in diesem Falle d ü rfte ein gewisser Einfluß des Blockgewichtes auf die Abkühlungsgeschw indigkeit vorliegen, da alsdann das V erhältnis von Gewicht bzw. Volumen und aus- strahlender Oberfläche — un d darauf k om m t es doch w ohl einzig an — m it zunehm ender Länge des Blockes günstiger wird. E ine kurze Berechnung f ührt a b e r bald zu der E rkenntnis, daß dieses V erhältnis bei den B lockquerschnitten, die den vorliegenden A usführungen zugrunde liegen, so wenig abw eichend

ist bei den einzelnen Blockgewichten, daß es ohne m erkliche F ehler vernachlässigt w erden kann. Die Zahlentafel 2 gibt ein Bild von diesen Verhältnissen.

Sie is t bezogen auf die Zahlentafel 55 a. a. 0 ., d. h.

auf das Auswalzen von Blöcken m it einem m ittleren A nfangsquerschnitt von 380 x 320 mm. D ie R ubrik O/V zeigt das V erhältnis Oberfläche und Volumen des Blockes un d ferner nach dem ersten, d ritte n und fünften Stich des Blockes. D iv idiert m an diesen W e rt der einzelnen Blöcke durch denjenigen des der Zahlentafel 55 zugrunde liegenden Blockes von 1140 kg, so e rh ä ltm a n die in der S palte , O/V ein-

U/V 1140 kg getragenen W erte, denen die Abkühlungsgeschwindig­

keiten der einzelnen Blöcke p roportional sind. E s is t ersichtlich, daß diese W erte nu r sehr wenig von eins abweiclien und m it zunehm ender S tichzahl diese W erte schnell steigen. D a nun die anfänglichen Ab­

kühlungsgeschwindigkeiten ü b e rh a u p t rec h t klein sind, wie m an der entsprechenden Zahlentafel en t­

nehm en' kann, so sind die U nterschiede der A b­

kühlungsgeschwindigkeit der einzelnen Blöcke t a t ­ sächlich so gering, daß sie vernachlässigt werden konnten.

Zu 12. Aus der so gefundenen A bkühlungs­

geschwindigkeit und der Sum m e Stichzeit lä ß t sich die A bkühlung in der Sekunde erm itteln, die auf volle G rad Celsius abgerundet wurde.

Zu 13. Die A nfangstem peratur w urde k o n sta n t zu 1340° C angenommen. Die T em peratur jedes weiteren Stiches ergibt sich dem nach durch Sub­

trak tio n der A bkühlung von der vorhergehenden T em peratur.

Zu 14. D er W ert für I ?rdrängte3 Volumen ^ reine W alzarbeit

entsprechend der berechneten zu dem betreffenden Stich gehörigen W alztem peratur für jeden Stich der K urve Abb. 3 entnom m en.

Zu 15. Die für jeden Stich benötigte reine W alz­

arb e it ergibt sich aus dem v erdrängten Volumen und dem W ert fü r V /E durch Division.

Die für jeden S tich aufgew andte L eerlaufsarbeit ist zu erm itteln aus der Leerlaufsleistung un d der Summe Stichzeit. Die Sum m e W alzarb eit ist die Sum m e von der reinen W alzarbeit u n d Leerlaufs­

arbeit.

Die so gefundenen W erte fü r die Sum m e der reinen W alzarbeit, der Leerlaufsarbeit und der ge­

sam ten W alzarbeit sowie die auf die Tonne W alzgut entfallenden Sum m en sind für jeden S tich der 11 Blöcke zusam m engestellt auf Z ahlentafel 3. In dieser sind noch unterschieden die W alzarbeiten für eine 16-, 42- und 55 fache Verlängerung. Dies wurde einfach so berechnet, daß der W alzprozeß beendet gedacht wurde, nach dem 14., 18. un d 20. Stich.

Aus der Zahlentafel 3 ist ersichtlich, wie die gesam te W alzarbeit, bezogen auf die Tonne W alzgut, anfäng­

lich abnim m t, um bei einem Blockgewicht von etwa 200 kg w ieder anzusteigen. Diese T atsache erhellt deutlich aus den K urven auf Abb. 4. A uf der Abszisse

(7)

13. Mai 1915. E in flu ß des Blockgewichtes usw. auf den Kraftbedarf beim Walzen. Stahl und Eisen. 503

Z ah len tafel 3. B l o c k g e w i c h t u n d K r a f t b e d a r f b e im A u s w a l z o n e in e s F l a c h e i s e n s 3 8 x 7 mm a u f e in e r D o p p o l d u o s t r a ß e . 1)

B lo ck h'r. ! 1 2 3 | 4 5 | 0 7 8 9 10 u B em er­

k u n g e n B lo c k g o w ich t ln t 0,05 0,0S 0,008 0,105 0,110 | 0,12 0,155 I 0,20 0,25 1 0,30 0,10

Sum m e d er L eerlau fsarb eit in K W s t ...

Sum m e der reinen W alzarbeit in K W s t ...

