V on Dr. F r. J o e d i c k e , H am b u rg . D ie g ro ß e w irtsch aftlich e B e d eu tu n g d e r T alsp erren w ird durch nichts
b esser g e ze ig t, als d u rc h ih re stä n d ig z u n eh m en d e Z ah l in v ielen L ändern.
Von b e so n d e re r W ich tig k eit ist in A n b e trac h t d e r oft g ro ß e n S ta u h ö h e die S tan d festig k eit d e r T a lsp e rre ; V o ra u ss e tzu n g h ierfü r is t ih re S ich erh eit.
D iese w ie d eru m ist a b h än g ig vo n d em M aße d e r D ich tig k e it; e rstre b t wird die g rö ß tm ö g lich e U n d u rc h läss ig k eit, m ag die S perre nun als S tau m auer o d e r als g e s c h ü tte te r D am m a u s g e b ild e t sein.
H ierb ei k an n das B itu m en e n tw e d e r alle in o d e r in V e rb in d u n g m it g e eig n e te n T räg ern (F ü llsto ff, A sb est, J u te od. dgl.) o d e r als B itum en- M ineral-G em isch w e rtv o lle D ie n ste leiste n . H ierzu b e stim m t ist d ieser Baustoff in sb e so n d e re auf G ru n d se in e r P la stiz itä t, se in er U n v erän d erlic h k eit, seiner W id e rstan d s fäh ig k e it g eg en T em p e ra tu rein flü sse u n d se in er Indif
ferenz g e g en A ngriffe c h e m isc h e r A rt, g e g e n a g g ressiv e W ässer un d aggressive B o d e n arten . D ie se E ig en sch afte n w e isen d em zu fo lg e auch die B itum en-M ineral-G em ische auf.
Im fo lg en d e n soll die m ö g lich e V e rw e n d u n g von B itum en im T al
s p e rren b a u e rö rte rt u n d g e z e ig t w e rd e n , w elch e B au w eisen , je nach den V erh ältn issen , m it V o rte il a n g e w e n d e t w e rd e n kön n en .
I. A b d ic h tu n g d e s U n te r g r u n d e s .
D ie S ta n d sic h e rh e it e in e r T alsp e rre w ird v o r allem b e d in g t durch einen d ich te n U n te rg ru n d u n d d ich te F la n k en sow ie d urch d e n e in w a n d freien A n sch lu ß an d iese. D ie A b d ic h tu n g d e s U n te rg ru n d e s erfo rd ert ganze A rbeit. K lü fte im F e ls w e rd en sorgsam g esc h lo ssen . H ie rb ei b ed ien t m an sich m e ist d e r Z em e n te in s p ritz u n g e n . B essere E rfolge erzielt man u n te r U m s tä n d e n d u rc h die alle in ig e o d e r die M itv erw en d u n g von B itu m en ein sp ritzu n g en . E in le h rre ic h e s B eisp iel h ierfü r b ie te t ein e S ta u anlage in N o rd s p a n ie n 1). D ie 96 m h o h e B eto n m au er ste h t auf stark rissigem D o lo m it; w a s s e ru n d u rc h lä s s ig e S ch ich ten trifft m an erst in ü b er 300 m T iefe an. Da es S ch w ie rig k e ite n b e re ite te , in d e n ste lle n w eise b re iten R issen Z e m e n t zu v e ra n k e rn , fü llte m an d ie s e m it B itu m en aus, das m it e in e m D ruck bis 10 at h eiß e in g e sp ritz t w u rd e . D as E rg eb n is war ein e 8 2 ° /o 'g e V e rrin g e ru n g d e r W asserv e rlu ste . Bei d e rartig e n M aß
nahm en m uß das B itu m en g u t h e iß in die K lüfte ein g e b rac h t w e rd e n ; g rö ß ere T e m p e ra tu rv e rlu s te k ö n n e n d urch e le k tris c h e H e izv o rrich tu n g e n oder w ie b e i d er g e n a n n te n S ta u an la g e d urch ein H e iß w asse ru m lau fsy stem verm ied en w e rd en .
