• Nie Znaleziono Wyników

Der deutsche Eisenmarkt im November 1934

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 54, Heft 49 (Stron 21-27)

I. R H E IN L A N D -\\ EST EA LE X . — Irgendeine wesentliche Aenderung der V irtschaftslage ist tro tz der vorgeschrittenen Jahreszeit nicht eingetreten. Bis zum A nfang d e r'B erich tszeit ist die

B e s c h ä f t i g u n g d e r I n d u s t r i e

nach der In d u strieb e ric h tersta ttu n g des S tatistischen R eichs­

am tes w eiter, und zw ar n u r wenig “schw ächer als im Vorm onat gestiegen. Die Zahl der beschäftigten A rbeiter hat sich von 62,1 °o im Septem ber auf 62,7 % der verfügbaren A rbeitsplätze im O ktober erhöht. Noch stä rk er h a t die Z ahl der geleisteten Stunden zugenom m en, näm lich von 56.6 ° 0 auf 57,8 ° 0 der hö ch st­

möglichen A rbeitszeit. D am it bleibt der A rbeitsum fang der Industrie n u r noch um 16 0 0 h in te r dem S tan d vom O ktober 1929 zuruck. Auch die durchschm ttliehe tägliche A rbeitszeit ist w eiter gestiegen; sie betru g im O ktober 7.46 S tunden gegen 7,38 S tunden im Septem ber.

Von einem ku rzen u n d unbedeutenden R ückschlag im Ju n i abgesehen, ist die G esam tzahl der B eschäftigten von M onat zu Monat gestiegen. G egenw ärtig sind im ganzen, d. h. in „reg u ­ lärer" u n d „zu sätzlich er“ B eschäftigung zusam m en, wie im W ochenbericht des I n s titu ts fü r K onjunkturforschung ausge­

führt wird, fast 16 Millionen Menschen als A rbeiter u n d A nge­

stellte tä tig . V or zwei Ja h re n noch w aren in D eutschland n u r etwas m ehr als 13 Millionen, v o r einem J a h r etw a 1434 Millinnen Menschen b eschäftigt. Im L aufe der letzten 12 M onate sind also 1,7 Millionen Menschen wieder in die A rbeit eingereiht worden und seit dem T iefpunkt der B eschäftigung, der etw a v o r zwei Jah ren erreicht w ar, rd . drei Millionen Menschen.

Von d er Seite d e r A rbeitslosen her gesehen, n ah m die E n t ­ wicklung nachstehenden V erlauf. E s w aren vorh an d en :

U n terstützungsem p ranger au s d er A rb eit­ a ) Ver­ b) K risen­ Sum m e

suchende sicherung u n te r­ v o n a

stü tz u n g u n d b Ende J a n u a r 1933 . . . . 6 118 492 953 117 1 418 949 2 372 066 Ende J a n u a r 1934 . . . . 4 397 950 549 194 1 162 304 1 711 498 Ende F eb ru ar 1934 . . . . 4 081 243 418 759 1 083 118 1 501 877 Ende März 1934 . . . . 3 609 753 249 480 910 945 1 1 6 0 425 Ende A pril 1934... 3 394 327 218 712 841 309 1 0 6 0 021 Ende Mai 1934 ... . 3 224 981 231 624 822 127 1 053 751

Ende J u n i 1934 . . . . 3 083 763 264 802 813 520 1 078 322

Ende J u li 1934 ... 2 955 204 290 174 798 872 1 0 8 9 046

Ende August 1934 . . . . 2 886 837 309 861 783 073 1 092 934

Ende Septem ber 1934 . . . 2 736 696 298 053 756 774 1 054 827

Ende O ktober 1934 . . . . 2 707 563 327 753 736 289 1 064 042 Die Arbeitslosigkeit h a t m ithin im O ktober w eiter abge­

nommen. obwohl nach dem Bericht der R eichsanstalt fü r A rbeits­

verm ittlung u n d A rbeitslosenversicherung u m diese Jah reszeit erfahrungsgem äß E ntlassu n g en aus den A ußenberufen u n v e r­

