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Theologisches Literaturblatt, 14. März 1930, Nr 6.

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Academic year: 2022

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Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r d e r t h e o l o g i s c h e n W i s s e n s c h a f t u n d P r a x is

herausgegeben von

Dr. theol. L u d w i g I h m e l s «»* Dr. theol. E r n s t S o m m e r l a t h

Landesbischof in Dresden. Professor in Leipzig.

Nr. 6. Leipzig, 14. März 1930. LI. Jahrgang.

Rrsoheint vierzeh n täg ig F re ita g s. —> Zu beziehen durch alle B uchhandlungen und P ostäm ter sowie vom V erlag. — In lan d -B ezu g sp reis: Rm. 1.50 m onatlich - Bezngspreis fü r das A u sla n d v ie rte ljä h rlic h : Rm. 4.50 und P o rto ; bei Z ahlungen in frem der W ährung i s t zum T ageskurse um zureohnen. —A n zeig en p reis: die zwei, gespaltene P e titz e ile 40 Goldpfennige. — B eilagen nach U ebereinkunft. — V erlag und A uslieferung: L eipzig, K ö n ig str. 13. Postscheckkonto Leipzig Nr. 53873,

P ap y ri Graecae Magicae. (K ittel.)

Bardenhewer, Otto, Dr., Der B rief des heiligen Ja k o b u s ü b ersetzt und e rk lä rt. (Schultzen.) Krüger, Gustav, H andbuch der K irchengeschichte

fü r Studierende. (G rützm acher.)

Pont, J . W ., D r., De L uthersche K erken in N ederland. H aar belijd en issch riften , kerke- ordeningen en liederenschat historisch toe- g elich t en ingeleid. (Stocks.)

A rchiv fü r Elsässische K irchengeschichte. (Theo­

bald.)

Künstle, K arl, Dr., Ikonographie der christlichen K unst. (Strasser.)

Leese, K u rt, Von Ja k o b Böhme zu Schelling.

(Heber.)

Ackermann, Joh., Lic., Tolstoi und das Neue Te­

stam ent. (Lilje.)

Quellenhefte, Religionskundliche. (Wiegand.) Bachmann, Philipp, D., Die A ugsburgische Kon­

fession. (Köberle.)

Knolle, Th., H auptpastor Dr., L uther-Jahrbuch.

(Buchwald.)

Lindner, Joachim , Die evangelisch - lutherische L andeskirche in Sachsen und ihre L andes­

synode nach der V erfassung vom 29. Mai 1922. (Oeschey.)

Tischleder, P eter, Dr., Die S taatsleh re Leo’s XIII.

(Oeschey.)

Hilling, Nikolaus, D r., Das S achenrecht des Codex Ju ris Canonici. (Oeschey.)

Ja h rb u ch fü r EvangelischeVolksbildung.(Cohrs).

M issionsjahrbuch, L utherisches, fü r das J a h r 1930. (Müller.)

Riiling, J., Dr. theol. e t p h i l , K asu alre d en : I. Tauf- r e d e n ; II. K onfirm ationsreden; III. Beicht- u. Abendmahlsreden; IV .Traureden; V. G rab­

reden. (Lange.) Z eitschriften.

Papyri G raecae Magicae. Die griechischen Zauberpapyri.

Herausgegeben und übersetzt von Karl Preisendanz, unter Mitarbeit von f A. Abt, S. Eitrem, L. Fahz, A. Jacoby, f G. Möller, f R. Wünsch. I. Bd., Leipzig-Berlin, 1 9 2 8 , B. G. Teubner. (X II, 2 0 0 S. 8 ) 1 6 .— Em .

D ieses Corpus der griechischen Z auberpapyri geh t auf E in ­ fluss und A n regu n g von A lb ert D ieterich zurück, letzten Endes auf Sem inarübungen, die er im Jahre 1 9 0 5 im H eidelberger Ober­

sem inar h ielt. E r m ußte persönlich stark die M ißachtung empfin­

den, der die B esch äftigu n g m it den religionsgeschichtlich und vo lk s­

kundlich w ich tigen Z auberpapyri bei P h ilologen und T heologen unterlag, und führte sie zu einem nicht g erin gen T eil auf das F eh len einer leich t zugänglichen, allgem ein lesbaren und v er­

ständlichen A usgabe dieser v erstreu t publizierten und teilw eise überaus m angelhaft bearbeiteten T ex te zurück. So w ar ihm eine brauchbare A usgabe dieser T ex te ein jahrelanges A nliegen , das sein Schüler P reisendanz in jenem Sem inar des Jahres 1 9 0 5 auf­

nahm. E s w ar zunächst an ein Bändchen der B ibliotheca Teub- neriana gedacht, jedoch ergab sich schon bald die N otw en d igk eit einer neuen Gesam tausgabe der T ex te m it gan z kurzer E rläu te­

rung und Ü bersetzung. E s is t ohne Z w eifel ein rich tiges P rinzip, daß man diese für das V erständnis so ausserordentlich schw ierige L iteratu r auch dem größten T e il der F achw issenschaft erst durch eine Ü bersetzung voll erschließt. D as A nw achsen des P la n es ver- anlaßte die Zuziehung w eiterer M itarbeiter. D er Tod D ieterich s ( 1 9 0 8 ) und der den Tod des an seine S telle getreten en R ichard W ünsch und anderer M itarbeiter bringende K rieg ließen das U nter­

nehmen für Jahre nich t zur A usführung kommen. J e tz t erst kann der erste der gep lan ten drei T eile erscheinen. D as gan ze W erk soll 7 6 größere und klein ere Stücke bringen, darunter 1 2 christ­

liche.

D er vorliegende erste T e il g ib t eine A nzahl besonders be­

kannter, großer und w ich tig er Stücke. D en A n fan g m acht SS.

1 — 1 8 /1 9 P ap yru s B erlin P . 5 0 2 5 , der von Lepsius 1 8 5 7 aus der 81

Sam m lung A n astasi erworben, von P a rth ey erstm alig 1 8 6 5 her­

ausgegeben wurde. E r is t von D ieterich in dessen A braxas und N ek y ia sow ie bei R eitzen stein im Poim andres und in den M ysterien­

religionen behandelt. D ie H andschrift is t von A b t und nach des­

sen Tode von P reisendanz m ehrfach für diese A usgabe neu k o lla ­ tioniert. E s fo lg t SS. 1 8 / 1 9 — 3 0 /8 1 , B erlin P . 5 0 2 6 , erworben und von P a rth ey erstm alig veröffentlicht w ie der vorige. D ieser P ap yru s is t von In teresse gew orden besonders durch E rw ähnung und A bbildung des kopflosen G ottes. D as dritte Stück SS. 3 0 / 3 1 —6 3 is t P ap. Louvre 2 3 9 1 , nach seinem früheren B esitzer genannt P ap. Mimaut. W e sse ly h a tte 1 8 8 8 / 8 9 das H aupttsück veröffent­

lich t ; R eitzen stein nach flüchtiger A utopsie in Poim andres einen T e il ediert. J e tz t is t das gan ze m it den kleineren F r a g ­ m enten von F ah z und P reisendanz mehrfach k ollation iert und be­

arbeitet. D ie bisher unveröffentlichten, allerd in gs nich t sehr er­

heblichen koptischen Stücke sind von G eorg M öller (gest. 1 9 1 8 ) beigegeben. D er w ich tig ste T eil des ganzen Bandes is t das vierte Stück, SS. 6 4 — 1 8 0 /8 1 : der sogenannte „Große P a riser Zauber­

papyrus", Bibi. N at. suppl. gr. 5 7 4 , von A nastasi in Theben g e ­ funden, 1 8 8 8 von W e sse ly erstm alig k ollation iert und herausge­

geben. E r is t berühm t gew orden durch A lb ert D ieterich, der ihm seine sogenannte „ M ith ras-L itu rgie“ entnahm. D ie N eubearbei­

tu n g h a t P reisendanz besorgt. A ußer diesen v ier besonders w ich ­ tig en P ap yri enthält der Band noch, säm tlich von Preisendanz bearbeitet, B rit. Mus. gr. X L V I (SS. 1 8 0 /8 1 — 1 9 8 /9 9 ) ; ein loses B la tt aus dem Stockholm er Chemischen P ap yru s m it einer H elios­

anrufung (SS. 1 9 8 /9 9 ) ; ein verstüm m eltes B la tt, B rit. Mus. gr.

