S t h U H f f a t
ro t k 9 - u . 7 u g e i i d >
B t i d ) e r e i
^ B ä n d c h e n
I i s s iöÄw» « ä « p r
Ckmenz, Oer 8 d)tefier an der Hrbeit
l C e «
B r e s l a u f r a n z © o e r l l d )
Scblcfifcbe
Polbs-- unb Oiiacnbbücbevet.
S a m m lu n g
u n te rh a lte n ber u n b belehrenber P o lb sb ü d ^er j u r P fleg e h eim atlicher K u ltu r.
iicrausgegebert
unter nittroirtiu ng nam h after fdjtefifdjer Si^rtftfteller non
Bruno (Elcmcns.
4. 25änb(Jieit:
£d)fe|ier an ber Jlrßeit. I. ^ e if.
Uon fte w e n s .
Breslau.
D e r l a g n o n S r a n j ( S o e r ltd j.
Dct
Scfylefiet' an ber Arbeit.
I.
Don
B . d le m c n s .
Itlit 13 flbbilóungen.
j r
Brcslau.
J
* 'I
§ n $ c i C t .
© c ite
1. S)a§ arbeitenbe @c£)le|'ien... 5
6t)re ber Slrbeit! 2. $ e r S a u e r bet ber Slrbeit...11
3. 2Öie bie ®rof?ftabt a r b e i t e t ... 18
4 . SBte bie SBanbutjrenfabriEation uacb ©cf)tefien Jam 32 5. S a m S ln fan g be§ SBoflengeiuerbeS in ©dbtefien . 37 6. ® ie Slrbeit be§ SÜBafferS in © c b l e f i e n ... 44
7. ® ie Slrbeit ber S t r a f t e...56
8. S o n ber Slrbeit bes S e r g m a n n e ... 68
9. S o n ein er a lten K u lt u r a r b e it ... 79
10. £> Sd£)Iefierlanb (0. ® rec£|§ter)...92
atßeitett& e ^c^Ccftcn.
H rb e it ift bcä S ü r g e r ä Q te rb e ,
© e g e n ift bev iö tü ^ e iß re t§ .
@ĄiCer.
Sßeit unb breit int $d)Iefierlaube w irb gearbeitet.
2Ber ©cbleftett burdjw anberte non ber S erg e ftö^en big ju ben ftitten ^-orften ber §eibe, oott bett to lle n » unb G rjfeiberu, wo ber S djlefier Sifcn reclt, big tjinab ju ben fom tigeu i)tebenf)Ligeln bei G rim b erg: überall trifft er betriebfam e D ö rfer unb © täbte, überaü raudjen bie © i^ornfteine, unb attentfjalbeu fingen bie flappernbe 'JJlid)(e, ber pod)enbe ja m m e r, bag emfige dtab ber Scafcijine bag £ieb ber Arbeit.
Q a, bie © Ą lefter finb ein arbeitgfrotjeg S o tt, © ie arbeiten, um ju oerbieneu, w ag bie oernünftigeu iTienidjen atterorten tun, um bie fa m ilie p unter»
batten unb fü r bie Sittber etwag ju erfparen; aber fie buben and) Sieber in ber Ä’ebte, bie fie flingen taffen
auf beut f^elbe, im $ au fe, ü berall ba, wo ba§ Arbeiten einen Ulugenbltcf sJ{n^e inm itten beS (Schaffens oergönnt.
@in 23olf, ba§ bei ber Arbeit ju fingen Oermag, ift reid) nocfj ju nennen, felbft wenn e§ fonft arm wäre, beim e§ Ijat ein © n t, b as fiel; nidfjt anlernen, uidjt erwerben, niefjt wieber aneignen läfft, wenn e§ einm al baljin ift; biefeS © nt ^ei^t „ g r o ^ f i n n " . SBir wiffen eS alle, baff g rcfjju ut ein inneres ©leicl)gewicC)t, eine jufrieben ^eitere S tim m u n g ju r 33orau§fe|nng l)at:
„93öfe SJienfdfen baben feine Sieber!"
@in 2?oIf, b as gern arbeitet, ift noeb entwicflnngs»
fäljig. M it m iirrifdjen, unjufriebenen Senten ift uictjl oiel anjufangen. ® ie Sctflefier finb in ber iblebrljeit nod; redjt gut aufgelegt ju r Ülrbeit. ^ to a r fiub fie nidjt gerabe erfinberifd;; bie ©rfinber, bie S a^nbrecber nnb SBegjeiger f o n m e n ifjnen meiftens üon au sw ärts, aber fie tu n gern m it, nnb fie finb bann riiftigc, treue nnb juoerläffige © djaffer.
^(ud) finb bie @d)lefier nid)t überm äßig fütjn in Unternefjm ungSluft unb S fiefutation , aber fie fel)cu eS gern, w enn neue Q uellen erfd)löffen werben, nnb bann halten fie griiublid) mit.
Q aS a r b e ite u D c S c b le f ie n ift größer geworben oon fja b r ju fyaljr. © aS ift nicht blo^ fo jit oerfteben, bajf bie 3 n l)l ber arbeitenben Seute in S djlefien ent=
fprecljenb ber 33ermel)rung jugenom m en Ijat, fonbern and; in beut S in n e, bah l)eute oon 1 0 0 DJteitfdjen mef)r arbeiten a ls fonft. 23ou 100 lOtenfdjen „arbeiten"
beute 4 5 in Scblefien; im Q abre 1 8 9 5 w aren eS erft 4 3 . ©ntfpredjenb bem mobernen 3 u 9e ber ffeit
ift fcefonberS bie S eteilitjung beg tueiblidjcu ®efcf)Ied)tg au ber A rbeit gröfjer geworben; 1 895 w aren non 1 00 0 ®r=
w erbstdtigcn nnb © tenenben 3 5 wetblirfj, 1907 aber 39.
®inc H auptfrage bei ber B eurteilung eines BolfeS ift bie Uuterfctjeibuug ban act):
ft baS B o lt utefjr l a n b w i r t f c t j a f t l id j ober ntetjr i n b u f t r i e l l tätig ?
® a ift nun gerabe jefjt eine fu r bie g anje Sultur»
gefdjictjte benfwitrbige SBanbtung feftjuftelten. © eit ber B erufSjätjtuug 1907 wiffen w ir, bap
© d jle f ie u n te fir i n b u f t r i e l l a l s la u b w i r t » f d )a ftlic § t ä t i g ift.
B isla n g arbeiteten ntefjr 3Jtenfc§eu im ®ienfte ber
£ anbw irtfd)aft; ©djlefien w a r, wie m an fag t, eine agrarifdje ^Srooinj. ^ e p t ift ber © d)ritt ju m ^nbnftrie»
ftaate and) in nuferer ^ ro o in s unaufljattfam g e |t es ber Q nbuftrialifieruug entgegen. @s w ürben nömlid) gejätjlt:
E rw erb stätige:
in ber £ a n b w i r t f d ) a f t 8 7 3 5 6 9 ißerfonen,
» * $ n b u f t r i e . . . 8 9 5 332
im H e n k e l • • ... 2 1 8 8 0 9 = , E rw erbstätige überfjaupt . 1 987 710 ißerfonen.
3 w a r ift b as Sötefjr ber Qnbuftrie gegen bie Sanb»
w irtfdjaft uod) gering, aber es ift bod) eben ein ißlus, unb wie bie Entwicklung in ©cfjleften nun einm al üor»
geljt, ift uidjt ju zweifeln, baf; bie folgenben ^ a tjrc biefen döaubel in ber beruflichen © lieberung ber Be»
oolferung© d)lefienS uod) beutlidjer ertennen laffen werben.
2ß tr füniteu uttso fjter m it ben Urfad§eu btefer tn b erm tg en uirfjt abgeben. @§ liegt im Söefen unfereä Z eitalters, bie inbuftrieife B etätigung ju nngunften ber lanbrnirtidjafttidjcn ju begünftigen. @ct)tefien folgt hierbei einem atlgemeinen Zuge, ber g a n j ®eutfcfjtanb, ja g a n j E u ro p a erfaßt ijat. B ia u m ag ben Ptüctgang ber lanbm irtfd)aftlid)en B eoöIferungSjiffern bebauern, e in e s ift beftim mt erfreulich:
< SchIefien ija t a l s ^ n b u f t r i e t a n b e in e B e*
b e u tu n g , b ie f ü r b en g a n j e u S t a a t w ic h tig ift.
U n b © d jle f ie u ftetjt e rft a m B e g i n n e in e r in*
b n f t r i e l le n ©poche.
Sbamit ift bie B'iögtidjfeit gefidjert, baß bie rafd) wachfenbe B eoölferuug im Sanbe B ro t unb itohn finbet.
® enn bie Sanbrnirtfcpaft ift nun einm al auf größere B äum e angewiefeu, fie verm ag nidjt fo viele Sfłenfdjen auf bemfelben ju unterhalten wie bie Qnbnftrie.
Selbftverftänblich ift bie S an bw irtfdjaft nuentbehr*
lidj. üöovon follteu w ir benn B ro t baden, wenn fein
3-eIb befteltt w ürbe? ©ifen unb Sohle finb jw a r fepr uüßtidje S in g e, aber ben j u n g e r ftiiten fie nidjt.
In c h fei ausbrüdlidj betont, baß bie fd;Iefifd)e Sanb*
wirtfchaft burchaus nidjt etwa im B ü d p g e begriffen ift, w as ifjre S e if tu n g e n anlangt. B ielm ehr ift fie b is heute von $ a h r ju Z a h r fortgefdjritten, wie and) fofgenbe Angaben ber fdjfefifdjen Sanbw irtfdjaftsfam m er b artu n :
Z äh^e 1 91 0 w ürbe in S djlefien im ganzen 1 3 2 3 4 1 8 .p eftar m it © e tr e ib e
beftellt.
— 9 —
f e rn e r
608 5 9 5 •'Oeftar m it S31 a ttfrü c k te n .
