• Nie Znaleziono Wyników

Schaffen und Schauen, 1931, Jg. 7, Nr. 9

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Schaffen und Schauen, 1931, Jg. 7, Nr. 9"

Copied!
24
0
0

Pełen tekst

(1)

ililliiüilHliülll! ffiffillllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIllliüll!

mm mmt

JU&enlec Juljegang f t f i 9

llllllllllllllllllll!lllllll!llll!ll!llllll!ll!IIIIIII!lllil!IIRIIIIII!llllllllllllllllllllllillllllllllllillllllllllil

(2)

Ü i i f t e f i i i s t Ö f ü r t $ .

2)et ^eutfcSie ^Sulturbunb ßetanftaltet in bet ot\i oom X. bis 4. 1031

in ben 2(benbffunben unter bet Seitung non

^ r ö f . H ö b e eine

A b e n d s t n g t ü o d ) e .

Sieben bet mett)obil’d)en Schulung, bie am ©onnabenb unb

©onntag auch nacbmittags erfolgen mirb, follen in offenen

©ingffunben breitefte Greife bem SJoIlsliebe gugefübtt toerben.

Seilnebmen tann jebcrmann. ® ie 3Bocbe beginnt greitag, ben 1. SDIai 1931 um 7 ilfir abenbs im Sleiftenffemfaal, Jlatto=

toib, ul. SDIgrjacfa 17. ® e r Sellnebmerbeifrag beträgt 6,— g l.

Perbattb beutfdjer ^olksbiicliereieit \n Polett t.

HUtt bitten ade Uutbmieti

ben überfanbten Fragebogen fofort au sp fü llen unb uns einpfenben. Stuf ber Slüiffeite bitten w ir, alle SBünfcbe befanntgugeben bepglief) 5Beiteraus=

bau, befonbers erroünfd)te 93üd>er ufto. SBer ben Fragebogen genau aus=

füfli- unb gleicb an uns einfenbet, förbert unfere Strbeit, erfoavt uns Seit unb

©efb foftenbe SHabnungen.

(3)

lll!ll!llillllilli!l!li!liHii!l!!!!!i!iSI!iS!iSi!IIIISill!t!:[HSSil!H!!illS!iiiS[iüti!2iiSni!!!ii!Si!!l!!!iiS!lll!

5ffienn n a ij bem g ic l bcr ©ingbeme'gung gefragt rcirb, fc läfst fi^ i barauf feine beftimmte 2lnttt>ort geben, ba bte ©ingberocgung junäcfrft fein con 9Jlenfcf»en geftcdtes Siel f)at. ?Bobt aber fbnnte man non einem Siel reben, bas in if>r als SBcinegung liegt.

® ie ©ingbetoe'gung iff aucf) fein 3Bert an ftcfi; fie ift nid)t um ifjrex felbff toillen ba, fon=

bern m ill nur einen 3>ienft tun. S ie fann ebenfoguf »ieber nerfdjminbcn, roenn fie tf>re Aufgabe erfüllt ünt, otjne bafe es ein ‘äßerluft fein müßte.

Onfofern bie ©ingbemegung aber einen SMenft tut unb im 95olfe m irft, iff fie freilief»

ein großer 9Bcrt, ber ntcf)f f»ocE) genug angefcljlagen roerben fann. Unb fo betrautet fönnfe man als Sie! ber ©ingbemegung angeben, baß fie unfer 35olf mieber au einem fingenben 5Solf machen m ill. ®abci fommt es niebt auf eine „p fle g e " ber HUsifif an, foubern barauf, baß m it bem ©ingen einer eblen, tief im 93o(fstum cermurselten SRujif sugleicß mieber Ieben=

bige fcf)öpfedfifte Kräfte im fUlenfcben gemeeft unb ausgericf»tet merben. ®ie rein nerftanbes”

mäßige Sinffellung ber leßfncrgangene'n £pocf)e f»at bas ©d)6pferifcf)e im 9Jienfd>en fta rf eingeengt, bie ©emütsfräftc abgefcbmäd>t unb alle natürlichen 95ebingungen bes ŚM fsfum s, ber ©tammeseigenart, ber gam ilie gelodert. ® ie |»errfcbaft bet S!)lafd)ine £»at bas ihrige getan.

®ies tr ifft nicht etma nur fü r bas be'utfche 9Solf ju , foubern fü r bie ganje sioilifierte 3Öelf.

2Ulerbings befam cs bas beuffche SSolf mohl befonbers 3u fpüren, meil es feine ftärfffen ÜButäeln im ©emüt hat; ©emüt aber ift ctroas roefentlich beutfdjes. (9Inbere ©pradjen haben fein 3Borf bafür!) ®ie unbefiegbare ü ra ft bes ©emütes seich net bas beuffche 93olf in befonberem SDtaße aus, meift ihm aber sugleid» auch eine hohe unb fchmere Slufgabe inner»

halb ber ÜJölfet su, bie es eben nur auf © runb feiner ©emütsfräfte leifien fann.

®iefes beutfehe ©emüt hat 3U einer iölüteseit beutfehen Sebens etmas in ber ©efchichfe einsig baftehenbes herPorge'brad)t: bas beuffche 35olfslieb. £ s iff nicht oerrounberlich, baß heute in einer Seit fmchffer 9lot mieber auf biefe unerfd)öpfüd;>en ©chäße surüdgegrtffen mirb, um an btefem ©efunbbrunncn neue Uräfte 3« finben unb ©enefung Don ber oben ermähnten (Sntmurselung.

Stur fo iff es 31t erflären, baß bie ©ingbemegung in einer Seit fieffter beutfeher 23cbrängnis mie ein Lauffeuer burd» bie Sanbe fich ausbreitet. 55om 93a[tifch'en iStcer bis an bie ©chmeiser Serge haben ©ingmodjen ftattgefunben unb mürben Sbeimselten fü r ein neues lebenbiges ©in=

gen im iöolfe gefchaffen. 9iid)t nur in ben ©roßffäbfen, aud» in gans fleinen ® örfern mürben Slbenbfingmochen gehalten, unb fo mächff eine ©emeinbe fingenber SOtenßhen im gansen beutfehen Eanb. ®as ©chönffe baran iff, baß es hier feine ©rensen unb ©dfeibemänbe gibt, baß 3ung unb 2lft, SOtänner unb grauen, Śteiche unb 2Irme, Stenfchen aller Berufe unb aller geiftigen 9lichtungen fich 3U einem gemeinfamen Sun ohne ^ro b le m a tif unb m it größter

©elbftDerffänblichfeit 3ufammenfinben. ®as ©ingen mag hier unb ba Dom mufifalifd)en

© tanbpunft gefchen recht anfcchthar fein; überall aber hat es etma ßebenbiges, ’grifches, Urfprüngtiches, überall fommt lange gefeffettes unb faft erftarrtes Sehen » icbe t 3Um £mpot=

quellen unb man fann fid» trotj aller fötängel unb menfchlichen Un3ufäng,lrchfeifen bes ©in»

brudes nicht ermchren: |iie r ift aud» eine S'eimselle eines n e u e n b e u t f e h e n Sß o l f e s .

ia ^ t g n n g .

Mr. 9 .

!R o t 5 9 5 1.

J k l u n d - f n i i i ö n

3Jon ® r. Slbolf ©eifert, Sebenhaufen.

lllll(llillS!!S!Ii!!l!Sl!!l!!!S!3!!S!ll!!!l!l!!!!IHS!!ll!l!!ll!IS!l!!!lll!IIIIII!!!llilllill!li!!!!2!lll!lllillllllll!

l a i f j t B t l l p l l

(4)

(Offene^ un6 gefc^loffened Gingen.

Sßon ‘ęro f. 8 r i 3 ö b c, 33erKn.

Un[cre «olfstiebpflege ge|)t f)eute auf 3» ei oerfdjiebenen Ebenen _»or fid), enlroeber in ungcbunbenem offenem ©ingen ober in ge'bunbener ©botform. Unter offenem ©ingcn »er|tci)e icf) bie erfte, etnfacbfte, natürlidje 2lrt, toie fie ber aflutter eigen ift, wenn fie m it bem Heinen Äinbe fingt, tote Säuern, ©olbaten unb ©tubenten fingen, menn fie unter fid> finb, unb tote bie organifierte 3ugenb gang allgemein fingt. Sine 2lrt, bie bas Soltstieb in feiner einfadjften

© eftaft, böd)ffens m it freien, im 2lugenblicf bes ©ingens felbft improoificrten Segleitftimmen pflegt. Sine 2Irt, bie im ©runbe ebenfoto'emg ibrer felbft fiib beroufet roirb roie bes Snbalts

„Sicbpflege", unb toeldjer ber Se'griff Ś ollslieb als ein geroufster, befonberer 3nbalt fremb ift.

©ebunbene ©borform nenne icb bas ©ingen im Sbor, bas über jene erfte unb urfprünglicbe 2 lrt b'^aus bas ©efsbeben auf bie (Ebene ber fcbaffenben S rbeit bobt. Ss ift bie 2lrt, bie m ir oon unferem bcuft0en ©borgefang \>&x fennen. ©ie fcbüefet niibt mebr alle, bie fingen roolten obne 2lusnabnre sufammen, fonbetn fcbeibct aus, trifft Suslefe. ©Hefe gorm ift für oiele, ganj unabbängig oon facblicber ober nicbtfad)licber Sinftellung, beute bie einjige gorm gemeinfamen ©ingens. 5Ber „im © bot" fingen roili, muf; eben in einen ,,©b©r" eintreten.

2Ber aber eine 31t ftblei^fe ©timme bat — unb menn er aud) nod) fo gern fingt — , ber mujj bas ©ingen eben taffen.

(Das offene ©ingen aber roirb roeber beachtet nod) gefcbät}t, es ftebt febr niebrig im Kurs.

