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Historische Nachricht von dem letzten Lebensjahre Königs Friedrich II von Preussen. Mit der Einleitung zu der von Ihm Selbst geschriebenen Geschichte Seiner Zeit. Vorgelesen […] durch den Herrn Grafen von Hertzberg […]

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Academic year: 2021

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(1)

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Ih

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(3)

Hi tori he Nachricht

i

dem fees Lortéiaiis

Königs Friedrich IL

:

von Preu en.

Mit der Einleitung zu der von Zhm Selb t ge chriebenen Ge chichte Seiner Zeit,

Vorgele en în der öffentlichen Ver ammlung der

Akademie, den 25. Jänner 1787. CLEEF

m)

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*

Durch E LE

2 den Herrn Grafen von Herbb

Curator und Mitglied der Akademie,

\

ns

f LU/V

Aus dem Franzd úber i chen eßt.

S )a den díe 24 Akademie e tenJänner, immer als gewohnt den gewe en i t,

Geburtstag des Rönigs ihres Wiederher tellers, in eíner öffentlichen Ver ammlung zu feíernz und da díe e Gewohnheit auch künftig zum Andenken der Lrneurung der Akaz

demie, welche auf den elben Tag crift, fortdauren foll: oglaubte í<, meiner Pflicht als Akademi nícht t be genügen er zu föônnen, als wenn ich ín die er Si bung eíne Abhandlung vorlá

,

e díe ich auf eínen Ges gen tand un erer Staatswohlfarch bezôge, und worín ich zugleich eine kurze Réchen chaft von den öffentlichen Verhandlungen des verg n- Jahres und der

i

Pi Staats-

(4)

2

:

EME

armer

0eMr

Staatsverwaltung eines WMonarchen darlegte, der

eit lange allgemein als das Mu ter der Könige aner-

kannt worden, und de Thaten en nicht die Publizität

zu cheuen brauchen. Ich habe das Vergnügen geno - en:daß die edle öffentliche Bekanntmachung in die em

_

Punkte die fa tallgemeíneBílligung ver tändiger und vorurtheilsfreier Per onen ín und außer un erm tande,

und den für mich chmeichelhaften Beifall der er ten

und verehrungswehrte Für ten ten ín Europa, erhalten hat; dáß man dadurch das Glück und díe innere Stärke

der an Oberfläche und Ausdehnung on tomíittelmäßí-

gen Preußi chen Monarchie hat genauer kennen lernen ; und daß dadur<h Bewunderung, und zugleich, zum

allgemeinen Nußen der Men chheit, Nacheiferung ín

den andern Regierungen Europas ent tanden i t.

Es i t ehr becrúbend für uns, daß dies das len- temal i t, wo ich eín oehrenvolles Ge chäft Überneh-

men kann; da uns der Tod am 17 Augu| vorigen Jahres Friedrich den Zroeiten entriíß, die en geliebten

und bewunderten Köníg, der mir o lange den Inhalt zu o intere anten Vorle ungen gewährte. Wir müßten

Uber die en Verlu tuntrö tlich ein, wenn nicht die er elbe König, eben o groß nach Seinem Tode als wäh-

rend Seines Lebens, durh Sein Bei piel und Seíne Lehren einen LTachfolger gebildet hätte, in Welchem __ Er nachSeínem eígenen Ausdrukke, voteder auflebt ,

der Seíne Staatsverwaltung nah den elben Grund- äßen fort eßt, und ieda, wo men chlicher Unvoll- Fommenheit wegen dies nôthig i t, berichtigt, Der

endlich auf dem elben Wege der Gerechtigkeit Güte

und Staatstugend dem daurenden Ruhme entgegen wandelt, welcher immer ihre gerechte Belohnung t.

Zwar hat der Hoch el. Rönicx nur die Hälfte des lezten Jahres durchlebt; aber dennoh würde dies

E

Jahr

“_%) Qui le recommeygcz,

E,E -

(5)

3

Jahr mir hinlängliche Materialien zu einer eben o aus-

führlichen Vorle ung, als ih in den vergangenen Jahs

ren híelc, gewähren, wenn die Zeit und Um tände es

|

erlaubten und forderten. Aber, da Seíne Verwal- rung der innern Landesangelegenheitenfa t immer

gleihförmig war, fo brauche ih nur furz zu agen:

daß Friedrich 11 m lebten Jahre Seiner Regierung beinahe das nehmliche, als ín den vorigen Friedens;

jahren, that. Er hac alle díe ôffentlichen Unternehs mungen vollendet und ausgeführt, die ih, als ente worfen und be chlo am en, Ende meiner vorjährigen Vorle ung úber den wahren Reichthum der Lia=- tionen angekündigt hatte. Er hat die Summe von drei Millionen CThalern auszahlen und anwenden la en, o wíe ie zur Ausführung der dort angegebenen Gegen tände be timmt war; aber Er i zugleichnoh

víel weiter gegangen

,

wie Er es immer that, nachdem Vorfälle und Um tände es erhei chten, Das vorige Frühjahr hatte große Ueber chwemmungen der Weich-

el,Oder, und Warthe verur acht; der König ließ daher ogleich die Dâmme wieder in Stand eßen, und gab

an

eine halbe Million Thaler her, um owol den

armen Landleuten den durch das Wa er erlícttenen

Schaden zu er ehen, als ihnen die Wiederher tellung

ihrer (ändereien möglich zu machen. Mit der äußer- ten Rührung erinnere ih mí, daß, als die er große König erfuhr

,

daß vieles Land an der Oder durchdíe e Austretung des Flu ganz es ver andet worden, Er Seinen Finanzmíní tern alle Summen

,

die ie fordern

Fönnten, anbot, um die e ver andeten tändereíen ab- ráumen, und wieder ín ihren vorigen Zu tand eßen

zu la en, und den fruchtbaren Boden von' den Sand- bergen zu befreien, die ihn ißt bedeft hatcen,

und daß Er hôch| ungern ihren Vor tellungen von der phy-

i chen Unmöglichkeit der

Tas nachgab. In den Jah-

A 2

ren

(6)

