Chemisches Z entralblatt
1911 Band II. Nr. 3. 19. Juli.
Apparate.
F . C. te n D o o rn k a a t K o o lm a n , Zwei neue Extralctionsapparate für Flüssig
keiten. D e r z u r E x tra k tio n g rö ß erer F lü ssig k eitsin en g en m it A . d ienende A pp.
(Fig. 1) e n th ä lt die F l. im G efäß A, d as b is zum H a lsa n sa tz d am it g efü llt ist. D e r Ä. k o ch t im K ö lb ch en B u n d fä llt, im K ü h le r k o n d en siert, in den T ric h te r C, tr it t aus den D ü se n G aus u n d d u rc h s tre ic h t die F l., um d u rch D w ieder z u rü c k zufließen. D e r T ric h te r C b e sitz t am R a n d e m ehrere N u ten , um die Ä th erd äm p fe
Ku e h l e r
vorheistreichen zu lassen . R o h r F is t an die D ru c k lu ftle itu n g an g esch lo ssen , ein durch den H a h n E zu re g e ln d e r L u fts tro m b ew irk t U m rü h ru n g u n d gleichm äßige Extraktion d er F l. D a d ieser A pp. bei in Ä. wl. Y erb b . k ein e a b so lu t q u a n ti
tativen R e su lta te g ib t, k o n stru ie rte Vf. d e n in F ig . 2 a b g e b ild e te n A p p ., b e i dem sich die F l. in d e r S chlange S b e fin d e t, w elche d u rch ein R o h r von b ed eu te n d kleinerem D u rch m esser, als sie se lb st b e s itz t, m it dem T ric h te r T v erb u n d e n ist.
Eie im K ö lb ch en A e n tw ic k e lte n D äm p fe steig en d u rch Z in den K ü h le r K , d e r kondensierte Ä. sam m elt sich in E, tr it t b ei U in die S chlange u n d d u rc h s tre ic h t die F l. in P e rle n . I n D fin d et A b setzen d e r m it dem Ä. m itg erissen en F lü s sig keitsteilchen s ta tt, die W rk g . w ird d u rc h die E in sc h n ü ru n g F u n te rstü tz t. T ric h te r
XV. 2. 9
L m it 22i d ie n t zum F ü lle n , H a h n H., zum E n tle e re n des A pp., dessen I n h a lt bis a u f 1000 ccm g e ste ig e rt w erd en k an n . E r w ird h e rg e s te llt d u rch die G lasbläserei des In s t, fü r G äru n g sg ew erb e, B erlin. (W chsehr. f. B ra u e re i 28. 230—31. 20/5.
B erlin. In s t. f. G ärungsgew erbe. T echn.-w iss. L ab .) Pi n n e r. v o n H e y g e n d o rff, Perlendreieck anstatt Tondreieck. In T o ndreiecken w erden die b is h e r ü b lich en T o n rö h rch en m it V o rteil d u rch a n d en B erü h ru u g sste lle n etw as ab g e fla c h te , d u rc h b o h rte Tonperlen ersetzt. D iese sp rin g en in d er H itze w eit selten er als R ö h rc h e n , sin d g egen F a ll u n d Stoß fa s t unem pfindlich u. lassen sich n a c h dem U n b ra u c h b a rw e rd e n des D ra h te s zu n e u e n D reieck en v e rw en d en ; fern er lassen sich P erlen d reieck e d er G röße d er T ieg el etw as an p assen . — D RG M . Zu beziehen von F . Hu g e r s h o f f, L eipzig. (Chem .-Ztg. 35. 523. 16/5.) Hö h n.
W i llia m M. T h o rn to n , E in e bequeme Stütze fü r Schmelztiegel. Vf. b e n u tzt eine S a p o n itp la tte von den D im ensionen 1 X 6 X 25 Zoll m it 4 L ö c h e rn von 3 Zoll D u rch m esser als S tü tze fü r Schm elztiegel. (Jo u rn o f In d . a n d E n g in . Chem.
3. 343—44. 1/5. [16/3.] V irginia. G eological Survey.) St e i n h o r s t. G. L. S p e n c e r, E in automatischer Probeentnehmer fü r Flüssigkeiten. Vf. b e
sc h re ib t an d e r H a n d von Z eichnungen einige N eu eru n g en des fü r Rohrsucker- untersuchung g eeigneten A pp. (vgl. auch Jo u rn . o f In d . an d E ng in . Chem . 2. 253;
C. 1910. I I . 1499). (Journ. o f In d . an d E n g in . Chem. 3. 344—45. 1/5. [27/3.] New- Y o rk u n d C uba. C uban-A m erican S u g a r Co.) St e i n h o r s t.
A. F . G re a v e s W a lk e r , Die Fabrikation von Tiegeln, Probierscherben und Muffeln. D er Vf. m ach t M itteilu n g en ü b e r die am erik an isch e F a b rik a tio n von T iegeln, P ro b ie rsc h e rb e n u n d Muffeln aus T on, sow ie ü b e r die H e rst. von G raphit- tieg elu u n d -m uffeln. (T ran s. A m eric. Ceram . Soc. 12. 54— 68; S prechsaal 44.
294—95. 18/5.) Bl o c h.
Allgemeine und physikalische Chemie.
A. L a d e n b u r g , Über die Anwendung der Phasenlehre in der Stereochemie und über die Erkennung von Racemkörpern. (Vgl. B er. D tsch. Chem. G es. 43. 2377;
44. 676; C. 1910. I I . 1140; 1911. I. 1171.) Vf. h ä lt g eg en ü b er Va n d e r Li n d e n
u n d Kr u y t (Ber. D tsch . Chem. G es. 44. 963 u n d 995; C. 1911. I . 1730) aufrecht, daß d e r L ö slich k eitssatz z u r E rk e n n u n g von R acem k ö rp ern au ch f ü r F l ü s s i g k e i t e n v e rw e n d e t w erd en d a rf, zum al d a auch ROOZEBOOJI b e re its an erk an n te, d aß er m it d er P h a se n le h re n ic h t im W id e rsp ru c h s te h t, u n d ih n n u r n ic h t als K rite riu m g elten lassen w ollte. N ach A n sic h t des Vf. k ö n n en sich enantiom orplie K ö rp er, die in je d e r H in sic h t (außer k ry sta llo g ra p k ise h u. optisch) gleich sind, nicht in u n g leich er M enge lö sen , auch w enn sie in u n g leich er M enge v o rh an d en sind.
(Ber. D tsch . Chem. Ges. 44. 1677. 17/6. [15/5.].) Gr o s c h u f f. P a u l B a ry , Über die A r t der A uflösung kolloidaler Substanzen. L e g t man ein S tü ck Kautschuk in B enzol, so diffundiert dieses u n te r V olum vergrößerung hinein. W ird d a d u rc h die E la stiz itä tsg re n z e des K a u tsc h u k s ü b e rs c h ritte n , so z e rfä llt es in im m er k lein ere S tü c k e , d ie sich schließlich d e r B eo b ach tu n g des u nbew affneten A uges entziehen. B ei diesen k lein sten fest-flüssigen T eilch en hält d a n n die O b erfläch en sp an n u n g d e r V olu m v erg rö ß eru n g das G leichgew icht. N im m t m an s t a tt des Benzols P e tro le u m , d essen L ö slic h k e it in K a u tsc h u k g erin g e r ist,
so g e n ü g t der W id e rs ta n d des K a u tsc h u k s gegen d ie V olum vergrößerung, um eine Ü b ersch reitu n g d er E la stiz itä tsg re n z e u n d d am it den Z erfall u n d die A u flö s u n g zu v erhindern. E in e kolloidale L sg . is t dem nach eine F l ., die fest-flüssige T eilch en en th ält, h e i d en en d e r A n zieh u n g zw ischen fest u n d fl. d u rc h das Z usam m enw irken von E la s tiz itä t u n d O b erfläch en sp an n u n g d er T eilch en d as G leich g ew ich t g eh alten wird. (C. r. d. l ’A cad. des Sciences 152. 1386—87. [22/5.*].) Me y e r.
B a n c e l i n , Die Zähigkeit von Emulsionen. F ü r die Z äh ig k eit ein er E m ulsion h a t Ei n s t e i n die F o rm el k' = 1: (1 -f- cp) ab g e le ite t, in d er kf der V iscositäts- koeffizient der E m u lsio n , k deijen ig e d er rein en F l. u n d cp das G esam tvolum en der in d er V olum einheit su sp en d ierten T eilch en ist. V e rss., die m it G um inigutt- und M astixsuspensionen a u sg e fü h rt w u rd e n , zeig ten a b e r A b w eich u n g en von d er EiNSTEiNschen F orm el, d er deshalb von Ei n s t e i n n u n die F orm k' = k (1 -¡- 2,5 cp) gegeben w ird. D ie Ba n c e l i nsehen V ersa, lassen sich d u rch die G leich u n g : kf = k (1 -f- 2,9 cp) w iedergeben. E m ulsionen von G um m igutt in W asser-G ly cerin - m ischungen, von M eth y len b lau in W . v e rh ie lte n sich ebenso. W ä h re n d sich fern er die Z äh ig k eiten von w ss. Z ucker- u n d G lycerinlsgg. d u rch analoge F o rm eln aus- drücken lassen ,' w eisen P h en o l-, H arnstoff- u n d Salzlsgg. v iel g erin g ere Viscositäts- koefßzienten auf. Im A nschluß an J . Pe r e i n w ird die AvoGADROsche Z ahl aus einer l% ig . Z uckerlsg. zu N = 7 0 -1022 berech n et. (C. r. d. l ’A cad. des Sciences
152. 1382—83. [22/5.*].) Me y e r.