2lls notroenbiges Uebel, als Sorftufe lä jjt man cs fcbliefeltib gelten, burebaus baoon überaeugt, baß bas etgenflidje gie l bas „ f d r ö n e " ©ingen fei, roomit man meifteirs bas ©ingen in ge- bunbener ©borform meint, ©s fann oorlommen, baß Sülenfiben Sieber unb ib r ©ingen niibt fd)üßen, roenn niibf babet gearbeitet rourbe, ©s ift m ir niibt feiten nad) offenen © ing- ffunben begegnet, baß icb gefragt rourbe, ob icb benn bie Sieber, bie icb im ©bor fingen Heß, niemals „ausfeilfe". 3Jcit anberen üBorten: aus ber Serfpeltioe ber gebunbenen ©borform, bie beute als bas „feböne" ©ingen angefe'ben roirb, erfdbeint bie urfprünglicbe gorm bes ungebunbenen offenen ©ingens, an bem jeber obne befonbere Sorbereitung unb Uebung unb obne befonberes teebnifebes Sonnen teilnebmen fann, als Unoolltommenbeit, 3um minbeften als eine SSorftufe, bie mögliibft balb ju überroinben fei. Unb roenn man in aHufiferfreifen bom „Sßolfsgefang" fpri4>t, fo benft man babei in erfter Sinie niebt an fie, fonbern eigentlkb nur an bie Dielen Saiendjore ©rroaebfener.

SBir lönnen aber rußig sugeben, baß es jum SSeifpiel in ber ©cbulc erft bann einen © inn bat, ein funftmäßiges ©borfingen aufsubauen, roenn ein oollsmäßiges ©ingen im ©bor als notroenbiges gunbament oorbanben iff, unb baß es ein ©runbfeble’r fein roürbe, roenn ein Scbrer lleinen Sinbern oon oornberein m it „ausaufeilenben" Siebern fommt, in einem ailter, in bem fie nod) garmebt bie gäbigteit baben (31t ibrem ©lücf noeb nießt babenl), ißr eigenes Sun 3u bcobad)ten. 3nnerliib unroabr roirb cs, roenn Slenfcbenfreife ben 3Beg aut gebun­

benen ©borform fueßen, bas beißt eben ben 3Beg 3um bewußten 53auen an fid) felbft, bie ibrem geiftigen Unterbau nad) überhaupt ni<bt in ber Sage finb, aus eigener S ra ft ibr ©un su erfennen. 5Bie mambes Sieb einer Siebertafel bietet ein foldjes 93tlb innerer Stoiefpattig- feit, bie aut Unroabrbaftigfeif fübrt.

Ommer roieber müffen roir belennen, baß unferc neue Sßolfsltebpflege nießt m it funft- mäßigem ©ingen anbeben follfe, fonbern 3uerft im offenen oollsmäßigem ©ingen. aHan muß ficb einmal Har machen, roas es bebeufef, roenn ein Śreis, fü r ben bas aSolfslicb in feiner ibm cigenflicben Sone abgefforben ift, fid) feiner ^ flrg e erneut 3uroenbef, inbem Cr es nun oier-- jtim m ig gefegt einübt. SBer aber auf gutem tragenben Soben bas aSolfslieb in bie Sone ber Uebung, bes Sauens, in bie gefdbloffene ©borform rüdf, muß roiffen, roas er bamif tu t unb muß fidb barüber ated)enfd)aft ablegen, baß es fid) brór in einer neuen, ibm 3unäd)ft oöllig fremben Sone befinbet, in ber es langfam ben neuen ©efeßen 311 unterroerfen ift, um ficb felbft frei entfalten 3U lönnen.

iniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiii

(5)

JEietigeßaltung und Jnfkumentalfpfel in det ^ u le .

S tp lfa unb Ätofc.

„S5cr »etfe benn nicht, bafj bic © ingm ujif a tijc it bas 2tugcnmcrf alter önftru»

mentiften fein foli, mcit man fid) in allen ©tüden bem Sttaturiichen, foniel es immer möglich ift, nähern mufe." 2 e o p o I b JK o 5 a r f.

®ie fStufitübung in ber © Aule braucht bringenb eine Belebung, im rein Stofflichen forooht, als auch in ber ©effattung. — SDteift tennen m ir ja nur ein ©djutfieb, bas taut

©toffoerteitungsptan an einem beftimmten Sermin au fingen ift, ju emer befonberen ©efegen=

heit, ©d)ulfeier 0. ä. — alfo Sieber, bie außerhalb ber ©chute tot finb. ® ie alte 'gorm bes ©chulfingens bebeutet eine SSeräujjertichung, bic sum „3 (f)" bcs Slinbes in gar feiner Sejichung ftanb unb beshatb amh gar ni(f)t greube unb innere 23en>egung heenorrufen fonnte.

5Bir brauchen aber ©chuttieber, bie auA aufeerhatb ber ©chutmauern lebenbig finb unb ju r fßerinnertiAung unb ©ammtung beifragen fotien.

^äbagogijihe ?5orausfefeung für ein fetches Siebgut ift fctbftoerftänbtiA feine erjiehtiche 3Birfung. 93ei ber 3tusroaht mujj bal>er fü r uns bas ©efetj ber ftttetobie unb bic Sttlehrftim»

migfeit felbftänbiger ©timmen rid)funggebenb fein, ©(hon in ben unferften 3ahtgängen, in benen naturgemäß bas cinftimmige Sieb »orherrfihenb ift, fann eine inftrumenfate 23etebung bcs oon ben ffiinber gefungenen Siebes burdh eine oom Sehre'r auf bet ©eige. Saute ober gtötc gefpiette 5&egtcitftünme erfolgen, bic unter Umftänben auch oon ihm fetbft im prooifiert toerben fann. SKifuntcr toirb arnh ber Sehrer fontrapunftierenb ju ben Äinberftimmen feine

©timme gebrauchen, mas nicht unmöotiA ift, ba m it Seiihtigfcit eine einjige üfiännerftimme gegen einen ganjen ÄinberAor fiA behaupten fann. © aburA » irb bas ^tinb fAon früh=

äeitig sum aufmerffamen ftttifhören anberer ©timmen erjogen.

35iet mannigfaltiger finb n a tü rtiA bie ©eftattungsmögtiAfeiten auf ben höheren ©tufen, roo bie Stinber fApn über einen größeren ©onumfang oerfügen unb jum ©eit feblff (Aon burA ip rio a tu n te rriA t ober eigene Uebung ein Snffrument fpielen, fei bas können auA 0 0A fo bcfAeiben. 93etont mufj aber »erben, baß ber einftimmige ©efang, auA ohne Onftrumen«

taibegteifung immer »ieber gepflegt »erben muß. — ®as mchrffimmige ©ingen » irb ben Äinbern oict greubc maAen. Stafurgcmäß ift auf biefer ©tufe bas 3»ei= unb breiftimmige

©ingen, boA » irb barauf ju aAfen fein, baß Siebfätge oer»anbt »erben, in benen jeöe © tim ­ me eine finnootte SJletobieführung hat, »as bęi ben ätteren ?5o[fs[iebcrn fctbftoerftänbtiA ift.

58ei ben jüngeren 5Sotfstiebern aus bem 19. unb 2 0. 3ahrhunbcrf » irb bie nafüriiAe 3»ei»

unb © reiftim m igfeit in grage fommen, in ©erjgängen unb |>ornfäßen, » 0 bic be gleit- ftimmen gemiffermaßen nur einen SBicterhalt ber SERetobie bitben.

2tts SBegbereiter fü r ben potęphonen ©efang » irb ber Jfanon in feinen einfaAen gönnen in grage fommen. fiie r bietet fiA bie ©etegenheit oon einer einjigen SDletobic ausgehenb, fpielenb 3U bunter attebrftimmigfeit 311 fommen. 2[uA hier » irb ber Sehrer oictteiAt eine

©timme übernehmen unb bas Jflangbitö bereiAern, » ie er auA fAon hier einjetne Onftru- mente mitfpieten taffen » irb .

©in großer ©eit unferer SSotfstieber ift reiA an bram atifAcr ©eftattungsfähigfeit, benfen

» i r an bie ©altaben, fRätfettieber, © A e rj- unb 2lnfinge[icber. |>ier fann ähntiAes oerfuAt

»erben, »ie es fAon im arbeitsbetonten © cutfA u nterriA t gefAieht- 3n biefen alten Siebern ift burA öen © ejt ein 2BeAfetgefang 3»tfA en einem ober mehreren 58orfängern unb ©hör ober auA 3» ifA e n 3»ei 2BeAfetAörcn (Knaben gegen SJtäbAen) ohne »eiferes gegeben.

3Baut man nun noA bas Snftrumentalfpiet m it hinein, unb fommen oielteiAt noA ein © preA- Aor unb ©inaetfpreAer baju, fo finb atte SülögtiAfeiton ju einer burchgeftatteten Kantate m it einfaAften SOfiftetn gegeben.

©s ift notoenbig, auf bas ?nffrumenlclfpiet ats fülfsm itte t ber Siebgeftattung noA näher einäugehen. gunä'Aft ift es bie Stufgabe bes Sehrers, fein Snftrument (unb hier brauA t es n iA t immer nur bie ©eige ?u fein, fenbern et»a auA Saute, gtöte ©elto), aus ber 33ebientenroIte eines bloßen § itfsm ittcts 3ur ©rternung einer fütetobie jum gleich»erfige'n 3Ritarbcitcr in ber ftttufiferjiehung 3U erheben. 2Ibcr auA bas Snftrument bes ^inbes niuß in bic Sülufifübung einbeaogen »erben — man fagc niA t, baß bie feAnifAen 93cbingungen baju n iA t gegeben finb. ©s bebarf in ber © A utm ufif feines großen Äönncns, fAon bie bc-

illlHIIIIillllilllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllillllllilillllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllll!!

(6)

jc^eibenften gcttigtciten im giötenfpiet j. i8. m it bem Sonbeteid) etwa einer ©cjtme, fönnen f)ier 3krt»enbung ftnben. — SDlit ber S0tög[icf)frif eines 3nftrumenfais{piets in ber 6 c£)ule ergibt fici) t>on fefbft bie Erörterung ber önftrumentenfrage. 2t!s oberffer ©runbfaö, abgefeben non iipgienifdjen gorberungen, gilt bie bobenftänbige iß ollstüm iidjfcit bcs Onftruments, bas neben einfacher iBauart eine ber men{(f)ii(i>cn ©timme äbnüdje Entfattungsmoglicbfeit befiften mufe, alfo fommen oor allem adelobieinftrumcnte in Brage. ^Sclbftoerftänblicb muffen bie Snftrumente billig fein, menn m ögü^ follen fie Don ben @d)ülern im ftanbferiigfcifsunfer»

rii^ t felbft bergeftellt me'rben fönnen. 3n grage fommen nad) biefen ©cfic&fspunfien oor allem bie ©djatmci, ber Ejafau, bie ^ lo d flö te , Ofarina, lociter bie ©eige, bas (felbftge- fertigte) ©lodcnfpiel, Eriangel unb primitipes ©d)(agjeug. — 2lts oiclftimmiges 33egleitin=

ftrument mirb bie Saute unb ©itarce gut ju ocrmenbcn fein. — 2fbäuiebncn finb aus b » p = mfd)en unb muftfalifdjcn ©rünben ctina bie SOlunb^armontfa, bie 5lRanbolinen, aucf) oas

^atm om um , bas man ja in nieten ßanbgemetnben an trifft, märe beffer burd) ein anberes önftrument ju erfe^en. ^ a s bafär nermanbte ©elb fönnte man an ©in&elinftrumente' tnenben, bie ben ©cbülern in bie §anb gegeben w e rb e n . — SDlit w d d ) e r Siebe unb greube bie Äinber bie 3nftrumente Ijanbljaben, befonbers bie glöte, fjaf bie 'fSrajis gegeigt.