R eine W alz arb eit jo t in K W st L ecrlauf8arbeit jo t in K W st . G esam to W alz arb cit j e t in K W st

3,2 1,26 25.2 64,0 89.2

3,75 2,35 29.4 47,0 76.4

4,09 3,02 30,9 41,8 72,7

4,23 3,25 31.0 40.0 71.0

4,39 3,58 31,0 37.8 68.8

4,41 3,73 31,1 30.8 67.9

5,12 5,09 32,8 33,2 66,0

5,90 6,8 34,0 29.8 63.8

7,06 9,1 36,4 28,3 64,7

7,8 11,8 39.3 20,0 65.3

9,55 16,8 42,3 23,8 66,1

tuc 1ü O

,

t0 £ -5 »o T3 ° o r*

Sum m e der L ecrlaufsarboit in K W s t ...

Sum m e d er reinen W alzarbeit in K W s t ...

R eine W alz arb cit jo t in K W st L eerlau fsarb eit jo t in K W st .

G esam te W alz arb eit je t in K W st 2,8 1,07 21.4 56,0 77.4

3,2 2,0 25.0 40.0 65.0

3,4 2,6 26,5 34,7 61,2

3,5 2,8 26,7 33,4 60,1

3.0 3.0 26,0 31.1 57.1

3,7 3,1 25,9 30,8 50,7

4,1 4,5 29,0 26.4 55.4

4.7 5.8 29,0 23.5 52.5

5,6 7,8 31,2 22 4 533>

6,0 10,0 33.3 20,0 53.3

7,3 14,4 36,0 18,2 54,2

toß 3u *3 , to CiO O

Sh

»>O Sum m e d er L eerlaufsarbeit

in K W s t ...

Sum m e der reinon W alzarbeit in K W s t ...

R eine W alzarb eit je t in K W st L eorlaufsarbeit jo t in K W st . G esam teW alzarbeit je t i n K W st

1,95 0,62 12.4 39,0 51.4

2,12 1,1 13,8 26,6 40,4

2,23 1,3 13,3 22,8 36,1

2,27 1,5 14,2 21,6 35,8

2,34 1,0 13,8 20,2 34,0

2,33 1,0 13.3 19.4 32,7

2,57 2,2 14,2 10,0 30,8

2,84 3,0 15,0 14.2 29.2

3,24 4,5 18,0 12.9 30.9

3,43 5,0 16,7 11,4 28,1

3,92 7,5 18,7 0,8 28,5

too

£ J*

. to ü o«3 I ß 1*-*

I I 2

>O

ist abgetragen das Blockgewicht in kg, auf der Or­

dinate die W alzarbeit für die Tonne in KW st. In d a s K oordinatensystem sind die K urvenscharen ein­

getragen,

- Gesamte W a/zorO e/tfei. I Berne

--- Z eertaußarie/t

Die gestrichelten K urven stellen die Leer­

laufsarbeit dar. Aus ihnen ist ersichtlich, wie diese m it steigendem Blockgewicht anfänglich schnell,

---Gesamte B'etzarAe/tJ’ti.l

---Beine * " '

-L eertaufsaröe/t *

J /S S fb cti

K-7Gjactr ______________ E-7SjäcA y - n ‘facti y-7Q facA 100 ISO 200 2S0 300 SSO 100

* - B /o c/fg em cA t in t y

A bbildung 4. B lockgow icht und K raftb ed arf beim A us­

w alzen von F lach eisen 38 X 7 m m au f einer D oppel­

duostraße. A n fan g stem p eratu r 1340°, L eerlaufsleistung 26,5 bzw. 66 K W , A nfangsquerschnitt 125 [Jj.

A bbildung 5. B lockgow icht und K raftb ed arf beim A usw alzen von [F lach eise n 38 x 7 m m auf einer D oppelduostraße. G leichzeitiges Auswalzen zw eier B löcke. A nfangstem peratur 1340 °, L eerlaufsleistung

26,5 bzw. 0 6 K W , A nfangsquerschnitt 125 Q].

w eiterhin langsam er abnim m t. W ohl gem erkt ist bei allen diesen Berechnungen die A nnahm e gem acht, daß jeweils n u r ein Block sich im W alzenstrang be­

findet.

Die strichpunktierten K urven stellen die reine W alzarbeit dar. Sie zeigen, wie die letztere m it

*) Vgl. Z ahlentafel 1 aus „V ersuche zur E r m itt­

lung des K raftb ed arfs an W alzw erken“ .

(8)

504 Stahl und Eisen. E influß des Blockgewichtes usw. auf den Kraflbedarf beim Walzen. 35. Jahrg. Nr. 19.

1220 1200 1100 1160 11W 1120 1100 1000 10B0 10W 1020 1000 SSO SSO SW S2i

■ » - Tem peratur in €C

A bbildung 6. Idenlkurven fü r die W alz arb eit in A bhängigkeit von der T em p eratu r beim A u sw ak en von G rubenschienen m it einem Gewicht

von rd. 10 k g /m au f einer 600er bzw. 500er T riostraße.

l ä n g e r u n g i s t , u m so k l e i ­ n e r i s t d a s g ü n s t i g s t e

B l o c k g e w ic lit.

Dieselben Berechnungen wurden auf G rund der in Zahlentafel 17 und 39 der B ro­

schüre niedergelegten V er­

suchsergebnisse beim Auswal­

zen von Grubenschienen von etw a 10 kg/lfd. m in zwei ver­

schiedenen G rubenschienen­

straßen durchgeführt u n d in den Schaubildern 6 bis 11 und den Zahlentafeln 4 und 5 niedergelegt. Die hierbei er­

zielten Ergebnisse sind in m ancher H insicht w ertvoll in­

sonderheit, da sie auch den Vergleich in dem A rbeiten zweier wesentlich verschie- Z ahlontafel 4. B l o c k g e w i c h t u n d K r a f t b e d a r f

b e im A u s w a lz c n v o n G r u b e n s c h i e n e n v o n r d . 10 k g /m a u f e i n e r T r i o s t r a ß c 1).