11. S t a u m a u e r n .
Bei S ta u m a u e rn w ird b e so n d e rs die W asserseite g e g e n das E in
dringen von W asser z u sc h ü tze n sein . M an h a t sich h ierb e i b e reits vor Ja h ren d es B itu m en s in g e lö s te m Z u sta n d e o d er in e m u lg ierter Form b ed ien t. D iese A n strich e e rw ie se n sich jed o c h nach e in ig en Ja h ren als a u sb e sse ru n g sb e d ü rftig ; d ie s k an n n ich t w e ite r v e rw u n d e rn , da m an von einem Film nich t e rw arte n kan n , d aß er g e g en m ech an isch e K räfte (W ellen
schlag, E isgang) a u f d ie D a u e r u n e m p fin d lic h ist. W eiterh in m uß noch b erücksichtigt w e rd en , d aß m an d a m a ls n o ch n ich t erk an n t h a tte , daß S chutzanstriche n u r d a n n an d e r B e to n o b e rflä c h e h a f te n , w enn diese völlig tro ck en ist, u n d d aß m an frü h er v ielfach A n strich e b e n u tz t h a t, die aus M aterialien h e rg e s te llt w aren , d ie n u r die sc h w a rze F arb e m it B itum en g em ein sam h a tte n .
H eu te w e rd en S c h u tza n strich e m eist so h e rg e ste llt, d aß m an zu n äch st einen k altflü ssig en B itu m en v o ran strich a u fb rin g t, d e r die F ä h ig k eit hat, in die P o ren d es B eto n s e in z u d rin g e n , u n d d aß d an n ein z w eim alig er, h eißflüssiger D eck au fstrich fo lg t (A bb. 1).
A ber auch ein em so lch en , nach a lle n R egeln d e r K u n st au fg eb rach ten A nstrich w ird b ei S ta u m a u e rn auf d e r W a sserseite n u r eine b e sc h rä n k te L eb en sd au er b e sc h ie d en sein , w e n n e r n ich t g e g e n m ech an isch e A ngriffe g esch ü tzt w ird . D em tru g I n t z e in dem vo n ihm e n tw ic k e lte n A b d ich tu n g sv erfah ren R echnung. E r b a u te zum S ch u tze d e r D ich tu n g ssch ich t, b e ste h e n d au s einem G la ttstric h au s Z e m e n t- T r a ß m ö r te l, dem 2 GT B itu m en em u lsio n zu g efü g t sin d u n d d e r nach d em T rocknen m it einem m eh rm alig en A nstrich m it B itu m en la ck v e rs e h e n w ird , ein sta rk es B ruch
s te in m a u e rw e rk als B len d m au er vor. D ie se s V e rfah re n fand in D e u tsc h land b e i b e k a n n te n S perrm auern A n w en d u n g , w ie z. B. bei d e r E d e rta l
O g d e n , A pplicationof cem en ta tio n to w a te r w o rk s ,T h e S u rv ey o r 1934, Nr. 2204.
sp erre, d e r M ö h n e talsp e rre, d er R em scheider T alsp erre, b ei d er E rh ö h u n g d e r L en n e p ta lsp e rre u. a.
E ine h o ch w ertig ere A b d ich tu n g , die auch auf die D au er w e se n tlich w irk sam er sein d ü rfte, w urde b ei d er D re iläg ertalsp erre im L an d k reise A achen a n g ew e n d e t, indem auf d en G lattstrich B itum en m it Ju te fa s e r
z u sa tz a u fg eb rach t w u rd e. M an e rh ie lt so ein e z u sa m m en h ä n g e n d e, m eh rere mm dicke D ich tu n g sh au t, die natü rlich auch durch ein e V e rb le n d m au e r g e sc h ü tz t w erd en m u ß te . — Ä hnliche Isoliersch ich ten e rh ä lt m an durch A ufkleben von D ich tu n g sb ah n e n , für d e ren A n w en d u n g als A b
d ich tu n g vo n In g en ieu rb au w erk en die R eichsbahn in d e r AIB g e n au e R ichtlinien gibt.