® ie SScrroenbung be's Snftruments mufg fid) aus bem SSofaien heraus Dolljieben, b. b- bie 3Irbeitstoeife unb ber Onfialf bes ©cfangunterrichts follen fid) nach unb nad) auf bas 3nftrument übertragen. 3e mehr bann bie a fe jrftim m ig fe it gepflegt »erben fann, befto mehr beginnt fid) bie inftrumentale ©eite bes SWufigicrens heroorgufehren unb bas felbftanbige Seben ber 3nftrumente fommt immer mehr gut Entfaltung. SSerben gunäd)ft bie eingelnen

©timmen bes Shores m itfpiclf, guerft nur inftrumenfatifer als 23or' unb 31ad)fpie[ (Ä ito r”

nell), fo fönnen fpäter bie Śnftrumenfe eigene SBeifen gum Ehorfafe fingen, »as bie garbigfeit be’s ©ingens ungemein erhöht, ©rofjcn ffteig hat bie 5Dlifd)ung oerfchiebcner 3nftrumente, 3. 93. glöte, ©eige, Saute, bas 'Probieren perfdtiebenfter gufairrmonfteUungen » ir b immer oiel greube mad)en unb bie ©inne fchärfen. — 9liema(s barf aber ber ©runbfafe Don ber Sr=

giehung gur SKelobie cufier 91d)t gelafjen »erben, in bem bie gange SOlufifergiehung oeranfert Hegt . Es muß Don oornherein jebem Snffrument bas S ttito irfcn oerboten fein, »enn fein

©pieler Don fidh aus nid)t fingen gelernt hat — ilebrigens »ä re bei ber grage bes 3nftrum en’

talfpiels in ber ©d)ule noch barauf fungumeifen, bafe fid) hier eine günftige ©c[egenhcit_ ergibt, aud) bie ftimmbrüdjigen Knaben burd) bas SRitfpielen auf bem 3nftrumenf in bie mufigierenbe

©chutgemeinfdiaft eingubegiehen unb fo bie Stimmen gu fd>onen, ohne eine 'paufe in ber Sülufifergiebung eintreten gu laffen.

SDtögen bie furgen 2lnregungen, bie burchaus nidjf Dollftänbig finb, bagu oerhelfen, bas Sflufigieren in ber ©d)ule lebenbig gu geftalten. — 5)ie in ber Schule gemonnenen Jfe’nntniffe

»erben auf bem ©ebiet ber ©emeinfd)afts= unb §iausmufif roirffam »erben unb bagu bienen, ber SÜhtfif im Seben bes beutfdten 95olfcs »icber bie 93cbeutung gu geben, bie fie früher gehabt hat-

tin lop ftd Pon Oec

93on ® r. 958 a 1 b e m a r 93 r 0 b a, © iclit;.

® ie Äulturlehre Osroalb Spenglers ftelll m it allem Slachbrucf bie SDtufif als bie Äunft bes fauftifd>en, bes beutfd)e’n ‘ Dtenfd)en heraus. 9Benn man baraufhin unfere Seiten prüft, in » ie » e it SDlufif ihnen Sebensguf iff, fönnte freilich in Dielem 93erg»eiflung ben aufmerffamen 93efta(hfer ergreifen: © 0 tot, fo leer, fo betriebsmäfgig unb fedjnifierf fie’hf cs auf biefem eigenften Sebensgebict ber ®eutfd)en aus, unb fo »enig lebt bie große iDlehrgahl ber ®eutfdjen noch in Sülufif.

iflu r müffen roir uns beffen beroußt bleiben, baß u n f e r e eigene Einftellung maßgebenb bleibt bafür, » ie » i r bas ©cfd)ehcn um uns beurteilen: Stacht ift bem ins ©eftrige ©e=

»anbfen Trauer über Dcrgangene fielte, bie er fünftlid) ausgubehnen fudd aus uneinge=

ftanbener 2tngft oor bem Üngre’ifbaren, Unerfennbaren, llnbur^fd)aubaren: Stacht ift aber Slnbrud) fommenben Sages bem, ber bem SOtorgen gugemanbt iff, ber fich bem ®afein burch göttlid)en SBillen unb göttliche Prüfte oerhaftet »eiß unb geborgen ruht im ülrme ber 2:d)f=

hoffnung.

(7)

illUlilllltilHlllilllllllllllllllllllllllllNlllllllllllllllllllllllllllllllllllHlilHIIHIII llllüllllllliillllllll

3>icfes iff 5ic 3lid)tung bcr 3ugcnb, Sugtnb im © itine rincr ioId)ett morgetxfri}ci)en 3rcubtg=

feit, Subcrficf)! unb ©iäubigfeit. SIlfo mufete rcobi aus iijr bet beut[cf)en SStufif neues Seben tnerben, bas in ber ©ingbetnegung bem ganjen SSoIfe anbricf)t. 5)as SSoifsIicb, unb m it if>m bie SOtujif »ergangener 3af)rf)unberte, bie »ielen ©enerationen tot mat, trotjbem fie forgfam gefammelt unb miffenfc^aftfid) buvd;pi'ic^i mürbe, ift jä£> friititings()aft aufgebtiifjt. SBas gerneffef>enben nodi immer ais mufealer fiiftoriäism us, ais [ebensabgemanbte ‘dtomantu er»

(dieinen mag, ift biefer 3ugenb iebenbigfte SBirftic^feit, unausfdmpfUdje, sufunftsroeifcnbe t r a f t , »on einet gülte, bafe man nid>t genug tńnborcben unb in fid) aufnebmen fann, urn fü r bas SWorgen au reifen.

2lber m it jenem funbotcben auf bie aite SOtufif bat 3ugenb aucb ein neues SSerbältnis }u ben alten, aus bem ©elfte jener 9Rufifübung heraus gefcbaffenen, unb für fie »Bflfommenen önftrumente geroonnen. ^ i t l e ju r Jreue non SBiffenfdtafflern unb fudienbe Siebe aus 3ugenbfreifen baben in unferen Jagen eine 3Bieberauferffebung alter SDtufifinftrumente eingc=

leifet, beren ®nbe nod) garnicbt abjufeben ift.

3Bürbc es fid) nur um biftorifcbe gorberungen nad) flangtrcuer SBiebergabc alter 2)tufif banbcin, bürften mir bas rubig ben SBemgen überiaffen, bie © inn unb Seit ju foldten Singen baben. 2tber es gebt biev um etroas gans ©rofees, für unfer ‘JJoif fe'br SSebeutfamcs: um bie Srringung neuer SOtufijiermogiicbfeiten für alle ©düdden unb tr e ifc unfcres 3k>lfcs, bie geboten merbcn in einer Seit, ba roirtfibaftlidie 9tot nur gut iöemittelten ben SInfauf eines tla o ie rs geffattet unb felbft bie Stiohne roegen ber langen unb teuren Schulung im ®olfe fdtminbet.' ®ias tennen m ir aber fcnjt fü r Önftrumente, bie bem 35olfe ebles SÜtufiäieren mögtid), ja lieb madten?

S ie Ougenbberoegung bat bie © ita rrc neu ermecft — aber faft ju Jobe gebest, ©rft in unferen Jagen beginnen © itarre unb Saute ibr 2Infcben rciebcrbetjuffellen, baut bcr Eingabe päbagogifcb befonbers befähigter äficificr biefes 3nftrumenfcs mie etma Stöbert Jrem ls aus S inj, bcr i i i biefen Jagen in ©dtlcfien p o ń ©itarremochen leitete unb uns ahnen liefe, welches eblc, geiftig unb mufifalifch gleich boefeftehenbe Önftrument m ir in ber © itarre be=

fifeen, unb in welchem lötafee fie fid) äu befter §ausm ufif eignet, ©s fei noch h'ngeroiefen auf bie ©ambe, bie oiele neue Sicbbabev finbet, auf Älaoicborb, ©embalo.

© eit einer 3teihe oon 3abrcn breiten fid) in beutfeben Sanben bic SSIodflöten mit einer 9tafd)heit aus, bie fie sroei ilmftänben befonbers 311 banten haben: ihrer oerhältnismäfeigen Sdilligfeit, unb ber Pevhältnismäfeig leid)len ©rlernbarteit. ® ie llrfad)en liegen aber tiefer: fie finb in bem »orhin geftreiften 3Sanbel bes SDtufitempfinbens su juchen.

©Me S lodflöte ift wohl eines ber primitioften _ lütufilinffrum ente — ein ^otsrobr mit

©chnabel sum Slnblafcn unb fieben Oeffnungen auf ber Oberfeite unb einer auf ber Unter»

feite, bie je ■ nad) 93ebarf oon ben gingetn beiber §änbe gebedt roerben; im ©chnabel roirb bie Suft bes 2ltems burih eine fcfemalc 3tinne, bic Sernfpalte, gegen einen Sluffcbnitt im 9tohr, bas Eabium geblafcn, unb jo bie Suftfäule sum Jönen gebrad)t. 9tur an ben Jenot»

58afefloten ift sur Verlängerung bes (leinen gingers eine Stlappe angcbrud)t — bie fialbtöne merbcn ohne alle med)aniid)e fjü fe entlodt. pfeifen biefer 3lrt finb bei uns auf #jben 3Rär(ten um wenige ©rofeben erhältlich unb im ©ebirge oon Äinbern unb fm te n ju bären. 'Siefes etnfad>e 23lasgerät, con einem Slteifter gebaut bietet fid) uns als eines ber foftlicbften -fbausmufifinffrumentc bar. 3n ber ©inleitung, su feiner in oielem fchmer 311 übertreffenben unb nur in ©inselnem noch Derbefferungsbebürftigcn Vlodflötenfdiulc (Slbolf Utagels Ver»

lag, gemeinfam m it Värenreiteroerlag) fagt SBalbemar aBoehl: „® e r ftille, ftets unoeränber- liebe, man mödde fagen ewige, unenbliche J o n ber Vloctflöie greift nid)t ben SDtenfchen an, tommt nicht auf ihn su, aber er wartet auf uns, er erwartet, baß w ir an ihn hcranfommen.

