Theologisches Literaturblatt.
Unter Mitwirkung
za h lreic h er V e r t re t e r der th e o lo g is c h e n W i s s e n s c h a f t und P ra x is
herausgegeben von
Dr. theol. L u d w i g Ih m e ls und Dr. theol. E rnst S o m m e r la th
Landesbischof in Dresden. Professor in Leipzig.
Nr. 7. Leipzig, 31. März 1933. L1V. Jahrgang
BezuRsnrais j — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter sowie vom Verlag. — Inland-Bezugspreis: Em. 1.60 monatlich.
ffesnaltnriB vierteljährlich: ßm. 4.60 und Porto; bei Zahlungen in fremder Währung ist zum Tageskurse umzurechnen.— Anzeigenpreis» die zwei- _ ^etitzeile 40 Goldpfennige. — Beilagen nach Uebereinkunft. — Verlag und Auslieferung: Leipzig, Königstr. 13. Postscheckkonto Leipzig Nr. 68878,
The Annual of the American Schools of Oriental Kesearch. (Gustavs.)
von Bulmerincq, Alexander, Der Prophet Maleachi.
(Hanel.)
Schmidt, Hans, D. Dr., Das Bodenrecht im Ver- lassungsentwurf des Esra. ( A l t )
Neue Testament deutsch. — Neues Göttinger - . Bibelwerk. (Schnitzen.)
»v!1’ ? ar] Ludwig, D., Die Kirche des Ur
christentums. (Michaelis.)
B row e, Peter,'S. J., Die Verehrung der Eucharistie im Mittelalter. (Seeberg.)
L ö ffle r, Klemens, Dr., Prof., Mindener Geschichts
quellen, Band II. Des Domherrn Heinrich Tribbe Beschreibung von Stadt und Stift Minden (um 1460). (Theobald.)
R ic h te r, Julius, D., Die evangelische Mission in Fern- und Südost-Asien, Australien, Amerika. (Schlunk.)
Luther. Vierteljahrsschrift der Luthergesell
schaft. (Preuss.)
S eeberg, Reinhold, D. Dr., Grundriss der Dog
matik. (Jelke.)
Qiesecke, H. Dr. phil., Die Aufgabe der Philo
sophie nach der dialektischen Theologie.
(Schmidt.)
Vogel, Heinrich, Die Krisis des Schönen. (Peters.) Neueste theologische Literatur.
The Annual of the American Schools oi Oriental Research.
Vol. X II (1930— 1931). N e w H aven 1932, Y a le Uni- versity Press. (X X I, 165 S. gr. 8.)
Dieser Band des Jahrbuches w ird ganz von einem A u s
grabung, Sbericht eingenommen: T h e E x c a v a t i o n o f e 11 B e i t M i r s i m i n P a l e s t i n e (Joint E xpedi
tion of the Pittsburgh-Xenia Theological Seminary and the Am erican School of Oriental Research in Jerusalem).
Vol. I.: W . F. Albright, T h e P o t t e r y o f t h e f L r & t r 6 e C a m p a i g n s. A ls A lbrigh t sich im Frühling 24 in der südlichen Schephela aufhielt, untersuchte er auch den T e il Beit Mirsim, 20 km südwestlich von Hebron.
Da er vermutete, dass es sich hier um das biblische
(sonst auch ' - •) handele, so brachte er eine Ausgrabung zustande, die vom Frühling 1926 an bereits in mehreren Kampagnen vor sich gegangen ist. W e il besonders an eramik ein sehr umfangreiches und lehrreiches M aterial zu Tage gekommen ist, so veröffen tlicht A lb righ t im v o r
liegenden Bande die Funde der drei ersten Kampagnen (1926, 1928 und 1930) und unterzieht dieselben zugleich einer eingehenden Untersuchung. A lbrigh t hat sich ja seit langer Zeit um eine Klassifikation der Keram ik bemüht und vermag die Scherben von T e il Beit Mirsim noch zu einer besseren Trennung der einzelnen Perioden und U nter
perioden auszunutzen, da gerade durch die vielen Brand
schichten dieses Hügels gute M öglichkeiten d er U nter
scheidung gegeben sind. Er behandelt seinen Stoff in fo l
genden Kapiteln: Early Bronze Period ; M iddle Bronze I;
M iddle Bronze II; La te Bronze I— II; E arly Iron I; Early
° n II. In einer übersichtlichen Tabelle hat er die ar
chäologischen Period en historisch und chronologisch geord- net (S. X X I). Gute Photos und exakt hergestellte Zeich
nungen auf 71 T a feln veranschaulichen die Darlegungen.
Einen guten A nhalt für die genauere Datierung der M itt
leren Bronzezeit II bieten die in dieser Schicht gefundenen Skarabäen, die in das 17. Jahrhundert oder in den Anifang
^es 16. gehören. Erwähnt mag noch werden, dass A lbright die Darstellung eines in einem T o p f stehenden Baumstam
mes mit Zweigen, die auf der Aus®enwand eines K och
topfes angebracht ist, als Bild einer Aschera deuten möchte. Das betreffende O bjekt stammt etw a aus der Zeit um 600 v.C h r. (S. 88 f.). Allerdings entbehrt diese Vermutung jeder Sicherheit, da w ir immer noch nicht w is
sen, w ie eine kultische Aschera eigentlich ausgesehen hat.
Lic. A . G u s t a v s , Insel Hiddensee.
von Bulmerincq, A lexan d er (Prof. d. Theol. in Dorpat), Der Prophet Maleachi. B a n d il, -Kommentar zum Buche des Propheten M aleachi. Dorpat 1932, J. G. Krüger. (X IV , 599 S. gr. 8.)
Der ausserordentlich umfangreichen Einleitung zum M a- leachibuch hat v. Bulmerincq jetzt eine nicht minder um
fangreiche Komm entierung des Buches folgen lassen. Dieser Kommentierung allein sind gegen 600 Seiten gewidm et.
M an freut sich, dass die Müsse gelehrten Schaffens auch in dem schnelleren Tem po der G egenw art ihre Glücklichen findet. — W as in der Komm entierung an M aterialien zu
sammengestellt ist, ist geradezu bewundernswert; nun um so mehr, als fest die Stoffe herausgehalten sind, die schon in der Einleitung zur Sprache gebracht wurden. Es gibt kein Problem grammatischer oder lexikographischer, textkritischer oder literarkritischer, historischer oder theo
logischer A rt, das nicht zur D ebatte gestellt würde. Dabei geht die Untersuchung von Fall zu Fall auf das minutiöseste allen Einzelheiten nach und sieht es zugleich darauf ab, die verschiedenen Ansichten in breitem Ausmass zur Geltung kommen zu lassen. Seine eigentliche Bedeutung w ird dieses Lexikon allen gelehrten Wissens zum Maleachibuch einerseits da haben, w o es gilt, von den erreichten Zielen aus die Forschung am Maleachibuch weiterzuführen.
Andererseits w ird es für jede gründlichere Inform ation ein Nachschlagewerk sein, w ie man es sich nicht besser wün
schen kann. — Die w eit gespannte Zusammenstellung des einschlägigen M aterials lässt aber die schöpferische K raft des Verfassers nicht zu kurz kommen. Immer w ied er w ird man von eigenartigen Kom binationen und neuen Versuchen überrascht. Man beachte etw a nur, w ie zu dem bekannte
sten Teil, dem 3. Kapitel, die Distanzierung vom Deutero-
97 98
99 100
nomium, die Anpassung an die Priesterschrift, die Zuge
hörigkeit der einzelnen Stücke zu verschiedenen Phasen der Esrazeit, geradezu die Beziehung der „volkseschatolo- gischen“ G estalten des „Engels Jahves“ , des „Bundes
engels“ , des „Proph eten E lia “ auf den heimkehrenden oder den von neuem erw arteten Esra vertreten wird, um von der Originalität der Auffassung einen Eindruck zu bekom men. — Soll zur K ritik , die vielfach anzumelden wäre, etwas gesagt werden, so sei gegenüber der eben erwähnten Aufstellung hervorgehofeen, dass die Distanzierung vom Deuteronomium nicht in der W eise belegt w erden kann, dass für deuteronomische W endungen, die im Maleachi- buch erscheinen, die Übernahme in die chronistische L ite ratur aufgezeigt w ird. Denn die chronistische Literatur ist in solchen Fällen selber noch ganz deuteronomisch orien
tiert. En tw eder in der mehr äusserlichen Form, dass eine chronistische R edaktion w örtlich aus den deuteronom i- schen Königsbüchern abschreibt. So nämlich gelangt z. B.
die Bezeichnung „H o re b “ (M al. 3, 22; S. 557) nach 2. Chron.