L. R i é ty , D ie durch das Fließen einer Kupfersulfatlösung in einem Capillar- rohr hervorgerufene elektromotorische K raft. L ä ß t m an d u rch ein C ap illarro h r eine Kupfersulfatlsg. (10 g k ry stallisiertes C u S 0 4 pro. L ite r W . u n te r einem D ru ck von ca. 90 A tm o sp h ären strö m en , so k o n s ta tie rt m an zw ischen den b eid en C u -E le k - troden in d e n K u p fe rs u lfa tb e h ä lte m , in w elche die E n d e n d e r C ap illare tau ch e n , eine P o ten tiald ifferen z v on ca. 0,03 V olt. D as P o te n tia l is t a n d er A u s trittste lle höher als b e i d e r E in tritts te lle ; es fin d et also im S inne des F lü ssig k eitsstro m es ein T ra n s p o rt von p o sitiv er E le k triz itä t sta tt. D ie b eo b ach tete P otentialdifferenz ist p ro p o rtio n al d e r D ruckdifferenz an den E n d e n d e r R öhre. L ä ß t m an die K o n zentration d e r L sg. v a riie re n , so ä n d ern sich die e rh a lte n e n P o ten tiald ifferen zen rapide. F ü r L s g g ., die 2—20 g S u lfa t pro L ite r e n th a lte n , is t das P ro d . aus d er spezifischen L e itfä h ig k e it u. d er a u f eine A tm o sp h äre bezogenen P o ten tiald ifferen z m erklich k o n sta n t. (C. r. d. l’A cad. des Sciences 1 5 2 . 1375—76. [22/5.*].) Bu g g e.
A. TS. T y n d a ll, Über die E ntladung aus einer elektrisierten Spitze. A us M es
sungen des elek trisch en F e ld e s in d e r N äh e ein er e l e k t r i s i e r t e n S p i t z e g eh t herv o r, daß die b e i d er S p itz e n e n tla d u n g b eo b ach teten E rsch ein u n g en a u f eine neben d e r Io n isie ru n g d u rch p o sitiv e Io n en a u ftre te n d e E m ission v on u n g e l a d e n e n , sich se h r ra sc h b ew eg en d en T e i l c h e n zu rü ck zu fü h ren sind. D iese T eilch en haben eine R eich w eite von 1—2 cm bei A tm o sp h ären d ru ck . D ie A n sich t, daß bei kleinen S tröm en in d er L u ft n u r Io n e n eines Z eichens zw isch en dem G lim m licht und d er S pitze u. d er P la tte a n w esen d sind, sc h e in t n ic h t h a ltb a r. W a h rsc h e in lic h findet fü r alle Ström e eine R ü ck en tlad u n g v on d er P la tte s ta tt, d ie m it dem Strom w ächst u n d in gew issen P u n k te n a u f d e r P la tte u n te r b eso n d eren B edingungen sehr v e rs tä rk t w ird. — B ei d er S p itz e n e n tla d u n g in reinem Wasserstoff sch ein t das positive Io n ein geladenes M olekül zu sein. E n th ä lt d e r W a sse rsto ff Sauerstoff in geringen M en g en , so fin d et V erb. zw ischen beid en E lem en ten s ta tt, u n d z w ar n u r zw ischen ih n e n , auch w enn S t i c k s t o f f in g rö ß e re r M enge gleich zeitig an w esen d ist. D ie K u rv e fü r den B e tra g d e r Vereinigung von 0 und I I pro Coulom b u n d
°/o 0 g e h t d u rch ein M axim um b e i 0 ,0 0 3 % Sauerstoff' (negative E n tla d u n g ); die 9*
V erein ig u n g is t d an n ca. 3 -m a l g rö ß er als bei einem 0 - G e h a lt v on 1 4 °/0. Bei po sitiv er E n tla d u n g e x is tie rt ein v iel k lein eres M aximum . Ü b e r die T h eo rie dieser E rsch ein u n g en s. O riginal! (Philos. M agazine [6] 21. 585—603. Mai. B ristol. U niv.)
Bu g g e.
Dm. Dobrosserdow, Experimentelle Untersuchungen über den Zusammenhang der Dielektrizitätskonstante der Stoffe mit deren Zusammensetzung und Struktur.
(Jo u m . B uss. P hys.-C hem . G es. 4 3. 73—130. 2 2 5 - 3 1 8 . 454—96. — C. 1 9 1 1 .1. 953.) v . Za w i d z k i.
E. Baud, Über die molekulare Schmelzwärme. F ü r den Z usam m enhang zw ischen m o lek u larer Schm elzw ärm e, ahsol. Schm elztem p. u n d an d eren E ig en sch a ften der Stoffe sind versch ied en e G leichungen a u fg e ste llt w orden. E in e P rü fu n g dieser G leichungen an Stoffen, die Vf. a u f G ru n d sein er F o rm el A t = J i - l g a> T- (Bull.
Soc. Chim. de F ra n c e [4] 9 . 114; C. 1911. I. 962) als p ra k tisc h norm al bezeichnet, erg ab eine re c h t m an g elh afte Ü b erein stim m u n g m it dem V ersu ch sm aterial. E s w ird d a h e r a u s d e r C L A P E Y R O N sch en G l e i c h u n g e in e n e u e F o r m e l — F
')15
u n t e r der Annahme abgeleitet, daß die Volumänderung beim Schmelzen gleich dem U nterschiede der J . TitAUBEschen Kovolumina des festen und des fl. Stoffes bei der Schmelztemp. ( V—V ' )t is t, und daß die K o v o l u m i n a sich ferner wie ein Gas a u sd e h n e n : (V—V')r — (V — V')1S ^ T ^ • D ie n eu e G leich u n g soll auch experimentell geprüft werden. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 152. 1480—83. [29/5.*].) Me y e r.
Anorganische Chemie.
Jacques Duclaux, Die Konstitution des H assers. N ach e in e r A nnahm e Rö n t g e n s is t das fl. W . als eine L sg . von E ism o lek ü len , (H20 ) x , in fl. ELO, von E is in H y d ro l anzusehen. Z u r B est. des P o ly m erisatio n sg rad es x , d en m an nach w enig überein stim m en d en E rg eb n issen b is h e r gleich 3 g e se tz t h a t, b e tra c h te t Du c l a u x den E influß ein er T e m p e ra tu r- u n d D ru c k ä n d e ru n g a u f d en A u sd eh n u n g s
koeffizienten des W . E r e rh ä lt so fü r d en Polymerisationsgrad des Eismoleküls W e rte , die zw ischen 9 u n d 12, bezw . zw ischen 6 u n d 23 liegen. S chließlich kann m an auch au s d e r spezifischen W ä rm e des festen E ises Und der spezifischen W ärm e des fl. W . einen S chluß a u f die G röße x m ach e n , d ie sich d an n zu 12 ergibt.
(C. r. d. l’A cad. des Sciences 152. 1387—90. [22/5.*].) Me y e r.
Herbert Edmeston Watson, Über Kegelmäßigkeiten im Spektrum des Neons.
(Vgl. Jo u rn . Chem. Soc. L o n d o n 9 7 . 833; C. 1 9 1 0 . II . 137.) Vf. e rh ie lt ein Spektrum des Neons m it 321 L in ie n , d e re n Z u sam m enfassung zu G ru p p en d is k u tie rt wird.
(P roc. C am bridge P hilos. Soc. 16. 130—35. 18/5. [13/3.*] C am bridge. T rin ity College.) Fr a n z.
Georges Claude, Über die leuchtenden Neonröhren. (Vgl. C. r. d. l’A cad. des Sciences 151. 1122; C. 1911. I. 374.) D e r Vf. b e ric h te t ü b e r einige V erbesserungen, die e r an den frü h e r b esch rieb en en l e u c h t e n d e n N e o n r ö h r e n a n g e b ra c h t hat.
D a k lein e E le k tro d e n sich se h r schnell verflü ch tig en u n d die K öhre d a n n oft vor v o llstä n d ig e r F o rm ie ru n g erlisch t, w u rd en die E lek tro d en v erg rö ß ert. G u te R esul
ta te w u rd e n e rh a lte n m it 5—6 m lan g en R öhren bei A n w e n d u n g von E lektroden, d eren O berfläche 5 qdm pro A m pere b e tru g . H ierb ei w u rd e eine L e u c h td a u e r von 400 S tdn. b e o b a c h te t, ohne daß eine an d e re M odifizierung des L eu ch tzu stan d es
ein g etreten w äre w ie eine fa s t u n m e rk b a re V errin g eru n g d er P oten tiald ifferen z an d en E n d e n d er R öhre. (C. r. d. l ’A cad. des Sciences 152. 1377— 79. [22/5.*].)
Bu g g e. E. W ein trau b , Über die Eigenschaften u n d die Darstellung des Elementes Bor.
Z ur Darst. von B or b e n u tz t Vf. zw ei M ethoden. D ie erste b e ru h t a u f d er R eduktion von B o rsä u re a n h y d rid m it M g b ei h o h e r T em p. U n te r gew issen B e d in g u n g en en tste h t h ie rb e i eine V erb. der Z us. B 60 , Borsuboxyd. V eru n rein ig u n g en des B ors (B orsuboxyd od er -n itrid , M agnesium borid) w erd en e n tfe rn t, indem m an a u f eine Temp. n a h e dem F . des B ors (ca. 2000°) erh itzt. B ei d ie s e r T em p. dissoziieren die g e n a n n te n V e rb b ., M g u n d N en tw eic h en als E le m e n te , d er 0 lie fe rt B 20 3.
