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Kurze Beschreibung der Ober= Pfarrkirche zu St. Marien in Danzig, mit Angabe der darin enthaltenen Merkwürdigkeiten, als Wegweiser, zunächst für Fremde

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Academic year: 2022

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(1)

■ni! ®ottr$

28, i7 .

2b i f

i.u t;c gBefißietfmng

ber

( k r = | jf a r r f ir t lje p

mit Angabe her iinrin Enthaltenen Merkranrttigheiten, ot«

SSÖegtoeifer, jttnadjfi für ffrcmbe,

toott A. Hinz,

5Knsttr an btt fltnannttn iRirctjf.

Sedjjie, tm SSefentiicfjen unberaniierte Stuflage*

^reis 5 $gr.

QUELLEN. Dr. B resler's: ©onntagSblatt.

Prof. Dr. H irsclx: ©efäidjte bet Karten ijtmfye.

Dr. ILöschiii’s: iSüpograpt)ie ®an5ig‘$- Prof. Schnitz: Uebet attettMmli$e ©egenfränbe

bet bilbenbert jfunft tn ®nnjig.

S o n s ig ,

§m SefßffacrCage bes Jjerausgeßecs.

1864.

3 tn * non <£bnnn (ß to e n in j.

(2)

ł lllllitiki r

_ •V J i t / M

1 O 1 Biblioteka Główna Uniwersytetu Gdańskiego

U

1100174316

1100174316

(3)

SBie Lettin ift biefe Stätte! §tec ift itictjt StnbcreS, beim (Sottet

$au3, itnb b itt ift bie «Pforte beS £immri3. l. «Kofe 28, 17.

M « »ofrt ift mir in Seinen galten, SBie t?e6t mein (Seift fid; frei? empor,

@ef;’ icf) ju S ir bie ©cfyaaren mailen,

©ritingt ber feftiief)»fromme ®;or, Saß in ber SKitte ber ©etneine Sem (Seifte fid; ber (Seift bereine Unb Trieben finbe jebe« ¿per;;

3d> bin im fpimmel fd;ün auf ©rbeit, 3nnt länget muß bie ©arge »erben, B 'ii'i S3oten (Sötte« fefbft ber ©tf;mer;.

SBie Seine ißfeifer anftbärt« ftreben, Strebt aufwärts ber ©ebanfen-^fitg;

SBie Seine Sogen fid; »erweben, SSerwebet firf> ber ©eelett 3113;

SBie fid; jum .Streu; bie «Kauern bel?nett, Sernt (;in 511m tre u j bas f3erj fid) fernen, e« fiU;tt ber Stiebe 2( ((gemalt;

Ser Srben«§od;nutti> muß hier breeben, .Saum wagt ber fd)tt>ad;e SKunb ju fpreeben, SBenn Sein (Selvötbc miebcrtjalit!

Su fpridjft, wenn alle Stimmen fdjtoeigen, S u prebigft ofme SBort mit «Kadft,

SBenn alle fpäitpter matt fid> neigen,

©tefift Su ein |>erolb in ber Kadit;

Sabrfmnberte paft Su gerufen, Sie ©raber bienen S ir ;u ©tufen,

®efd;ted>ter jogen ein unb aus;

Um fiir bas ©»’ge ;u entbrennen Unb frettbig bebenb ;u beiennen;

„§ ie r ift »at;rf>aftig ®otteS fpaus!"

(D r. S3redler’ « ©onntagsbtatt, 3a(;rgnng 3, Kro. 13.)

(4)

uttfereS erhabenen ©embefs unb feiner 2Kerfwitrbigfeiten 3«- v famntenjuftetlen, wie fold;e «»eiferibett in anberen großen,

©tabten bou berühmten Sauwerien in befoitberen Slbbrilden 5 geboten werben, fomtte ntict) beranlaffeu, biefen SSerfucb j u ; wagen unb bamit bor bie Oeffentiicftfeit jit treten. c 2Seun id; unmittelbar bieran beit SBunfcb tnübfte, baß es 1 mir gelungen fein möchte, baS borgeftedte Biel wenigftene an, näbernb erreicht 51t haben, fo erblide id; je(3t gern in bem Umftaube, baß biefe @d>rift gegenwärtig bereits in ber feebften Auflage erfebeint, bie erfreuliche Srfiillitug jenes SBmtfcbeS.

© e r S e rfa ffe r.

(5)

S M einem fßtafje innerfiaib ber Ringmauern ber SDiariem firdje, »nie fid) biefelbe in ißrem jejjigen großartigen Umfange bem äuge beg töeobadjterg barfteÜt, foß eine Heinere, nad;

ber ©rabition im 3aßre 1243 erbaute, ber fßiaria gemeinte tird )e geftanben f>aben, )oetd)e uod) im 3af>re 1270 oor=

1 tjanben mar, bamate auf freiem fjelbe tag, fyäter aber,

•bdljrfdjeiniidj 1308 bei ber QerftBrung ¡jer a[{en

®anjig_ burdt ^bett beutfd)en Drbett, ifweit Untergang fanb.

ä n berfeibett ©teße jebod) mürbe, nad)bem ber Crben eine nette ©tabt © anjig ( bie Redßftabt) gegrünbet batte, faßt gteicbjeitig m it ber ©runbfteiniegitug ber ©tabtmauer, unter i b«n ipodnneifter i'ubmig fö ttig e. SSBaijau, am 28. aftärj : 1343, ber ©runbftein jtt einer neuen S)iarienfird;e geiegt.

„hierüber tiefet matt auf einer über bem (Eingänge ber großen ©afriftei befinblicften £afet in altem äÄond)«»

tatein itad; beutfdter Ueberfe^ung gotgenbe«: ßm ßaljre 1343, 2)titimctf/ nad; Satare (20. SWärj), ift ber erfte

©tein jitr ©tabtmauer ber (3Ied;t^) ©tabt ®attjig geiegt toorben, ltub am näcbften Freitage ber ©runbftein jur

■Strebe ber (feit. Sungfrau SKaria. ®ad geft ber SBeifie biefer firdfe foß ant nädtften ©omttajfe nad; bem ©ebitrt«»

fefte ber ßtiaria gefeiert werben.

^®aß ber fpodfmteifter einen Saumeifter, Uivicf) Diitter au® ©traßburg, nach ®onftantinof)ei gefd;itft habe, um nad;

bem fDiufter ber @of>biettfird;e beu ißtan 511 ber ©t. SDiarien«

tirdje ?tt entwerfen, ift fetbfWerffänbtid; eine gäbet.

®er neue 33att mar jebod) feincgWegg auf fo fcebeutenbe Siittenfieneu berechnet, 31t metdien fid; berfeibe |>atert)in,

•nt ffattfe non faft 160 3ai;rctt, toeidfe 3 eit erforberßd)

» a r , um bag begonnene äßert 3u ooßenbett, augbefjnte.

■int 28. 3uti 1502 um 4 U i;r Rad;mittagg fügte SJieißter yeittrid) Reiset bem nunmehr fertigen ©empef bett ©d)iuß=

dein bei.

(6)

®ie SJiittel ju r Erbauung ber Äird)e würben tijeil«

fcurcf) bildtöftidie Ibiaffbriefc, ttjeitö burd) fromme ©penben ber ®elBo()ttcr S a n jig t aufgebradft.

3f>rer ® r % nad? ift bie äftarienfirdte bie fünfte tird fe ber 6i)riftenf)eit; fic wirb nur bou ber fßeterilirdje ju 3fom, ber $au(«firdje ju Sonbon, bem Seme jn ©eoitta nnb bem nidjt nottenbeten Some ju 'Diaiiaat an Sänge unb Söreite übertroffen. 23einat)e oon gleicher Wndbe^nnng fmb bie ?totre=Same4iird;e gu fß arit unb bie © t. ©tep^anS»

.Üircfte in Söien.

2lujfer bem großen @ioientl;urnie, weldier 242' bDch unb feit 1843 m it einem auf ben beiden ©atteibädjeru ritten»

ben bßtjernen SKtan oerfetjen i f t , gieren bie fDtarienfirdje nod) IO anbere, juut Sf»eii fepiaufe, jiertidie Stürme.

ti sßrof. @d>utp bemerft in feiner ©dfrift: „lieber altertfjümiicbe ©egenftaube ber bilbettben Ännft in ® emsig,"

@eitc 10: ' „$ e r grojje Xfiurm l>er 9Jtarienfirctie ift nie auf eine @pipe berechnet gewefen unb bat nach meiner Ueberfengung oben finiten erhalten fetten, nach Strt beb SKarienburger ©dftoffeä, bie bab babintertiegenbe $acf), tn nid)t jn weiter ©ntfernung gefeiten, gröfitentbeüb »erbedt batten, unb anaiog mit ten Meinen Rinnen gewefen wären, bie norf; fegt tängd bem Sache ber .'tirette berumtaufen.' 3ttt paupttburme befinben fid) 6 (Dioden, weiche burd) Jretbäfge in Bewegung gefegt Werben.

®ie gröfjefte berfetben ift bie G r a t i a D e i , 1453 gegoffen, 'l4 5 4 aufgebangt. ®ewid;t: 1211 6 t r . ; bet klöppelt 5 f S tr. S ie beißt and) 2iße 2Diaria= ober 33et*

gtoefe, weit fic, nad) ber 1480 getroffenen 23efümmuug, brei SOiai bet S a g e t, nämlidt Morgen« 7 , M ittag« 12 uitb Slbenb« 5 lU)r angefdjlagen w irb , um caran ju mab»en, „baff auch mitten in ben getoöbnlidieu @efd)aften bet üßerftage« ber ©ebantc an bie txwigfeit unfere perlen erbeben, tröften unb warnen fo tl."

(7)

7

Die Slpoftelglotfe, 1383 gegoffen, 7 5(itr. fcper, bient alb f?eftglo<fe.

Die D f a n n a (£>ofianna), 1373 geg., 1632 umgo goffen, 5 6 p S tr. fd>wcr, ift bie © türm * unb geuergtocfe.

D o m i n i ! a l t b , 1423 geg., 43Ty S tr. ferner, toirb gewübnlid) Sonntag b o rgend gelautet.

Die anbern ©loden jWb im ©ewid)t unbebeutenber.

Die Olocfe ju 3Jto«fau wiegt 4365p ( £ t r . , bie auf bent ©tebt)an8tl)nrme p SSieit (bie gröfeftc in ®eutfd?lanb) 514 Str.

Die 6 |>aufrteingänge bcr S’ird)c finb folgenbe:

1) Die g r a u e n t p r , 20' 4 “ l>cd), 11' 3 " breit, tjatte 1700 bie Ueberfdjrift: „tperr 3efu S ljrift, bni'eben«- tf>iir, im Sin unb Slubgang fei mit m ir."