Z ahlentafcl 5. B l o c k g e w i c h t u n d K r a f t b e d a r f b e im A u s w a l z e n v o n G r u b e n s c h i o n o n v o n

10 k g /m a u f e in e r T r i o s t r a ß c 1).

B lo ck - g cw ic h t

in kg;

L e c rla u fs - a rb e it in K W st

Ile in c W a lz a rb e it

in K W st

G esam te W a lz a rb e it

in K W st

Itlo ck - g e w ic h t

in kfr

L e e rla u fs ­ arb e it in K W st

R ein e W a lz a rb e it

in K W st

G esam te W a lz a rb e it

in K W st

375 f. d. Block f. d. t

6,6 17,7

7,3 19,6

14.2

37.3 275 f. d. Block

f. d. t

8,5 30,9

6,03 21,9

14,5 52,8 500 f. d. Block

f. d. t

7,2 14,6

10,2 20,3

17,5

35,0 500 f. d. Block

f. d. t

10,8 20,8

11,9 23,7

22,3 44,6 700 f. d. Block

f. d. t

8,5 12,2

15,1 23,5

21,5

33,7 700 f. d. Block

f. d. t

12,6 18,0

18,1 25,8

30,6 43,8 1000 f. d. Block

f. d. t

11,1 11,1

26,1 26,1

34.1

34.1 1000 f. d. Block f. d. t 15.5

15.5

28.9 28.9

44.3 44.3 1500 f. d. Block

f. d. t

13,9 9,0

36,7 24,5

50,2

33,5 1300 f. d. Block f. d. t

18,3 14,1

39,6 30,5

57.5 44.6 steigendem Blockgewicht für die Tonne zunim m t,

un d zwar nicht gleichmäßig, sondern in einer eigen­

artigen Form .

Die ausgezogenen K urven endlich sind die Sum m a­

tionskurven der beiden besprochenen. Sie stellen die gesam te W alzarbeit dar. Die K urven zeigen m it Ausnahm e der m it lG faelier Verlängerung, bei etwa 180 bis 200 kg einen M indestw ert un d steigen dann m it zunehm endem Blockgewicht wieder an. Sie beweisen also, daß das Blockgewicht m it R ücksicht auf den K raftbedarf von w esentlicher B edeutung auf dessen Größe ist, insofern als der K raftbedarf für das Auswalzen leichter Blöcke verhältnism äßig hoch ist, und daß er gleicherm aßen bei Ueber- schreitung dieses gewissen Blockgewichtes wieder­

um ansteigen kann. Die K urve fü r lßfache Ver­

längerung fällt auch oberhalb 200 kg noch, wenn auch langsam . D er M indestw ert fällt also auf um so höheres Blockgewicht, je geringer die gesamte Verlängerung ist. J e g r ö ß e r d e m n a c h d i e V e r -

D Vgl. Zahlentafol 17 aus „V ersuche zur E r­

m ittlu n g des K raftb ed arfs an W alzw erken“ .

Z ahlentafel 6. B l o c k g e w i c h t u n d K r a f t b e d a r f b e im A u s w a l z c n v o n B lö c k e n 98 X 102 mm

a u f e in e r U m k e h r s t r a ß e 2).

B lo c k ­ g ew ic h t

in kfr

L e c r- la u fs- a rb e it in K W st

B esch le u - n ig u n g s - a rb e it in K W st

R e in e W a lz- n rb e it in K W st

G esam te W a lz­

a r b e it in K W st

1000 f. d. Block 1,5 5,1 13,8 20,4

f. d. t 1,5 5,1 13,8 20,4

2275 f. d. Block 3,4 5,1 33,8 41,3

f. d. t 1,5 2,3 14,4 18,1

3000 f. d. Block 4,5 5,1 58,5 19,5

f. d. t 1,5 1,7 68,1 22,8

4000 f. d. Block 6,0 5,1 88,5 96,9

f. d. t 1,5 1,3 22,1 24,9

5000 f. d. Block 7,5 5,1 125,0 138,0

f. d. t 1,5 1,0 25,1 27,6

1) ^'gl. Z ahlentafel 39 aus ,,V ersuche zur E r m ittlu n g des K raftb ed arfs an W alzw erken“ .

") Vgl. Z ahlentafel 53 aus „V ersuche zur E r m ittlu n g des K raftb ed arfs an W alzw erken“.

(9)

13. Mai 1915. E influß des BlockgewiclUcs usw. auj den Kraflbcdarj beim Walzen. Stahl und Eisen. 505

12SO 1260 1210. 1220 1200 1180 1160 1110 1120 1100 1080 1060 W O 1020°

■>— Tem peratur in°C

A bbildung 7. Id ealk u rv e für die W alz arb eit in A bhängigkeit von der T em p eratu r beim A uswalzen von G rubenschienen m it

einem G ewicht von 10 k g /m auf einer 530er T riostraßc.

dener W alzenstraßen gestatten. Um einen Ver­

gleich der beiden S traßen in bezug auf die A rbeit vornehmen zu können, w ar es nötig, die W erte auf eine ungefähr gleiche G esam tverlängerung des W alz­

gutes zu bringen, denn w ährend die Grubenschienen­

straße '1 infolge eines größeren Anfangsquersehnittes m it einer 27fachen V erlängerung arbeitete, arbeitet die G rubenschienenstraße 2 nu r m it einer löfachen.