4

PRISE

ren 1785 und 1736 war die Erndte în allen nördlichen

Ländern ehr geringe und weniger als míttelmäßíg ge-

_we enz aber der König ergriíf richtígé o und o chnelle Maaßregeln, daß der Getreidepreis in Seinen Staaten nicht zu hoch ieg, daß Seíne Einwohner und Seíne

Kriegsmagazíne ( obgleich Er aus den leßten den Be- darf zum Unterhalt und zur Ausfaat des. Lándes her- nahm) das Getreide zu einem gewöhnlichen Preí e er- hielten, und. daß wir noch eíne ehr an ehnliche Korns ausfuhr aus den Häfen von Memel, Königsberg, El- bíng

,

und Danzig, nach Schweden und Dännemark machen fonnten. Auch haben die Bevölkerung und

die Manufakturen der Preußi chen Staaten auf keíne Wei e durch den. Mangel der genannten Jahre gelit-

ten *), wíe es on gewöhnlichge t chieht. Es waren

ín allen Preußi chen Staaten, in dem Jahre:

Heirathen Geburten Todten Veber <uß

Í

der Gebornen

1796: 45,259 211/188 161/827 49/,3ÓL,

1785:

210,037 157/606 53,120

Wenn

«Z Es i t

in

Paris ein elt amer Streit unter den Journali ten über

die Bevölkerung der Preußi chen Staaten ent tanden. Hr.

Maller Dupan, Herausgeber des Journal de Paris, hatte zus

folge

einer meiner

akademi chen Abhandlungen behauptet

: ,,

daß

»

die Bevdlkerung dex Preußi chen Staaten

unter

König Frie-

»

drich Il. ich fa tverdoppelt habe.” Dagegen wandte Hr.

Abbe Baudeau

,

Herausgeber des Merkure

de.

Paris ein

:

„ ie

H

habe i< kaum

um

ein Dritrel vermehrt ;” wobei

er

die e Berechnung macht

:

die Preußi che Bevölkerung habe im JF...

1740:2,240,000, und 1785 nicht mehr als 57 Million betragen

wan fúr e die

neuen

Staaten 27 Million abziehn, wn: o

blieben für die Bevölkerung der alten Staaten

nur 3

Millionen.

Allein Hr. Baudeau begeht hier zwei Irrthúmer: indem

er im

FI. 1785 allen Preußi chen Staaten nur

eine

Bevölkerung von 57 Million zu chreibt

,

da ie doch

,

mit Inbegrif des Mi-

litares,

6

Millionen betrágt, und indem

er

27 Million fúr die neuen Staaten abrechnet, die doh

nur

2 Millionen geben.

Nimt

man

als That ache

an ,

wie

man

es mit Grunde und zu-

folge der Zählung kann:

-

daß die ge ammte Bevölkerung der

Preußi chen Staaten 1740

nur

2,249,000 betrug; daß ie 1785

Millionen ausmachte

;

und daß man fúr die neuen Staaten

(7)

5 Wenn man die tí te des Jahres 1786 mit den tU ten

der vorigen Jahre 1784 und 1785 vergleicht, die ih

ín meinen Vorle ungen die er beiden Jahren bekannt gemacht habe; o wird man finden, daß im I. 1786, obgleich es nichtglüflich und fruchtbar war, die Zahl

der Ge torbnen und Gebornen' mic den Zahlen ín den vorigen Jahren fa t úberein kömmt *), daß folglich die.

Bevölkerung die elbe muß gewe en ein, und daß ie

in dem elben Verhältniß durch den an ehnlichen Ueber- {uß der Gebornen zugenommen hat. Die elbe und nochvortheilhaftere Bemerkung kann ich Úber den LTa-

tionalprodukr der Preußi chen Fabriken machen.

Die er betrug während- des Jahres 1786 34 Millio-

nen Thaler, da er ím À. 1785 nur 30 Millionen für die elben Gegen tände betragen hatte, díe ih în meí-

ner vorjährigen Abhandlungangegeben habe. Die er an ehnliche Ueber chuß kômmt daher: daß die tíinnen- manufakturen

2

Millonen, und die Wollenmanufakcur

x Míllíon, mehr als im I. 1735, getragen haben, und daß díe Fabrikation des Landtabaks, welche nur zu

x

Million angegeben war, wirklich,în die em Jahre,

wie in mehrern vorhergehenden, 2# Millíon Thaler betragen hat. Man

muß

híer díe, ín der vorjährigen Abhandlung gemachte, Bemerkung wiederholen: daß die 34 e Millionen nícht den ganzen Ertrag der Preußís

chen Produkte und Fabrikate ausmachen

,

fondern daß noch viele wichtige Artikel daran fehlen, als: Holz, Korn, Salz, Hauf, und ein großer Theil des Mine- ralreichs.

i

Az Da

nur 2

Millionen abrechnen kann; o hat die Volkmenge der

alten Staaten ich wirklich

von

1740 bis 1785

um

1,660,000 Köpfe vermehrt

,

und

man

kann folglich mit Recht agen, daß fie ich fa t verdoppelt hat.

Im J. 1784

waren

211,113 Geburten, 152,049 Todte, mithin

ts der Ueber chuß

an

Gebornen 59,162.

LE

:

:

(8)

6

MUSSI

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EAI ES

Da ich in meînen vorigen Abhandlungen über die Bevölkerung und úber den wahren Reichthum der

Staaten das er chópft habe, was ich bekannt machen wollte, um díe er taunenswúürdigen Fort chritte zu zei-

__

gen, welche der Hoch el. König in der inuern Staats- verwaltung gemacht hat; o chränke ih mich ißt auf

die wenigen o eben beigebrachten Bemerkungen ein, bloß um zu zeigen, daß Friedrich Il. in der innern

Verwaltung Seíner Staaten nichts von der unermú-

deten; und miít gleich glüklichemErfolg befkrônten, Sorgfalt während der leßten ieben Monate Seines

tebens und des Jahres 1786 nachgela hat, en un- geachtec der chmerzhaften und tôdtlichen Krankheit, díe Ihn in die er ganzen Zeit drúkte. Ich kann und muß

aber die em großen König auch die elbe Gerechtigkeit widerfahren la en,

-

in Ab icht der großen ausländi- {chen und politi chen Ge chäfte, welche Europa über- haupt und Preußen ínsbe ondere angehn. Ungeachtet Seines hofnungslo en Zu taudes hat Er ihnen keinen Augenblik der fortge eßte Aufmerk ten amkeit und An- ixengung entzogen, Érlas alle Berichre Seiner aus-

‘wärtigen Míni ter, difcirte alle Morgen von víer bis ieben Uhr die unmittelbaren Antworten auf die De- e pe chen, und unterhielt den ordentlichen Briefwech el“

mít Seínem Kabinets

-

oder auswätigen Departements- Mini terium über alle Gegen tände der großenPolícif.