2) Die D ä m m t ^ ü r , 14' 6 " fyodj, 13' 8 " breit, mit bcr Ucberfdjrift: „gob wes genebid) mtf funbcre."

3) Die Ä o r t e n m a dt e r t f> ii r , 12' 2 " t>od>, 10' breit, mit folgenbeit SBerfen: „ g o t gebe ben bat ewige Sieben

— De er almufen tor ferd)en geben; im X V . fpunbert unb X lte n jor — ift gemadjt bab tfo r ."

Die üfyoftelgrufpe in ©tein ift erft in neuerer Beit über ben Singang gefegt worben. Die 3nfdirift unter berfelbeu lautet:

E ro m ors tu a o m ors m orsus tuus e ro in fe rn e . Oseae 13. 1 5 4 9 . (D o b , id> w ill bir ein © ift fein,

§B H c, id) Will bir eine ‘peftilenj fein.) Hosea 13.

©eitwärtb in einer 9iifd;e befinbet fid) ein SRarienbilb.

4) Die S B e u t l e r t f y ü r , 2 0 ' fod;, 15' breit; über ber=

" fetben, in einer 9iifd>e befinblid), ein fteincvned SOiarienbilb.

5) Die D fy ü r an b e r £ > a l l e , 15' t)od), 15' breit, mit ber U e b e rfp ift: „g o tt tröfte alle djrifteu feelen unb mi armen funber o f." Diefer Eingang enthielt früher, in ber barüber angebrad)ten ‘'Jcifdje, ein auf ©olbgrunb gemaltcb SBilb ber Sungfrau SDiaria.

(8)

6) ®ie l ^ o ^ e S ^ ö r , 18' fyocfy, 16' breit, mit ber Ueberfthrift: „fonighnue ber deutele feibbe oor und."

®ie S a n g e ber SJiarienftrrfje beträgt, bie SDfauern m it eingerechnet: 3 3 3 ' 6 " ; ihre i ö r ei t e 2 1 1 '; £)Bhe 9 5 ';

® i d e ber 5Dia.it er tt: 5 — 6'. ®er D u a b r a t i n h a t t bcg gangen inneren ©ebäubcä beträgt 4 4 ,3 0 0 ', ber ber freien pätsc in bemfetben 3 7 ,0 6 0 ', auf loetdjem Siaurn, 1 V □ ' auf bie -ßerfon geregnet, 24,706 SJienfdjen ißiafc fiubeit. ®er ä u ß e r e U m f a n g ber Kirche ift 2 0 1 0 '. ©ie ruhet mit ihren ©etoBIben, fogen. böhtmtfd^ett Äappen, auf 26 fd;ianten ‘Pfeifern, unter toeichen ftd; bie im Sreujegftamm befinbüdjen burdj i^re heroortretenbe ftärfde SluSbehnung audjeidjnen, uub erhält burdj 37 große fü n fte r, oon benen 6 , mit fd;Bner in ^Berlin oerfertigter SJiaierei, @efd)enfe © r. SWajeftät bed ÄBnigd ffriebrid) SÜBilheim IV . finb, ihr Sid)t. ®ad foftbarfte uub grBßefte berfelben, 6 4 ' fmd), 2 2 ' breit, ift bad h’ n*er fcetn ^janpi»

aitare befmbtidje, . metdjeb ber ifirdje 1 8 4 4 , nach threr ein 3abr oorher begangenen 500jährigen Subeifeier, oon

© r. SDiajeftät oerehrt tourbe. 3 U betn ifefte feibft fchentte 2ttierhBd;ftberfe(be ber Äird)e eine in oioiettem ©ammet

•* gebunbene Äirdjen^Slgenbe mit ber ÜlHerhBchfteigenhänbigen Snfdjrift:

®er © t. 2)tarieu=Dber=t|3farriirche ¿u ®angig fd;enft biefc 3lgeube juut 500 jährigen Subetfeft ber (Srbauung bed erhabenen ©otte^haufed

ff r i e b r i d; ä B i l h e t m IV . ft'Bnig oon Preußen.

16. 9M rg 1853.

„ ® i e S 3 o r j ü g e ber ä f t a r i e n i i r c h e " fagt oon Cluaft, beftehen in ben großartigen ©efammtoerhäitniffen.

®ie au ftcf> foloffaleu Ibmeffungeit ber einjetnen ®he^ e fielen in gtäcftid;em SBerhättniffe gu eiuanber, nnb loerben baburd; nod; glüdlid^er, baß fid; nirgenb ein befonberer

(9)

Ircbitefturt^eií burd) eine oor¿üglid,e lubfdnnüdnng bot ben anbertt fyerfcorbrängt. ®et Sftangeí an ®etatlé wx xvnnern wie im te u re m lüirtt baijer w optfätig.

Seibft bie einfadfe monotone Ibfärbung beé Snnern w irft in biefer Sejiefyung gihtftig , ba fie bte ©nfyeit ber Ser=

Ifattniffc fördern b itft."

fftinges nm bie innere SJtauer jiefyt fidi eine rfieitje oon 30 tabellen, burd) ftarfe ffiänbe, weidie bie ©teile ber 'StreBepfeiier oertreten, oon einander getrennt. 3iur jtoei berfeíben finb aubnalfntetoeife oorn aitegemauert und burd?

©itteríoerfe oon beni Hauptgebäude gefdfieben.

«rof. © d j u í p jagt hierüber: „(Sine ®igentbümiid)!eit biefer Sircfie, bie außer Sanjig feiten oortommt, find Die nad) innen bineingejogeneu, überwölbten und Su benupten (Strebepfeiler, »oburrf» bie ®ird;e etgentltd) fünf«

yrfrffftg wirb.“

SDiefe fíapeHen finb tpeite oon reifen gamilien, ttjeiíá Oon ßünften unb Snnungen geftiftet unb enthalten unter iljrem e rb e te n gufjboben ©rabgewölbe. © om ofl in biefen fiapeden, até aud) an fPfeiiern innerhalb ber fi’ircpe, finbet m an, in jenen 1 9 , an biefen nod) 7 31M «, mit tbeilweife guten ©emätben unb trefflidjem ©djmijwerf gegiert. S ie (©teilen, wo früher an ben fßfeüern lita re geftanben, erfennt man an ben nod) oorpanbenen l i t a r = Blättern, me(d)e tíjeitó burd) S ilb e r, ttjeiíS burd)_ piafttfdje Sarftettungen gegiert finb. Sei ben erfteren ¿eidjnen ftd) fleté bie fportraite ber Senatoren oortpeilbaft aub. Ob=

g le i* im £aufe ber Seit manche ber oorpanbenen ®unft=

fd)äfee oerloren gegangen finb, fo biirfte bod) taum eine ¿Weite Sircbe »u finben fein, welche meí;r beé ©eíjendtoertíjen auf bem ©ebiete altertifümlidjer ®unft aufjuwetfen pat, ate unfere UJiarieníirdje.

Unter ben SDierftoürbigfeiten, welche biefetbe enthält, dürften folgenbe eine befonbere Seacptung oerbienen.

(10)

3)ie a ftro n o tM frije Ip fir , neben ber ®reu¿tapeEe, in ber yiät;e ber 3)ammti)üre. ,.@ie if t , auf 33eranftaltung ber bamaligen Äirdfeittoater con @í. SDÍarien, con einem nürnberger (nad) 3lnb. Stbecfer) Uhrmacher, fö a n g D ü r i n g e r , in feen 3al;ren 1404— 70 cerfertigt rcorben.

Derfeibe erfjiett bafiir 393 SDiarf, ein ©and in ber .'¡peil, ©eiftgaffe, iceldjeb, faEg ber S'linftler finberlog ftiirbe, an bie ííírdjc juritdfallen foEte, unb eine jä£>rlid^e Leibrente con 24 SWarf.

?rof. p i r f ei; cirivt itt feiner „@efcbict;te ber äÄarien*

Ä'irdfe“ ©eite 364 folgenbe ©teile con ©runeWeg, ber utn bab Salir 1560, in Welcher jjeit biefeS Ännfttcerf noch eine .pauptgierbe ber Strebe bilbete, $aitgig mit anberen ©tobten, weldje er leimen gelernt bat, oergleid;t: „SBaS mag ber berühmte ißragifcfie ©eger iit fiel; äßunberlici;eb haben über beit, welcher an ber ©reßlammer in biefer .Sircfie fiept, welcher, jenem gleich, soeifet nicht allein ber ©onnen itnb beb Üllonbeb 9luf- unb Jtiebergang ade Sage bitrchs gange S'apr, ber 'fllanetett nnb gwolf bimmlifdjeit Sauf bureb atte ©timben, fatrnnt mehr fuhtiien ^Bewegung ber himmlifchen dichter, fonbern, auch ben Äalenber fantmt ben beweglichen gofttagen burdjb gange 3¡afjr, an welchen auch oben u n t e r ben © l o d e n beb ©onntageb nttb fonft gefttageb gefdjnittene Silber Oerfiirfameu unb bab Scan«

geliitm beffelbeu £ageb gu gewiffer ©titube mit genug SBerWunberung beb Solfeb ftgurirten. Unter welchen Silberlein traten etliche (äEännercfjen) herfitr unb lodten bab S o ll gitm @ehauff>iel burch ¡Erommelein, fo gugerichtet, Wie jene gu D lm iijj unb ©trafjfcurg."

316er fdfon ju Slnfange beS 17ten 3ahrl)unbcrtg würbe bie llf>r fdjabhaft, Webí)aí6 bie ©etoobner beé ®ammed 1634 ein neueg „fdjlagenbeg unb toeifenbeg Uf>r»ert con SDÍeifter ipang £onann&fe" anfertigen, 1637 attffteEen unb baffethe con ben 3¡ufen cineg ju biefem ßtoeef gegritnbeien Sapitalg unterhalten liegen. Späterhin übernahmen bie ittrdjcncorfteher bie Unterhaltung biefer U hr, »eiche nod) je^t, 3»ifd)en ben beiben ¿hürmdien iifeer ber ‘Danirnthüre

(11)

oefmblid), im (Sange ift. Der Beigerfncpf geigt fei>r e ifrig ben 3Bed)fel ber 2Konbppafen an. Da« alte Sffierf tourbe nid)t reieberpergcfteßt, tpeil« re eil bie Soften ber Reparatur gn pod) eracptet reurben, tfjeitS nnb trernepmiid) aber, „toeil Me aftroncmifdte Sered}nnng, naip reeldjer ber innere

®istpani«mu« eingeridjtet toar, nidjt länger ai« etrea 150 3 aprc bein Sfaufe t>er (Seftirne entfprecpen fonnte."

( tpirfdg, Stmnerfung ©eite 3 6 4 .)