X L V II (SS. 1 9 8 / 9 9 — 2 0 0 ). B eigegeb en sind dem Bande drei B ildtafeln m it ein igen Zauberbildern.

W ie v ie l entsagu n gsvolle Mühe und A rbeit in den K ollationen und B earbeitungen dieser vielfach verw orrenen und schw ierigen T ex te steckt, ahnt nur, w er sich selb st m it ähnlichen D in gen ab­

gegeben hat. Um so größer is t der D ank an den H erausgeber und seine M itarbeiter. D ie A usgabe w ird, w enn sie vollendet ist, auf

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Jahrzehnte hin die Grundlage aller w eiteren A rbeiten auf diesem

G ebiete sein. K it t e l- T ü b in g e n .

Bardenhewer, Otto, Dr. (Prof. in München), Der Brief des heiligen Jakobus übersetzt und erklärt. Freiburg i. Br.

1928, Herder & Co. (160 S. gr. 8.) 4,40 Rm.

Verf., der durch seine patrist. Forschungen und manche Beiträge zur Erklärung des N euen Testam ents, zuletzt durch seinen kurzgefaßten Kommentar zum Römerbrief, als gelehrter Forscher auch in der evangelischen Theo­

logenw elt bekannt ist, b ietet hier einen ausführlichen Kommentar zum Jakobusbrief. Er sieht den Brief, der zwar keinen straffen Gedankengang aufweist, aber auch nicht nur als Sammlung von Aphorismen zu w erten ist, nach der Einleitung, in die auch ein Überblick über die G e­

schichte der E xegese aufgenommen ist, als älteste Schrift des N euen Testam entes an, geschrieben von Jakobus, dem Bruder (Verwandten) des Herrn, an die Judenchristen außerhalb Palästinas. D ie Übersetzung will w örtlich sein, aber so, daß sie zugleich den Inhalt verständlich macht.

M eist gelingt ihr das. Ob es aber glücklich ist, w enn in Kap. 1, 2 statt von „Versuchungen“ von „Prüfungen“ die R ede ist, 1, 13 übersetzt wird: „niemand, der sich ver­

suchen läßt", wenn in 1 ,4 von der Standhaftigkeit „voll- kommne W erk e“ (statt des Singulars: ein vollkommnes Werk) erwartet w erden? W enn aus den Tätern des Worts Befolger des W orts werden, wenn 5, 13 übersetzt wird:

w er unglücklich ist? Das sind natürlich K leinigkeiten. W o es aber so viele gute Übersetzungen des Neuen Testam ents gibt, wird man an neue Übersetzungen sehr hohe Anfor­

derungen stellen. D ie Auslegung läßt den schriftkundigen, mit der G eschichte der E xegese vertrauten, in der Kunst der Auslegung erfahrenen G elehrten erkennen. Mit A b­

sicht wird gerade die ältere G eschichte der Auslegung zur Erklärung herangezogen, aber auch die neuesten Schriften evangelischer E xegeten sind ihm bekannt und w erden ge­

legentlich benutzt. Freilich tritt die Bekämpfung abw ei­

chender A nsichten zurück hinter der positiven Heraus­

arbeitung dessen, w as Jakobus nach der A nsicht des Verf.s sagen w ollte. W eithin wird man der Auslegung zustimmen, ja, an ihrer Klarheit und Wärme Freude haben können.

Bedenken habe ich z. B. gegen folgende Erklärungen: „der sich versuchen läß t“ = „der der Versuchung unterliegt“

(im G egensatz zu dem, der sie besteht — wird letzterer nicht von der eigenen Lust gelockt?), die Freiheit = der sittlich-religiöse Zustand, in dem der M ensch mit mehr oder w eniger vollkom m ener E ntschiedenheit nur das Gute will; er wird selig sein in seinem Tun = er wird durch sein Tun die ew ige Seligkeit erlangen; der Glaube ist tot in bezug auf sich selbst = für sich allein; der Glaube der D ä­

monen fällt inhaltlich mit dem Glauben der Christen zu­

sammen; die Jak. 5, 14 f. vorausgesetzte Praxis hat eine ständige A m tsgew alt der Presbyter, Sündenvergebung zu erteilen, zur Voraussetzung (die Entscheidung des Triden- tinum setzt den wortkargen T ext — in dem nichts von einer l e t z t e n Ölung steht — angeblich in ein helleres Licht), Die Unterscheidung einer Rechtfertigungs- und Heiligungsgnade bei Paulus, von denen die erstere zur Seligkeit nicht genügt, dürfte nur im katholischen Dogma, nicht aber in den Briefen Pauli begründet sein. W enn der Glaube als Keim bezeichnet wird, der sich in W erken ent­

falten muß, so ist das nur halbrichtig; der Glaube ist nach Paulus von selbst in der Liebe tätig. Sonst b ietet auch die Auslegung von Kap. 2, 14 ff. manches Richtige, sow eit nicht

durch das katholische Dogma der klare Blick getrübt wird.

Beim Jakobusbrief mit seiner praktischen A bzweckung macht sich das letztere glücklicherw eise verhältnismäßig selten geltend. S c h u l t z e n - Peine.

Krüger, Gustav (in Gießen), Handbuch der Kirchen­

geschichte für Studierende, in Verbindung mit G.

Ficker, H. Hermelink usw. herausgegeben. Zweiter Teil. Das M ittelalter. Bearbeitet von D. Dr. Gerh.

Ficker, Prof. in Kiel, und D. Dr. Hermelink, Prof. in Marburg. Zw eite neu bearbeitete Aufl. Tübingen 1929, Mohr. (XI, 303 S. gr. 8.) 12 Rm.

In dem vortrefflichen Handbuch von Gustav Krüger ist jetzt auch das M ittelalter in zw eiter A uflage erschienen.

Die Verfasser G. Ficker und H. Hermelink sind dieselben w ie die der ersten Auflage. Der erstere behandelt w ieder den ersten und zw eiten Zeitraum, das frühe M ittelalter vom Anfang des 8. bis zur M itte des 11. Jahrh.s und das eigentliche M ittelalter von der M itte des 11. bis zum A n ­ fang des 14. Jahrh.s, der letztere das späte M ittelalter von Anfang des 14. bis zur M itte des 15. Jahrh.s. Beide Teile sind einer durchgreifenden Neubearbeitung unterzogen worden, H. hat insbesondere die Teilung des Stoffes der einzelnen Paragraphen zw ischen Hauptteil und Anm er­

kungen in recht glücklicher W eise so um gestaltet, daß der Hauptteil alle w esentlichen Ereignisse in lesbarem Zu­

sammenhang enthält, und daß die Anmerkungen nur die Ergänzungen im einzelnen samt der Literatur bieten.

