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Fröschen ausgeführten Toxiditätsprüfungen ergaben, daß das

Pikrotoxinin,

c15hi606, qualitativ, wie das Pikrotoxin des Handels, ein Gemisch von Pikrotin und Pikro- tinin, wirkt. Seine Giftigkeit ist etwas größer als die des

Pikrotins,

C16H1807, was auf die Existenz einer Doppelbindung mehr zurückgeführt wird. Die konvulsions­

erregende Wrkg. steht vielleicht im Zusammenhang mit der Konstitution des hydro­

aromatischen Kernes. —

Acetylpikrotoxinin,

dünne, weiße Nadeln aus A., swl. in A. und W., F. 254—255°, ist giftiger als Pikrotinin. Die aus dem Pikrotoxinin gebildete Säure CjjH^O* nnd ihre Oxydationsprodd. erwiesen sich als unwirksam.

(Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 64. 407—15. 22/3. Palermo. Pharmakol. Inst. d.

Univ.) Gu g g e n h e im.

K. Iwakawa,

Pharmakologische Untersuchungen über „Dicentrin11, das Alkaloid der Dicentra pusilla Sieb, et Zucc.

Das mit dem Papaverin isomere

Dicentrin,

C.laII.n N O t (vgl. Y. As a h i n a, Arch. der Pharm. 247. 201; C. 1909. II. 548) verursacht an Fröschen wie an Warmblütern in kleinen Gaben gleich den meisten Opiumalkaloiden eine leichte Narkose. In mittleren Gaben folgt darauf ein Krampfzustand, welcher bei Fröschen nur auf einer Reizung des medullären Krampfzentrums beruht, bei Warmblütern wahrscheinlich auf ein höher als im Rückenmark gelegenes Zentrum zurückzuführen ist. Bei den Reflexverss. zeigt das Rückenmark des Frosches eine allmähliche Abnahme der Erregbarkeit bis 'zum Erlöschen. Die Reaktionsfähigkeit des Froschherzens wird durch Lähmung des motorischen App. geschwächt, bis völlig gehemmt. Bei Warmblütern erfolgt eine ähnliche Schädigung des Herzens und eine Lähmung des Gefäßnervenzentrums (Unterschied von anderen krampferregenden Giften). Auf das Respirationszentrum wirkt Dicentrin in großer Dose lähmend; bei Warmblütern geht der Lähmung eine vorübergehende Erregung des Zentrums voraus. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak.

64. 369—82. 22/3. Tokyo. Pharmakol. Inst. d. K. Univ.) Gu g g e n h e im.

Karl Grube,

Untersuchungen über die Phlorrhisimcirkung.

Die Unterss. be­

weisen, daß das

Phlorrhizin

nicht allein durch Einw. auf die Nieren Glucosurie hervorruft, sondern daß es auch auf den Glykogengehalt der Organe einen direkten Einfluß ausübt, daß also seine Einw. in einer allgemeinen, den Kohlenhydrat­

stoffwechsel betreffenden Störung beruht. — Zum Schluß weist Vf. darauf hin, daß die Befunde von Sc h ö n d o r f f und Su k r o w (S. 1069) eher eine Bestätigung als eine Widerlegung der Angaben des Vfs. sind. (Pf l ü g e r s Arch. d. Physiol. 139.

165—SO. 1/4. Bonn. Lab. d. mediz. Klinik.) RONA.

K. A. Hasselbalch,

Quantitative Untersuchungen über die Absorption ultra­

violetter Strahlen durch die menschliche Haut.

Eine KROMAYERsche Quecksilber- Quarzlampe wurde ca. 5 cm vom Spalt eines Kalkspatspektrographen entfernt auf­

gestellt; der ultraviolette Teil des gebildeten Spektrums wurde, teils mit, teils ohne Vorschaltung eines Hautpräparates (Brusthaut von Säuglingen und Erwachsenen) auf Chlorsilberpapier photographiert, u. aus der in bestimmten Zeitabschnitten be­

wirkten Schwärzung des Papieres die stattgefundene Absorption der den Linien des Spektrums entsprechenden Strahlenqualitäten berechnet. Die für den Ab- sorptionskoeffizienten der Haut gefundenen Werte betragen im Mittel 2,3 (436

pp)

bis 5,2 (313

pp).

(Skand. Arch. f. Physiol. 25. 55—6S. 22/3. Kopenhagen. Fi n s e n-

Inst.) He u l e.

C. G. Santesson,

Betrachtungen über Toleranz, Giftsucht und Abstinenzsymptome.