Dies konnte in einfacher Weise erreicht werden durch Abzug der Stiche 1 bis 3 bei S traße 1. Alsdann ergibt sich fü r diese eine 18fache V erlängerung, die

S 6 r

'Gesamte Wa/zaröeft.fd. i

einen Vergleich m it der löfachen von S traße 2 zulässig erscheinen läßt.

W as zunächst die idealisierten V /E - D iagram m e für diese beiden S traßen anbelangt, so w urden sie hier jeweils in zwei K urven aufgelöst gem äß der ver­

schiedenartigen W irkungsweise der di­

rekten D ruckkaliber und der P rofilkali­

ber, eine F orderung, die sich aus der be­

m erkensw erten F orm der bei den Ver­

suchen erm ittelten K urven notwendig ergab. Die Abb. G und 7 geben diese idealisierten K urven wieder. Die Rech- nungsergebnisse, denen die A usw ertung der W alzarbeiten für je fünf Bloek- gewiehte zugrunde liegt, sind in den Zahlentafeln 5 un d 6 und in den Schau­

bildern 8 und 9 niedcrgelegt. Auch hier ergibt sich, daß die Gesamtwalz- arb e it bei niedrigem Blockgewicht v er­

hältnism äßig hoch liegt, daß sie rasch fällt, um in Abb. 8 bei etwa 6- bis 700 un d bei Abb. 9 bei etw a 1000 leg einen M indestw ert zu erreichen. Von liier an steigt die K urve in Abb. 8 an, w ährend die Steigerung der G esam tarbeit nach Abb. 9 nach Ueberschrei- tu n g des günstigsten Blockgewichtes von etwa 1000 kg nu r eine sehr geringe ist. D er W ert für das mögliche M indestm aß an W alzarbeit ist bei beiden S traßen verschieden. W ährend er n äm ­ lich bei der S traße 1 = 4 0 ,5 K W st beträgt, ste h t er sich bei S traße 2 (Abb. 9) auf 33,7 K W st. D er U nterschied b e trä g t G,8 K W st = rd. 2 0 % . Dieses M ehr ist zum Teil begründet durch die etwas größere V erlängerung bei dieser S traße. H ierzu kommen, aber auch noch einige weitere G ründe. Zunächst, ist die Leerlaufsleistung der beiden S traß en versche- den; sie b e trä g t bei S traße 1 = 300 P S , bei S traße 2:

= 275 P S. D em gem äß b e trä g t die L eerlaufsarbeit 4 bt/Aöza^

d e rS t/cO e 2u .\

:ua

<3

fie /a e IV a b a r ie it f d b

1 d e /A iz ag d e r S tie b e 2 0 .3

.ardeitT A l 7~ ]ie iA iz u p d e rS t/c O e tu S

■ B/ockgewJcM i/ifg

A bbildung 8. B lockgow icbt und K raftb ed arf beim A uswalzen von G rubenschienen von 10 k g /m auf einer 600er bzw. 500er T riostraße. A nfangstem pe- ra tu r 1218 ®, L eerlaufsleistung 220 K W , A nfangs­

q u ersch n itt 185 bzw. 151 [R.

X IX .3S

A bbildung 9. B lockgew icht und K raftb ed arf beim A usw alzen von G rubenscbienen von 10 kg/rn a u f einer 530er T riostraße. A nfangs­

tem p eratu r 1265°, L eerlaufsleistuug 202 K W A nfangsqnerschnitt 130 X 115.

66

(10)

-506 Stahl und Eisen. E in flu ß des Elockgewichtes usw. auf den Kraftbedarf beim Walzen. 35. Jahrg. Nr. 19.

bei einem Blockgewicht von rd. 700 kg bei S traße 1

= 16,4 K W st un d bei S traße 2 = 12,3 K l Vst, das sind 4,1 K W st melir.

Auch die reine W alzarbeit ist bei S traße 1 größer als bei S traße 2. Bezogen auf das Blockgewicht von 700 kg b e trä g t diese bei S traße 1 = 24,2 K W st, bei 2

= 21,5 K W st, d. h. 2,7 K W st weniger. D er h a u p t­

sächlichste G rund hierfür ist die niedrigere Anfangs­

te m p eratu r bei S traße 1, die n u r 1215° C betrügt .gegen 1250° C bei S traße 2. Auch die verschiedene Größe der W alzendurchm esser wird einen Einfluß hierauf haben, doch dürfte er nu r klein sein,

A bbildung 10. B lockgew icht und K raftb ed arf beim A uswalzcn von G rubenschienen von 10 k g /m auf

•einer 600er und 500er T riostraße. G leichzeitiges A us­

w alzen zw eier Blöcke. A nfan g stem p eratu r 1213°, L eerlaufeleistung 220 K W , A nfangsquerschnitt 195

bzw. 151 [p.

