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Illustrirtes Sonntags Blatt 1886, 4 Quartal, nr 9

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Academic year: 2021

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Krancis ZSret Karte. (Zu unserem B ilde auf Seite 65.) Wer B ret Harte's prächtige Gestalten in ihrer unbändig wilden, aber doch nicht unedlen K ra ft, dieses kalifornische Räuber, gesinde! vorn Schlage der Banditen, wer diese ungeschlachten Goldgräber, ihre Leiden und Freuden, ihre S p ie l- und Raufabenteuer, ihre bärenmäßig plumpen Herzensgeschichten so recht würdigen und genießen w ill, der muß sich in das K a lifo rn ie n der fünfziger Jahre versehen. Unter diesen ersten Pionieren der C ivilis a tio n , in ihren, wie durch ein Wunder aus dem Boden hervorgezauberten Bretterstädten hat sich bekanntlich stets m it dem Spielhause und dem Bankgeschäfte zugleich eine Zeitung auf- gethan; sie legten auch Zeuaniß ab fü r die Gegend, in welcher sie entstanden, diese U rw alds­

blätter; es ist eine nun allbekannte Thatsache^

baß Francis B re t H a rte , der epochemachendste Poet seines Heim atblandes, in K a lifo rn ie n an der Spitze eines solchen Unteruehmens gestanden und zwar des „Overlauä L lo iu b l^ . A ls vor beinahe vierzehn Jahren B re t H arte's Name zuerst in Europa bekannt wurde, da w a r auch m it einem Schlage sein R u f begründet. Ohne zu klügeln, anerkannten w ir sein Talent, wie es auch in der Heim ath des Poeten über Nacht sich zu voller Blüthenpracht entfaltet hatte. I n seiner litterarischen Laufbahn scheint B re t Harte nirgends jenen entm utigenden Widerstand gefunden zu haben, welcher so oft das Streben der A m änger im Keime erstickt; nicht m it schüchternen Schritten erklomm er die Höhe, welche so Viele n ur m üh­

selig und langsam erreichen. D er junge S ch rift- steller faßte ohne Schwanken und Zögern nach der Feder und ehe man es recht wußte, daß ein neuer Aspirant erstanden sei fü r literarischen R uhm . w a r der E rfo lg ihm gesichert, er war M eister, ohne jem als Schüler gewesen zu sein.

D a m it sei nicht behauptet, daß die K r itik ihre Lanzen nicht auch gegen manche^einer Schöpfungen gesenkt; doch sie erhöhte dam it n u r seine P o p u ­ la ritä t, sie umgab seinen Namen m it jener Be.

rühm theit, welche der Feuertaufe des Kriegers gleicht. B re t H arte's Werke befriedigen nicht n u r den Geschmack fü r das Schöne, sie bieten auch Einblick in neue Szenerien und Charaktere.

K in d tic h e r Glaube. A ls der ältere B ruder K a r l, jetzt ein rüstiger Seemann von 24 J a h re n , wegen eines zu be­

fürchtenden Einbruchs sich erbot, die konimende Nacht zu wachen, schmiegte sich dessen 6 Jahre altes Schwesterchen an die M u tte r und sagte ih r leise in s O h r:

„ K a rl braucht nicht zu wachen, der liebe G o tt w acht"

Wohlthun. M u tte r: „G laube m ir, Clementine, D u thust w ohl, wenn D u heirathest, aber noch besser, wenn D u es nicht thust." Clementine: „Liebe M am a, ich w ill n ur w o h lth u n, und das Besser­

thun Andern überlassen."

G re ifb a re r ZZeweis. E in kleiner Knabe sagte, als er Abends von einer Fußparthie zurückkehrte, zum Großvater, der daheim geblieben w a r: „G roßvater, fühle einmal meine Beine an, wie müde die sind."

Weues Gewerbe. D er kleine P a u l G . warb in einer Restauration gefragt: „W a s ist denn D ein V a te r? " — P a u l: „B ro d und W urst."

- » - - K

J A

Ghara-e.

Uneingeschränkt das Erste zu besitzen, Setzt jeder edle M a n n das Höchste ein.

Und müßt' er selbst sein B lu t verspritzen.

Das O p fe r würde groß nicht sein.

E in Himmelszeichen ist fü r uns das Zweite, Doch auf der lieben E rd ' ist's auch zu seh'n, Beim ersten F rühroth w ird 's nach Beute V o ll M u th schon W ald und F lu r durchspäh'n.

Dem Reich der Poesie entwuchs das Ganze.

Und durch das Reich der Töne w ard's beseelt;

Noch jetzt schmückt's. m it des Nachruhms Kranze

Den Meister, der schon längst uns fehlt.

(Auflösung fo lg t in nächster Nummer.)

Gesegnete Ehe.