Dr. Söfdfin meint, „man t;abe bie llt>r öorfätdicf/ in

¡prent (Sange aufgepalten, reeii ba« Staffeln ißrcr Staber ein ftörenbe« (Seräufrf; »erurfadfte."

Die (ärgäpütng, baß ipan« Düringer, bannt er für anbere Sirdgett nicpt ein äpnlicpe« Sunftreerf anfertige, geblenbet reorben fei, nnb au« 3?ad)fucpt ba« öaupttricbrab ber U ijr gerftört £>afee, gehört 31t ben Sliänpen. 9lepnlid)e«

pflegt man and) bon anberen SunftWerfen be« fDiittelalter«

gn ergaben. (äbenfo ift bie Sepauptung, baß ^ ftdf bon bem unter ber Upr befinblidjen (Sewolbe ein @ang nad) bem alten ©d)leffe erftredt pabe, unbegritnbet.

Der tB a riw tö ’ S U ia r, im Duerfdnffe neben ber aftron.

Hf>r, mit nergolbetcm .fjolgfdnütireerfc, in ber SRttte Barbara in Sebeu«grBße bon (äugeln gefrönt. JDie 9lltar=

flöget enthalten auf (Selbgrunb gemalte Silber, ©eenen an«

bem fOiärtprerleben ber peil. Sarbara barftellenb. ^ Seacptenewertp fiub bie bor ber großen ©afriftei befinbtidjen mit ©djniprecrf bergierten, leiber bereit« fepr befecten g p o rflü fiie .

5lu f bent (Sange bon ber © atriftei (über toelcpe reeiter unten berichtet recrben reirb) nacf» ber grauentpüre fiept man tinf« au ber Sßanb ein im 16tcn Saprpunbert für bie ganutie fiefemann angefertigte« ( S e u t ä l b e , ba«

i ü n g f t e ® e r i d ) t barftellenb. Son bebeutenb pöperem Sitter , bieüei(pt ba« ältefte ber Sircpe, ift ba« Slltarbilb in ber baran ftoßenben Sapelie, ber S a tb io rfttp c llM im bpgantinifdien ©tple, neuerbing« reftaurirt.

(12)

äßenbet mau fid) oon hier aus bem (Sange hinter beut Hocßattare ¿u, fo bemerft man unmittelbar unter bem ^auptfcnfter, fyinter fwfye m, ¿Wci ®oppe(tf|üren enthaltenen, (S itter, eine geräumige Sapelle, bie and ben ehemaligen Tabellen bed (5 e itifj ctt © r a b c s unb

® t . SBartDoiom iii fbater jnfantmengesogene © e rtru fce n * iß })d ie , welche unter bem -Kamen ber IjSeftfafJdle befannt ift. Sffiofer biefer iKame ftammt, ha^e W? bisher nicht genau ermitteln fömten; wahrfdjeinlid) rührt biefe 33enew=

nung aud bem ißeftfahre 1709 ty * , in weld)ent btefe Tabelle öieHeid^t ¿um ^ineinfteßen non ißeftieidfen nor beren Seifefjung benu($t würbe. ®iefer fftaum bient gegenwärtig ju r Slufbemahrung alter ,t’ird)engeräti)e (barunter ber befecten tteberrefte bed gothifdjen ©cfmhwerfeg nom Hochaltäre in feiner urfbrüngüdjen Sinridituttg aud bem 3al)re 1517) unb einiger Slltäre mit antiler SDialerei. 9£idß ohne Sßerth erfdfeint bad fwläfdjnihWerf in ben unteren ^heilen bed äußeren (Sitierd.

3 n ber ber borigen ¿unädjft liegenben Sabeße, ber

$ )d H t)tg d iß f)d ie, bemerft man bad mit blaftifdfem ©djtrifc*

wer! gegierte (Srabmal bed 1731 Ißcr berftorbenen Ober»

ft'ommanbanten, (Senerai non S in c la ir, welchem baffelbe fein ©d)Wager, ber Sürgertneifter (Sabriel non 33Bmeln, errichten ließ, unb nor bem (Sitter ber genannten Sabefle einen großen geborftenen (Srabftein, unter weld)em bie irbifdjen t t e b e r r e f t e b e r i m Sal är e 1 4 1 1 a u f S B e r a n l a f f u n g bed ( J o m t h u r n o i t f l a u e n i m h i e f i g e n < 5 d ) l o f f e e r m o r b e t e n 2 3 ü r g e r m e i f t e r g o n r a b Se<?fau u n b ü t r n o l b Hecht ruhen, Wad eine faurn no<h leferltche tateinifdje Snfdjrift auf bemfelben befunten.

2ln bie barauf folgenbe fiabeße, bie bed hc^ * 8c#

SöCOhud, (ber Familie n. Sßinterfelb angehorenb), fnübft ftch bie märchenhafte Sage, baß in berfelben ein Sater^

(13)

13 mürber Begraben liege, beffert ruefylofe ©anb, feine Dinije finbenb, an« bem @rabe ijerborgeit)ad)ien fei. 2ßalfr=

fdreintid) »eranlafjte biefelbe bag an ber ©ittertbüre befinb=

lidfe 33i£b eine« Snaben, m elier Eolcb unb Eobtenfopf in feinen ©anben l;ält, fomie bie im -guffboben ber Kapelle befinblicben 5 Suftlüdjer. 3n ber SlHerfieiligen = SapeEe toirb eine oerborrte, für jene gehaltene ©anb aufbetoabrt.

E)ag »or biefer Äapette befinbüdje funftooE gearbeitete

©ifengitter — ©cbmiebearbeit — bürfte toofd S3eaebtung oerbienen.

©in auggejeiebneteg Sunfttoerf enthält bie nädjfte, bie ber D r. Sßercnbifdien gamilie angebörenbe 1 1 ,0 0 0 S u ttg fra u e tt*

■Stafette, nämlid; ein au« © 0(3 gcfd)ni(5teg S r u c i f i p , toelebeg eine © a u p t ä i e r b e ber $ i r d ) e augmaebt.-*- ^ ® ’ Sffieinung, baff baffelbe ein 26erf SJiidjael Slngelo’g *) fei, ift ir r ig ; — jebenfaEg ift ber SSerfertiger beffeiben ein beutfeber Zünftler, loeldjer biefen Statuen in ber E ljat oerbient. E ie ©age, in toeldjer fid> ¿ugleid) ein U r te il über bag Äunfüoerf augfpric^t, e rja g t, baff ber Zünftler, nm beit fterbenben ©eilanb redjt naturgetreu barjitffeflen, einen febenen Jüngling in fein ©an« gelodt unb benfetben gefreujiget habe, fßrof. @d)u(j5 rilf;nit an biefem JhtnfiU toerfe bauptfäcblicb „bie fein beobadjtete ©altung beg Sörperg, namentlich bie naturgetreue EarfteEung beg ©infinfeng beg , f opfeg in ben Sruftfaften öermittelft feiner eigenen ©dbtoere."

E ie beiben Figuren ju r ©eite beg ©ruciftyeg haben einen oerbältnifjmäfjig geringeren fiunfttoertb.

E ie folgenbe ftapeEe,

®t. fSrintiuitg«, fBaltljafatv, Server*

ober

blittöe ÄajieEe,

ohne fünfter, enthält bag

*) 9Kau pflegt ben unbefaitnten Zünftler and; loopl ben beutfdjen 2Jtid;ael Ingelo ju nennen, um babunp beffen wa[;re nnb hohe itünftlerfibaft iw^Ji'beben.

(14)

©rabmal einer einft feijr mächtigen ®anjiger Satri^ier*

famifie, ber gamilie gerber, ffieldje feit bem Salme 1786 in iijren männlichen 9iat^iommen eriofdjen ift. ©omo!;! baS

©djnifetcerf als and) bie ©emälbe in bem Altarfdtreine biefer S te lle — neuerbingS reftaurirt — finb oon anS gewidmetem Sßerx^e, oor altem eine gamiliengruppe, bie ben Siirgermeifter Scfjami gerber, ( f 1501) beffen © a ttin unb ihre llS in b e r barftellt. ‘prof. Sd)itlh l)üit bie Silber ben Seiftungen ber ©ebriiber bau (&)d äfmlid)er, als baS S ilb beS jiingften

©erid;ts. 3n bem, l)od; über bem A lta r befinblidjen, bem 1654 oerftorbenen Sürgermeifter ©onftantin gerber gemibmeten, marmornen ©rabbenfmale, einer oon ben

‘Attributen beS SriegeS unb ber A grifultur eingefaßten

© d jriftta fe l, beraerft man ein iierabfatlenbeS Jfinb. 3n Sejiehmtg barauf e rja g t bie Sage, baß einer ber Al;nen ber gerberfdfen gamilie als breijä^rigeS Sinb bei einer geftlid)feit, meld^e ju (Sfjreit beS anroefenben Königs Oon Solen oeranftaltet mürbe, brei © tot! Imch ans einem genfter, ohne S ta b e n ju nehmen, in einen m it Sohl gefüllten Sorb geftürjt fei.

Sin bie »orertoähnte Sapelle gränjt bie SiitffeflattC her g a m U ie Don S Sciif^m ßun, meldter $ r . ©eb,. bbcr=

fRegierungSratl», 3iitter tc. o. Seidlmiann angehörte, ber, andrem er 30 3al)re hmburdf als Ober = Sürgermeifter unfere ©tabt oertreten, 1850, burch fern hohes Alter oer=

anlaßt, fein Amt nieberlegte unb bie geredite Ancrfennung feiner ebenfo mfiheöoEen als fegenSreidfen SerufSthätigfeit in ber ungetheilteften Hochachtung ‘Aller fanb. 6 r ftarb in bem feltenen Alter oon faft 89 3al)ren am 28. Oct. 1857 unb mürbe am 2ten jioöember unter ber jahlreidhen Setheiligung aller ©taube ber Seoölferung unferer ©tabt, feinem A3uttfcl)e gemäß, auf bem @t. ©alOator = Äirdfhof an ber ©eite feiner ihm oor angegangenen ©attin gur fRuhe beftattet. ©ein gefegneteS Anbeuten mirb aud) in ffäteren

(15)

!5

©cnerationen fortteben! — ®ie Äapelk ift an ber mo*

beruen S a u a rt, burd) bie Bor iprem 5)i%rnen ©itter an=

gebradjten DbeliSfen fcnnttid).

©ne eigentidhniicfye Snfdwift enthält ba« genfer ber in ber Słabe ber »origen befinblidjen it a f e lle ber

© d)ü(jen*33rttfcericbaft. $a« genfer berfefben würbe nämiicf; erneuert, nad/bcm e<3 mäbrenb ber Belagerung int

¿at;re 1734 burd) eine Bombe jerftort worben war. ®ie barattf bezügliche 3nfd)rift tautet:

„$ ie Serfung »ieler Bomben unb bero jiarteb ttradfen — ',1Berurfad)t, baß man biefe« neu bat (affen maiften."