A bb. 1. W asserseitig er B itu m e n an strich d e r S p itallam m sp e rre (G rim selw erk).
D as n o rw eg isch e In g e n ie u r-B e to n -K o m ite e h a t sich m it d e r F rage d er A b d ich tu n g von S tau m au e rn b e so n d e rs e in g e h e n d b e faß t u n d ist d ab ei z u dem E rg eb n is g ek o m m en , d aß b e i B e to n m au ern d es S ch w erg ew lch ts- ty p e s eine Iso lieru n g an d e r W asserseite zu r D eckung d er Schw ind- u n d T em p eratu rrisse, du rch die das W asser in d e n B eto n k ö rp e r e in tritt un d ein A uslaugen des K alkes aus d em B e to n erw irk t, d a n n ihre A u fg ab e erfüllt, w e n n sie v o llk o m m en e lastisch ist u n d g eg en m ech an isc h e A n
griffe g e sc h ü tz t w ird. D ieser F o rd e ru n g w ird nach m ein er A nsicht eine K onstru k tio n g e rec h t, d ie auf B itu m e n g ru n d la g e b e ru h t u n d d a rin b e s te h t, daß m an zw isch en M a u erk ö rp er u n d V e rb le n d m a u e r s ta tt e in e s G la ttstrich e s nach dem In tzesch en V e rfah ren eine B itu m en d eck e zw isc h en sc h a lte t. D er A rb eitsv o rg an g h ä tte so v o r sich zu g e h e n , d aß d ie V e rb le n d m a u e r in ein em A b sta n d e vo n m e h re re n cm g leic h ze itig m it d em M au erk ö rp er h o ch g ezo g en w ird ; p h a se n w eise , etw a alle 3 0 c m fo rtsc h re ite n d e r B au h ö h e, ist d e r v e rb le ib e n d e H ohlraum m it e in e m B itu m en -M in eral-G em isch heiß au szu fü llen , n ach d em an dem b e tre ffe n d e n S treifen d e r B e to n w an d A s p h alt
p a p ie r a n g e le g t w o rd en ist. M an e rh ä lt g leic h ze itig m it fe rtig g e s te llte r S ta u m au er v o r d ies er e in e v o llk o m m e n fu g e n lo s e se lb stä n d ig e W an d , die durch die V e rb le n d m a u e r g e g e n je d e m ech an isch e B e an sp ru ch u n g g e sc h ü tz t ist. Als „ g e g o s se n e “ D ecke g e w ä h rle is te t sie v ö llig e W a s seru n d u rc h lässig k eit u n d als B itu m en d eck e g e n ü g e n d e P la stiz itä t. — V on ein er solchen „ V e rg u ß m a sse “ ist zu fo rd ern , d aß sie b e i 1 8 0 ° sich leic h t in die v e rh ältn is m ä ß ig sch m alen , 30 cm tie fe n F u g e n e in g ie ß en läß t u n d sich in d en F u g en , auch im u n te re n T eile, g u t v e rte ilt. Sie b e s te h t, w en n sie dem en tsp rec h en soll, aus S te in m e h l, fein em S an d u n d B itu m e n ; sie lä ß t sich auch leich t auf d e r B a u ste lle se lb st h e rs te ile n , e tw a u n te r
7 1 2 J o e d i c k e , Bitu m en u n d B i tu m e n d e c k e n im T alsp erren b au DIE BAUTECHNIK
J a h rg a n g 12 H e ft 53
J o e d i c k e , B itu m en u n d B itu m e n d ec k en im T alsp erren b au F a c h sch rift f. d . ges. B a u in g e n ie u rw e sen
7 1 4
m äß ig am R ande d er B erm e ein e L ängsfuge von 2 b is 3 cm B reite an, d ie sp ä ter m it e in e r g e eig n ete n V erg u ß m asse g e fü llt w ird. M aß g eb en d h ierfü r ist die Ü b erleg u n g , daß solche S tellen, an d en en die D ecke g e w isse rm aß e n a u fg eh ä n g t ist, b e so n d e rs stark b ean sp ru ch t w e rd en , w enn b e i B o d e n b ew eg u n g e n V erfo rm u n g en der A sp h altd eck e e in trete n . Die d a d u rch h erv o rg e ru fe n en Z u g sp an n u n g en w e rd en von ein er gu m m iartig en V e rg u ß m asse b e sse r au fg en o m m en .
