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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1868. Jahrg. XXXIII, nr 34.

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.N0.34.

FriedrichHeerggüieclis Is-— 1868.

Deutsche

YIIngtrirte CIewerliezeitnng

Herausgegebenvon Dr. Zi.Euchmllulh Abonnements-Preis:

Halbjåhrlich 3 Thlr. Verlagvon äf.BerggoldinBerlin, Links-StraßeNr.10.

Jus ernten-Preis:

pro Zeile 2Sar.

DreiunddreißigsterJahrgang. Zubeziehen durchalleBuchhandlungenundPostämter. WöchentlicheinBogen.

Inhalt: Gewerbliche Berichte: UebereinigebemerkenswertheBranchendecGewerbsthätigkeit in sächsischenIndustriebezirken —-AusdenSitzungsprotokollengewerblicher ,undbautechnischerVereine.—-Die neuesten Fortschritte inden Gen-erben und Künsten: Bellhouse’s Vorrichtung Förderkiirbe im Herabfallen aufzuhalten.

Tabaks-Spinnmaschine. Lenchtkrast verschiedener KohlenbeiderErzeugungvonelektrischem Lichte.—-Klassifikation,VerwendungundPrüfungvonBlechen. Ueber denEisenmennigausHellziehen inderOber-psalz.DieWiedergewinnungdesSchwefels beiderSodafabrikation.UeberdieAnfertigungvonStereotypplatten-Matrizen ausPapier. Feuilletoru GeschichtlichesüberDampfschifsfahctundEisenbahnen-KulturundArchitekturinChina.VerschiedeneArtendesMeerleuchtens.Be- reitungdesWinseln-einsArbeitsmarktfür GewerbeundTechnik.—-ZurLiteratur derNatur-,Volks-undGewerbskunde. i

GewervlicheBerichte

UebereinigebemerkenswertheBranchenderGewerbsthätigkeitinsächsischenIndustriebezirken

VonG.Freisteien.

Die Textilindustrie desLeipziger Industriebezirkes.

ObwohlderAntheil, welchenderLeipziger Jndustriebezirkan derErzeugungvon Exportartikeln nachNordamerika nimmt,ein verhältnißmäßignur geringer ist,so hat dochderUnionskriegauf dieGewerbsthätigkeitinderTextilindustriedesBezirkeseinenum

so fühlbarerenEinfluß geübt,alsdieZollpolitikder Vereinigten Staaten dieAussichten, welchesichnachBeendigungdesKriegesan dieWiedereröffnungdesdortigenMarktes knüpften,vereitelt hat, denndiehohen Eingangszölle, welche gegenwärtigvonWebwaaren inNordamerika erhobenwerden, und diefür mancheArtikelbis zu 80Prozent ihres Werthes betragen,wirkeneiner Prohibitivmaß- regel fast gleich,sodaßsichhierausinunserm Bezirkeinefühlbare Krisis fürdieProduktionentwickelthat.Bringtman außerdemdas Kriegsjahr1866 inRechnung, welchesallerwärts jedeGeschäfts- thätigkeitlähmte,so sindhiermitdie beiden Faktorenbezeichnet,unter deren EinflußdiefolgendenDetails, diewirnach Anleitungdes JahresberichtsderLeipzigerHandels-undGewerbekammer(1867;

S.Hirzel, Leipzig)unseren Lesern mittheilen, gestaltet habenund diedementsprechendbeurtheilt seinwollen.

1.Spinnerei.