S3on alten © etreibearten mirb SBinterroggeu b e o o v p g t bent non beu 1 3 2 3 4 1 8 tpcftar über ein © rittet (5 8 1 5 4 4 Ipettar) jufieten. © a n n folgen .'p a fe r,
^ B e t p n , ® e rfte .
tpacffrüdjte ftanben auf 3 9 6 0 0 4 .gieftar, unb jm ar fjalteu m ir e§ m it ben Kartoffeln (373 670), mogegeu trofj nnferer 5 0 Ütiibenjncferfabrifen ber ütübenban eine geringe Stolle (61 6 20 ) fpielt.
@ine ber neueften glüctlidjcn @rfc§eiunugeu inner»
balb ber fdjlefifdjen Sauernroirtfcfjaft ift baä rafdje
©ebeifjeu bes feljlefifdjen 9 tin b o ie ^ e § , ber SSieljmirt»
frt)aft überljaupt. (Sinen fcljöneu Slnteil f)aben bic Söeibengenoffenfcfjaftcr baran. @3 ift eine fyreubc ju feljen, mie bic § e rb e n fegt and) in §eibcgegeubcu im m er meljr im fre ie n ju feljen finb.
S ßem ift b e n u n u n b e r S lu fftie g @ d )le fie n 4
31t m i r tf c lja f tlid je r S 3lü te 31t o e r b a n f c u ?
© er einzelne, mie g auje £anbe§beoolferungen be»
bürfen ber Slnreguug ju m fyortfdjreiteu. © oldje Sin»
regungen ^ a t Sdjlefien in erfter Stnie feinem König, sit banfen. S e it 1742, ba ju m erftcu SÜtale ber Sicfir, au bie © o^enjollern abgem adjt mürbe, ift bie ®efdjicfte ber .^üljenjotleru eine liebeoolle S o rg e um bie @nt»
faltun g ber S an besfu ltur. f ^ r ie b r id ; b e r © ro jjc ^ beffen 200 jäfjrig en © eburtgtag m ir am 12. J a n u a r 1 912 begingen, m ar unfer erfter großer K ulturförberer.
©aufenbc oon J a b rife n unb gemerblidjen Unternelj»
rnnngcn Ijat er in Sdjleficn in s Sebcn gerufen, ißietes
batten ging ein, aber tiiel A nregung, otel traften tfa ltu n g , tiiel ©egen bau on and) au§. i)iDc^ ^ente w irft ber frieberijianifcfje (55eift nad), benn nodj gibt e§ uielc SBerfe, bie unter feiner 2tra begriinbet würben, .'paben boc^ feine iftadffolger nic§t gezaubert, ba§ begonnene 355erf fortjuentwicfelu. SBir gebenfen m it fyreuöe unb
© tolä ber großartigen ©rfcßließung ber oberfdjlefifdjen
© rbfißäße unter f^riebrid) Sßilfjelm III. ©dflefien, ba§
ßerrlidje Sanb, w a§ ifiatur anlangt, unb ba§ reid)e Sanb, reicß an (Härten nnb nidjt m inber an ibealeu Kräften, würbe bie m aterielle wie ibeette SBiege beä f3freif|eit§famf>fe§. ® a§ w ar and) A r b e i t , ßödjfte A rbeit — fein ßeben l) in geben nnb ©olb unb ® ut, ift gewiß Slrbeit gu nennen! — gum 2öoßle be§ © taates, be§ SSolfeS, be8 (langen!
iJiun regiert fegenSreid) K a if c r S B ilß e lm II. Kraft- uoll ß ält er ben fdßüßenben ©cßilb über alle ifJrooingen be§ © taateS. SCßie fein ?lbne, ber große ^riebrid), ift er faft ftet§ auf Steifen, um allentßalben angurcgen,
■angufeuern, gu beficßtigen unb bag SBerben nnb SBacßfen ber Sßolfgwirtfdjaft fenneu gu lernen, ©cßlefien ift unter feiner Stegierung eineg ber blüßenbften © lieber beg © taateg geworben. SBaßrßaft b anfb ar rufen w ir Ijicrgu:
„furnbel unb Sßiffeufdjaft ßeben m it 3Jtut unb K raft iß r § a u p t em por!"
® e r Triebe ift SBoßlfaßrt, Grntwicfluug, ©cbeiljen, — S Irb e it ift beg S iirg erg 3teobe, aber oßuc ^rieb en im Sanbe oerm ag er fid) biefer ff terb e nicßt gu erfreuen.
J)eä(jal6 wotteu tutr ® ott Bitten, baf; er bie 33eftreBungeu um’ere» Sai)er», feinem SJoIfe ben ^rieben ju erhalten, fegnen möge! S)enn fü r u n s bebentet:
^ r i e b e n f o ö ie l w ie 9 trü e it!
(E ljrc k r A r b e i t !
9Ber ben wuctjt’gen J a m m e r fdjwiugt, 3®er im fjelbe m äf|t bie tStfren, 2Ber in s SRarE ber Gerbe bringt, SCBeiB unb Äiuber ju ernähren, 5ßer ftromaB ben k a d je n gie^t,
SB er Bei SBoIt’ unb SBerg nnb fytarfjfe
^ in te rm SBeBeftufjl fic^ müijt, fein Blonber ^ u n g e warfjfe:
^ebem jebem i}5reiS!
@£)re jeber ,£)aub oolt © djwielen!
@^re jebem tro p f e n ©djweifj,
® e r in J ü tte n fättt unb Btüfjlen!
(St)re jeber uaffen S tir n
.piuterm tpftnge! — tDodj and) beffen,
® e r m it ©cijäbel unb m it p ir n p u n g e rn b pflügt, fei nidjt nergeffen.
(fjeeitigtat^.)
fdjreßfdje ‘gSatter ßei ber Jlrßeit.
„ ^ r txinber fetjnt end) fo nadj bem SanbteBen — wenn iljr aber fü r im m er auf bem Sanbe bleiben unb m it w irtfdjaften folttet, w ürbet ipr end) wot)! w unbern",
— wie oft fdjon pabe id) b as ju meinen E inbern gefagt,
uuö D nf’el .p an s Oeftätigt b as jeöeS wenn w ir bet i()tu auf g erten ftnb; er fagt es jebett S a g , wenn er ntübe (jeimfefjrt: „Q fjr © täb ter lebt bodj einen fdjöuen S a g , d jr w ijjt’S g ar nidjt, wie fid) nnfereiner fdjiubeu nntg!" (Sr läg t bann audj feine ©elcgenfjeit uoriiber»
gefjcn, u ns, inSbefonbere bie © täbter, 31t überzeugen, bafj er ein u ie lg e p fa g te S iütenfdjenfinb ift. Hub id) laffe m ir biefen Unterricht gern gefallen, ja er ift m ir fogar redjt witlfommen, benu er w irb beu jü n g e re n fjoffeutlid) eine feljr gute 3)feinung uom S au ernftan be unb non ber laubw irtfdjaftlidjcn Ütrbeit beibriugen.
S e r fd)tefifcfje 33auer ift ffeifjig,-bas muff if)m jeber gugeben. S e m altbentfdjen © pridjw ort „SJforgenftnnbe pat ©olb im ÜJhtube" lebt er w irflidj getreu nach, ltn^
er fdfreibt es a ls ein lautes S efen n tn is gern an fein dönljnhauS. dßenu w ir u n s 311111 erfteu fyrühftücf fe^cn, hat ber D n fe l fdjon gcfctjwi^t, nub er erzählt u n s, w as er heut nub geftern getan h ‘it witb w as er m orgen tun wirb. $ n ber (Srntejeit haf Sßorgenftunbe befonberS
®ofb im SOtunbe, benu elfe bie S o n n e fommt, läg t fid) üiel fdjaffen. .pent unb eine SBoche lang nodh folten w ir ihn frühzeitig auf bem g elbe braugen fuchen, wo baS reife t o r n , banu ber SBeigen, ber .pafer nub bie ©erfte gef d ritte n wirb, g n biefer 3 eit ftel)t in ber Sßirtfchaft alles auf bem to p fe , weil fid) alles, aber auch w ir flieh alles unb jebes um bie (Srntearbeiteu brept. „dBer a
®een hut, ntufj m it", heigt’S einfach, Fbe .pattb, ob jung, ob alt, ift gu gebraudjeu, unb fei es n u r gum 3ureidhen ober gum ißferbehalten. S ra u p e n ift alles beim 93inbeu, dfuffegen oon (Farben, döenbeit ufw. be*
fdjiijtigt, mtb „brtnnen" ift ju n t ©infatjrcit uteler .piinbe b^ilfe nicfjt w eniger angenebm. SÄeift muffen j u r e rn te - geit nod) einige Scute attg bent ® orfe Ijerangejogen tuerben.
Q u ber e rn te ift ber Sanbm am t SBetterOeobadjter;
er fpridjt gw ar fonft nidjt ungern über biefe§ iTfjema, aber in biefen 3"agen fennt er g ar feinen wichtigeren
@efprädj§ftoff at§ bag SBetter. ^ebcr, ber etw as be*
fonberes bagn fagen fann, ift geehrt; nam entlidj, wenn er ein Sicht auf b as SBetter bes m orgigen S ageS werfen fan n . ® er ©dfrecfenSruf: „.öeutc fom m t beftimmt ütegen"
fan n if)n oerantaffen, fein eben aufgetragenes Seibgerid)t (bas fd)fefifd)c Himmelreich) ftefjen gu laffen, um gutwr hereinguholen, w as noch werben fann.
<SchmuugeIub btieft ber S anbm ann auf bie „© peidjer, oom ©egen gebogen", aber er rühm t fid) nidjt lau t;
benn ber fdjlefifdje S a u e r ift einer, ber fidj nidjt in bie S arteu guden läg t, er fchreit fein (M id nidjt in bie SBelt h in au s, ©hei'- neigt er gum ©egenteil, gu einer bewußten üugereu Uugufriebeuheit, bie aber lebiglich als
©chuüm ittel gegen bie f^einbe, bie w irflidjen wie big oerm eintlidjen, angenom men wirb unb baher gang uu*
gefährlich ift. ©djteficu geht baher bie fRebenSart um : „SBenn bie nichts haben, bie flagen — bie anberen haben fdjon lange nichts!"