D ie A sp h altd eck e ist nach ihrem b e e n d e te n E inbau sofort g e b rau ch sfertig .
a b g e w a lz t. — F ü r g ew ö h n lich w ird m an m it ein e r sch w äch eren U n terlag e au sk o m m e n . In d e n m eisten F ällen g e n ü g e n 100 bis 130 k g /m 2 S ch o tter d e r K orngröße 4 bis 6 cm u n d zur V erzw ick u n g etw a 25 k g /m 2 S plitt d e r K örn u n g 2 b is 4 cm.
G leichfalls b a u se its w u rd en die B e g ren zu n g en d e r A sp h a ltd e c k e h e r
g e ste llt. Da d iese durch den W eh re in b au u n te rb ro c h e n w ird , w ar je ein e seitlich e B e g ren z u n g d urch d ie F lü g e lm a u ern d es W eh res b e re its v o r
h a n d e n . D ie a n d ere n se itlich e n B eg ren z u n g en so w ie die u n te re B e
g re n zu n g b ild e t e in e 50 cm b re ite S te in m a u er, die in Z em e n tm ö rte l v e r
se tzt, o b en tre p p e n fö rm ig a u sg e b ild e t u n d w a sserseits m it Z em e n tv e rp u tz v e rse h e n ist.
Ameckerbecken Grasnarbe (cm
Lehmschicht
*2S5M
Schotterlage iztm
kies u. Lehm
A bb. 6. S chnitt durch d en A m eckerdam m (Sorpetalsperre).
D ie erste, in W asserb a u k reisen stark b e a c h te te S tau d am m d ic h tu n g m ittels ein er se lb stän d ig e n A sp h altd eck e w u rd e a u sg e fü h rt im S om m er 1934 an der S o r p e t a l s p e r r e am so g e n a n n te n A m e c k e r d a m m (A bb. 6), der zw isch en dem S ta u se e u n d dem A m eck erv o rb eck en lie g t und d e r den o b e ren Teil d es S ta u se e s stän d ig u n te r W asser h ält, so d aß das H in terlan d nich t d en stän d ig en W assersch w an k u n g en a u sg e se tz t ist. In D am m itte b e fin d e t sich ein Ü b e rfallb au w erk m it zw ei G ru n d ab laß sch ü tzen . Die D am m h ö h e b e trä g t 12,5 m ü b e r T alsohle. D er v o rläufige W assersp ieg el lieg t 3,20 m u n ter D am m krone, der no rm ale W assersp ieg el b ei g e fü llte r S perre 2,40 m u n te r D am m krone, der o b e re Rand d e r A sp h altd ich tu n g 1,50 m u n te r D am m krone.
D er E in b au d er D am m assen, etw a 5000 m 3, w u rd e 1927 als Kopf
sc h ü ttu n g b eg o n n en un d ist nach Ü b e rw in te ru n g fo rtg esetzt w o rd en . S ein e ein e H älfte ist aus F els g e sc h ü ttet, die an d ere aus felsigem L ehm . Die D ich tu n g w urde m ittels ein er L ehm schürze b e w erk s te llig t, die m eh rere M eter dick ist u nd an ein e S pu n d w an d anschließt. Auf die L ehm schürze w u rd e ein e 3 m dicke Schicht aus stein ig em B oden au fg eb rach t. Nach zw eijäh rig em V o llstau erg ab e n sich infolge u n g leic h m äß ig er S e tzu n g en d e r zu v ersch ie d en e r Z eit e in g e b au te n v e rsch ied en en D am m assen U n d ich tig k eiten . D er V ersuch, die u n d ich te L eh m d ich tu n g d ad u rch zu dich ten , daß auf die B öschung F lu g asch e au fg eb ra ch t w u rd e , die sich in d e n Lehm e in s p ü le n so llte , h a tte kein E rgebnis. N ach In stan d setzu n g d e r durch v e rsch ie d e n e E inbrüche v eru rsach ten Z erstö ru n g en w urde M itte 1934 die v o rb e ck e n se itig e B öschung des A m eck erd am m s m it einer A sp h altd eck e b e le g t, nachdem das V orbecken e n tle e rt w o rd en war.