$ a s Önftrument felbft ftefd in feiner (Einfachheit unb ©d)lid)tbeit in oollftcm ©egenfafe 311 ben heutigen i9tuft(m afd)incn. . . wirb aber auch notwenbig haben eine Stufet, bic nicht auf uns subringt fonbern bafteht in ihrer ewigen ©eftalt, unb uns aufforbert, in ihren ®ienff 31t treten '3d) glaube nicht einmal, bafe bie V lodflöte su ben Onffrumenien ber gu fu n ft gehört.

2Benn fie uns aber lehren hitfel mas wirtlicher fflang ift, wenn fie uns lehren hilft, aufsu»

horchen m it ben äußeren wie mit ben inneren Ohren, fo roirb fie eine unbenblid) wichtige Aufgabe erfüllt haben. 3Ber nur einige Seit fid) m it Verehrung unb Siebe bcr V lo dflö te unb ber Ih r sugehörigen SStufif roibmet, wirb immer mehr unb mehr erleben, bafe bic fo oft 311 hörenbe Vefeauptung, unfer flangem pfinben habe feh oerfeinert, jene Älangwelt tönne uns nicht mehr genügen, nichts ift als eine grobe Jäufd)ung." V ie r Näheres über bas Sßefcn ber

lilllllllüillllllllillllllllllllllllllllllllllllilllllllllllülllllllllllllllllllllllllHllllilUIIIIIIIIIIIIMI

(8)

33Ioctf[oten erfahren roiü, fe'i auf bie[c eben erwähnte ©d>u[e binaeroiejen. aber attef) auf bie »on Robert ©bfe im 35erlag ^p. 3. lo n g e r betausgegebene SSIocfflpfenjcbule, bie eine toertDoHc ßrgänsung ju r SSoebl’fcbe'n biibct, tnbem fie niete Slbbilbungen aus alten ©nieten, alte Eebireime unb Siegeln miebergibt unb „2ebr unb 2 lrt ber mittelalterlicben '“Pfeiffer" ju Dermittein beftrebt iff. 3tiemanb nerfäume aber, fid) über bie geiftigen ©runblagen unferer SKufifinflrumenfc ju belehren in <£urt 6 act)s tlcinem 33ücf)lein „5)ic 3Jtufitinftrumcnte" bei gerbinanb f i i r t in ißieslau 1923 erfd)ienen; er toirb bort auef) ßiel fü r feine üBtodflötenfennt*

nis unb =liebe gewinnen. ®r wirb aus bvefen Quellen erfahren, bafi bie 33loüf(öte bis um 1750 gebräuchlich war, alfo in ben alten ÜJlufiten unter bem Slusbrud glöte nur unfere 93loc£- flöte gemeint fein Jennte. 35er gerne htfforifche Quellen befragt — unb bas ift auf biejein

©ebie'fe befonbers reijno ll! — bem ftehen in guten gatfimilencubructen aus bem 33ärenreiter>

»erlag ?ur Verfügung :bas älteffe gebruette 9Bcr! über SRufifinftrumentc in beutfdje ©pradhe,

©ebaftian 35irbungs „S lu jic a getutfeht" (S3afel 1511), fowie ß»n 1619 bes SKichael ^Praetorius

„©pntagma SRuficum I I . ©eil, bc ©rganographia". 3Jtan lieft fich in ber flaren SBie ber gäbe’

balb äurccht, foftliche Sbotjfdmiltc »crbeufüchen bas SBort beffer als unfere heutigen »holo=

graphifchen SBiebcrgaben, unb unnerfehens ffeeft man m it ber größten .greube »on bem eigentlichftcn ©ebietc ber SStoctflöfe hinweg in mufitwiffenfchaftlichcn i!nterfuc()ungen ber geit. ©as 2Bcr! »on ^Praetorius, ein ftafflidjer ^8anb m it fehr »icien ©afeln, ift eine gunb=

grübe fü r ben iPiufifUebbabcr, unb bem um ben © eift ber alten SDIufit rBemüblen wohl unenlbehrlich.

3Benn w ir nach S tu fijie rfto ff [uchen, werben w ir nicht allsuoicl finben: ber Umfang_unb bie 2lrt ber 33(odfiöte ift }o aus unferem Äörper heraus»erlegte ©timme, bafe w ir alles über»

reiche, heule in }o »ielen guten 2lusgabcn ber führenbon ÜSerlage: Stallmeper, sBärenreiter, 91agels SRufilarchi» u. a. bereitgeftellfe Eiebgut m it V o rte il unb greube aufgreifen werben.

2Iud) erfiheinen in biefen unb anberen Verlagen fd)on jahlreidje ’Ausgaben eigens fü r bie ißiodfläfe ju mehrftimmigem ©piel untereinanber ober m it anberen 3n ffrumen! en. g ü r ben erften 2lnfang ffellt 3Boehl in feiner ©chule 190 meift werlpolle Eieber unb glöfenjtücfe, fehv weislich su fteigenber gertigteit anleifenb, jufammen. 3Kan w irb aber fchon früher gerne unb mit (Erfolg ju allen ben »iel »erbreiteten Eieberbüchern unb SOIufüausgaben ber ©ing»

bewegung greifen, unb babci bie (Erfahrung machen, bafe es bem ÜRenfchen nicht gut ift, bafj er alleine bleibe — bie SSlocfflote »erlangt gar balb nach einem ©efährten, fei es in gleicher, fei es in um eine Quinte entfernter ©timmlage — unb balb bläft man su b ritt unb ju »iert,

©enn öier ©fimmlagen umfaßt unfer heutiges 3nftrumentarium, gebräuchlich „© o p ra n " in a,

2l l t " in e ober b, „© enor" in a, „IS af;" in e ober b — wobei fiets ber tieffte ©on bes Bnffrumentcs ju r 23ejeichnung gewählt wirb, gu ^Praeforius gelten gehörten su einem

„2lccort" ober © tim m wer! achterlei 33lodflöten in »erfchiebener gahl, jufammen 21 © tüd!

2Bir finben halb, baß (ich etwa bie ©äße bes „Eochheiwer Eieberbuches" ober bes

„© log aue r" unb »iele anbere mit einer ©ingftimmc, ‘Slodflötbn ober glöte unb Saute ä_u neuem Eeben erweden (affen, ja im SBechfel gefpielt »on ©trcichern unb glötiftcn prächtig Hingen unb was fotcher (Entbedungen mehr finb.

(Eine ber föftlichftcn Sntbedungen aber, bie w ir in wenigen ©agen beim 33lafen machen, ift bie unübertreffliche 3teinigung ber Eungen burd> bas ganj mühelofe, ganj behutfame Slusblafen, bie — nad) einer morgenblichen Üebungsffunbe am offenen genffer — bis in bie Slacht hinein nachhalfenbe (Erguidung bes Körpers unb ber ©cele. iln b ein ganj geheim»

nis»oltcs fiineinwachfen in eine ‘Sehutfamleit, über bie man bem Uneingeweihten gegenüber nicht »iel fagen fann. 9ftan lieft fie p ifch en ben geilen 2Balbemar 3!Boehls, man fleht fie bem äcirten Umgang ber ©pieler m it ihrem 3nftrumenf an. 2>lan erlebt fie friebauernb an biefem „prim itiß en" 3t»bt. tülan »erfteht bann erft, was (Eurt ©ad)s meint (a. a. O.), wenn

fngt, „non grunbfäßüchcr 23ebeutung ift bie ©atfache: ©piel unb Onftrument entwideln fich im ©e'genfinne. 3e urwüchfiger bie SRtltel, befto größer bie Shinfffcrfigfeif. 3eber ©rab ber 35erfjeug»er»olI!ommnung läßt um einen ©rab bas Können bes ütuffübrenben ju rü d - treten unb abfterben. Sdlan ftaunt über bie unglaubliche gertigteit, m it ber bie (Eingeborenen auf ihren rohen glöten blafen. ® as önftrume'nt ift fo bürffig wie benfbar. (Es liefert nichts als bie rohe Eufffäule; alles, bie ©onhöhe, bie Klangfarbe, bie © tärfe unb bie ©eläufigfeit, muß er aus eigenem bajutun. © er gefamfe Organismus bes SSlanncs muß wach fein. 2lber eben, baß et alles aus eigenem geben muß, bas »erfchafft ihm bie greiheit, bie ben IReij biefer 2trt SOIufit ausmachf. ®te feinen SScränberungen ber ©onhöhe, bas Unmafchinelle, faff SÜBefenlofe ber ganjen ©arbietung geht »erloren, je höher bas 3nftrum cnt cnfwidelt ift."

© as gilt in »ieler SSeaiehung auch fü r unfere S3IodfIöie, bie irgenbwie befähigt ift, uns w a d) 3U halten.

Illl!!llininillllllllllllllllll!llllllllllllli;illllllll!l|l||!l!llllll!!l|||||!!||!!!||||!|!!l||||||||||||!l|lillllll

(9)

3Bir biitfen bic Hoffnung ciusiprecf)en, bafe aud) bei uns in ^o le n baib, bani bem nun in na()c © id)t gerüeften i>anbelsöcrtrag m it ®cutfd>Ianb, bie S io iffiöte m'eic freue unb »ncfie 2iebf)aber ftnben wirb. 6 cbon ficine Sinber, bie faum nod) bie Sflofcn 311 lefen nennögen, tonnen m it SSorteit, fm nb in §anb mit bem (Singen, il)re Siebiein auf einer ©oprcmfißfe in c, bie fe()r preisioert unb bod) ebei ift, fpielen lernen unb fogor aioei-, ja fogar breiftimmig 311 mufijieren beginnen. (Kanons, „Oungbrunnen" pon ® r. 21. ©eifert u. a.) SBenn bann aber

|>erantt)ad)fenbc unb ©rofee eine 2ln3af>I oon perfdjiebenen ©timmen bef^cn, greunbe unb 'Scfannfe ben Stets nod) ergänjen — bas roirb ein frobes Sltufisieren!