H e rr A .: „Verehrtes B ra u tp a a r! D ie Ehe ist eine Kette von Herausforderungen zum Zweikampf, die W affen aber, m it denen gekämpft w ird , heißen Liebe und Opferfreudigkeit. Ic h lebe m it meiner theuren Ehehälfte nun schon 22 Jahre in so ge- segneter und friedfertiger Ehe und noch niemals ist es vorgekommen, daß — "

Seine Tochter E ls a : „A ch, lieber P a p a , dann warst D u wohl gestern nicht opferfreudig genug, als D u M a m a die B itte versagtest, ih r einen r euen Nmhang zu kaufen, und sie D ir dafür m it dem Wisch­

tuch die B rille von den Augen herunterschlug?"

R e v r r s . AL

(Auflösung fo lg t in nächster Nummer.)

(Nachdruck verboten.)

Kleine Aüchengäste. (Zu unserem B ild e auf Seite 69). E s ist das eine sehr dürftige Küche und es sind jedenfalls sehr leicht zu- frieden zu stellende Gäste; ih r Andrang g ilt gewiß " u r den vollen Töpfen und nicht der

^ Kochkunst der rührigen F ra u am Herde, die wohl auch wenig W erth auf solche A n- - erkennung legt und am Ende zufrieden ist, wenn der zweifellos gute Appetit ihrer Zu- ' sprecher ih r Schaffen lobt.

Sie Kommen um Ih r Geld. S a p h ir machte einst die Bekanntschaft Rothschild's.. Letzerer interessirte sich sehr fü r den Dichter, und dieser, gerade in Geldverlegenheit, sprach ih n um ein Darlehen an. „ S ie sollen das. Geld haben,"

versetzte Rothschild, „wenn S ie m ir einen guten Witz machen." Am andern Tage tra t S a p h ir in das Arbeitskabinet des M illio n ä rs , welcher eifrig schrieb. Durch Räuspern machte sich der Dicht« r endlich bemerkbar. „ A h , S ie kommen um I h r Geld," sagte Rothschild sich umdrehend.

„N e in , S ie kommen darum !" entgegnete S a p h ir trocken. Lächelnd zahlte der Fürst des Geldes dem Geistesfürsten die Sum ine h in , ohne einen Schuldschein zu verlangen.

Musikalisches. E in B a rito n vierter S orte hatte die üble Angewohnheit, bei der B e ­ urtheilung über die Leistungen seiner Kollegen im m er zu sagen: „Lieber Freund, diese P a rtie müssen S ie von m ir hören, sie gehört zu meinen besten." A ls er nun gelegentlich eine jener Rollen gesungen und in Gesellschaft von Kunst­

kennern abermals über seine Kollegen so selbst­

gefällig urtheilte, entgegnete. ihm ein K a u fm an n :

„P a rd o n , S ie machen mich neugierig: wenn S ie die erwähnte P a rtie zu Ih re n guten zählen, dann möchte ich gern hören, wie escklinat, wenn S ie schlecht singen."

U n m ö g lic h . E in 4 — 5 jä h rige r Knabe äußerte bei einem Spaziergange, der einige Zeit über einen steinigen auf- und abwärts führenden Fahrweg ging: „Ic h hätte die W e lt sehen mögen, wie sie noch ganz g la tt w a r."

Are Zwillinge. Eine Dam e bewunderte die Ä h n lic h k e it eines Z w illingspaares. „W as sich diese Knaben ähnlich sehen," rief sie, „be­

sonders der August."

Angenehme Aussicht. A ls ein Reisender sich in einer Dorfschenke rasiren ließ, spuckte der Barbierjunge im m er auf die Seife. „ I s t das so Mode hier?"

fragte fluchend der Fremde. „Ach nein,"

rie f der J u n g e , „das thue ich aus Respekt, unsern Leuten spucke ich in 's Gesicht."

Kauswirthschaftliches.

E in e t a d e llo s e G la n z s tä r k e stellt man sich in folgender Weise her: l T h e il W a llra th w ird m it ein wenig Aether a u f­

gelöst und 1 T h e il Spiritus v in i zugesetzt.

Andererseits werden 1 T h e il Oummi arabieuw, 1 T he il Borax m it 2tz Theilen G lycerin und 20 Theilen Wasser aufgelöst, w orauf die beiden Flüssigkeiten miteinander gemischt werden. V on dieser Lösung, die jedesmal vor dem Gebrauch tüchtig zu schütteln ist, werden auf ^ P fu n d Stärke 3 bis 4 Theelöffel gerechnet.

Um P a p ie r a u f M e t a l l zu be­

fe s tig e n , bedient man sich am zweck­

mäßigsten des Wasserglases

Scherzaufgabe.

Warum sind puhsüchtige Aamen die M besten Watriotinnen?

(Auflösung folgt in nächster Nummer.)

Auflösung des Rebus aus voriger Nummer- Naschen macht leere Taschen.

Auflösung der Scderzaufgabe aus voriger Nummer:

D ie Aufschneider und Beutelschneider.

Palindrom.