So arbeitete Er währenddie er 7 Monate des Jahres fort: um Seín leótes großes Werk, den deut chen Fúr tenbund, zu befe tigen; um o werkthätig, als es die Um tändeerlaubten, díe Unruhen în Holland

beilegen zu helfen, und um Seine Grund äße und die Rechte Seiner {änder gegen die An prüche der

Stadt Danzíg aufrecht zu erhalten. Die elbe genaué und täglicheKorre pondenz hat Er mit den Mini tern des Ju tíz- und des Finanz

-

Departements uncerhal-

:

ten

;

(9)

7 ten; und Er Selb, ohne einen Mini ter oder Genes ral, führte den ganzen Theil der militari chen Kor- re pondenz, indem Er Seínen Sekretaren und Adju-

canten die Ordres diftirte. Ich erinnere mich, daß;

da Er den leßtern noch einigeTage vor Seínem Tode alle die Mandver- diktirte

,

die ie bei den Schle i chen Revüen olltenausführen la en, Er díe gering ten Um tände der Lokalität dabei angab. Zur elben Zeít líeß Er den General Anhalt nach Potsdam kommen,

um íhm die großenmilitari chen Einrichtungen zur Er- richtung der Freibataíllone, zur Mobilmachung der

Armee ím Fall eines Krieges, uU.

w.

. u. w. . vorzu-

chreiben. In den elben Um tänden berief Er auch

díe Staatsminí ter Graf Zoym und von VVOerder,

und den Geheimen Rath Schúzz aus Pommern

,

nach Potsdam, um méít íhnen díe neuen Entwürfe zur Ur-

barmachung, Verbe erung, und Fabrikenanlegung einzurichten, welche Er ím I. 1787 în den- ver chiede-

nen Provínzenausführenwollte; vorzüglich aber Seí-

nen tíeblingsplan: auf Seíne Ko ten neue Dörfer ín

allen den Gegenden erbauen zu la en, wo díe tandbe-

ißer zu weitläuftigeFelder hätten und wo Ahm die Bolksmenge zu geringe chien.

-

Eín be onderes Wohl- gefallen machte Ihm die Ausführung Seîner Jdee,

-

300 Schafe und Böôkke aus Spanîíen kommen {u la et;

um die Race ín un ern Schäfereíen zu verbe ern, Da die Schafe e einige Tage vor Seinem Tode durch Pots-

dam geben follten, o erwartete Er ie mít Ungedult;

um einige davon nah Sans-Soucí, und (wíe Er

Sích ausdrükte) zum Be uche zu Sich kommen zu

la en.

Ich erwähne die Um e tände, die geringfügig che

nen könnten, darum, weil ie tets dienen werden, fe

Wohlthätigkeit und die Größe Seínes Gei tes,

-

der alle mögliche Gegen tände der allgemeinenWohlfarth

A 4 US

(10)

e

umfaßte, în noch hellerem Uchte zu zeigen. Ich kann alles híer angeführte -de to icherer und glaubwürdiger bewähren, da ich bei Friedrich II. auf Seinem Schlo e Sans -Soucí, die leßhtern fünf Wochen Seines Le-

bens zugebrachthabe; vom 9. Julius, da Er mich rufen ließ, bis zum 17, Augu da- t Er tarb, Jch

fann mít den Herren Grafen Schwerin, Görz Lucche ini, und Pinco, bezeugen, die wir Ihn da

mals täglich drei bis vier Stunden ahen; daß Er

obgleich o ge chwollen und von der Wa er ange- ucht griffen, daß Er ich nícht alleín aus Seinem Stuhle be- wegen konnte, worinn Er Tag’ und Nächte zubrachte, ohne díe Bequemlichkeiten eines Bettes ertragen zu

föônnen; und obgleich Er ichtbar ganz außerordentlich

lite

daß Er dennoch níe das gering Zeichen te von Schmerz oder Unbehaglichkeit bliffen ließ, ondern im-

mer Seíne heíterezufriedne und ruhige Mine behielt, und ohne je von Seinem Zu tande oder vom Tode zu reden, uns immer auf das angenehm und te vertrau- lich te úber die Zeitläufte

,

die Licteratur, die alte und

neue Ge chichte, und vorzüglich über den tandbqu,

und díe Kultur der Gärten, welche Er noch immér anlegen ließ, unterhielt. Sein be tändiger und tág- lícher Lebenslauf war die er:daß, nachdem Er Abends und Morgens die Depe chen einer Ge andten, und díe milícari chen und Cívil-Berichte einerGenerale und

Mini tergele en hatte, Er des Morgens, um 4 oder F Uhr, nach der Menge der Ge chäfte, eine drei Kabí- nets efretare. einen nach dem andern zu Sich hereín kommenlíeß, und dem Einen díe Antworten, ( welche Er mir hernach zu tellen ließ) auf die Depe chen jedes einer Ge andten díftirce, den beiden Andern aber die

Befehle und Antworten an die Staatsmini ter und Generale, úber Kriegs

-

Finanz- oder Ju tíz achen, wie

qu die Antworten

:

auf die unendliche Menge Briefe

und

(11)

ER

:

9

und Bitc chriften von Privatper onen: und alles dies

"mit einer olchen Genauigkeit und Ordnung, vorzüg- lich bei den ungeméin zahlreichen Depe chen

,

daß díe Sefkrecare nur díe Títel, Formalien und Datum hinzuzu eßen hatten. Wenn dies Ge chäft um 7 oder

-

8 Uhr geendigt war, ließ Er den Kommandanten von Pocsdam, Generallieucenant von Bohdich, hereín- kommen, und nach ihm Seine Adjutanten, um ihnen

díe militari chen Orders und was die Garni on jeden Tag thun ollte, mündlichvorzu chreiben. Nur nach-