(Sinige 9tatfcf>iäge fü r 2tnfauf unb SSebonblung einer S iodfißte finb ficber(td) enoünfcbt, beoor man fid) eine immerbin ©elb foftenbe ©d)u!e anfebafft. ® rum fei aus eigener S r- fa^rung gewarnt, teid)t ein Önftrumenl um billiges ©elb 311 taufen. 23!ocff[oten tonnen nid)t wie manche anberen Onftrumcnte mafdünell fosufagen „auf • bem gliefjbanb" bergeftellt werben. 2Ran bleibe fübt gegen alles, was fid) „Śnftrum entenfabrit" nennt. slü5er greube an einem 2tobr erleben w ill, mufe 3u einer SDteifferarbelt greifen. Unb er w irb gerne ben bßbeteu ^ r e is entridjfen, w eil nur ber ihm ©ewäbr gibt, baf; beftes, altgelagertes fiots oer=

wenbet, baff m it Siebe unb © orgfalt bic 23earbcifung oorgenommen, bafe eine Süteifterarbeit abgeliefert worben ift. Flamen 3U nennen wäre manchem werfpoll, unb erfcheinf bod) gefahr- Hd). ‘’Peter |>arlan iff als erfter Srneuerer betannt. 2luf ©runb oieler eigenen Srfahrungen fei auf bie meifferlichen 3nftrumenfe Pon 9ticf)arb 3atob in SUtartncufircben empfchlenb hinge*

wiefen. 23efannfe rühmen bie neuen Sürenreiferflßtcn, tnsbefonbers aus ©renabillehols, einem braunfehwarsen, fehr horten fw ls, bas einen mehr mefallifchen Jon gibt, wa'hrenb bas rote Socopolohol3 etwas weidjer unb gefdjmeibigcr im Jon ift unb burd) richtiges 23lafen [ehr gewinnt. 2Benn man eine glofe erffehen w ill, berate man fid) 3unä<hft eingehenb.*)

3ft man aber glüctlicher 33efiher einer gißte, bann gebe man mit aller SSehutfamleit 311 SBerte: anfangs nicht länger als ein 25ierfelftünbchen blafen, unb nur langfam bie ®auer ausbehnen, bas §0(3 muß fich erft an 2Bärme unb geuchfigteit bes 2Ifems unb bie Klang*

fdiwingungen gewöhnen, ©ogleich scrlcgcn, mit bem 2Bifd)er gut reinigen, Kcrnfpalte mit einer mittelharten Kielfeber auswifeben, einige Seit austroefnen (affen, oor tollem Suftjug gefchütit. Sine wichtige 2lngabc fehlt in ben ©dmlcn: bie gißten finb anfangs häufig, fpäter feltener 3u ölen, Oelgattung fteht noch •’ (äff f cft- 3®ir oerwenben fog. ©aitenßl beftcr ©üte unb taffen bic 3nftrumenfe bamit — mit 2lusnahme ber Kernfpalfe! — recht fatt fangen.

Jenßre unb 23äffe finb meift aus 2lf)orn, fie frinten bas Del orbcnflid) ein!

Sin gutes 3nffrumenf wirb man nicht frei liegen laffen, aud) nicht in bloßer ©toffhülle aufheben, fonbern in einem gefütterten gormefui aus gutem §0(3 aufbewahren. Vs bis 1//, bes 3nftrumentenprcifes muß barauf angelegt werben. 3lichtpreife fü r bie 3nffrumente felbft aufsuffellen ift fd)wer. Ss toffet in Socopolo ein ©opran in c" ca. 8 Sült., ein ©opran in a ca. 18 ŚRf., ein 2tlt in e ca. 20 Sült., in b ca. 22 3)tt., in 2Iborn ein Jener in a ca. 40 SUlt., ein S8aß in e ober b ca. 80 SSW. © tenabillhol3 ift toftbarer unb fchwerer 3U bearbeiten, alfo finb folche gißten um mehrere SSIart teurer.

23ehanbelf man bas 3nftrument richtig unb bläft oorfichtig, wie bie ©d)ule es angibt, wirb man in furjem m it greube erleben, wie es m it bem eigenen 2Ifmen 3ufammcnmäcbft, geheime 33ermanbfd>aff finbef, anfänglid)es SHaufchen perliert unb im Klang rein unb poll wirb. Ss w ill aber aud) in ffänbiger Hebung gehalten werben, ein 233eg(egen für längere Seit räd)f es gerne mit einem SSüdfall unb w ill bann aufs neue umworben werben. 3Ber aber etwas oon bem SBlodflotengeift in fid) hat, permag fid) nid)t auf Jage oon feiner glöte

3U trennen — er w irb aud) halb feine ßiebe nicht einer allein puwenben, fonbern eine sweite in anberer Stimmlage basu erwerben. SFlan beginnt mit einer üllfflßtc, aber auch eine

©opranflßte, gut aus Socopolohofs gearbeitet, ift burchaus nid)t, wie pon manchen ©eiten be­

hauptet wirb, fürs gimmer ungeeignet. Hnb bas iff bas ©d)ßnffe an biefem 3nffrumen1: baß es bas gufammenfpiel gerabesu Perlangf unb fich feine fleinen SDtufisierfreife felbft fchafff: es lebt in unferem 23olf wieber SSlufit, unb Slttufisieren unb ©ingen erweden unb ermuntern fich gegenfe:ttig. ®as gibt uns eine frohe 23crheißung wiebererwachfen Hebens in unferem Söolle, unb bie ßfterliche SuPerfidlf, baß aud) hier ein fchwerer ©fein weggewäljt wirb 00m

©rabe ber beuffchen Seele.

*) ® er ©eferfigte bient gern m it 9taffchlägcn, wenn ber 2lnfrage SRüdporto ßeigelegt wirb. Sow ohl ber Kallrneperperlag, als aud) ber SSärenreiteroerlag unterhalten eigene 23erafungsftellen, burch welche auch alle 2lngaben über SDtufi'31'ergut ufw. 3U erlangen finb.

!!1!!!IH!!ll!il!i!l!!il!!!E!!!!!!!!lil!ll!!il!ll!Si!!!!l!!i!i!n!l!l3!!!S!l!!!ll!lll!ISSl!ll! IlilllllllHÜHIIIIIil

7

(10)

Öom iSambenJpid

53o« ® r. 33 a d> e r, Sinj.

3Ifs 6ic Scitncbmer ber fitr^Itcb ftattętcfunbcnen SJadjuiocbe in ibaffift bie wunberooKc 33atodorgeI in meifterbafter 2Bd|c gejpieli, sum erftenmal erfttng«n böttcn, ba ging ein uniag«

ticbes ®rfiaunen burd) ibrc Sldben. ©ine cerfcboUene, ungemein farbenprächtige, betbe unb bocb mieber jarte unb liebliche SBelt tat (ich »or ihren 2lugen auf. ©in Sauber, ber burch Sßorte nicht verm ittelt tcerben tann, mebt um bie Klänge ber alten Snftrumentc überhaupt,

©ine Seit, lucldje fid) an Älangftärfe, Klangfülle unb 3ntenfität ber ©inbrücfe nidit genug tun tonnte, oersid)tet auf biefe befcbcibencn, aber bcfeelten Jöne. 3Bir finben in unfcrem ©freben nach Skrinnctlicbung »ieber su ihnen, löantbarcn ^erjene nehmen m ir bas perachtete ©rbe unferer 35orfahren mieber in- unfercn lebenbigen ©efit;.

Stachbem in tu rje r S d t bie S lcd flöte in ihren Perfcbiebenen Höhenlagen überrafchenbe SSerbreitung gefunben hat, beginnt nun auch bas © piel ber 3Siola ba ©amba in 2aicn=

mufftfreifen 33eacbtung su finben. ®iefe Jatfad)e ift überaus erfreulich, hat boch bas 3nftru- ment alle ©igcnfd)aften, melche cs sum fm usm ufifinffrum ent befonbers geeignet machen: per- bältnismäfeig leichte ©rlernbarteit, Klangfcbünheit unb grofec 2lusbructsfa'higfeit.

©>ie ©ambe mirb in Perfchicbenen ©röfeen= unb Höhenlagen gebaut. ® er ©timmung aller Snftrumenfe liegt bie 2lnorbnung

Q uart Q uart J e r j Q uart Q uart

O O O O O o

äugrunbe, es genügt alfo, menn man ihre fiefften Jene angibt. ® ie Safigambe reicht bis Sum ® (ein ®on über öem ©ello ©), ber 2llt=Żenor bis © (tieffter ©on in bet ©ersgitarre).

her ® is(ant fteht genau eine Qftaoe höher als ber 33ajj. ® ei ber ®istantgambe hat man im 18. 3abrhunöert häufig bie roenig benähte b=©aite mcggelaffen unb baburch technifih le is te r SU behanbelnöe 5»faitige 3nftrumente, fogenannte Quintone*)_, erhalten. 2(uf 3ßo'lffänbigfdt ber Slufjählung tommt es hier nicht an, baher begnüge ich mich mit biefen brei Strten, melche m ir bie michttgffen ju fein fdjeinen. 2Bas im folgenben über bas 3nftrument unb feine ©pieU meife gefagt mirb, g ilt in gleicher 3Beife fü r alle Slrten, Pom 33afs bis äum © isfant.

©as © riffb re tt ber ©ambe ift mie bas ber 2aute unb © itarre burd) 33ünbe untergeteiit.