Nie theilnahm los werd' ich die H örer lassen, Wenn man in richt'ge Form mich weiß zu

fassen.

Und rückwärts bin ich d ir bekannt A ls F luß im deutschen V aterland.

(Auflösung fo lgt in nächster N um m er-

Auflösung der Räthsel aus voriger Nummer:

Unschuld. - Schlau, lau. - Räthsel.

A lle Rechte vorbehalte»;.

„ T !) o r n e r F r e s s e

Aertng von C . Dombrcnvski in T h o rn .

Redigirt. gedruckt und herausgegeben von John Schwerin s V e rla g , A .-G ., in Berlin ^

Bebrenstraße SS.

»N. 9.

Schloß Bergenhorst.

N o v e l l e von M a r i e W i d d e r n .

(Fortsetzung.)

---

(Nachdruck verboten.)

Ä D j U n d m it der Hand nach der Richtung deutend, in der die Gemacher des

» Grafen lagen, fragte die G rä fin , bebend: „W ie geht es dem

Kranken heute? Glauben S ie , der Schwester beipflichten zu können, wenn sie sagt, daß er — M e th u ­ salems A lte r erreichen kann?"

„Z w e i Fragen auf einmal, Hilda?

Nun," ich w ill sie Jlm en doch folge­

recht beantworten. Zum Ersten also: D e r P atient ist nach den Z u ­ fällen der letzten vierzehn Tage auch heute wieder sehr schwach und elend.

Zum Zweiten kann ich der Schwester durchaus nicht beipflichten. S ie hat die N a tu r des Kranken nicht studirt, wie ich, G rä fin ! Ic h über­

versichere S ie , unser P atient hat höchstens noch drei Monate zu leben

— deshalb — "

„Ic h verstehe S ie, D oktor, des­

halb müssen w ir eilig handeln. I s t auch er todt, so sind w ir am Ende m it unserer Macht."

Noch einmal neigte sich der Doktor an das O h r der schönen F rau.

D a n n empfahl er sich, um das Schreiben zu couvertiren, zu adressiren und dann zur Post zu befördern.

H ild a w ar wieder allein. Kaum hatte sich die T h ü r hinter B oü n cr geschlossen so wars sie sich vor einem Sessel in die Kniee und drückte das bleiche Gesicht in die Polster.

„Hätte ich seiner S tim m e nie Gehör gegeben!" stöhnte sie. „N u n bin ich n u r das M itte l zum Zweck in dieser Hand und er w ird mich zur S kla vin seines W illens machen. G o tt, G o tt! Habe ich

4. Huartal.

zu dem Glauben, daß ich ihn liebte?! Nie, nie, bei dem Andenken meiner M u tte r, nie!

Richt einmal in Gedanken bin ich dem Grafen untreu gewesen, wenn mich der nackteste Egoismus auch nur an die Seite des alten Dkannes gestellt und die Sehnsucht, mich an Leo zu rächen. Und doch — und doch — zweifelt dieser entsetzliche, gewaltthätige Mensch, der sich ohne Weiteres zu meinem Herrn ge-

Arancis Mret Karte. ( M it Text auf Seile 72.)

1886 .

macht, auch nicht einen Augenblick daran, daß ich die Seine werden w ill, wenn der Justizratb wirklich Bergenhorst m it Hypotheken belastet und die Gelder in unseren Händen sind." S ie unterbrach sich — ein leises Geräusch hatte sie gestört — es waren wieder Schritte, die sich dem Gemach näherten. Diesm al aber kam nur Giacomo, der m it tiefster Devotion meldete:

„ E in junges Mädchen ist draußen , die ihre Dienste als Zofe offerirt."

„E in e Römerin?" fragte Hilda.

„N ein, Frau G rä fin ! D ie Kleine kommt direkt aus der französischen Schweiz, wo sie geboren ist. S ie spricht auch nur französisch."

E s wäre m ir eben so lieb, sie verstände n u r italienisch," erwiderte Hilda, die in der vornehmen Pension gelernt hatte, beide Sprachen zu be­

herrschen. D a n n setzte sie schroff hinzu: „F ühren S ie das Mädchen herein."

Eine M in u te später betrat eine jugendliche Franengestalt schüchtern das Gemach. Trotz unendlich ein­

facher Kleidung frappirte die E r ­ scheinung des Mädchens. Und H ilda blickte befremdet auf die hohe graziöse F ig u r, und das bleiche, feine, durch­

geistigte, aber fast strenge Gesicht, in dem die großen Augen doch wieder von so viel echt weiblicher Herzensgüte sprachen.

Aber die G rä fin w ar gewöhnt, sich durch keinerlei Eindrücke be­

herrschen zu lasten. S o sagte sie denn auch jetzt in verächtlichem Ton, den sie, seitdem ih r die Rolle der barmherzigen S am ariterin unbequem geworden, Untergebenen gegenüber anzunehmen beliebte: „S ie suchen eine S tellung bei m ir. S in d S ie auch befähigt, einer anspruchsvollen Dame als Zofe zu drenen? Ic h geize nicht m it dem Gehalt, ver­

lange dagegen aber auch viel, vor allen Dingen die größte Ergeben­

heit! Ic h dulde keinen Widerspruch!"