Die H a u p tsc h w ie rig k e it b e i A n w en d u n g d ieser M ethode b e s te h t in d er H e rst. ein er Temp. v on 2000° u n te r V erm eid u n g von K o h len sto ffap p ., d a B o r sich b e i d ieser Temp. le ic h t m it C v e rb in d e t. — D ie zw eite M ethode b e s te h t in d e r Zers, von Borchlorid d u rch W assersto ff b ei R o tg lu t. D ie R k. k a n n in versch ied en er W eise a usgeführt w erd en , ersten s in einem L ich tb o g en zw ischen E lek tro d en aus B or od er K upfer m it W a sse rk ü h lu n g in e in er A tm o sp h äre von BC13 u n d H 2, o d er zw eitens, indem m an ein en Strom von W a sse rsto ff u n d B orchlorid d u rch ein a u f dun k le R otglut erh itz te s G ra p h itro h r leitet. M an k a n n die T em p. so reg u lieren , daß keine Verb. zw ischen G ra p h it u n d B o r e in tritt, u n d se h r rein es B or e rh a lte n w ird . BC13 w ird am b e ste n d u rc h Ü b e rle ite n von CI ü b e r B o rc a rb id d a rg e s te llt, d as m an seinerseits im elek trisch en O fen aus B20 3 u n d K ohle g ew in n t.
R eines B or is t schw arz, am orph u n d b e sitz t m uscheligen B ru ch . E s is t a u ß e r
ordentlich h a r t u n d ritz t alle h a rte n S u b stan zen a u ß e r D iam an t. D e r F . lieg t zwischen 2000 u n d 2500°, w ah rsch ein lich n ä h e r d e r le tz te re n T em p . D ie D am p f
tension des B ors is t schon b e i 1200° m erk lich , tro tzd em k a n n m an es sow ohl an der L u f t, w ie im V ak u u m schm elzen. S eh r m e rk w ü rd ig sind die elek trisch en E igenschaften des E lem en tes. In d e r K ä lte is t B or ein s e h r sc h le c h te r L e ite r, sein spezifischer W id e rs ta n d is t ca. 1012 m al so groß w ie d er des Cu. B eim S teig en der Tem p. s te ig t die L e itfä h ig k e it s e h r r a s c h , so daß zw ischen Z im m ertem p. u n d 400° d er spezifische W id e rs ta n d im V e rh ä ltn is 2 X 10e : 1 abnim m t. B ei Z im m er
temp. fä llt d e r W id e rs ta n d fü r j e 16° T e m p e ra tu re rh ö h u n g um d e n h alb e n W e rt.
— Vf. b e sp ric h t die V e rw e n d b a rk e it des B ors fü r te ch n isch e Z w ecke. Zufolge der g roßen E m p fin d lich k eit g egen D ifferenzen d e r T em p. w äre es fü r therino- m etrische In s tru m e n te , fü r T h erm o reg u lato ren , z u r M essung stra h le n d e r E n e rg ie u .s .f.
zu g eb rau ch en . (Jo u rn . o f In d . an d E n g in . Chem. 3. 299—301. Mai. [17/2.*].) PlNNEK.
E. H enriot, D ie Strahlung des Rubidium s. (Vgl. C. r. d. l ’A cad. des Sciences 152. S51; C. 1911. I. 1677.) E in e O berfläche von 971 qcm R ubidium sulfat g ib t einen S trom von 3 ,6 4 -l0 —ls A m pere, w ä h re n d K alium sulfat u n te r den gleichen B e
dingungen einen S trom von 2,74-10—13 A m p ere liefert. D ie vom R u b id iu m a u s gesandte S tra h lu n g is t also v iel in te n siv e r; sie b e sitz t a b e r ein v iel g erin g eres D urch d rin g u n g sv erm ö g en , w as die U n ters, ih r e r A b so rp tio n sk u rv e se h r ersch w ert.
Verss. m it se h r rein em R u b i d i u m c h l o r i d e rg a b e n , daß m an es m it p ra k tisc h homogenen S tra h le n zu tu n h a t. B e re c h n e t m an den A b sorptionskoeffizienten (als absorbierendes M edium w u rd e se h r d ü n n es P a p ie r verw en d et) n a c h d e r F o rm el Xlp = — log n ep , so fin d et m a n , daß d ieser K oeffizient in dem M aße ab-
P Jp
nim mt, w ie d ie p a ss ie rte S ch ich td ick e w ächst. D as A b so rp tio n sg esetz is t n ic h t einfach ex p o n e n tia l, so n d ern e n ts p ric h t d er F o rm e l:
i = 0,90 e~ 162p - f 0,10 e~ ro0p- Jo
W ie beim K a liu m , kom m en « - S tr a h le n w ohl n ic h t in B e tra c h t; je d e n fa lls ließ en sich « - S t r a h le n d u rch ih re S zin tillatio n en n ic h t nachw eisen. D ie U n ters, v ersch ied en er K b -S a lz e (S u lfat, C h lo rid , J o d id , N itr a t, A lau n ), die v erschiedenen U rsp ru n g s u. v ersch ied en en B eh an d lu n g en u n terw o rfen w aren, zeigte, daß zw ischen S tra h lu n g u n d R b - G e h a lt ziem lich g u te P ro p o rtio n a litä t b e ste h t. (C. r. d. l’A cad.
des Sciences 152. 1384—86. [22/5.*].) Bugge.
F. E. E. Lamplough, Die Gefrierpunldserniedrigung des Natrium- und Calcium
chlorids. Calciumchlorid, F . 767°, zeigt, als L ö su n g sm itte l v erw en d et, die folgenden m olekularen G e frie rp u n k tsd e p re ssio n e n , die fü r 0,025 G ram m ol d e r gel. S u b stan z in 100 g CaCl2 b e re c h n e t sin d : SrC l2 240, L i CI 340, N aC l 362, B aC L 380, K Cl 448. N ach dem V e rla u f d e r Erstarrungspunktskurve aller Gemische von NaCl und CaCh sc h e in t k ein e feste L sg . d e r b eid e n Salze zu existieren. L sg g . von 0,05 G ram m ol gel. Salze in 100 g Natriumchlorid, F . 799,53°, zeigen folgende G e frie rp u n k ts
d ep ressio n en : N a B r S l, K C l 166, L iC l 164, CaCl2 ISO, SrCI2 176, B aC l2 202, N a2C 0 3 ISO, N a,,S 04 204, so daß sich alle Salze, ab g eseh en vom N aB r, in N aC l im gleichen M olekularzustand zu befinden scheinen. (Proc. C am bridge P hilos. Soc. 16. 193—96.
IS /5. [13/3.*] C am bridge. T rin ity College.) F r a n z .
E. S. Shepherd und G. A. Rankin, Vorläufiger Bericht über das ternäre System CaO-Alt Os- SiOf. Eine Untersuchung über die Konstitution der Portland
zement-Klinker. Nebst optischen Untersuchungen von Fred. E. Wright. (Ztschr.
f. anorg. Ch. 71. 19— 64. 26/5 . [1/3.]. — C. 1911. I. 1793.) Bu s c h.
C. Auer v. Welsbach, Notiz über die Elemente des Thuliums. D as Thulium b e ste h t a u f G ru n d d er sp ek tro sk o p isch en P rü fu n g d er z u rz e it v o rlieg en d en F ra k tio n en d e r T h u liu m reih en im w esen tlich en au s 3 E lem en ten : Thulium I (Tu I) ste h t zw ischen A ld eb aran iu m u n d dem fo lg en d en T u -E lem en t. S eine R e in d a rst. ist m it den g eg en w ärtig en M ethoden k au m m öglich. D ie Salze ab so rb ieren die im ä u ß e rste n R o t lieg en d en S tra h le n b is X — 700. — Thulium I I (Tu II), se h r schw ierig re in zu e rh a lte n , b ild e t ein fast w eißes S esquioxyd. D ie Salze m it u n g efärb ten A nionen sin d bei T a g e slic h t blaß g e lb lich g rü n , bei k ü n stlich em L ic h t, in w elchem die ro ten S trah len v o rh e rrsc h e n , schön sm a ra g d g rü n ; ih re F a rb e is t n ah ezu kom ple
m e n tä r m it je n e r d e r E r-S alze. Sie g eb e n das b is h e r dem T u zu g esch rieb en e A bsorb- tio n ssp ek tru m , dessen B ä n d e r b e i X = 685 u. 464 liegen. D ie O xyde je n e r F ra k tio n e n , w elche d iesen K ö rp e r n eb en A d am reich lich sten e n th a lte n , zeigen beim E rh itz e n in d e r F lam m e eine c h a ra k te ristisc h e L ic h te rse h e in u n g ; b ev o r die Erde in das eig en tlich e G lü h en kom m t, e rs tra h lt sie k u rze Z eit p u rp u rro t. D iesem A uf
leu ch ten e n ts p ric h t ein ä u ß e rs t g län ze n d es B an d en sp ek tru m , das dem von der hoch
e rh itzten E rd e d a u e rn d g eg eb en en äh n lich ist. — Thulium I I I (T u II I), ebenso schw ierig d a rz u ste lle n w ie T u I. — Z w ischen A d u. T u I , fe rn e r zw ischen T u II u n d T u I I I d ü rfte n noch einige an d ere E lem en te stehen, die sich n u r d u rch In te n sitätsdifferenzen d er F u n k e n lin ie n zu erk en n en geben. — U b e r die ch arak teristisch en L in ie n d er Ö ffnungsfunkenspektren von T u I, I I u. I I I sieh e das O riginal. (Sitzungs- ber. K . K . A kad. W iss. W ie n 1 2 0 . A b t. H b . 193—95. M ärz. [2/3.*]; M onatshefte f.
Chem ie 3 2. 373—76. 6/6.) H ö h n .