5, 10; die Chronikstelle ist nur W iederholung von l.K ö n . 8, 9. O der in der Form, dass der den chronistischen R ed ak
tionen zugrundeliegende Midrasch deuteronomisch b e
stimmt ist, was freilich erst eine künftige A nalyse genauer herauszustellen hat. So nämlich ist z. B. die Wendung
„Satzungen und R ec h te“ (Mal. 3, 22; S. 559) in 2. Chron.
19, 10 zu begreifen; sie gehört dem Midrasch an, der der chronistischen Bearbeitung als V orlage dient. Nebenher sei bem erkt, dass es den Anschein hat, als bekäme über
haupt dieser Midrasch durch einen Vergleich mit Maleachi kräftigere Farben. H ä n e l , Münster i. W .
Schmidt, Hans, D. Dr. (ord. Prof. der Theol. in Halle), Das Bodenrecht im Verfassungsentwurf des Esra. Sein Sinn, seine Entstehung, seine Geschichte. R ede an
lässlich der Verfassungsfeier am 22. Juli 1932 gehalten in der A u la der V erein igten Friedrichs-Universität H alle-W itten berg. (Hallische U niversitätsreden 56.) H alle (Saale) 1932, M a x N iem eyer. (29 S. 8.)
Es w ar ohne Z w eifel ein guter Gedanke, die sehr eigen
tümlichen Einrichtungen des israelitischen Bodenrechtes einmal in öffentlicher R ed e darzustellen; sie hätten eine solche Behandlung schon längst verdient und verdienen sie heute erst recht, nachdem die in ihnen wirksam en B e
strebungen zur rechtlichen Bindung aller Grundbesitzver
hältnisse an die übergreifenden N otw endigkeiten der na
tionalen und sozialen Le'bensordnung auch für uns die höchste Bedeutung gewonnen haben. V on diesem aktuellen Interesse geht der V erf. aus und sichert damit seiner D ar
stellung von vornherein die Aufm erksam keit und das V e r ständnis des Hörers und Lesers; die Plastik der dann folgen den historischen B ilder sorgt dafür, dass sich die Spannung erst mit dem Ende der R ed e löst. Fragen kann man nur, ob die Gesamterscheinung des israelitischen Bodenrechtes nicht eher von ihren Ursprüngen als, w ie es hier geschieht, von Esra und von Lev. 25 aus hätte verständlich gemacht w erden sollen; das gew ählte V orgehen vom letzten S ta
dium d er Entwicklung nach rückwärts gibt den spätesten Gestaltungen ein sachlich kaum berechtigtes Übergew icht und rückt Lev. 25 näher an Esra heran, als zulässig sein dürfte. Auch manche andere anfechtbare Einzelheit würde voraussichtlich bei entgegengesetzter Anordnung der Dinge ganz von selbst ihre Berichtigung finden.
A l b r e c h t A l t , Leipzig.
Das Neue Testament deutsch. — Neues Göttinger Bibel
werk. — U nter M itwirkung von zehn anderen G eleh r
ten herausgegeben von Paul Althaus und Johannes Behm. Göttingen 1932, Vandenhoeck u. Ruprecht.
(Vollständig in drei Bänden.) 2. Band (1.__7, Lieferung.
1— 4 Teilbändchen: Apostelgeschichte und die B riefe Pauli, ausser den Pastoral'briefen. 579 S. gr. 8.) In Sub
skription jede Lieferung 2 RM , jedes Bändchen 4.70 RM , der ganze 2. Band geb. 16.80 R M (sonst 19.50 R M ).
A u ch gegen monatliche Zahlungen von 3 R M zum Sub
skriptionspreise zu beziehen.
Das neue G öttinger Bibelw erk w ill die Gebildeten mit der G edankenw elt des Neuen Testaments vertraut machen doch so, dass es auch Geistlichen und Lehrern Dienste leisten kann. Jeder Schrift geht eine Einleitung voraus, die in möglichster Kürze, aber doch auch möglichst v o ll
ständig die zum Verständnis nötigen Angaben über Ent
stehungsverhältnisse und Inhalt der Schrift gibt. Eine g e w andte Übersetzung dient schon dem Verständnis der Schrift, das dann vo r allem durch eine den Inhalt um
schreibende, erklärende und vertiefen de Auslegung er
reicht wird. G eradezu mustergültig ist das in Althaus' E r
klärung des Röm erbriefes geschehen. Verf., der mit seiner ganzen Person und T h eologie in der Gedankenwelt dieses Briefes lebt, versteht es vorzüglich, das Zentrum dieser Gedankenw elt in seiner grossen Bedeutung zu erfassen und ins rechte Licht zu stellen. D er paulinische Begriff der Rechtfertigung aus dem Glauben kommt in seiner ganzen T ie fe und W e ite zum Ausdruck, Das Verhältnis von R ech t
fertigung und Heiligung, das Problem der Heilsgewissheit und der Prädestination, der Entfaltung des christlichen Glaubens im christlichen Leben — all diese wichtigen z. T.
umstrittenen Fragen werden, ohne zu starke Bekämpfung abweichender Ansichten, vom M ittelpunkt des Heilsglau
bens aus gelöst. Nur einmal und nicht aufdringlich klingt die Auffassung des Verfassers von der Eschatologie an.
M onod berichtet in seiner Lebensbeschreibung einmal, w elche Freude es ihm b ereitet habe, als in seinem arbeits
reichen A m t eine Krankheit ihm die Müsse verschafft habe, den R öm erbrief im Zusammenhang zu lesen, und knüpft daran den Ausruf: „W arum verschaffen w ir uns diesen geistigen und geistlichen Genuss nicht ö fte r ? “ W em vielleicht das Verständnis des R öm erbriefes ohne E rklä
rung Schw ierigkeiten bereitet, dem kann Althaus’ A u s
legung und Erklärung diesen Genuss gewähren.
Der ruhigen sachlichen Darlegung des Evangeliums im R öm erbrief folgen die beiden G em eindebriefe nach K o rinth, in denen die Auswirkung des Evangeliums auf das Gem eindeleben, z. T. in heissem Ringen um die Gemeinde, zur Entfaltung kommt. W endland zeigt, w ie auch hier alle Lösungen der schwierigen Gem eindefragen, die der Brief enthält, aus dem Evangelium von G ottes Gnade sich er
geben und von dem M ittelpunkt der Glaubensgerechtigkeit aus zu verstehen sind. So w ird er vor Irrw egen bewahrt, w ie sie z, B. hinsichtlich der Ehe die katholische K irche seit alters, neuerdings verein zelt auch evangelische T h eo logen gegangen sind. Neben der grundsätzlichen Stellung macht ihm auch die Berücksichtigung der Lage in Korinth es unmöglich, diese Irrw ege zu beschreiten. W o die E r
klärung grosse Schw ierigkeiten bereitet, w eil die zu gründe liegenden Verhältnisse uns unbekannt sind, wird das rück
haltlos anerkannt (Sc'hleierfrage, Jungfrauen). Da aber die B riefe daneben auch grosse grundlegende Fragen: den Ausgleich von Freiheit und rücksichtsvoller L ieb e gegen
102
über Ängstlichen, die Abendmahlsfrage, den W e rt der Geistesgaben, die Auferstehung behandeln, kann der V e r fasser, w eil er auch in der paulinischen G edankenw elt lebt, gut und zuverlässig in sie einführen, so dass man sich 6ern seiner Führung anvertraut. V ielleich t hätten in
€•**.. us^hrungen über das Abendm ahl die B egriffe etwas sc är er gefasst w erden können: im Abendm ahl w ird nach au us 'kein neuer Bund geschlossen, das geschieht im T o d e esu, der auch das Ende des A lten Bundes herbeiführt.
er es das Mahl des Neuen Bundes, in dem die Seg
nungen dieses Bundes bei seiner Vergegenw ärtigung von ristus ausgeteilt werden. Man kann das Abendm ahl auch nicht wohl als Gründung der Gem einde bezeichnen, so gewiss auch Jesus durch das Mahl die Seinen mit sich und untereinander aufs innigste verbindet. W enn Paulus die Kunde von der Auferstehung von den Uraposteln emp
fangen hat, so braucht man nicht anzunehmen, dass er die v °m Abendmahl durch besondere Offenbarung empfangen habe. Scharf w ird Pauli Auffassung von Tau fe und A b en d mahl gegen alles M ysterienhafte abgegrenzt.
M it derselben Sorgfalt und inneren Einstellung w ie die drei grossen B riefe Pauli w erden die kleineren von H.