Die Baumwollespinnerei beschränktsichimLeipzigerIndu- striebezirkwesentlichaufzwei Etablissements,welche theilsKetten- garnetheils Strickgarne für Sachsenunddas angrenzende Zoll- vereinsgebietproduziren.VonLeinengarnwirdnur Handgespinnst erzeugt,dochist dieserErwerb indenderFlachskulturgünstigen Gegendenz. B.inderUmgegendvonLeisnigundMügeln nichtun- bedeutend. Das GarnzeichnetsichdurchGleichmäßigkeitundFestig- keitdesFadensausundwirdnamentlichfürdieLausitzund das Erzgebirgegerngekauft.AnKammgarnspinnereienbesitztderBe- zirkebenfallsnur zwei; sie sindmit Wollkämmerei verbunden und mitdenneuestenfranzösischenundenglischenArbeitsmaschinenaus- gestattet·

Die ArtderFabrikation hat sich insbesonderefürThibetgarne mehrdemBedarfderMaschinenweberei,welchedieHandwebereizum Theil verdrängthat, angepaßt.BeidereinenFabrik,derPfaffen-

«

dorfer (inderunmittelbaren NähevonLeipzig), verhielt sichdie Fabrikation von 1864 :1865 :1866wie100:78:55Undbei deranderen,derEutritzscher(ebenfalls nicht fernvonLeipzig),im Jahr1866 über dieHälfte wenigerals imVorjahr.

DieStreichgarnspinnerei ist fast durchgängigmit der We-

s

bereiundAppreturindenselben Etablissements verbunden; wohl PdesimBezirkegesponnenenGarnes ist fürdeneigenen Bedarf.

DerGrund,weshalbhierdieArbeitstheilung nichtweiterdurchge- führt ist, liegtdarin,daßdie Qualität an denfertigenGarnen schwerer zuunterscheidenunddaßdaherderFabrikantdieAuswahl inderWolleselbstzutreffen genöthigtist;namentlich dieFlanelle undähnlicheStoffe sindindieserBeziehungsehr empfindlich. Lohn- spinnereien giebtesinundbeiHainichen, Roßwein, Leisnig, Oschatz, Großenhain. Hierher gehörenzumTheil auchdie meist mit Walke undAppreturverbundenen Jnnungs-undGenossenschaftsspinnereien unddieAktienspinnereiinOschatz. Dieses Etablissement hat

. esonnen: ewalkt: a retirt:

mdenJahren: gSpträhngEllen MEllen

1864 284,569 52,488 55,142

1865 228,258 53,380 55,486

1866 203,144 51,380 55,669

WesentlichzumVerkauf spinnennur einige Etablissementsin Großenhainundin DöbeluundUmgegend, letztereu.a.Noppen- garneund Vigogne (soeinZweigetablissementeines Werdauer HausesinTechnitzmit5Assortimenten), auch Strickgarne.Der Absatzfindet vorzugsweiseimZollvereiu statt, jedochgeht auchein Theil nach Schwedenund nachderSchweiz.Die größte dieser selbstständigenSpinnereien hat sich neuerdingsmitgutemErfolg aufdieVerarbeitungvonKolonialwollen gelegt, welcheinVerviers undanderwärts gewaschenundentklettetwerden. DerBesitzereines anderen Etablissementshat WaschmaschineunddenKlettenwolf,wie siedortundinFrankreich für dieseansich vorzüglichenaber sehr klettenreichenWollengebräuchlichsind,beisich eingeführt. Außer diesenKolonialwollen werden auchalleanderen Arten Wolleinun-

serem Bezirkeverarbeitet,soschlesische,preußische,sächsische,russifche RäckenundFabrikwäsche,hannöversche,brautlschlveigische,öster- reichische,türkische2c., vondenfeinstenSchur-bis zu denordinärsten Gerberwollen, SchoddyundMungo. AuchalleFeinheitsnummern desGarneskommenvor,mitAusnahmederhochfeinsten,wiesiein Frankreich, BelgienundMähren gesponnenwerden« DieSelfak- torshaben vollständigBoden gewonnen unddiealten schmalen Krempeln sind fastsämmtlichbeseitigt; dagegen hatderVorleger, welcherdenKrempelndie Wolle in einemschmalen Diagonalneben einandergelegterBänder zuführt,um größereGleichmäßigkeitdes Gespinnsteszuerzielen,nochwenig Eingang gefunden.