© elbft in ber iK ittagpaufe gönnt fici) D n fel H a n s feine SRuhe. ® a fieht er in bie © täfle gu ^ßferben unb diinbent, hier ein atteS Übel befehenb, bort in lauter U nterhaltung bie stiere fcbmeidjelnb. dßenn es ben
g ie ren gut fcfjmecft, aföbann fcfjmectt aucC) itjnt bag ÜRittage^en.
iftacfjmittag getjt bie © rutearbeit weiter. Hub ift enblidj altes, w as ® ott wad)fcn lieg, gUidtid) in ben © ^ernten, fo gibt’S beileibe feine ŚRufie, benn „m it ber A rbeit fan n m au uidjt friif) genug anfangen".
©inen @ pa§ m adjt e§ i^m , ber erfte ju fein, ber feine
©etreibefetber in s Steine gebracht h at unb nun fchon wieber bie erften furchen jiefjt. ©S brauchen nid)t uiel ju fein, aber fie muffen gesogen werben, ehe anbere b a p fommen. ® aS ift fein taubw irtfchaftlidjer ©tfer unb © to lj.
Söer ba glaubt, baff bie Sanbm annSarbeit ein halb mechanifcheS ©inertei fei, bag wenig © ebanfenarbeit heifdje, ber fennt bie heutige S anbw irtfdjaft fdjlecht.
Schon tauge, ehe er sunt erften totale baoon fpricht, h at fi<h ber D n fe t int Sopfe ben heurigen tp ian für bie gruchtfotge suredjtgelegt. © r weih, bah jebe fßftanse ihren eigenen « o b e n «erlangt, auf bem fie am beften fortfom m t; er weih ferner, bah es nicht gut tut, mehrere äJfale biefetbe Frucht auf bemfetben tiefer an ju b au en ; unb er weih brittenS, bag m au bem m ageren tSoben bttreh ® ungung, <Stallbüngung, © rünbüngttng ober fünft»
liehen £>ünger, nachhelfen fann.
d an ac h h at fich D n fel S anbm ann einen frie g s p la n Sttrechtgelegt. © r fchreibt ihn s>«ar nicht auf, aber es geht ihm nichts fehl, benn er hat ihn im to p fe, wie er ü berh aup t weit m ehr im to p fe abläbt, a ls w ir au s fßapier gewöhnten S tä b tc r glauben möchten. Unb fo hält er ftch nid)t abfolut fta rr an bie regetm ähige Frucht»
folge: (betreibe, § aclfrud jt, fonbern er ridjtet ftd) uac^
ben 3)iar!toerf)nItniffen, b. er b au t an, w as tfjnt ba&
meifte ® elb brin gt. ift n u r mögltcf), weil er ge»
nügenb D ü n g er f)at, mtb weit er bie ,fpanbeI§oerf)ältniffe genau fennt.
D a § jweite, bag itjm j e |t im Sopfe f)erumgei)t, ift bie fünftlidje D ü n g u n g . D afj er bie S tatu r feiner Steter fennt wie fid) fetbft, werbet itjr nun glauben; aber bag genügt nietjt. Um ben richtigen © riff in bag groffe, reictjfjattige ©ebiet ber fünfttietjen D üngem ittel jn tun, muf; er berücffidjtigeu: 1. S3Jetc§e ©toffe enthält ber iöoben oon S tatur aug ^inlänglii^ unb weldje p w enig?
2. SBeldje S to ffe finb if;m burc§ bie fjeurige f^rudjt entjogen w orben? 3. Söetdje S toffe brandet ber ®obcn fü r bie neue S a a t ? ©eletjrte © efprädje füf)rt er jw a r nidjt barüber, aber er ^iefit bag alleg erfafjrungggem a^
unb faft unbew ußt in S etrad jt, wenn er nad) ber S ta b t fäfjrt, um fünftlidjeu D ü n g er p befteUen.
SDtit ber Seftettung ber abgeernteten g elb er unb ber D ü n g u n g ift beg Sanbm anng Som m er« unb §erbft«
arbeit nidjt p @nbe. D enn bie fjalbe © rnte ift noc^
braunen, bie § a d « unb ® tattfrückte: Kartoffeln, K raut,
©emüfe, iRüben. D a ^ei^t eg wieberum, bie g e it ^übfi^
einteiten, bajj atteg p r richtigen g e ü fiereinfom m t; bag
©emüfe, wenn eg nod) „etwag b rin g t" ; bie iRüben, wenn fte bie nädjfte g a b rif b r a u e t; bie Kartoffeln, beüor fie anfangen „SBiebergrün" p befommen. Unb bann gefjt’g big in ben SB inter fjinein tüchtig m it bem ißftuge auf bie gelber, benn D n fet .‘p an g benft: ,,© nt gepflügt, ift fjalb gebüngt!"
©i'ft wenn bic le^te ©cfe braunen beforgt, wenn ber J ü n g e r fcf)on wieber auf ben Jau fd jn ee gebracht ift, wenn alles fü r ben neuen ^ a fjrg a u g grünblicb üor=
bereitet ift — bann erft tritt einen ÜJtmnent 3iube int Sanbm annSleben ein — w irtlid)? — Ühtn, w ir wollen nicl)t tleinlict) fein uub fagen: ja, er ^a t im SBinter einigerm aßen Ütuljc, uub bie ift itjm fo notwenbig, wie bcm D bftbanm , ber uädjftes ^ a ß r wieber tragen foil.
9 tu r m üßt iljr eitel) bie Ütulje nic^t fo uorftellcn, a ls wenn er nun ben lieben langen J a g am O fen fäße, bie Jab atp fe ife im SOinnbe uub S3ratäpfel fd^morenb.
?lußer ben Reibern fjat ber ® aner nämlicl) noeß einen S ta ll m it ^ n ß a lt, ber if)in am .perlen liegt; ba gibt eS tägliche ?(rbeit im 9iad)feßen, pflegen, 3Serüoll=
fom m nen, Ja u fd je n nnb SSerfaufen. Unb er ß at eine Unmenge © erätc, lanbwirtfcßaftlidje DJtafdjinen, — benn er ift ein m oberner S a u e r! — bie er © in te rs über
„in S d ju ß b rin g t", wie er fagt. .jpabt ißr and) fdjon einm al geßört, wie lange es bauert, bis altes ©etreibe in ©elb um gefeßt ift? © e n n er wollte, fönnte es freilid) feßr fdjuelt geßen. ©r braudjte n u r m it ber IWafdjine alles auSgubrefcljen, an ben SUüller b as .to rn
31t »erlaufen, unb er ßötte fein (M b im S a d e . ?lber bafür ift er nidjt. © inm al au s ißolitif uub bann au s tlu g ß e it. ©r läß t einen J e il beS ©etreibeS m it ben altm obifdjcn ©refdjflegeln auSbrefcßen, um ben fleinen Senten im ® orfe ben gewohnten S erbienft ju laffen;
unb m it bem V erläufen ß at er es nidjt fo eilig, benn er weiß, baß bie g re ife fpüter manchmal ßöfier fteigen.
— > 17 —
SDtit bcr 9lufääl)fung ber A ufgaben unb Obliegen*
feiten beś £ anöm aw t§ fönnte id) nodj eine SBeile fort*
fahren. O enn er f)at fdjliefflid) nod) einen großen O bft*© raggarten, ben er nid)t oerroitbern lägt. Oeit*
bem rtttjrttjrlid) ber tpänbler in§ ® o rf fom m t unb bad O b ft üom S a u e r w egfauft, fdjäbt er ben O bftg arten öiel fjöfjer unb I ä |t alte ^ a tjre im § erb ft audfägen, toas morfdj ober ju tangfptiffig ift, nub er läg t alte S ä u m e burdj junge erfe^en.
Unb er ift ferner ein diim rob, ber gern feine ffflinte nim m t, um auf ben S o d ju pürfdjen unb 9tebfjüt)ner ober § a fe n fü r bie Südje ju boten.
Sßeun im g rü fg a tjr bie «Sonne w ärm er w irb unb bie gelber abbeeft, bann beginnt ber S reidtau f ber f^etb*
arbeiten non neuem. ® ie S a a t ift längft befdjafft.
diun gift’d, fie ^wifdjen S egen unb Sonuenfc^ein 31t fäeu, 31t pftanjen, 3U fteden, Som m ergetreibe, S üben, Kartoffeln unb ©emüfe, aber in gef)öriger Seifjenfotge.
Unb ed gilt jept wieber, bad StB etter, bad bed £anb*
m aund flatbed Seben beftimmt, 31t beobachten, unb bie Sente ansnweifen, bie S tiärfte 31t befudjen, weit ed ba 3'ieued 31t fjören unb 3U lernen gibt, wad m an 31t ben alten E rfahru ng en fd)tagen fauu. „937an lernt h alt nie an d ", fagt und O n fet .S^and öfter, unb er h at fo reetjt wie n u r etwad.
S o aid eigener § e r r auf eigenem O ru n b unb S oben
3U ftefjen, gibt Setbftbew ufjtfcin unb Kraftgefüf)!. ® er fd)lefifd)e S a u e r ift bad, w ad m an ifjm oft nadjfagt, er ift ftotj, — aber biefen S to lj fott er beileibe %uid)t abtegen. K äm e ed einm al bat)in, bag er uidii mefH'
S i e m e n s , 35er @cł)Iefier an ber Strbeit I . 2 sN, /
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m it btefem worttofen mtb feierlichen © tolje auf feiner .fbänbe SBer! fcfjanen fonnte, bann w äre e§ um bie fct)IefifcC)e S anbw irtfdjaft fctjled)t beftettt!
Stw aS fönnte alterbing§ eine iOiilberung «ertragen.
® er faften geift nämlich, ber fid) fe^t augbreitet. S a § Söort ® auer ift fthon balb ein ‘Biufeum sbegriff geworben.