Rendtorff (Epheser-, Kolosser-, Philemon-), Heinzeimann (Philipper-), B eyer (G alater-) und O epke (Thessalonicher- briefe) ausgelegt. D ie in den Briefen zur Sprache kommen
den Haupt- und Nebenfragen des christlichen Glaubens und Lebens w erden auch hier vom M ittelpunkt des Glau- ens aus behandelt und geklärt. Darum kann die Erklärung es Briefes an die Epheser, dieser hervorragenden Leistung paulinischen Geistes (die darum unmöglich von einem un
bekannten Epigonen stammen kann), mit der des Kolosserbr.
ein sehr eindrucksvolles Bild von der T ie fe und W e ite der Gedankenw elt des Paulus geben. W ie in der Erklärung des R ö m e rb rie fe s, b e h e rrsc h t au ch in d e r d es G a la t e r b r ie fe s ie ganze Auslegung das „allein aus Gnaden durch den Glauben“ , woraus der W an del im Geist sich als selbst
verständliche Folge ergibt. In der Auslegung des Ph ilipper
briefes kommt neben der Betonung der Alleinwiricsam keit Gottes und der durch sie geschenkten Güter der Freude und des Friedens die Aufforderung, als Vollkom m ene nach der Vollkom m enheit zu streben und das H eil mit Furcht und Zittern zu schaffen, voll und ganz zu ihrem Rechte, in der der Thessalonicherbriefe das Tröstliche der Christen
hoffnung und die N otw endigkeit des ihr entsprechenden Wandels.
Eine etwas kritischere Stellung als in der Auslegung der B riefe w ird in der Erklärung der Apostelgeschichte eingenommen. W oh l erkennt B eyer die Bedeutung der Leistung des Verfassers der Apostelgeschichte an, er weiss auch die Eigenschaften zu rühmen, die ihn für die A ufgabe befähigten, die er sich gestellt hat. Das bew ahrt ihn da
vor. in die Fehler mancher Kritikaster, über deren V e r fahren Verfasser fein spottet, zu verfallen. A b e r freilich kritisch steht er ihren W underberichten und manchen b e
deutsamen anderen Berichten gegenüber, auch wenn er aus allen die w irkliche Sachlage noch erkennen zu können glaubt. H ier hätte wohl noch eine eingehende theologische Besinnung voraufgehen müssen. Kann man w irklich mit Kobschütz sc'hliessen, dass, w eil die vo n Paulus berichtete Erscheinung vo r 500 von den Evangelien nicht erzählt wird, es sich dabei um das Pfingstereignis handle und dass darum Gstern, Himmelfahrt und Pfingsten eigentlich Zusammen
fällen? Liegt da nicht eine verkeh rte Anschauung zu
grunde, als ob die Jünger ihre Gedanken w eiter gesponnen
und aus ihren Gedanken gestaltet hätten, w o die Schrift von grundlegenden G ottestaten berichtet? Haben sie sich eine Himmelfahrt ausgedacht, w eil Jesus von seiner E r
höhung gesprochen, ein Pfingsterlebnis, w eil er ihnen seinen Geist verheissen? — Kann man sagen: das G e
schichtsbild, das die A postelgeschichte in der Bekehrung des Hauptmanns Cornelius entwirft, ist falsch (S. 69), wenn später beim A postelk on zil anerkannt w erden muss, dass Paulus die dadurch verm ittelte Erkenntnis vorher ge
wonnen haben müsse? Liest sich w irklich die Befreiung des Petrus aus dem K e rk e r w ie ein Märchen? Kann man behaupten, die Erzählung der Heilung des Lahmen liege auf der Linie vorchristlicher und katholischer W un derge
schichten? Ja — ist es richtig, die W under der A p o stel nur auf eine den A posteln eignende K raft zu seelischer Ein
wirkung (S. 85) zurüdkzuführen, statt in ihnen von G ott geschenkte Kraftw irkungen zu erkennen, die ihnen die Macht Christi und ihre Vollm acht zum A postelam t be
stätigten (w ie die A p o stel selbst sie auffassen, denen die W undergabe zu den unbestrittenen Geistesgaben der ersten Gem einde gehört, cf. 2. Kor. 12, 12; 1. K or. 12, 9 u. 28 ff.;
S. 348 des B ib elw erkes)? Bei der Pfingsterzählung ist doch sehr zu erwägen, ob sie w irklich schon ein völliges Miss
verstehen des ursprünglichen Zungenredens voraussetzt, von dem die Gnostiker des zw eiten Jahrhunderts doch noch einige deutliche Erinnerungen hatten, oder ob nicht die beiden aus 1. Kor. 12— 14 sich ergebenden urchrist- lichen gottesdienstlichen Charismata, Glossolalie und Prophetien, in ihr in ursprünglicher K ra ft verbunden er
scheinen. M ir scheint es näher zu liegen, dass man bei der Apostelbespredhung in A ct. 15 gleich die Stellung der christlichen Gem einde nach beiden Fronten, im Verhältnis zu Juden- und Heidentum, geklärt hat, so dass man aus d e r einen nicht zw ei g ru n d le g e n d e Besprechungen mit Bousset, Knopf u. a. zu machen braucht. Übersehen w ird auch meist, dass Paulus in Gal. 2, 6 von einem H i n z u - auferlegen spricht. W ohinzu denn w ohl? Doch sicher zu dem, was Paulus als geborener Jude ganz selbstverständ
lich forderte. (Die Teilnahm e an Opfermahlzeiten, an die A ct. 15 gedacht sein wird, v e rw irft Paulus auch 1. Kor. 10, 14 ff. ausdrücklich.) In Apostelgeschichte 21, 25 braucht es sich nicht um die M itteilung eines für Paulus ganz neuen Beschlusses zu handeln; ja das ist in der Schrift desselben Verfassers, der A ct. 15 geschrieben hat, unwahrscheinlich.
W ie bei der Übersetzung, so ist auch bei der Erklärung auf gute und gefällige Form der Sprache G ew icht gelegt;
Frem dw örter sind meist verm ieden (an die Verdeutschung:
„Entsprechungen" für Analogien und Parallelen muss man sich erst etwas gewöhnen). Nur ganz verein zelte Härten und abstrakte B egriffe (in es, für es, worum, das Sein, der Seinzustand, die Lebensgerichtetheit) finden sich. — Der Druck ist sorgfältig. A u f Seite 498 Z eile 10 im dritten W o rt ist w ohl die Silbe „z u " zu streichen; auf S eite 352 Z eile 14 ist statt: „das Kom ische", „das Kosm ische" zu lesen. D. S c h u l t z c n , Peine.
Schmidt, K arl Ludwig, D. (ord. Professor in Bonn), Die Kirche des Urchristentums. Eine lexikographische und biblisch-theologische Studie. Aus der Festgabe für A d o lf Deissmann. 2., photomechanischer, durch ein V o rw ort ergänzter Abdruck. Tübingen 1932, Mohr.
(V I, 62 S. gr. 8.) 2.50 RM .
A ls die „Festgabe für A d o lf Deissmann" in dieser Z e it
schrift, Jahrg. 1930, Nr. 23 angezeigt wurde, hat der R ezen
108 104
sent (J. Behm) die Studie von K. L. Schmidt auf Sp. 355/356 besonders hervorgehoben und ihre Bedeutung gewürdigt.
Es ist ein sehr erfreuliches Zeichen, dass jetzt ein Nach
druck notwendig wurde: die Aussprache über die Kirchen frage hat gerade dieser A rb e it ja w esentliche Förderung zu verdanken. Im V o rw o rt (S. II— V I) gibt der V erf. einen Überblick über die in der Literatu r erkennbaren W irku n gen seiner Studie, setzt sich allerdings nur mit Bultmann etwas ausführlicher auseinander. Jedoch enthält das V o r
w o rt verschiedene aktuelle und pointierte Bemerkungen, die ihm auch für den, der die ja unverändert abgedruckte A rb e it bereits kennt, selbständigen W e rt verleihen. Ob nicht Druckfehler hätten berichtigt w erd en können (z. B.
S. 291 Z. 4 Zw ölferkolloquium statt -kollegium )?
M i c h a e l i s , Bern.
Browe, Peter, S. J „ Die Verehrung der Eucharistie im Mittelaltep. München 1933, Hueber. (X II, 194 S. gr. 8.) 7.80 R M .