meidlich sind. Die Z ahl der bei den A rbeitsäm tern gem eldeten Arbeitslosen verm inderte sich im L aufe des O ktobers von 2 281800 um 14 143 auf 2 267 657, sie liegt d am it u m rd. 1 477 203 = 39,4 % unter der entsprechenden V orjahrszahl u n d um rd . 1 791000 unter dem diesjährigen H ö ch ststan d von A nfang J a n u a r. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit im O ktober ist fa st ausschließlich auf die günstige E ntw icklung des B eschäftigungsgrades in den mehr von der M arktlage abhängigen W irtschaftszw eigen, vor allem im B ergbau, in der Eisen- u n d M etallindustrie u n d in den V erbrauchsgüterindustrien, zurückzuführen; in der L an d w irt­

schaft. der In d u strie der Steine un d E rden, dem Baugewerbe und dem G ast- u n d Schankw irtschaftsgew erbe ist dagegen die Arbeitslosenzahl gestiegen.

Auch die Besserung unserer

A u ß e n h a n d e l s b i l a n z

hat sich im O ktober fortgesetzt. Zum ersten Male seit März 1934 ist wieder ein A u s f u h r ü b e r s c h u ß vorhanden, wobei h erv o r­

zuheben is t, daß dieser A usfuhrüberschuß überw iegend nicht durch eine V erm inderung der E infuhr, sondern durch eine Steige­

rung der A usfuhr zu stan d e gekomm en ist. D as b ed eu tet, daß das seit langem an g estreb te Ziel der A npassung der E in fu h r an unsere Zahlungsm öglichkeiten erreicht worden ist. H offentlich ist dam it der Beginn einer Zeit an h alten d er A k tiv itä t oder wenig­

stens dau ern d er A usgeglichenheit der deutschen Handelsbilanz gegeben. Jed en falls läß t sich z u r Zeit nich t b estreiten, daß bisher der „N eue P la n " des R eichsw irtschaftsm inisters in der gewollten Weise g earb eitet h a t.

Insgesam t b e tra c h te t, h at sich die E i n f u h r im O ktober gegenüber dem V orm onat n u r geringfügig v e rän d e rt; m it 349.5 Mill. J l-fi bheb sie u m n ich t gaoz 1 % h in ter dem Septem ber­

ergebnis zurück. N ach der Ja h reszeit pflegt die E in fu h r im Ok­

tober anzusteigen. Insbesondere gilt dies fü r R ohstoffe und

Fertigw aren. Im letzten M onat h at ab er gerade die E in fu h r von Rohstoffen u n d Fertigw aren s ta rk abgenom m en, w ährend die E in fu h r von L ebensm itteln eine beträchtliche Z unahm e zu v e r­

zeichnen h a tte .

Die A u s f u h r ist im O ktober nochm als, u n d zw ar auf 365,9 Mill. Ji.K gestiegen. Sie lag dam it um fast 5 ° 0 ü b er dem Ergebnis des V orm onats. Die Steigerung, die ebenso wie im Vorm onat fast ausschließlich auf Fertigw aren en tfällt, entspricht etw a der durchschnittlichen Zunahm e von Septem ber zu O ktober in den Vorjahren. Sie ist sogar etw as stärk er als 1933. D er in den M onaten A ugust bis O ktober regelmäßig eintretende A uf­

trieb der A usfuhr h a t sich also auch in diesem J a h r voll d u rch ­ gesetzt. Die Fertigw arenausfuhr w ar im O ktober m engenm äßig u m 19 ° 0 höher als im J u li 1934. Im D urchschnitt der J a h re 1929 bis 1930 betru g die Zunahm e in der gleichen Zeit dem ­ gegenüber etw a 15 ° 0. H ierbei ist allerdings zu berücksichtigen, daß das Juliergebnis im laufenden J a h r verhältnism äßig u n ­ g ünstig war.