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Für gezwirnteundgebleichteodergefärbtebaumwollene,wollene undleineneGarne (Strickgarn, Stickgarn, Näh-undHäkelzwirn) wirdderVerkehrmitzollvereinsländischemErzeugnißalljährlich wichtigerundistderHandelmitdiesenSorten inLeipziginsteter Zunahmebegriffen.

AnSeidenspinnereien zähltderJndustriebezirknur eine;

sieistdaserste Etablisfement dieserArtinSachsenundverarbeitet chinesischeoderorientalischeRohseiden fürdenzollvereinsländischen Bedarf.

2.Weberei.

BezüglichderBaumwollweb erei blühtinLausigkeinegroße Plüsch-undKrimmerfabrik, welcheweitüber100Stühle, theils

amOrt, theilsinderUmgegend,theils auchinSchlesienbeschäftigt;

sieliefertvielederneuestenModeartikel fürDamenmäntel. Eine andere ArtvonWebwaaren (Sophadecken),aus Baumwolle,mit Kälberhaarenoderauch mit Jute gemischt,wirdin einerWeberei inHartha angefertigt,wogleichzeitigaucheineAnzahl Stühle auf sogenanntes Packleinenundauf FußdeckenausJutegarn eingerichtet ist. Kattune, Parchente roheundweißeu.s.w.werden indenGe- ringswalder, Mittweida’schenundWaldheimer Webfabrikenprodu- zirt, doch sinddiemechanischenWebstühle, obwohl hierund dain nichtunerheblicherAnzahl vorhanden, dochnochnichtallgemeineinge- führt,wovon theils Vorurtheile, theils finanzielleSchwierigkeiten dieSchuldtragenmögen.

DieLeinenweberei istinunseremBezirkinAbnahme begrif- fenziTine FirmainWaldheim hatimJahr1866 auf14Stühlen

ea.7000 Stück Garnverarbeitet.

DieWeberei halbwollener Kleiderstoffe wirdvorzüglich vonMeeraner,GlauchauerundGößnitzerHäusernbetrieben. Diese ArtikelsindgrößtentheilsModeartikel undvonderSaison abhängig,- legenaberberedtesZeugniß ebensovondemgeläutertenGeschmack, wievonderweitvorgeschriebenenKunstfertigkeitderProduzentenab.

Wasdie Wollenweberei anlangt, sobefindet sich zunächst einemechanischeWebereiwollener MöbelstofseinWaldheim,diemit-;

ca.40Stühlenarbeitet undihren Absatz vorzugsweiseimZoll-«

verein, fernerinHolland, Schweden, Jtalien, Polen,inderMol- dauundWallacheiundneuerdings auch auf überseeischenPlätzen findet.JnderFabrikationderFlanelle,wohinwirauchdieunter denBezeichnungenMolton, Lama,Eachemir,spanish stripesfür Chinau.s.w.gangbarenGeweberechnen, haben diemechanischen WebstühleseitdreibisvierJahren Eingang gefundenund waren derenimJahre1865 inderGegendvonHainichen80—100,davon diemeistenin Hammermühle,imGange, außerdem18inderFabrik zuBöhrigenbeiNoszwein. Ebendaselbstwurden neue Geßner’sche Stühle,die mitderHandbewegtwerden,in Betrieb gesetzt. Spe- ziell für gestreifteFlanelle, deren schwerereQualitäten inSachsen selbst,inThüringen, Schlesien,Undwasdieleichterenbetrifft,in Poer, inderProvinz Preußenund in denDonaufürstenthümern Verwendung findenundwelchenochimmerdiegrößereHälfteder Produktionausmachen, hatman vondemmechanischenBetriebbis jetzt gänzlichabgesehen.DiewesentlichenVerbesserungen,welche die KraftstühleneuerdingsinBezug aufdenSchützenwechselerfahren haben,werden ihnen jedochspäterauch diesesGebieterschließen.

GemusterteTuche,Buckskinsze.werdeninunserem Bezirkvor- zugsweiseinGroßenhain,inLeisnig,DöbelnundOschatzfabrizirt.