Dieses W e r k w ill nicht eine Geschichte des Verständ
nisses des religiösen Empfanges des Abendmahls geben, sondern legt dar, w ie es zur Anbetung der Abendmahls
elem ente gekom men ist, w ie sie seit dem 11. Jahrhundert entstanden und sich dann w eiter entfaltet hat und dabei, w ie der Verfasser hervorhebt, nicht nur Ausdruck des Glaubens, sondern auch des Aberglaubens gewesen ist. Das Buch hat nur indirekte Beziehung zur Dogmengeschichte, ist aber um so lehrreicher hinsichtlich der m ittelalterlichen Liturgie, der Volksfröm m igkeit sow ie auch der K u lturge
schichte. Der Verfasser hat als Quellen daher nicht nur Lehrschriften und Predigten benutzt, sondern besonders auch die m ittelalterlichen Urkunderibücher sow ie d ie Chro
niken und sonstigen kulturgeschichtlichen Dokumente. Das W erk ist ruhig und klar geschrieben, geht auch auf die in der sekundären Literatur dargestellten’Auffassungen ein und kann daher nach verschiedenen Seiten hin als eine B e
reicherung und Vertiefu ng unseres W issens auf dem be
handelten G eb iet bezeichnet werden.
D er Ausgangspunkt für die Verehrung der eucharisti- schen Elem ente ist wesentlich in der Elevation der Hostie zu erblicken. Diese tritt im früheren M ittela lter zunächst auf als eine Nachahmung der Handbewegung Christi bei dem „nahm er das B rot". Daher erhob d er P riester die Hostie etw a bis zu seiner Brust; die Absicht, sie dem V o lk zu zeigen, lag nicht vor. Dann später w ird die Hostie höher emporgehoben, damit die Gem einde sie sehen kann und zw ar nach der Konsekration durch die W o r te ,,Dies ist mein L e ib ". N och später schliesst sich auch eine E levation des gew eihten K elches an, ohne dass dieser Brauch all
gemein gew orden wäre. A n diese Elevation d er gew eihten Hostie knüpft nun deren Anbetung an, und zw ar w ird im Lauf der Entwicklung diese E levation geradezu zu einer Hauptsache in der Messe. Sie ist später zurückgetreten, aber durch Pius X (1907), der für das Anschauen der Hostie b ei der E levation Ablass gewährt sehen w ollte, w ied er in Aufnahme gekommen. — Ein Hauptanlass ist w e ite r in dem Fronleichnamsfest, das auf Anregung der heiligen Juliane von Urban IV (1264) eingeführt wurde, geworden. Das W ort vron w ill der Verfasser einfach durch heilig und hehr wiedergeben. Das W o rt ist im Mittelhochdeutschen aller
dings nur Adjektivum , indessen möchte ich doch glauben, dass das W o rt ähnlich zu erklären sein dürfte, w ie das althochdeutsche frono, das eigentlich G en itiv pluralis ist, aber w ie ein A d je k tiv gebraucht wird. D ie übliche Über
setzung von Fronleichnam durch Herrnleichnam dürfte also zutreffend sein. D er Verfasser hat dann ziemlich eingehend gehandelt über die mit diesem Fest verbundenen P rozes
sionen und die mancherlei populären Entartungen mit aller
hand Mummenschanz und Spiel, die sich daraus ergaben.
Von Interesse ist auch noch die ebenfalls mit dem Fron leichnamsfest in Zusammenhang stehende Ausstellung der gew eihten Hostie, d ie auch mit Messen verbunden war.
Diese Ausstellung hat sich längere Zeit über gehalten; so fand etw a eine ständige Ausstellung statt in der heiligen Geistkirche zu R eval. Endlich seien noch erwähnt die Sitte, den Segen durch die em porgehobene Hostie zu v o ll
ziehen, sow ie die ausserhalb der Fronleichnam sfeier statt
findende Anw endung der Hostie bei W ettersegen oder Flursegen.
Das mag genug sein, um einen Eindruck von der reich
haltigen A rb e it zu gewähren.
R e i n h o l d S e e b e r g , Berlin-Halensee.
Löffler, Klemens, Dr., Prof., M indener Geschichtsquellen, Band II. Des Domherrn Heinrich Tribbe Beschreibung von Stadt und Stiit Minden (um 1460). (V eröffen t
lichungen der Historischen Kommission des P rovin zial
institutes für W estfälische Landes- und Volkskunde.) Münster (W estf.) 1932, Aschendorff. (X V I, 189 S. gr. 8.) 5.50 Rm.
Geschichtsquellen, w ie sie hier erschlossen werden, sind selten. Nur für eine süddeutsche Reichsstadt gibt es, w ie in der Einführung bem erkt ist, Analoges. Die Ulm er Beschreibung stammt aber aus etwas späterer Zeit. In g e wisser W eise darf als noch frühere Erscheinung Konrads von M egenberg Trak ta t D e limitibus parochiarum civitatis Ratisbonensis genannt w erden. D er M indener T e x t ist schlecht. In das von vielen Fehlern durchzogene Latein kann oftmals ein Sinn nur schwer hineingelesen werden.
Ob es nicht doch A u fgabe des Herausgebers gewesen wäre, in Anm erkungen H inw eise für ein leichteres Verständnis zu geben? D ie Veröffentlichung hat natürlich zuerst B e
deutung für Stadt und Land Minden. Jetzt kann man sich ein Bild machen von dem Aussehen und der Verfassung der Stadt, von den Gottesdiensten im Dom, den Einkünften der Geistlichen und den Zuständen am bischöflichen Hofe.
Ergänzt w ird das durch ein Verzeichnis der Pfründen, Stifter, K lö ster und Pfarreien aus dem 17. Jahrhundert und durch einige Zunfturkunden. Die Veröffentlichung reicht unzweifelhaft in ihrer Bedeutung w eit über Stadt und Land Minden hinaus. Sie bringt w ieder B elege für die Entartung des Klerus in der M itte des 15. Jahrhunderts, w ie für den Druck, der auf der Landbevölkerung lastete. Sie lässt aber auch erkennen, dass es K le rik e r in höherer Stellung gab, die das religiöse, sittliche und wirtschaftliche Elend jener Zeit, die man einmal die Blütezeit Deutschlands genannt hat, mit der S eele fühlten. Ein solcher K lerik er w ar der Verfasser. Er muss, auch wenn er ein sehr schlechtes Latein schrieb, ein hochstehender Mensch gewesen sein.
T h e o b a l d , München.
Richter, Julius, D. (Professor der Missionswissenschaft an der Universität Berlin), Die evangelische Mission in Fern- und Südost-Asien, Australien, Amerika. (A llg e meine Evangelische Missionsgeschichte, Bd. V, H eft 2.) Gütersloh 1932, C. Bertelsmann. (X II, 488 S. gr. 8.) 16 RM .
M it einem fast 500 Seiten umfassenden Bande schliesst
1 0 6
der seit kurzem im Ruhestande lebende Berliner Missions
professor sein 1906 begonnenes H auptwerk ab. Er behan- e t in ihm das japanische K aiserreich mit K orea und F o r
mosa, Hinterindien und die Philippinen, Ozeanien und ustralien und den gesamten Kontinent Am erika. Der enner der Missionsgeschichte w ird gerade diesen Band mit esonders lebhaftem und dankbarem Interesse be- grussen. Zwar handelt es sich um w e it auseinander liegende, m zeanien dazu um oft w inzig kleine G ebiete, aber immer hTrl e^nC ^ esc^ c^ e V°H spannendstem Inhalt, um Lebens- 1 er mit höchster Rom antik und heldenhafter A u fo p fe rung, um G ebiete, in denen sich überraschende Ereignisse überstürzen, und vo r allem um einen Stoff, über dessen w eiten Umfang einen Ü berblick zu gewinnen bei der Ent
legenheit und Zerstreutheit der Quellen fast unmöglich war.
Burckhardt-Grundemanns kleine Missionsbibliothek ist in ihrer zw eiten A u flage bereits 56 Jahre alt, kennt also nur die allerersten A nfänge der Missionsgeschichte Japans, weiss von K o re a und Formosa kaum den Namen und hat von den dreissig Jahren deutscher Kolonialmissionszeit selbstverständlich noch nichts. Gustav W arneoks Abriss einer Geschichte der protestantischen Missionen ist in letzter A u fla ge 1913 erschienen, also auch für die letzten 20 Jahre unzureichend. Und schon als er zuletzt heraus
gegeben wurde, teilten sich sechs B earbeiter in die Riesen
aufgabe, eine Gesam tdarstellung zu geben. A n diesen V o r gängen muss man die nun vollen dete Leistung Julius R ich ers messen, um sie vo ll würdigen zu können, und dann
inzunehmen, dass der Verfasser nicht nur mit erstaunlich
stem Spürsinn die entlegensten Quellen entdeckt, sondern dazu kraft seines unvergleichlichen Gedächtnisses und eines geradezu genialen Konzeptionsverm ögens eine von Grund aus selbständige, immer auf eigenem U rteil be- j U Cn? e ^*csch ichte g e g e b e n hat. E r hat sich a b e r nicht
arau beschränkt, die eigentlichen Missionsfortschritte zu verzeichnen, also die Zahl der Getauften, den Aufbau der Schulen und des Gemeindelebens, die geschaffene Literatur m den Eingeborenensprachen und vielleicht die Haupt
daten aus dem Leben führender Missionare und eingebore
ner Christen zu registrieren, sondern hat d ie Missionsent
wicklung immer im Rahmen d er europäischen Kulturaus
breitung, also in weltgeschichtlichen Zusammenhängen, gesehen und dargestellt. Das macht seine Bücher so reiz
voll. Man kann sie immer in grossen Abschnitten lesen, ohne zu ermüden, und w ird jedesmal durch fein e Beobach
tungen, geistvolle Parallelen, scharfe Charakteristiken überrascht. Dazu w erden für jeden Abschnitt sorgfältig die zahllosen Bücher und Zeitschriftenartikel angeführt, denen Tatsachen oder U rteile entnommen sind, und zw ar ausser den deutschen vorw iegend die englisch-amerikanischen und französische. Das macht die Nachprüfung der einzelnen Tatsachen möglich. Von deutschen Missionen finden die Ostasienmission, die Rheinische, d ie Neuendettelsauer, die Herrnhuter, aber auch die Lieben zeller Berücksichtigung.