Einen besonderen Vorzug d ieses Handbuches bilden auch die in größter V ollständigkeit vor allem die letzten Er­

scheinungen darbietenden Literat urangaben, die auch stets die Zeitschriftenaufsätze berücksichtigen. Es ist durchaus zu billigen, daß die älteren Arbeiten, die durch die neuere Forschung überholt sind, nicht mehr angeführt werden. So hat F. die A ufsätze in der RE2 in der Zitierung fast ganz ausgeschieden, während H. die sehr zahlreichen, in den letzten Jahren erschienenen A rbeiten über Scholastik, M ystik und R enaissance nicht nur genannt, sondern auch im T ext und Anmerkungen sorgsam verarbeitet hat. Daß sich bei der Abfassung durch zw ei Verfasser gelegentlich Unstim m igkeiten ergeben — H, verw eist z. B, § 40, Anm. 1 bei der Literatur auf A ufsätze von mir und Funk über den Templerorden, die in § 23, Anm. 2 zitiert seien, die aber dort fehlen — , ist nicht verwunderlich und leicht bei einer Neuauflage abzustellen. D ieser T eil des Handbuchs, das M ittelalter, bringt eine erstaunliche Fülle des Stoffes in übersichtlicher und geschickter Form der Darbietung, ohne daß man davon erdrückt wird. W as man vielleicht ver­

mißt, ist eine stärkere Herausarbeitung und eingehendere Charakterisierung der großen m ittelalterlichen Persönlich­

keiten, der großen Päpste, Kaiser und Ordensstifter. Von der Eigenartigkeit und Einzigartigkeit eines Mannes w ie des hl. Franz bekomm t der Leser doch nur einen recht schw achen Eindruck. A ber dies hängt mit der ganzen A n­

lage des Buches zusammen, dem eine persönliche N ote w ie der Kirchengeschichte von Karl Müller nicht in derselben Stärke eignet, das aber seinen Zweck als Lehrbuch für Studierende in vollem Maße erfüllt.

G. G r ü t z m a c h e r , Münster i. W.

Pont, J. W., Dr. (Hoogleeraar te Utrecht), De Luthersche Kerken in Nederland. Haar belijdenisschriften, kerke- ordeningen en liederenschat historisch toegelicht en

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ingeleid. E erste Stu k. A m sterd am 1929, N. V. S v e ts

& Z eitlinger, (XVI, 104, 142 S. gr. 8.)

D er V erf., schon b ek an n t durch einige V eröffen t­

lichu n gen zur G e sch ic h te der lu th erisch en K irche der N ied erlan d e, hat sich in vorlieg en d em Buch der d a n k en s­

w er te n A u fgab e u n terzogen, den T e x t der 1566 a u sg ea r­

b e ite te n und 1567 ersch ien en en „C on fessie oft B e k e n te - n isse d er D ien aren J e su Christi in d e K erck e binnen A n t­

w erp en d ie w e lc k e der C o n fessie van A u sb o r c h to e g h e d a e n is" zu veröffen tlich en . J e w en ig er w ir n och von der ä lter en G e sch ic h te d er lu th erisch en K irch e in d en N ied erlan d en w issen , d esto d a n k en sw erter ist d ie se w ich tig e P ub lik ation.

P. sch ild ert n ach k urzer E inleitun g erst die sta a tsr e c h t­

lich e E n tw ick lu n g der R eform ation in D eu tsch land , dann d eren g e istlic h e und k irch lich e E n tw ick lu n g d aselb st, b eid es bis 1566 (6 ff. b ezw . 25 ff.). D ann schildert er d ie E n tstehu ng der luth. K irche in den N ied erlan d en (63 ff.), E n tw ick lu n g und A ufhebung der lu th erisch en G em ein d e in A n tw er p e n (76 ff.), dann C harakter, A u sgab en (sam t P o ­ lem ik und A p o lo g etik ) der C onfessio. — A m 2. S ep tem b er 1566 sch ließ t der M agistrat von A n tw er p e n m it den „D eu t­

schen, O stlän dern und ein igen Bürgern der S ta d t“, w e lc h e u nter dem 28. A u gu st 1566 b ei dem M agistrat auf freie A usübung der R eligion der A u gu stan a und d er A p o lo g ie d erselb en an getragen h atten , ein en K on trakt ab, w on ach d iesem A ntrag sta ttg e g e b e n wird, n achdem schon vorh er d ie R eform ierten freie R eligionsüb un g erh alten h atten . A n ­ fänglich ist der gan ze C harakter der R eform ation sb ew egu n g in den N ied erlan d en schillernd . E rst se it 1551 (vor allem 1560/62) w an d ern aus F ran k reich S ch aren von Lutheranern ein. L eid er gelin gt es röm ischer A rglist, zw isch en L u th e­

ranern und R eform ierten in A n tw er p e n Z w ietrach t zu säen, so daß am 2, A pril 1567 d ie P riv ileg ien w ied er au f­

g eh ob en w erd en . D am it ist das E n de der L u th erisch en U rgem ein d e A n tw er p e n schon gek om m en. — Es ist dem V erf. darin b eizustim m en, daß das E in geh en der „V er- eeniging v oor L u thersche K erk gesch ied en is" („eins von d en v ie le n O pfern d es W e ltk r ie g s“) im h öch sten M aaße zu b e ­ dauern ist. M öge a llseitig e s In te re sse für d ie se w ich tig e V eröffen tlich u ng ihn erm utigen, sein e S tu dien fortzu setzen .

S t o c k s - H offnung-B arm stedt.

Archiv für Elsässische Kirchengeschichte. Im A uftrag der G e sellsch a ft für E lsä ssisch e K ir ch en gesch ich te h era u sg eg eb en von J o se p h Brauner. 4. Jahrgang.

Freiburg i. Br. 1929, H erder. (415 S. gr. 4.) 40 Franken.

A ls b e d e u te n d ste s S tü ck w ird Luzian P flegers U n ter­

suchung über d ie E n tsteh u n g der e lsä ssisch en Pfarreien (S. 1— 114) b eze ic h n et w erd en dürfen. V on A n fän gen d es C hristentum s im Elsaß k ön n e erst nach dem M ailänder E d ik t g er ed et w erd en . Zur A uffindung der aus der M is­

sio n se p o c h e stam m en d en K irchen w erd en d ie P atrozin ien vorsich tig b en ü tzt. In der F rage n ach d er O rganisation der P farreien fußt P fleger selb stv erstä n d lich auf d en A rb eite n d es R ech tsh isto rik ers Stu tz. D er S ch aden, der dem r e li­

g iö sen L eb en am A usgan g d es M ittela lte rs aus der Inkor­

p oration der P farreien erw uchs, w ird offen zu gegeb en . — E in ige der übrigen B eiträ g e b ezieh en sich auf d ie R efor­

m ation szeit, so „R einhard Lutz, ein S c h lettsta d te r Pfarrer im se ch ze h n te n Jah rh un dert“ v on N ik olau s P aulus (S. 137 bis 150) und das v o n E m il C lem ens S ch erer m itg e teilte A k te n stü c k über die Einführung d es Interim s in S traß­

burg (S. 409— 412), an dere auf d ie Förderung der k a th o ­

lisch en K irche und die U nterdrückung der evan gelisch en se it d er Z eit Ludw igs XIV. N ich t ü b erseh en w er d e n darf, w a s P ierre Paulin ü ber „B isch of A n d reas R äss und Johann B ap tist v on P fe ilsch ifter“ sch reib t (S. 367— 386). D adurch w ird das L eb en sw erk d es fast v e r g essen en er sten k a th o ­ lisch en Jou rn alisten D eu tsch lan d s w ie d e r in Erinnerung gebracht: P feilsch ifter starb 1874 in R egensb urg in größtem Elend, se in e Frau d a selb st im A rm enhaus.