D er Ueberschuß der A usfuhr ü ber die E in f u h r belief sich im Oktober, wie nachstehende U ebersicht zeigt, auf 16,4 Mill. J iJ (.

Im V orm onat w ar noch ein E infuhrüberschuß vo n 1,9 Mill. J IJ ( vorhanden, w ährend im O ktober des V orjahres die H andelsbilanz m it 98 Mill. JLH a k tiv war.

D eutschlands

G esam t- G esam t- G esam t-W

aren-W aren­ W aren­ ansm

hr-einfuhr ausfuhr Ueberschuß

(alles in Mill. JŁ T ) M onatsdurchschnitt 1931 . . . . . . 560,8 799,9 -f- 239.1

M onatsdurchschnitt 1932 . . . . . . 388.3 478.3 + 90,0

M onatsdurchschnitt 1933 . . . . . . 350.3 405.9 -h 55.6

J a n u a r 1934 . . . 372,1 349.9 __ W ł

F e b ru ar 1934 . . . . . . 577,9 343.3 — 34.6

Mära 1934 . . . . . . . 397.7 401.1 + M

April 1934 . . . . . . 398.2 315,8 — 82,4

Mai 1934 . . . 379.5 337,3 — 42.2

J u n i 1934... . . 375,2 338,8 — 36,4

J u li 1934 ... . . 362,8 321,3 — 41.5

A neust 1934 . . . . . 342,5 533,9 8,6

S eptem ber 1934 . . . . 352.2 350.3 1.9

O ktober 1934 . . . . . 349.5 365,9 + I M

Bei den G esam tsum m en ist allerdings zu beachten, daß sie ihrer Zusam m ensetzung nach kaum noch m it denjenigen f r ü h e r e r J a h re verglichen w erden können, d a in den letzten M onaten eine weitgehende Verschiebung der E ntw icklung zu beobachten ist.

D as gilt, wie das I n s titu t fü r K onjunkturforschung in seinem jü ngsten W ochenbericht feststellt, v o r allem fü r die E i n f u h r , in geringerem G rade a b er auch fü r die A usfuhr. Insbesondere hat die R ohstoffeinfuhr, auf die E rzeugung bezogen, in der Gegenw art eine ganz andere B edeutung als eine gleich hohe, a b er anders zusam m engesetzte Sum m e v o r einem J a h r. Die G esam tentw ick­

lung des A ußenhandels w ar bisher scheinbar eindeutig insofern, als beispielsweise die A usfuhr seit M itte des Ja h re s ständig zu­

genommen h a t. w ährend die E in fu h r seitdem sin k t. Die E in fu h r­

menge ist aber keineswegs einheitlich zusam m engestriehep worden.

Vielmehr hat sich gerade u n te r dem E influß der R ohstoffüber­

wachung (und vorher schon der A grarpolitik) eine außerordentlich stark e unterschiedliche Behandlung als notw endig erwiesen. Der G rad der E rsetzb ark eit oder der E ntbehrlichkeit der einzelnen W aren h a t dabei ebenso eine Rolle gespielt wie der U m fang der vorhandenen V orräte u n d die besondere handelspolitische Lage D eutschlands gegenüber den einzelnen H erkunftsländern.

Als M erkm al der erw ähnten Verschiebung der E ntw icklung gegenüber früher w ird die T atsache angeführt, daß b is Septem ber 1934 d e r Menge nach durchw eg m ehr R ohstoffe eingeführt wurden als in den entsprechenden M onaten des Ja h res 1932.