UmderKonkurrenz aufdenzu immergrößerer Bedeutung heran- wachsendenostasiatischenMärkten,mitSommerfeld, Sagan, Cott- bus, Gaben, Spremberg, desgleichenmitbelgischen,französischen und österreichischenFabriken, erfolgreich begegnenzukönnen,ist ebensodermechanischeBetrieb derWeberei,wiediedurchgeführte Arbeitstheilung unerläßlicheBedingung.Wasdenersteren anlangt, waren inGroßenhainEndedesJahres1866gegen150mechanische Webstühlethätig,davon ineinemEtablisfement33für feinere Buckskins;auch indenanderen oben genanntensächsischenStädten sind mechanischeStühle fürgemustertewiefür glatteWaare im Betrieb;eshat auchindervorliegendenBrauchedermechanische Webstuhlbereitssoviel Bodengewonnen, daßdieHandwebereinur noch ineinigen besonderenGewebenkonkurrenzfähigist.Bezüglich- derArbeitsthcilung,wiesieinEnglandallgemeingebräuchlichist, bestehtsiebeiunsnur ausnahmsweiseineinzelnenEtablisfements, welchesicheinesnahmhaften AbsatzeserfreuenunddieihreWaaren nichtunmittelbar andieDetaillisten, sondernan Großisteuab- geben.

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3.Wirkerei und Häkelei.

WolleneStrumpfwaarenwerden vorzugsweiseinRoßweinpro- duzirt.DaseinederbeidengrößtenGeschäftedieserBrancheinder Stadt giebt feine Produktion fürdasJahr1866 auf750Dutzend Jackenundauf2700 Dutzend Strümpfean,einProduktionsquan- tum,dasnur indenMangelanstrengen Wintern, sowieindemläh- menden EinflußderZeitverhältnisseseine Erklärung findet. Feine Strick-undHäkelwaarenwerdenaus8fachen,aus4-und2fachen feinsten Zephhrgarnen, auchausCastorwolleinzweiFabriken in Oschatzerzeugt,von denen dieeine dieZahldervonihrinder HausindustriebeschäftigtenFrauen indem genanntenJahr auf

ca.300erhöhthat. Auchinderanderen FabrikistdieAnzahlder arbeitenden Fraueneineerhebliche,beideFabrikenaberhabenihre HauptabsatzgebieteinPreußen, SüddeutfchlandundSachsen..

4.Appretur.

DieAppreturimweitestenSinne Walken, Rauhen, Schee- ren,Färben,Dekatiren u.s.w.—- istbeiderWollwaarenfabrikation inunseremBezirke, soweit geschlosseneEtablisfements vorhanden sind, fastdurchgängigmitderSpinnereiundWebereivereinigt.Jn derFlanellfabrikationwirdzum Walkenmehrundmehr Seifeneben derfrüher fastalleingebräuchlichenWalkererde verwendet. Neuein- geführtistdieverbesserteKnrbelwalke,beiwelchersichdieHämmer horizontalaneiner überdemTroge befindlichenWalze hin-undher- bewegenundderenVorzügeinderGleichmäßigkeitdesProzesfes, sowiedarinbestehen,daß siedie Waare weitweniger angreift.An denTrockenrahmen sind mehrfach wesentlicheVerbesserungenange- brachtworden; auchwirdzum TrocknenDampfheizungverwendet, was zugleichauchvon derTuch-undStoffbranche gilt. Der SchwarzdrucksowiederBuntdrucl fürordinäreFlanellegeschieht gleichderFärberei,inHainichenunddenanderen betreffendenFabrik-, plätzenselbst; feinereSachenschicktman zum Bedruckennach Chem- nitz,GeraoderBerlin, gewissefürdenostasiatischenMarktbestimmte Qualitäten auch nachHamburg.