SemerfenSwertl) ift ber @1. S e r u fa ie im M ltta r neben ber 8 ta tf)ä ti|itre , weniger feines ©d)ni£werteS, als ber alten ans ber © a lfa riffe n ©djulc ftammenben SÜialerei wegen.

®ie 9iatf)ö= Ober S la rtiltS fa p e ttc — jefet gewöljntid) Sft(jt{j§gefiÜi)i genannt — 1441 gegrünbet, in welker ber 9xatf> ber (Stabt in früherer Beit bem öffentlichen

©otteSbienfte beiwohnte, War bis §nnt 3aljre 1730 Bon einem mit ©djnipwerf gegierten ©itter eingefdfloffen, WeldjeS abgebrochen unb burd) bie jeljt Bor^anbene f5enfter=

löge erfetjt würbe, ©ie bient and) nod) gegenwärtig mit ihren fdjött gcfd)ni^ten, fammetgepolfterten Santen ben Ser=

trctcrn ber ©tabt unb ben Seantten .t'oniglidier Seljörben itnb bereu gamtiiengtiebern jum Stufenthalte wät)renb ber fird)lid)cu 9tnbad)t unb wirb im SBinter get)eijt.

hinter ber SRartinślapelie war für ben ittatl) eine f»genannte © p ru c i)« ober ©efpradj f tu&e angebaut, in Wetter ftd; berfelbe nad) bem ©ottcSbieufte, ober and) in bringcnbcu gälten wäiirenb beffelben, Berfammette, unb feine ©ipungen hielt. ©päter biente biefeS ©emad) zur Seid)t4t'apeüe, itnb würben aud) Trauungen barin oofl=

Sogen; fept werben in bemfelbeti bie anS ber fatl)otifd)en 3 eit ftammenben SDieffgewäubev unb Iltarbcfleibungen a u f bewahrt. Unter biefen jeidjnen fid) Biele tfeilS burd) bie Würbigen unb toftbaren ©toffe, anS betten fic befielen,

(16)

tfieiid burd; bie merthrollen unb tunftreidjen ©titfereien, (tf;eilmeife mit äd;ten ‘Serien), weid;e biefeiben enthaften, and. (Sinige ber Sfteffgemanber bctiirt man and bem 3'a^re 1219; biefelben enthalten arabifd;e Snfdjriften itnb füllen and ©eppidfen gefertigt fein, toetd;e einft ben ®hrcn eined ©uftand gegiert Mafien. ®ie in fetbige geftidten SSorie firtb: assulthan alälim b. h- ber weife © uttan;

and; Assulthan almalik alalim b. i). ber © u tta n , ber weife Jiegeut. SDiait bcjiet;t biefe SSejeic^nung auf ben 1219 berfiorbenen ©uttan bon Sfonium: Slffebbin Saiiaud I.

Siufferbem finbet man f>ier aud; nod; merti;boiie alte Sird;en=

geratt;e, fM tquien itnb ©d;mttdfad;en. ® urd; ben SSerfaffer biefer © th rift finb, auf Antrag beffetben bei bem Sirdiem 5Borftaube, woju biefer bereitwillig bie Soften genehmigte, in neuefter 3eit fämmttid;e ber Sirene gehörige, mittetafter»

tid;e fßaramente in geeigneter SSßeife georbnet unb für beren fernere GEonferbirung, burd; jwedmäfjige Slttfbewahrung auf befonberen ju biefem 3 toeÄ angefertigten ©eftetten, fotoie fdfirmenbe 5Bort;ange ©orge getragen worben. ©8mtm tiid;e begitgftd;e ©egenftänbe finb nunmehr in 3 Sapelten

— ber © p r u d ; = , 31 £i e r h e i I i g ert = unb 9 i e i n h o t b = S a p ei t e •— nad; © to ff unb fform untergebrad;t. 3)ad fpecieöe Snüentarien = älerjeidjniff enthaft in ©umma 88 Casula’s (äftefgeWcinber), 24 Pluviale’s ((Shorfabpen), 20 Dalmatiken , (®iaconengewänber) , eine älienge Velum’s (V orhänge), Antependien ( Sfttarbefieibungen), Stola’s, Humerale’s (Am ictu’s ober ©d;uftertüd;er) u. f.

in ©eiben , ©ammet= unb 3Se£oitr= (fßiüfdp) ©toffen, mit

@otb= unb ©itbergeweben unb ben funftoottften ©tidereien aud bem 12ten bid 16ten Sahrhunbert. Ed ift bied eine ber toerttjboHften unb uottftänbigften berartigen ©ammtungen

®eutfd;tanbd, wetd;e ben 5S(rd;äoiogen reid;e ©ciegenheit ju ben grünb(id;ften ©tubien in ihrem gad; barbieten bfirften.

®cmt;err Dr. .58 o d erw8i;nt berfetben Bereits in feinem

(17)

17 ßöcßft fcßäßbaren SÜßerf: „($efd;icßte ber titurgifdjen ($ewäuber beg SDiitteiaiterö tc., 33onn 1859.“ grcitidj ßat ftd> itnfere

©ammtung, fowoßt bnrdf meine wieberijoientlid;e @nt=

bedungen, als and) burd; bie 3nftanbfe£ung ber borßan=

benen (SeWänber fett 1 8 5 3 , in meinem 3aßre Dr. 33 od in 2)angig feinen ©tubien oblag, wefentiidß bermeßrt unb gehoben, fo baff ber ®om in §>atberftabt, wefd)em D r. 33.

in biefer 33egießitng bamafe oor ber ®angiger‘Jtiarieniirdje nocß ben 33orrang einräumt, gegenwärtig biefer nadtfteben bürfte, wie m ir bieö bon gtaubwürbigen B euScn bftoS berficßcrt worben.

g ü r ben 3ird;iteften bürfte bie (i'ouftruction ber hinter bern fRatßgftußie befinbticßen genfter bon 3ntereffe fein.

Bwei berfeiben fielen nämiid; fo anfeinanber, baff bie

©tadfcßeiben beb einen auf benen bed anbern im redjten Sßinlel gufaramentreffen; {ebenfalls ein 33eWeiS bafür, baff ntan waßrettb ber 160 Saßre, weid;e gum 33an ber Itircße erforberüd; waren, nidjt einem beftimmten ißiane folgte, fonbern mitunter ben 3nfaH Watten tief?. ®ieg bürften audj bie fo berfdfiebenartigen 3>iraenfionen ber fßfeiier beweifen.

®em fftatijSgeftüßie gegenüber befinbet fidj bie im Saßre 1762 für bie (Summe bon 10,000 ©ßir. erbaute M angel. 1703 bermadfte grau 3ibigaii SiemanS, fetigen

©abib ©ßierittgS 333ittwe, 2 000 ©itlbeit gum 33au berfeiben.

9?acßbem ba§ Saßitai burd; gute Serginfung bis auf 10,000 @ib. angewadffen unb bon ber ©tabt ein ©efdfenf bon 10,000 ® ib. beigefügt worben war , würbe 1762 U;r 33au unternommen nnb bon betriebenen Äünfttern, gu benen aucß ber S3iibßauer 3oßattn fteinrid; SJJeiffner gehört, auSgefiißrt. Slnt 3. fßfingfttage, ben 12. 3mti 1764 würbe fie eingeweißt, fßrof. ©cßniß bemerft in 33egießung auf biefetbe: , , © o ßeterogen biefeibe, mit ißtcn fReliefS unb

©cßni^werfen, bem 33auftßie ber ®ird;e and; fein mag, erfcßeint fie bod; a(S eine tüd;tige 9trbeit.“^ u

i • iitiiu r ti

y

(18)

$er D&erbauratb n. Onaft bemerft barübcr: 1(2>ie SiuBbtlbttng be« großen Sßfetier«, an ben ficí; bie faujel leßnt, jit einer forintl;ifc(jen ©iiule toiberflreitet am Singen*

fäöigfien mit' ben übrigen .§an^tformen ber itirde. ®ocb ba bie ©äuie nltr »ereinjclt ift, alfo abfitbtiid) beroorgeboben tnirb, an ficb felbfi eine entfbredfenbe gornt $eigt, unb bie SBerbinbung mit ber Sänket augenfällig bie Urfadte nngiebt, warum gerabe biefer Pfeiler fo reich gefebmürft würbe, fo ftebe id) nicht an, jnjugefieben, baß mirf; bie mit ber übrigen $ircf;e fonft fo beterogene Slrrintcftnv tiefes* Pfeiler«

nicht abgefloßen bat."

‘Die auf bad Siathdgeftübi folgenbc !D?aric!t*Ma})CUe enthält gegenwärtig ©ihpläfec. ©ie war bei ihrer S tiftung mit bebeutenbem Vermögen ju geiftíichen ^werfen audge*

ftatteí, weldjed nach ber Inform ation tifetid ju r ©rfialtung ber ©dhnien unb armer Knaben, theild jtt ©tipenbien an

©tubirenbe., ^ f ^ ^ f f e $um ©ehalte ber fßrebiget unb ,fird)enbeamten an © t. Sparten, unb jn r Studtbeilung an Sinne »ermanbt wirb. 3?bn großer ©dfönhdt ifí ¡hr Sitiar, in beffen SUfitte eine ihönerne freiftehenbe Statue ber SDtaria fid) befinbet, eitted ber intereffanteften ÄunftWerfe and ber nieberrheinifdien ©d;ttle.

® or bem ©ingaitge in bie SJiariein.fíopefíe befinbet fidj bad- ©rab bed im Safare 1477 rerftorbenen IBerfcrtigerd ber aftron. Uhr. Der ©rabftein enthält feinen Slamen (■t>and D üringer) mit ber betreffenben Sahredgabi. Die über bem ©ingange' ber SJÍaricn = fíapelíe aufgefteüte, and

£>olj gefchnit'te S t a t u e ber h e i l i g e n Sin na wirb ihre«

ñinftlerifdjen 3öerti;ed wegen gefdtäijt.

Sieben bem Sludgangc nad; ber töeutlergaffe führt eine mit ÜKeffinggriffen oerfchene Doppelthür in bie

Silier*

ljetU jfC tt*^cthbliC f burch weld^e man ocrmittelft einer Drepbe in bie alte ® i r c h e n * © i b l i o t f i e f gelaugt, tfefstere ift im 3ai)re 1413 non bem Pfarrer Slnbread oon ©lomow gegrünbet Worben. 1460 Witrbe fie bnrd) © atfiarina, Sie ifra it bed jUathSherrn SSfehbenbnrg, bebentenb nermebrt.