"

dem Er auf die Art e Seíne kfôniglichen Pflichten

er-

fülle hatte, ah Er auf einigeAugenblifke den Wund-

arzt, und zuweilen einen Arzt, um das nöôthig für te

Seinen Zu tand zu be orgen. Um 1x Uhr ließ Er Seine oben genannte Ge ell chaft kommen, und unctet-

…_

hielt Sich mit uns bis es

12

Uhr {hlug, wo Er uns entließ und Sein Mitcagse allein en einnahm. Nach- miíttagsunterzeichnete Er alle Depe chen und Briefe, die Er am Morgen diktirt hatte, und díe Seine Se- krecare gegen die Zeit mußten ecpedirthaben. Dann ließ Er uns aufs neue gegen 5 Uhr rufen, und behielt

uns bís-g8 bei Sich, wo Er uns zum Abende en ent- ließ; indeß Er den übrigen Theil des Abends damit hinbrachte, daß Er ichdur<h Seinen tekteur die

Werke einiger alten Schrift teller, als Cicero, Plu- tar<h, u. .

w.

vorle en ließ, daß Er hierauf Seine

neuen Depe chen las, und endlích den wenigen Schlaf

“genoß, den Ihm Sein Zu tand erlaubte, Die e tes benswei ward e unabänderlich bis zum 15. Augu t fortge eßt, an welchem Tage Er noch o richtig durchdachteDepe chen difcirte, daß ie dem erfahren- ten Mini ter würden Ehre gemacht haben. Nur am

16. Augu hôrte t Er auf, die großen Ge chäfte als Kd- níg und Scaatsmann zu führenz an die em Tage ver-

lor Er das Bewußt ein, und ‘ín der Nacht zum 17ten

A5 endete

(12)

10

endete Sein Leben, indem Er Seine große Seele, ohne eíne konvul ivi Bewegung, che ín Gegenwart

meiner und un ers würdigen Mitgliedes des Arztes

“Hrn. Se le, ausathmete.

Jch hoffe, daß die er um tändliche Abriß von der lebten tebenszeit Frie-

drichs II. weder der Akademie noch dem Publikum“

gleichgültig cheinen wird; man ieht wenig tens dar-

aus, daß die er große Mann Seinen Charakter durch- geführt hat, ‘und immer bís zum leßren Augenbliffke

des ¿ebens Sích gleich geblieben i, ohne von den _Schwachheicen der Natur eine Aenderung zu erleiden

Auch, glaube ich, wird es níchtmißfallen, wenn ih hier ein Gemälde des öffentlichen Lebens Röniez Friedrichs liefece: zwar nur nach den Hauptzúgen,

aber dochauch mit den Haupttriebfedern Seines polí- ti chen Betragens ín den ver chiedenen Vorfällen Sei

ner o langen Regierung. Die er Abriß kann zugleich dienen, Seine Handlungen ins Uchte zu ellen, und ie

.

gegen die ungerechten oder zu \trengen Urcheile, díe

man darüber gefällt hat, zu rechtfertigen. Ich werde dies

"

Gemálde nux íîm Großen encwerfen, ohne auf einzelne Um tände mí ausführlicheinzula ; bloßnach en mei-

nem Gedächtniß, da ich alle Archivaktengele en habe, und eit 1745, wo ih ín Dien te trat, theils míthan-

delnde Per on, theils Zu chauer die er merkwürdigen Regíerungszeit gewe en bin.

“Friedrich 11. war den 24 Jänner 1712 geboren,

_und ward trenge

,

als Prívatper on, und ohne Be-

kannt chaft mít den Wi en chaften

,

erzogen: zufolge

der Grund äße und des Charakters Seínes Vaters Köníg Friedrich Wilhelms. Als Er 1730 Neigun-

gen zu ‘einer Ehe und zu polítí chen Verbindungen zeigte, die den Ab ichten des Königs Seines Vaters entgegen waren, ward Er zu Kü trin gefangen ge eßt

und gerichtlich behandelt, und hatte die

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(13)

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TL

Séines Lebens nur dèr Gerechtigkeit und Standhaftig-

keit der Generale, die Seine Richter waren, zu dan- ken, mußte aber doch Seínem Freunde, dem tieute-

nant von Katt, den Kopf ab chlagen ehn.

Nachher

blieb Er noch eíne Zeitlang zu trín, und mußte das elb bei t der Domänenfammer als Kriegsrath arbei-

ten: welches Ihm in der Folge ehrnúblichgewe en i]. Der König Sein Vater verföhnte ich hierauf mit Ahm; Er vermählte Sich, de Wun en che gemäß,

1733 míé der Prinze von in Braun chweiez, un rer würdigen verwoittroeren Königin; und begab Sich

mit Ihr nach dem Schlo Rheinsberg, e wo Er nach- her Seine mei te Zeít zubrachte, entweder ín tiller Ru- he, oder ín Uebungen der Kriegskun bey t Seinem Re- gimente zu Ruppín, oder ín Be chäftigung míct den Wi en chaften und fortge eßtem Briefwech el mic Suhm, Voltráre, und andern Gelehrten, wie auch

míc dem Feldmar chall von Grumbkowo über Regíe- rungsangelegenheiten. Von die er leßtenKorre pon- denz bewahrt das Archiv noch eine ehr merkwürdige Sammlung. Seit dem À. 1732 betrug Er Sích als

ein ehr gehor amer Sohn und erwarb Sích wieder

das ‘ganze Zutrauen und die ganze Freund chaft Seí-

nes Vaters, bís an de Tod. en Da die er den 31.