® enn es gibt n u r „(fhttgbefiber" unb noch etw as, w as nod) m ehr ift: 9 titterg utsb efi|er, unb w as barunter ift, baS finb „flehte 2eute;', nämlich Stellenbefiber, G ärtn er unb fpäusler.
bie ^ r o p a b t a tß e ite i.
S ta b te finb S tä tte n ber Sir beit. ® aS fanu m an bam it beweifen: je m ehr ein 33olf arbeitet, befto mehr S ta b te bilben fid], unb wenn bie SSölfer aufhörten ju arbeiten, bann w ürben p e r ft bie S tä b te tierfallen. Sll§
bie ®eutfchen im SJiittelalter nad) Schiefien fam en, ba gab c§ f y m nod) feine S tä b te , bie w ir nach heutigen Gegriffen fo nennen würben, fonbern n u r größere unb Heinere, befeftigte unb unbefeftigte S r te . @rft bie
®eutfchen ha6eu m it f^teiB © täbte gegriinbet, fie finb bie w ahren unb eigentlichen © rü nb er ber ftabtifchen K u ltu r im beutfchen O ften. D a auch iti6 $1 öfter, tion benen bie S an b fu ltu r ausging, beutfd)e © rünbnngen w aren, fo ift es feine Übertreibung, fonbern Oatfache, wenn behauptet w irb: O ie f u l t u r bes OftenS ift beutfch!
Schlefien put tiorlaufig n u r eine ©rofjftabt. S ie liegt im .'perjeu beS SanbeS wie bie S p in n e im Utets.
etogramiB-iUaalimestelis L u n d
rostwerheichgtivffkauf Wartesaal
i.u.il.Klasse iändgejack
f i s f f r k tljr s lja U f i s s g au jitifllju ljo fs in g r s s in u .
it)i' laufen bie uieleu g ab en ber Arbeit, ber .tra ft unb ©d)önf)eit, be§ S trebeng nnb beg 33oIfgempfinbeng,
! u r j: bie S eftrebnngen ber S anbegfuttur jufam nten.
S r e g l a u nutrbc fo niebt n u r bie größte S ta b t ber ißro üin j, fonbern and] bie arbeitsreidjftc.
©inen S eg riff befommt baoou, wer auf beut .paupt»
ba^ntjLife mit einem ber nieten 3öste/ bie non alten S eiten fjerjiefjcn, eintrifft. SBer uoef) nie ©rufjftabt»
«ertefjr fennen lernte, für ben ift eg finnuerw irrenb, bag © ebränge, @efct)iebe, ©etjafte, Stufen, pfeifen, g aud jen nnb C uietfdjen, bie ©etöfe unb @eräufd)e alter Strt, bie bem fjatbbnnften, non Stauet) burd)*
^ogeuen Staum unter ber riefigen .patte non (Sifen nnb (Stag entquetten. S aufenb fteigige .pänbe regen fief) nun iOtitteruad)t big SJtitteruadjt, um bie nieten ®epüif*
ftücte ber Steifenbcu abjufertigen unb ben Sk()nf)ofg=
nerfetjr in D rb u u n g ju batten. S erg e non to ffe rn , tn rb e n , tifte n , jä te te n , S ü d e n , g at)rräb ern , Sdfadjtetn nfw. entfteben bei ber Stnfunft eineg jeben groben 3u9eS
— aber bag S tannengw erte: in einigen SJtinuten ift aLieg nerfdfwunbcn; .peinjetmannctjen in grünen S tu fen babeu fie abgebant unb beifeite gebracht, nnb jrnar fo, bag jebeg S t ü d feinen S eftim m nnggort erreicht.
g a ft unnnterbrodjen ftröm t bie S cfjar ber Stn*
fomutenbeu unb ber gortw ottenben burd) bie Sunnelg, unb unten, in ber riefengroben S ertehrghatte, bereu Stug*
behuungen einer Sird)e @t)re madjen würbe, geht eg
31t wie auf bem g afjrm arft. SOtenfchen unb © epüd,
® epäd unb Stenfdfcu alter Strt finb hier in waltcnbem 5)urd)eiuanberfd)iebeu. Unb jeber t)at eg eitig, feiner
möcfjtc gerne 3 cit werliereu, alle, alle IjaOeu ein eine Sefcljäftignng, eine A rbeit, © ie SBirfnngen btei'e§
„:){ummel§" auf ben N euling ftnb oft g a n j m erfnutrbtg.
IDlicl) fragte einm al ein junger SDlann, ber einer Keinen
© tab t ober einem © orfe entflammte, wo ber Singgang beö S a^n^ofeg w äre — unb babei ftanb er fc£)on im Sluggange unb falj, baß .'punberte pro^effiongweife 31t ben großen © üreu fjinliefen. © ie © panuungen, bie biefe pfiille unb bag .paften ber ©attfenbe erjeugen, bemmeu eben bei manchen bag norm ale ©enfen.
© ort, wo ber © abnljof bie p eere ber Slngefommenen ber © tab t übergibt, am Saljnljofgpla^e, ift ein inter»
cffanteg Sebeu! S raftw ag en unb lange üleipen bidjt l)intereinanbcr folgenber ©rofcfjfeu fiub ewig bereit, bie Üleifeuben nac§ ber © tab t 31t bringen; ebenfo oiele
© apam eter rollen Ijeran, um bie ^n faffen oor ben SBafjn»
Ijofgportalen 31t eutlaffen, unb © epäcfw agen, oft Ijod)»
beftapelt, jagen nad) ben fü r fie beftimmten © üren.
SOSe^r nod) alg fyaljreube gibt eg ÜSeifenbe, bie 3U f^up geljen, neben iljnen bepadte © ienftm äuner, S offerträger nnb © iener.
$ 0 erw edt fdjon ber S reg la u er 33al)nljof mit feinen iRiefenmafjen, feinem grofjen tBerleljr unb feiner ftauneng»
werten S ebienung ben (Siubrud: fjicr ift Seben, f)ier ift Slrbeit!
Siegen w ir bann 0 0m S a ^ n l|o fg p Ia |e in eine ber nad) bem I n n e r n ber © tab t füfjrenbe p au p tftrafw ; ein, fo fte^en unb gefjen w ir inm itten beg groffftäbtifdjen
©reibeng. © ie oorlöufig unabfebbare © trag e ift mit fd)War3en SJtenfdjenljaufen erfüllt, bag ©efjeu erfdjwerenb
unb ein unru^tgeä § in unb .ßer, ?tuf unb 9tb ec*
jeugenb. 93alb ift m an in ben 'S tro m ^ineingejogen, nnb nun peubett m an , faft ofjue Sßiiien unb Über*
legung, mit, big eg p m g a lte n fommt. ® ag gefctjiebt beim S trafjen iib erg an g ober beim Stnftauen bcg ®e=
brängeg.
O b er m an fept firf) auf einen bet- ' buntfarbigen
© trafjenbafpm agen, bie ber eleftrifcfje S tro m unfictjtbar bewegt, birigiert unb brem ft; in alle größeren S tr a f e n biuciu rotten unauftjörtictj biefe unentbefjrlufjen fyatir*
jeuge, bie im m er üott finb nnb nim m er rut)eu. Stuf einem ® o ppetpaar Schienen faufen fie bie breiten S tra ß e n en tlang , unb neben itjnen fuctjen cnbtofe fReißen oon Saft* unb Suftwagen, oon eleganten unb altertüm lichen SBagen ein 33urd)fommen, beßenbe Sapa*
meter unb tangfam ere Srofctjfeu, ffteftame* unb tOiöbet*
w agen, ißrioatbrofcf)teu unb ü ^ g e tw a g e n , rauctjenbe Stutog unb f)nfct)enbe fyatjrräber. fßlö|lidfj ftetjt atteg wie auf ben SBiitf eineg ©eifteg ftitt nnb w artet: ein ängftticf)eg ftin g e ln ertönt, fetbft bie „Steftrijrfjc" ftaut m it, atteg fdjaut einen SRoment auf bie S tra ß e — ba faufen bie bem annten SBagen ber fycuerwetjr btißfcf)nett oorüber — unb bann fctjießt bie rottenbe f^tut oon neuem weiter.
Sßenn m an oom Sanbc nacf) S3regtau fommt, ift m an für bie S prache beg Üiiefeu „© roßftabt" am cmpfüngtichften. Stach einiger |]e it werben bie S in n e b afür abgeftumpft, gerabc fo wie m an in feinem Zim m er bag Siefen ber SBanbufjr nicht m ehr hört, ^ u m erfteu ibtate beobachtet unb wahrgenom m en, w irft bag © etärm e
ber © tm fje m it affem ® ru n t unb ® ra tt wie eiu un*
get)eure§ Sfjeater, ba§ im m erfort n u r ein S tiict fpieit:
„ftrbeit — ülrbeit!" ® arfteH er finb alte, bie fidj in ben Braufenben SBogen bnrdjeinanber fdjieben, finb bie roten unb Blauen Söagen, bie ftinfen ißferbctjen nnb Bli^fctjnetten StutoS. ?tn S ta ffa g e tjat e§ biefem Sweater nod) nie gefetjtt. © re^tau tjat jw a r nic^t bie aufbring=
lid )e S tra^en reftam e, bie einem in S e rtiu auf S d jritt unb S r itt begegnet, aber bie bunten Sntiffen, bie bei bem © ra m a „Strbeit" m it§uw irfen fjaben, fie fehlen auf feiner (Sefdfäftsftraffe. 93ig oben auf bie © ädjer tjin- auf flettert bie SReftame, unb fie fpridjt m it dtiefenfdjrift unb diiefenjiffern oon beu faxten ©iebetm änben ber K äufer, unb fie funfett be§ Ütbenbä aud taufenben cteftrifdjer Sichter, © n e g a n j eigentümtidjc Stfnfif begleitet bad S p ie t, eine finnoerm irrenbe SJfufif, in ber fid) bad
@epotter ber öaftw agen m it bem Staufdjen ber menfc§«
tidjeu S tim m en oereinigt, — eine g a n j eigenartige Sltetobie, bie m an am beften oernim m t, wenn m an bie 5(ugen fdjliept, um n u r m ittels ber C tjren ju empfinben!