(19)

19 1546 «ermatte ber fftcformatcr ‘■fianfratiud fiemme, md;t

«lein, ( t 1546, in bcr Uiariit Dum 2 0 .— 21. ©eptbr. in

© dfib'ilj) tiefer Sibliotijef feine bebeutcnbe Sitcherfamntiung, Weid;e febod; erft nad> Seenbigung eine« langwierigen

^rojeffed im Sake 1606 in fei>r befectem Buftaube, nur nod; 52 ®üd;er jafdenb, audgeliefert würbe. Sofiaim S tuft ©dimieben, ( 1 6 5 9 mtb 1660 bad 5imt etned

$ird;enborfteherd berwaltenb), fowie einer feiner 'Jtadffolger Sodann 'Jiatfj. gerbet, unb fpäteri)in, 1789 — 9 0 , ber Diafonud bet © t. 'Dtarientirdje, S a ri Senfamin Sengnidj, baten fid) auf vie(fad;e 2Beifc um bie SBibiiotljef Derbient gemad)t. 3e<jt verwaltet tiefelfee ber fßrofeffor am ^ieftgen

©tgitnafiutn, §e rr Dr. £ b . ©irfd).

3 u ber llierbeitigen .fabelte felfcft befinbet fid) ein au einer .fette Ijängenbed angeblid) » e r ft e i n e r ted. i t r o b unb bic früher erwähnte v e r b o r r t e ÜDienf d f e u h a n b .

Sie Sage ersätjlt in »ejietmng auf jene« golgenbe«:

®ie iüiuttev eine« ißriefterfinbe« hegte eine fo übermäßige riebe 51t bemfelben, baß fie au« gurrf;t, ein ,,6öfe« äluge"

Bnnte baffeibe iiberrafd;en, rem Sdfafe aufwedeit unb babuvd; mit befeu SSegierbeit erfüllen, baffeibe gar nidft veriaffen mag, unb barüber felbft sunt h- äbenbmahl $u geben verabfäumt. ®a iiberrafd;! fie einmal ber Siater, um fein Äiub gu fe£>eit; fie bvid/t in Der (Silc eine Semmel*

frunte ab, um mit berfelbeu ba« Ä'iitb su reinigen; aber bie Semmel ift ju einem Steine geworben, reißt bem tinbe ¿aut unb fyieifd; ab, fo baß e« ftirbt; ber Stein aber ionttnt jum -Sitbenfeh' nach S t. äfiarien. Sie anbere Sage von bem äftöndw, weicher, einem armen eine ®abe verweigernb, ba« unter feinem (Sewanbe verborgene ®rob nachher in Stein verWanbelt ftnbet, besieht fid; auf ben in Oliva befutblichen Stein. §irfd>, „@cfrf;irf;te b. äfiarientirdfe."

Dr. ?bfd;tn fyrid;t bie äSenmttfmng au«, baß berStein ein dJieteorgebiibe fei.

tiiitßerfcem werben 6ier nod) folgenbe ©egenftänbe auf bewahrt:

@u l l t a r , beffeu Snnered and Darfteüungcn von

?Jiarmor in fDautreiiefb, befteht; bie bemalten, iheilweife

(20)

Oergotbeten giguren ftnb oon cigentl;ümüd; banger unb fdtmaler ©eftalt unb fcfieinen au« äiterer ßeü gu ffammen.

S ie Slltarflügel enthalten eine aite SKalerei unb fteHen bie Cluaien ber ^eiligen Hgatfe unb Sarbara bar.

S ie ©tatue be« tobten ^teilanbe« auf bem ©diooffe feiner -¡Kutter, in &6en«grBffe, au« gebranntem Sfen.

g itu f SOtarmortafeln, in .’pautrelief«, Momente an«

bem Seben 3ofanne« be« Säufer« barftettenb.

Sinige aite ©emälbe auf ipeig, ofrne fhtuftmertb, oorn früheren §od)a(tare fierrft^renb; mehrere altertbümlidie,

¿um Sfjeit im «origen Saljre Bett bem Ser f aff er biefer

© d trift jufällig anfgefunbenen SKcjfgetoänber, Selum’«

unb fpitnteraie’« (eine« ber festeren m it Bielen toerffooHeu ächten Serien gegiert); eine foftbar gefticfie ©argbecfe au«

rotfyem ©ammet; gtoei alte 5Keffbüd)er, «on benen ba« eine, mit fauberen Sergiermtgen au«geftattet, auf Pergament gefdjrieben i f t , einige a(tert£)ümiid)e Slafe - Snftrumente (barunter gioei fogenannte Som barbe); IKefpundien, SKeffgiocfen, SJfmpuileu je. (vide ©eite 1 6 .)

Unter beu ©tufen innerhalb be« Eingänge« gu biefer iiapeüe fü frt eine Sreppe in ein 1663 angelegte« @e=

wölbe, ba« gur Kufyeftätte für foldte ©tanbe«f)erfouen biente, ioeld)e in ber infirdje feine Familiengräber befaßen.

§ ie r ruftt audf ber fyrei^err B. d o u r a b i , ber © tifter be« Senfauer drgiefmng«=3nftitut«.

Slm dnbe be« ipauptfdfiffe«, Bor ber Sfcurmballe, bem f>od>altare gegenüber, ift bie im 3abre 1554 in ben Kieberlanben au« SJieffiug gegoffene, mit eifernem @itter umgebene S a u f f a p e l l e , für »ueld;e 10,465 5K a rf*) gegal)lt tourbe, befitiblid). S ie ©age ergaflt, baj) bie gur Saufe beftimmte, ebenfalls au« ÜKeffing gegoffene ifuppel

*) 2r) Sföarf = 1 Sucateit. Sen ju 3 |'S b lr. ange«

itommen, betragt bie genannte ©ntnme nacb nuferem ®eibe

! 3,395 Xf>!t\ 6 @gr.

(21)

21 auf bem Srait«gort bet einem loittijenben Sturme über Sorb

geioorfen merben nutzte itnb auf biefe SBetfe certoren ging.

33er fpater t)ier angefertigte Sdjattbecfet Beftetit au« im ij.

®ie Stufidit, baf? nufere Smitffapefie auf feilte Stubbe!

berechnet getoefen, ioivb oon Sadfeerftatibigcn bei näherer Unterfudntnq in ^iweifel gejogen. Sai)rfd)etiiiid> bat man, natbbem bie urfftrünglidic Slbfid;t nereitelt luorben mar, bte botden kugeln rtnejS auf bem oberen ©eftntfe fbater sunt ätbfdfiug beb Oanjen angebracht. $iefeiben ftnb and» nou ber übrigen Strbeit tnefeittlidf »erfd/ieben.

33ott ber Sauffabctte au$ i)at man eilte erhabene 3lu«=

ftd)t längs beut ¿auptfeijiffe auf ben Sjodfaitar, ba« hinter bemfeiben befinblicfye fünfter nnb ba« rtcflJC dftucifiy»

35' tfodi, ätnifdfen ben festen fßfeiiem jenfeit« ber ta n je l.

33a« letztere ift eine frfiouc Strbeit nnb nerrättf eine geriefte SDteiftert;anb. Soinofti ber 3tu«brucf in ben Oefid^tern ber Figuren, at« and) ber gaiteninurf in ben ©cmäitbern ber*

fetben ifi loofyt gelungen. S er 9tatif«l)err Suca« Setting ließ ba« G ntcifir tut 3af;re 1517 für bie t'ir& e aufertigeu nnb jaulte bafür 500 üttarf. Stuf ber Sorberfeite ftef)t ntan in »ergotbeter S d frift bie SfBorte: „ b i d t g o t v o r einen lucas k e te n k d e r disse b ild e h o t lossen m achen im io r 1 5 1 7 “ (Sitte © ott für einen Sufa« Äetting, ber biefe« S itb i;at taffen madfcn im 3af)K 1 5 1 7 ) , auf ber Sfüdfeite: „ o i r a lle d ie i r geet ü b e r den w e g k , m e rk vnde szeet ab do is t e n n ig Schm erze alsze m eine schmercze.“

(£ ) ibr alte bie i£>r gebiet über ben SBeg, mcrft nnb fe^et ob ba ift fo ein Sd^nters at« meine Sdfmerscn.) Sanebeu bie fogenannte £ > a i t « t n a r f e be§ Senator«. S e r in neuerer 3 e't bem Grucifiye gegebene buntfarbige Sinftrid) toirb at« eine Gntftettung be« fnnftlocrfe« angefe^en.

Son ben im tpaufjtfdfiffe bäitgcnben ltr c n tc u d )ie rn fmb jtoei (ber ber Sauffabctte nnb ber bem Slttare ju*

rtädfft bcfinbtidfe) fettene Sunftfdjätje; ber inmitten (»ängenbe ift eine Strbeit fpäterer 3eit unb fommt fetten nur im SDietaUltiertfie gteidi.

(22)

Stufd timt ber ■Eauffapette — bad Ötefidit bem £ocir altare ¿itgehjenbet — befinbet fiep an bem nadfftett Pfeiler ber © ttn o tttö 3 u b n ■ S lltflf, ber redptftäbtifcpen Svletfciser-

¿traft gehörig. ® cr ©djrein beffetfeeu, bott bter ^lügeltt,

¿toet größeren «nb gtoet fleinerett, Bebedt, enthält im Snnern bie ©efdficpte ber ättaria, in bret lleinern itnb fedtd großem SfaMeattp m it bergolbetem ©dntibloerfc.

Sieben bem Slttdgauge nacp ber Koriettntacpergaffe gelangt ntatt burdj ein SDteffinggitter in bie © t . 3 o i) vtlttttö=

ober SReiofjüitld * K flfJ b lib , loeldpe, um 145? gegriinbet feit 1485 bad (Sigentpum einer ber früher hier beftanbenen 6 SBanien ober Korporationen i f t , toeldfe im Slrtudpefe t^re 3 ltfummenfitnfte patten.

Sie romantifcpe ©agc Oed SUtittetaiterd erjäptt, Steiupotb fei ber äitefte unter beit »ier ©öpneu öaimond, .¡perjogd

»on. Sorbonne, getreten, paBc einen Steffen itartd b. ®r.

mit betn @cpatf;brette erfd;fagen, unb fei bedpalB »on bem erzürnten jfaifer 1 fi 3 apve lang nebft feinen Strötern

»erfolgt, fcbod; julept, narp »ielen aBentpetterlicpen Dtitter»

tpateu (Bet betten and) bad Stoß b.tcfcr „fpaiuiousrötnber", 93eBavt genannt, eine jbtcijtigc Stolte fpielt) 51t ©naben triebet aufgenommett toorbeit. — ©ne anbere Sage laßt btefe §atntond» Araber auf iprem Stoffe Separt „ju feiten Caroli Jlagni" ritteriicpe Spaten gegen bie §eibeit üben.

Dr. Stöfrfeins. „Sopograppte Sanjigb", Slunierhmg ©eite 74.