Was für eine Fülle von Namen, sowohl von Personen w ie von Ländern und Ortschaften ziehen beim Lesen an einem vorüber. W elch e S chw ierigkeit mag es allein verursacht haben, nur eine einigermassen einheitliche Schreibung der Namen und einigermassen zuverlässige statistische A n gaben zu erreichen. S ollte ein Sachkundiger hier oder dort einen Irrtum oder eine ihm unzutreffende Beurteilung ent
decken, so dürfte er das dem Verfasser nicht übel anrech
nen. Das erscheint mir bei einer solchen Riesenleistung unvermeidlich. W ir müssen dankbar sein, die einheitliche
Gesamtdarstellung vom W erden der protestantischen W e lt mission auf dem Missionsfelde zu besitzen, die auf Jahr
zehnte hinaus für die meisten die einzig erreichbare zu ver
lässige Berichterstattung gibt. S ollte es dem verehrten Verfasser noch möglich sein, in einem Sonderbande die Entwicklung des heimatlichen Missionslebens in den alt
christlichen Ländern zu zeichnen, wom öglich unter Ein
beziehung des theologisch-missionarischen Denkens, so könnte er damit sein Lebensw erk in sehr erfreu lich erW eise krönen, denn die Organisation des heimatlichen Missions
lebens ist bereits ein so verw ick eltes G ebilde geworden, dass man ausser dem im statistischen A tlas enthaltenen Adressbuch einen Führer braucht, der einen die Struktur des Ganzen verstehen lehrt. Julius Richter aber ist heute einer der ganz W enigen, die solche Führerdienste leisten können. Und bei der erstaunlichen Frische, die er in seinen A rbeiten, auch in der vorliegenden, zeigt, ist zu hoffen, dass er diesen Wunsch noch erfüllt. A lle n Büchereien, die sich um ein Verständnis der W eltla g e bemühen, sei das nun abgeschlossene Gesam twerk, die A llgem ein e Evangelische Missionsgeschichte, als beste Inform ationsquelle über die W eltbedeutung der protestantischen Missionsarbeit drin
gend zur Anschaffung empfohlen.
M. S c h 1 u n k , Tübingen.
Luther. Vierteljahrsschrift der Luthergesellschaft. 14. Jahr
gang. 1932. 4. Heft, (S. 93— 124). München, Chr. Kaiser.
I n h a l t : J. M e i n h o l d , Cuxhaven: Der Staat in Luthers Verkündigung. Eine Sammlung von K ernw orten aus Luthers deutschen Schriften. Fortsetzung (II. Sinn und Recht w eltlicher Obrigkeit). M. D o e r n e , Lückendorf:
Luthers kirchliches Vermächtnis an die G egenw art (die an
gebrochene Zeit neuen kirchlichen Verständnisses, ihre U rs a c h e n und G e fa h re n , Gesundung durch Luthers K ir chengedanken: Kirche des 3. A rtikels, Kirche als Schöpfung des W ortes, „U nsichtbarkeit" und „S ichtbarkeit", Absage an alle Dogmatisierung von Organisationssachen. A n w en dung auf die G egenw art: K ein kirchliches Selbst- und Machtbewusstsein, Selbstkritik, Landes-, Volkskirche und Kindertaufe. M itarbeit an der ökumenischen Bewegung).
T h . K n o l l e , Hamburg: M. Luther — allein Gottes W erk (gegen Überschätzung seiner Abstammung und Er
ziehung). In der „Bücherschau“ vollzieht P. A 1 1 h a u s eine vollberech tigte scharfe Kriti'k an W . Hellpachs „Zwischen W itten berg und R o m “ . („E s hat mich fast erschüttert, w ie wenig von unseren A rb eiten den W e g zu einem so gebil
deten Manne w ie H. findet , . . Eine auf der Höhe der Zeit stehende, ernste theologische und doch ganz unzünftige, umfassende Darstellung der christlichen Erkenntnis und Lebensweisung für unsere G ebildeten ist ein dringendes Erfordernis.“ Dürfen w ir sie nicht gerade von dem vereh r
ten Rezensenten erhoffen?) H. P r e u s s , Erlangen.
Seeberg, Reinhold, D. Dr. (Professor der T h eologie a. d.
U niversität Berlin), Grundriss der Dogmatik. Leipzig 1932, A . Deichert. (VI, 127 S. gr. 8.) 3.80 RM .
Ähnlich w ie R. Seeberg im Jahre 1900 die theologische Wissenschaft durch einen seinem in den Jahren 1895 bis 1898 erstmalig erschienenen Lehrbuche der Dogm enge
schichte gegenüber selbständigen Grundriss der Dogm en
geschichte, d er den Zuhörern akademischer Vorlesungen dienen sollte, bereicherte, hat er jetzt einen Grundriss der Dogmatik vorgelegt, der seiner grossen 1924 bis 1925 er
schienenen „ChristlichenD ogm atik“ gegenüber nicht minder
107 108
als eine A rb e it für sich und als ein in sich geschlossenes W erk anzusehen ist. A ls ein „A u szug seiner zweibändigen D ogm atik" (Christentum und W issenchaft. 1933. S. 36) ist dieses W e rk w irklich nicht richtig charakterisiert. Gegen eine solche Auffassung spricht schon die Entstehung unseres Buches aus Diktaten, die Seeberg in seinen V o r lesungen gab. W ich tiger aber noch als dies ist die syste
matische Geschlossenheit, die in der W eise, w ie sie unser Buch zeigt, nie da erreicht wird, w o es sich um einen Auszug aus einem grösseren W e rk e handelt. Diese G e schlossenheit zeigt sich ganz besonders einmal in der Ent
wicklung der dogmatischen Prinzipien und sodann in der Konsequenz, mit der für jede Einzellehre auf das Sorg
samste die Prinzipgemässheit dargetan wird. W ie klar und doch w ie individuell orientiert sind die Sätze, die das eigentliche W esen der dogmatischen A rb e it enthüllen:
„D ie einzigartige intuitive Erkenntnis des allwaltenden W illens, w ie er sich in der Offenbarung wirksam erschliesst, ist der eigentliche Stoff der Dogmatik. Es handelt sich aber w eiter darum, dass dieser Stoff, d. h. das ew ige Sub
jekt, mit dem Sein und W erden der W e lt in einen wissen
schaftlich denkbaren Zusammenhang gebracht wird. Das führt aber notw endig dazu, dass die Intuition in kategorial gebildete Begriffe übersetzt w ird " (S. 19). Sollte es w irklich noch nötig sein darzutun, w ie in diesen Sätzen eine in sich geschlossene, persönliche dogmatische Einstellung sich m eisterhaft auswirkt in der Behandlung des grossen, ob
jek tiv gegebenen Problem s der christlichen Erkenntnis
theorie? Solche Beispiele Hessen sich zu Dutzenden an
führen. Da, w o man sich — sei es im Einzelstudium, sei es in gemeinschaftlicher Durcharbeitung — mit unserm Buche ernstlich beschäftigt, w ird das U rteil das gleiche sein. In dieser Gew issheit empfehle ich unser Buch aufs Wärmste. R o b e r t J e l k e , Heidelberg.
Giesecke, H., Dr. phil. (Berlin), Die Auigabe der Philo
sophie nach der dialektischen Theologie. (B eiträge zur Förderung christlicher Th eologie, 33. Band, 5. Heft.) Gütersloh 1930, Bertelsmann. (100 S. gr. 8.) 3 RM.