I n diesem Zusam m enhang d ü rften einige B em erkungen ü b er die

E n t w i c k l u n g d e s W e l t h a n d e l s

von B edeutung sein. Mit der A bschw ächung der W irtsch afts­

tätig k eit in w ichtigen Teilen der W elt ist auch der zwischen­

staatliche G ü teraustausch seit M itte des Ja h res wieder leicht zurückgegangen. N ach den F eststellungen des S tatistisch en R eichsam tes h a t der W elthandel vom zw eiten zum d ritte n V ierteljahr 1934 w ertm äßig (berechnet auf R eichsm arkgrundlaee) um rd . 2 °0 abgenom m en. D a der P reisstan d der W elthandels­

w aren sieh in dieser Zeit k aum v erän d e rt h a t, sind auch die u m ­ gesetzten Mengen entsprechend geringer geworden. J a h res ze it­

liche E inflüsse spielen bei diesem R ückgang im ganzen keine große Rolle; bisher blieb der U m satz im W elthandel vom zweiten zum d ritte n V ierteljahr zum eist fast u n v e rän d ert. D er W elt­

handel ist dam it m engenm äßig wieder auf den S tan d vom d ritte n 166

1274 S tahl und Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 54. Ja h rg . Nr. 49.

wiegend auf jahreszeitliche Einflüsse zurückzuführen; die Z u ­ nahm e ist im ganzen sogar geringer als in früheren Jah ren . N ur die A usfuhr einiger europäischer landw irtschaftlich eingestellter L änder h a t sich über die jahreszeitlich bedingte Zunahm e hinaus erhöht. Die A usfuhr der Industrieländer, Vor allem D eutsch­

lands, G roßbritanniens un d Frankreichs, h at sich, konjunkturell gesehen, etw a auf dem bisherigen S tand gehalten.

Die E infuhr der europäischen L änder is t im ganzen um rd. B erichtsvierteljahr niedrigere Zahlen aufweisen als im Vor­

v ierteljahr, nicht gering. U ebertragung der Aufgaben u n d Befugnisse des Reichskommissars für Preisüberw achung vom 15. J u li 1933 (RGBl. I, S. 490) dem deren Bildung in Gesetzen oder V erordnungen angeordnet ist oder die auf G rund besonderer gesetzlicher E rm ächtigungen ge­

bildet sind.

D er zum Reichskom m issar ernannte Dr. G o e r d e l e r h a t in­

zwischen eine Verordnung erlassen, lau t der alle Festsetzungen, V erabredungen oder Em pfehlungen von Preisen, M indestver­

arbeitungsspannen, M indesthandelsspannen, H öchstnachlässen oder M indestzu Schlägen im inländischen G eschäftsverkehr für

6. Dezem ber 1934. Wirtschaftlich« Rundschau. Stahl und Eisen. 1275 lebenswichtige G egenstände des täglichen Bedarfs oder lebens­

wichtige Leistungen zur Befriedigung des täglichen Bedarfs, die a) seit dem 1. J u n i 1933 neu vorgenomm en oder

b) seit dem 1. J u n i 1933 zum N achteile des A bnehm ers verändert worden sind,

bis zum 15. Dezem ber 1934 angem eldet werden müssen. Die g e b u n d e n e n P r e i s e stehen dem nach im M ittelpunkte der Preisüberwachung. Zur F rage der Preisbindungen h at Dr.

Goerdeler eine E rk läru n g abgegeben, in der es u. a. h eißt: „E ine meiner w ichtigsten Aufgaben erblicke ich darin, die W irtschaft von solchen B indungen zu befreien, die der Entw icklung u n d Ver­

w ertung der G aben u n d F ähigkeiten des Menschen entgegen­

stehen. E s v ersteh t sich von selbst, d aß ich hierbei nicht einem zügellosen W ettbew erb, dem jedes M ittel recht ist, den Weg freim achen will. Ebenso selbstverständlich ist es, daß viele B in­

dungen der landw irtschaftlichen u n d industriellen U rproduktion und auch m anche andere als nationalw irtschaftlich notwendig anzuerkennen sind. W enn ich auf Gebieten der E rzeugung und des H andels B indungen, die ich auf G rund meiner E rfahrung und P rüfung als volksw irtschaftlich überflüssig und schädlich ansehe, aufhebe oder lockere, so werden die notw endigen w irt­

schaftlichen Sicherheiten geschaffen w erden.“ D r. Goerdeler stellte ferner in A ussicht, daß er für einen stärkeren Schutz der W irtschaft gegen Preisschleuderer durch die A usgestaltung des Konkurs-, Vergleichs- u n d W ettbew erbsgesetzes sorgen werde.