Die wichtigste Ursache der Gewöhnung an ein Gift dürfte darin zu suchen sein, daß die Gewebe bei fortgesetzter Zufuhr des Giftes lernen, dasselbe immer rascher und vollständiger zu binden, u. zwar so, daß es nicht mehr fähig ist, akute Symp­

tome auszulösen. Wird die regelmäßige Zufuhr des Giftes plötzlich unterbrochen, so kann es zu Abstinenzsymptomen kommen; unter der Einw. des Giftes hat sich nämlich ein kontinuierlicher Zustand der Sättigung besonders empfindlicher Zell­

bestandteile entwickelt, und diese Zellbestandteile stehen, wenn das Gift aus­

geschieden oder zerstört wird, ohne ersetzt zu werden, unter abnormen Bedingungen, wodurch Abstinenzsymptome hervorgerufen werden können. (Skand. Arch. f.

Physiol. 25. 29—36. 22/3. Stockholm.) He u l e.

M. Cloetta,

Über Angewöhnung an Atropin.

Durch chronische Intoxikationen von Kaninchen u. Katzen sollte festgestellt werden, worauf die verschieden große

Empfindlichkeit verschiedener Tierarten für Atropin beruht.

Das normale Kaninchen scheidet Im Laufe von SJ—3 Tagen 15— 20% des eingespritzten Atropins aus. Bei immunisierten Tieren findet man trotz sehr großer Dosen 24 Stdn. nach der letzten Injektion kein Atropin mehr in den Organen und im Harn. Dieser Befund beruht einerseits auf einer erhöhten Zerstörungsfähigkeit der Leber und des Blutes für Atropin bei den Immunisierten, andererseits auf einer schnelleren Ausscheidung des nicht zerstörten Teiles durch die Nieren; eine direkte Abstumpfung der Emp­

findlichkeit von Vagus und Oculomotorius findet bei der Immunisierung nicht statt.

— Die normale Katze scheidet wenig Atropin aus. Bei erfolgreicher Angewöhnung steigt nur die Ausscheidung stark an. Das Zerstörungsvermögen der Organe nimmt wenig, das des Blutes gar nicht zu. Auf dem Fehlen dieses Zerstörungsvermögens basiert die im Vergleich zum Kaninchen geringere Resistenz der Katze. (Arch. f.

exp. Pathol. u. Pharmak. 64. 427—38. 22/3. Zürich. Pharmakol. Inst. d. Univ.)

Gu g g e n h e im.

M. Cloetta,

Untersuchungen über das Verhalten der Antimonpräparate im Körper und die Angewöhnung an dieselben.

Bei chronischer Antimonvergiftung von Hunden wurde durch quantitative Sb-Bestst. im Kot und Harn festzustellen versucht, ob eine Beeinflussung der Resorptionsgröße möglich wäre, und ob sich nach einer der Sb-Administration vorausgegangenen Arsenikbehandlung eine gekreuzte Immunität zwischen diesen Substanzen erzielen ließe. Die 1. und resorbierbaren Sb-Verbb. verhalten sich in bezug auf ihre lokalen u. allgemeinen Giftwrkgg. ver­

schieden. Das

saure Kaliumpyroantimoniat

erwies sich im Gegensatz zum Brech­

weinstein als beinahe ungiftig, sowohl in bezug auf die LokalwTkgg., als auch mit Rücksicht auf die Allgemeinsymptome. Seine Resorptionsgröße ist anfänglich ge- ring (3%)> steigt mit der Dauer der Darreichung und der Größe der verabreichten Dosis sowohl absolut als relativ an, so daß bei Dosen unter 1 g die Ausscheidung

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im Urin ca. 10% der einverleibten Menge beträgt, während bei Dosen von ca. 2 g pro die die resorbierte Menge auf 20% ansteigen kann. Vorbehandlung mit Arsenik setzt die .Resorptionsfähigkeit nur wenig herab. — Vom

Brechweinstein

werden

größere Mengen resorbiert als von dem Pyrostibiat. Auch hier ergab sich mit der Dauer der Darreichung u. der Steigerung der Dosis eine Zunahme der Resorption.