®er pter befittblidie Slitar, toeldiet 1516 in SJürttberg eoüenbet ttmvbe, jeigt bie trefftici>cit föilber 3opanned bed Sättferd unb bed peil. Steinpolb auf ber 'Slußertfeite, unb 8 ®arfteöungeti and bem feben tip rifti auf ber rattern

©eite ber ginget ( in 3)üreridier ÜJtatäer), im Sitnertt 10 tpaitprö unb 4 SiebenbarfteÜungen and bem Sebctt ber Sliarta in oergotbetem ©dmitstoerf, toelcped nubebingt atd bad fdjöiifta berartige Kmifttoerf g ilt.*)

*) ®tc Stufiept einiger fiunftfemtcr, baß biefest audgejeitp stete, an filnftterifcpem SBertpe ade äpitlicpen Sarfteüungen über«

treffenbc @d;mpt»erf eine Sfbbeit Sllbrerfit S ilter’d fei, (mt ilrp bibpet nidit Begrünten taffen.

(23)

23 Heber bem Slltar ftetji bie beinahe lebensgroße, peínente, bemalte S t a t u e beS p e i l . Dt e i n p o Í b auf einem Soflámente, unter einem Spronpimntel oon jierlicpem

©epnipmerf. S r ift geparnifept, tragt in ber Stufen bie Satire, in ber Dienten baS Sdnoert mit bem Raupte beS Königs .ftatlmamt. Unbebeutenb ift bie in bet Däfcpc 6eflnbltc£>e lebensgroße Statue DieinpolbS, im Sapre 1760 bon bem Oanjiger iöifbßauer SDteißncr aus Sinbenpotj gefdfnipt. Unter ber Jiiapeltc liegt bie DtcinpolbSgruft, oor berfelbeu baS ©rabgeraölbc ber fci?ioebifd>en Familie

©utbenftern ( ©pllenftjcrna) , bereu DJtomnnent fid> ober»

palb ber Staßetlentpüre befiitbet. lieber bem Singange ber ftapeUc fiept man in toeißem fö ia rm o r, en hautrelief gearbeitet, bie t'ier |jaimonSfinber auf bem 33epart.

tlnßerbein merbett in biefer f apelle nodi eine DJtenge lititr=

gifeper ©etoanber aufbetoaprt. (vide Seite 16.)

Uns ber fjalle ber föerfemuadtertpüre ffiprt ein engeS bßfört (pen in ein fleineS ©entgjp, toelcpeS Oor ber ^Reformation ben 2tbl aß= it. S e r g e n p ä n b l c r n jum S e r f a u f Sort e biente.

S o r ber bem Scpupmacper = ©etoerf gepörigen ÜSrtlÜ*

tä tig -• f t a ß e l l e , bcr_ jioeiten oon ber fforfcnmacp’ertpfire naep Offen ju , rupen unter einem ©rabfteiite bie irbifepett Ueberreftc bes ®id)terS M a r t in © p i ß , (oon SBoberfelb) beS SaterS ber neueren beutfepen ® id itfu n ft, toclcper im 3apre 1639 am 20ftcit Dtuguft in ® anjig an ber '|k ft ßarb, ngdjbem er 5 Sapre Oorpcr in nufere S tabt ge=

fommett spar, um pier oor ben ®raitgfalen beS 30jäprigen triegeS Scpup ju fitdien.

® ie ® o r o t p m i = .fln p e U t, ¿it toeldjer man gelangt, Wenn man, ber ®an¿cí oorüPerfcpreitenb, linfS utn bie Sde biegt, birgt uuftreitig ben grbßeften ftuuftfdiap Der Ütircpe, nämlid; ö o d © j f M t ö ü i c ö e ä j ü n g f i c i i © e r i d j t e S .

3toifcpen Den Sapreit 1469 — 1473 füprteu bie

®au jiger, in Setbinbung mit ben übrigen Stäbfeit beS

(24)

fpanfafmttbeg, gegen bie Sngianber einen faft ununterbrochenen Äampf ¿ur @ee. 3n biefem Sumpfe, bet toeidtent betbe

^artbeien, mie gebräucbttic^, Saperfcriefe auggaben,’ ermähnt bie (Sbroni! dagpar 2öeütreid;g rübmlic^ft ber Saaten eineg ® anjiger <Scf>ifferä ißani Scnetfe, ber, eine ©attepbe befebtigenb, unter Sinbern bem ffeinbe, Sienftag nadt Oftern 1 4 7 3 , eine ©aieere, me(d)c bag Sßappen unb bie gfagge beg lierjogg (Jari »on Surgunb angenommen batte unb bon einem £ombarbtfdben dapitain fommanbirt tourbe, caperte. ®iefeg gabrjeitg, toeidbeg mit reichen ®ütem (nad) unterem @etbe im SBertbe bon 4 8 0 ,000 Sbafern) ftiorentinifdjer 2Bed)gier beiaben mar, foHte bon Sriigge aug na<b dngianb unb bon bort nadj 3taiien gebracht merben.

Sie ®f>ronif be« @d>bppen <S. SfteKmamt enthält bariiber fofgenbe furje S o tif: „1473 bo nam ‘baui S3enede, ein @d>ip‘

ber, »on einem ^offanber eine ©attepbe, barin bie Safei, bie auf @t.®eorgeu«=2Iitar ftebt in beripfarrfirdjie mit grofjem©ute befunben marb." fpirfcf), ©efd;. b. Db.^farr^ircbe, 423.

SB ö t d> e r berichtet bariiber foigettbe«: „Anno 1367 ift bas töfificbe ©emätbe, meld>e« man ba« jiingfte ©ericbt nennt, in SSrabantpott 3 ot;ann unb 3fori« ». Sieben (?) gemalet, >

unb 5tt SBaffer nad) Äont hat füllen gebracht merben. d ift aber biefe SSarque, morauf baä ©emätbe gemefen, »on einem Giraten angetroffen unb gebeutet merben; fefbiger aber halb barattf »on einem Sanjiger (Schipper mieijer übermeiftert unb mit ber »ent auch ber Seeräuber atibier 31t Sattjig eingebracf;t. 3 fi atfo biefe« SSiib in bie grojje Spfarriirche @t. fötarien »ereprt nnb auf 10,000 SDiart gefehlt ioorben; bafetbft e« an einem Pfeiler gegen @t. ©eorgb*

Sapelle über aufgefebt unb befeftigt morben, metebe« »on

»ieieit grembett at« ein M iracutu m befchanet mirb.“

Sei ber Serguttg ber Sabung, meldte ben S e ffe rn jener ©attepbe, brei ÜDanjiger Saufieuten »on ber © t.

®eorge=Srüberfd)aft, ftreitig gem alt mürbe, fanb jtd) attd;

eine Sifie »or, in meWje unfer S iib forgfäitig eingefebfoffen mar. Sinbere SOfittbeiinngen über bie 2Irt unb SBeife, mie bag S iib nach ® anjig gefommen, »erberen burd) biefe

(25)

25 jixngft »om £>errn fßrof. £>irfd> (in Sagpar SBinretdjg QtljroniE) fgftorifdj Begrünbete fXpatfadfe oodenbg jebe

©iaubmürbigfeit unb geboren in bad ifteidj ber (Srbidftung.

SSSeniger ift eg Bis jept nodf gdrfdjern gelungen, genau bie geit ber Sntftefyung beg Silbeg ju ermitteln unb eBenfo fdjmanfenb mar bag Urtpeii (Sadjberftänbiger barüber, non toeidjem ÜDteifter baffelbe angefertigt fei. ßinige $unft*

ienner i>ietten eg nämlidf für einSBerf So£)ami Oan (Spcfg*);

anbere gaben eg für eine ÜIrBeit eineg jüngeren geitgenoffen jeneg Stünftierg, 3lI6ert Oumaterg, aug; nod) anbere, narnent*

licff ber ipefrati; £>irt, fcbrieben eg |)ugo o. b. @oeg 51t.

9?adj neueren gmrfdjungen, benen ftdj it. S. tpr. ^3rof. §ott;o im Sntereffe ber fiitn ft unterzogen unb Bei benen Befonberg Sergteidje mit Silbern aug ber nieberiänbifdjen ©dfule ju einem entfdjcibenben 9iefuitate führten, mirb mit ©emijjpeit angenommen, baf; ber Berühmte SDiaier £>ang fpemiing ober SJtemting (burdf Silber in Sritgge unb £ü6etf Befannt) ber Sünftier fei, toeidfer bag jüngfte ©ericfft gemati paBe.**)

*) Ob unfer ©ernalbe mirfitef; ein SBerf ber Sriibcr bau Epd fei, mie 83btct;er berietet, muß Sebent jmeifelhaft erfefeetnen, meldet anbere Silber berfelben gefeiert Bat: überhaupt ift auf biefe DtacBridt unferer EBronit tein' befonbere® ©emidt 31t legen, ba fie eigetttlid fid; felbft miberlegt. 2Beitn nämlid bieg Sitb int SaBre 1367') gemalt ift, mie bie SBronif behauptet, fo fantt eg oon feinem ber Srüber ban Epcf berftammen, beim ber altere Oon ipnen, fpubert, ift toahrfdeinlid erft im Sat;re 1366 geboren unb ba® ©eburtsjahr be® jüngeren, Sohaint, fann itid t oor 1400 gefegt toerbett. Dr.SreSler® @omttag®bl., II I . Saprg. 1843, 9to. 13.

’) S er^aB l 1367, melde ftd auf einem gemalten ©rabftein be® Silbe? finbet, ftebt ein H . I . (hic ja c e t) ooran, woburd man irrthüm lid auf ba« 3al;r 1367 gefommett ift.

**) Ser neuerbiitg® in ber @drtft: „Einige« über ba«

Berühmte Slltarbilb: Sa® Süngfte ©eridd in ber ÜHarienfirde jn S a n jig '1, öom greiherrn ^ Sebebur, Serlin 1859, mieber gettenb gentadten, bereit« antiquirten Slnfidt, baß mtfer Silb Oon fpitbert 0. Epcf unb nid t ßon SKetnling gemalt fei, mirb

(26)

ber bereits ertoäfmten (Sadpar Beinreidjfdfett Sifrom f ange«

gebeneu 3eit, in weldfer bad $8itb (wie man meid boraüd«

felgen ta rn t, baib nad; feiner 5BoHeitbimg, aifc in ber Mendperiobe fRetniingd, im 15. Safpunbert) ttatp © anjig gelommen. SRemtingd ©eburt wirb etwa in bad Satyr 1435 gelegt, fein Sobedfatyr ift lmbeianut.