Z u n äch st e rh ie lt die se h r u n re g elm ä ß ig e B öschung (A bb. 7) rd. 2500 m 2, die 1 : 2 g e n e ig t ist, ein g u te s Profil; sie w u rd e m it G ro b sch lag d e r
D ie S te in m a u er sc h lie ß t b ü n d ig m it d e r A sp h altd eck e ab; sie ist 1,20 b is 1,50 m tief. Um sie g e g e n W asserd u rch flu ß un d g eg en U n te r
sp ü lu n g e n zu sic h e rn , w u rd e w a sserseitig u n m itte lb a r vor dem Sockel ein e 50 b is 60 cm dicke L eh m sch ich t e in g e b rac h t, d ie etw a 2 m tief ist un d bis ins U n d u rc h lässig e (L ehm ) (A bb. 8) reich t. — W ie m an sich gegen d as E in d rin g en vo n T ag w asser am o b e re n R and g e sc h ü tz t h at, w ird w eiter u n te n b e sc h rie b en .
A bb. 7.
F rü h e rer Z u stan d d es A m eck erd am m es (Sorpetalsperre).
K orngröße 10 b is 15 cm b e d e c k t, d e r m it K lein sch lag d e r K orngröße 2 b is 4 cm v erzw ick t w u rd e . Es e n ts ta n d so ein e e tw a 20 cm dicke S tein sch ich t, die m it e in e r 1,5 t sch w eren W alze z u sa m m en g e d rü c k t w urde.
D ie W alze, d ie ein 1,30 m b re ites W alzen rad h a tte , w u rd e m ittels eines T reck ers die B ö sch u n g h e rau fg e zo g e n u n d h in u n te rg e la sse n . Je 1000 m 2 w u rd en m it v ier L eu ten e in sch ließ lich F ü h re r d es T reck ers in d rei T agen
A bb. 9.
W alza sp h a lt-M isch m a sch in e , re ch ts d e r A m e ck e rd a m m .
N ach d iesen V o ra rb eite n w u rd e die S te in u n te rla g e m it 2 kg m 2 K alt
a sp h a lt ü b e rsp rü h t, um ein e ein w an d freie B in d u n g d e r A sp h a ltd e c k e an die U n terlag e zu g e w äh rle is te n , u n d dan n m it d em E in b a u d e r D ecke se lb st b e g o n n e n .
A ls M ineral sta n d K alkstein aus d em in d e r N ähe lie g e n d e n K alk ste in b ru c h R eichern zur V e rfü g u n g , d e r ein en K a lk stein sp litt von 4 bis
A bb. 8. E in b rin g en d es L eh m sp o rn s vor d e r H erd m au er.
J a h rg a n g 12 H eft 53
11. D ezem b er 1934 J o e d i c k e , Bitu m en un d B itu m e n d ec k en im Talsp errenbau 7 1 5
': 1 . . : '
A bb. 10. A b la d en d e r E in b au m asse an d e r E in b a u ste lle.
A bb. 11.
G leic h m äß ig es A usbreiten d e r E in b au m asse.
A bb. 12.
A bw alzen m it 8 0 0 -k g -W a lze .
10 mm K ö rn u n g u n d K a lk stein q u etsch g ru s von 0 b is 3 m m liefert. A u ß e r
d em w u rd e m ittelfein e r S and, als F ü lle r V o rw o h le r A sp h altm eh l u n d als B in d em ittel M e x p h a lt v e rw e n d e t.