Eine Immunität für die lokale Wrkg. (Brechwrkg.) ließ sich nicht erzielen, auch nicht nach mehrmonatlicher Vorbehandlung mit Arsenik. — Zur

quantitativen Sb- Best. in den organischen Gemengen

zerstört man die Substanz mit KC103 -|- HCl, filtriert, verdampft den größten Teil der HCl, verd. mit W. u. stumpft die noch vorhandene S. mit etwas NHa ab. Der mit HsS gefällte Nd. wird abfiltriert, in HCl gel. und in gleicher Weise noch einmal gefällt, auf einem Goochtiegel filtriert und mit HaS-haltigem W., dann mit sehr verd. Eg. gewaschen. Man trocknet im COs- Strom bei 130°, zuletzt bei 300° unter Ausschluß von 0 und wägt als Sb,Sj.

(Arch. f. exp. Pathol. u. Pharmak. 64. 352—61. 22/3. Zürich. Pahrmakol. Inst. d.

Univ.) Gu g g e n h e im.

Gärungscliemie und Bakteriologie.

J. F. Liverseege,

Die Eigenschaften einiger Nährböden, die bei der bakterio­

logischen Untersuchung von Wasser gebraucht werden.

Es wird die Herst. von Gelatine-, Agar- und Peptonnährböden und verschiedener anderer Nährflüssigkeiten eingehend beschrieben und die Art ihrer Verwendung kurz gestreift. (Journ. Soc.

Chem. Ind. 3 0 . 247—4S. 15/3. 1911. [20/10.* 1910].) Rü h l e.

Felix Ehrlich und K. A. Jacobsen,

Über die Umwandlung von Aminosäuren in Oxysäuren durch Schimmelpilze.

Die Vff. untersuchten, ob bei anderen Mikro­

organismen als Hefe ähnliche chemische Vorgänge des Eiweißauf- und -abbaues stattfinden wie bei dieser (vgl. Eh r l i c h, S. 4S3), u. welche Stoffwcchselendprodd.

dabei aus den Aminosäuren entstehen. Die Eigenschaft, bei Ggw. von Zucker Aminosäuren zu Alkoholen zu vergären, zeigen außer den früher untersuchten Kulturhefen die meisten wilden Heferassen, auch die sogen. Kahmhefen. Selbsi das den Hefearten verhältnismäßig fernstehende Dematium pullulans vermag aus Tyrosin noch Tyrosol zu bilden. — Verschiedenartig verhalten sich die einzelnen Gruppen von

Schimmelpilzen

gegenüber Aminosäuren. Bei Abwesenheit von Kohlenhydraten findet, wenn der betreffende Pilz überhaupt auf Aminosäure- lsgg. gedeihen kann, ein sehr weitgehender Abbau derselben statt. So läßt sich

z.

B. bei längerem Wachstum von Penicillium glaucum und Aspergillus niger auf kohlenhydrattreien Tyrosinlsgg. keine die MiLLONsche Rk. gobomlo Substanz mehr im Nährsubstrat nachweisen. Aber auch bei Gegenwart von Zuokor in der Form, wie ihn der betreffende Mikroorganismus als Energie- und Baumaterial für den Lebensprozeß braucht, zeigen sich beträchtliche Unterschiede in der Art, wie die verschiedenen Schimmelpilze Aminosäuren chemisch angroifon. Einzelne Pilze vermögen auch in diesem Falle Aminosäuren zu niedrig molekularen Verbb. auf­

zuspalten, bei einer anderen Reihe von Schimmelpilzen bloibt der größte Teil des Moleküls der Aminosäuren erhalten. Zu der letzteren Art von Pilzen gehört Oidinm laetis.

Für

Oidium laeiis

sind alle natürlich vorkommenden «-Aminosäuren vorzüg­

liche Stickstoffe äh rmittel, wenn gleichzeitig in genügender Menge diu üblichen an­

organischen Xährsalze u. Glucose, Invertzucker oder Milchzucker als C-Quelle ge­

boten werden, die für den Eiweißaufban durch deu Pilz unbedingt erforderlich sind. In verd. Lsgg. verbraucht Oidium lacüs die Aminosäuren tiohnoU, u. schon

nach 4—5-wöchentlichem Wachstum ist im Xährsubstrat davon gewöhnlich nichts mehr nachzuweisen. Es findet eine Desamidierung der als N-Nahrung dargebotenen Aminosäure derart statt, daß HsO angelagert und NH3 abgespalten wird:

R • CH(NHa)• C03H —> R.CH(OH)-COoH + NH3.

Das primär entstehende NH3 ist auch nicht spurenweise in der Nährlsg. auf­

zufinden, da es sofort nach der Abspaltung zusammen mit den Bruchstücken des Zuckers vom Pilz (ähnlich wie von Hefe) zu Eiweiß aufgebaut wird. Das C-Gerüst der Aminosäuren bleibt also fast unverändert in Form der entsprechenden

u-

Oxy- säuren erhalten. Alkohole treten nebenbei nur in äußerst minimalen Mengen auf.