Die lange mtcntfdieben gebliebene grage: Weiden g a r f t e i t f t o f f basTSitb euttyalte, ift in netterer ¿feit oon alten Stottern mit SeftimWttyeit batyitt beantwortet worben, baft berfeljje au« ö e t f a r b e n fteftetye; benfelften fittb wabvfibeiutid; Sttgrebiettjien ftetgemifctyt, weitbc matt beute nid?t fbectett feiuit. (Singelue ©teilen (affen, weit bie garten attpet ovbeittlicf» bftittt aufgetrageti fittb , fogar bie Konturen bttrcbiibinuttern.

„ ß d befielet bicfed ©entäibe and einem SRitteMbe unb"äwei fftiigelbilbern. 3n ber SRitte fitst auf einem Regenbogen Styriftud ald R it t e r , feine p jf e rütyen auf einer fctytPebenben golbctien P g e l, in weldfer |idf bie näcbften ©egeuftänbe fpiegeln; ein rotier fRantel bient itym ald ©ewattb. $ ie r ©ngcl mit beit Scibcudwerfgeugeit fctywebcu über, brei ®ngel mit ben P fa n n e n bed O'eridttd unter itym. Red^td non Ütyrifte fniet IR aria ald g u r- bitterin, tiiifd Sotyanncd bcr Käufer; ju beibett ©eiten folgen bie Rpoftel, welctye m it tyemmiberndwerttyer Vollem bung gemalt fittb. Unten ftetyt ber (Srjengel RUdtael in oon Stuforitäteit auf bent ©ebiete ber jüunftforfctyung etttfeftieben wtberfovoeften. SWetyr geneigt finb tiefe neuerbing«, — nament«

tieft gilt bie« nott l)r. görfter in SDiündten, ( 1)r- ©ctynaafe,

@eb. btatt) »arte!« n. %. iie g irc n eftenfalt« bte 2iutorfd;a|t fötemtiug«) geneigt, (Regier bau ber SBe.tjbett, betn reprer 3Jtetnliitg«, ben fjauptanttieit an ber @d;öpfitng nufere« „3ungftett j

©eriefttä" gujttfcftreiben. allein, fo lauge bafiir nictyt ein abfo*

luter SeweiS gefriert werben iamt, werben w ir oorlituftg uo*

immer bei 2Rem(utg, beffett autitentifefte Arbeiten uibtrecteu 'Knlialt barftieten, ftetyeu bleiben müffett.

(27)

27 einen glänjenben fßanjer unb einen [)crriid)en ‘fvarpur»

mantel gelleibet; in feiner iinlen fpanb |aÜ er bie SSaage fee («ericine, in welcher eben jicei Sluferftanbene gemogen Serben; ber eine oon ihnen toirb 31t l e i c h t befnncen nnb bie 2Baagef<bale fdutellt mit ihm in bie fpöbt,

Dime 3lreifei Iiat fcev SDtaler beii ©ebanteu aus Xauiel 5, 27 enticf>nt: „man bat birf) in einer.äBaage gemogen unb ju leidet gefeinten."

Sen (Sngei umgeben @räber, au§ melden bie Sobten ftd) aufriditen; ejurd^t unb Hoffnung fämpfen auf ben ($kficf)tern. S ie tinfe ©eite beb SJlittelbitbeg Wie ber tinfe Qjlügei ftedt bie SSerbammten in ii)rer SkrsWeiflung bar, mit fie t'oit Senfein fortgeriffen unb in ben Slbgriutb geftürjt werfen. Stuf ber redeten ©eite ift Triebe unb ©etigfeit;

turd) ein pradjtigeg p o rta l, and Welchem ber ©olbgrunb l).erBorieud)tet, jidfien bie 2luSertx'äf)tten in ben fpimmel, tßetrug ftel)t an ber Pforte, @ngel empfangen unb beileiben bie ©eligen. Semeriendwerth ift ed, baf unter ben {extern auch ein S i e g e r unb unter ben SBerbammten aud) mehrere

® e i ft l i df e fidf befinben, bereu ©tanb burd) bie Sonfur angebeutet ift. " (Dr. ©redterd ©onntagdblatt, I I I - 3al;rg.

1843. Sir. 13.) Ste 3bee, baff aud bem D rtc ber©cr=

bammnif noch eine (Srlöfung möglid) fei, Will ber Sünftler of;ne 3 'feifet baburdj anbeuten, baf; er über ber fpölle bie terföhnenbe @eftaft eineg (ängelg f ditoeben tä ft.

„S ille fiunftfemier ftimmen barin überein, baff nufer

©Ub ju ben g r o § a r t i g ft e n SSI e i ft e r t» e r f e u ber SSialerlimft gehöre — ©ebattie, 3 ei ^ nunÖ/ ©ruppirnng unb Slngfnhrnng Berechtigen ben fötaler gu einer ber erften .©teilen unter ben herüiimteften Zünftlern aller 3 aiwhunberte.

Sem gewöhnlichen Urtheile, baf ber SStaler in ber S a r- Stellung ber ©erbammteu größere S'unft betoiefen habe, ald in ber Sarftedung ber ©eligen, fann id) bitrd)aud nidji

(28)

fceiftimmen. Sltterbing« ift bie äftannigfaltigfeit beb Slub*

brutfb auf ber Hufen ©eite größer alb auf ber regten, bic ©eiigen finb einanber ähnlicher alb bie UnfeHgen —- aber fottte unb bürfte eb etwa anberb fein? (Serabe barin bat ber fü n file r bewiefen, baß er feiner großen Aufgabe getoacßfen War, gerabe in biefem Unterfdfiebe bat er feine tiefe ©eetenfenntniß unb feine c^riftfic^e © n fid jt gezeigt,

©cfjon im Üeben finb bie ebein nnb erhabenen äJienfd)en etnanber ähnlicher atb bie nnebetn unb niebrigen, »eit bab f'after in jebem anberb ift unb anberb w irft, wäßrenb bie Heiligung unb SSerftärung für Sitte eine unb biefefbe iß. ®enfe bir auf ber einen ©eite zwölf fludjenbe unb auf ber anbern jw ötf betenbe SDfenf^en unb bu w irft bort bie 93ietE>eit ber Srniebrigratg unb hier bie (Einheit ber (Erhebung i e^ett- ® )riftnb felbft bezeichnet bab „ ( S i n b f e i n " alb bie hoffte @tufe ber S rlö fm tg ." (S b . 3ob- 17, 21. 22. 23.) Dr. SBreblerb ©onntagbbtatt, I I I . Safirg., 1843. 9?o. 13.)

3 u oerfrf)iebenen 3 fiten finb ber @ta^ bebeutenbe Slnerbietnngen für bab SUb gem alt worben; fo erzählt man, baß Saifer ßiubotßb H - 4 0 ,0 0 0 ©olbgulben, ein fu r fü r ft bon ©achfen 20,000 2 ^ - bafür geboten ^ a6ei ebenfo fnüßfte ißeter b. ® r., nad)bem er am 9. SDiärj 1716 bab 33ilb gefeben batte, burcb ben dürften $>olgorudi mit bem ttfatbe Unterbanbfungen an, Weldje inbeffen, ba bie

©tabt bab 33ilb über jeben ©elbwertb erhaben erachtete, ju feinem ttiefnttate führten. 3f(b man 1718 eine 9teftaura=

tion beb Silbeb für notbwenbig fanb, würbe fotcf>e bem S M e r (Ebriftoßb tre ß übertragen. Dbgleid) man fid> bamafb mit ber Slrbeit fo jufrieben erffärte, baß man Sreß, ber für feine ttJtübe 120 ®ulbcn erhielt, nod; erlaubte, feinen ttfamen unb bie 3abrebzabl ber ttfeftauration auf bem redeten gtügel beb 33ilbeb anzubringen, — fo behaupteten ©adßunbige bod; fpäter, baß freßb Slrbeit, fowobl burcß bie (Entftettung

(29)

29 bei ©efufyter ber Donatoren*) auf ben äußern gtügeln be« Silbe«, al« and) baburd), baff er bem Seligen in ber SBcmge unb bem gmeiten ber brei Engel, roeldje fßofaunen blafen, neue ©efidjter gegeben Ijabe, einen geringen Sßertl?

«erratbe. 3m 3al)re 1807, uad) ber Sefepuug ®angig«

bnrd) bie grangofen, verlangte ®enon, Sircctor be« Musee N a p o le o n, im kanten b e i $ aifer« bie Auslieferung be«

Silbe« für ba« iparifer Süiufeum, maß audj brei Sage barauf, am 3. 3uli, in« SBerf gefegt mürbe. ®ie Diüdgabe be« Silbe« erfolgte auf Verlangen ber preuffifdjen Regierung iin Safjre 1815. E« mürbe gunädjft uad) S erlin gebraut, bort oom fßrDf- ®o<i reftaurirt unb ettblid) im 3apre 1816, nadjbent mau oergeblidje Slnftrengungen — bie au ber Eprenpaftigfcit beseitigen ffliänner Kantig« f^eiterten, bereu Einfluß in biefer Angelegenheit maaßgebenb mar — gem alt (falte, ba« S ilb in ben Sefii? eine« National = ®iufeum8 gu bringen, meldje« man bamal« in S erlin gu griinbeu beabfidjtigte, nnferer Stabt miebergegeben unb gur größeften Bierbe ber SOiarienftrc^e in ber ®orotl)een = SapeHe aufge=

fteUt. 3n Segiepung auf biefen ££>eil ber ®efd)ic^te be«

Silbe« liefet man folgenbe« ®iftid)on unter bemfelben:

3118 ba8 em’ge ©erid^t be8 fleiuob« Aauber ergriffen,

©ab ber gerechte SJtonarcb uns ba6 ©dämpfte jurilct.

3m 3af»re 1851 mürbe ba« S ilb , meldte« im b'aufe ber ßeit mieber fdjab^aft gemorben m a r, inbem bie §olgs tafeln, auf meldjen baffelbe gemalt ift, fftiffe erhalten Ratten,

*) Alan meint nämlich, bie auf ber Aüdfeite ber gtüget beftrtblidbert ißerfonen in Betenber Stellung [teilen ba« fromme Spepaar ba r, meldje« ba8 $8ilb für irgenb eine irircpe malen ließ. ®er ^eralbif ift e8 bisjept menigftenä gelungen , in bem biefen iperfonen beigegebenen Sappen einige Aepnlidjieit mit bem ber © r a f en Bon g l a n b e r n gu erfennen; BieHeicpt ift

« biefem Steile ber Siffenfcpaft nocp »crbepatten, etmaä

®eftimmtere8 barüber jtt ermitteln.

(30)

uon bem Sitberreftaurateur bed ©önigt. SKufemn in ©eriin, si?rofeffor 3£eCCer, auf ©offen bcr (Stabt, meidje ju biefcm .Bwede 500 ®t)ir. tiergab, wieberliergefteiit.