Marcel Delepine, Über die Pyridinopentachloriridite. (Vgl. C. r. d. l’Acad.
des Sciences 151. 87S; C. 1911. I. 3S1.) P y rid in e rs e tz t, lan g sam in d er K älte, ra sc h in d er H itze, das H 20 d er A q u o p en tach lo ririd ite, [Ir(H 20)C l6]M2, od er 1 Mol.
A lk alieh lo rid d er H ex ach lo ririd ite, Ir C l6M3, u n te r B. von P y rid in o p en tach lo ririd iten , [IriC jH jN lC yM o. D ie P y rid in o p e n ta c h lo ririd ite des K , N a u. N H 4 sin d krystalli- n isch e K ö rp e r von b laß o ran g eg elb er b is g ra n a tro te r F a r b e , j e n a c h d er D icke der
K ry sta lle ; sie sin d 11. in W ., w en ig er in v erd . A ., uni. od er kaum 1. in absol. A . D iese A lkalisalze w erden n u r d u rc h T hallium -, B lei-, Silber-, M ercurosalzo u. M ercuri- n itra t g e fä llt; H gC l, fä llt sie n ic h t, w esh alb auch N aC l den d u rch M ercu rin itrat erzeugten N d. sogleich w ied er in L sg . b rin g t. D ie T hallium - u n d B leisalze sind k ry stallin isch , die H g-S alze am orph u n d o rangegelb, d as A g-Salz is t am orph, g elb lichw eiß u n d 11. in N H 3. D ie le tz te re L sg . sch eid et orangegelbe K ry sta lle von der Zus. [IrfC jH jN lC y iN H jA g lj-iljO a b , die an d e r L u ft in 4 —5 T a g e n ih r gesam tes NH 3 u n d H 20 v e rlie re n u n d sich in g rü n lich g elb es A g-Salz verw andeln. — D ie Rb- u n d Cs-Salze k o n n te n b ish er n ic h t völlig re in e rh a lte n w erden.
D ie P y rid in o p e n ta e h lo ririd ite v erlieren u n te r dem E influß von C h lo r, H N 0 3 oder K ö n ig sw asser 1 A tom M etall u. g eh e n d a b e i in die Pyridinopentachloriridate, Ir(CsH 6N)Cl3M, ü b e r. A n d ere O xydationsm ittel, w ie H C l -f- H ä0 2, C r0 3, K 3F eC y c, B r, sin d ohne W rk g . D ie A lk a lip y rid in o p e n ta c h lo ririd ite sin d g egen verd. SS.
selbst in d er H itz e u. gegen v erd . A lk alien in d er K ä lte b e stä n d ig . K onz. H 2S 0 4 löst die Ir id ite bei 100°, ohne ih n en den P y rid in re s t zu e n tz ie h e n , verd. A lk alien verw andeln sie in d er H itz e in Ir id a te . H aS w irk t selb st in d e r H itze e rs t n a c h län g erer Z e it, d agegen s p a lte t N a2S in d er S iedehitze im L a u fe ein ig er S tu n d en das gesam te P y rid in ab. (C. r. d. l ’A cad. des Sciences 1 5 2 . 1390—93. [22/5.*].)
Dü s t e r b e h n.
A. Duffbur, Über einige neue, komplexe Derivate des Iridiums: Iridotetrachlor- oxalate und Tetrachloriridite. (Vergl. VÉZES u n d Du f f o u r, B ull. Soc. Chim . de F ran ce [4] 5. 869; C. 1 9 0 9 . I I . 1629.) T r ä g t m an in eine h. L sg . von D in atriu m - chloroiridat, IrC leN a2-611,0, n e u tra le s N a triu m o x a la t ein, so Färbt sich die F l. n ach vorübergehendem A u fsch äu m en g rü n lich u. b e i w eiterem K o ch en w ied er rot. D ie in der H itze konz. F l. sc h e id e t beim E rk a lte n N aC l u n d w ohl au ch N a-O x alat ab, w ährend das g e b ild e te T rin a triu m irid o te tra c h lo ro x a la t, IrC l4(C20 4)N a3, in L sg . b le ib t und n ic h t k ry s ta llis ie rt. M it K C l se tz t sich d iese L sg . zum k o rresp o n d ieren d en K -Salz, Ir C l4(C20 4)K 3- H ,0 , d u n k e lro tb ra u n e , fa s t schw arze, sta rk d ich ro itisch e, ziem lich sta rk dopp elb rech en d e, ortho rh o m b isch e P rism en , um . A u f Z u satz von A g N 0 3 zur k. L sg . des K -S alzes fä llt d as A g-Salz, IrC l4(C20 4)Ag3, als h e llb ra u n e r, am orpher, in W . fa s t u ni. N d. aus. D ie a u s diesem A g-S alz d u rc h d o p p elte U m setzu n g er
hältlichen R b-, Cs- u. N H 4-Salze e n th a lte n ein Mol. Iv ry stallw asser u. b ild en sta rk dichroitische, in W . H., orth o rh o m b isch e N adeln, w elche m it dem K -S alz an sch ein en d isom orph sind. Z ersetzt m an das A g-Salz m it d er ä q u iv a le n te n M enge H C l in k.
wss. L s g ., filtrie rt das A gC l ab u n d konz. die ro te L sg . rasch im V akuum ü b e r H jS 0 4, so k ry s ta llis ie rt die freie Iridotetrachloroxalsäurc, IrC l4(C30 4)H3, teilw eise in äußerlich dem K -Salz zum V erw ech seln äh n lich en , h exagonalen B lättch en .
D ie freie Irid o te tra c h lo ro x a lsä u re is t se h r u n b e stä n d ig . B eim V e rsu c h , die S.
u m zu k ry stallisieren , s p a lte t sich dieselb e in O xalsäure u n d Tetrachloriridosäure, IrCl4H ; v e rs e tz t m an das Z ersetzu n g sp ro d . in w ss. L sg . m it B a C 0 3, so e rh ä lt m an B arium oxalat u n d eine ro te L sg ., w elche beim E in d u n ste n glänzende, zerfließliche, nicht k ry s ta llis ie re n d e S ch u p p en des B a-S alze s, (IrC l4)2B a , h in te rlä ß t. D ieses B a- Salz g ib t m it A g N 0 3 einen h e llg rü n lic b b ra u n e n N d., in dem d as k o rresp o n d ieren d e Ag-Salz v o rlie g t, a b e r k ein A gC l. (C. r. d. l ’A cad. des Sciences 1 5 2 . 1393—96.
[22/5.*].) Dü s t e r b e h n.
Organische Chemie.
Emil Fischer, Waldensche Umkehrung und Substitutionsvorgang. D em K re is prozeß, den Wa l d e n zw isch en a k tiv e r Ä p felsäu re u n d H a lo g e n b e rn ste in sä u re e n t
deckte, k o n n te d e r V f. einen zw eiten zw ischen ß -A m in o säu re u n d ß -H a lo g e n sä u re
an die S eite stellen. W e ite r k o n n te er den N achw eis lie fe rn , daß dieselbe S u b stitu tio n sre a k tio n optisch v ersch ied en v erlau fen k a n n , w en n k lein e V erän d eru n g en an d en m it dem asym m . C -A to m v e rb u n d en en G ru p p en vorgenom m en w erden.
D iese R e su lta te w erden zusam m engestellt. D ie einzige S u b stitu tio n , fü r die eine U m k eh ru n g b is h e r n ic h t sich er n ach g ew iesen w erd en k o n n te , is t d er E rsa tz der A m inogruppe d u rch H y d ro x y l b e i E inw . von H N 0 2. A b e r A nzeichen fü r die M öglichkeit ein er solchen U m k eh ru n g liegen doch vor. Von ^ - s u b s titu ie r te n SS.
sch ein t b e i d e r ß -A m in o h u ttersäu re eine solche U m k eh ru n g m öglich zu se in ; die d urch salp etrig e S. aus ih r en tste h e n d e O xysäure is t optisch v ersch ied en von d e rje n ig e n , w elche m an h e i d e r U m w an d lu n g d er A m inosäure in C h lo rb u tte r
sä u re d u rch N itro sy lch lo rid u n d d eren s p ä te re V erw an d lu n g in O xysäure erh ält.
D ie Waldenschc Umkehrung sc h e in t ein allg em ein er V org an g z u s e i n , d e r m it dem W e se n des Substitutionsvorganges aufs en g ste v e rk n ü p ft ist. D er Vf. g lau b t, daß h e i je d e r S u b stitu tio n am C-A tom die n e u e G ru p p e n ic h t a n die S telle der abzulösenden zu tr e te n b ra u c h t, so n d ern e b en so g u t eine an d e re S tellu n g einnehm en k an n . D ie WALDENsehe U m k e h ru n g d a rf n ic h t als U m lag eru n g im gew öhnlichen S inne a u fg efaß t w erden, so n d ern is t ein n o rm aler V org an g u n d k a n n im allgem einen ebenso leich t erfolgen w ie ih r G egenteil. — Ob die K onfig u ratio n b e i d er S ub
stitu tio n die gleiche b le ib t od er v e rä n d e rt w ird , od er ob R aeem isieru n g e in tritt, is t ein erseits d u rch das W e se n d er b e n u tz te n R k. u n d a n d e re rse its d u rch die N a tu r d e r a n d eren am C h aften d en G ru p p en b ed in g t. — D a o p tisch e A n tipoden von gleichem E n e rg ie in h a lt u n d m ith in von g leich er S ta b ilitä t s in d , so is t vom en erg etisch en S ta n d p u n k t au s fü r die E n ts te h u n g d e r b eid en A n tip o d en d ie gleiche W a h rs c h e in lic h k e it v o rh an d en . D ie E rsc h e in u n g e n sin d a b e r n u r zu erklären, w enn m an z u r D a rst. d e r K o nfiguration eines asym m . M oleküls d ie s ta rre n Modelle des Kohlenstoflatoms von Ke k u l ü, Va n’t Ho f f etc. n a c h dem V orgänge von We r n e r d u rch ein beicegliches ersetzt.