©aburih ift cs Perbältnismäjfig balb möglid), rein ju fpielen. ©en 33iolonce[l-©pieiern, melche fid) ber ©ambe sumenbeh, nehme idj es nicht übel, menn fie auf bie 33ünbe versiebten, um mög!id)ff menig in ihrer ©pielmeife umlernen ju muffen, hingegen mujs ich Singriffe surüctroeifen, melche ben ©ebraueb von 33ünben bileftantifch im üblen © inn bcs SBortes nennen unb von einem 3tüdfchritt fprcchen, ba hoch bie höher enimidelten Violoncelli unb SÖiotinen bunblos gefpielt merben. © er erfte ©inrourf mirb burd) bie ©atfaebe miberlegt, bafs gute ©pieler trot? ber Vünbe in jeher Hinficht einroanbfrei mufisieren tönnen, ber jmeite aber beruht auf bem meitverbreiteten 3rrtum , bafe bie Sitiolen bie V orläufer ber Violinen finb, bafj alfo im 33efonberen bas Violoncello fid) aus ber Vafjgambe entmidelt hot. ©ie SJlufitgcfchichte meift hingegen nach, bafs etroa von 1600 bis 1750 ©amben unb Violoncelli nebeneinanber unb unabhängig voneinanber beftanben unb beibe ihre ©igenart bemahrten.

©amben mürben immer m it Vünben gefpielt, ©eigen unb Violoncelli hingegen bunblos.

Qbmohl bie 33ünbe heute nach ben ©e’fehen ber temperierten ©timmung angeorbnet merben, ift es möglich, rein, b. h- nicht temperiert $u fpielen, ba ein gelinber ©ruef bes © rciffingers auf bie ©eite gegen ben ©teg ju ober umgelehrt bie ©onhöhe leicht in ber geroünfehten 3Beifc peränbert.

3Bie bie ©ambe fich vom Violoncello in ber V a u a rt unb V efailung grunbfätj'ich unter*

fd)eibet, fo ift es tia r, bafs auch eine Uebertragung ber ©picUed>nit von bem einen önftrument auf bas anbere nicht ohne meiteres juläffig iff. ©en 9tat ©. H. 3teichenbachs in feinem

„©ambenbuch" (3Bo[fenbüttei 1925): „V o n einem © ellifte n. . . laffe man fid) bie Vogen*

führung seigen", iänn ich baher nidjt ohne meiteres unterfd)reibcn. 3ch meine oielmehr, man hat fich ootber mit ber ©pielmeife ber alten ©ambiften möglid)ft vertraut su mad)cn unb 6arf erft bann bavon abgehen, menn man einmanbfreic unb triftige ©rünbe bafür erfannt hat. SŚir finb burd) eine siemlid) große gahl von erhaltenen ©cfmlmerfen in ber 2age, uns eine lüdenlofe 2Infdiauung von ber ©pielmeife ber 2!!fen 31t oerfchaffen. gahlfofe alte Vilbm erfe finb in biefer Hinficht fehr mertvolle Hilfen.

© ic rechte Hanb hält ben Vogen fo, baß fie ihre hohle ©eite nach eben lehrt, © er Sütitfel»

finger tommt inmenbig auf bie Vogenhaare su liegen, © er Zeigefinger umfaßt von unten

llllllllllllllllllllllllllllllllllllllülllllllllllllllllllllllllllilllllllliilllllllllllllllllliillllllllllllllllllll

(11)

bic 58ogenftang«, »ä&renb ber ®aumen »on oben, auf bet ©eilenflacfee bes gtofcbes licgenb, fü t ben nötigen ©egenbrud forgt. $ine gute ^ßorftrtiung baoon tann man fid> aus bem 95itbe eines ©ambenjpielers in bem ootsiigiidjen ©üd)(ein „S ie SOtufitinftnimente" oon (Eurt ©arf)5 (S. §>irt, Sres(au) 6. 97 macben.

S e t Oberarm bfeibt beim ©freidjen mögticöft ru^ig. S er Unterarm brefU f i4 urn ben (Ellenbogen als S irpunlt. S as |)anbgelen! m u | oollfommen lorfer bieiben, eine gorberung, toelcbc oiel rafdjer unb leidęjtcr oon bem 3tnfänger erfüllt roerben fann, als bei ber ent=

jpredjenben |>anbbaltung auf © runb ber befannten (Eellotecbni!.

® as bic 9lid)tung bes 33ogcnftrid)es auf ber ©ambe anbelangt, befolgen bie alte'n ©am»

biffen genau bas ©egenfeil oon ben Siegeln, bie fü r Violine unb Sjiolonccll gelten. Sie Urfadje ift bie, ba& beim ©ambenfpiel butd) bic eige'nflicbe 2lrt ber 33ogenbaltung bie Straft bes Sinnes beim fvinftricl) ftärfer ift, roas befanntlicb bei ber Violine beim fierunterftricb ber g a lt ift. ©in Slotenbeifpiel aus 3ean Stouffcaus, „J ra ite be la SBiole", S3aris 1687 (6. I l 4 j , bas bort ausfübrticl) befprodjen ift, mirb bas ©efagte bcutlidfet machen, als eine lange (Er»

örterung:

r r i j x r

her

...

:

a

hin

}

7 ■

'e rM

..

?r msz

J ? L L T 1

- W s -

(Es ift bist leiber nid)t möglid), auf bie ©pielm ufit für bie ©amben cinsugeben. Senn gufammcnfpiel mehrerer oerf^ieben geftimmter ©amben beginnt man am beften m it ber iffifehcrgabe alter Sofalfäfec oon geeigneter ©timmenanjabl. Sann gebt man ju pnftrumen»

talfä^en über, roie fie etroa bic Sürenreitcrausgaben 75. 76. 81. 8 8. 90. 94. bringen. Oft man auf eine einaige ©ambe befcbränft, bann entfcbeibet man ftcb für bie Saftgambe unb finbet in ber ©<bule fü r S io la ba ©amba oon Sloul ©rümmer (31. 3. Senjamtn, Seipjig) manche § ilfe , toie auch einen umfangreidjen Siteraturnacbioeis. © u t brauchbare unb feubt erfihtoiogliihe 3nftrumente liefern bie 3nftrumentcnmacöer 3B. SHlerjborf, 3aoob 3Betftgarber unb ploter § a r la n ,. alle in Sfltarfneutinben ©a., unb anbeoe.

3um © h lu ft fei oerrafen, baft fü r Oftcrn 1932 in f>affit3 bei © laft eine ©piclmufifroocbe fü r alte 3nftrumcnte geplant ift, bei ber bie ©amben eine toicbtige Stolle fpiefen bürften.

ajlögen biefe geilen fü r SÜtambe eine crftc Slnregung ju r Sejcbäftigung m it biefcm roertoollen Onftrument fein.

* ) Siefe Quintonc batten alfo bie ©timmung g c1 el a1 b2, hingegen finb bie heute' an»

gepriefenen „Q uintone" © b a e1 h1, toelibe toie ©eigen gefpielt roerben, ©rfinbungen ber neueffen Seit.

und

bes Seuffchen Snlturbunbcs im 3ugcnbbeim 3lnhalt im 3luguft 1930.

Serid>t oon 311 f r e b S l o f e.

©chon lange toar bei uns, bie m ir an ber SBieöerbelebung bes Solls» unb Sugenbfingens tätigen Slnfeil nehmen, ber 'pinn lebenbig, aud) einmal Kinbern bie ©rlebnistnhalte einer

©ingtooche, bie ficb als }d)önfte gorm mufifalifchen 2ebcns überhaupt bemährt hat, 311 oer»

mittein. — S er Serfud) roar um fo reijooller, als er unfercs 38iffens h i e r bisher noch nrr»

genbs folgerichtig burchgeführf rourbe.

Sur Segrünbung unfercs Sorhabens f c ft n e b c n roir in ben ©inlabungen: „Um einen 3lus»

gleich 3u fdraffcn ju bem regen Sernbefrieb bes ©chuljahres, bei bem häufig bie mu|if<ben unb fpielerifcben gähigfeiten her Äinber infolge Staummangels unb geifnot nnbt in genu»

ailllllll!l!lllllllllllllllllllllllllllllllllllllll!lllllllll!!!l!llllllllllllll!!llllll!llllflllHIIIIIIIIHIIIIIIII

...9

(12)

Illllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllll

genbem SSRafee entroicfrft werben fönnen, foli in bte[er Ä inbcrfreijeit ber ganje Tagesablauf in erfter ßtnie auf ©ingen unb Tanjen, bann Stegreif» unb Sewcgungsfpiel abgeftimmt fein.

(Es gilt, Äinbern, Me bie ga'Mgfeit 31t ©p.ielfütjrern in fid) tragen, smanglos unb in freu*

biger gufammenarbeit, fpieletifd) bas uncrfc^Dpfli^e SSottsgut an Sfinberliebern, Spielen unb Tänsen 3U permittefn, um es auf organijebem 5Bege burdj münblidic Ueberlieferung in wei»

tere Ärcife ber beutjdjen ^inb er su tragen. — A rbeit unb ©piel jo li mbglid)ft im greien cor fiep gepen, um ben fcpäbigenben 3Birfungen ber © ta btluft entgegensuarbeiten unb auep eine (Erholung ber ffinber ju gewäprleiften." —

Sine g re ije it foüteu bie neun Tage braujjen fein, boep niept planlos, ocrtänbelte freie Seit, fonbern „fepöpferifepe 'fSaufe" im ©inne gritg Älaffs, befinnlicpes Sltempoien im 3lrbeitsablauf bes ©cpuijapres, fu r j: geftaltete, geformte grei— Seit! ©eftaltet aunädpft butd) bie Sürafte bes ©emcinftpaftslebens unb bann burd) bas luftbetonte, freubcoolle T un bes Tages, 2ieb, T an3, ©piel, © pm naftif. — 5Bäprenb ja innerpalb ber ©cpularbeit bie Sntroidiung bet intel*

leftucllen gäpigfeiten im 35orbergrunb ftanben, galt cs pier, ben geftaltenben, funftf^bpfe-- rifdjen Äräften ber Äinber 9iaum 31t geben unb Jte aus ber ©efamtausbrudsform „© p ic i" 3U ben beftimmten gormen Tan3, Sütufit, mimifeper © arffcllung su füprcn. 3Bir wiffen, unb bas pat ja bie Slrbeifsfcpule fla r perausgefteflt, bafs bas Äinb niepf rein erbutbenb (Einbrücfe mufifalifeper, ta'ngerifipcr unb barffellenber 2Ir t über fiip ergepen lägt wie ber ermaepfene oerbilbete ÜÜo^ertbefucper „SOtufiffonfument" Bon peute, fonbern © otf fei ® anf in natürliiper Urfprfingticpfeit f e l b ft fingt, fpielt, tanst. g ü r ben päbagogifcpen Seiler ergibt fiep als jeibft»

ocrffänblicpe gorberung biefer (Etfennfnis: © tärffte © elbftläligfeif ber Äinbor, oorfid)tige güprung b u r ij ben 2eprer, ber picr m it ben Helferinnen niept etpabene Ülcfpeftperfon barftellen fann unb barf, fonbern fiep gans in bas finblicpe ©emeinfipaftsleben einsuorbnen pat, bas fiip nad) eigenen ©efepmäfeigfeiten regelt, wenn auip ein nalürlicpcr Slbftanb immer geroaprf »erben wirb, frop ber freunbfepaftlicpen Śnrebe „ ® u '' unfercinanbcr. - -

9iacp biefer mepr tpeoretifepen Erörterung g ilt es, ben ülblauf ber greiseit als folcpe 31t fepilbern. — ®as 3Bid)tigftc waren natürlid) bie Äinber, 20 frifdpe Oungen unb SJläbcpen aus oerfdncbe'nen ©ipulen unb ^inbergruppen ftammcnb im 2llter oon 11 bis 15 3apten belebten balb bas gaft!id)c |>eim mit ben beiben Seprern unb ben »te’r Helferinnen. 3 » a r waren im SInfang oerfipiebene Spannungen fowopl unter ben ©efcplecpfern als auep unter ben oerfepieben oertretenen ©ruppen 3U überwinben, bopi bewäprte fiep auep pier balb bie binbenbe S ra ft bes gemeinfamen Tuns unb liefe trop ber fursen g ^ it alle Ibinber unb bie Helfer 3U parmonifdjer (Einpeit sufammenwaipfcn.