Ueber das Gesicht des Mädchens zuckte eine leise Rothe. D a n n er-

(2)

widerte sie: „Ach glaube, die F ra u G rä fin w ird m it m ir zufrieden fein. Ic h bin ruhig und ge­

duldig und," hier fetzte die Fremde schnell hinzu:

„und n u r fü r die S tellung einer Zofe erzogen worden. Freilich, ich kann der G rä fin noch keine Atteste über frühere Thätigkeit vorzeigen, denn ich komme direkt aus dem elterlichen Hause — aber — !"

„Nach dergleichen frage ich auch nicht,"

sagte H ilda und setzte dann schnell hinzu:

„ G u t , ich engagire Sie. S ie können am künftigen Ersten Ih r e n Dienst antreten."

„A m künftigen Ersten?"

„A h — S ie haben wohl kein anderweitiges Unterkommen?"

„ N e in ," stammelte das Mädchen, „man hatte m ir gesagt, datz — daß ich hier in Rom sofort eine S te llu n g bekommen würde."

„U nsinn! Aber S ie gefallen m ir und da w ill ich denn auf Ih r e Hilflosigkeit Rücksicht nehmen und S ie gleich hier behalten." D ie G rä fin g riff nach der K lin g e l und als im M om ent auch Giacomo wieder auf der Schwelle erschien, herrschte sie ihn an: „Weisen S ie dem Mädchen hier irgend ein Kämmerchen an, sie bleibt im Palast. D ann schicken S ie m ir M a rg u e rita !"

D e r D iener verbeugte sich, und der neuen Zofe einen W ink gebend, führte er sie aus dem Gemach. A u f dem K o rrid o r fliehen sie auf eine bildschöne, schwarzäugige Römerin und Giacomo streckte der Kleinen seine beiden Hände entgegen. „Gehe sofort hinein zu der G rä fin ,"

sagte er aus Italienisch, „und denke an meine W o rte , M arguerita. Benim m Dich so nn- geberdig, dah Dich die G rä fin auf der Stelle zum Teufel jagt — der deutsche Edelmann, der dieses Mädchen hergeschickt, entschädigt Dich reichlich."---

Louison, so nannte sich die neue Zofe der G rä fin , schien es ernst m it ihren Pflichten zu nehmen. S ie w ar fleihig und geduldig und zeigte sich in allen D ingen in hohem Grade anstellig. H ilda w ar denn auch sehr zufrieden m it ihrer neuen Acquisition, trotzdem Doktor B o lln e r wiederholt erklärte, aus ihn mache Louison den Eindruck, als wenn sie eine ein- studirte R olle spielte. B o lln e r w ar aber auch der Einzige im Palast B o n e tti, dem Louison nicht zusagte. Sonst hatte sich das Mädchen im Fluge A lle r Herzen gewonnen. Selbst die graue Schwester äußerte, als die G räfin sie fü r ein paar Stunden am Krankenbette des Grafen abzulösen kam: „D a s Mädchen errege ihre ganze S ym pathie, sie habe so etwas Edles in ihrem Wesen, sei von solchem E rnst, dah sie es sogar unbegreiflich fände, wie sich Louison nicht zu einem idealeren Laufe entschlossen."--- —

E in m a l, als die Schwester dem Kammer­

mädchen aus dem K o rrid o r begegnete, tra t sie denn auch freundlich an sie heran und sagte ih r in der ih r eigenen, liebevollen, sanften Weise ein paar gütige Worte, fragte auch, wie sich Louison in Rom gefalle. D as Mädchen erröthete: dann erwiderte sie m it verschleierter S tim m e : „M ich hält die Sehnsucht nach der Heimath im B ann. Und ich glaube, daß die Bangigkeit nach den altgewohnten V erhält­

nissen noch um ein Bedeutendes dadurch erhöht w ird , w eil ich mich zu Niemand recht aus- sprechen kann. Außer Giacomo versteht mich unter den Domestiken keine Seele."

D ie Schwester schaute liebevoll in das bleiche Gesicht der Zofe. „S ie sind eine selt­

same Ausnahme von der R egel," sagte sie dann. „Ic h meine, eine Zofe, wie ich sie noch nie gesehen. Aber eben deshalb interessiren S ie mich, mein K ind. Ach verstehe S ie auch und möchte gern dazu beitragen, daß S ie sich hier heimischer fühlen. Leider aber habe ich selbst

gar nicht über mich zu verfügen, und doch —

warum könnten S ie mich nicht einmal be­

suchen, wenn der G ra f schläft? D ie F ra u G rä fin und der A rzt befahlen m ir doch nur, den Kranken nicht durch Unterhaltung m it Fremden aufregen zu lassen. Ic h wüßte aber nicht, was es schaden könnte, wenn ich einer Bediensteten des Hauses gestattete, ein V iertel- stündchen bei m ir im Krankenzimmer zu­

zubringen, wenn der P atient schläft. Nun, ich w ill m ir die Sache überlegen — in den nächsten Tagen spreche ich S ie jedenfalls wieder."