. In dieser Untersuchung w ird zu zeigen versucht, w ie von der dialektischen Th eologie (Brunner, Barth, Bultmann, Gogarten) die A u fgabe der Philosophie und das V e r hältnis der Philosophie zur T h eologie gesehen wird. Der Verfasser hat die Absicht, mit seiner Schrift einen Beitrag zur Klärung und Förderung des Problems „Christentum und Philosophie" zu geben. Er lehnt den Versuch ab, ,,in E r
neuerung überwundener Form en der Th eologie die O ffen
barungserkenntnis der „niederen Vernunftwahrheit in direkter W eise als das „höhere Stockw erk überzuordnen , fordert vielm ehr die reinliche Scheidung der A rb eitsgeb iete von T h eo logie und Philosophie und die Anerkennung ihrer Selbständigkeit. D ie Gehorsamsforderung der Offenba
rungswahrheit richtet sich nicht an die Philosophie als solche, sondern an die Person des Philosophen, kommt also im praktisch-persönlichen Leben des philosophierenden Menschen zur Entscheidung. „D ie A u s e in a n d e rs e tz u n g z w i
schen der Vernunftarbeit des philosophierenden Menschen und der gegebenen A n tw o rt des Glaubens, der Zusammen- stoss der Ansprüche von Philosophie und Glaube, spielt sich immer im praktisch-persönlichen Leben a b " (97).
D er Verfasser hat seine Untersuchung in klaren und selbständig gewonnenen Gedankengängen d u r c h g e fü h r t und das behandelte Problem von einem w ichtigen G esicht
punkt her in Sicht gebracht. H. W . S c h m i d t , Bethel.
Vogel, Heinrich, Die Krisis des Schönen. Ein U m w eg zur Grundfrage der menschlichen Existenz. Berlin N W 7 Furcheverlag. (68 S. 8.) 2.40 Rm.
Diese Schrift w endet sich nicht an einen exklusiven K reis von Ästheten, sondern w ill vom Schönen handeln als einem Grundproblem aller menschlichen Existenz. Vf.
unterscheidet drei genera des Schönen: das Natürlich- Schöne, das Existentiell-Schöne (im menschlichen Cha
rakter), das Künstlerisch-Schöne. In dem „D ie D i a l e k t i k des Schönen" überschriebenen 1. Kapitel werden drei F o r m g e s e t z e entwickelt, die für das Schöne gelten:
zuerst das der t e l e o l o g i s c h e n I d e a l i t ä t , d. h.
schön, ist ein G ebilde, das sein ihm wesentliches „T e lo s "
in ästhetischer W ahrh aftigkeit ausprägt. W e ite r besagt das G esetz der k o s m o l o g i s c h e n Idealität, dass jedes Schöne ein in sich geordneter Kosmos ist, was im S t i l , diesem untrüglichsten Zeichen echter Kunst, zutage tritt.
Endlich gilt für alles Schöne das G esetz der m e t a p h y s i s c h e n Idealität; es ist in ihm immer etwas Metaphysisch-Nichtsinnliches, das im Sinnlichen, Unan
schauliches, das im Anschaulichen offenbar wird, aber keineswegs mit diesem identisch, sondern jenseitig ist (S.
11— 21). — Es folgt die m a t e r i a l e D ialektik des Schönen. Dabei w ird hier aber nicht an den m ateriellen S toff gedacht, den die Kunst verarbeitet, sondern an alle die Empfindungen, Gedanken, Ideen, die die S eele des Schönen sind. Für diesen „S to ff" gilt das G esetz der ä s t h e t i s c h e n M e t a m o r p h o s e . Es steht nämlich nicht so, dass der Künstler einfach die in ihm vorhandenen Gedanken und Empfindungen, so, w ie er sie erlebt, dar
stellt, sondern es tritt da immer eine Metam orphose ein in die „ästhetische Sachlichkeit” , die etwas A nderes ist als das direkte Erlebnis. Dies ist zw ar in der Kunst v o r
handen, aber viel mehr verborgen als offenbar, so dass es in die Irre führt, wenn man bei jedem Kunstwerk dem zu Grunde liegenden Erlebnis nachzuspüren sucht (S. 21— 24).
— Im 2. K a p itel w ird „D ie K r i s i s des Schönen" b e
handelt (S. 27— 61). Zuerst die Krisis nach ihrer M ö g l i c h k e i t , die „in der tiefen Zw eideu tigkeit und Frag
w ü rdigkeit" liegt, mit der das Schöne gezeichnet ist, — dann die Krisis in ihrer U n m ö g l i c h k e i t , sofern das Schöne doch in seiner Sphäre unangreifbar und vollendet erscheint. W e il beides zugleich gilt, bezeichnet die Krisis des Schönen eine G r e n z e zwischen beiden. Vf. redet von einer „Kunst der G ren ze" (Barlach). Sodann die Krisis des Schönen in W i r k l i c h k e i t . Sie vollzieh t sich v o r
läufig und im Prototyp im T o d , dem alles Schöne unter
w orfen ist, eigentlich aber und absolut in der A u f e r s t e h u n g d e s G e k r e u z i g t e n . Das ist d i e Krisis, die nicht aus irgendeiner D enknotw endigkeit kommt, sondern aus einer W irklichkeit, w elche unableitbar, unbe- gründbar, souverän hereinbricht, der gegenüber es kein Ausweichen, nur Hören und Gehorchen gibt. D er G ekreu zigte, der nicht Gestalt noch Schöne hatte, ist d a s G e richt über alles Schöne. Das gilt auch und besonders für das Existentiell-Schöne, das im Menschen sich darstellt.
Das K reuz verdammt das Schöne in seiner Selbstherrlich
keit und Selbstgesetzlichkeit, erweist es als „Vergötzu ng des Geschaffenen", als „Raub an der Ehre des Schöpfers", als „verabsolutierte und em anzipierte Id ealität", die d ä m o n i s c h ist. „D ie Schöpfungen der Kunst, als deren Schöpfer der Mensch seine Selbstherrlichkeit nicht v e r
leugnen kann, müssen gerade in ihrer schöpferischen Selbstherrlichkeit vergehen, an dem Ort, w o alle und jede
110
Selbstherrlichkeit vergeh t“ (S. 45). Das bleibt auch da be
stehen, w o der Mensch sich selbst als Empfangender fühlt.
ies eiicht geht w ie eine Senkrechte unterschiedslos mitten durch a l l e s Schöne hindurch, auch durch das c rist ich Schöne. A b e r dies Gericht bedeutet zugleich , n a e ' "B itte n im Gericht, — nicht daneben oder
^anac , ergeht der Gnadenbefehl.“ Die gerichtete Schön- f 61 , Wlrc^ unter Verheissung gerückt und zu z w i e - a c e m D i e n s t gezeichnet. Einmal als G l e i c h - s i — was aber nicht in dem Schönen selber liegt, scn- ern in dem W o rt der Gnade, unter das es geraten ist.
m on der Auferstehung w ird die natürliche Schönheit zum eichnis auf die Auferstehung hin" (S. 57). Sodann als c h m u c k. Freilich lässt die H errlichkeit der A u fe r
stehung alle Schönheit dieser W e lt ersterben, aber eben s ° wird das Schöne unter seine Bestimmung gerückt, die Ehre des Schöpfers zu preisen. — Eine Beilage: ,,Über den substantiellen und expressionistischen Gebrauch des W ortes im K irch en lied“ (S. 61— 64) w ill die U nvereinbar
keit zw eier Lieder w ie ,,Ein feste Burg“ und ,,Ich bete an die Macht der L ie b e “ erweisen, von denen jenes im Dienst Gottes, dies im Dienst am Ich steht. Das echte Kirchenlied ist alles andere als Ausdruck des religiösen, des frommen Ich; es ist „B egriffsverw irrung und psychische Verseuchung, wenn man die alten, wahrhaften K irchen
lieder meint als besonders „k ra ftv o llen “ und wom öglich ..heldischen Ausdruck des Glaubenslebens verstehen und preisen zu können“ (S. 63). — D er Schluss handelt von der ..unanschaulichen Schönheit“ (S. 65 f.).
Der Vf. ist offenbar ein ästhetisch lebhaft interessierter und begabter Mann. Er hat an seinen Gegenstand eine intensive Gedankenarbeit gewandt, die ihm nicht wenige wichtige und w ertvo lle Erkenntnisse erschlossen hat. Doch ist die „Legen d e , in d ie er diese einmal einkleidet (S. 35), zu gekünstelt, um Eindruck zu machen. D ie U n tersu ch u n g verrät auch beträchtlichen Scharfsinn, der freilich in G e fahr steht, sich zu verbohren und zu überspitzen. V o r allem aber ist zu bemerken, dass die A rb eit, w ie ersichtlich, durchaus der M ethode der dialektischen T h eologie folgt, die hier auf ein sonst fernerliegendes G ebiet angewandt Wird. So hat sie an den Vorzügen w ie an den Mängeln dieser T h eologie T eil. Sie macht mit der Problem atik ganzen Ernst, und sucht die A n tw o rt vom Zentrum des Glaubens aus zu gewinnen. A b e r die Überspannungen fehlen nicht. Muss nicht das Schöne allererst und grund- leglich als eine schöpfungsmässige göttliche Gegebenheit angesehen werden, die an sich „gut und schön“ ist, be
fähigt und berufen, „G leich n is“ und „Schm uck“ zu sein?