Der kommissarische F ü h re r der W irtschaft, G r a f v o n d e r G o ltz , hat sich inzwischen zur U n terstü tz u n g der P läne in einem R u n d ­ schreiben an die F ü h re r der W irtschaft gew andt u n d diese um Anregungen fü r die D urchführung der beabsichtigten Lockerung gebeten. Die industriellen H au p tg ru p p en fü h rer haben daraufhin die K artellstelle des Reichsstandes der D eutschen In d u strie für die gesam te W irtschaft zur V erfügung gestellt.

Im D urchschnitt des Novem bers stellte sich die Reichsm eß­

zahl fü r die L e b e n s h a l t u n g s k o s t e n auf 1223 gegen 1220 im Oktober u n d 1216 im Septem ber; die G r o ß h a n d e l s m e ß z a h l betrug im O ktober 1010 gegen 1004 im Septem ber. Bei beiden Meßzahlen ist also eine geringfügige Zunahm e zu verzeichnen.

Die Zahl der K onkurse un d Vergleichsverfahren, die von 208 und 67 im Septem ber auf 267 u n d 80 im O ktober angestiegen war, ging im N ovem ber wieder auf 211 u n d 65 zurück.

A u f d e m E i s e n m a r k t

machten sich im N ovem ber Anzeichen einer leichten zeitm äßigen Abschwächung bem erkbar. D er In lan d sm ark t w ar jedoch imm er noch sehr w iderstandsfähig, so daß das Nachlassen der B estel­

lungen bei w eitem n ich t das A usm aß früherer .Jahre erreichen konnte. Die Festigung der Lage der deutschen W irtschaft, h er­

vorgerufen d urch die G esam theit der R egierungsm aßnahm en zur Arbeitsbeschaffung, verhinderte ein der Jahreszeit e n t­

sprechendes Sinken des A uftragseinganges. Von H ändlern un d V erbrauchern w urde w eiterhin auf Abschlüsse p rom pt abgerufen.

Auch neue A ufträge w urden in zufriedenstellendem Umfange erteilt. D er V ersand der W erke k o n n te sieh infolge des guten Eingangs von B estellungen im V orm onat sogar noch etw as heben.

Die E r z e u g u n g von Roheisen lag arbeitstäglich etw as über der des Oktobers. Die arbeitstägliche Rohstahlgew innung wies gegenüber dem V orm onat eine n ich t unerhebliche Steigerung auf.

Insgesam t gesehen w ar die E rzeugung vo n Roheisen u n d R o h ­ stahl jedoch wegen der geringeren A nzahl von A rbeitstagen fast unverändert. U eber die E ntw icklung bis E nde O ktober u n te r­

richtet nachfolgende Zusam m enstellung. E s w urden erzeugt an:

S ep tem b er 1934 O ktober 1934 O ktober 1933

Roheisen: t t t

insgesam t 775 517 842 420 492 326

a r b e ite tä g lie h 25 851 27 175 15 881

B obstahl:

insgesam t 975 858 1 1 3 5 840 715 593

a r b e i ts ta g l ic h 39 034 42 068 27 523

IValzzeug:

insgesam t 697 945 789 505 521226

a r b e i ts tä g l ic h 27 918 29 241 20 047

An R o h e is e n w urden m ithin im D urchschnitt arbeitstäglich 5,12 % m ehr im O ktober erblasen als im Septem ber. Im O ktober waren von 148 (S eptem ber 148) vorhandenen Hochöfen 72 (70) in Betrieb u n d 15 (17) gedäm pft. Die durchschnittliche a rb eits­

tägliche R o h s ta h le r z e u g u n g w ar 7,8 % größer als im V orm onat und die v on WT a lz z e u g 4,74 % .