JnRoßwein bestehen fürdenBedarfderkleineren Meister 3Schön-undeinigeSchwarzfärbereien,welchefür Vieleauchdas WaschenderWollemitbesorgen·DiemitSpinnereiverbundene Seidenfärberei inLeipzig färbtebeieinemdurchschnittlichen Färberlohnvon ZssThalerpr,Pfd. imJahr1866 ca·14,600 Pfd.

Seideund diein Naundorf beiGroßenhainetablirte Kattundruckerei arbeitetwieihre ebenbürtigenGenossenbeigutem Umsatzmitmehr-’

kfarbigenWalzendruckmaschinenundallendenVortheilen, welchedie FortschrittederNeuzeitimDruck-,Bleich-undFärbeverfahrendem FabrikantenandieHandgeben. Schließlichwerde nochbemerkt, daß NesselundLeineninmehreren großenEtablisfementsz. B. in Grinima bedrucktundgefärbtwerden.

DieBuchbinderei imLeipzigerIndustriebezirk.

Die neue Aerahat fürdieBuchbindereiin Leipzig,dieaus kleinenAnfängennach undnachzugroßerBedeutung gelangt ist, indenvierzigerJahrenmitderEinführungdermannichfaltigsten Arbeitsmaschinenunddermitihr HandinHandgehendenArbeits- theilung,wie siewohlorganisirt gegenwärtigbereits inmehreren größeren Etablisfements Platz gegriffenhat, begonnen.Jnrunden Summen kannman dieAnzahlderMeistermitüber100unddie derGehülfenmitca.500bezeichnen,welchezumTheilinGeschäften arbeiten,dienachBranchengeschiedensind,indemdieeinenGe- schäftenur falzenundheften,dieanderen Gold auf Bücherdecken auftragen,wiederandereGoldschnittemachen,nochandere brochiren, mit«derPresse vergolden, Portfeuillearbeitenerzeugen-

Hierbei sindanHilfs-undArbeitsmaschinenetwafolgendeim Betriebe:

52sStückVergolderpressen in43Werkstätten,

36 ,, Walzen »34 »

78 » Beschneidemaschinen ,, 62 ,,

43 » Pappenscheeren »41 »

« 11 » Schrägemaschinen » 11 »

11 ,, Einsägemaschinen »11 »

7 » Abpreßmaschinen 7 » 3' » Falz-undHeftmaschinen» 2 »

7 » Linienmaschinen ,, 7 »

« 2

,, Paginirmaschinen » 2 »

sa.250StückMaschinen.

(3)

s

BezüglichdereigentlichenBuchbindereimachtdasBrochiren, wenn man die Quantität derArbeitinBetracht zieht, ungefährden drittenTheilderGesammtprodnktionaus, wovon ca. 4X5aufin Leipzigverlegte Bücher,undgegenlsz aufnur daselbstgedruckte Bücherkommen. Das weitesteAbsatzgebiethatdieGattungEin- bände mitGoldschnittundeleganterDeckevon Leinwand, Leder, SeideundSammet. Für WienundPesth, für Petersburgund Moskau, für Schweden,Norwegen, Dänemark, auch fürAmerika werden namhafte Bestellungen effektuirt.

nung fürdieLeipzigerBuchbinderei istesaber, daß auch Berlin,

wosonstdieLeipzigerBuchhändlerdiebesserenEinbände fertigen ließen, jetztdieVorzügederLeipzigerArbeitdurch Aufträgeaner- kennt.

DieKonsumtionundProduktion charakterisireninihren Haupt- zügendiefolgenden, auf sorgfältigenSchätzungenberuhenden Zif- fern,bei denenvorwiegendaufdie ArbeitfürBuchhändler,alsdie wichtigste,Rücksichtgenommen ist.

Verbrauch:

AnVorsetzpapierfür Thaler 6——8,0»00

» Pappe » »

» Callico » « 20—25,000

» Leder » » 15,000

» Gold ,, ,, 30,000

Sa.für Thaler-83—90,000 Einebesondere Auszeich-«

Produktion:

Für Brochiren Thaler80,000

» Eartonniren » 40,000

» Leinwandbände

» 120,000

» Halbfranzbände» 30,000

» EleganteBände » 60,000 Sa. Thaler330,000 Die Buchdruckerei imLeipziger Industriebezirk.