S ie machte das Zeichen des Kreuzes und entfernte sich. Louison aber athmete tief auf und ein Ausdruck flog über das bleiche Mädchengesicht, der deutlich genug verrieth, daß ih r etwas unerwartet Freudiges passirt sei.

D a n n schlüpfte sie eilig den K orridor hinab, huschte in ih r Kämmerchen und schrieb m it fliegender Hast einen B rie f. D ie Adresse des­

selben aber lautete: „S ig n o r Leo de G untrun, Rom ." D ann kam die Straße und die Nummer des Hauses, in dem der Deutsche logirte. —

Wieder vergingen acht Tage, die Zofe hatte sich nun vollkommen in das Vertrauen ihrer H errin hinein- — nicht geschmeichelt, das wäre ein falscher Ausdruck, sagen w ir lieber -geduldet und -gearbeitet. Heut saß sie wieder im An- kleidezimmer der G rä fin , fast begraben unter schwarzen Spitzen, Seidenstoff und Sammet.

Ih r e geschickten Hände wußten m it Allem Bescheid und Niemand verstand es so trefflich, die Toilette der G räfin zu verschönern, als die französische Zofe m it dem Exterieur eines echt deutschen Mädchens. W ie flüchtig und gewandt die schmalen weißen Hände die Nadel zu führen verstanden! Und doch — plötzlich sank Seidenstoff und Spitzen, dem sie eben ihre Kunstfertigkeit lieh, in den Schooß. M i t vorgebeugtem Kopf lauschte sie nach der T hür, die das Ankleidezimmer von, Wohngemach der G räfin trennte. S ie hatte die S tim m e ihrer H errin vernommen, und noch eine Andere — die Stim m e D oktor B ollner's. Und jetzt drangen deutsche Worte an ih r O hr. D ie Herrschaften im Nebenzimmer unterhielten sich ganz ungenirt, wußten sie doch, der Palast B o n e tti barg außer dem Patienten Niemanden, der der deutsche» Sprache mächtig war.

O , wenn sie geahnt hätten, daß hier ein O h r lausche, welchem deutsche Laute die liebsten und bekanntesten waren.

„Glöckner hat geschrieben," hörte Louison den D oktor sagen. „ E r verspricht, die A n ­ gelegenheit so schnell als möglich zu regulircn.

Ic h hoffe, in drei Wochen sind w ir am Ziel, H ilda — und es ist auch die höchste Z e it!"

„S o fürchten S ie, der P atient — "

„Ueberlebt diesen Zeitraum nicht lange, wenn ich auch Himmel und Hölle in B e­

wegung setzte, um eine Existenz zu erhalten, die uns vorläufig noch unendlich kostbar. — Apropos, was ich Ih n e n noch sagen wollte!

Ic h fürchte, G untrun ist noch immer hier.

Gestern Abend begegnete m ir ein Herr, in dem ich Ih re n früheren Galan zu erkennen glaubte."

D ie G rä fin hatte einen kleinen Schrei aus- gestoßen: „D a n n bewacht er uns auch — um Gottcswillen, D oktor!"

„A ber, G rä fin , ich bitte S ie , was soll er denn erfahren?! D e r P atient kann sich m it Niemandem verständigen und die Schwester läßt auch keinen fremden Menschen in sein Krankenzimmer. Also jede Furcht bei Seite, jetzt, wo die Hoffnung winkt, daß w ir bald an das Z ie l kommen. S in d die Gelder hier, so zögern w ir keinen Augenblick, der Geschichte ein Ende zu machen. D er Dienerschaft w ird gesagt, w ir verließen auf kurze Zeit die S tadt, um uns nach einer V ille g g ia tu r in der Nähe Roms umzusehen, die dem Patienten einen

passenderen Aufenthalt bietet. Letzteren empfehlen w ir inzwischen der S o rg fa lt feiner Pflegerin. Uns aber fühA das D am pfroß m it Windeseile bis an den M ccrcsftrand und von dort aus — "

„H alten S ie ein, D o kto r!" rief die G rä fin und etwas wie Zorn bebte durch ihre Stim m e.

„S ie entwerfen Ih r e Pläne schnell und ge­

w andt, ohne mich erst zu fragen: „Acccptiren S ie sie auch?"

E r lachte belustigt auf. „ I s t das denn auch nöthig?" sagte er. „H ild a , w ir gehören zu einander, w ir müssen uns verbünden fü r alle Z e it, und da der M a n n in der Ehe doch der H err ist — warum sollte ich mich nicht schon jetzt als solcher fühlen?"