D a s G e s c h ä f t a u f d e n A u s l a n d s m ä r k t e n war im allgem einen w eiterhin recht ruhig. Die bekan n ten Schwie­

rigkeiten beim A uslandsabsatz h ielten in unverm indertem U m ­ fange an. Im K om pensationsverkehr kon n te aber eine ganze Reihe vo n A ufträgen hereingeholt werden, so daß auch die A us­

fuhr einen im m erhin bem erkensw erten A nteil an der befriedigen­

den E ntw icklung h a tte . M engenmäßig betru g die deutsche A us­

fu h r an Eisen u n d Eisenw aren im O ktober 248 074 t (Septem ber 242 264 t), die E infuhr 157 879 t (196 717 t ) u n d der A usfuhr­

überschuß 90 195 t (45 547 t). Die E in fu h r sank um 19,7 % , die A usfuhr stieg um 2,4 % un d der Ausfuhrüberschuß um 98 % . Die deutsche Eisenausfuhr h a t sich wesentlich günstiger e n t­

wickelt als der D urchschnitt der deutschen G esam tausfuhr.

W ährend die deutsche G esam tausfuhr in den M onaten August bis O ktober 1934 mengenm äßig n u r um 5,9 % ü ber der G esam t- ausfuhr des gleichen V orjahresabschnitts lag, h a tte die E isen­

ausfuhr bereits eine m engenmäßige Steigerung von 21,7 % a u f­

zuweisen. U eber die w ertm äßige E ntw icklung des Außenhandels in Eisen un d Eisenw aren gibt nachstehende Uebersicht Auf­

schluß. E s b etrug:

D eutschlands E infuhr A usfuhr Ausfuhrübel

(in Mill. JLf()

M onatsdurchschnitt 1932 . . . . . 9,0 65,2 56,2

M onatsdurchschnitt 1933 . . , . . 11,9 oo,3 43,4

1934: J a n u a r ... . . 11,7 45,5 33,8 F e b ru a r... . . 14,0 47,5 33,5 M ä r z ... . . 17,9 52,5 34,6

A p r il... 44,2 24,7

Mai

,

. . 18,7 46,9 28,2

J u n i ... . . 18,8 50,1 31,3 J u l i ... . . 19,6 50,4 30,8 A u g u s t... . . 19,5 50,6 31,1 S e p t e m b e r ... . . 21,1 53,4 32,3 O k t o b e r ... . . 18,7 55,6 36,9 D er Ausfuhrüberschuß h a t m ithin aberm als zugenommen, und zw ar um 14,2 % gegenüber dem Septem ber 1934. F ü r die W alz­

werkserzeugnisse allein ergibt sich folgendes Bild: Die E infuhr ging m engenm äßig vo n 117 040 t im Septem ber auf 104 199 t im O ktober oder um 11 % zurück, w ährend die A usfuhr von 165 865 t auf 169 798 t oder um fa st 3 % stieg. Der A usfuhrüber­

schuß erhöhte sich gleichzeitig vo n 48 825 t im Septem ber auf 65 599 t im O ktober oder um 3 4 ,4 % . Die E in fu h r von R o h ­ e is e n ging s ta rk zurück von 10 070 t im Septem ber auf 5945 t im Oktober, w ährend die A usfuhr eine, allerdings n u r gering­

fügige, Zunahm e vo n 14 600 t auf 15 062 t aufwies.

I m R u h r k o h l e n b e r g b a u

ist die arbeitstägliche Kohlenförderung von Septem ber auf Ok­

to b er 1934 w eiter gestiegen. W eitere Einzelheiten e n th ä lt die folgende Zahlentafel.

