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Bürgerschule Kirchrode

W dokumencie Deutsche Bauzeitung, Jg. 75, H. 34 (Stron 21-26)

Das alte Dorf Kirchrode schloß sich mit seinen großen Feldern im Osten der Stadt Hannover hinter dem breiten W ald g ü rte l, der Eilenriede mit schönen breitgelagerten Bauernhäusern und einer besonders gut erhaltenen schönen alten Dorfkirche an. Heute, da der Ausdehnungsdrang die Großstadt Hannover nach allen Seiten kräftig entwickelte, ist aus dem D orf ein wegen seiner gesunden Luft und immer noch verhältnismäßig reich mit freien Feldern um­

gebener beliebter V illenvorort geworden, in dem einzelne schöne alte Bauernhäuser verblieben sind. Die Kirche mit ihrem hohen klaren Dach, dem quadratischen, in spitzzulaufendem Zeltdach endenden, einfachen, großartigen Turm b ild e t noch immer d a s städtebauliche Moment, das alle Augen dort auf sich zieht. Dieses Moment sprach wesentlich bei der Gestaltung der neuen Schule mit, die die Stadt Hannover in dem nun vor Jahren eingemeindeten Kirchrode im Jahre 1935 errichtete. Der H aupteingang der Schule ist in die Achse der Herthastraße gelegt, die Verbindung zur Hauptstraße des Ortes hat; durch die Hauptstraße läuft die

Straßenbahn. Der Schulneubau wurde weit genug von der Straße Kleine Hillen abgerückt, um den Blick auf die Kirche freizulegen, ebenso wurde, um den Blick a u f den schönen Kirchturm offen zu halten, der Turnhallenflügel, der sich klar vom Baukörper der Schule abtrennt, mit flachem Dach versehen.

Für diesen Schulneubau wurde s. Z. ein W ettbew erb aus­

geschrieben, in dem Architekt Dipl.-Ing. Ludwig Thiele, Hannover, den I. Preis davontrug. Entwurf und Ausführungszeichnungen w u r­

den gleichfalls von dem Architekten gefertigt, die Bauleitung lag in Händen des Stadthochbauamtes Hannover, Abteilung I.

Im W inkel, in dem Turnhalle und Schule Zusammenstößen, ist ein Brunnenhof mit einem M al der Hitler-Jugend angeordnet, die Plastik hierfür stammt von Bildhauer Albrecht, Hannover. Neben dem hochgeführten Treppenhausfenster schmückt eine Sonnenuhr, in S graffitto ausgeführt, die Giebelfront.

Die achtklassige Volksschule dient dem Unterricht für Knaben und Mädchen. Das I. Obergeschoß umfaßt vier Klassen für

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Im H a u p tb a u k ö rp e r sin d d ie e in z e ln e n Klassen in d en F e n ste rg ru p p e n k la r e rk e n n b a r. Das I. O b e rg e s c h o ß d ie n t dem U n te rric h t fü r K n a b e n , d as II. O b e rg e sch o ß dem fü r M ä d c h e n . Im U n te rg e sch o ß W e rk ra u m , M ilchküche, S ch u la rzträ u m e, H au sm e iste rw o h n u n g

Knaben, dazu Zeichensaal und Physikraum, das II. Obergeschoß beherbergt vier Klassenräume für Mädchen, dazu Handarbeits­

raum und Singsaal. Im Untergeschoß sind W erkklasse und Speise­

raum für Milchfrühstück, desgleichen die Räume für den Schularzt

und die Schulwartwohnung. Die Klassenräume sind an einem M itte lflu r mit ausreichendem Kopflicht angeordnet, diese A n o rd ­ nung erweist sich auch hier w ieder als äußerst sparsam für den Schulhausbau.

Blick vo n d e r Ein­

g a n g s h a lle durch

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W a n d e lh a lle a u f d . B runnenhöfchen

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D e r T u rn h a lle n flü g e l, in dessen U ntergeschoß sich F a h rra d u n te rs te llrä u m e , d ie g le ic h z e itig a ls Luftschutzräum e d ie n e n , b e fin d e n , Ist m it flachem Dach a u s g e fü h rt, um d en Blick a u f den a lte n Kirchturm , das B a u k le in o d des O rte s , g e n ie ß e n zu lassen

Die Turnhalle mit den ihr verbundenen Umkleideräumen und Brausen ist so angeordnet, daß sie vollkommen getrennt von der Schule benutzt werden kann. Die H alle ist auch als Festraum ge­

dacht, sie besitzt eine ganz ausgezeichnete Akustik. Die Decke der

H alle ist als sichtbare Holzbalkendecke gestaltet, sie zeigt in den Feldern verputzte H eraklithplatten. Der Fußboden ist mit Kork­

linoleum belegt. Neben der Halle befindet sich ein geräum iger Geräteraum. Im Kellergeschoß der Turnhalle sind genügend große

T u rn h a lle , g le ich ­ z e itig F e sth a lle ,

m it s ic h tb a re r H o lz b a lk e n d e c k e

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Fahrradkeller, die zugleich als Luftschutzräume eingerichtet und be­

nutzt werden. Der Zugang erfo lg t durch eine flache Außenrampe.