D as Gespräch der Beiden wurde durch einen eintretenden D iener unterbrochen, der dem D oktor eine M eldung machte. A ls sich das P aar wieder allein wußte, sagte B o lln e r:

„D a muß ich mich ja noch zu einer Ausfahrt bequemen — begleiten S ie mich, H ilda? Ic h habe Ih n e n auch noch manche M itth e ilu n g zu machen."

D ie G rä fin wollte Anfangs nichts davon wissen, den Palast zu verlassen. „S ie müsse zu dem Kranken!" meinte sie. Aber schließlich gab sie dem Drängen deS D oktors, der sich diese übermüthige N atur so vollständig unter­

worfen, doch nach und fü n f M in u te n später betrat sie ih r Ankleidezimmer und gab Louison den Befehl, sie fü r die A usfahrt anzukleiden.

B a ld stand denn auch die kleine, sylphen- hafte Gestalt H ilda's in voller Promenaden- toilette vor dem großen Spiegel. Aber kalt und ernst betrachtete die junge Frau das ent­

zückende B ild , welches ih r das G las bot. — S ie freute sich nicht mehr ihrer lieblichen Schönheit, dah sie eine Lubostrow war vom Scheitel bis zur Sohle. Vielleicht kamen ih r schon S tu n d e n , wo sie dieser gefährlichen Aehnlichkeit zürnte und m it Schrecken daran dachte, daß die russische Adelsfamilie W ladislaw Lubostrow verflucht hatte bis in's tausendste Glied. O G o tt, und sie w ar erst seine Enkelin!

D a klopfte es an der T h ü r. D e r Diener des Doktors war es, der n u r durch die Spalte sagte: „D e r H err D oktor lassen bitten!"

H ilda runzelte die S tir n . „W a r B o lln e r denn wirklich schon der Gebieter im Palaste B o n e tti? " Ih r e Hände krampften sich in einander. Und fü r einen M om ent nahm ih r Gesicht wieder jenen dämonischen Ausdruck an, den w ir schon mehrmals in den feinen Zügen beobachtet haben. D ann aber senkte sich das schöne Haupt, von dem der lange Trauerschleier graziös herabfiel und sie sagte in gleichgültigem Tone: „Ic h lasse den H errn D oktor ersuchen, nur noch wenige M in u te n zu verziehen."

„Aber der H err haben gesagt, die Pferde könnten nicht länger stehen," erwiderte der D iener in einem Ton, der nur zu deutlich ver­

rieth , selbst er wußte schon, unter welcher Knechtschaft G rä fin H ilda von Bergenhorst stand.

„Unverschämter!" knirschte die G räfin.

D ann befahl sie kurz: „Gehen S ie !"

M i t einem cynischen Lächeln auf den Lippen gehorchte der Lakai. A ls er außer Hörweite w ar, nickte er m it dem K opf und murmelte vor sich h in : „Dieser deutsche Doktor versteht sich auf das Weibervolk — man kann von ihm lernen. E r hat auch ganz recht, wenn er sagt: „U nter die Füße muß man die Frauen treten, wenn sie uns lieben sollen." — H a, ha, ha, aber schöne Verhältnisse sind es doch, die jetzt im Palaste B o n e tti herrschen!

D e r H err und Gebieter liegt krank und hülflos auf seinem Schmerzenslager, man sperrt ihn von jedem tröstenden Verkehr ab, wie einen Verbrecher; sein Arzt dagegen — na, na. besser

denkt den ganzen T a g : „käme er doch! käme er doch!"

Und er kam. A n dem M o rgen, der die Rosenknospe gerade voll entfaltet hatte, w ar das Thürchen am Bauer offen gelassen worden, und der kleine, gelbe V ogel: — husch, husch — w ar er innaus.

„S chip — schip, schip, schip, schip, — nun bin ich da!" sagte er, als er sich auf dem Rosenzweig schaukelte und m it dem Schnabel übermüthig den S tam m hackte.

D ie Rose spendete ihm ihre süßesten D üfte

— sie w ar ganz selig, daß er nun endlich ge­

kommen war.

D e r kleine Vogel zwitscherte, plauderte eine ganze lange Zeit. E r wiegte sich auf den W anken Stengeln, er küßte m it dem Schnabel das zarte M oos an dem Roscnkelch, und hin und wieder von einem Gesträuch zum andern flatternd, kehrte er immer wieder zu ih r zurück, zu ih r, der Schönsten, nach der er sich, wie er sagte, ebenso gesehnt, wie sie nach ihm.

Aber als die Zeit verstrich und die Mittagssonne heraufstieg, begann er unruhig zu werden. E r schlug m it den F lü g e ln , als wollte er erproben, wie kräftig sie wären, er flog mehrmals hoch in die L u ft hinauf und endlich sagte er:

„ D u schöne Rose, nun muß ich fort.

Lebewohl, ich fliege weiter — bis in meine H eim ath, da lst's doch noch viel schöner als hier."