T h e o b a l d - Nürnberg.

Künstle, Karl, Dr. (Professor an der U n iv ersitä t Freiburg i. B.), Ikonographie der christlichen Kunst in z w e i Bänden. E rster Band: P rinzipien leh re, H ilfsm otive, O ffenbarungstatsachen, M it 388 Bildern. Freiburg i. B, 1928, H erder u. Co. (XVII, 670 S, gr. 8.) 37 Rm.

D er z w e ite B and d ie se s großen W er k e s ersch ien unter dem T ite l Ik onograph ie der H eiligen in äh nlich em Um fang 1926, Nun hat uns der V erfasser d en gru n dlegen den ersten T eil dazu gesch en k t. D ie röm ische K irche kann auf d iese L eistung gründlichen F le iß e s sto lz sein. D er V erlag hat dem W er k e ein e w ürdige A u sstattu n g m itgegeb en . Ein re ic h e s B ild erm aterial erleich tert den G ebrauch d es W erk es. A u ch der P ro testa n t k ann aus d iesem W er k e v ie l lernen. E s geh t von der T a tsa ch e aus, daß ch ristlich e Kunst vorn eh m lich durch den Inhalt ihrer K u n stw erk e, der sich an d ie O ffenb aru n gstatschen d es A lte n und N eu en T e sta ­ m ents an sch ließt, auf den B esch au er w irk en w ill. K ünstle spricht m it R ech t von „einem d id ak tisch en Grundzug der ch ristlich en Kunst". D er V erfasser gib t sein em W er k e ein e d reite ilig e G liederung: I. Buch: Ik onograph ische P rin zip ien ­ leh re, D ieser T eil d es W er k e s erfordert unser b eso n d eres A ufm erk en , „Ikonographie ist derjenige Z w eig der K u n st­

w issen sch a ft, der die B ild w e rk e led ig lich n ach ihrem V o r­

stellu n gsin h alt u n tersu ch t“. D ie Ik onograph ie b esch rän k t sich n ach K. auf d ie W er k e der d a rstellen d en K unst. „M it den O rnam enten b esch äftigt sich d ie Ik onograph ie e b e n so ­ w en ig als m it den W erk en der A rc h ite k tu r“. D ie A n o rd ­ nung w ird n icht nach g esch ich tlich en , sondern n ach s a c h ­ l i c h e n G e sich tsp u n k ten getroffen . V on der A rch äologie, m it der d ie Ik onograph ie das gem einsam hat, daß sie nicht den k ü n stlerisch en W ert der B ild w erk e fe stste llt, u n ter­

sc h e id e t sich d ie Ik onograph ie insofern, als sie sich v o r­

zu g sw eise m it B ild w erk en b esch äftigt, die „sich in ihren w e se n tlic h e n F orm en bis zur G eg en w a rt forterh alten haben od er d och d ie V orstu fe zu den jetzt n och geb räu ch lich en B ild w erk en bilden". D ie ch ristlich e Ik onograph ie — ein e an d ere gibt e s v orerst n ich t — ste llt sich also als ein e H ilfsw issen sch aft der K u n stg esch ich te dar. D er V erfasser gibt sodann ein e Ü bersich t über d ie G esch ich te der Ik on o­

graphie, w o b e i er d ie h a u p tsäch lich ste L iteratur n ennt.

D aß unter den W erk en H. P reu ß ’ „D ie d eu tsch e F röm m ig­

k e it im S p ie g el der b ild en d en K u n st“ n ich t gen an nt wird, hat w o h l sein en Grund in der ob en g ez e ig te n A nschau u ng d es V erfassers vom W e se n der Ikonographie, D ie ch rist­

lich e K unst der n eu ere n Z eit (seit der R eform ation) e r ­ sch ein t K ü nstle ganz allg em ein als ein e Entartung. „D ie Sch eidung zw isch en K irch e und K unst tritt ein in folge einer n eu en G eistesrich tu n g, d ie sich schon se it der M itte d es 15. Jahrhunderts g elte n d m achte, und d ie von der R efor­

m ation zum h errsch en d en Prinzip erh ob en w urde: e s i s t d i e s d e r G e i s t d e s S u b j e k t i v i s m u s , d e r s i c h n i c h t m e h r e i n e r a l l e s b e h e r r s c h e n ­ d e n T r a d i t i o n f ü g t . D ie K ü nstler suchen sich jetzt

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ihre T h em ata selb stän d ig aus und la ssen sich d ab ei ste ts v on der m alerisch en Q u alität d es S toffes le ite n . E s gib t n och jetzt ch ristlich e K ünstler, aber k ein e in sich eng g e s c h lo sse n e ch ristlich e K unst m ehr". H ierzu h ä tte gerad e Preuß w e r tv o lle E rgänzungen b ringen k önn en , e s w ä re d a b ei freilich d eu tlich g ew ord en , in w iefer n u n sere A u f­

fassung vo n der röm isch en A u ffassu n g d es W e se n s der ch ristlich en K unst sich u n tersch eid et. A ls d ie Q u ellen der ch ristlich en K u n stvorstellu n gen w erd en im § 34 d ie b ib ­ lisch e O ffenbarung u n d d ie H agiographie genannt. D ie ch ristlich e K unst er sc h e in e als ein e m onu m entale T h eo lo ­ gie. G egen d ie le tz te T h ese h ä tten w ir n ich ts ein zu w en d en . A b er, w en n im folgen d en d ie durch S ch rift und T radition b eg re n z te L ehrverkündigung als Q u ellg eb iet der ch rist­

lich en K unst an g eg eb en w ird und h ern ach (S. 115) die L i t u r g i e , und zw ar hier d ie eu ch a ristisch e Liturgie,

„d ie eb en an der S tä tte g efe ier t w urde, d ie für a lle Zukunft d ie H eim stä tte d er ch ristlich en K unst w erd en sollte" , so ist d ie se E rkenn tnis für d ie vorreform atorisch e K u n stp eriod e se it E n tstehu ng der röm isch en K irch e gew iß richtig, aber sie m acht es fraglich, ob m an dann n och das R ech t hat, m it dem B lick hierauf von ch ristlich er K unst sch lech th in zu reden. W ir w ürden da lieb er d ie B ezeich n u n g röm isch- k a th o lisc h e K irch en ku n st ein se tz en . S o kom m en w ir auch von h ier aus zu der E rkenn tnis, daß a lle k irch lich e K unst n o tw en d ig k o n fessio n e lle Züge tragen muß, w ie ich es in m ein em A u fsa tz über das W e se n der lu th erisch en K irch en ­ kunst (Das E rbe M artin L uthers usw ., L eip zig, 1928) au s­