D e r S u b stitu tio n d ü rfte in d er M ehrzahl d e r F ä lle eine A d d itio n d e r au fein an d er w irk en d en M oleküle v o rau sg eh en (KEKULf;, Mi c h a e l). B ei dem Z erfall von solchen Additionsverbb. (Polym olekülen) fin d et n u n eine n e u e sterisch e A n o rd n u n g der S u b stitu e n te n am C-A tom sta tt. D er n eu e S u b stitu e n t k a n n h ie rb e i a n die gleiche S telle tr e te n , w elche die abgelöste G ru p p e e in n a h m , od er an eine an d ere Stelle.
D e r zw eite F a ll b e d e u te t beim asym m . C-A tom eine WALDENsehe U m kehrung.
B eid e F ä lle k ö nnen auch gleich zeitig ein treten . D a s b e d e u te t R acem isation, und diese k an n w ied er p a rtie ll o d er v o llstän d ig sein. D ie R aeem isieru n g w ird anscheinend d u rch die N a c h b a rsc h a ft eines P h e n y ls g efo rd ert. Sie k a n n a b e r au c h sekundär d u rc h d en E influß d e r v erw en d eten A g en zien h e rb e ig e fü h rt w e rd e n , doch sind diese w ohl die selten eren F älle.
U m diese A n sch au u n g en b eq u em er d a rz u s te lle n , b e n u tz t d er Vf. das Modell (Fig. 3). A ls C-A tom d ie n t eine k lein e H olzkugel, d ie m it K ra tz b ü rste n überzogen ist. D ie S u b stitu e n te n w erd en d u rch v ersch ied en g e fä rb te , hohle C elluloidkugeln d a rg estellt. Sie sin d d u rch ein en H o lzstift a u f ein er K o rk p la tte b e fe s tig t, w elche ebenfalls m it K ra tz b ü rste n v erseh en ist. D a d u rc h la sse n sich die S u b stitu e n te n an je d e r S telle des C-A toms b equem an setzen u n d w ied er ahlösen. W e n n die H a ft
flächen so groß sin d , daß sie d en H a u p tte il d e r K u g eloberfläche des C-Atoms in A n sp ru ch nehm en, so is t e in er w illk ü rlich en V erän d eru n g d er ste risc h e n A nordnung v o rg eb eu g t. W o h l a b e r k an n m an sich denken, daß alle 4 S u b stitu e n te n sieh gleich
z eitig u n d im selben Sinne a u f d er K ugeloberfläche des K ohlenstoffs verschieben, od er daß die einzelnen S u b stitu e n te n um eine G leich g ew ich tslag e v ersch ied en artig e B ew eg u n g en au sfü h ren .
D ie B . v o n A d d itio n sv erb b . d u rc h „N eb en v alen zen “ lä ß t sich am M odell B d ar
stellen. M it d e r einen B ü rste w ird das G e rü st noch a n den K oh len sto ff angeheftet,
auf der g eg en ü b ersteh en d en B iirstenfläche lä ß t sich das zu a d d ieren d e M olekül an- heften. — N im m t m an z. B . h ei der V erw an d lu n g e in er ak tiv en « -B ro m p ro p io n säure in die en tsp rech en d e ak tiv e A m inosäure d u rch fl. N H 3 an, daß die A d d itio n s
verb. aus 1 Mol. « -b ro m p ro p io n sa u re m NH^ u n d 1 Mol. NH;, b e ste h t, so ist das Schema d a fü r in F ig . 3 A d a rg e ste llt. D ie K u g eln 1, 2 , 3 , 4 b ezeichnen die v ier am asy m m etrisch en C h a fte n d e n G ru p p en H , B r, CH3 u. COäN H 4. K u g eln 5 u. 6 bedeuten H u. N H 2; sie sin d d u rch eine N ebenvalenz an C g eh eftet. F ig . 4 B zeig t
deutlicher d ie A n o rd n u n g d e r A d d itio n sg ru p p e. — W ir d d as H alo g en vom C a b gelöst u. g e h t in die io n isierte F o rm ü b e r, so k a n n a n seine S telle en tw e d e r NH., treten, w odurch d ie K o n fig u ratio n n ic h t g e ä n d e rt w ird, od er es t r i t t e in er d er drei anderen S u b stitu e n te n a n die S telle des H alogens u n d ü b e rlä ß t d a fü r sein en P la tz dem N H 2. Im le tz te re n F a lle is t die WALDENsche U m k eh ru n g gesch eh en . F in d e n beide P ro zesse gleich zeitig sta tt, so erfo lg t v o llstän d ig e od er teilw eise R acem isation.
D iese In te rp re ta tio n d er B. von a k tiv en A m in o säu ren au s d en H alo g en v erb b . läßt sich m it k lein en V ariatio n en a u f an d e re S u b stitu tio n e n am asy m m etrisch en C-Atom ausd eh n en . E s w äre w ü n sc h e n sw e rt, M ethoden zu h a b e n , d u rc h w elche solche A d d itio n sv erb b . n ach g ew iesen u n d c h a ra k te risie rt w erd en kö n n en .
B ish er is t es in keinem F a lle m öglich g ew esen , sich er zu e n tsc h e id e n , b ei welcher d e r zw ei v ersch ied en en S u b stitu tio n e n bei d e r WALDENschen U m k eh ru n g der K onfigurations-w echsel erfolgt. N och w en ig er lä ß t sich fü r n eu e F ä lle d e r E in tritt des K onfig u ratio n sw ech sels V oraussagen. A lle S chlüsse, die m an b is h e r ü b e r die K onfiguration o p tisch -ak tiv er S u b sta n z e n au s S u b stitu tio n e n am asy m m etrisch en C-Atom gezogen h a t, sind u n sich er. D a ra u s e rk lä re n sich au ch die M ißerfolge von J. Wislic en u s bei den K o n figurationsbestst. d e r u n g esä ttig te n V erbb. u. d e r d arau s durch A d d itio n von H alo g en od er H alo g en w assersto ff e n tste h e n d e n g e sä ttig te n Körper. D en n d er Ü b e rg a n g e in e r u n g e sä ttig te n V erb. in ein e g e sä ttig te k an n in sterischer B ezieh u n g dem S u b stitu tio n sp ro zeß am asym m . C-A tom v erg lich en w erden.
E n tg eg en d er V e rm u tu n g v on We e n e r u. Va n’t Ho f f w a rn t d e r V f. v o r d er V erallgem einerung d e r A n n a h m e , daß d ie A n la g e ru n g von H y d ro x y len stets ein norm aler, d. h. ohne K o n fig u ratio n sw ech sel sta ttfin d e n d e r P ro zeß sei. B ei K o n figurationsbestst. is t es ra tsa m , keine Rk. zu b en u tze n , b e i w elch er eine S u b stitu tio n am asymm. C -A tom sta ttfin d e t. D iesem U m stan d is t es w ohl zu zu sch reib en , daß bisher in d en sterisch en F o rm eln d e r Z u ck erg ru p p e k ein W id e rsp ru c h g efu n d en w urde.
D er Vf. b e sp ric h t d a n n die S u b stitu tio n des asym m . C -A to m s b e i o p tisc h
F ig . 3. F ig . 4.
a k tiv en S b stan zen m it m eh reren asym m . K ohlenstoffen. E n ts te h t h ie r n u r ein ein
ziges P ro d ., so is t die K o n fig u ratio n e n tw e d e r dieselb e oder im Sinne e in er voll
stä n d ig e n Wa l d e n s eben U m k eh ru n g g e än d ert. E n ts te h t d agegen ein G em isch von zw ei Iso m eren , die a b e r keine o p tisch en A n tip o d en s in d , so e n tsp ric h t das der p a rtie lle n od er v o llstän d ig en R acem isieru n g von K ö rp e rn m it einem asym m . C-Atom.
D e r Yf. fü h r t B eisp iele fü r die B e u rte ilu n g d er F ra g e au s d er Z ucker- u. T erp en - p ru p p e a n ; w ichtige A n h a lts p u n k te d ü rfte die B e a rb e itu n g des Is o le u c in s, C D ,- CH,,■ CH(CH :l) • C H (N H ,)• CO..H, lie fe rn , wo das eine asym m . C-A tom indifferente G ru p p en trä g t, w äh ren d am an d eren die leich t v erän d erlich e N H 2-G ru p p e h aftet.
A uch b e i S u b stitu tio n sv o rg än g en im leb en d en O rg a n ism u s, z. B. beim E rsatz d er A m inogruppe d u rch H y d ro x y l od er u m g e k e h rt, k an n ein W ech sel d er K on
figuration erfolgen.
D ie gegenseitige U m w an d lu n g von isom eren Ä th y le n d e riv a te n w ie F u m ar- u.
M alein säu re, b eso n d ers d ie d u rch k a ta ly tisc h w irk en d e A genzien hervorgerufene, e rin n e rt in m an ch er B ezieh u n g a n die E rsc h e in u n g e n beim K onfigurationsw echsel o p tisch -ak tiv er S ubstanzen. N im m t m an an, daß d er K a ta ly s a to r sich vorübergehend a n la g e rt, n ic h t u n te r A u fh e b u n g d er D o p p e lb in d u n g ( Wi s l i c e n u s) , so n d ern nach A rt d er IvEKULfischen A d d itio n (Polym oleküle) a n das eine od er a n b eid e doppelt g e b u n d en en C-A tom e, so k a n n d u rc h W ie d e ra b lö su n g eine K o nfigurationsänderung erfolgen, die d er W ALDENschen U m k eh ru n g bei der S u b stitu tio n äh n lich ist. D as is t am K ugelm odell leich t zu erkennen.