„ O , lieber Vogel," flüsterte die Blum e ängstlich, „o nein, das darfst D u nicht; ich lasse Dich nicht fo rt! bitte bleibe bei m ir ; — Abends gehst D u in D ein kleines Haus und morgen kommst D u wieder. O der. wenn sie es wieder verschließen — laß uns zufrieden sein; lieber w ill ich Dich n u r aus der Ferne grüßen, als Dich draußen in den schlimmen Gefahren wissen."

D e r Vogel wurde ordentlich ärgerlich. E r pustete alle seine gelben Fcderchcn aus: „Schip, schip — schip — schip — in den Käfig soll ich wieder? um keinen Preis. N ein, nun fliege ich fo rt in meine Heimath."

„ D u w irst sie nicht erreichen," sagte die Rose traurig. „S ie b , auch meinen S tam m haben sie aus der Muttererde gerissen und hier in das fremde Land gepflanzt; und ich und meine Schwestern, w ir können doch nimmermehr fort."

„D a s ist etwas ganz anders," entgegnete der V ogel, „dafür seid ih r auch B lum en und an die Stelle gewurzelt; ich habe ein P aar Flügel, damit kann ich Hochaus und weit fo rt­

fliegen."

„Ach. denkst D u denn garnicht daran, wie schwach Deine Flügel geworden sind in der langen Gefangenschaft?"

„S ie werden sich wieder an das Fliegen gewöhnen."

„V ielleicht, D u guter Vogel! und doch!

erst gestern erzählte ein Schmetterling von den garstigen, großen Vögeln, die ihre kleineren B ru d e r quälen — ach, und auch tödtcn."

„Rose," sagte der kleine Gelbe, und seine schwarzen Augen blitzten, „ich bin ein muthiger Vogel, und D u haft kein Recht, m ir Furcht zu machen."

S ie schwiegen eine W eile; die B lum e neigte betrübt den Kelch. „W irs t D u auch den Weg nach D einer Heimath finden?" fragte sie endlich schüchtern.

„ O , ich werde es! Z w a r eigentlich, ich w ar noch niemals dort. Meine M u tte r schon brachten sie hierher, und unterwegs kam ich zur W e lt; aber die Wandervogel haben m ir oft davon erzählt, ich werde das Land schon finden."

D ie Rose richtete sich a u f; ih r ganzer üppiger Llüthenkelch zitterte vor verhaltenem

Weh. „D a s w irst D u nicht. D u armer,' armer Vogel. W ir haben gleiches Schicksal, D u und ich: es giebt gar keine Heimath mehr fü r uns beide als den O r t, an dem w ir sind.

O bleibe bei m ir! laß Deine Heimath Hier­

sein und die meine bei D ir . Ach werde so glücklich sein; ich w ill m it D i r plaudern, D ir duften, und — wenn ich sterbe — früher als D u , wie ich ja muß — , so sende ich D ir meine Schwestern, daß sie statt meiner fü r Dick leben."

D e r Vogel flatterte h in und her, als zöge es ihn hierhin und dorthin, er wußte selbst nicht, wo hinaus. Aber es w ar ein eigen­

sinniger kleiner Vogel, der sein Stück durch­

setzen mußte; ein übermüthiger, kleiner Vogel, den die Lockung nach unbekanntem Schönen das Glück in der Nähe gering schätzen ließ;

ein thörichter, kleiner V o g e l, der seine Flügelchen fü r Adlersschwingen hielt, weil er die eigene Schwachheit noch nie erprobt.

„H a lt mich nicht, ich muß fort. D o rt draußen blühen noch viel Schönere, als D u !"

D as letzte W o rt kam ihm nicht von Herzen, er sagte es n u r, um sich selbst zu trösten, denn das Scheiden that ihm weh, aber er w ar damit schon fortgeflattert — zum nächsten Strauch — zum B ä u m — hoch oben in die Krone. „Lebe w o h l, schöne Rose, lebe w o h l!"

D ie arme B lum e konnte ihm nicht einmal nachblicken, ih r schwanker Stengel hing welk in der Mittagssonne und die letzte Thau­

thräne perlte langsam zur Erde. — --- E s war am M orgen des nächsten TageS.

D ie Rose hatte den ganzen Nachmittag und die lange Nacht trübe und stumm dagestanden;

wehmüthig hatte sie am Abend die blauen Hutbänder der kleinen A enni, die, gleich ih r untröstlich über den verlorenen Liebling, weinend alle Gebüsche durchsuchte, an sich vorüberflattern sehen; nun schaute sie, ohne Hoffnung und m it frischen Thränen in dem Kelch, der neuen Sonne entgegen.

D a — das M orgenroth 'fing eben rosig zu leuchten an — zitterte es plötzlich über der gesenkten B lü th e , — etwas GelbeS flatterte, huschte langsam nieder, der kleine Vogel sank zu Boden gerade unter der Rose.