Septem ber O ktober O ktober

1934 1934 1933

V erw ertbare K ohlenförderung . . . . 7 342 882 t 8 339 965 t 6 925 219 t A rbeitstägliche K ohlenförderang . . . 293 715 t 308 888 t 266 355 t K o k se e w in n n n g ... 1 645 534 t 1 749 435 t 1 435 227 t Tägliche K o k sg e w in n u n g ... 54 851 t 56 433 t 46 298 t B eschäftigte A rb e ite r... 227 114 227 569 214 417 L agerbestände am M onatsschluß . . . 9,05 Mill. t 8,86 Mill. t 10,49 Mill.t

F eierschichten wegen Absatzm angels 462 000 377 000 724 000

An Einzelheiten ist noch folgendes zu berichten:

Die W agengestellung der R e i c h s b a h n w ar im allgemeinen ausreichend, doch ergaben sich an einigen Tagen Schwierigkeiten, da, offenbar durch den Nebel beeinflußt, die W agen nicht immer rechtzeitig angefahren wurden.

In der R h e i n s c h i f f a h r t hielt die im V orm onat gemeldete leichte Belebung w eiter an. D er W asserstand ging nach einer Steigerung bis zur M onatsm itte wieder s ta rk zurück, so daß infolge der d am it verbundenen geringen A usnutzung des K a h n ­ raum s un d der stetigen Nachfrage die F rach te n nicht unerheblich anzogen. I n der B ergfahrt nach Mainz M annheim besserte sich die F rach t im Laufe der B erichtszeit um 0,60 JIM, u n d in der T alfah rt nach R o tterd am um 0,40 J łJ l. Infolge N ebelbildung w urde der U m lauf der Fahrzeuge zeitweise recht empfindlich gehem m t.

D er A bsatz an S t e i n k o h l e ist im N ovem ber allgemein der Jahreszeit entsprechend m eist einer der günstigsten des ganzen Jah res. Diese Erscheinung trifft auch fü r den N ovem ber dieses Jah res zu, d a die O ktoberzahlen bei fast allen Sorten überschritten worden sind, obwohl der N ovem ber 2% A rbeitstage weniger a u f­

weist als der vergangene M onat. Von dem I n l a n d s m a r k t ist zu berichten, daß die Reichsbahn ihre Bezüge in allen in F rage kom m enden S orten ganz wesentlich erhöht u n d sich offenbar fü r den W inter eingedeckt h a t. Auch die G asanstalten, insbe­

sondere Berlin, riefen m ehr ab als im vergangenen M onat, so daß außer dem V ersand auf dem Wasserwege noch eine b eträchtliche Menge in Zügen m it G roßraum güterw agen an die B erliner G as­

an stalten v ersan d t w erden konnte. D er A bsatz an die in n er­

deutsche In d u strie w ar nach wie v o r u n v erän d ert günstig. Die eisenschaffende In d u strie erhöhte w eiterhin ihre A brufe, so daß auch hier rech t gu te Zahlen erreicht w urden. Besonders e r­

w ähnensw ert ist die erfreuliche E ntw icklung der B unkerkohlen­

lieferungen fü r die deutschen Seehäfen. D as H ausbrandgeschäft setzte infolge der m ilden W itteru n g zw ar erst langsam ein, jedoch

1276 Stahl un d Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 64. Ja h rg . N r. 49.

w ar auch hier eine Belebung zu verspüren. D as A u s la n d s g e ­ schäft war m engenmäßig w eiter befriedigend, besonders in B unker­

kohlen. Die E infuhrkontingente der einzelnen L änder wurden durchweg voll erreicht. E rw ähnensw ert sind die recht guten A ufträge der O stseestaaten in Stücken u n d groben Nüssen.

Zu den einzelnen Sorten ist folgendes zu bem erken: Auf den A bsatz in G a s - u n d G a s f l a m m k o h l e n w irkten vor allem die guten Bezüge der G asanstalten u n d die günstigen Abrufe in Bunkerkohlen ein. D a auch Gasflam m nußkohlen besser gefragt waren, bestanden im N ovem ber hier keine wesentlichen S orten­

schwierigkeiten. Bei den F e t t k o h l e n überstieg gleichfalls in fast allen Sorten der diesmonatige A bsatz die entsprechenden Zahlen des Oktobers. Auch der K o k s k o h le n a b s a tz zeigte eine gewisse, allerdings noch unzureichende Besserung. Bei den F e t t ­ kohlen fehlte noch die durchgreifende Belebung des H a usbrand­