geführt habe. W en n w ir d iese n V orb eh alt b ei der L esung d es gründlichen W er k e s von K ü n stle m ach en und im m er für ch ristlich röm isch -k ath olisch se tz e n w o llen , so w ird d ie L esung sehr fruchtbar, und w ir k ön n en v ie le n a u sg ez eic h ­ n e te n B eob ach tu n gen zustim m en. D as z w e ite B u ch b e ­ h an d elt in vier großen K ap iteln d ie Ik onograph ie der di­

d a k tisch en H ilfsm otive. D arunter v er steh en w ir ein e R eih e von K u n stvorstellu n gen , die sich im R ahm en der ch rist­

lich en B ild erzy k len w ie F rem d körper ausnehm en: T ier­

bilder, M on atsarb eiten , d ie sie b e n freien K ü nste, Züge aus der p rofanen G esch ich te, Illu stration en zu K atech ism u s­

tex ten , T od und T oten tan z. In d iesem A b sc h n itt fe sse lt b eso n d ers das K ap itel über d ie T iersym b olik d es M itte l­

alters und das über d en T oten tan z. „Es läßt sich w e d e r in F ran k reich n och in D eu tsch lan d ein T o te n ta n z te x t n ach - w e ise n , der jem als als g eistlic h e s S ch au sp iel v er w e n d e t w ord en w ä re . . ." D as d ritte Buch b eh a n d elt d ie Ik o n o ­ graphie der O ffenb aru n gstatsachen. E s ze rfällt in die A b sch n itte: Ik onograph ie G o tte s und der G e istw e se n , der O ffenb aru n gstatsachen d es A lte n T esta m e n ts und d es N eu en T estam en ts. U n ter dem le tz te n A b sch n itt finden w ir auch K a p itel ü ber d as H erz-J esu -B ild und m eh ­ rere K a p itel unter der Ü berschrift „D ie M arian ischen D e ­ v o tio n sb ild e r“ und den S ch luß absch nitt über d ie Im m acu­

lata C on cep tio. U n ter d ie O ffenb aru n gstatsachen d es N eu en T e sta m e n ts ste llt K. au ch das M arien leb en auf Grund der a p ok ryp h en E rzählungen, so w ie d ie T rad ition en zur H eiligen A n n a und d ie D arstellu n gen d es F eg feu ers.

B eson d ers in te re ssa n t sind d ie K a p itel ü ber das C hristus­

bild, w o b e i K. von d en ein sch lägigen W erk en ev a n g elisch er L iteratur oh n e P olem ik G ebrauch m acht. A b sch ließ en d ab er u rteilt K. b e z e ic h n en d e rw eise: . . . „es sch ein en a lle M öglich k eiten , das W e se n J e su Christi im B ild e w ie d e r ­ zu g eb en , erschöp ft; und a lle sp ä te re n tau sen d fältigen V er­

su ch e b e w e g e n sich in d en h ier a n g eg eb en en R ich tun gen . M an w ird fortfahren, B ilder C hristi zu zeich n en und zu

m odu lieren und n eu e V ariation en zu schaffen. A b e r der T yp us d es b ärtigen C hristus m it den in der M itte g e ­ sc h e ite lte n lan gen H aaren w ird sich erhalten." B e a c h te n s­

w er t ist ferner, daß u nter den B ildern zum A b sch n itt „Das ö ffen tlich e L eb en J e s u “ ein e D arstellu n g zum E vangelium v on J esu s und d en K indern ganz feh lt. Preuß hat in der N. K. Z. g e le g e n tlic h dazu das W ort ergriffen. A u c h von d ieser S e ite her er w e ise n sich d ie A usführungen d es K ünst- le sc h e n B u ch es sein em T ite l g egen ü b er als zu eng. Zu S e ite 630 M aria im Ä h ren k leid se i als M aterial h in g e w iese n auf d ie M aria im Ä h ren k leid von H. Funhof in der H am ­ burger K u nsth alle (N äh eres sie h e C. G. H eise, N ord ­ d eu tsc h e M alerei, L eipzig 1918, S. 113 f.). N ich t genannt finde ich d en T yp us d es m itte la lter lich en M arienb ild es nach der A rt d es im N ordschiff von St. Joh ann is zu Lüneburg hängenden: M aria steh en d m it großer K rone, in einem Buch lesen d , d an eb en steh en d das C hristuskind (15. Jahrh.), gew iß ein e se lte n e A uffassung, ab er w ert, im Zusam m en­

hang d ie se s W e r k e s als T ypus gen an nt zu w erd en . D ie s e B em erkung soll n ich t ein e B em ängelung in sich sch ließ en , son dern der A u sd ru ck d es D an k es an den v e r d ien stv o llen F orsch er sein, der m it so a u sg ez eic h n eter S ach k u n d e durch d ie B estä n d e ch ristlich er K unst zu führen b eru fen ist.

E. S t r a s s e r - L übeck.

Leese, K urt (Lic. th eol., Dr. phil.), Von Jakob Böhme zu Schelling. Zur M eta p h y sik d es G ottesp rob lem s. Er­

furt 1927, Kurt S ten ger, (72 S. 8.) 3 Rm.

D er V erfasser ste llt sich die A u fgab e, d ie ged an k lich e B ezieh u n g ein e rse its zw isch en J. B öh m e und Fr. Chr.

O etinger, a n d ererseits zw isch en dem sp ä teren S ch ellin g und den b eid en G en an n ten näher zu u n tersu ch en und au f­

zuklären. In sb eson d ere erfährt ein e ein g eh en d e B eh an d ­ lung O etingers W irkung auf S ch elling, zum al d ie m eisten P h ilo so p h ieg esch ich ten d ie se v öllig ign orieren oder nur im V orü b ergeh en erw ähn en . Im M ittelp u n k t der r e lig iö s­

m eta p h y sisch en S p ek u la tio n d ieser M änner ste h e n d ie G e ­ d an k en d e s th e o g o n isch en P ro z esses, der W eltw erd u n g, der L eib lich k eit G o tte s, der N atur in G ott. A k tu e ll ersch ein en d iese G ed an k en in sb eso n d ere im H inblick auf v erw a n d te m odern e L ehren vom D äm on isch en in G ott, w ie sie etw a in T illich s R eligion sp h ilosop h ie vorliegen . W en n der V er­

fasser in ein em S ch lu ß ab sch n itt sein er Schrift als b leib en ­ d es E rgeb nis der P h ilosop h ie d es d eu tsch en Id ealism u s die T h ese h in stellt, daß M etap h ysik n ich t als o b je k tiv e W isse n ­ schaft, son dern nur als M ythus m öglich sei, so w ird er se lb st d en h istorisch en R ückgang auf d ie v o n ihm u n ter­

su ch ten P h ilo so p h em e n ich t als E rsatz für ein e sy stem a ­ tisc h e B egründung sein er T h ese an seh en , muß aber den L eser dadurch d och in all den sch w ierigen a k tu ellen P ro ­ b lem en d e s V erh ä ltn isses v on R eligion und M etap h ysik od er in S ach en d es le id ig en B egriffs d es M ythus, der sich h eu te steig en d er B e lie b th e it erfreut, oh ne sich ere A u s­

kunft lassen , w a s b ei ein er in erster L inie h istorisch en A r ­ b eit w oh l auch k ein en M angel b ed eu te t,

D r . H e b e r - Z w ickau.

Ackermann, Joh., Lic., Tolstoi und das Neue Testament.

L eipzig 1927, B. G. T eub ner. (127 S. 8.) 3,50 Rm.