D ie M isch u n g w u rd e in ein em u n m itte lb a r an d e r B au stelle ste h en d em M isch a g g reg at (A bb. 9) a u fb e re ite t, in d em das M ineral g e tro c k n et und e n ts ta u b t u n d in dem e rm itte lte n V e rh ältn is m it F ü llsto ff u n d B itum en heiß g e m isc h t w u rd e. D ie M isch u n g en v e rlie ß e n d ie M aschine m it d u rc h sch n ittlich 190 ° C ; je d e C h a rg e, etw a 470 kg, w u rd e auf L astk raftw ag en bis zum D am m g e b ra c h t un d d o rt in e in en M u ld en k ip p er u m g ela d en , der auf einem B ö sc h u n g stra n sp o rtw ag e n m o n tie rt w ar un d m ittels W inden b e w eg t w u rd e . Zu Tal g e fah re n , w u rd e die M isch u n g an d er E in b a u ste lle auf ein P o d e s t g e k ip p t (A bb. 10), vo n d a auf d e r B öschung g leichm äßig v e rte ilt (A bb. 11) u n d so fo rt a b g e w a lzt (Abb. 12).
Zum W alzen s ta n d e in e e tw a 800 k g schw ere W alze zur V erfügung, d e re n W alzen rad 0,5 m b re it w ar u n d 1,06 m D urchm . h a tte ; sie w u rd e d urch e in e n T reck er b e d ie n t, d e r auf d e r B ö sc hungskrone fuhr.
D er E in b a u g esch ah in S treifen von etw a 2 m B reite von u n ten nach o b en , u n d zw ar d o p p e lla g ig . D ie Dicke d er u n tere n S chicht b e tru g 3,5 cm, die d e r o b e re n S chicht 2,5 cm , G e sa m td ick e d e r D ecke d em nach 6 cm, d e r V erb rau ch an E in b a u m asse b e tru g 130 k g /m 2.
A bb. 13. A nschluß d e r A sp h altd ic h tu n g an die F lü g e lm a u e r
d e s W eh res.
B e so n d e re Sorgfalt w ar an d en A n sch lu ß ste lle n zu v e rw en d e n . W ar d e r N ach b arstreifen b e re its e rk a lte t, w u rd e die S to ß ste lle m it h eiß em B itum en a n g estrich e n , um ein e e in w an d fre ie V e rb in d u n g zu g e w äh rle iste n . An allen S to ß ste lle n w u rd e d ie E in b a u m a sse m it h eiß e n S tam pfern b e a rb e ite t. M an e rh ie lt so ein zu ein em G an zen v e rb u n d e n e s D eckenstück, d e sse n O b e rsc h ic h t sich m it d e r u n te re n L age fest v e rb u n d e n h a tte .
A m R ande d e r B erm e w u rd e e in e d u rc h g e h e n d e Q u e rfu g e an g eo rd n e t, d ie nach B een d ig u n g d e s E in b a u e s m it e in e r b e so n d e rs p lastisch e n M asse a u sg e g o s s e n w u rd e u n d d ie z u g le ic h e n T eilen aus F ü llsto ff un d M ex p h alt m it ein em A sb estfa se rzu satz vo n 8 G T b e sta n d . D ie A nschlüsse an die B e g ren z u n g en w u rd en wie fo lg t v o rg e n o m m e n :
1. D ie D ecke w u rd e n ich t bis g a n z an die F lü g e lm a u e rn g ezo g en . D ie v e rb le ib e n d e F u g e un d die A u ssp a ru n g in d e r M a u e r w u rd e m it e in e r V e rg u ß m a ss e g efü llt, w ie sie auch zum V erg u ß d e r F u g e an d e r B erm e
a n g ew e n d e t w urde, nachdem die M auer m it h eiß em B itum en vo rg estrich en w o rd en w ar. Um diese M asse v o r je d e r S o n n e n b e strah lu n g zu sch ü tzen , w u rd e sie keilförm ig m it G u ß a sp h a lt ü b erd eck t (A bb. 13).
2. D er trep p en fö rm ig e A bsatz d e r u n tere n un d seitlich en B e g ren z u n g s
m au ern w u rd e m it B itum en v o rgestrichen u nd die D ecke d o rt v e rstä rk t e in g eb au t. D er Rand d e r D ecke u n d die M au er w u rd e n alsd an n m it einem w e ite ren B itum enaufstrich b e h a n d e lt u nd d e r F u ß der D ecke zum Schluß m it einem L ehm bew urf v e rse h e n (Abb. 14).