Bisher w ar jedoch die Annahm e gem acht, daß jeweils n u r ein Block ausgewalzt wird. Infolgedessen w ar die rechnerisch auf die Tonne entfallende Leer­

laufsarbeit verhältnism äßig groß, größer jedenfalls als in normalem Betriebe, wo bei den drei aufgeführ­

te n W alzenstraßen m it dem gleichzeitigen Auswalzen zweier Blöcke zu rechnen ist. E s ist daher nötig, auch diesen Fall zu untersuchen. D a die reine Walz- arbeit die gleiche bleibt, so ändert sich n u r die Leer­

laufsarbeit, und zwar geht ihr W ert auf die H älfte herunter. Die aus Abb. 4 sich alsdann ergebenden Kurven zeigt Abb. 5. E ntsprechend der Verm inderung der Leerlaufsarbcit sinkt die G esam tarbeit bei 200 kg und 55 facher Verlängerung z. B. um 23 % . W ährend in Abb. 4 die G esam tarbeit beim Auswalzen eines Blockes von 200 kg um 12% % kleiner ist gegenüber

vo

30 M .

Gesamte hb/zarOei/jGd. I

Leer/at/fcorie/f. fd ,. t

200 100 600 600 1000 1200 1100 1600 1800

— *- ß/odyetv/c/if inte?

A bbildung 11. Blockgew icht und K raftb ed arf beim A uswalzen von G rubenschienen von 10 kg/ni auf einer 530 T riostraße. G leichzeitiges Auswalzen zweier Blöcke. A nfangstem peratur 1265°. L eerlaufsleistung 102 K W . A nfangs­

querschnitt 130 X H b- n u r wenig verschieden sind

■da die Durchm esser

(bei S traße 1 = 600 bzw. 500 m m , bei S traße 2 =

■530 mm).

D as auf der S traße 2 verw alzte Blockgewicht b eträ g t etw a 375 kg und kom m t m it einer Gesam t­

w alzarbeit von 37,4 K W st/t dem günstigsten Block­

gew icht schon recht nahe. D er U nterschied b eträg t 1 1 % . Bei S traße 1 dagegen beansprucht das t a t ­

sächlich verw endete Blockgewicht von 275 kg eine A rbeit von 53 K W st, was gegenüber dem günstigsten Blockgewicht dieser S traß e einen U nterschied von 2 3 % ausm acht.

U eberblickt m an die in den K urven der Abb. 4, 8 und 9 verdeutlichten Ergebnisse, so ergibt sich als w ichtigster G esichtspunkt die Tatsache, daß das günstigste Blockgewicht bei durchlaufenden S traßen hauptsächlich beeinflußt w ird von der Größe der Leerlaufsarbeit. Die V erlängerung beeinflußt den absoluten W ert fü r die G esam tw alzarbeit und die 'Größe des günstigstenBlockgewichtes, wie Abb. 4 zeigt.

einem Block von 100 kg, b eträ g t dieser U nterschied in Abb. 5 n u r noch 5 % . Man sieht m ithin, daß beim flo tten Betrieb der Einfluß des Blockgewichtes auf die G esam tarbeit für die Tonne n ich t m ehr so groß ist, als wenn im m er nur ein Block ausgew alzt wird.

W ährend im normalen Betriebe und den bei diesem Versuch vorliegenden Verhältnissen durch W ahl des günstigsten Blockgewichtes verhältnism äßig wenige Prozente gespart werden können, ist dagegen der Gewinn infolge gleichzeitigen Auswalzens m ehrerer Blöcke infolge prozentualer V erm inderung der Leer­

laufsarbeit ein recht bedeutender.

M acht m an in den der Abb. 8 zugrunde liegenden Berechnungen die Annahme, daß zwei Blöcke gleich­

zeitig ausgewalzt werden, so erh ä lt m a n die K urven in Abb. 10. In dieser ist die L eerlaufsarbeit halb so groß wieder wie in Abb. 8, w ährend die reine Walz­

arb e it die gleiche bleibt. Infolgedessen ist der E in­

fluß der Leerlaufskurve auf die G esam tarbeit kleiner.

Die K urve für 18 fache Verlängerung w eist zwar

(11)

13. Mai 1915. Uebcr die Verwendung von Koks in Gaserzeugern. Stalil und Eisen. 507 auch je tz t noch, und zwar bei 5- bis 600 kg, einen

M indestw ert auf, doch ist ersichtlich, daß der E in ­ fluß des Blockgewichtes auf die G esam tarbeit lange nicht m ehr so groß ist wie in Abb. 8. Nach dieser ergibt sich bei 27 facher Verlängerung eine Ver­

m inderung der G esam tarbeit um 17 % , wenn s ta tt eines Blockes von 275 kg ein solcher von 700 kg Gewicht verw alzt wird. Nach Abb. 10 dagegen ist die V erm inderung der G esam tarbeit n u r noch 7 % im gleichen Falle. Vergleicht m an die G esam tarbeit bei 275 kg in Abb. 8 m it der in Abb. 10, so zeigt sich bei 27 facher Verlängerung eine Verm inderung der G esamt­

arbeit um 29 % , d. i. beinahe 1/ 3. Also auch hier ist der durch das gleichzeitige Auswalzen m ehrerer Blöcke erreichbare Gewinn wesentlich größer als der durch W ahl des günstigsten Blockgewichtes mögliche.