S chließlich b e sp ric h t d er Yf. in k ritisc h ab leh n e n d em Sinne d ie A n sic h t von Ne f (Jo u rn . A m eric. C hem Soc. 3 0 . 645; C. 1 9 0 8 . I. 1827), daß d ie Valenzen des Kohlenstoffs n u r p a a rw e ise g leich w e rtig sind. G äbe es z. B . zw ei versch ied en e un
g e sä ttig te C arb o n säu ren H 0 2C(CHa)C— i un<^ H 0 2C(CHa)C - - j-; 80 m ü ß ten sich v on diesen beid en C arb o n säu ren au ch zw ei stereoisom ere P ro p io n sä u re n od er analoge Stoffe ableiten, d e n n die b eid en H -A tom e w ären v ersch ied en g ebunden.
I n ein er N a c h sc h rift h e b t d er Yf. die Ü b erein stim m u n g d ie se r B etrac h tu n g en h e rv o r m it d en inzw ischen von We r n e r (B er. D tseh . Chem. Ges. 4 4 . 873; C. 1911.
I . 1493) aus w e it davon a b lieg en d en B eo b ach tu n g en g e ä u ß e rte n A n sich ten . (Liebigs A nn. 381. 123—42. 10/5. [14/3.] Chem. In s t. d. U n iv . B erlin.) Bl o c h.
L . E a r t h e , Phosphate des Uranyls und der Amine. S ä ttig t m an eine Lsg.
von O rth o p h o sp h o rsäu re m it einem se h r g roßen Ü b ersch u ß des betreffenden Amins u n d v e rs e tz t diese L sg . d a ra u f u n te r stän d ig em U m rü h ren tro p fen w eise m it einer L sg . von U ra n a c e ta t, so b ild e t sich ein h o m o g en er, b la ß g e lb e r, kolloidaler Nd., w elchen m an d u r c h D e k a n t i e r e n z u e rs t m it e in er w ss. A m in lsg ., d a ra u f mit A . au sw ä sc h t u n d a u f T o n ü b e r H 2S 0 4 tro ck n et. D a rg e ste llt w u rd e n die Yerbb.
des Uranylphospliats mit Methyl-, Äthyl- und Trimethylamin, C H 3N H 3U 0 2P 0 4, C2H 5N H sU 0 2P 0 4, bezw . (CH3)3N H U 0 2P 0 4. D iese Y erbb. sin d se h r b e stä n d ig und zers. sich b ei 100° n ic h t; sie sin d uni. in k. W ., w elches eine o p alartig e, gelbliche F a rb e annim m t, als ob es k olloidalen S e n th ielte, 1. dagegen in v erd . M ineralsäuren zu k la re n , gelb lich en F ll. I n tro ck n em Z u sta n d e la s se n sich die V erbb. zu einem k a n a rie n g e lb e n P u lv e r zerreib en . (C. r. d. l’A cad. des Sciences 152. 1396—97.
[22/5.*].) Dü s t e r b e h n.
P . L . V ig u ie r , Über den Tetrolaldehyd (2-Butinal). (Vgl. C. r. d. l’A cad. des Sciences 152. 269; C. 1911. I . 870.) D a s Tctrolacetal, C IL -C ■ C -C H (O C sH 5)2 (C. r.
d. l’A cad des Sciences 14 9 . 403; C. 1 9 0 9 . II . 1420), lä ß t sich noch ein fach er nach d er M ethode v on Moüreu u n d Dela n g e d u rch E inw . von O rthoam eisensäureester a u f A llylenm agnesium brom id e rh alten . F a rb lo se F l. von schw achem , angenehm em G e ru c h , K p .jj 6 0 - 6 1 ° , K p. 1 6 9 -1 7 0 ° , D .10 0,902, n D18 = 1,427. D ie H ydrolyse
des A cetals fü h r t m an am b e ste n d u rch D est. m it 10°/nig. O xalsäurelsg. aus. Tetrol- aldehyd, CH3- C - C - C H 0 , farb lo se F l. von a u ß e ro rd en tlich stech en d em G eruch, K p.34 27— 28°, K p . 106,5— 107°, k ry s ta llis ie rt im K älteg e m isch in N ad eln , F . —26°, D.° 0,944, D.17 0,9265, nD17 = 1,4467, o x y d iert sich a n der L u ft ra sc h zu Tet.rol- säure, re d u z ie rt am m oniakaliscbe S ilberlsg. u n d FEHLiNGsche L sg. lan g sam in d er K älte, ra s c h in d e r H itz e , fä r b t SCHiFFsches R eag en s, b ild e t eine in W . H., kry- stallinische D isu lfitv erb ., w ird d u rch v erd . k. K a lilau g e ra sc h u n te r E n tw . v on Allylen zers.
Sem icarbazon, F . 15S°. 2-B utinaloxim , CH 3-C : C -C H : N O H , aus dem A c e ta l und H y d ro x y lam in ch lo rh y d rat in d e r K ä lte , farb lo se N ad eln aus Bzl., F . 10S—109°, zers. sich plö tzlich etw as ob erh alb dieser T e m p ., su b lim ie rt b e i e tw a 100°. D as Oxim zers. sich lan g sam b e i g ew ö h n lich e r T e m p ., ra sc h b e i d er D est. m it W . in Methylisoxazol, CH3 • C : CH • C H : N • O , K p. 121— 122°, w elches m an auch d u rch Dest. des A cetals m it ein er L sg . von H y d ro x y la m in c h lo rh y d ra t e rh ä lt. — 2-B utinal- h v d razin , CIL,• C • C - C H : N - N H S, aus je 1 Mol. A ld eh y d u n d H y d ra z in h y d ra t in der K älte, farb lo se F l. von schw achem G eruch, K p.16 63—65°, D. 18,5 0,9768, n „ ,w = 1,530, m isch b ar m it W . R e a g ie rt in d er K ä lte sofort m it einem neu em Mol. T etrol- aldehyd u n te r B. des 2 -B u tin alazin s, CH 3• C •: C - C I I : N -N : C H -C • C -C H S, gelbe N adeln, F . 123— 124°, k o n d e n sie rt sich in d e r K ä lte ebenfalls m it P hen y liso su lfo - cyanat zum P h e n y lth io s e m ic a rb a z o n , F . 114—116° u n te r Z ers. B eim E rh itz e n des B u tin alh y d razin s m it einem g anz k lein en S tü ck ch en K O H e n ts te h t das 5-Methyl- pyrazol, C IL ,-C : C H - CH : N -N H . (C. r. d . l ’A cad . d e s S c i e n c e s 1 5 2 . 1490—93.
[29/5.*].) DüSt e r b e i i n.
Giacomo Ciamician u n d P. Silber, Chemische Lichticirlcungen. X IX . M i t t e i l u n g . Aceton u n d M e t h y l a l k o h o l liefern n eb en dem b e re its b esch rieb en en H auptprod. Isobutylenglylcol (Ber. D tsch . Chem. G es. 4 3 . 945; C. 1 9 1 0 . I. 1697) Isopropylalkohol u n d Äthylenglykol, K p. 197", id en tifiziert d u rch sein Bibenzoat, CI6H140 4, K p- gem äß dem S ch em a:
CH3COCH3 + CH 3O H = C H3CH(OH)CHs + c h 2o C H 3OH + CH 20 = CHAOHJCHjOH.
V öllig an alo g v e rlie f die E inw . von Ä t h y l a l k o h o l a u f A ceton. W ie b e re its beschrieben (1. c.), e n ts te h t d u rc h A d d itio n Trimethyläthylenglykol, C6H i,O s , K p.,3 80—82°; d as A ceto n w ird a u f K o sten des A . zu Isopropylalkohol re d u z ie rt. D e r hierbei e n tsta n d e n e A c e ta ld e h y d v e rs c h w in d e t fa s t v o llstän d ig a u s dem R eak tio n s- prod.; zu ein em n u r g erin g en T e ile w ird e r w ah rsch ein lich d u rch das A ceto n zu Diacetyl o x y d ie rt, zum g rö ß te n T e il k o n d e n sie rt er sich m it dem u n v e rä n d e rt gebliebenen A . zum Bimethyläthylenglykol, C H s -C H (0 H )-C H (0 H )-C H 3, K p .u 83°, Kp. 180—184°; dieses lie fe rt m it B ro m w asser im S o nnenlicht u n d B e h a n d lu n g d e r entstandenen flü c h tig e n , ste c h e n d rie c h e n d e n V erb. m it H y d ro x y lam in das Bioxim des Biacetyls, C4H802N 2, F . 240°. B ei B e h a n d lu n g m it P h e n y liso c y a n a t w u rd en durch sy stem atisch es K ry sta llisie re n au s B zl. zw ei isom ere Phenyluretliane, G,8H20O4N 2, a) w l., F . 201— 202°, u n d b) le ic h te r 1., F . 175°, die d as racem isch e u n d das inaktive Stereoisom ere des 2 as. C e n th a lte n d e n D im eth y läth y len g ly k o ls d arstellen , CH3CH(OCONHC6H5)CH (OCO NH C6H6)CH3, e rh alten . A uch m it B en zo esäu rean h y d rid und N a triu m b en zo at w u rd en 2 Dibenzoate d e r F o rm e l CH3CH(OCOC8H6)CH(OCO CeH5)CH3 gew onnen, a) m onokline (Boevis) K ry sta lle (aus PA e.), F . 77°; a : b : c = 0,417 : 1 : 0,3337; ß = 69,6°; b e o b a c h te te F o rm en {110} {111} {001} {010}, u n d b) F l., K p,10 217—21S°. F e rn e r w u rd e b e i d e r R k. zw ischen A ceto n u n d A . n o ch ein gem ischtes Anhydrid, C9H180 2, K p . 149° — ob d ire k t d u rc h B e lic h tu n g od er e rs t
s e k u n d ä r, is t n ic k t erw iesen — , e rh a lte n , das v ielleich t als ein gem ischtes Oxyd d e r beid en G lykole an zu sp rech en is t: C5H 120 2 -f- C4H i00 2 = 2 H 20 -f- CClH 190.j. — Aceton u n d I s o p r o p y l a l k o h o l liefern bei B elich tu n g in g la tte r Rk. Pinakon- hydrat, C0H 14Oä,6 H 2O, F . 47°. — M e t k y l ä t h y l k e t o u zeig t ein vom A ceton abw eichendes V erh alten . — Benzophenon g e h t bei d er B elich tu n g in A. g la tt und v o llstän d ig in Bensopinakon (vgl. A tti R . A cad. dei L in c e i, ß o m a [5] 10. I. 92;
C. 1901. I. 770) ü b e r; bei den V erss. m it Acetophenon w äre noch die N a tu r des dah ei e n tste h e n d e n K ö rp ers, F . SO—90°, au fzu k lären . (Ber. D tsch . Chem. Ges. 44.