— Dazu taugt es nicht erst durch ein nachträglich völlig unverm ittelt auftretendes W o rt Gottes, sondern kraft der göttlichen Schöpfung, W ie könnte die Natur nachträglich dazu fähig gemacht werden, wenn sie nicht darauf ange
legt w ä re? So gilt auch für das Schöne im Menschheits
bereich, w ie es im menschlichen Charakter und in der Kunst sich darstellen soll, dass es etwas Gottgegebenes ist, darum etwas Reales, nicht Problematisches, etwas Gutes, nicht Böses, sowohl in der Anlage, w ie in der aus ihr erwachsenden menschlichen Selbstbetätigung. Das ist an sich so wenig menschliche Selbsterhebung und Selbst
verherrlichung, dass es vielm ehr als Dienst und Gehorsam gegen einen gottgesetzten Trieb, eine gottgegebene A u f
gabe anzusehen ist. Es ist überspannte Problem atik, wenn geredet wird, als sei d a s menschliche Schönheitsstreben als solches notwendig kreatürliche Selbstverherrlichung
und Dämonie. Das w ird man nicht einmal von der ausser- christlichen Kunst sagen können, — w ird ein solches U r
teil der A n tik e gerecht? Vollends im Umkreis des Christentums ist die Auffassung unerträglich, dass alle schöpferische Kunst unter dem G ericht stehe und dies sogar da gelte, w o der Künstler selber sich bewusst ist, alles von oben empfangen zu haben. Das Recht der Schöpfungsordnug und die Legalität des auf ihr ruhenden Handelns des Menschen, zu dem auch gehört, dass er im Schönen sich selber darstelle und ausspreche, auch seine frommen Erlebnisse (denen die dialektische Theologie so sehr abgeneigt ist), bleiben bestehen trotz dem ein gedrungenen Bösen, das doch nur Accidens, nicht Sub
stanz ist. A ndererseits erscheint auch die Rolle, die dem K r e u z zugeschrieben wird, als überspannt und ihm fremd. W oh l kann man sagen, dass im Angesicht des Kreuzes das Schöne als m inderw ertig erscheine, — kann es doch nicht erlösen, w ie jenes. A b e r damit ist nicht gesagt, dass das K reu z alles Schöne richte und verdamme.
W as das Höchste nicht leisten kann, ist damit nicht über
haupt wertlos. — Dass es ein Schönes gibt und einen Kult des Schönen, die menschlich, ja dämonisch böse sind, soll natürlich nicht geleugnet werden. S ow eit die vorliegende Schrift dafür die Augen öffnet und das Unterscheidungs
verm ögen stärkt, tut sie einen heilsamen Dienst.
P e t e r s , Göttingen.
Neueste theologische Literatur.
Bibel-Ausgaben und Übersetzungen. Das Neue Testament deutsch. Neues Göttinger Bibelwerk. In Verb. mit . . , hrsg. von Paul Althaus u, Johannes Behm, (11 Tlbdch.) Tlbdch, 7. Die Briefe an d. Korinther, übers, u. erkl. von Heinz-Dietrich W e n d land. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht (152 S. 8) 5.60 RM . Biblische Einleitungswissenschaft. Hönigswald, Richard, E r
kenntnistheoretisches zur Schöpfungsgeschichte der Genesis.
T ü b in g en , M o h r (36 S. gr. 8) 1.50 R M . — Loewenich, W . von, Das Johannes-Verständnis im zweiten Jahrhundert. Giessen, Töpel- mann (VIII, 168 S. gr. 8) 9 RM. — Volz, Paul, D er Kampf um das A lte Testament. (Vortr.) Stuttgart, Kohlhammer (39 S. 8) 75 Rpf.
Exegese und Kommentare. Bauer, W alter, Das Johannesevan
gelium erkl. 3., verb. u. verm. Aufl. Tübingen, M ohr (253 S. gr. 8) 8.65 RM . — Staab, Karl, Pauluskommentare aus der griechischen Kirche, Aus Katenenhs. ges. u. hrsg, Münster, Aschendorff (XLVIII, 674 S- gr, 8) 31,85 RM,
Biblische Geschichte. Lohmeyer, Ernst, Das Urchristentum.
(7 Bücher.) Buch 1. Johannes der Täufer. Göttingen, Vanden
hoeck & Ruprecht (92 S. gr. 8) 5.30 RM . — Willam, Franz Michel, Das Leben Jesu im Lande und Volke Israel. Mit 33 vom Verf.
selbst aufgenommenen Bildern. Freiburg, Herder (XI, 513 S. 8) 5.80 RM .
Biblische Theologie. Mundle, Wilhelm, D er Glaubensbegriff des Paulus. Eine Untersuchg. zur Dogmengeschichte d, ältesten Christentums, Leipzig, Heinsius (XVI, 187 S- gr, 8) 7.50 RM . — Reinhold, Otto, D er verlorene Sohn. W egweisg. zu e. ev. Ethik, München, Kaiser (169 S, gr, 8) 3.60 RM.
Patristik. Klostermann, Erich, Nachlese zur Überlieferung der Matthäus-Erklärung des Origenes. Leipzig, Hinrichs (11 S. gr. 8) 1.20 RM . — Koch, Hai, Pronoia und Paideusis. Studien über Origenes u, sein Verhältnis zum Platonismus, (Übers, von stud.
philol, Robert Schmidt.) Berlin u, Leipzig, de Gruyter (344 S. 8) 15 RM , — Rauer, Max, Form und Überlieferung der Lukas-Homi- lien des Origenes, Leipzig, Hinrichs (VI, 63 S, gr. 8) 5.40 RM . — Simeon, Xaver Hermann, Untersuchungen zu den Briefen des Bischofs Synesios von Kyrene. Paderborn, Schöningh (85 S. gr. 8) 4.80 RM.
Allgemeine Kirchengeschichte. Jungmann, Josef Andr., Die lateinischen Bussriten in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Inns
bruck, Rauch (XII, 338 S. gr. 8) 10 RM . — Völker, Walther, Quellen zur Geschichte der christlichen Gnosis. Hrsg. Tübingen, Mohr (V, 147 S. gr. 8) 5.80 RM.
Reformationsgeschichte. Holsten, W alter, Christentum und nichtchristliche Religion nach der Auffassung Luthers. Gütersloh, Bertelsmann (148 S. gr. 8) 4.50 RM.
111 112
Kirchengeschichte einzelner Länder. Bernhöft, Hans, Das Prämonstratenser Domstift Ratzeburg im Mittelalter. Verfassg., Ständisches, Bildg. Ratzeburg, Lauenburgischer Heimatverl. (X, 75 S. 8.) 1.50 RM . — Jostock, Paul, D er deutsche Katholizismus und die Überwindung des Kapitalismus, Eine ideengeschichtl.
Skizze. Regensburg, Pustet (213 S. 8) 4.80 RM . — Köhler, W alther, Zürcher Ehegericht und Genfer Konsistorium. 1. Das Zürcher Ehegericht u. s. Auswirkung in d. dt. Schweiz zur Zeit Zwinglis.
Leipzig, Heinsius (X, 492 S. gr. 8) 20 RM . — Tschudi, Paul von, Geschichte der Deutschen Evangelischen Gemeinde im Haag. Mit 16 Taf. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht (240 S. gr. 8) Lw.
6 RM .
Papsttum. Meinert, Hermann, Papsturkunden in Frankreich, N, F. Bd, 1, 1, Champagne u, Lothringen. Berlin, Weidmann (172 S. gr. 8) 11 RM .
Orden und Heilige. Felder, Hilarin, Die Antoniuswunder nach den älteren Quellen untersucht. Paderborn, Schöningh (164 S, 8) 4 RM , — ■ Mayer, Heinrich Suso, P,, Benediktinisches Ordensrecht in der Beuroner Kongregation, Bd, 2, TI, 1, Die Abtei, Abschn.
1: Verfassungs- u. Verwaltungsrecht. Beuron, Beuroner Kunst
verlag (362 S. gr. 8) 7.80 RM.