A ehnlich verschieben sich die Verhältnisse bei Abb. 9, wenn zwei Blöcke gleichzeitig verw alzt

w erden; alsdann erhält m an die K urven der Abb. 11.

Zunächst zeigt sich eine Verm inderung der G esam t­

a rb e it bei 375 kg um 23,5% auf rd. 28,6 K W st. Das günstigste Blockgewicht von 600 bis 700 kg bedingt nach Abb. 11 eine G esam tarbeit, die etw a 4 % niedriger liegt.

Aus der B etrach tu n g der bisher besprochenen K urven ergibt sich m ithin erstens eine sehr starke V erm inderung der G esam tarbeit für die Tonne, zweitens der geringere E influß der L eerlaufsarbeit beim Auswalzen zweier Blöcke. Jedenfalls zeigen die K urven für die G esam tarbeit der Abb. 4, 5, 8, 9, 10 und 11 im großen ganzen einen Verlauf wie die ent­

sprechenden K urven in Abb. 1 . Wie vorstehend ge­

zeigt wurde, ist diese K urvenform weitgehend ab­

hängig von der Größe der für die Tonne W alzgut zu verrechnenden Leerlaufsarbeit. , , „ , , , ,

(Schluß folgt.)

U e b e r d ie V e r w e n d u n g v o n K o k s in G a s e r z e u g e r n 1).

I j i e K n ap p h e it an K ohle bei W iederaufnahm e

■* des B e trie b e s im O k tober sowie die A bsicht, zw ecks Gew innung- g r ö ß e r e r M engen von N eben­

erz eu g n issen bei d er K o k sb ereitu n g m öglichst viel K oks s t a t t K ohle zu verw enden, v e ra n la ß te die R om bacher H ü tte n w e rk e im J a n u a r, z u r V e r­

w endung g r ö ß e r e r M engen K oks in ih r e r G as­

erz e u g u n g sa n la g e im F ein e ise n w a lzw e rk zum H ei­

zen d er W a lz w e rk sö fe n überzu g eh en . Bei dem j e t z t ein g e sc h rä n k te n B e trieb dieser 'W alzw erk s­

a n la g e n a rb e ite n n u r drei W ärm öfen (zw ei Sie- mens-O efen d e r ä lte re n B a u a r t und ein Stoßofen m it R e k u p e ra to r!, die von drei G ase rz eu g e rn m it G as v e rse h e n w erden. D ie G ase rz e u g e r sind D re h ro s tg e n e ra to re n von 3 m lic h te r W e ite und m it dem in R om bach a b g e än d e rten R o st au sg e­

s ta tte t. D ie se r R o s t is t ein dickw andiges G uß­

stü c k , d e r F o rm nach eine sechsseitige hohle P y ra m id e , an d ere n S eite n k an ten die W in d sch litze so ü b e rla p p t eingegossen sind, daß beim D rehen des R o s te s die S chlacke n ic h t in die W ind­

öffnungen c in tre te n kann. D e r S ch ach t ist 'durchw eg 20 cm sta rk au sg em au ert m it H inw eg- la ssu n g von K ü h lm än teln oder K ü h lringen, wie sie bei frü h e re n B a u a rte n üblich w aren . A n der G a se rz e n g e ra n la g e w urde zw ecks K o k sv erw en ­ du n g n ic h ts g e ä n d e rt.

A ls B re n n sto ff w urde b ish e r S aar-N ußkohle von 1 5 /3 5 nun K o rn g rö ß e m it Z u satz von 1/ 6 bis 1/ i Nuß 7 /1 5 mm u n d auch in g erin g e n M engen F e in ­ koks von den H ochöfen v erw en d e t. D as G as w a r infolge g u te r S chulung d e r G e n e ra to re n a rb e ite r und stä n d ig e r B e au fsic h tig u n g se h r g u t. E in D u rc h ­ s c h n itt von 16 G asa n aly sen von 16 T ag e n ergab 2 ,3 % C 0 2, 2 7 ,7 % CO, 3,8 % C H „ 9,7 °/o H ,

J) Vgl. die frühere Veröffentlichung über den glei­

chen Gegenstand in Üt. u. E. 1915, 8. April, S. 373/5.

W eitere Beiträge zu dieser Frage sind angesichts ihrer derzeitigen großen Bedeutung außerordentlich erwünscht.

Die Schrijtleitung.

56.7 % N, en tsp re ch e n d einem H e iz w e rte von 1409 W E . S eit J a n u a r w ird den R om bacher H ü tte n w e rk e n d e r K oks vom K ohlensyndi­

k a t als G robkoks g e lie f e r t, und da die u n ­ m itte lb a re V erw en d u n g von G robkoks w egen der B e ch e rw e rk e n ic h t m öglich ist, m uß e r z u e rs t z e rk le in e rt w erd e n und g e h t zu n ä c h s t an die d o rtig e B rec h an lag e . D e r e rh a lte n e B rech k o k s h a t eine m ittle re S tü c k g rö ß e v o n e tw a 40 mm, F ein k o k s e n ts te h t w en ig ; die g rö ß te n S tücke m essen e tw a 80 mm. D as g esam te B re c h g u t f ä llt auf einen W a g e n , d e r zu den G ase rz eu g e rn g e fa h re n w ird. D a se lb st w erd en K ohle und K oks m ittels A bfüllm aschine und Z uschaufeln im B e ch e r­

w erk gem ischt und in die oberen B u n k e r ü b er die F ü lltr ic h te r d er G a se rz e u g e r g e b ra c h t.