W en n auch d ie A n teiln a h m e an T o lsto i und sein en Id een hinter dem E indruck v o n sein em v ie l tie fe r e n L an ds­

m ann D o sto je w sk i und b eso n d ers h inter der B esch äftigu n g m it der n eu eren ru ssisch en G esch ich ts- und R elig io n s­

(5)

p h ilosop h ie gegen w ärtig sehr zu rü ck getreten ist, b eh ält d och ein e S tu d ie w ie die v o rlieg e n d e ihr gu tes R ech t. S ie hat die A ufgabe, T o lsto is R eform id een am N. T. zu vergleich en , m it sorgfältiger D arstellun g der T o lsto i- sch en Id een und ein er sehr ein geh en d en e x e g e tisc h e n Prüfung am n eu te sta m en tlic h e n S ach verh alt in A ngriff g e ­ nom m en. D ie drei H au p tan liegen der T .seh en R eform ­ id een w er d e n aus dem um fangreichen Schrifttum T.s h er­

aus era rb eitet und d argestellt: E igentum , S taat und Ehe;

ein z w e ite r T e il stellt ihnen die n eu te sta m en tlic h e n A u s­

sagen gegenü b er. Ich h alte d iesen T e il für d en w e r t­

v o llste n , b eso n d ers d ie „Prüfung p rob lem atisch er S tellen " , die n eu e w er tv o lle e x e g e tisc h e G esich tsp u n k te bringt.

N ach einer k urzen D arstellun g d es „ W esen s d es U n ter­

sc h ie d e s zw isch en T, und dem N. T." nim m t der v ie r te T e il ein e ausführliche B eurteilu ng n ach den tieferen G ründen d iese s U n ter sch ie d e s vor.

Im V erg leich der R eform id een T.s m it dem N .T ., b e ­ son ders der B ergp redigt, hat die A rb eit ein en w e se n tlic h e n D ien st g e le is te t. M ir ist allerd in gs b ei der L ek tü re fraglich g eb lieb en , ob n ich t die B egrenzung d e s T h em as nach zw e i S e ite n zu eng ist; auf der ein en S e ite h ä tte v ie lle ic h t ein e u m fassend ere B erü ck sich tigu n g d es g esa m ten L e b e n s ­ w er k e s T.s gegen ü b er der a u ssch ließ lich en B etrach tun g sein er R e f o r m i d e e n die große W irku ng sein er P er sö n ­ lic h k eit n och verstän d lich er gem acht (sehr w e r tv o ll ist in d iese r H in sicht der le tz te A b sch n itt); dann h ä tte auf der an d eren S e ite d er V erg leich m it J e su P erso n und L eb en n och u m fassend er den gru n dlegen den U n tersch ied der n eu te sta m en tlic h e n F röm m igkeit, d ie aus dem sola fide l e b t , g ez eig t gegen ü b er jener g esetzlich en , ew ig g e ­ q uälten H altung d es T .sch en M oralism us, d esse n p ara­

d o x e s In ein and er von P ath os und ratio gut gesch ild ert ist, H a n n s L i 1 j e - B erlin-F riedenau ,

Kurze Anzeigen.

Quellenhefte, Religionskundliche. Herausgegeben von Prof- D.

H, Lietzmann und Akademiedirektor D. K. Weidel, Leipzig und Berlin, Teubner.

H. 20: Grußendorf, F., Papsttum und Kaisertum.

H. 33: Kayser, Dr. Rudolf, Kirchliche Strömungen des 19. Jahr­

hunderts. , .

H, 36: Boehm, Dr. Fritz, Alt griechische und altrömische Reli­

gion. _

H. 43: Seeberg, D. Dr, R., Innere Mission und soziale Gedanken des evangelischen Christentums.

H. 44: Weinel, D. Dr. Heinrich, Aus der Gotteslehre der gegen­

wärtigen Philosophie und Theologie.

H. 46: derselbe, Das Jesusbild in den geistigen Strömungen der letzten 150 Jahre.

H. 48: Althaus, D. Paul, Unsterblichkeit und Ewiges Leben.

Auf die Quellen zurückzugehen ist die Pflicht jedes gewissen­

haft urteilenden Menschen. Die Quellen aber zu erreichen ist nicht jedermanns Ding. Wer hat immer eine ausreichende Bi­

bliothek am Orte? Und wenn ja, wer findet sich in ihr zurecht?

Es wird unendlich viel gedruckt, und doch kommt nur ein kleiner Teil an den richtigen Benutzer. Daß wir bestrebt sind, diesen Notstand durch immer neue handliche und billige Quellenbücher zu beheben und Lehrern wie Schülern den Zugang zu den Quel­

len möglich zu machen, gehört zu den wertvollen Errungen­

schaften des heutigen Unterrichtsbetriebes. Inmitten einer sol­

chen weitgreifenden Literaturgattung nehmen nun die Reli- gionskundlichen Quellenhefte von Lietzmann und Weidel einen bevorzugten Platz ein. Wieder liegen von ihnen sieben neue Nummern vor, die jeder Beachtung wert sind. Weinel bringt H, 44 grundlegende Äußerungen über die Gotteslehre von Wundt, Eucken, Wobbermin, Heim, Troeltsch, R. Seeberg, Barth und Holl; sowie H. 46 über das Jesusbild von Reimarus über D. Fr. Strauß bis auf die Gegenwart (Frenssen, Spengler, Stei­

ner); während Paul Althaus H. 48 außer Luther vorwiegend Philosophen und Dichter der Gegenwart über Unsterblichkeit und Ewiges Leben zu Worte kommen läßt. Zur Geschichte im engeren Sinne gehören die Auszüge von Boehm über die Anti­

ken Religionen (H. 36) und von F. Grußendorf über Papsttum und Kaisertum (H. 20). Ganz besonders erwünscht aber kommt, da wir ja bekanntlich über die jüngste Vergangenheit immer am schlechtesten unterrichtet sind und uns am schwersten unter­

richten können, was Kayser (H. 33) über die Kirchlichen Strö­

mungen des 19. Jahrhunderts und R. Seeberg über die Innere Mission zu bieten haben. Man kann nur wünschen, daß Pfar­

rer und Religionslehrer, Studenten und Primaner von diesen äußerst praktischen und natürlich auch billigen Heftchen einen recht fleißigen Gebrauch machen. W i e g a n d - München.

Bachmann, Philipp, D. (Prof. der Theologie in Erlangen), Die Augsburgische Konfession für den Gebrauch an Mittelschulen erläutert und mit einer geschichtlichen Einleitung sowie einer Beilage versehen. 13. Aufl. Leipzig 1929, A, Deichert (D. W.

Scholl). (IV, 104 S. 8.) Kart. 2.50 Rm,

Rechtzeitig zum Augustanajubiläum kommt eine Neuauflage von Bachmanns altbewährtem Unterrichtsbuch. Jeder Artikel des Bekenntnisses bekommt hier eine knappe, klare Erläuterung nach der biblischen, geschichtlichen und systematischen Seite hin. Die scharfsinnigen Dispositionen verraten den erfahrenen Pädagogen und Dogmatiker. Bei der Behandlung der Irrlehrer­

namen werden nicht nur alte, geschichtlich vergangene Gegen­

sätze kirchlicher Lehrauffassung behandelt, es kommen auch die modernen Gegner des Christentums zur Sprache. So wird die Bedeutung des viel angefochtenen Damnant secus docentes eben­

so aktuell wie einleuchtend gemacht. Es ist zu hoffen, daß es durch das Jubiläum in recht vielen Gemeinden wieder einmal zu einer eingehenderen Unterweisung in der Augustana kommen möchte. Bachmanns Arbeit, ursprünglich für den Gebrauch an höheren Schulen bestimmt, wird für die Vorbereitung dazu auch dem Pfarrer wertvolle Dienste leisten können.