Sfian glaube nidjt, baff biefed ©roffftabtfpiet otjue D rb n u n g fei. @d ift anberd am 'Dtorgen, wenn ber Ütiefe üom fu rjen S d ftafe erw adjt, unb anberd in ben SDcittagftunben, wenn in furjen ^w ifd)enpaufen bie 3ef)ntaufenbe a u s alten f^abrifen unb ©efdjäfteu auf bie S tr a f e n cnttaffen werben, um in furjem wieber»
jufom m en. 9tad) ben fütteren S tu n b cn bed Pcadjmittagd entwicfelt fic§ nad) S d jtu p ber Strbeitdftätten bie .fpod)=
ftut ber S tra^ en b itb er — ba ift ^atb S re d ta u tod- gelaffen auf bie S traffen unb fßtübe, in bie Süerbatten
itnb 2ßavenf)äufer, auf bie (ginfäufe uub auf ben Sum m et, ^ u ben furgeu tbeubftuubcu jmifcfjeu fiebeu big neun fcf)Iäcjt ber ifJuIg be§ © rofjftabtförpcrg am fcfjueßften, big p r g i e b e r ^ e entfachen fid; ba aiie
© trafjeutäticjfeiteu, bie SRinuteu fiub p foftbar, uub bie © utfernungen fiub gtoff; für bag ,'paug uub bag
© efdjäft, fü r S ergn üg eu uub S ien ft gilt eg ba f)eran=
p fd jaffen , beffen ber m orgige S a g bebarf.
Uub w enn bann bie Siebter in ben SBofjnfjäuferu crlöfdjen, ift fü r bie © rofjftabt nod) läugft nidjt iRu^e=
p it. Stuf bem D orfe, in ber Steinftabt ift atteg lange p S e tt, wenn fjier uodj S aufenbe auf uub bei Ser*
gnügen ober Slrbeit fiub. D enn, um bie nieten, bie in ben © tunben ber -Jtacfjt einm al p S iere, iug Sweater ober in f o n p rte getjeu, bie m it S elan u ten uub greunben p taubern motten, fie geben ebenfo nieten Sefd§äftiguug al§ Seltner, Söd)e, Dieuftleute, DrofdjfenEutfdjer ufw.
9tecf)t fonberbare S erufe uub ©rwerbgmogtidjfeiten m adjt bie © rofjftabt augfiubig, bie in fteineren C rte n g a n j unmögtid) w ären. D a ftetjeu am Safjutjofe Seute, bie n u r baoon teben, baff fie Sorübergetfenben bie
©tiefein p utpn , uub bort läu ft bie © trag en entlang ber ^eitunggoerfäufer, uub in bie feinen dteftaurantg uub tpotetg fiept m an g ra u e n unb fin b e r pufdjen, bie ben .^errfdjaften buftenbe Seitepen, ©cpneegtöddjen ober ifiofen anbieten, ©egen Stbenb m eprt fidj bie g a p t biefer ftiegenben ^ ä n b te r ; fie bringen Sßürftcpen unb S rep etn , ^ ig arren fp ip en unb S onbong, 3tcttid;e unb
© treicppölppen. D a eiten rote unb getbe iRabler m it Stufträgen burep bie © traffen, an ber Dtingede
fütf u mu sI6 e u b bt§ jun t SJiorijeu bic iöürftely'fau, unb — w er follte ba§ glauben — in ben § ö fen ber I 'o r - ftäbte udu 93re8lau finbet m au uodj jw et 33eruf§arten uertreteu, bie m au tu ber ntobernen © rogftabt gewijj uidjt uerm utet: ben © reljorgelm ann unb ben e d je re m id)leifer m it feiner fliegeuben @d)(eiferei!
33on bem, w as Slrbeit einbringt, leben w ir alte, aber itt ber 65rogftabt muff mefjr gearbeitet werben, weit m ebr u erbranĄ t wirb, ^ u D ö rfern unb Stein- ftäbten gibt e§ feine Sweater unb S onjerte, tocfen feine ütbenbuergniigen, feine 2d)aufenfterfünfte ju A usgaben, an bie ficf) ber © rofjftäbter gewofjut but. ?tud) redjnet er bam it, baf; er unterw egs einige © rofdjen fü r bie
„Gteftrifdfe", fü r einen X rau f an © etterw affer- ober lOcitd)» ober Sierbattcn, ober fü r eine frifdje Reifung, ober für ben tSefudf eines „SinoS" braud)t, — altes 'S in ge, an bie ber fßro üin jiate nidjt einm al benft.
Unb baS finb n u r einige wenige ber üblichen ütusgaben.
üludj muf? ber © roffftablbew obner m ebr @elb auf SöobnnngSmiete unb Sleibung anlegen, a ls es in fleineren O rte n gefdfiebt, benn bie (Mrofjftabt bat teures
^ßflafter, wie m an fo fagt.
Unb alles baS jufam m en uerpflidjtet eben ben ©rofj»
ftäbter ju regerer A rbeit. S r m ug einfad) m ebr uet- bienen — ober er gebt unter! S a b e r fagt m an nid)t ju llnredjt: bie ©roffftübter finb fdjneller unb beweg»
lieber, aber m an müfjte ba febesmat binjufegen: aber audj leichter beim © elbausgeben. 3Ber in ber CProfj»
ftabt nicht gewanbt, nm fidjtig unb rüh rig ift, fom m t feiten u orw arts. S e n n einer ift imm er beS anbern
Sonfitrcent, unb für jebe Sefc^äftigung, unb fei fie nocfj fo anftrengenb ober unangenehm , melben fttf) mehr Seute, a ls gebraucht werben fönnen. Unb fo niete
©efdhäfte unb g ab rifen , b etriebe unb SrwerbSmöglid)»
fetten es hier auch gibt, ftetö bleiben Sente ohne Arbeit, bie bann ber üfrmenpftege ber @ tabt p r Saft falten.
® ie © tab t 33reSlau gibt jährlich über 2 iDcilliüneu SRarf auf Armenpflege au s!
D a s p wiffen, gehört p m SSerftänbniS ber ® ro h s ftabt, wenn m an bie (Srwerbsoerhattniffe oerftehen will. D ie fmlbe üKiltion SDtenfchen, bie in SöreSlau wohnen, nähren fidj recfjt unb reblid) non ber Arbeit, bie m an a ls Qnbuftrie unb (bewerbe, ^ a n b e l unb tBerfeljr, ©taatS= unb Oem einbebienft bejeichnet. Acfer- b au unb 33iehpcht fan n m an auf beut © traffenpflafter nicht treiben, bie bleiben bem Sanbe überlaffen. Aber g a n j fehlen audj biefe ißerufe nicht, benn © ärtnereien unb ißferb ep d jter p m ©eifpiel gibt es in jeber ® ro h s ftabt, unb am Staube ber ,'päufermeere breiten fid) Stcfer unb © arten, bie allerhanb StuhlidjeS für ben tpauSljalt liefern, © o b arf m an fid) nidjt w unbern, bag bie genannte tB erufSphluug 2 5 0 0 ißerfonen feftftellte, bereu H auptberuf lanbwirtfchaftlicher A rt w ar. Aber bie .pauptm affe ber 93eoöIferung lebt, wie gefagt, non
©ewerbe unb Qmbuftrie, es finb baS nicht weniger als 1 1 0 0 0 0 SJtenfdjen. © o arbeiten in ben ^abrifen , beren S re S la n über 2 3 0 0 hat, allein an 4 0 0 0 0 Seute, b aru n ter and) ein p a a r Daufenb, bie noch nicht 16 Q atjre a lt finb. D ie anbere, noch größere H älfte fteHen bie hunberterlei ©ewerbe, bie für 93efleibnng, für HauS= unb
fortjen. eine jweiteQtofje ©ntppeher@rwerBgtittigenbitben bieSente, bieim 35erfei)r unb »anbei tätigfinb. 31)t fennt, wenn ifjr einmal in SteSlau watet,
Ilic gvotK PnrlU IjflU c mu |litt« tiln ts in g r s s lm t.
^immerfcljntncf, für9ta^rung§mittel unb @enuf;fac[)enaller ?(rt, für|>au§bauunb fonftige gewerbliche Dinge
bic @röj3C unb ed)D H (;eit ber bortigen ta u flä b e u , ber rieftgeu 3Barenf)äufer, ber eleganten £>otel3 unb 9łeftau*
ran tg , ber Saffees unb fonbitoreien, i£)r tjabt oorne^nte S anfgefdjäfte unb flehte „S ättbef" (ftram ge)djäfte) ge=
fe^en, unb tfjr §abt uielleidjt audj bie intereffaute S farft«
^aUe am Sfitterptab, gejefjen, mo täglid) yri}d)e Sebeng»
m ittel eingefjeu unb abgefeht werben; ifjr fefjet bie riefen (Straßenbahnw agen, bie K raftw agen, bic P ara m e te r unb
® rofd)fen, bie © pebitiongw agen, unb w ag eg fonft nod) auf bent (Gebiete beg ^a n b efg unb SSerfefjrg gibt, — eg ift unmöglich, bag alleg aufju^aljlen. ^ n biefen b erufen finb in ® reglatt über 5 0 0 0 0 üDfenfdjeu befdjäftigt, alfo halb fewiel wie in ber Qnbuftrie.
® am it ift aber bie ?lnfjäf)lung nicht beenbet. S re g la u iff S iß ber ‘Prouingialbehörben, ber üfegierunggbehörben beg dfegiernnggbejirfg S reg la u , eg hnt mehrere iRe»
gim enter S o lb aten , unb eg befdjäftigt ein |)e e r non B eam ten in ftäbtifdjen © ienften: 1 6 0 0 ^Beamte ber ftäbtifdjen V erw altung, 1 70 0 Seljrer. 9llle biefe öffent»
lidjen Verufe gufantmen ergeben bie ,3iiTcl' 0011 2 2 0 0 0 Verfemen. Gcnblid) finb nod) über 8 0 0 0 Seute alg
®icuftboten unb T agelöhner befdjäftigt, unb faft 4 0 0 0 0 finb ohne Verttf, weil fie entweber eg nidjt nötig h«ben ju arbeiten, ober weit fie feine V efdjäftigung finbeu.
fü h le n w ir bie Scute, bie irgenbweldje Slrbeit sum S eru fe haben, sufantm en, fo ergibt fidj bie |] a h l 1 9 0 0 0 0 . UBohlgemerft, bag finb n u r bie „A rbeiter" felber, im»
gerechnet finb babei bie 2tugehörigen geblieben, bie bei Dielen, m an fan n wohl fagen: bei ben meiften irgenb»
Wie m ittätig finb. ^ h 1' werbet nun einfehen, baß in
S te S la u „gearbeitet" rotrb, bag e§ cine arbeitfame
<Stabt ift!