geschäfts, so daß die Sortenschwierigkeiten bei dieser K ohlenart noch nicht behoben waren. Bei den E ß k o h l e n wurden die Ab­

satzm engen des Vorm onats durchweg erreicht. Nußkohlen 3 waren bereits verknappt, so daß einige Mengen in dieser Sorte vom Lager geladen werden konnten. Auf den B r i k e t t a b s a t z w irkten die sta rk erhöhten Bezüge der Reichsbahn günstig ein, so daß die Beschäftigung um m ehrere P u n k te anziehen konnte.

H o c h o f e n - un d G ie ß e r e ik o k s w ar nach wie vor g u t ge­

fragt. Bei Brechkoks w urden infolge der verhältnism äßig milden W itterung die Vorm onatszahlen n u r unwesentlich überschritten.

Vom M arkt für A u s la n d s e r z e ist wiederum nichts B e­

sonderes zu melden, da sich das E rzgeschäft nach D eutschland noch nicht beleben konnte. Trotzdem ist nicht zu verkennen, daß verschiedene E rzsorten wieder angeboten werden. Soweit der deutsche E rzbedarf aus Auslandserzen gedeckt wird, erfolgte die Lieferung wie bisher laufend aus langjährigen Verpflich­

tungen.

I n l ä n d i s c h e Erze w urden entsprechend den getroffenen Abkommen bezogen. Im Siegerländer Bergbau stellten sich infolge der verm inderten A rbeitstage die tatsächlichen F ö rd er­

un d Versandzahlen niedriger als im V orm onat, dagegen konnte die arbeitstägliche Leistung eine weitere Steigerung erfahren.

Im Zuge der Bestrebungen, noch m ehr als bisher heimische E rz ­ vorkom men dem deutschen V erbrauch n u tzb ar zu machen, wurde im Laufe dieses M onats zwischen den rheinisch-westfälischen Hochofenwerken un d der M axim ilianshütte in Rosenberg (Ober­

pfalz) ein Abkommen getroffen, wonach diese in der Zeit vom 1. Dezember 1934 bis 31. Mai 1936 m ehrere 100 000 t Erze aus der Oberpfalz und Thüringen nach Rheinland-W estfalen liefert.

Die Erzeinfuhr in das rheinisch-westfälische Industriegebiet stellte sich im O ktober wie fo lg t:

über R o tterd am 368 748 t gegenüber 219 647 t im O ktober 1933 über Em den . . 205 563 t gegenüber 130 792 t im O ktober 1933

574 311 t 350 439 t

Auf dem M a n g a n e r z m a r k t haben sich die Preise seit Wochen auf der gleichen Höhe gehalten, obwohl die F estigkeit, die vor einigen M onaten zu beobachten war, in etw a gewichen ist.

Die Verbraucher haben ihre Bedarfsmengen eingedeckt; die N ach­

frage h a t daher wesentlich nachgelassen, es werden zurzeit nur noch kleinere Mengen gehandelt. Die deutschen Ferrom angan er­

zeugenden W erke werden wie bisher auch für die nächste Z ukunft den H au p tteil ihrer Bedarfsmengen auf G rund a lte r Lieferungs­

rückstände und des neu getätig ten V ertrages von den Russen b e­

ziehen. E s kann ferner m it großer W ahrscheinlichkeit angenom ­ men werden, daß die Schwierigkeiten, die in den letzten M onaten dem K auf von indischen u n d südafrikanischen E rzen entgegen­

standen, in K ürze behoben sein werden, nachdem die eingeleiteten Verhandlungen, im Wege des W arenaustausches diese E rze herein­

zubekommen, bisher günstig verlaufen sind. Die Frage, inwieweit

zubekommen, bisher günstig verlaufen sind. Die Frage, inwieweit

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 54, Heft 49 (Stron 21-27)

Powiązane dokumenty