Maí 1740 erfolgte, o be tieg Friedrich IL. den Thron,

und erbte eínen fehr wohl eingerichteten Staat, neb t

einem Kriegsheere von 70,000 Mann, und eínem an- ehnlichen Schaßze. Als fa t zur elben Zeíc der Manns tamm des Hau es Oe treïch dur< den Tod

4 Kai er Raxls VI. erlo ch, und díe Für ten von Baíern, Sach en und Spaníen, An prüche auf de Erb en chaft

(zum Theil oder. ganz) gegen de Tochter en Maria There ia und gêgen die Pragmati che Sanktíon, un-

ter dem Beí tande des Franzö i chen Hofes, machten z

o glaubte Friedrich II,, auch die Rechte des ,

uten TANs

(14)

12

aran

rearorenmne“

Brandenburg auf vier Schle i Herzogthümer che gel-

tend machen zu mü en, die Seinen Vorfahren entrí - en worden waren, und denen König Friedrich 1. ge-

gen das geringe Aequívalent des Schwibu Krei er es

“ent agt hatte, welchen lehrern der Wiener Hof ihm aus fal cher. Polícif nicht einmal gela hatte, en wodurch

eine An prüche wieder ihre Kraft erhielten. Friedrich forderte von der Rönigin von Ungarn nur die Her- zogthümer Glogau und Sagan, und erbot Sich dage-

gen zu zwei Millionen, und zur Gewährlei tung der Pragmati chen Sankcíon und der Kai erwürde für ih-

ren Gemahl den Großherzog von Florenz. Als Er

aber wiederholentlich uur ctrofne ab chlägige Antworten erhielt, verband Er Sích mit dem Könige von Frank- reich und den Kurfür ten von Sach en und Baiern.

Den lebtern erhob Er auf den Thron des deut chen Reichs, und eroberte ganz Schle ien in den Jahren

1741 und 1742 durch díe beiden Siege von Mollwiß

_

Und Czaslau. Aber da Ihn Seíne Bundsgeno en

nur chwach unter tüßten, willigte Er ín die Bor chläge

des Wiener und des tondner Hofes, und {loß, unter

der Garantíe des Köônígs von Großbritannien, den

IL, Jun. 1742 den Breglauer Frieden, durch wel- chén die Königín von Ungarn Ihm das wichtigeHer- zogthum Ober

-

und Nieder chle ien bis an den Fluß Oppa, und nur mit Aus chluß der Für tenthümer Já- gerndorf, Troppau, und Te chen, abtrat.

Friedrich wandte die Jahre 1742, 1743, und

einen Theil von 1744 an, um díe Ruhe und Súüßíig-

keiten des Friedens zu genießen, und vorzüglich um Seine neue Eroberung gleich Seínen alten Staaten

einzurichten. In die er Zeit (im I. 1743) erneuerte

und tellte Er auch die e Akademie wieder her

,

díe

Friedrich I. ge tiftec hatte, die aber unter Friedrich Wilhelm vernachläßigt worden war, und ich nur

DR íe

(15)

|HINRT aMCI

OMAR

TMA DD

;

Fe die Thätigkeit ihrer eignendeut chen Mitglieder erhal-

cen hacce.

Als der König 1744 ah, daß die Köôníi-

ín von Ungarn den Kai er Karl VIL. aus ganz

aíern bís nach Frankfurth vertrieben harte, und ihre

Armee über den Rhein gegangen und bís ins Innere

von Frankreich gedrungen warz o konnte er mít moras lí cher Gewißheit voraus ehn,daß bei fernerm glücfs lichen Fortgange ie ein wiederAn t prüche auf Schle-

ien machén würde: und Er chloß daher- im elben Jahre eín neues Búnduíß mit Fränkreich

,

dem Kai er,

und dem Zandgrafen von He enka dem zufolge el, Er

míc $0,000 Mann ín Böhmen rükte, und die Be az-

zung und die Stadt Prag gefangen nahm und eros

berte, Dies befreíete Frankreich, und zwang das óô ts reíchi che Heer, wieder über den Rheîn zu gehn und ich nach Böhmen zu wenden. Hier ward der Köníg von

der ge ammten ö treichi chen Macht angegriffen, und

‘da Frankreich Ihm níchcr díe Hülfe chafte

,

welche es durch Nachrücken gegen díe Armee des Prinzen Karl

von Lorhringen hätte chaffenollen; omußte Er

|

mit Verlu tBöhmen räumen. Ja. das ô treichi ché Heer, mít dem äch i verbunden, chen drang zu Anfang

des À. 1745 in Schle ien eín, und glaubte es zu eros

bern; alleín der König chlug ie gänzlich bei Hohens friedberg, rücfce hierauf wieder in Böhmen, und er- hielt Sích da durch den unvermutheten Sieg bei Soor

bis an das Ende des Feldzuges, da Er nach Schle ien gíng und darauf nach Berlín zurückkehrte.“ Aber hier entde>te Er, mícten unter den Karnavalslu tbarkeiten im Decembermonat, daß eíne verbuntdene Armee, un-

ter dem ô trèichi General chen Grüne, durch die ‘au iß gehn, und Ihn in Berlin úberfallen ollte. Er eilte daher nach Schle ien, gíng mic eínem Theile des Hee-

|

res nach dem linken Ufer der Elbe auf Meißen zu, ließ den andern Theil unter dem Befebl des Für ten

:

j

von

\

(16)

14

adr

motzen)

von De ay von Magdeburg nah Dresden rüfkfet,

wo die er Für t den Síeg bei Ke elsdorf erfocht, zog

hierauf iegreich ín Dresden ein, ließ da díe Oper Ar-

_

miíníus pielen, und durch Seínen Mini ter Graf Po=-

devils den 25 December 1745. einen neuen Frieden

mit dem Wiener und dem Säch i chen Hofe, unter der

neuen Vermittelung und Gewährlei tung Großbrítan-

níens, chließen:

durch eíne Unterhandlung, díe nicht über 24 Stunden dauerte, o wie die er ganze großeFeldzug keinen völligen Monat gedauert hatte:

Die en neuen Frieden, der Ihm aufs neue Schle ien,

unter der Garantíe des Großbritanni chen und Ru} i- chen Hofes ver icherte, und wodurch Er die, im Sep;

tember 1745 gegen Seíne Prote tationge chehene Wahl des Großherzogs von Florenz zur Kai erwürde anerkannte; die en Frieden chloß Er be onders, weil

Er Sích von eínem Angrif der Ru en-/bedroht ah, weil Frankreich den Kríeg nur vertheidigungswei füh- e

ren wollce, und weil Kai er Karl VH. zu de Gun- en ten der König die en Krieg angefangen hatte, ge tor-

ben war, und ein Sohn, der Kurfür t von Baiern, einen be ondern Frieden zu Füßen mit Oe treich ge-

{lo en hatte.