K ö b e r l e - Leipzig.

Knolle, Th., Hauptpastor Dr. (Hamburg), Luther-Jahrbuch. Jahr­

buch der Luthergesellschaft herausg. Jahrgang X, 1928.

München 1929, Chr. Kaiser (VIII, 205 S, gr, 4), Geb, 8 Rm, Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes, in dem zunächst Eduard Geismar über Kierkegaard und Luther und Fritz Blanke über Hamann und Luther schreibt, steht Luthers deutsche Messe.

Friedrich Gebhardt bringt eine ausführliche Abhandlung über

„Die musikalischen Grundlagen zu Luthers deutscher Messe1'.

Er will die Quellen aufzeigen, aus denen Luther schöpfte, um dessen Reformvorschläge recht verstehen zu können. Nach einem Blick auf Luthers musikalische Erziehung schildert der Verfasser die Messe zu L.s Jugendzeit und dann L.s Deutsche Messe. Führt uns diese gründliche und fleißige Abhandlung auf das musika­

lische Gebiet der Deutschen Messe, so behandelt Theodor Knolle zum Schlüsse „L.s Deutsche Messe und die Rechtfertigungslehre“, Das Ergebnis seiner feinen und gedankenreichen Untersuchung ist: „Das begründend und einheitlich wirksame Prinzip der Deutschen Messe ist das rechtfertigende Wort Gottes, sie wur­

zelt nach Werden und Wesen im Zentrum evangelischen Glau­

bens. Sie ist kein Notbehelf, keine Fehlentwicklung, kein litur­

gisches Versagen, sondern ein vollgültiges Zeugnis reformato- rischen Wesens,“ G e o r g B u c h w a 1 d - Rochlitz.

Lindner, Joachim (Dr, jur.), Die evangelisch-lutherische Landes­

kirche in Sachsen und ihre Landessynode nach der Ver­

fassung vom 29. Mai 1922. Borna-Leipzig 1929, Robert Noske. (VIII, 82 S. 8.)

Seine sehr verdienstliche Dissertation stellt Lindner auf die rechtliche Konstruktion der Landessynode ab. Diesem Ziele gilt zunächst die rechtsdogmatische Erfassung der Landeskirche, ihres Verfassungsaufbaus und ihrer Organe, Dann wird die Landessynode systematisch betrachtet und als primäres Organ und kollegialisches Oberhaupt der Landeskirche erkannt. Die Ar­

beit umschließt viele wertvolle eigene Gedanken, vermag mit Ge­

schick den Dualismus Kirche: Kirchentum zu gestalten und das Landeskirchliche von der exxXrjoia aus zu werten, deren schmiegsames Gewand es sein muß, wenn es Berechtigung haben soll. R u d o l f O e s c h e y - Leipzig.

Tischleder, Peter, Dr. (Privatdozent an der Universität Münster), Die Staatslehre Leo’s XIII, München-Gladbach 1925, Volks­

vereinsverlag, (538 S. 8.) Geb, 10 Rm.

Was Leo XIII, für die katholische Staatsauffassung im 19.

Jahrhundert und bis heute bedeutet, trotz der Erziehungsarbeit Ketteler’s, den er selbst „son grand predecesseur“ nannte, steht außer Frage, Sie nach den Quellen — es ist interressant genug, daß sich das alles nicht in geräuschvollen Rucken, sondern ganz stille durch schlichte Hirtenbriefe vollzieht — systematisch dar­

zustellen, ist verdienstlich und dankenswert. Tischleder rollt ein gewaltiges Bild vor uns auf, wenn er von den geistes- und zeit­

geschichtlichen Voraussetzungen der Staatslehre Leos XIII., von der Naturrechtslehre Leos XIII., vom Ursprung des Staates, vom Wesen des Staates, seinem Zweck und seiner Aufgabe, von der Staatsgewalt, der Staatsform, dem Verhältnis von Staat und Kirche, der weltlichen Unabhängigkeit des Papstes (Kirchen­

(6)

staat), dem Völkerrecht handelt. Seine Darstellung beherrscht den Stoff und gibt ihn in glattem Fluß. Sie gewinnt an Lebendig­

keit durch Einfügung der Originale, nicht nur in der Übersetzung sondern auch in der Ursprache. Daß Leos XIII. Staatsanschauung im kirchlich-richtigen Sinne erfaßt ist, gewährleistet die Kölner Druckerlaubnis.

Alles in allem, ein gediegenes, aufschlußreiches, treffliches Buch. R u d o l f O e s c h e y - Leipzig.

Hilling, Nikolaus, Dr. (Professor an der Universität Freiburg i. Br.), Das Sachenrecht des Codex Juris Canonici. Freiburg i. Br. 1928, Josef Waibel. (IV, 393 S. 8.) 12 Rm.

Seiner wertvollen Darstellung des neukanonischen Personen- und Eherechts läßt der Freiburger Kanonist nun eine ebenso gediegene des Sachenrechts folgen. Es handelt sich also um

„die geistlichen Angelegenheiten der Kirche", nämlich Sakra­

mente und Sakramentalien, heilige Orte und Zeiten, Gottesdienst, kirchliches Lehramt, dann um „die weltlichen Angelegenheiten der Kirche", als Pfründewesen (Errichtung und Aufhebung, Be­

setzung, Verlust der Kirchenämter, Amtsrecht der Pfründein­

haber, kirchliche Anstalten) and Kirchenvermögen. Der Nach­

druck liegt in der Darstellung des Rechtsdogmatischen, doch kommt auch das Historische nicht zu kurz und neben dem ge­

meinen Recht das deutsche Diözesanrecht. Dieses macht das Buch noch besonders brauchbar für den Seelsorgeklerus. Natür­

lich, daß es approbierte Lehre vorträgt, wie es auch das Frei­

burger Imprimatur erhalten hat, gerade deshalb aber, besonders in seinen kleinen Einzelheiten, doppelt interressant und be­

lehrend auch für uns. R u d o l f O e s c h e y - Leipzig.

Jahrbuch für Evangelische Volksbildung. (Vom Ringen um neue Gemeinschaft.) Herausgegeben vom Deutschen Evangelischen Volksbildungsausschuß, München 1928, Chr. Kaiser. (242 S, gr. 8.) 6 Rm.