3um guten ©elingen bes 3Berfcs trug bie fd)ßne lanbfdiaftlid)e 2agc ülnpalts unb bas 3ugenbpeim bes ^ulturbunbe's wefentlicp bei. 25om ?3apnpof Sioftow gepts etwa eine palbc

©tunbe auf breitem 93irfenweg burip ben 3®alb, bis bas SMoniftcnbörfcpen errcidpt ift. — SBunberoolle ©onnenfage waren uns gefepenff, unb fo fonnte fiep alles 2eben braufeen im greien abfpielen. — ® an! ber treuen A rbeit ber Helferinnen, bie fid) freubig ber fipweren SIrbeif untersogen patten, fü r bas leibliipe 9Bopl aller fwusgenoffen ©orge 31t (ragen, ftörten feine fepnifdjen © pwierigfeiten ben fepönen V erlauf ber ©ingtage. 3pnen gcbüprt unfer aller ®anf.

®er ganse Tageslauf war m it SDiufif erfüllt, grüp um 6,30 ilp r fcpallte ber SSccfruf einer glöte — ba fprangen suerft bie Süläbcpen aus iprem © iplafraum sur morgcnblicpen © pm naftif in einem benaepbarten ©arten, bie 3ungen folgten — fie patten ipre 2ocferungs- unb grei*

Übungen am IBerge pinter ber Utrcpe — , naep bem SBafcpen fanb f ip alles sum grüp»

ffütf ein, bas m it einem 3ftorgenIieb begonnen unb meiff mit einem grüplingslieb geenbef würbe, © ew opnlip übten nun in ber 2lufräumungspaufe n a p bem grüpftücf bie ©eiger unb glötiften getrennt, bis f ip alles ju gemeinfamer Sfrbeit sufammenfanb. iUleift begannen w ir m it einer furje n Elemcntarlepreftunbe', ber bie ffinber fepr aufmerffam unb tätig folgten, bie ISerwenbung ber © p a llp la tte unb ber neue © toff taten es ipnen an. SOtufefen bie ffinber babei notwenbig ftifle fipen, fo gabs bop gleip pinferper eine luftige Tansftunbe nap

© pallplatten, aP unb su mapten aup unfere 3nftrumentaliften bie Tansmufif 311 ben peimi*

fpen O ftfp le fifp e n Täiyen. ifnb bann würbe bis sum SOfitfagsmapl gefungen, n a p einigeTt

©timmbilbungsübungen erflang ein Sfanon ober ein 2ieb in ber oerfpiebenften iScfepung, m it unb opne 3nffrumenfe fclbffoerffä'nblip immer im greien auf ber SBiefe ober im SBalbe.

Hatten w ir uns pungrig gefungen ober gefansf, bann gings in ben ©peifefaal bes SKartineum Sum SOtittagsmapl an blumengefpmüiffen T ifp e n . M i t einem geifflipen T ifp fp n tp ober einem 2ieb würbe begonnen unb geenbef unb wenn einmal bie ©uppe nop gar 3U peife war, bann fang man eben fleine © p e r5[tebd)en unb Kanons. SBäprenb ber SKiffagsrupe bis 3ur SSefper um Pier Upr fupfe f ip jeber ein fpönes ‘ffläppen art be'r ©onne. fffa p bem 33efper*

brof würbe gewöpnlip wieber mufisiert ober bie gam ilien, in bie f ip bie ganse © p a r glieberte,

IIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIillllllllllllllllllllltlltlltllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII

IQ

(13)

I j i c l t e n tt) v c Ś a i e n [ p i e lp r o b e n a b . , S t a d ) b e m 2 I b e n b e ff c n - f a n b ji d ) b ie g a n je | > a u s g € m c in b e ' j u f a m m e n , b a w ü r b e n 2 ä te r n r f> e n f ü r b e n g a d c l j u g 'g e m a l t , g c f d jm t t c n u n b g c t t c b f , o b e r lu = f t i g e © c f e l l f c t j a f l s f p i e t e P e r t i i r j t e n b e n 2 t b e n b o b e r es r ó u r b e P o r g e ( e |c n o b e r i n f r e i e r g o r m g e f u n g e n , b i s j u r S fta c b tr u b c , b ie m e if t n tc b f f e b r r u b i g e i n g c t e it c t m ü r b e , ro ie m a n f i i b n a c b a l i b e n a u f r e g e n b e n ( b r l e b n i f f e n b e s Ż a g e s b e n fe n t a n n . — S S iel m ä r e n o d ) ä u e r s ä b ie n P o n e in e r l u f t i g e n S u n g c n f a b r f u m b ie 6 d ) la f b e d e n , o o m 2 l u s f l u g n a i b b e m ^ le m e n a b e r g b e i E c n b j i n , o o m S l r a n s m i n b e n , P o m p o l i j e i l i d ) g e b in b e r t e n g a c f e t ju g b u r < b s ® o r f a m B o r a b e n b b e s © c b l u M e f t e s , u n b e n b lid ) P o m 6 d ) l u f ; f e f t f e i b f i , too b a s g a n je ® o r f m i t S ü inb u n b S e g e l b ie o i e i c n © ä f t c a u s f i l f e r n f r e i f e n u n b a u s b e r Ö u g c n b b e T O e g u iig b e n S ie b e r n , S ć i n je n u n b a i l ä r i b c n f p i e i c n ia u f c b f e n , f o b a f f es e in r it b t ig . e s S J o If s fe f t r o u r b e m i t S b td ib a u m u n b g e f t -

3 u g . — '

Oie ^mgfjeioegung in iObecfjĄIefien/ lOftfcfjlefien und

( S a t i r e n . 35on 21. S i o f e, Sattoroit?.

5)ie öugcnbmufifbeTOegttng, oon ber fcbon mebrfatb in biefen 251ättern beritblet mürbe*), ift fcbon längft fiber bie ©tufe einer Miojjen „Ougenbmufif" biuuusgefommen unb eine 2!nge^

(egenbeit bes ganjcr. 2So(fes getporben. 3Jtan fann bie SSeroegung wobt niibt mefir einfad) als eine 6ad)e ber „jungen Seute" abtun, m it ber man ftcb als erroadifener :Wenfd) unb ernfter Ibtufife'r nid:t abjugeben brambc: but bocb bas neue ©ingen fd)on ade Sebensbejirle erfaßt; gam ilie, Sird>e, ©cbuie, 23unb, Hniperfität unb 3iRufitrotffenfcbafi.

2Bir fennen ade ben 2 k rfa d ber mufitafifcben 25o(fsfu(tur, ben fHüdgang ber mufifadfcb»

PolWicbcn 23inbungcn burd) bie fortfd)reitenbe (Entfechtng unferer Seit. ®ie tätige 2(nfe'il-- nabme bes 23o(fes an ber SDtufif, am iebenbigen ©ingen roicber geroccft, serriffene gäben wieber gctnüpft ju babe'n, iff bas 2}erbienff ber ©ingbetoegung, fo baß jefd bas 2ßott

©oetbes aus bem 2Bi(beIm Süteiffer wieber ©eltung but: „©csbalb buben w ir bcnn unter allem

®en!baren bie SKufit sum Clement unferer Craiebung geroäbtt, benh pon ifir laufen g!etd)=

gebahnte 2Bege nacb allen ©eiten".

2Bie fta rf neben bem allgemein erjteblicbcn 2Bert ber SKufif aus ibr aud; Kräfte ber 2SoI!-23ilbung ftrömen, baben ade erfahren, bie-einmal bas Erlebnis einer gemcinfcfjafisgei bunbene'n ©ingTOocbe butten, ©o but ja aud) bie „ginfenffeiner ©ingbetoegung" (ber Pon bem

®eutfd)-S3obmen SBaltber fienfel ausgebenbe gtoeig ber großen beutfeben ©ingbewegung) ihre Sriebfräffe in oölüfcbem Erneuerungswiden aus ber 9tot ber auslanbsbeuljcben 3?oIfs=

gemeinfebaff geholt. @ie ift besbalb aud) fü r uns, bie w ir bas gleidte ©ebidfat tiagen, be=

fonbers widttig geworben.