Um die Höhe des großen Baukörpers etwas herabzumindern, ist sein Sockelgeschoß durch Lisenen betont. Die einzelnen Klassen­

räume sind durch die Fenstergruppen gekennzeichnet. Die Fenster­

umrahmungen sind ebenso w ie die Pfeiler der V orhalle in Muschel­

kalk ausgeführt, das Dach über dem mit hellem Tropolitzputz ver­

sehenen Bau ist in roten Pfannen gedeckt.

Bei dem Schulbau wurde besonderer W e rt auf ausreichenden Schallschutz gelegt. Die Massivdecken sind daher mit W eko-Schall- regelmatten isoliert, auf die ein 4 cm starker Zementestrich mit D rahtgew ebeeinlage als Unterlage für Linoleum aufgebracht w o r­

den ist. A lle Klassenzimmertrennwände sind zweischalig aus­

geführt. Die Mauerschale ist ein Stein stark, die andere Schale besteht aus einer H eraklithplattenwand mit 3 cm breitem Luftspalt, der mit Papier ausgestopft worden ist. Um den Körperschall a b ­ zudämmen, stehen die W andschalen auf W eko-Streifen. Die Schul- räume haben sich durch diese Maßnahmen als schalltechnisch v o ll­

kommen einw andfrei bewiesen.

A uf dem verkehrsreichen W ege Hannover— Hildesheim fä llt allen Vorbeigehenden und -fahrenden das neue reizvolle hellverputzte J ä g e r h a u s auf. In der schon dicht gewordenen Bebauung des Vorortes H annover-W ülfel hat die Lagerbierbrauerei W ülfel eGmbH in Verbindung mit ihrer alten Gaststätte, dem W ü lfe le r Biergarten, ein großes G elände mit altem Baumbestand erworben und in groß zügiger W eise von der Bebauung freigehalten, um es der Allgem einheit nutzbar zu machen. In dem neu angelegten Park ist in den Jahren 1938/39 die Gaststätte Jägerhaus errichtet worden. Das Parkgelände fä llt von der Hildesheimer Chaussee zu den Maschwiesen des Leinetales sanft ab, dort sind die Schieß­

stände für die Jägerschaft der Jagdkreise Hannover Stadt und Land angelegt, desgleichen ein vorbildlicher Tontaubenschießstand.

Der Grundriß des Jägerhauses ist leicht geschwungen, um sich sowohl der Straßenfront als auch der gegebenen W egeführung und der A nlage des Parks anzupassen. Es enthält im Erdgeschoß nach der Straße zu einen kleinen öffentlichen Gastraum mit G artenwirtschaft. Der mit einer behaglichen Kaminnische aus­

gestattete Versammlungsraum der Jägerschaft hat einen besonde­

ren Zugang durch einen hübsch angelegten kleinen Bauerngarten.

Der Raum liegt nach den Maschwiesen zu mit vorgelagerter

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Erdgeschoßgrundriß

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G a s ts tä tte J ä g e r h a u s in H a n n o v e r - W ü l f e l

D ie Ansicht d es b r e itg e la g e r te n G ie b e lh a u s e s vom P ark aus m it V o r la u b e . D ie Schwingung des G ru n d riss es f ä ll t in d e r Ansicht kaum a u f

räumiger gedeckter und offener Terrasse, von denen sich ein aus­

gezeichneter Blick über die Leineniederung bis zu den Deister­

bergen — einem kleinen Höhenzug — bietet. Im Obergeschoß;

Geschäfts- und Wohnräume, im Untergeschoß: gut ausgestattete Wasch-, Brause- und Umkleideräume für den ebenfalls in den Wiesen gelegenen Sportplatz.

Die äußere Gestaltung des breitgelagerten Giebelhauses, das mit Krüppelwaimdach versehen ist, lehnt sich an die ländliche Bau­

weise an, die im Lande Calenberg — Hannover — zu Hause ist.

Das Haus ist in Ziegelmauerwerk mit hellem Kratzputz ausgeführt.

Sockel und Einfriedigungsmauern sind aus Obernkirchener Sand­

stein, das Dach ist in braunen Pfannen gedeckt. Das Holz der

D e r G ru n d r iß m ußte sich d e r an d ie s e r S te lle v o r h a n d e n e n B ieg u n g d e r S tra ß e an s c h lie ß e n . D ie T e rrass en lie g e n nach d e n M asch w ie sen zu

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D e r rü c k w ä rtig e G ie b e l stuft sich in g e d e c k te r und o ffe n e r T e rrass e a b , von d e r aus d e r Blick w e it ü b e r d ie L e in e n ie d e ru n g bis zu d e n D e is te r b e r g e n schw eift

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D as H a u s an d e r H ild e s h e im e r C h au sse e m it K r ü p p e lw a lm ­ d a c h . D ie sch öne E in frie d u n g s m a u e r: O b e r k ir c h e n e r S a n d s te in

W dokumencie Deutsche Bauzeitung, Jg. 75, H. 34 (Stron 21-26)

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