DieAnzahlderBuchdruckereienbeträgt, sofernman nur aus LeipzigRücksichtnimmt,gegen 60mitnahezu800Setzern;die übrigenBuchdruckereienvertheilen sich aufdie kleineren Städtedes BezirksnachBedarf. DieProduktionzerfälltinAccidenz-,Illustra- tions- undgewöhnlichenDruck,inwelchendreiBranchendie Drucke- reienanerkanntermaßenVorzjiglichesleisten.DieAnzahlderPressen, dieaufdieLeipzigerDruckereiensich ver-theilen, betrugenimJahr 1866 bezüglichderHandpressen90,bezüglichdereinfachenSchnell- pressen161undbezüglichderDoppelschnellpressen3Stück.

Man sieht hieraus recht deutlich,daßderGebrauchderHand- pressenmehrundmehrdemderSchnellpressen weicht;esbedingt sichdiestheilsdurch die ArtderArbeit, theils dadurch,daßderBau derMaschinen fortwährendinvorschreitenderEntwickelungbegriffen ist, alsodie Qualität derLeistungsichbessert, theils endlichdarin, daß jetztallegrößerenEtablissementsmitDampfkraftarbeiten und somit besser ökonomisirenalsfrüherbeimHandbetriebderSchnell- pressen-

Aus denSitzungsprotokollengewerblicherundbautechnischerVereine. (Zeitschk.d.V.d.Jng.) Westphälifcher Bezirksverein deutscher Ingenieure.

(Sitzungam29.September 1867.) HerrDi-.List theiltüber dieVerhtitungvon Kesselsteinbildung inDampfkesselnmit: Die zudiesem Behufeangewendeten Mittel sindtheils ZusätzezudenSpeisewässern,theilsApparatedieZusätze aberwirkenentweder mechanischoderchemisch.Jm ersteren Falle sollensie bewirken, daß stattderBildungvonfestemKesselsteineine Schlammbildung sichgestaltet. Zu diesem Zweckesind Kartoffeln, Kleieundandere stärkehaltigeStoffe vorgeschlagen,diefich,nament- lich auch Kartoffeln,beisehr kalkhaltigemWasser,z. B.aufeinem HüttenwerkbeiBraunschweigrechtwirksamerwiesen. Wirksamer aberistnoch eineBeimengungvon ThontheilchenzumSpeisewasser, wiederFallbewiesen,woaufderBraunkohlegrube Fohnsdorfein Kessel,welchermitWassergespeistwurde,welchesdurchzufälligbei- gemengten Seifenschiefergetrübtwar, ohneKesselsteingebliebenwar, währenddasklareWassereiner benachbartenGrube starken Kessel- steinlieferte,aberkeinenmehr absetzt, sobaldman esmitdemersteren Wasser vermischte. AuchdieWirkung, welchevondengerbstoffhal- tigenMitteln gerühmtwird,magauchmechanischertheilweisechemi- scherArt sein. Doppelt kohlensaurerKalk imWasser aufgelöst,bil- detbeimKochenandenWändendesGefäßeseinenfesten Beschlag, aber beiZusatzvon Gerbstosfauflösnngeinenvoluminösenschlam- migen Niederschlag.EinStückEichenholzineinen Dampfkessel aufgehangenundjedenMonat erneuert,verhindert nachder»Bei-ne universelle desmines« jedeSteinkesselbildnng.Nach Ehandler reicht 72Pfd. Katechu auf100KubikfußWasser fürdengleichen Zweckhin. JngleicherWeise haben6bis7Kilogramme Melasse oderShrupnachderselbenQuelle 6Nionate langdieKesselstein- bildung verhindert. .