Christliche Kunst und Archäologie. Escher, Konrad, Die M ün
ster von Schaffhausen, Chur und St. Gallen. Mit 14 A bb. u. 88 Tai, Frauenfeld/Leipzig, Huber (119 S, gr, 8) Lw. 8.80 RM. — Klein, Paul, St. Peter in Sinzig. Studie zur Baugeschichte d.
mittel- und niederrhein. polygonalen Chöre u. Kuppelkirchen in spätroman. Zeit. Mit 12 A bb. im Text u, 14 A b b . auf Taf. Bonn, Schroeder (64 S, gr, 8) 3,30 RM . — Schmidt, Erich J. R., Kirch
liche Bauten des frühen Mittelalters in Südwestdeutschland.
Mit 75 A bb. Mainz, Verl, d, Römisch-Germanischen Zentral
museums (X, 235 S. 4) 9 RM .
Dogmatik. Andersen, Friedrich, D er deutsche Heiland. V e r such e. Darst. d, deutsch-christl. Glaubens- u. Kirchenideals.
Neue, gänzl. umgearb. Aufl. Berlin-Schlachtensee, Verl. der Deutschkirche (124 S. gr. 8) 2 RM . — Barth, Karl, Die kirchliche Dogmatik. Bd. 1. Die Lehre vom W o rt Gottes. Prolegomena zur kirchl. Dogmatik. Halbbd. 1, München, Kaiser (XIV, 528 S. 4) 11.50 RM . — Wünsch, Georg, Wirklichkeitschristentum. Über die Möglichkeit einer Theologie des Wirklichen. Tübingen, Mohr IVI, 268 S. gr. 8) 13 RM .
Apologetik und Polemik. Müller, Hans Michael, Macht und Glaube. München, Kaiser (IV, 476 S. gr. 8) 9.70 RM.
Homiletik. Bertsch, A., Neues und Altes. (Folge 3.) Zu den Evangelien d. 1. Württemb. Jahrgangs. Stuttgart, Belser (460 S.
8) 7.50 RM . — Oehler, W . J., Fruchtbares Schweigen. 10 P re digten über d. Grundgedanken d. Gruppenbewegung. St. Gallen- Leipzig, Buchh. d, Evang. Ges. (123 S, 8) 2 RM .
Erbauliches. Laible, Wilhelm, Neue Kraft für jeden Tag. Bd. 1.
L.eipzig, Dörffling & Franke (422 S. 8) Lw. 4.80 RM . — Luther, M a r
tin, Nun freut euch lieben Christen gmein. Luthers W o rt in tägl.
Andachten, zusammengestellt von Karl Witte. Berlin, W ichern- V erlag (VIII, 334 S. 8) Lw. 4.80 Rm.
Mission. Richter, Julius, Die evangelische Mission in Fern- und Südost-Asien, Australien, Amerika, Gütersloh, Bertelsmann (XII, 488 S, gr. 8) 16 RM . — Schomerus, Hilko W iardo, Indien u.
das Christentum, Tl. 3. Das Eindringen Indiens in d. Herrschafts
gebiet d. Christentums, Halle-Berlin, W aisenhaus (VIII, 231 S.
gr. 8) 6 RM .
Allgemeine Religionswissenschaft. Crazzolara, P. J. P., F. S.
C., Beiträge zur Kenntnis der Religion und Zauberei bei den Schilluk. Mödling, Verl. d. internat. Zeitschrift Anthropos (S. 183 bis 211, 881 bis 897 4) 3.60 RM . — Haenisch, E., Die Heiligung des V ater- und Fürstennamens in China, ihre eth. Begründung und ihre Bedeutung in Leben und Schrifttum. M it 4 Taf. Leipzig, Hirzel (20 S. gr. 8) 1.20 RM , — Scharbau, Carl Anders, Die Idee der Schöpfung in der vedischen Literatur, Eine religionsgeschichtl.
Unters, über d, frühindischen Theismus, Stuttgart, Kohlhammer (X, 175 S. gr. 8) 7.50 RM . Steiner, Rudolf, Die Bhagavad Gita und die Paulusbriefe. Vortragszyklus, geh, in Köln vom 28, Dez. 1912 bis 1. Jan. 1913. Nach e. vom Vortragenden nicht durchges. N ach
schrift mit e. Vorw. hrsg. von M arie Steiner. Dörnach, Schweiz, Philos.-Anthropos. Verl, (XIII, 190 S, gr. 8) 4,50 RM . Yura, T,,Bewusstseinslehre im Buddhismus. Einf. in d. Psychologie, Erkenntnislehre u. Metaphysik des M a h ä y ä n a -B u d d h is m u s . L eip zig, Verl. A sia M ajor (XIII, 78 S. gr. 8) 4 RM .
Soziales. Pörksen, Martin, Johann Hinrich W iehern und die sozialen Fragen. Rendsburg, Sehrohr-Verl, (160 S. 8) 1.80 RM .
g g o o a a a o a o a o o o a o D a o G O o n a o o o a o o o D a a o o o o a n a o B n n n n n n a a n o n n o D g g
| Der IDeg Der fiirdit |
g ^erausgegeben oon g
° a
I D. ©eotg 'Burgwart D .D r.® rnft0ettm f
□ ©eijtl. Söiwräfibent b. «t>. Ofctr* or^rof.a.b.UnimfltatqSerltn g g fir$enr«tt in »e r lin ©efceimtr £onftftori«lr«t □
0 a
§ 3 > t ef e n e u e 0 $ r i f t e n r e i & e t>er6anft tyre « n t - § g ftefcung 6er Ä rfenntnis, 6afj $eute »eitefte Streife, § g un6 nitfct nur fold>e, öte 6er eoan gelifäen SUrc&e g g nafjefte^en, eine flare einöeutige ^ ntroort auf 6ie g g Sragen, 6te 6te Ö egem oart bewegen, erfe&nen. 3 n §
§ einer äie 0 tü ^ en unferes äußeren 2>a- §
§ feins oielfaefc erfefjüttert un6 gefä&röet fin6, tut es § 1 me&r 6enn fe not, 6afj berufene Ä räfte 3u einet g
§ inneren ‘Beftnnung aufrufen un6 ‘Htc^tlinien 3ur g g Jü^ rung eines oon tua&r&aft djriftlicfjem (Seifte be- g
§ ftim mten £ebens geben. □
a 5
□ g
g 0 o e b e n e r f $ i e n : g
! lieft 2 : Hirrtje unO junge Generation im §
I Klingen Der feit. I
g 3)on § a n5 35 ö & m , 2tef. im <£t>ange(if($en g
□ ©bertircfjenrat^erlm. ffittao. 320eiten. 1933. g
0 ^
g 3>ie oorliegenfce 0c£rift w illöaju beitragen, martdje 5ragen □
□ 6er jungen ©eneration 311 tlffcen un6 itjr 6ie klugen 3U °
§ öffnen für 6en ‘Dienft, 6en 6ie Stfrdje oon ttjt erwartet. § g ®tner ftrdjltcfj entfremdeten 3ugen6 toitt fie 6ie Hemmungen § g 6es gegenfettigen 3)erftän6mffes befeitigen Reifen, um fo g g 6ie 33afjn frei 3U machen 3U einer neuen lebendigen g
§ (Semeinfamteit. □
g °
g 3m ©ftober o. 3 s. erf$ien: g
D g
1 lieft;: ül&fdjaffung Oes Sittenffeflaments? §
O ^
g 3)on d m ft 0 e U in . ©ftao. 39 0eiten. 7932. g g 3n 6tefer 0c^rift beantwortet « . 0 e l li n eine Jrage, 6te § g gera6e je%t im 3ufammen&ang mit 6er politifdjen Heu- § g geftaitung 6es 6eutföen Golfes eine imrfli$ brennen6e g
g gen>or6en ift. g
| 3 m t f p r ü e r f c ^e i nt : |
| fljeft 3: Ifiitrtje unO Qolf. I
g 3)on D. 3of)ann es ® g e r , ©eneralfuperinten- §
g 6ent, Magdeburg. □
□ P v t i s i 3e6es 5?eft 5ttTl — .95, bei 0ammelbe3ug: ° g ab lO Ä p p l.'R m — .85, ab 50 .75. g ---°
g dln ausfü^tli^ec Profpett fte^t unter ttejugna^me auf öiefe a g ^Injefge foftenlos ?ut Q?etfögung. 5 H -- --- §
<2 X ) a U e r 5 e © r u t j t c r & £ 0. | Q 5 c t « n 0 » 1 0 f
g ®entfyiner6tra^e 38 og
ggooDPPoapoonoaDQonononminGnooBDOoooooDoaoaaoGoooaoaDODDo§6
Verantwortliche Schriftleiter: Dr. theol: Ihmels in Dresden und Dr. theol. Brust Sommerlath in Leipzig;
Verlag von Dörffling & Franke in Leipzig. Druck von Gustav W in ter in Hermhut.