: |

Wer ohne vorgefaßte Meinung die en furzen, aber wahren, Abríß der Begebenheiten in den Jahren 1740

bis 1745: betrachten will, wird finden: daß wenn der Hoch König el. ín die em Zeitraum mehrmals Sein Sy- tem geändert hat

,

Er dazu ehr triftige Gründe hatte, denen Er de totadello er folgen konnte, da Er ín allen einen Bündni en tets díe wei Staatsflugheit- e beob- achtet hac, nicht die Rolle eines Húlfstheiles, on-

dern eines Haupttheiles zu Übernehmen, und Er níe-

mals von der Krone Frankreich während Seines Búnd- ní es mic. der elben, Sub idiengelder gezogen hat y

was auch das Publikum davon geglaubt hat.

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(17)

Livi ppatpnnes

35 be und er um tändlicher hat Er Selb t die Beweg- gründe zu die en Aenderungen ín der vorcreflichen Gez

chichte Seiner Zeit encwikfelt, die Er Selb} ge chrie-

ben hat

,

und wovon ih am Ende díe er Abhandlung

Nachricht geben werde.

|

Nach dem zweiten chle i Kríege chen und nah dem

Dresdner Friedens chluß, hatte Friedrich IL zwölf Jahre des Friedens: von 1745 bis 1756. Während die er friedlichenZeit widmete Er Sich ganz den Mus

en und der innern Staatsverwalcung

,

und be chäf- tigte ich unaufhörlich damit, durch alle mögliche Mit-

tel den Afferbau, die Kün te, die Fabriken und Ma- nufakturen blühend zu machen, die Handlung, die Fíi-

nanzen

,

díe Staatseinkünfte, den Schaß, und das Kriegsheer, das nun bís auf 160,000 Mann ange- wach en war, zu vermehren und zu verbe ern. Man müßte ein großes Werk chreiben, um úber alle Seine

innern tandesge chäfte etwas ausführliches zu agen z ih will nur die haupt ächlich davon ten angeben, Im Jahr 1746, gleichnah dem Dresdner Frieden chrieb

Er und ließ Er drufkken: díe berühmten Denkrourdict-

keiten von Brandenburg, welche die Ge chichte Sei

ner Vorfahren bís auf den Anfang Seiner Regierung enthalten, und wozu i< Ihm großentheils die Auszuúge

aus den Archiven, vorzüglich für díe Ge chichte des dreißigjährigen Krieges

,

Und, für die Ge chichte des Brandenburgí chen Kríegswe ens, gemacht habe: eine Arbeit, wozu í{< damals als eín von der Univer ität zurüfgekommener Jüngling gebraucht ward. Jch machte Ahm auch 1752 eínen kurzen Abríß von allen Seizen Uncerhandlungen. Der Köníg chrieb in dem nehmlichen Zeitraum auch Seín großesGedicht von der

Krieaskun t, und alle die Auf äße în Ver en und ín Profa, woraus díe er te Sammlung der

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(18)

16

GAETA

riaipabartze

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VOeltvgei en von Sans

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Souci be teht. Er machte

die er te Ju tizreformdurch den Großkanzler Cocceji,

dem Er Selb t das Projekt zu die er Reform angab,

welches Er für ein Ge ezbuch, wie Ju tinians Werk,

“hielt, obgleích es nur eine Prozeßordnung war. Man

-

chafte damals díe Profuratoren ab, man verkürzte

die Proze aber e, man belegte ie mít zu vielen Spor- celn, um den Gerichtskfo aufzuhelfen. ten Von die er Zeitibegann der König díe großen Baue ín Berlín und Potsdam , die Anlegung der Kolonien, díe Urbarma- chung wü ter Ländereien ; Er ließ den Finow chen und

den Plauen chen Kanal graben, zur Verbindung der Oder, der Havel, und der Elbe. “Zu Emden errích-

tete Er zwei Handlungsge ell chaften nah Sína und nach Bengalenz die aber beide durch die unge chikte Führung der Untérnehmer mißglüften. Er behauptetè zuer die t Grund äße eíner Neutralität zur See gegen

Großbricanníenz und ver chaffte Seinen handelnden

Unterchaneu Ent chädigung für die Prí en, welche eng-

*

li che Kapex von ihneri, während des Krieges zwi chen Frankreich und England, gemacht hatten

:

indem Er

den Engländern 200,000 Thaler auf die zwei Millío-

ten abzog, welche dem Hau Oe e treich auf Schle»

ien géliehen haccen, und deren Bezahlung Er im Bres»

lauer Frieden úbernommen hatte.

Währenddie erunermeßlichen Menge innerer Ge-

\{äfce ver äumte Friedrich nicht, einen we entlichen Ancheil an den haupt ächlich Unterhandlungen ten n Europa zu nehmen. Er chifte 1743 den Herrn von Ammon, als Seinen Bevollmächtigten zum Kongreß nach Aachen, und erhíelé die Gewährlei tung aller -fon- trahirenden Mächte über die Abtretung Schle iens an

Jhn. Ungeachtet des. zu Dresden ge chlo be enen on-

dern Friedens, ete Er doch Seine Allíanz

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ran-

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(19)

Franzö i Hofe chen fort, und fügte ogar noch, einen Handlüngscraftat im Jahr 1754 hinzu. Auch {lo

Er in Gemein chaft mit Fraukreich im Jahr 1747 eín

Bündniß mit Schweden. Eben die em Sy tem zu-

folge wider eßte Er ich 1750 und mehrére Jahre nach

einander, in Gemein chaft mít Frankreich und den Kurfür ten von der Pfalz und von Kölln, der von den Hôfen zu Wien, Hannover und Dresden în Vor-

chlag gébrachten Römi chen Königswahl. Man pflog von allen Seiten in Deut chland viele Unterhand-

kungen ‘über die Angelegenheit. e Aber Sein Haupts augenmerk waren immer die gefährlichen Ab ichten auf

eíne Wiedereroberung Schle iens, die Er bei ‘dem

Wiener Hofe voraus ehte. Er kannte den per ônlí- chen Haß, den die ru i Kai che erin und ihr Mini te-