12S0—S9. 20/5. [6/5.] Bologna.) ßO TH-Cöthen.
Giacom o C iam ician u n d P. S ilb er, Chemische Lichtwirkungen. X X . (Vgl.
vorst. ß e f e r a t u n d B er. D tsch . Chem. Ges. 34. 1541; C. 1901. II . S2.) Aceton (1 Vol.) u n d Äthyläther (2 Vol.) liefern bei B elich tu n g Isopropylalkohol, fern e r ein Additionsprod. von Aceton un d A ., CsH 0O + (Q,H5)20 , K p . 140°, v ielleich t ein Monoäthyläther des Trimethyläthylenglykols, (CH3)2C(OH)CH(CH3)OC2H|s — diese V erb. g ib t näm lich beim E rh itz e n m it v erd . II2S 0 4 (1 : 10) im R o h r a u f 130° M ethyl
iso p ro p y lk eto n — u n d einen Rückstand, Cn H 220 3 oder CltH 240 3, K p .2„ 109— 112°, d essen N a tu r noch n ic h t a u fg e k lä rt w erd en k o n n te. M ol.-G ew .-B estst. in Eg.
erg ab en die W e rte 196,6—201,2. — Acetophenon u n d Ä thyläther lieferten bei Be
lic h tu n g ein Additionsprod. C12H 190 2, w ohl der F orm el C0H5C(OH)CH3 • CH(CH3)OC2Hj, u n d ein n ic h t n ä h e r erfo rsch tes K o n d en satio n sp ro d . — Benzophenon und Ä . ergaben an alo g n e b e n B enzopinakon ein Additionsprod. C17H ä0O2, v ielleich t d er Form el (CcH 5),C(O H )-CH (CH 3)OCoH6, farb lo se P ris m e n , F . 51°, u n d ein kom plizierteres K o n d e n s a t i o n s p r o d u k t (M ol.-Gew. gef. 363,7, bezw . 372,6; Ä thoxylgehalt 14,8%). (Ber. D tsch . Chem. G es. 4 4 .1 5 5 4 —58. 17/6. [20/5.] Bologna.) ßOTH-Cöthen.
Giacom o C iam ician u n d P. S ilb er, Chemische Lichtwirkungen. X X I . (Vgl.
vo rst. R eferate.) 1. Benxaldeliyd (vgl. B er. D tsch. Chem. G es. 42. 1386; C. 1909.
I. 1S62). B eim A u fa rb e ite n d e r In so latio n sp ro d d . w u rd e n eb e n dem T rim e re n von Ma s c a r e l l i, F . 247—248°, noch ein (vielleicht geom etrisches) Isomeres desselben, (CjHaOJs, k reid ew eiß e, in ik ro k ry stallin isch e K ru s te n (aus M ethylalkohol u n d Bzl.), u n i. in W ., 1. in A c e to n , E ssig ä th e r, w. A ., M ethylalkohol u. Bzl., e rh a lte n ; Mol.- G ew . gef. in E g. 310,9, bezw . 312,5, ber. 318. — 2. Zim taldehyd, ü b e r 1 J a h r in ein er R ö h re b e lic h te t, erg ab eine H a rz m a sse , aus d e r ein Polymeres des Zimtalde
hyds, C0H 9O, d e r Zus. zw ischen 4 C9H 80 u. 5 CsH 30 , an scheinend ein Gemisch, iso
lie rt w urde. — 3. Benzophenon u n d Benzaldehyd. D em frü h er (Ber. D tsch. Chem.
G es. 36. 1578; C. 1903. I. 1397) besch rieb en en Kondensationsprod., F . 236—'237°, kom m t n a c h e rn e u te n U n te rs s. d ie F o rm e l C27H 220 3 = 2 C 7H 60 4* C6H 6COC(,H5 z u , (aus E ssig äth er) w e iß e , volum inöse N a d e ln , F . 245°, u ni. in W ., sw l. in den gew ö h n lich en Solvenzien. — 4. B ei B e lic h tu n g von Benzophenon u n d Dihydrokolli- dindicarbonsäureäthylester (HANTZSCHsckem E ster) (5 g) en tsta n d n eben B enzopinakon das C h lo rh y d ra t des Kollidindicarbonsäureesters (2,2 g) [P ikrat, C20H 2SO i,N 4, gelbe N ad eln , F . 164°; A u-Salz, Öl, u n d P t-S alz, C29H 40O4N 2, P tC )6, o ran g ero te B lättchen (aus absol. A .), F. 1S10]. — 5. Chinaldin u n d A ceton erg ab en b ei B elich tu n g ein Kondensationsprod., C23H 2JN 2, e n ts ta n d e n aus 2 Mol. C hinaldin u. 1 Mol. A ceton—
1 Mol. H 20 , gelbliche N ad eln (aus B zl.), F . 212°, u ni. in W . u n d P A e ., 1. in den üb lich en Solvenzien; zw eisäu rig e B ase, d eren e in sä u rig e Salze g e fä rb t, d eren zwei- sä u rig e Salze farb lo s sind. D ic h lo rh y d ra t, C23H 22N 2, 2H C 1, w eiße N ü d elch en , die, a u s ab so lu tem A. u m k ry sta llisie rt, d as M onochlorhydrat, C23H 22N 2, H C l, orangerote W ä rz c h e n (aus A.), b is 270° e rh itz t, lan g sam su b lim ieren d , ohne F ., erg eb en . Pt- S alz, C23H 22N 2, H 2P tC I8, zw eisäu rig es S a lz , k ry s ta llin isc h e , o ran g ero te Fällung.
Au-Salz, C23H 22N2, H A u C ls , ta b a k fa rb e n e s, im V ak u u m g etro ck n etes P u lv e r. (Ber.
D tsch. Chem. Ges. 4 4 . 1558—64. 17/6. [22/5.] Bologna.) ROTH-Cötlien.
M. H a n r i o t u n d A . K l i n g , Einwirkung der Alkalien auf die CKloralosen.
E rh itz t m an p-Chloralose m it d er v ierfach en M enge absol. M ethylalkohol, w elch er zuvor m it tro ck n em N H a-G as g e s ä ttig t w orden is t , 4 — 5 S tdn. im B o h r a u f 100°, so e n ts te h t n e b en N II4C1 u n d a n d e re n P ro d d . in e in er A u sb eu te von 2 0 % Eechlor- p-chloralose, C„H120 6CI2, farb lo se N a d e ln , F . 156— 157°, 11. in h. W . u n d h. A ., 1.
in W . von 18° zu 3,866% , in 95% ig. A . von 18° zu 7 ,7 3 % , « D = — 10° 57'. T ri- benzoat, N a d e ln au s Ä., F . 192°. D u rc h sd. v erd . H C l w ird die D echlor-p-chloralose in G lucose u. D ich lo rald eh y d , C,2H 20C12, zerleg t, d u rch E rh itz e n m it 3 T in . H N O a, D. 1,2, zu dem Säureamid, C7H „0 5C12• CO N H 2, B lä ttc h e n aus A ., F . 161— 162“, swl. in k. W ., le ic h te r in A ., oxydiert. B e h a n d e lt m an das A m id m it sd. W ., so geht es in das L a e to n d e r k o rresp o n d ieren d en S., N ad eln , F . 129— 130°, wl. in W ., über. D as L acto n lö st sich in k. A lk alien u n te r B. g u t d efin ierter Salze. (C. r. d . l’Acad. des Sciences 152. 1398—99. [22/5.*].) D ü s t e r b e h n .
E d w a r d C h a r le s C y r il B a ly , Die Absorptionsspektren des Chlorbenzols, der Eichlorbenzole und der Cldortoluole. D ie m it v e rb e s se rte n H ilfsm itteln d u rc h geführte ab so rp tio m etrisch e U n te rs, des Chlorbenzols, o-, m-, p-Eichlorbenzols un d o-, 7>i-, p-Chlortoluols fühi-t z u r A uffin d u n g ein ig er n e u e r A b so rp tio n sstre ife n , doch w erden d ie frü h e r (Jo u rn . Chem. Soc. L o n d o n 87. 1355; C. 1 9 0 5 . I I . 1241) aus den A b so rp tio n sk u rv en gezogenen S chlüsse h ie rd u rc h n ic h t beeinflußt. E s dürfte- wegen d er M öglichkeit d er K o inzedenz von S p ek trallin ien g ru n d sä tz lic h n ic h t richtig se in , b e i solchen U n terss. n u r m it dem C d -F u n k en z u a rb e ite n ; g erad e bei den v orliegenden U n te rss. w u rd e n F u n k e n zw ischen K o h leele k tro d en , die m it M olybdän od er U ra n im p rä g n ie rt w a re n , m it E rfo lg an g ew en d et. (Jo u rn . Chem.