D a die A n fu h r d e r einzelnen B ren n sto ffe n ic h t im m er m it d e r gew ü n sch ten R e g elm äß ig k e it e rfo lg t, ist das M ischungsverhältnis v o n K oks und K ohle auch n ic h t s te ts g le ic h m ä ß ig ; es w ird im allgem einen auf 1 : 1 g e h a lte n . W e n n 3/ 4 K oks oder n u r K oks an einem oder an m eh­

re re n T a g e n g e g ic h te t w ird, w ird das F e u e r im G a se rz e u g e r um 10 bis 15 cm h ö h e r g e h a lte n , d am it infolge d e r g rö ß e re n Z w ischenräum e in d er B eschickung das aufsteig en d e G as G elegenheit findet, die K o h len säu re v o llstä n d ig zu K ohlenoxyd zu re d u z ie re n .

Zum V ersu ch w u rd e ein G a se rz e u g e r bei son­

stig e n W in d d ru c k v e rh ä ltn isse n fü r 8 T ag e m it K oks allein g esp eist. D ie A nalysen e r g a b e n :

1,0 1,7 0,8 Vol.% C 02 30,8 29,8 30,8 „ CO.

E in D u rc h sc h n itt von drei v o llstän d ig en A n a­

lysen e rg a b : 2 ,0 % C 0 2, 2 9 ,4 % CO, 6,7 % H, 1.7 % CH4, 6 0 , 0 % N, en tsp re ch e n d einem H e iz ­ w e r t vo n 1202 W E . D ie D u re h satzm e n g e b e tru g 5 9 0 0 k g in 12 S tunden. M it diesem G as w u rd e d e r S toßofen m e h re re T a g e ausschließlich be­

trie b en . D ie F lam m en w a re n etw as d u rch sic h ­

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508 Stahl und Eisen. Ucbcr den heutigen Stand der Wärm- und Glühöfen. 35. Jahrg. Nr. 19.

tig e r als beim gew öhnlichen G e n e ra to rg a s. D ie F lam m enlänge ließ sich am W in d sch ieb er des Se- kund iirg eb läses gut. reg e ln . Bei k u rz g e h a lte n e r F lam m e (viel W ind) w a r die F lam m e h e lle r als bei d er la n g en F lam m e. D ie O fenleute gew öhnen sich bald an diese neuen G as Verhältnisse.

D as A rb e ite n m it dem Gem isch von K o k s : K ohle wie 1 : 1 erg a b aus 16 A nalysen von 16 T a g e n : 1 , 5 % C 0 2, 29,3 % CO, 7,2 °/o H , 3,0 °/o CH,, 5 9 ,2 % N, e n tsp re ch e n d einem H e iz w e rt von 1 3 2 3 W E . D er H e iz w e rt is t d u rch den g e ­ rin g e n G e h a lt an W a sse rsto ff und M ethan k le in er als beim reinen S teinkohlengas.

D e r D am p fv erb rau ch konnte fü r die neue A rb eitsw eise noch n ic h t g enau e r m itte lt w erden, doch lä ß t sich aus dem V erg le ich des D am pf­

d ru ck es (0,1 at) m it dem bei frü h e re n D am pf­

m essungen beobach teten schließen, daß e tw a ein F ü n fte l bis ein V ie rte l d er frü h e re n D am pfm enge v e rw e n d e t w urde, das is t also e tw a 9 kg auf 10 0 k g B renn sto ff; n u r w enn bei V o rherrschen von K oks das F e u e r im G a se rz e u g e r zu hell w ird, w ird fü r k u rz e Z eit das D am pfventil m e h r g e­

öffnet. D as e rz e u g te G as e n tsp ric h t d e r z u le tz t angegebenen A nalyse. D as G as is t tro ck e n und w arm ; die S tö ru n g e n d urch T e e r und R uß haben so w e it a u fg e h ö rt, daß bis E n d e d er W oche m it gleichem G asd ru ck g e a rb e ite t w erden kann. D er T e e r b le ib t im G as und a rb e ite t im Ofen als B ren n sto ff m it.

W ie w eit m an das G as d u rch E rh ö h u n g des D am p fz u satz es m it W a sse rsto ff und M ethan an­

reic h ern k an n , m uß, n e b s t d e r g rö ß te n D u rc h sa tz ­ m enge von K oks allein, noch lä n g e r a u sp ro b ie rt w erden. D ie G a se rz e u g e r a rb e ite n bei d er neuen A rb e itsw e ise (*/.; K ohle % 1h K oks) se h r g leich ­ m äßig, und die M enge noch b re n n b a re r T eile in d e r S chlacke is t g e rin g . D ie S chlacke f ä llt in G röße vo n 0 bis 35 mm h era u s. D as W a s s e r im T e lle r h ä lt sich g leichm äßig w arm , e tw a 15 bis 2 5 ° . D ie D u rc h sa tz le istu n g eines G ase rz eu ­ g e rs b e tr ä g t bei d er je tz ig e n g e rin g e n B ean ­ sp ru ch u n g 5 bis 6 t in 12 s t bei 60 bis 65 mm W S W in d d ru c k u n te r dem R o st und bei 15 bis 20 mm W S G asd ru ck bei A u s tr itt des G ases aus dem G ase rz eu g e r. Bei h ö h e re r W in d p ressu n g bzw. g rö ß e r e r W indincnge is t die L e istu n g e n t­

sprechend hö h er. U eber die g r ö ß te D a u e rle istu n g sind die V ersu ch e noch n ic h t abgeschlossen. —