ríum gegen Ihn hegten. Er glaubte zu wi en, daß

díe Hôfe Wíen und Petersburg neb dem t äch i chen Hofe

,

eín politi ches Sy tem gegen Preußen formirt

hätten. Er entdeckte 1753 durch eínen Zufall, und durch díe Verrätherei eines äch i Sefretars, chen daß die e drei Hôfe 1746, ogleich nah dem Dresdncx Frieden, ‘eíne Allíanz, und im Fall eínes Kríegs einen

eventuellen Theilungstraktat Über Seine Staaten ge-

chlo Aus en. díé er Entdekfung und aus den äh i {chen Depé chen, von denen Er po ttäglich von 1753 bís 1756 Ab chriften erhielt, zog Er den Schluß, daß

díe Mini ter die er dreí Hôfe nur daran arbeiteten, die en Krieg einzuleiten. Geheime und wahr cheinliche Nachrichten ließen Ihn im Monat Junius 1756 glau- ben, daß der Augenblif gekommen, wo die drei e Höfe ihren gegen Ihn verabredeten Plan auszuführen, und Ihn zu Anfang des Jahrs 1757 änzugreifen Willens

wären. Dreímal líeß Er díe Kaí erín-Königin durch _Seínen Miní ter, Herrn von Klinggräf, um Erklä-

xung darüber biccen, -Alleîn, da Er nichts, als

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(20)

13

fenè lakoni che Antworten erhieltz o glaubte Er, der Ab icht der drei Höfe dadurch zuvor kommen zu mü -

__

fen, daß Er Sach en und Oe treich angriffe, ehe ihrè

-

Arineen in Bereit chaft wären. Er ließ mich: den 20 ten Augu iusgeheim nach t Saus ouci kommen, Und über:

gab mir díe Dépe chen des Säch i chéèn Hofes, as de-

nen ih cinen Auszug 1inachtè,- der allé Höfe wnitge- theilt ward, um ihneùdie Ab ichten des Wiener und

_des Säch i chen Hofes gegen Preuße,

-

denèn deè

König zuvorkommen zúu mü glaubte; en zu bewei en.

_

Darauf mar chirte Er am Ende dés Augu ts gegeu Sach en, be eßtè. dies Land, umzingelte das Säch i che Heer bei Pirna, und nachdem Er: es gefangen gènom-

-

men, ward es. vou Jhin Seiner eigenen Aree einvèr-

leibe. Er drang ín' Böhmen eín, und-gewann díè Schlacht bei towo iß, die jedochnicht ent cheidend ge- nug war, o, daß Er demungeachtèt genöthiget war, Böhmen zu verla Und en nah Sach en zurüfzukehren,

wo Er Sein Wintèrqüatiér nahm. Mitten unter die-

en. Vörfálleù ließ Er das Dresdnér Archiv ôfnen, und chíifte Semen Mini tern ‘alle Origínal-Depé chen díez

es Höfes, nach welchenih das berühinteMémoire rai=

onné verfertigte Und herausgab, worín aus dèn Orí- ginal- Depe chen der Oe treichi und chen Säch i chen Mini ter díeevèntuelle ù Kriegs

-

und Theilungs -Plane gegen Preußen bewie en wurden. Es i ausgemacht, daß die Plane wirklich e ‘exí tircen; ‘aber da ie nur eventuell waren, und die Bedingung voraus eßten: wo-

fern der König von Preußen Gelegenheit zum Kriege geben würdè, o wird es immer nuent chieden bleiben,

ob die ePlane jemals würden zur Ausführung gekom-

men eín, Und ob es gefährlicher gewè en ein würde, ie zu érwarten, ‘als ißnen zuvor zukommen. Wie dem auch ei, di Neugierde des Königs und der kleine Um-

tand der Verrächerei eínes Säch i chen

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(21)

19

ind die zuverlä Ur ige ache die es fürchterlichen iebens jährigen Krieges, der Friedrich II. und díe Preußi che

tation un terblich gemachte, aber der auch beinahe den

-

ganzen Staat zu Grunde richtete und ihn an den Rand des Verderbens brachte. Ich will mich híer in keine ausführlicheGe chichre die es berühmten Krieges eíîu- la en, wiewol ich vielleicht mehr als andere im Stan-

de ein dürfte, die vornehm ten Tríebräder de elben aufzudekfken. Da die Zeit und díe Um tände dies nícht ver tatten; o will ich mich begnügen

,

ín einer bloßen Skizze ein politi ches Gemälde von die em Kríege aufzu tellen.

| 50

Der Köníg, der den Krieg von weitem zu ehen glaubte, und ihn für unvermeidlich hielt, hmeichelte Sich mit der Hofnung,Sich vorRußland dadurch ichern

zu fônnen, daß Er Sich mic dem Ködöníge von Engelland durch einen geheimen zu We tmün ter deu 16teu Aä-

nuar 1756 ge chlo Trakcät enen vereinigte. Er hofte,

‘daß, da der Engli che Hof în enger Verbindung mit

dem Ru i chen tand, jener die en abhalten könnte, ich zu den Feinden Preußens zu chlagen. Der Frans zö i Hof che ah damals eine Allianz mít Preußen für erlo chen an, und {loß1756 den berühmeen noch it be tehenden! Ver aillertraktat mit dem Wiener Hofe.

Frankreich, das: damals chon in Krieg mit dem Ködníg

von Engelland wegen Amerika begrí war, en glaubte nichts be ers thun zu fônnen, als ihn auch în eine Deut chen Staaten anzugreifen. Da es überdies' Sach en befreien und Preußen von allen Seiten an-

-

reifen wollte, o zog es Schweden und den größter

Theil des Reíchs mit în dis neue Sy temhinein. Es chifte 1757 eine Armee, um die We tfäli chen Staa-

ten des Köônígs und das Kurfür tenthum Hannover zu

erobern, und eine andre, um mit der Reíchsarmee durch He in en Sach en einzudringen, während dié

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Schwe-

(22)

20

Schwedi che Armee das Preußi che Pommern überfiel.

Der Wiener Hof bewog auch den Ru i chen, Preußen

mit eíner Armee von 80000 Mann anzugreifen, und

¿9g eine ganze Macht in Böhmen gegen die Gränzen

von Sach enund-Schle ien zu ammen.