Heber ba« hier in tßorftebenbem fürs Betyrociiene

©unftwerf ift im Vertage be« ÜSerfaffcrS netierbingS fotgenbe

©rfirift erfrfiieuctt: „® a 8 J ü n g f t e ® e r i a; t in ber

@t. aJiarien^Ober^ißfarrfircOe 31t S ä ttig , Oont biftorifcfieti, firifitieben ttnb fiinftierifdiett ©tanbfmntte nad) ben Beftcn Oueüen ttnb eigener aiitfitauung Beleuchtet seit ül, § i n 3, jfiifter ber genannten Birdie. II. äitftage, Saitjig 1863.“

Ssreis 10 @gr.

Slttjferljaib ber ®orotfyeen = S&pelte, neben ber ®amtm tljär befiubet fid) baS fteinerue mit einem eifernen ©itter^

werfe umgebene © rtlb tn a l t>e§ tttt J a l j r e 1 6 0 6 fjter b e rfto rim te n aitgefcljewen S t u f ig e r Ä a u fn tiin tte S S itttO ll © a l)r, Welcher a(8 ©önigi. fßoinifdjer gaftor non

© igiim unb I I I . in ben Slbelftanb ertioben ttnb mit ©ron=

gittern belehnt worben.

®er -fitin lJ ta ita r (frühere f p o d ; a i t a r ) ift im Sa^re 1517 in ©teile bei 1516 abgebrod)enen aiten 2ütarS aufgericfytct werben. Jtt feiner gegenwärtigen ©eftait geigt er nur nodf ben ©ern feiner urf^rüngtid^en g o rm ; bodf ift berfetbe reicti an w ertvollen ^>otjfdjni^ereieit. ®ie gu Bffnenbett giitgei be« Slitard jeigett nämiid) auf ber Stufen»

feite in 10 geibent (S größeren ttnb 2 {feineren) ®arftei=

iiutgen aud beut Sebett Jefu uttb ber Jungfrau SOtaria, Wcici)e fammtlid) 2übrcd)t ® ürer’fd)eu ^poigfe^nitten nadf=

gebiibet finb. Oeffnet man biefe gtüget, fo erbtidt matt im Jmtern ein bnrdfWeg reid) üergoibeteS ©cfmifjWeri: in ber -Kitte bie Jungfrau Sftaria, über tf>r fd)Webenb ben V'ii- ©eift in ©eftait einer ®attbe ttnb bariiber eilte Oott jwei Gmgetn getragene ©rone; red)t§ ßlfriftug < OnfB © ott ben

©ater, über, bemSangen ba§ Samnt ©otted nnb ben ©eich.

®aö ganje ®abieatt hat eine ©infaffitng Oon 24 {teilten Figuren: ©Bnige mit ben ßfmbiemen einer tparfe ober eines

(31)

31

*>iaudt>faffeö. ®ie inner» ©eiten ber fflügeltlxüren finb mit bitr<hbrod)enem, bergotbetem ©djnihmerl in 14 pdxern abge=

% ilt, bon benen bie unteren 4 big 1577, ju r Sluffteßung bon fiibernen 91poftel = unb ^eiligenbilbern bienten; bie oberen roaren mahrfdjeinlid; ju r Anbringung boxt Rampen Jur 3ttuntination beb 21ltarg beftimmt. ®ie Soften ber Vergolbung, meldje StReifier SRidjael ©tfjm arj *) aug Sluggburg, ber Verfertiger biefeg großartigen Äunftloerfg, felbft beforgte, beliefen fxdj auf 7 000 93'tari; bie ®efammt=

artggabe für biefen gtoetf aber betrug 13,550 äJtarf 14 ©rfxiß.

„Oer §ccf;a(tar", fagt bon Ouaft, „ ift ein? ber größten ißracbtmerie biefer 3trt, unb biirfte, unter ben $at)k reichen ©djiiibmerien, xpeld;e alter Orten nod) borfxanben finb, eine ber bebeutenbften ©teilen einnehmend'

®te (pintermanb beg 211targ enthält ein gut gearbeiteteg Relief in ©anbftein, Sixriftug mit feinen Jüngern am Oelberge barftellenb.

9llg int Jahre 1804 ein ©anjiger Kaufmann, Jacob

®omde, ber i?ird)e ein Kapital bon 12,000 ©ulben ®an=

Jiger ju r Jiefläuration beg §>othaltarg bermadjte, entfernte man bag gotlxifche ©chnihmerf, roeldfeg bie ganje 3mifdfen=

'beite ber Vfeüer beb .'pattpifd)iffeg augfüHte, unb erfe^te fold^eg burd) moberne SSilbhaucrarbeit, nxeldje ju ber

©gentfxümlichieif beg ©anjen rnenig paßte. ®iefclbe mürbe inbeffen nad) ber (Sinfefjuttg beg neuen gtnfterg hinter bem Slltare, um baffelbe xnet)r herbortreten ju laffen, ohne

©cpaben für bie 3'erbe ber Sirdfe im Jahre 1844 toieber entfernt unb ift big jefct ■ bur<h nidjtg iBeffereg erfeijt

*) Sornbacb erjätxtt, jener jiünftier t;abe fid) fo übermäßig bejabien taffen, baß barauf bie ©pottreime gebid;tet tvorben iexext: „SDieifter SDii<f;aeJ t;at fiep reich geftotxten, baper er nun m(pt metxr barf mofen (malen)." Dr. Sbfcfxin« Oopograph«

®anjig«, Stnmertnng, ©eite 81.

(32)

worben. ®ie beiben ant Slttarc befeftigten alten, fünfte reifen '.firm let! c ljic t ftnb ira Safjre 1517 au« beinahe 11 d ir . SDieffing gegoffen worben, unb ioften 310 SDiarf.

äim Sonntage Bor SÄartint beit 9. Stooember 1572 wttrbe am fwdialtare ju m evflen Sdia 1 e bas* Slbenb»

mabi i n b e i ber l ei 05efta 11 a u S g e t f i e i i t , was bt«

— Bott 1557 ab - nur an bent ber Hansel gegen»

über liegenben 9 i t c o I a u 8 » 2 1 i t a r ber ¡fall gewefen war.

23om Slltar an« überfielt man ooHftünbig bie g r o f c

£ )t0 C l, welche im Satire 1760 oon grlebrtdi Stubotfsf)

® a li£ , einem berühmten ®anjiger SDteifter, oerfertigt worben ift. (® ie (Sinweitiung berfetben erfolgte am 21. ®ecbr. 1760, am 4. 2lboent.) ©ie ^at 54 iltngenbe Gegiftet mit 3 Manualen unb wirb jtoar oon ber Orgel in O tio a , ber umfangreichen in ^reufjen, an ©röffe übertroffen, l>at febod), nad) bem U rte ile ©ac^oerftanbiger in SSejicljung auf bie ßwednta^igfeit be« 23aue« unb bie

© ^önfieit ifjreö Sone« einen bebeutenben SSorjug üor biefer. ®ie Slfuftif ber $ird)e tragt übrigen« öiet baju bei, benfeiben gur ©ellung ju bringen. ®ie über ber großen ©afriftei gelegene H e ilte O r g e l ift 17 Satire fpäter erbaut Worben.

SRecfyt« Oon bem iilltare bemerft man ein fcfjöncö üotfjifdjc«, t f j u m a r r t g e « S d fn ifsU ie rf, »eldje« im Sabre 1482 mit einem ftoftenaufwanbe oon 132 SJtart ange»

fertigt würbe, d« ift bie« aber feinegweg«, wie man fagt, ba« SRobeü ju einer projectirteu 2l|urmfpibe, fonbern ein ©dyran! ober ®abernafel, ( © a f r a m e n t i ) ü u « i e i n ) jn r Slufbewalirung ber SDionftranj.

®ie ju beiben ©eiten be« £auptaltare« angebrachten alten © c m ä ltie n u ö f j o l j finb olyne Bweifet SOBerte SOteifter SWidyael«, Weldje berfelbe mit $ ilfe feiner ©d|üter ®ürer=

feben §oläfd)nitten unb fupferftidjen oa^gebilbet ba t ' „ unb bitbeten früher bie »ebedung ber gefehlten Stltarbtätter.

(33)

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®ie äußeren ©eiten biefer SBitber finb in ®rau' gemalt. ®a8 gegenwärtig über ber ^ßrebetta beg fpauptaltareg befinblicße Söitb — baö ^eilige Slbenbmaßl barfteXXenb — ift eine Slrbeit Q>. g . ß. SOieijer^etmS, bon untergeorbnetem 2Ber%.

3nnerhalb ber Slttarnmfaffnng bemerft man auf ber redeten ©eite einen UU§ f j o l j ßeftjöttt^tcn © g rtfittS ; bie anbere ©eite enthält in einem berfdffoffenen ©cfjrant eine nu$ g e fo rm te M o io n n n . ®ie ©age erjagt, baß ber Verfertiger berfetben ein ¿um ®obe cernrt^eiiter Verbrecher getoefen fei, toeldfer burd) biefeg Äunftmerf feine Sßegnabigung eriangte. 9Kan m eint, baß biefe

©tatue, nach ber Sluflöfung beg beutfd^en ©rbeng, mit manchen anbern Äunftfdjägen, aug SDtarienburg in unfere

^irc^e gefommen fei.

®ie große © a fr if te i, unter ber Keinen Orgel gelegen, ift ein f^öner, hodjgemöibter, in feber Beziehung toiirbig anggeftatteter, mit ben lebensgroßen ^ßortraitg ber ßier berfterbenen ©eifttidjen ben © t. SWarien, aug ebangetifeßer B eit, (beren fteß 7 an ber Slußenioanb ber ©afriftei, innerhalb ber $ircße, befinben, barunter bag lebenggroße P ortrait beg am 21. 9?obbr. 1860 ßlößlicß am 9?erben=

fcßlage baßingefdgebenen, bon feinen ¿aßlreicßen Vereßrern anfg ©ieffte betrauerten, ®gl. ©onfiftorialratßeg, ©ußerim tenbenten unb ^ßaftorg Dr. theol. S a r i § e in r . V r e g i e r , bon ?. © i) nact) einer ^ßotograpßie gemalt) gefeßmüdter 9taum , »ie foldjer ju biefem 3 ® ec^e riidtjt leid)t gefunben Werben biirfte, uub berbanft ißre eben fo ¿medmäßige, alg bent ganzen Sanftßl ber Äirdje entfpreeßenbe Snftaubfetjnng ber meifen gürforge beg früheren Äircßen = ©ollegiumg.

®er Umbau tourbe im Sabre 1847 auggefüßrt. ®ie feften ©djränfe in ben SBanben biefeg ©emaeßeg bienen tßeilg ju r Sinfbemaßrung ber Äirdjen = Siegiftratur nnb WertßboHer ®ocumente, tßeilg ¿um Verfdjluffe beg ber ft'irdje geßörenben ®olb= nnb ©ilbergefdgrreg.

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