3m beutfeben Sugenbbunb „SBanberPogel" war fdion immer ein frohes unb unbeliimmertes SHufiaieren m it Sauten unb ©eigen lebenbtg, bas ftarfc ülnregungen aus ber reicbsbcutfdjen SSewegung bureb ihre gfibrer g riß 3bbe, ©otfd) u. a. erhielt. — ®ocb oermoebte man mebt, aus ben engen S e jirte n bünbifeben ŚRufisierens heraus weitere’ Kreife 31t erfaffen. ®ie 25orbebingungen baffir waren bamals noch nicht gegeben. E rft als im 9looember 1927 ber

®cutfd)e Kulturbunb ® r. 21bolf ©eifert aus bem engeren SRitarbeiferfreis foenfels nach Kaftowig ju einer erften 21benbfingWDcbe rief, w ar ber 2Jann gebrochen. 2T1S gtucbf ber 2Ibenbrmgwod)e entftanb außer bem Komgsbüfter ©ingfreis, ber fdjon einige Beit oorher Wirffam war, bie Kattowißer ©inggemeinbe, bie Ougenblicbe aller tRid)tungen unb Parteien 31t gemeinfamem ©ingen oerbanb. Oftern 1928 folgten ber Einlabung 31t einer ©anjtags- fingwodie nad) 25ieliß etwa 100 äRenfd)en aus ganj 2Jolcn unb nicht nur 3ugenb!id)e, fon=

bem 3Renfd)en aller ©fänbe, Sehrer, ^u ffo ren 2(ngeffe(lte unb 21'rbeiter, fogar aus 2BoI=

bpnien waren ®ei(nebmer erfchienen. ®tcfe ficben Jage mufifailfcber 2lrbeif unb gemean- fd>aff(id)en Sehens ließen uns ertennen, welche SBege 30 einer mufilalifeben Erneuerung unferes 25o!!9[ebens einaufdilagen wären. 3Bie bie 2Irbeit in B'oftn unb ^ommerellen fid) ausäu- Wirten begann, ift in biefem ö e ff an anberer ©feile gcjcbilbert.

*) ©ebaffen unb ©chaucn, § . 2, 3g. 6: „® e r 3Beg ber beutfeben 3ugenbbemegung in bie aRuüt".

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiüiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

11

(14)

3n ©ietife ^atfe id)on oor^ct unter gü^vung eon grife Sctjarlacb eine ©inggemdnbe.

aus ben Steifen ber Sugenbbetoegung gebilbet, bie ?5orbii[blicbcB Idftete unb ais ber beffe Ougenbcbor Rolens aitjufpredjen roar.

%c>n itattoro llj unb 5&teliö aus eerbreitete fid) bic Slrbeit auf bie benad)bartcn ©ebiete.

21 Is fcbbnfte gorm m ufilalififien Śebens unb üölfifcber gellenbilbung batten ficb immer roie=

ber bie ©ingroocben erroiefen. Sine Slbenbfingroocbe in Sönigsbutite unter Leitung uon SKfreb ftlo-fe m it 90 ©ingenben bereitete bort ben 58oben unb rief aticb bier eine © ing- gemeinbe ins Scben. Staburcb, baf; bei Pieleń greijeiten unb ©djulungsfurfen ber perjcbie"

benen “JMnbe unb 2Sereintgungen bem neuen ©ingen ein größerer 2l.aum gegeben rourbe, jum S cifp ie l in Srnsborf bei einer gre ije ft bes fatboKfcben grauenbunbes. ©cbulungstagungen ber ©eroertfdjaften unb ber 3ugenbberoegung; fanb bie 2lr f unferer aitufifubung aitcf) in biefen Steifen ©ingang.

3n © a lijie n roar ber natiirlidje 2lusgangspun!f ber ©ingberoegung bas 23olfsbocbfcbulbeim

®prnfelb, bas alljdbvlicb außer in mebrmonatlicfjen Surfen junge 3Kenfd)en aus bem ganzen pplmifdjen Staatsgebiet bei ben 3ugenbrood)en pereirtigte. § ie r leitete in ben ©cmmern 1928— 30 g riß ©d>artad) bas ©ingen, bas por allem ben galijifcben unb roelbpnifcben Äo*

lonien bie bort bringe'nb nötigen 2lnregungcn bradife. 2ln ber ©ingropdje 2Beibnad)'.en 1930 beteiligten fii^ außer bem laufenben ^urfcben-SJplfsbocbfcbuifurs aud) Öugenb aus ber nd=

beren Umgebung 5?crnfelbs, teilroeife m it ibren Ecbrem.. ©ine ofterlicbe 2lbenbfingrood)e in 2lcn=©anbeä, and) po p ©cbarlacb geleitet, bie m it einer mufifalijcpen g tie r in ber Jtiidje fdjloß, feftigte bie Seroegung in 2Beftgaiiäien. 3n O ftgatijicn fanb in © tanislau eine erfte 2lbenbfingrood)c ftatt, bie ebenfalls m it einer firdb'licben ©dblußfeier enbele, was aber mid)t befagt, baß nur geiftliebes Siebgut erarbeitet rourbe. 3n biefen ©egenben geftaltete fid;

bie 2trbe'it befonbers fdbroierig, por allem in ben SJtännerftimmen. @o ift audf in ©aliäien, biefem Śorppften beutfd)en 5Bpl!stums in ^o le n, ber gute ülnfang gemad)t, unb es ftcbt su boffen, baß ©drarlacbs roadere 2lrbeit bier nod) Ptel feböne grüdtte tragen roirb.

3mmcr neue Sintriebe erbielt bas 3Ber! burd) bie' ©ingroodien, bie nun allentbalben fortge- feßt rourben. 3n Satteroiß b:i«lt ©ffebart ‘fifannenftiel, © ojent an ber 2)iefteT»cgbPcb1<bute in 58eiiin, eine jroeite Slbenbfingroocbe, bie insbefonbere bie beutfrben Sebrer erfaßte unb be beutenbe Anregungen fü r bie '•flflege bes 3nftrumentalfpiels unb ber Siebgeftaliung burd) ben 3nftrum cntalc|or brachte, ©ine Sautenfpielroocbe oon afab. Sblufillebrer iEre'ml burcbgefubrf, jeigte aOe SDloglidtfeiten biefes pernacbldffigten unb mißbanbelfen 3nftvuments auf, bas in ber ŚSlfite^eit bes beutfd)en Aolfsgefanges im S titte la lte t eine folcb bobe SSebeutung batte. 3m 2Uai biefes Sabres roirb “fh-Df. 3öbe cine SJtufiffagung batten, Pon ber geroiß roiebcr eine g ü lic pon Anregungen ausgeben roirb, pot allem aud) für bie ©cbulmufif, iff bod) 3obe einer ber bebeutenbften Vertreter ber mpbernen SKufitpabagogif unb gribret ber Sugenb-

mufitberoegung im Acid), 2lucb in © ieliß fanben roeitere Abenbfingroodben Pon ©eifert, I rem I unb ©cbroaró ftatt, bie auf ben Porangegangenen aufbauten.

töie ?ieibe ber ©cn^tagsfingroocben rourbe fortgefeßt burd) eine Spfingftropcbe im neuerbau=

ten Sugcnbbeim Anbalt, bie Q sfar giß-A5ien bielt. © ne tleinc A n ja b l Pon ©ingfübrern aus Oft« unb Oberfd)tefien (24) erarbeitete fid) bier eine große Atcnge prächtigen Alufóier«

gutes foroobl aus ber Seit ber ‘^otppbpnie als auch ber Ätoberne. Atefonbers roirbtig rourbe hier bie mufiffbeoretifebe unb metbobifebe ©cbulung, bie giß in beroorragenber Steife permit«

telte. fSiefe ©ingrood)« brachte ber “Bcrocgung in ©cblefien eine A n ja b l neuer begeifterter SKitarbeiter.

Aon ber epangelif<bcn ©emeinbe rourbe ber Seifer ber eoangelifdjen ©d)u!e fü r Streben*

unb A o lfsm u fil in ©panbau, ©erbarb ©ebroars, jü ©ingroodien nad) Sattoroiß unb A ie liß geholt, burd) beffen A rbe it auf fircbenmufilalifcbem ©ebtefe ber ©emeinbegefang lebhafte Antriebe befam, oor allem auch in ben fteinen ©emeinben. jDiet iff berPorjubeben, baß

©ebroar.^ ben befonberen 2Bert ber Atemfcbulung betonte, roie fie oon ber Aofenbutget ©dmle Pentreten » irb .

A on bem gelungenen Aerfud) einer © ing- unb © pielfreijeit fü r Stub et in A nhalt rourbe febon berid)tef. 2Ber bie ©ebuioerbältniffe ber ASojeroobfcbaft fennt, roäß, roie roid)fig eine außerfd)uiifd)e Betreuung ber Sinber iff.

Aon befenöerer Bebeutung fü r bie ©ntroirflung unb gortfübrung ber 3ugenb= unb B oifs*

mufitberoegung roaren bie A?od)enienbfingtreffen ber Atufifantengübe in J o ff unb fiinben*

bürg, bie meift einen beftimmten Arbeitsplan batten, einmal ©fabens „Suducf unb 9tad)«

fig a ll", bann bas Bolfslieb ber neueren Seit, ©in mehrtägiges ©reffen roar 3. © . Bad) ge«

roibmef, ein anberes ©reffen ber mobetnen A lu fit eines |)inbemi(b, A5eber u. a. ©>ie Seitung biefer ©agungen batte ABalter ©rägräber=Breslau, bet cs oerftanb, in außerorbenttid) leben»

biger Steife bas oerfd)iebene A lu fifg u t ben ©eilnebmern ju eigen ju machen.

Ill!llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll!lll!!ll!lllllllllllll!lini!llllllll!!lllllllllllllllll

12

Cytaty

Powiązane dokumenty

©picacbinfcl nod) beute iebcnbcn ©reitbmgsjpieie*) bericpict unb in ber (Siniei'ung auf eine 9letf)e bisher De'roffenilicf)ter 2 B_eibnad)ts[ieber hingeroiefen, bic

tern erfannt unb ju einer roertoolkn 3frbeitshilfc für ben bemufjt oolfsersieberifcb roirfenben SibKothefar ausge’baut bat- Heute ift bkfe ©inrichtung icbon pon

ftänbigen beutfd)en ©emeinben, roie auch Sinfieblungen in flamifchen Oörfern, burchgufübren haben, ©inen erften Oienft leiften hier bie faft allerorts »orhanbenen

Qa, loir ^nBcn babon gcnoffen aBer loeniger al§ bom ^errfdfcrfistoiffen. rupigeS SSeiterfließen m uß erm ög'idjt merben. SBir müffen gu ein er gang anberen

© aligieng im m er fehr toertboE gemefen, meil m ir aug eigener S'lnfChauung bie SeBenggcfche ein er böttifdjen StinberB cit fennen lernten.. @§ Befiist eine

SBer fdjnell galjlt, unterftiikt unfere

© eu tfd jc SB ertagganftatt. SBeibe bleib en fid)

'Bresben, SRaj ©epfert... Söbit ber Srntoeibung ift