Der Vorzug dieses Jahrbuches, der „ersten größeren Ver­

öffentlichung des im Jahre 1920 gegründeten Deutschen Evange­

lischen Volksbildungsausschusses“ (Vors. D. Hinderer), ist der Verzicht auf alle statistische Selbstausstellung und die hier ge­

übte Besinnung auf Grundlage und Voraussetzung evangelischer Volksbildungsarbeit, In welchem Sinne und in welcher Verant­

wortung, zeigt der Untertitel: „Vom Ringen um neue Gemein­

schaft," — Das Buch läßt sich in einen grundsätzlichen, einen allgemein- und einen speziell-praktischen Teil zerlegen, 1, Die drei ersten Aufsätze stellen, was unter „evangelischer" Volks­

bildungsarbeit zu verstehen sei, mit zunehmender Deutlichkeit heraus: Friedrich Bartsch, indem er die Abgrenzung gegen den Idealismus verschiedenster Prägung in g e sc h ich tlic h e r Orien­

tierung und guter Analyse der Gegenwart vollzieht; Otto Küh­

nemund, indem er nach dem Verhältnis von „Wissenschaft — Volksbildung — Verkündigung" fragt, ohne es jedoch anders als paradox bestimmen zu wollen und zu können: „Das verkündende Denken ist n i c h t konstitutiv — ist u n b e d i n g t konstitutiv für das Evangelisch-Sein“; Georg Koch endlich, indem er ,,zu einer evangelischen Begründung der deutschen Volkshochschule (nicht: „zur Begründung der evangelischen Volkshochschule“!) das Wort nimmt und als ihre Aufgabe hinstellt: „Ihr soll das Be­

kenntnis zum Evangelium nicht eine Fahne bedeuten über kon­

fessionelle Scheidewände, sondern ein Zeichen der E i n h e i t mit allen, die sich irgendwie geistig arm wissen,“ — 2, Der all- gemein-praktische Teil stellt die Arbeit in voller Illusionslosig- keit und zugleich in starker Zuversicht des ihr gegebenen Auf­

trages in die Wirklichkeit der Zeit. Karl Mennicke „Das Pro­

blem der Arbeiterbildung in der modernen Großstadt“ und Werner Ninck „Erziehung des Landvolks“, doch auch Kurt Ihlen­

feld „Evangelische Vereinsarbeit" und K. B. Ritter „Kultus, Kunst und Volkwerdung“ bewahrheiten die grundlegenden Ein­

sichten jener „evangelisch" verstandenen Volksbildungsarbeit durchaus. — 3. Die letzten fünf Aufsätze (über: Bildende Kunst von Paul Girkon, Singbewegung v. Wilh. Kamlah, Volksbücherei­

arbeit von Adolf Waas, Laienspiel von Rudolf Mirbt und Wilh.

Treblin) behandeln diese Einzelprobleme aus der Praxis heraus, ohne aus der Grundhaltung des Ganzen herauszufallen, und geben eine Gewähr dafür, daß die evangelische Volksbildungs­

arbeit, von der hier geredet wird, in einer Einheit von Theorie und Praxis mindestens gewollt wird,

Au g , F e r d , C o h r s - Hannover, Missionsjahrbuch, Lutherisches, für das Jahr 1930, Herausgege­

ben im Auftrag der Missionskonferenz in Sachsen durch W. G e r b e r . 43. Jahrgang, Leipzig, H. G, Wallmann, (132 S. 8.) Kart. 2 Rm.

Von den Aufsätzen des inhaltreichen Bändchens sind zwei der schönsten der Jugend gewidmet — mit vollem Recht, „Paulus als Missionsprediger" von Miss. Insp. Steck-Neuendettelsau, und

„Der junge indische Akademiker“ von Pastor H. Lilje, DCSV, Berlin. Wir haben in Deutschland nicht viele Missionsfreunde, die aus eigener Anschauung und Einsicht ein gutes Wort für Indien einlegen können. In deren Reihen sei P. Lilje herzlich ge­

grüßt und die DCSV dafür bedankt, daß sie Lilje zu der Welt­

bundsitzung in Maisur abgeordnet hat. Zwei weitere wichtige Aufsätze gelten, wiederum mit vollem Recht, dem heutigen Islam:

„Der Islam in Indien als Missionsproblem der Gegenwart" von Missionar Gabler, Madras, und „Die Begegnung des Islam mit dem Volkstum der Ostafrikaner“ von D. Gutmann in Moschi. Ein dritter Aufsatz über Indien „Fremde Eroberer“ von Prof. Dr, Larsen in Madura, führt in brennende Fragen der Gegenwart ein:

Dein Volk — Mein Volk! Dem Reformationsgedächtnisjahr 1930 danken zwei Worte des Bekenntnisses ihren Anlaß: : „Ich weiß, an wen ich glaube" von Landesbischof D, Ihmels und „Mission und Konfession" vom Herausgeber, 3 Rundschauen und 6 Über­

sichten vervollständigen die verdienstvolle Schrift. Wenn die Zahlentafeln in größerem Druck wiedergegeben wären, dürften sie ihren Zweck noch besser erfüllen.

Wer von dem Lutherischen Missionsjahrbuch etwas Gutes und auch seiner Neigung Entsprechendes erwartet, wird auf seine Rechnung kommen, Wi l h , M ü l l e r - Zavelstein.

Rüling, J., Dr, theol. et phil., Kasualreden: I. Taufreden; II. Kon­

firmationsreden; III. Beicht- und Abendmahlsreden; IV. Trau- reden; V. Grabreden. Leipzig 1928, Heinsius. (Je 60—72 S,

8) je 1,60 Rm,

Die Kasualreden R.s sind aus der praktischen Arbeit des Pfarrers erwachsen und für die Praxis bestimmt- Sie zeigen ein tiefes Versenken in das Schriftwort und ein feinsinniges Ein­

gehen auf das Leben mit all seinen Beziehungen. Es ist erstaun­

lich, wie immer neue Türen gefunden werden, die vom Schrift- wort zum Einzelfall hinüberführen. Auch die Zeit des Kirchen­

jahres wird dabei geschickt benutzt. Die Sprache ist einfach und anfassend. Die große Fülle der Anregungen und Abwechs­

lungen, die diese Reden bieten, steht in wohltuendem Gegen­

satz zu der oft naheliegenden Monotonie und Wiederholung bei

Kasualreden. L a n g e - Annaberg.

Zeitschriften.

Annalen der Philosophie und philosophischen Kritik. 8. Band, 7. und 8. Heft: J. E. H e y d e , Entwicklung als Auswicklung?

A. H e r z b e r g , Das Stabilitätsprinzip in der modernen Psycho­

logie. C. F r i e s , Der Zufall. M. T, S e l e s k o v i c , Das Wunder. H, B a u e r m e i s t e r , „Leben" und „Geist".

Archief, Nederlandsch, voor kerkgeschiedenis. N. s., 20, Deel, 3, Afl.: J, L i n d e b o o n , Een „Gebed" van Guy de Bres. G, Z e r b o l t v a n Z u t p h e n , Het „Scriptum pro quodam in Ordinate gradus ecclesiasticos et p r a e d ica tio n is officium affec- ta n te “, uitg. door A. Hymna. 4. Afl.: J. L o o s j e s , Christianus Sinapius Venlo. J. B a k h u i z e n v a n d e n B r i n k , Her­

mann Herbers te Bocholt, D e M a n , Een vermeend tractat van Salome Sticken; Meister Eckehart in Weesper Handschriften.

M, v a n R h i j n , Engelbert van Leiden,

Archiv für Philosophie und Soziologie. II, Abt.: Archiv für systematische Philosophie. 32, Band, 3, und 4, Heft: D, V e s a n i s , Zur Kritik des Satzes vom Grunde, V. S c h i f f e r , Die Bedeu­

tung der deduktiven Erkenntnismethode für die Naturwissen­

schaften. E. M e i ß n e r , Ein Schaltplan unseres Denkwerk­

zeuges. B. L e m c k e , Der Satz vom Gleichgewicht. A. L a n ­ n e r , Das offene Tor zur Beherrschung der Materie. O. J.

H a r t m a n n , Über die Freiheit des Menschen, A, M e y e r , Zur Metaphysik der Wissenschaft, H. M a r g o l i u s , Notizen zur Ethik, K ä t e F r i e d e m a n n , Zwei Pole des Mensch­

lichen.

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