U e b e r d e n he u ti g en S t a n d

I

n dem A u fsatz ü b e r den h eu tig e n S tan d der

^ W ä rm - und G lühöfen w u rd e in dem H e ft vom 18. M ärz d. J . auf S. 2 8 7 / 9 1 ein G lühofen zum u n u n te rb ro ch e n en B lan k g lü h e n von D ra h t, B and­

eisen usw . beschrieben, w obei d e r Ofen als

„ W a lth e r-G lü h o fe n “ b ez eich n e t w urde. D ieser Ofen is t se it dem 9. J a n u a r 19 0 4 d u rch D .R . P.

174 6 1 6 g e s c h ü tz t, und z w a r befindet sich das P a te n t im B e sitz d er O berschlesischen E isen-

Die m itg e te ilte n A nalysen sind n ic h t besonders ausg esu ch te, sondern sind M itte lw e rte aus den täglichen U ntersuchungen.

D ie F ra g e d er W irtsc h a ftlic h k e it d e r neuen A rbeitsw eise geg en ü b er d er frü h e re n ist d e rz e it noch sch w ierig zu b ea n tw o rten infolge d e r s te tig v erä n d erlic h en und v erh ä ltn ism ä ß ig schw achen B e sch ä ftig u n g im W a lz w e rk sow ie infolge d er schw ankenden P re is e d er B ren n sto ffe. D aß w ir fü r so n st gleiche B e trie b s v e rh ä ltn isse im W a lz ­ w erk m it dem K o k sz u sa tz w e n ig e r B ren n sto ff brau c h en w ürden, m e rk e n w ir w ohl. D aß f e rn e r d e r um e tw a 2 0 % im K oks h ö h ere G eh a lt an K o hlenstoff g eg e n ü b er d er N ußkohle einen g e­

rin g e re n V e rb ra u ch ergeben m uß, ist sich er. E in e V erg le ich srec h n u n g ü b er die W ä rm e e in h e ite n bei V erg asu n g d er S aar-N ußkohle m it 7 2 % C allein und des K okses m it 9 2 % C allein e r g ib t:

100 kg Kohle = 397,2 cbm zu 1409 W E = 559 655 W E, 100 „ Koks = 514,62 „ „ 1202 „ = 618 573 „

Unterschied = 58 918 WE, w elchen 10,5 k g K ohle en tsp rech en , die im g e­

gebenen F a lle die E rs p a rn is an B ren n sto ffm en g e d urch V erw endung des K okses au sd rü c k en . E ine E rs p a rn is, in G eld w ert au sg ed rü ck t, w ird vo n den je w e ilig en B ren n sto ffp reisen und deren H e iz w e rt abhängen. M it dem gem ischten V e rfa h re n d ü rfte sich ebenfalls F einkohle, auch backende, m it bessern E rg e b n isse n als b ish er v e ra rb e ite n lassen. D ie E rsp a rn isse w erden bei je n e n W e rk e n g r ö ß e r als bei uns ausfallcn, die b ish e r m it sch lechterem G as zu arb e ite n g ew o h n t w aren .

D as B rechen des K okses an d e r H ü tte k o s te t einschließlich v e rm e h rte r T ra n s p o rtk o s te n 1 J t / t . D as S y n d ik at b ere ch n et das B rech en m it 1 ,5 0 J t / t , d. h. es v e r la n g t h e u te fü r gebro ch en en K oks 17 J l g eg e n ü b er 1 5 ,5 0 J l j t fü r H ochofen-G roß- koks. A ußerdem ist zu b erü c k sich tig en , daß die F ra c h t fü r H eizkoks um d u rch sc h n ittlich 6 J t fü r 10 t te u re r ist als fü r H ochofeukoks (R oh­

sto ffta rif geg en ü b er K o ksausnahm etarif).

Bei V erg asu n g von G robkoks allein w ü rd e d er h ö h ere Ivohlenstoffgehalt fa s t g an z z u r G eltu n g kommen. E in e V erm inderung d er v ollen E rs p a rn is w ürde e in tre te n d urch den um e tw a 2 % h öh eren G eh a lt an h e iz k rä ftig e re m M ethan im S tein k o h len ­ g a s g eg e n ü b er dem K ohlenoxyd. D ie K o ste n f ü r Z e rk le in eru n g des K okses n eb st erh ö h te n T ra n s ­ p o rtk o ste n w ürden g leichfalls g e s p a rt w erden.

d e r W ä r m - u n d G l ü h ö f e n .

in d u strie , A k tie n g ese llsc h aft fü r B e rg b a u und H ü tte n b e trie b , G leiw itz, auf w elchem W e rk e d e r Ofen auch k o n s tru ie rt und au sg eb ild et w orden ist. D ie in dem g en a n n te n A u fsatz in A bbil­

dung 102 w iedergegebene O fenanlage, aus v ie r einzelnen G lühöfen bestehend, s te llt eine A nlage d e r O berschlesischen E ise n in d u strie d a r ; diese O fenanlage f ä llt d a h e r auch u n te r das g e n a n n te P a te n t.

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