33Ja§ wirb beim m m eigeutlirt) in 35re§Iau ge»
arbeitet? Um ba§ 51t n erb entließen, rücfeu w ir u n s ba§ © rogftabtbilb etw as uäijer unb nennen fn rj brei iltidjtnngen, bic w ir m it ben ÜBorten bejeit^nen: ^ n » b u f t r i e l le Ü trb e it — 33e r f e ^ r S a r b e i t — 3 3 iIb n n g S » a r b e it.
S etrad jten w ir n u r einm al bie inbuftriette U rb eit, fo m ügen w ir 3 3 re § Ia n b ie e rfte Q n b n f tr ie f ta b t
© c ^ le f ie n s nennen, ^ n Dberfdjlefien gibt es grögere g ab rifen , aber S reS lan jeigt auf biefem ©ebiete eine S Jkunigfaltigfeit nnb 3>erfdjicbenf)eit, bie im ganzen beutfdjen D fteu uidjt itjreSgteidjen tjat. D rei U rtifel finb es twrnetjmlid), bic ben bebeutenben 9'iuf 33restanS a ls ^n bu ftrieftabt begrünbeten nnb entwickelten: 33Ja»
f d f in e n , 3 3 ier nnb K le ib e r.
33reSlan tjat an brei ® u |e n b 9)iafc£)iuenfabrifeu unb tbtafdjinenbauanftalten, bie 9Jlafd)iueu jeglidjer 2lrt unb © rüge berftelten, inSbefonbere aber laubwirtfdjaft»
lidje iU afdjineu, bie nidjt blofi in © R ieften 9(b) ati finbeu, fonbern and) im ganzen 9fieid)e uub im 2UtS=
lanbe. 353er bie SeiftnngSfü^igfeit © re sla u s barin kennen lernen will, ber befudje einm al ben alljä^rlid) im Sftai ftattfinbenben DJiafdjineumarft, ber feit einem falb en ^ :al)rl)itnbert regelm äßig abgeljalten w irb. (Sr nennt fidj freiließ „in ternatio naler" SOIarft, unb er jeigt ' bemgemäg nießt bloß S re s la u e r ober fcßlefifdje ibcafdjinen, fonbern aueß auSlänbifdje. 9(ber S reS lau er 3Baren bilben b arin anfeßnlicße © rupgen. ® er 9Jfarft wirb
burd)icf)mtt(icf) uon 3 0 0 p itm e n befcfjirft, unb an 3 0 0 0 0 S efudjer ftrom en wäfjrenb feiner S a u e r non brei S ag en iifm p . (Sr bietet jebeSmat ein 93itb non bcr gliinjenben beutfdjen, in§befonberc ber fd)Iefifd)en ibfafdjineninbuftrie. ^ in p g e fö g t fei, baff 93re§Iau u. a.
andj treffliche @ifenbal)m»agen liefert.
Q n ^weiter @telte nannten w ir 23 i er a ls Qnbuftrie»
brobnft. 23reSlauer S ie re erw arben ficf) in ber Sßelt einen 2tuf. S djtefien w a r non jeher ein 23ierlanb.
$ m dR itteialter g alt ber ©chweibni^er @d)öp£ a ls baS befte S te r, fpeute fennt m an in gang C ftbeutfdjlanb b as S reS lau er ^)aafebier, aber and) Sipfebier w irb nidjt m inber gerühmt, ^ m ganzen liefern 3 3 S ranereien bcr © rofjftabt unb ber Umgegenb ben begehrten S ra n t.
Unb wieniel ftelten biefe S ran ereien im ganzen her?
Srfdjrectt nicht, liebe Sente, aber es ift eine tott groge
^ a h l — : 7 0 0 0 0 0 £>e!toIiter! S a tio n w irb freilich manches f^af; a u sw ä rts getrunfeu, aber b as meifte bleibt fdjon in S reS lan , unb es fom m t and) nodj S te r non iOUindjen, ißitfen, @räi$, Sief)au nfw. herein uad) S re s la u , fo bag m an nidjt öiel üon jener Q u a n titä t a b p jie h e n haben wirb. S reS lan ift entfefjieben eine ber be=
bcutenbften S ierftabte in fßrenjjen. S ie l Qntereffe er=
wed’t baS S aftanto, b as fm afebter in bie fdjlefifchen Q rtfchaften tran spo rtiert.
S efan n ttid j braudjt m an p r S ierfab rifatio n § opfen unb SJfalj. ^ o p fen w irb a u s S ö h n ten trab au s bcr p ro m u j ’’ßofen b e p g e n ; StJalj aber wirb a u s ©erfte hcrgefteltt, unb b aju nim m t m an einen grofjen S eil fdjfefifdjer ®erfte. © o h äng t bie Saubwirtfcfjaft wieber
m it ber SMermbuftrie p fa m n te n . ^n g g efam t w irb alt- jäfjrlicf) eine V iertel SJtitlion R entner iDiafj öerwenbet, au§fc£)Iieglid) in- ben ißreStauer B rauereien. Unb babei gibt es boc^ im Sanbe nocf) anbere groge unb leiftungS*
fähige B ra u e re ie n !
[r W Ho Tm i
g r r Pnfrijintnnturht auf örnt $lnlntsplnt?
in g rrsln u .
X)a§ britte B re sla u e r ißrobuft finb S le ib e r . B k n fan n in B erlin p m licfj riet B re sla u e r .fteiberw aren p fe^en unb p faufen befom men; aber w ir w ürben erftaunen, wenn w ir erführen, wo in ber BJelt überall jolrfje ® inge B re sla u e r .'perfunft getragen werben.
$nsbefonbere finb ^errenf'Ieiber p nennen. (£s gibt in B reS lan ©rofjgefcfjüfte biefer 2trt, bie woctjenttid) metjr a ls fjunbert Xutwrnb 3 tn p g e fü r H erren unb
Knaben Ijerfteften laffen unb nerfenben. ^riU jjafjr bie ©omnterfletber, im S om m er bie §erbft= unb Ü?inter»
fteiber uff. 35iele taufenb Sente leben baoon. fjaft ebenfo bebcutcnb ift bie ® am enfonfeftion, bie fjabrifatiou non ÜSäfdje, .§01611, S trum p fm aren, S d jirm e, fßf)antafie=
m ollwaren unb allerlei iKobegegenftänben; fie bilbcu cine midjtige Pialjritng^quelle ber ©roffftäbter. ©g gibt oiele iffrooiujler, bie iljren S e b arf an Kleibern in
© reglait beden.
S o ift bie Q nbuftrie ber midjtigfte ?tft am 93aitm ber ©rofsftabtioirtfdjaft. ©g gab eine ß eit, ba batte SBreglan feilte S cbeutung alg § an b elg jen trale M ittel»
europag. ©g ocrmittelte ben .panbei unb 23erfel)r
3ioifd)en .poltanb unb Diuglanb, U n g arn unb © nglaub,
■— biefer p a n b e l fpielt Ijeute n u r nod) eine geringe SRolle, — bafitr ift bie © roffftabt reid) an inbuftrielleu U nternehm ungen geworben, werbet bei einem diunbgange burd) S re g la u oiele raudfeube Sdjornfteine feljen — unb wo S djornfteine rauchen, ba gibt eg and) arbeitenbe iDienfdjen!
19te bie ^aitbulimtfaBtUtattott
^ ( ^ f e f t e t t f i a m .
D ran g en im taunenreidjen S djw arjw alb e, m ehr alg taufenb Kilometer entfernt oon S d ) l e f i e n , lebt ein iw lfdjeu , bag fid) oon jeher einer gewiffen ©efcf)idlid)feit unb B erühm theit erfreute, ^ n w er weif) wie alter .g d t hat m an bort begonnen, aug bem fcfteu D annenhotje
Söanbufjren p ntacfjen, uub bam it bie @ac§c etw as luftig fei uub an bie fcfjöne S ta tu t erinnere, fjat m an einen fdjreienben Suctuct tjineingebaut, ber bie S tu n b e an=
fiinbigt. SOBieöiel foldjer © c^w arjw älber Suducfsulfren in ber weiten SBelt gebraucht werben, bei reic^ unb arm ben A blauf ber ^ e it anfagen — niem anb weif] es.
?tber bas wiffen w ir, ba§ es ungeheuer öiel fein muffen;
benn bie StuducfSufjr tjat fidj bie SBelt erobert. @ie tjiiugt an ber S retterw an b beS fyarmerfiaufeS in 2(merifa, fie begleitet ben 2(uSwanberer nai^ Sfuftralien, uub fie ift in fibirifdjen (Sinöben 51t finben.
SBie i^re It^ren, fo w anberten audj bie V erfertiger, bie m unteren Schw aben, in alle Sanbc. § eute nod) wie fdion in alten feiten . @ 0 bürfen w ir u n s nidjt allp fe lfr w unberu, ba^ eines fdfönen 2;ageS ein folc^ bieberer Ufjrenm ann nac§ @d)Iefien fam . @r ^atte einen grogen ip a d © djw arsw älber SBanbuljren m it unb g ebaute fie Ijier p oeräufjern. SBie bas nun fo ift in ber SBelt:
je weiter m an oon p .paufe wegfommt, befto beffer geljt’S m it ®efd)äften unb Ülnfeljeu! @ 0 fjatte and) ber Ubren»
© djw abe bei u n s ®Utd. @r ^atte faum baS fpirfdjberger 2:al burdjw anbert, ba w ar fein V o rra t an SBanbufjren weg. Unfere Seute fjatten b am als nodj wenig 3BauD = utjren in ibren Z im m ern, weil fie p teuer w aren. ®ie
© d jw arjw älb er Uljren aber faljen fd)m ud a u s unb ftanben nidjt 511 Ijod) im g reife.