E r w ar m att zum Sterben. E r schlug nur noch schwach und ängstlich m it den F lügeln und schipte ganz leise. „Rose, liebe Rose — ich bin wiedergekommen; ach, die großen, die bösen, großen Vögel! Wäre ich doch D ir gefolgt, D u G ute! Aber nun w ill ich bei D ir bleiben, immer — nie mehr hinaus in die arge W e lt, hier soll meine Heimath sein, bei D ir . "

E r machte verzweifelte Anstrengungen, sich aufzuschwingen; vergeblich! immer wieder sank er matt zu Boden.' Und die arme liebevolle B lum e zitterte und bebte und schwankte auf ihrem Stengel vor bitterem Leid.

„ D u duftest so süß, komm' — o komm' zu m ir!" bat der kranke Vogel m it seiner schwachen Stim m e. N u n dachte er nicht mehr daran, daß sie sich nicht von ihrem S tiele be­

wegen konnte, und sie hatte lange vergessen, wie wehe er ih r gethan. S ie dachte nu r unaufhörlich in heißer Sehnsucht: „Käme doch der S tu rm und bräche mich ab! dann könnte ich neben ihm sterben und noch im Tod bei ihm sein."

Aber es wehte n u r ein leiser M orgenwind, der ihren Kelch ein wenig neigte, so daß sie alle ihre Thauthräncn niederweinen konnte auf den kleinen Vogel. D e r arme, verirrte Wanderer, der nu n , zerschlagen, todtmüde zurückgekehrt w ar zu ih r, die er in leicht­

sinnigem Uebermuth verlassen, wie strebte er darnäch, zu ih r cmporzuflattcrn! Umsonst; als er gesund gewesen und fröhlich, da hatte er es

nicht gewollt — n u n , m it den gelähmten Schwingen, erreichte er sie nim m erm ehr.---

Noch wenig Z eit währte eS, da stand K lcin-A em n neben dem Rosenstamm, und m it einem jubelnden Aufschrei g riff sie nach dein wiedergewonnenen Flüchtling. Ach, wie bald wurde sie enttäuscht! N u r kurze Augenblicke noch zuckte er in ihrer schmeichelnden Hand, dann neigte er das Köpfchen auf die Seite und w ar ganz still und kalt.

W ie die Kleine weinte! wie die hinzu- gekommcnen E lte rn den armen Vogel be­

dauerten! A n die Rose und daß sie einen so tiefen Schmerz fühlte, dachte Niemand.

Aber als die S onne höher heraufgestiegen w a r, und alle B lum en anfingen, sich nach Schatten zu sehnen, da kam der V ater m it dem Töchterchen noch einmal zurück. Aenni trug ein Kästchen im A rm . D arinnen lag, zierlich auf Reseda gebettet, der lobte, kleine

„ D a r f ich auch die Rose nehmen?" fragte das kleine Mädchen, dessen Augen ganz voll Thränen standen.

„ J a , " antwortete der V ater ernst, „ w ir wollen ihm das Beste mitgeben, was m ir haben."

W ie die Rose zitterte vor E rw artung und Freude. E s w a r, als richtete sie sich noch einmal hoher empor. „Welch' ein Glück!"

dachte sie, „lieber, lieber Vogel, nun sterbe ich m :t D i r — fü r D ich! W ie glücklich — "

D a schnitt schon das Messer tief und scharf in den grünen Stengel. S ie war todt;

aber ihre Liebe lebte noch. S ie beglückte noch im Too den kleinen V ogel, m it dem sie nun vereint w ar fü r immer in dein schmalen Kästchen, das die Kleine weinend zudeckte und forttrug.

A p h o r i s m e n .

(Nachdruck verboten.)

D ie Wolken am Horizont bewölken häufig auch unseren Gesichtskreis, lassen oft unsere Sorgen auch im trüberen Lichte erscheinen.

E in Heller, sonniger Tag kann selbst ein schweres Herz erquicken.

Ringen und Streben E rfordert das Leben;

M i t dem M u th Wächst die K ra ft, D ie ein G u t D ir erschafft.

W as in saurem Schweiß erworben, Selten hat's das Herz verdorben.

Wem ein Glück w ird schnell zu Theil, Kennt oft nicht der Sckatzung Heil, W ird oft nicht den M ahner spüren, Sich das Glück zu konserviren.

W ie freundlich glänzen am Himmel die Sterne, W ie leuchtet dir lieblich der silberne M ond, W ie lacht die N atur. — Von nah und von

ferne

W inkt göttliche F ü lle , das Dasein doch lohnt.

R ings himmlische Gaben — willst du sie nu r sehn,

Q öffne dein Auge, das Leben ist schön.

W enn man m it sich zufrieden ist, dann ist man es auch m it der W elt und m it den Menschen, dann hat man sein T h e il von jenem millionenfachen Harmoniebegriff, den der Sprachgebrauch Glück nennt.

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