-

-Aus allen díe- en Verbindungen ent tand jener fürchterliche Krieg,

den der Köôníg mic Engelland, dem Kurfür ten von Hannover, dem Herzog von Braun chweig, und dem tandgrafen von He en, gegen die verbundne Machc

von Oe treich,Frankreich, Rußland, Schweden,

und dem deut chen Reich während der Jahre 1757,

53, 59, 60 und 1761 aushíelé: zwar mit abwech eln-

dem Glúf, aber doch auf eíne für die Nathwelt un- glaubliche Art. Ach will hier keine be ondern Um tän-

de von die em Kriege anführenz das i andern Zeiten,

und andern Um tänden und Schrifc tellern vorbehal-

cen. Auch hat der Herr Major von Tempelhof uns chon eíne eben oeíin ichtsvolle als intere ante Be- chreibung von den zwei er ten Feldzügengeliefert.

Der íîm À. 1761 erfolgte Tod der Kai erinEli a- beth befreíce den König von eínem der furchtbar ten Feinde, und ver chafte Ihm ogar einen Alliirtén ín

der Per on Peters Il, indeß Er auf der

-

andern;

Seite den Sub idien-Bei tand von Engelländdurch

die Abdankung des berühmten Pítt und durch den Eintritt eínes neuen Engli chenMíní teríumsverlor, das Preußen auf keíne Wei e begün tigte. Die Res

__volutíon, die ín Rußland 1762 durch den Tod Pe-

ters III. ge chah, bedrohte den König abermals míc

einem Kríege von dorther; aber díe neue Regentín

kannte ihren Vortheil be und er, zog die Neucralictät vor, und der Köníg, der dur<h den Verlu t der Fe-- Fungen Schweidniß und Kolberg von allen Seiten ge»:

drängt war, ‘fand während des Feldzugs im Jahr 1762 Mittel, Schweidniß wieder zu erobern,

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(23)

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27

Uebergewiht owohl in Sach en als in Schle ien wieder zu gewinnen. Damals brachte Er es dahín,

einen be ondern Frieden mit Rußland und Schweden

zu chließen, und endlich auch mic Frankreich, und elb mit t Oe terreich und Sach en. Ich hatte das Glúf, díe en Frieden zu Hubertsburg den 15ten Febr.

1763 auf eíne eben o ehrenvolle als vortheilhafte Art

zu chließen. Denn der König êndigte die en chrek- líchen Krieg, ohne auch nur eín Dorf zu verlieren,

zwar mit ehr er chöpften Kräften, aber mit einem

de to größern Ruhme Seiner Tapferkeit, Seíner Kraft,

Seiner Húlfsmittel, und ‘einer innern Stärke, die man

bisher der Preußi chen Monarchie nicht zugetraut hatte.

Nach dem Friedens\{luß zu- Hubertsburg, und während der friedlichen Jahre von 1763 bis 1773, díe

ruhíg im Genuß des Friedens, obgleich nícht ohne alle Bewegungen

,

hinflo

,

widmete en Friedrich Il. Sich aufs neue gänzlich dem Ge chäft, Seíne ruinirten Pro- vínzen, Seíne Finanzen, Seinen Schaß, Seín Heer, fo wie das Gluf der einzelnen Unterthanen wieder her- zu tellen; und es gelang Ihm, das Ganze ín einen blúhendernFlor zu bringen, als vor dem iebenjährígen Kriege, und überhaupt der Preußi chen Monarchíe jene Kon i tenz, jene Kraft und jenen Glanz zu geben, die

ie noch ín die em Augenblikgenießt, und die ihr einen Plat în der Reihe der er ten Monarchien Europens

an-

wei en,ohngeachtet ie! bei weitem nicht den äußern Umfang der elben hat. So brachte Er Seine Armee auf mehr, als

200000

Mannz ließ alle durch den Kríeg verwü teten Städte und Dörfer wieder auf- bauen, errichtete eine unglaublicheMenge von Kolo- nien, neuen Dörfern, Fabriken und Manufakturen ;

ließ überall, wo es thunlih war, Kanäle aulegen, be- onders den großen Kanal bei Bromberg, der die Weich míc der el Oder verbindet; gab dem Adel be-

D 2 trächt-

(24)

2.2

trächtliche Summen, um eine Schulden zu bezahlett,

und um eíne unbebaueten Ländereien urbar zu ma-

chenz veran taltete Selb t Urbarmachungen y ließ Mo- rá teaustrofnen, und überhaupt alle Verbe erungen des Landes vornehmen, deren da elbe nur fähíg oder be- dúrfcíg war, wozu Er alle Jahr zwí chen 2 und 3 Miíl-

lionen verwandte. JFchbrauche mích híer ín keín aus- führlicheres Decail einzula weil en, ich es chon ín mei

nen vorhergehenden akademi chen Vorle ungen, ob

‘wol

nur

íns Große und obenhín, o viel-meine andern Ge chäfte es ver tatteten, gethan. Es wäre für das

öffentliche Glúk Preußens und der Men chheit zu wün-

chen, daß díe Regierungsge chichte Friedrichs II. wäh- rend des Fríedens, ausführlich von ein#n Manne be-

chrieben würde, der hinlängliche Hülfsmittel und Tas lente zu eínem olchen Unternehmen hätte.

__

Während Friedrich IT. ich gänzlich mit der innern Regierung zu be chäftigen chien, hôrte Er: nicht auf, unmíctelbaren und thätigenAntheil an allen wichtigen Angelegenheiten Europens zu nehmen, und darín eíne eben o we entliche als ruhmvolle Rolle zu pielen. Kurz

.

nach dem Hubercsburger Frieden {loß Er ein Bünd- niíß mit der Kai erin von Rußland, das nachher ver- längert worden und noch be teht. Die em Bündníß

und dem darauf gegründetengroßenpoliti chen Sys- tem zufolge, wúürkte der König gemein chaftlich mic

der Kai erin von Rußland, nach dem Tode König Aus-

gu ts II. von Polen, um zu die Krone er den Grafen Staníslaus Poníatowskí erwählen zu la en, und den Polní chen Di identen einen Religíons

-

und búrger- lichen Zu tand zu ver ichern. Da fich eín Theil der Nation dagegen e6te, die bekannten Unruhen durch.

die berüchtigte Barer Konföderation erregte, und elb t

den Ru en eínen. Kríeg von Seíten der Türken zuzogz o tand der König ín die em Kriege Rußland nicht nur

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