@ 0 fonnte ber lU jrcnm aun au s bem © c§w arjw albe balb nad) .paufe reifen unb neue Uljren berbeiboleu, bie er wieber flott ab fepe. ® aS wieberljolte fid) m ehrm als.
® a tarn ber © djw abe auf ben © ebanfen: wie w äre es,
S t c m e n j , £>er ©cfjlefter an ber A rbeit I . 3
wenn bu bi cf) bafb in bie)cm Sattbe, wo m an bie llfjrcn fo gut Io§ w irb, anfäffig m adjteft? ® ie teuren unb Seitraubenben tReifen ^iu unb fjer fannft bit bir bann erfparen!
© efagt, getan! (Sin enti'ctjlopener 3)ten)cf) fom m t am beften junt ^iefe — in fu rje r ^ e it m ar in © rf)n tie b e = b e r g eine 2Banbuf)renjabrif in§ Seben gerufen,
© djm iebeberg w ar bam al§ fdjon ein reetjt regfanter D rt, namenttief) tjatte e§ eine tüchtige Seineninbuftric.
fęriebricf) ber © rope faff bam afg auf bent preufiifctjeu 5tf)rone, unb ber w a r ein recfjter Mürberer ber Slrbcit.
iRüfirte fid) wo eine neue Qnbuftrie, ftappcrte in einem ftiften ® orfe ober in einem döatbtate ein neueg 2öerf, fo bauerte eg nietjt alfju lan g c, fo wufjte eg ber König.
iRun patte unfer U prenfabrifant — er piep Q opann
@eorg j a i l e r — bie S acpe fing angefangen. Qm
©cpwargwafbe arbeiten niete .fpättbe an einer U pr; ber eine arbeitet n u r iRäber unb iRäbcpen, ber jweite ®e»
päufe, ein britter Z ifferblätter, © o m up bie © adje auep in ©epfefien fein, wenn eg ftott gepen fotf, patte fiep ber Uprmacpermeifter gefagt, unb fo w a r er nidjt atfein gefommen, fonbern er patte fiep ©epitfen mit«
gebrad)t. ® uten Sopn patte er ipnen p g e fa g t. Unb fo arbeiteten in bem ffeinen .fpäugcpen, bag ringg ein pübfcper ,'pauggarten um gab, in ben 7 0 e r Q apren beg 18. Q aprpunbertg feepg fteipige SR änner; befonberg gefepöpt w ar bie oerfepönenbe Knnft beg Z ifl^ b lattm a lerg iR o f e n f e lb e r , ber fo eutjücfenbe ZUTer^ ä tte r m alte, bap m an bie Upren fepon beg pübfcpen ©efiepteg wegen
— » 3 5 »—
gern taufte. Q m m er gtöfjer w ürbe bte 9{ac|frage, uub im m er m e |r ©e^tlfeu lieft ftc§ p a tte r au s feiner |>eim at nadffommen. ® enn bie w aren itjm bocfj am tiebften, wenn er and) fc^Iefifc^e © e^itfen anw arb. @c§on längft ging p a tte r nidft fetbft mefjr auf bie Sanb = ftrape, fonbern er fdtidte eine Stnja^I ^ a u fie re r bam it in afle ©egenben. Sitte brachten fie ibm ein guteg
© tiict @elb §eim.
Sineg S^ageg w a r in ^ifd jb aĄ , nidjt weit öon
©i^miebeberg, ein aufregenbeg © ebränge. ® er alte g r i^
w ar gefommen, um fict) wieber einm al öon ben % oxU fd^ritten beg § an b w erfg unb ber ^ n b u ftrie ju überzeugen, benn bam alg erlebte bag .f)irfdjberger S a l eine neue SSlütezeit. Unb er üernaljm and) oon ben @d)miebe=
berget Ufjren. ,,^d) w ill ben SKann feljen", tjatte ber Sönig gefagt, unb ein (Silbote w ar fdjon auf bem 2öege nac^ © d fm ie b e b e rg . S e r S c tjW a rz W ü lb e r nnb nun=
m e^rige Sc^m iebeberger U l)renfabritaut w arf fidf ftugg au f fein iReitfjferb — fo weit tjatte er eg fc^on g e b ra u t
— unb ftanb in tu rje r öor bem Könige.
Könige pflegen gern eine © nabe zu gewähren, wenn fie fetjen, baft eg angebracht ift. @ 0 ftopfte and) in biefem g ä lte ber erfreute König m it feinem Krüdftocf auf bie ©tbe, alg ber g a b rita n t feinen Steridjt beenbet hatte, unb fagte gütig: „ g a b re er fo fort — werbe ihm eine © taatgunterftüftung anw eifen!“
Stber ber biebere Schw abe w ar ein S o n b e rtin g in (Petbfadjen unb lehnte ab. S r wollte lieber aug eigenen SDtitteln fortarb eiten. —
3*
93ig fjterljer ift bie ® efĄ ii|te fdjbn. 55ag folgeube ift betrübfam . SEUai: lueig nic^t, foil m an e§ be§
© d jidfald 9lad)e ober fonftwie nennen, ^cf) wcip n u r, bag m an ein angeboteneź ® Iü d nidjt audfdjlagen foil, ba§ b rin g t „ißedf!" ® ag Q afjr 1 802 ftef}t in ber
©efd)id)te <Sdjmiebeberg§ fdgoarj angefdfriebeu. ift eines ber Dielen Überfdjtüemmunggjaljre, bie biefer Ijerr»
lid) gelegene D r t erlebte. @in über 9Iacf)t gefallener SBoIfcnbrnd) rig £>au8 unb © arten j a i l e r s meg; blog ftanb er ba. 9iic^t§ fjatte er mef)r, nidjt einm al SB er!»
3euge, um fein © efdjäft Don neuem an jufangen! ® ie n un arbeitslofen ©efetteu m anberten fort unb machten fidj an oerfdjiebenen D rte u ©dflefiens felbftänbig, ber eine in © djöm berg, ein anberer in © ^w eib nig. ® er
© ra m über foldze © lüdstoenbung tat b as übrige, © ie üier S inb cr g-atlerS, bie in ifjreu guten 3 citeu ntit D u faten gefpielt Ratten, ftanben a ls SBaifen ba unb m ürben teils Don 33ermanbten aufgejogen, teils fielen fie ber @c§miebeberger Strmengftege ju r Saft.
3Son ben ©efjilfen unb S ch ülern p a tte rs aber m ürbe b as Ut)rmad)ergemerbe in ©djlefien meit Der=
breitet. § cu te nod) ift ©cgiefien ein midjtigeS © ebiet ber Ufjreninbuftrie, aber nid§t © c g m ie b c b e rg , fonbern f y r e ib u r g fertigt Ijcutc Ulfren aller 3Irt, befonberS
^Regulatoren unb SBederuIjren, in grogcn -JRengen an.
gptom A n f a n g b c $ l ^ o f f e t t g c m e t ß c s
in ^djfeften.
Q m Söw enberger 2tltertum §m ufeum ^än g t ein ftaf)I=
blauer, Iangfcijöf;iger Qeicrtaggrocf, ber feine bunbert Qafjre alt ift, aber nocf) fo frifdfj flim m e rt imb glänst, at§ ob er eben »on ber diabeł gefontmen w äre! S)a=
neben bängt ein LtniformrocJi non berfetbe © üte — beibe © tücte finb untrüglid)e Qeugen non ber £eiftung§=
fäbigfeit bc§ fcblefifcben ©mbgewerbes.
D ie H erren, bie heutzutage etwa§ befonberS Qeine§
tragen wollen, faufen nicbt beutfche, nidft fchlefifdje — fonbern engtifche Ducbe, obfcfjon erwiefen ift, baß bie beutfcben ebenfogut finb wie bie englifchen. gab aber cine g eit, ba bacljte m an anber§. D ie fchlefifdje SBolle g alt im SCUittelalter al§ bie befte ber SBelt.
„SBenn bie benachbarten ein recht gut Serntudj haben wollen, fo muffen fie bie fcblefifdje SBolle b aju haben."
D a§ ift ein Verbürgtes Q eugnis au s ber bam aligen 3 eit.
23on a u sw ä rts ift baS SBoHengewerbe, wie fo manches anbere, nach ©cljlefien gefommen unb hat hier guten b o b en gefunben. SJlan muff fehr weit in ber .ßeit jurnefgehen, um an ben 2lnfang z« lom men. 2tuS Q lanbern tarnen zu b e g in n bes 12. Q ah rhu nb erts Ütnguftinermönche nach @cl)lefien; ber betannte fchlefifche
® ra f fß e te r 2 B Iaft, ber b am als S anbeshauptm ann von
©d)lefien w ar, hatte fie herbeigerufen, © ie brachten Slcferbauer unb gewerbetreibenbe Seutc m it, fo auch D uchtünftler; bie öerftanben, a u s SBolte feine unb grobe Dnche herzuftellen, b am als fdjon in .fjollanb einblnhenbeS
gm nbw erf. g ü r bte @ djafjud)t w ar ber fćfjleftfcfje S3obeit gönftig; alfo gab eg SBoItc (jterjulanbe wie in fpottanb, uub fo fprojfte in © R ieften balb ein neuer
© rw erbgjw eig, bie ©ndjinadjerei. © r ü n b e r g ift einer ber früfjeften © ige biefer mittelalterlicpen Qubuftrie ge=
wefen; aber S i ę g n i j muff g an j befonberd tüchtig barin geworben fein, benn e§ w ürbe eine iOi'ufterfofonie fü r bie N achbarorte, © o t b b e r g , © a g a n , S o w e n b e r g ,
© d jw e ib u ig uub © t r i e g a u folgten.