WasdiechemischwirkendenZusätzeanlangt, fährtderVortra- gende fort,mußman zunächstdiechemischeBeschaffenheitdes«Was- sers kennen. WoderKesselsteinausschwefelsauremKalk(ths) be- steht, ist dessenBildungauf dieWeise erfolgt, daß währendder VerdampfungdesWassersdieMengedes Gypses sichstetig vermehrt, so daßdasWasserzuseiner Auflösungnicht mehr ausreicht, zumal dieAuflösungsfähigkeitdesWassersvon 1000 anabnimmt,sodaß diese nach Ehandler bei145Grad (=4Atmosphären)sogut.

wieNullist. WohingegenderKesselsteinauskohlensauremKalk besteht, isteraufdieWeiseentstanden-,daßderimWasser anfgelöste zweifachkohlensaureKalkfeinzweitesAtomVonKohlensäurever- lorenunddadurchdieFähigkeiteingebüßthat,inAuflösungzuver-

bleibin DieAnwendungvonchemischenMitteln sollaberentweder dieEntstehungvonKesselsteinganzverhindern,oderdieKesselstein bildenden Stoffemit einemMalealsschlammartigeMasseausdem Wasser abscheiden.

"

AlsMittel,dieBildungvon KesselsteinauskohlensauremKalk oderths zuverhindern,führtderVortragende zunächstdenSal- miakauf,dernamentlichinHolland vielfachinLokomotivkesselnmit Vortheil angewendetwird; zweimal50Gramm pr.Woche Zusatz soll ausreichen·AlszweitesMittel werden die Säuren ausgeführt, namentlich Salzsänre,dienatürlichnur dawirksam find,woder KesselsteinauskohlensaurenKalk-oderMagnesiasalzen besteht,deren Anwendungaberzuempfehlenist,wenn derZusatz derselbengenau nachderMengedesimWasser enthaltenenKalks2c.berechnetwird.

(S.Bd.X. S. 602 derZeitschr.)Man hatdieBefürchtungge- äußert, dieentstandenenChlormetalle möchtendieKesselwändean-

greifen; jedenfalls mußdievonHaber gegebene Vorschrift,den Kesselerst nachdemErkalten abzublasen,berücksichtigtwerden.

AlsMittel,durchderenAnwendungdieAbscheidungderKessel- steinbildendenSubstanzeninFormeinerteigartigenMasseausdem Speisewassermöglichist, führtderVortragendedreiauf:1) Kalk- wasser,2)ChlorbaryumundZ)kohlensauresNatron. Wasdas erstereanlangt, soverwandelt esdenzweifachsauren kohlensauren Kalk in neutralen kohlensaurenKalkund verursacht so dessenAb- scheidungausdemWasserinFormeinesweißenSchlammes.Na- türlichmußwie obenderZusatzvonSäuren, so hierderZusatzdes Kalkwassersnormirt sein. Nach Ehandler wirddiesesMittel in Woolwichundnachv.Burg aufderösterreichischenSüdbahnmit großemErfolg benutzt. Aus ths aberwirkt dasselbe nichtein.

Dagegen thutdiesdasChlorbarhum,wobeiderUmstandBeachtung verdient,daß nach Baist (B.X.S.351d.Z·)nicht ganzsoviel Ehlorbaryum zugesetztzuwerden braucht,alszurZersetzungdes Gypses nöthigist, sodaßderanfangsgebildeteNiederschlaggewisser- maßeneinemechanischeWirkungausübt. Das kohlensaureNatron isteinMittel,dasebensodenzweifachkohlensaurenKalkwieden GypsindemWasser zerfetzt. Selbstverständlichmuß auch hierder ZusatzderSodanormirt sein;inbeidenFällen bestehtderNieder- schlagausneutralem kohlensauremKalk, währendimersteren doppelt kohlensauresNatron undimzweitenFall schwefelsauresNatronin Auslösungverbleibt. DieWirkungderSoda bestätigtdieAngabe vonLincet, nachwelchereinWasser, welchespr.Liter0,320 Gr.

zweifachkohlensaurenKalkQ,098 Gypsund 0,049Chlormetall 349k

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