Soc. L o n d o n 9 9 . 856—58. Mai. L iverpool. U niv.) F r a n z . J u l i u s O b e r m i l l e r , E i e Phenol-771-sulfosäure und ihre Isolierung, sowie ihr Nichtentstehen a u s Phenol und Schwefelsäure. D e r Vf. ste llte die S. aus m -S ulfanil- säure h e r u. es g elan g ihm , einige zu ih re r A b sch eid u n g g eeignete Salze ausfindig zu m achen. W e ite r fa n d er einen W e g , um diese S. von den a n d e re n , d ire k t zu erhaltenden P h en o lsu lfo säu ren zu tre n n e n . D as R e s u lta t d er U n ters, ü b e r d ie schon von K e e u l I ; bezw eifelte A n g ab e S o l o m a n o f f s (Ztschr. f. C hem ie 1 8 6 9 . 294) -war, daß bei v e rsc h ie d e n e n , sow ohl b e i 15—20°, w ie au ch bei 9 0 —100° m it h ö ch sten s U/s Mol. H 2S 0 4 a u sg efü h rten S u lfo n ieru n g en vo n P h e n o l n ic h t d ie g e rin g ste B. d er m-Sulfosäure n aeh zu w eisen w a r, in allen F ä lle n d ag eg en eine re c h t n e n n e n sw e rte Menge von 2,4 -D isu lfo säu re, obw ohl s te ts einige P ro z e n te u n su lfo n ie rte n P h e n o ls noch v o rh an d en w aren. D a ra u s folgt, d aß die N e ig u n g z u r B. d e r P henol-m -sulfo- säure eine g erin g ere ist, als diejenige z u r B. d e r P h en o l-2,4 -disulfosäure. D ies is t b em erkensw ert, w eil ein erseits d e r E in tr itt je d e s w eiteren S u b stitu e n te n in den Kern im allgem einen sch w ierig er is t u. w eil b ei d er d er S u lfo n ieru n g des P h e n o ls analogen W e ite rsu lfo n ie ru n g d er B enzolsulfosäure z. B. die n o rm al zu erw a rte n d e sym m etrische T risu lfo säu re je d e n fa lls sch w erer e n tste h t, als die n ic h t zu e rw a rte n d e p-D isulfosäure.
D arst. A u s 40 g m -S ulfanilsäure in 600 ccm h. W . u. 28 g H 2S 0 4 u n d 15,9 g N aN 0 2 von 1 0 % ; m an k o ch t a u f dem W a ss e rb a d um (h ierb ei en tste h e n zw ei N eben- prodd.) u. n a c h V ersch w in d en d e r D iazoverb. noch m in d esten s eine S tu n d e w eiter, n eu tralisiert m it B le ic a rb o n a t geg en K ongo, d am p ft z u r T ro ck n e, fü h rt e rs t in das M ononatrium - u. d an n in s M onom agnesium salz, (IIO • C0H 4• S 0 3)2M g -(- 6 H 20 , ü b e r (strahlig v erw ach sen e, d ü n n e B lä tte r; v e rlie rt die 6 1 ^ 0 b ei 110—120°; L ö slic b k e its-
za h l 1,190). W e i t e r e M o n o s a l z e : N a -S a lz ; zu D ru se n v erein ig te B lä tte r; L ö s
lich k eitszah l 1,300; sch m ., b ei e tw a 200° ra s c h v o rg e tro c k n e t, b e i 300—310°, ohne sieh zu zers. — Z n-S alz; flache, seitlich m eist zu g esp itzte P rism en . — A u ß er anderen M onosalzen w erd en einige D isalze b esch rieb en . — C h a ra k te ristisc h fü r die S. ist, daß sie in n e u tra le r L sg . eine v io lette E isen ch lo rid rk . g ib t, die a u f Säurezusatz o d er beim E rw ä rm e n v e rsc h w in d e t; I n te n s itä t u. N u an ce sind w ie bei d er p-Säure.
— D ie A b sch eid u n g erfo lg t als basisch es B leisalz, das sw l. is t, m ittels B leiacetat u n d Pb(OH)a. — Z u r T re n n u n g von d en bei d e r d ire k te n Einw. von Schwefelsäure auf Phenol e n tste h e n d e n S ulfosäuren sch eid et m an z u e rs t die H a u p tm e n g e d e r p-S äure m it SrCOs als k ö m ig -k ry sta llin isc h e s Sr-Salz ab, iso liert aus d er M u tterlau g e etw as 2,4-D isulfosäure u n d die H au p tm en g e d er o-S äure als S 0 3H -B a-S alze, fä llt die M u tterlau g e davon m it B aO H als O H -B a-Salze u n d e rh ä lt au s d er M utterlauge dieses N d. die m -S ulfosäure als M onom aguesium salz w ie oben besch rieb en . (Liebigs
A un. 381. 114—22. 10/5. [IS/3.] In s t. f. E lek tro ch em ie u. tech n . C hem ie d. techn.
H ochschule S tu ttg a rt.) B lo c h .
T h . Z in c k e , Über die Eimoirkung von Brom und von Chlor auf Phenole: Sub
stitutionsprodukte , Pseudobromide und Pseudochloride. 25. M itte ilu n g : T h . Z in c k e u n d W . E r o h n e b e r g ' u n d J . K e m p f , Über ein schwefelhaltiges Pseudobromid des p-Kresols und dessen Umicandlungen. Z u e rst ein g eh e n d ere D isk u ssio n d e r K on
stitu tio n sm ö g lich k eiten des P seu d o b ro m id s au s dem 2,5-D ibrom -l,4-kresol-3-m ethyl- sulfidperbrom id (vgl. Zin c k e , Ke m p f, B er. D tsch . Chem. G es. 4 4. 413; C. 19H.
I. 979; F o rm eln V III., IX . u. X II. dort). G anz u n zw eid eu tig e rg ib t sich die K on
stitu tio n des reak tio n sfäh ig en B rom ids (I. o d er dessen Chinonform el) aus seinem V erh alten gegen H N 0 3 in Eg. E s s p a lte t bei d ieser ß k . die sch w efelh altig e Gruppe a b u. e rse tz t d iese d u rch d ie N itro g ru p p e , ohne d aß B r a u s tritt. D ie entstehende N itro v erb . (II.) ze ig t das V erh alten d e r P seu d o b ro m id e, sie ta u s c h t le ic h t B r gegen O CH j aus
(in.).
E in w e ite re r sic h e re r B ew eis lieg t in folgendem : W ir d das Bromid z u n ä c h st in die M ethoxyverb. ü b e rg e fü h rt u n d diese m it H N 0 3 b e h a n d e lt, so ents te h t die N itro v erb . des M ethoxyderivats, die id e n tisc h is t m it d er a u f anderem W ege e rh alten en V erb. I I I . D ie G ru p p e O CH 3 k a n n also n ic h t in d e r Sehw efelkette ste h e n , dem M eth o x y d eriv a t w ird F o rm el IV . zukom m en. D as H yd ro x y l spielt je d en falls eine E olle b ei d e r B. des P seu d o b ro m id s. D e r A u s tr itt von H B r wird so erfolgen, daß sich z u n äch st ein O rth o ch in o n d eriv at b ild et, w elches so fo rt in die P a ra v e rb , ü b e rg e h t, die sich d a n n ih re rse its zum P seu d o b ro m id u m la g e rt (vgl. V.
u n d V I. u n d I.). W a h rsc h e in lic h zeigen alle o-P henolalkylsulfide ein analoges Ver
h alten .
I n seinen U m w an d lu n g en g le ic h t d as sch w efelh altig e P seu d o b ro m id bis auf eine b em erk en sw erte A u sn ah m e a n d e re n P se u d o b ro m id en (das V o rh an d en sein von SCBLj b e d in g t k ein en U n te rs c h ie d , au ch n ic h t in d er F ärb u n g ). S c h ü tte lt m an es m it Ä. u n d N a-A cetat, so v e rlie rt es 1 Mol. H B r u n d g e h t in einen tiefschw arzen, ch in o n artig en K ö rp e r ü b er, d e r k ein einfaches M ethylenchiuon ist. E r n im m t aller
dings le ic h t w ied er H B r a u f u n te r B. ein es P seu d o b ro m id s, a b e r das B rom id ist v ersch ied en von dem u rsp rü n g lic h e n u n d g e h ö rt n ic h t m eh r d e r p-K resolreihe an.
V erm utlich lie g t ein S t i l b e n e h i n o n (V II.) vor, d en n es v e rh ä lt sich in d e r In ten s itä t d e r F a rb e , d er Schw erlöslichkeit, bei d e r R ed u k tio n etc. w ie die frü h e r (Zincke, Fr ie s, Liebigs A nn. 325. 19. 44; C. 1 9 0 3 . I. 460) b esch rieb en en tetrahalogenierten Stilbenehinone. D em au s ih r d u rch A d d itio n von H B r en tste h e n d e n Pseudobrom id käm e d a n n F o rm el V III. zu. D u rc h W . u. A. w ird das P seu d o b ro m id rasch zers.
u. das C hinon V II. zurü ck g eb ild et. B ei d e r R ed u k tio n e n ts te h t ein D ioxystilben- d e riv a t (IX.), w elches d u rch O xydation w ied er in d as sch w arze C hinon übergeführt w erden k an n . M it E ssig sä u re a n h y d rid u n d m it M ethylalkohol e rh ie lte n die Vff-