SBir möchten wopl wiffen, wie m an tu allerfrüfiefter 3 e it bic döodengewcbe tjerftedte!
N un, bag muff fefjr einfad) jngegangen fein! S e n n alteg gefdjatj noctj m it ber § a n b , unb m an brauchte, um Sudjm actjer p fein, n u r tu n f e t unb © pinbet fowie ein © ertfeiu p m © djw ingen ber SBotte — unb Übung,
©inen Sßebftut)!, wie m an ipu heute nod) bei ben Seinen»
Webern im ©ntengebirge fetjen fann, mu§te ber Sud)»
macher natürlich uud) haben. 3Nit ber .fpanb w arf er bag ©chiffdjen herüber uub hinüber, unb m it bem fyufje regierte er bie S ritto orridjtu ng , womit bag .geben unb
©djlieffen ber dßerfte getan würbe, © o ging eg tangfam , aber nicht attju m ühfam @tte um @tte. S ie tu n f t fing erft mit ber Verfeinerung unb V erfdjönerung ber ©ewebe an. $ eb er wollte etwag Sefonbereg heroor*
b rin gen, um feine SBare oor anberer angpjeichnen.
Unb fo fdjerte m an bag ©ewebe, ober m an prefjte eg, ober auch beibeg; auch färbte unb rauhte m an eg. S a g N auhen machte m an m it ber Sarbenbiftet, bie m an im
© ärtd)en anbaute. Noch im 19. ^ a h rtp u b e rt haben bie Stnbauer oon tarb en b iftetn oiet ©elb oerbient. g eu te
luadjt m an bag m it ftäfjlernen S ifte lu m it ben ^abrtf*
m a r in e n .
S o eg X udjm adjer gab, entstauben SBalfmü^Ien, g ä r b e p u f e r unb © ^ erg ab en , wo bie p td je gewalft, gefärbt, gefdjert unb appretiert würben, © ag befdjäf*
tigte manchen D rtg befonbere §anbw er!ggruppen, bie
§Uit |U r b |l u l j l ,
ScuSncvä S ünftlnfteinäciäim tngen: Sfo. 17, 1 0 0 X 7 0 c m , 6 3K.
Oon g . ę e t n .
SJeriuij Berit S. S eu B iter, Seifiäio un i) ® ev ltn .
eigene © üben bilbeten. ® eren SBare würbe in ben
© d jaitäm tern auggefteltt. 2tlg fyarbpftanjen braudjtc m an SBaib, liarm eg, S a fra n , ®rapp unb fofdjenilte, fpäter a u ä ) ^n b ig o . SBaib oerfudjte m an in Sctjtefien im 18. Q abrfm nbert felbft 51t ä ie p n , eg m ißlang aber meift. 9Jian bejog eg aug S p r in g e n unb ber
Saufit); © örliij fjatte ba§ SSorredft für beit SSerfdjtief;
btefe§ garbftoffeS.
Q n ben © täb ten fcfiloffen ftci) bte Xudjmacijer ttttb bte jCu(^!aufIeute gu fü n fte n ober (Silben p fam m en . 9Spu w e ite r S ebeutung ba§ SEotieugewerfie in @c(j(efien luar, fau n utau fc^on barau§ fernen, ba§ bie Z u f y fauffeute bie angefefjenften .fauffeute ber S ta b te maren, unb b a^ bte |fu n ft ber Sudjm actjer unter affen fü n fte n obenan ftanb. Sfian ^atte in S ie g n ife , iB r e ä la u , S d ^ tn e ib n i^ , S ö to e n b e r g nnb ifle i^ e befonbere K äu fer fü r ben X udfücrfauf; ntan nannte fie ©eiuanb»
Raufer, iöfan fjieft innerhalb ber f ü n f te fe^r fdjarf auf D rb n u n g unb ©rennen, ^ n S ö tn e n b e r g p n t S eifpief würbe int f}a^re 1311 beftim mt: „2ßer ein
© tü d 2:ud; uerfaufen w ill, er fei Sdtdjm adfer ober fjrentber, ber foff int Sf'auffjaufe ftefjen bei einem SSier*
bung (faft 2 S afer) S tra fe ." 9fur biefenigen SBeber, bie eine S an tm er im fau ffiau fe Ratten, bnrften i^re S ud je ftücfweife oerfanfen. üfnbereit SBebern w ar n ur geftattet, im gangen p oerfanfen unb if)re fjab rifate fefbft p tragen, üfncf) bie g reife fü r bie Sudfe w ürben in ben (Silben feftgefe|t, ja m au beftimmte fogar, wie»
oief SBoffe unb wieoief fjäben fü r ein S t ü d Sitdj ge»
nom m en werben m ußten. S o w a r jebe Ü berholung auSgefdjfoffen, — aber bam it audj ber gwrtfdjritt.
SDfan fertigte jafirbnubertefang biefefben S toffe unb üerfanfte fie p ben alten g reifen, ^ e b e frembe 3öare w ürbe ferngef)alten. ^fn S i e g n t | w a r ben K räm ern überhaupt oerboten, woffene S to ffe feifp»
haften.
@o gelangten öie S u Ą n taĄ er ju SSotjtftanb unb 9tnfe^en. @ie tnurben mäcfjtig nnb traten int 2RitteI=
alter tatfräftig auf. ® a fie öotn |>anbel lebten, tnar c§ üjnen nictjt gleict) gültig, wag auf ber Sanbftrafje
»orging. ® enn oftm als fc^ictten fie ifjre 3öaren nadj ifSoten, iRu^Ianb nnb ©actjfen unb nactj anbern Säubern.
® ie R au b ritter, @c§napf)^äf)ne unb SBegelagerer be=
reicherten fiĄ gern an ben Frachtgütern, bie auf lang*
fanten SBagen beförbert mürben, © r ü n b e r g fchlop im 1491 m it ben Racfjbarftäbten F r e t j f ta b t ,
© l o g a u , © f t r o tt a u unb @ ch roieb u§ ein ©dju^*
unb STrubbünbuig, wonach M öie B ü rg e r ju r Abwehr ber R äu b er gegenfeitig u n terftü |en wollten. ?luch bie fü n fte non S i ę g n i j nub S ö w e n b e r g fchloffen fid) auf biefe SBeifę jufam m en. ber Saufijj hatten fid) fechs © täbte, barunter © ö r l i | unb S a u b a u ju r 93e*
täm pfung beg R aubritterw efeng p fam m eng etan. £>ic R o t lehrte alte 3 ett bie Rtenfchen, fid) bie ^ ä n b e jn reichen p gemeinfamem S u n !
SSom 14. big 16. ^ a h rh u n b e rt erlebten bie fdfle*
fifchen S udjm adjer ihre befte g e it. S ie bebeutcnbfteu S ndjm adjerftäbte w aren bam alg S i ę g n i j , © o lb b e r g ,
© r ü n b e r g , S ö w e n b e r g , iS u n s I a u , ^ a u e r , ( S lo g a n , l u r f d j b e r g , R r e g l a u , S r i e g , Ü R ü n ftc rb c rg , R e ifje unb D p p e ln . iR ehrere hunbert Suchmacher fajjen oft in einer @ tabt; fo hatte ißarchw i-jj nor bem 3 0 jäh rig en Kriege über 2 0 0 unb © rünberg 700, @ agan 300, Söwenberg 4 5 0 !
S e r fdjredlidje 3 0 jäh rig e Urieg üernidjtete bie 93Iüte beg fchlefifchen ©ewerbeS, bie Sud)m ad)erei lag banach
lange ^ e it banieber. @rft griebrid) b. ® t. bradjte fte lüteber ju r 33ebeutung. @r w ar eg, ber bie .paug»
Weberei tut (Gebirge fo febr förberte, bag m an ju (Snbe beg 18. ffttbrfjunbertg tu ben fcblefifdjeu ©ebtrgg»
geaenben fantit ein ® o rf fanb, wo nicbt bie SBebftiible fiapgerten uttb bie S iub er nad] ber @d)ule nodj eine jweite ©cbnle, bie S pinnfdjule, befudjten. 3iucb bie PJlägbe m ußten fpinnen, unb bie Sanbw irte m ugten eifrig ©cbafe gücbten, baff genug SBolle fü r bie Sßeberei oorbanben fei. S e r S ättig lieff aug (Spanien bie wolle»
reichen üfterinog fontuten, bereu eg bann balb 31t Sau»
fenbett in ben S ö rfe rn gab. Q n i ß a n t e n bei ßiegnib
3ud)tete DJcitte beg 19. ^ a b rb u n b ertg ber berühmte Slm tgrat S b a e r tüchtige © tam m fdjafe; bam alg jählte m an nidjt weniger alg 1 1 0 0 in bicfent einzigen S o rfe.
Siefe g a ljl w a r aber feine Sfugnahme, beim fäft jebeg S o r f hotte fooiel.
?(ttf febe SBeife fitdjte ber S ättig bag SBottengewerbe
31t förbern. @r 30g fretube Sßebermeifter, aug S3öhmett unb .^ottanb, herein nach Sdjlefien. ^ n © r ü t t b e r g lieg er 15 g a b rif antenhäuf er erbauen, Welche arm en, aber w ürbigen Sudjm achern 3u r freien V erfügung überlaffen würben. S3ig 1 763 entftanben in ©djlefien nidjt weniger afg 100 Sndj» unb SEßoHenjeugfabrifen, basu 9 9 S trum pf» unb 2 5 § u tfab rifen , 5 Sdjafm oltfpinnereien unb 1 Suchfdjererei. S ie ^ o h l ber S d )afe betrug über
2 Stfiltionen (heute n u r etwa 2 0 0 0 0 0!). S e r bebeutenbfte SBoffmarft w ar ber 3U 93reglan, wo oft fü r 4 0 0 0 0 0 S a le r SBolfe aufgebradjt würbe. SBährenb 1 739 in Sdjiefiett n u r 6 8 0 0 0 S tü cf Suche fjergeftetlt würben,
g ü itC in sin« g ro fe fdjltfiftl)« p n f ttjin tn r o c b tr ii.