Gasentw. wurde während des Pilzwaebstums nicht beobachtet.

Da man beliebige Mengen einzelner Aminosäuren mit Oidium lactis in ziem­

lich kurzer Zeit verarbeiten kann, so ist hiermit eine bequeme Methode zur

Barst, optisch-aktiver Oxysäuren

gegeben, und die VfF. geben die Eeingewinnung mehrerer bisher nicht beschriebener optisch-aktiver Formen solcher Oxysäuren an.

Monilia candida verwandelt Tyrosin ungefähr zur Hälfte in p-Oxyphenylmilch- säure, zur Hälfte in Tyrosol. Auch manche Mueoraceenpilze verwandeln Amino­

säuren in die entsprechenden

Oxysäuren.

Die VfF. vermuten wegen der Leichtig­

keit dieser Umwandlung, daß derartige Substanzen

in der Natur weiter verbreitet sind.

So scheinen sich solche Oxysäuren entweder frei oder in Form einer Verb.

in vielen Käsearten zu finden. —

d,p

-

Oxyphenylmilchsäure

, C9H1004 = HO • C6H4 • CHj-CHfOHpCOoH; aus

l-Tyrosin

in einer Nährflüssigkeit, die Invertzuckersirup, K5HP04, KHjP04, MgS04, Spuren NaCl und FeCl3 enthielt, u. Oidium lactis, das aus frischem Sahnenkäse isoliert und auf Bierwürze- u. Erbsendekoktgelatine rein gezüchtet war; seideglänzende Nadeln (aus h. WO mit Vsifs0; F. 169°; 1. in 77,5 Tin. W. bei 16°; sll. in li. W., 11. in k. Methylalkohol, A., Ä., Aceton u. Essig­

ester, wl. in Bzl. und Toluol, uni. in CS.,; [«1D20 in wss. Lsg. (0,1139 g gel. zu 10,055 g) = ~f-lS,14°. Die VfF. weisen darauf hin, daß die S. in ihren Eigenschaften übereinstimmt, in der Drehungsrichtung aber gerade entgegengesetzt ist zu der p-Oxyphenylmilchsäure, welche Ko t a k e (Ztsehr. f. physiol. Ch. 65. 397; 69. 409;

C. 1910. II. 35 und S. 339) aus l-Tyrosin und HNOä erhalten, bezw. aus dem Ham eines phosphorvergifteten Hundes isoliert hat. Es wäre das wohl der erste beschriebene Fall, daß aus ein u. derselben optisch-aktiven Verb. von der

P/lanzen- und Tierzelle nicht dasselbe, sondern das entgegengesetzt drehende Stereoisomere,

Anti­

poden, produziert werden. —

d-Phenylmilchsäure,

C0H1003 == CeH6-CHs-CH(OH)- COjH, entsteht (daneben etwas Phenyläthylalkohol) in gleicherweise aus

d,l-Phenyl- alanin

und Oidium lactis; Nüdelchen und Stäbchen (aus h. W.); F. 124°; 11. in Alkoholen, Essigester und Aceton, wl. in Chlf., Bzl. und Toluol, fast uni. in CS.;

[« y ° in wss. Lsg. (0,2178 g gel. zu 10,0643 g) = nC-CHj-CH(OH) +22,22°. —

l-Indolmilchsäure,

CuHn03N (Formel UCH ¿0 H nebensteh.); aus

l-Tryptophan

und Oidium lactis;

1

büschelförmig angeordnete, verfilzte Nüdelchen (aus Ä. + PAe.); F. 99°; sll. in Methylalkohol, A., Ä., Aieton und Essigester, wl. in W., Chlf. und Bzl., fast uni. in CS3; [«]D20 in wss.

Lsg. (0,1032 g gel. zu 7,4178 g) = —5,34°; gibt mit HgS04 einen gelben Nd.; färbt sich beim Erwärmen mit Mi l l o n sReagens braunrot; die wss. Lsg. färbt sich beim Eindampfen rotviolett; gibt mit Dimethylaminobenzaldebyd und konz. HsS04 eine blaugrüne Fl. (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 44. 888—97. 8/4. [29/3.] Landwirtsch.-

technol. Inst. Univ. Breslau.) Bl o c h.

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Hygiene und Nahrungsmittelchenile.