Es m u ß te n un noch Sorge dafür g e tra g en w erd en , d aß auch das T ag w asser nich t von oben h in te r die D ecke g e la n g t. D ies g esch ah , indem auf d en o b eren R and d e r D ecke ein e B itu m en p ap p e a u fg ek leb t w u rd e , d ie etw a 50 cm w aag erech t in den D am m g ezo g en w u rd e (A bb. 15). D er zw ischen dem o b eren R ande d e r D ecke u n d d e r D am m k ro n e v e rb le ib e n d e D am m streifen w u rd e m it L ehm ab g ed e ck t un d m it H u m u s b e le g t.
D ie N ach b e h a n d lu n g d e r D eck e du rch B itu m e n a n strich e (A bb. 16) w u rd e b ei g ü n stig ste r W itteru n g au sg e fü h rt. D er Teil d e r D e c k e , der stä n d ig von W asser b e n e tz t is t, e rh ie lt e in e B e h an d lu n g m it h e iß em M ex p h alt, w ä h re n d für d en o b e re n T eil d e r D ecke e in e b e so n d e rs s ta n d feste A n strich m a sse v e rw e n d e t w u rd e , die au s 2/3 M e x p h alt, 1/ 3 F ü llsto ff u n d rd. 6 G T A sb estfasern b e stan d .
Die G e sam tfläc h e d e r D ich tu n g sd eck e am A m eck erd am m b e trä g t 2493 m2.
N ach dem E in b a u w u rd e m it dem E in sta u e n d es A m eck e rv o rb eck en s b e g o n n e n , d as nach se in er B een d ig u n g rd. 1 M illio n m 3 faßt.
W ie schon o b en erw äh n t, b e s ta n d die D ecke aus K a lk ste in sp litt 4/10, K a lk stein g ru s 0/3, au s S and, aus g e m a h le n e m V o rw o h le r A s p h altfelse n als F ü ller u n d M e x p h a lt als B in d em itte l. E in g e h e n d e V o ru n te rs u c h u n g e n im A sp h altla b o rato riu m d e r R h e n a n ia -O s s a g M in e ralö lw erk e AG, H am b u rg , A bb. 14. U n te re u n d seitlich e
B eg ren zu n g d e r A sp h altd ich tu n g A m eck erd am m .
A bb. 15. S chutz d er A sp h altd ec k e
g e g e n e in d rin g e n d e s T ag w asser m ittels B itu m en p ap p e.
7 1 6 J o e d i c k e , B itumen u nd B itu m en d eck en im T alsp erren b au
DIE BAUTECHNIK F ach sch rift f . d. ges. B a u in g e n ie u rw e sen
h a tte n die B rau ch b ark eit d e s ö rtlich a n fallen d en K alk stein m in erals erw iesen u n d zu d em b e stim m te n M isch u n g sv e rh ältn is g efü h rt. D ie danach lab o rato riu m sm äß ig h e rg e s te llte n P ro b ew ü rfel u n d P ro b e p latten zeig ten g ü n stig e E ig en sch aften b ezü g lich W asserd ich tig k e it b e i 1 bis 3 at, S tan d festig k eit in d e r W ärm e, F ro stb e stä n d ig k e it u n d D ru ck festig k eit; B
iege-D ieser b e sta n d aus einem v iereck ig en , g u ß e is ern e n K asten 1 7 X 1 7 X 17 cm m it d u rch lö ch ertem B oden. D er B oden w u rd e m it ein em fe in en D ra h t
g e w e b e b ed eck t, d e r K asten etw a zu 1/3 m it tro ck en em S an d g e fü llt u n d darau f d as d e r D ecke e n tn o m m e n e P ro b e stü ck , etw a d e r G rö ß e 14 X 14 cm,
g e w e b e b ed eck t, d e r K asten etw a zu 1/3 m it tro ck en em S an d g e fü llt u n d darau f d as d e r D ecke e n tn o m m e n e P ro b e stü ck , etw a d e r G rö ß e 14 X 14 cm,