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N a m e

D eu tschland B elg ien E n g lan d

Unter- Oligocän (Latdorf) Mittel- Oligocän Ober- Eocän Tongrien Rupelien Ober- Eocän

1 Dentalium acutum He b... 4 - 4 - 4-2 Trochus cf. arvensis Ph il... 4

-3 Turritella cf. planispira Nyst . -t-

4-4 Burtinella Bognoriensis S ow . .

4-5 Calyptraea cf. striatella Nyst . 4- +

6 Sigaretus cf. canaliculatus S ow . . 4“ 4 -

4-7 Natica cf. hantoniensis Pil k. . 4- + 4 -

4-8 » dilatata Ph il... + 4 - + + 9 Aporrhais speciosa Schloth. sp. . . + 4- 4 -

-I-10 Cassidaria depressa v. Buch . . 4 - 4- “f“ + 4

-11 Sconsia cf. ambigua Sol. sp. . 4 - 4 - +

12 Fusus lyra Bkyr... + (?)

[5 9 1 ] Geologischer Theil. 105

Ñ a m e

Deutschland Belgien England

Unter- Oligocän (Latdorf) Mittel- Oligocän i' 0

ensc^ o

4-39 Cypricardia isocardioides Desh. 4-

4-40 » pectinifera Sow. 4- 4 - ■4“

41 Panopaea cf. Héberti Bosq. 4

-42 Pholadomya Weissii Phil... +

43 Corbida cf. argéntea La m...

4-44 Echinocyamus piriformis Ag. 4- 4-

4-106 Geologischer Theil. [5 9 2 ]

N a m e

Deutschland Belgien England

Unter- Oligocän (Latdorf) Mittel- Oligocän Ober- Eon Tongrien Rupelien Ober- Eocän

45 Leniia patellaris Ag... +

46 Scutellina Michelini Cott. sp. . +

47 Schizaster acuminatus Ag... +

48 Maretia Grignonensis Desh. . . .

-1-49 Crenaster poritoides Desh... 4

-Aus dieser Uebersicht geht klar hervor, dass das samländische Tertiär weitaus die grösste Zahl an Gastropoden und Pelecypoden mit den u n t e r - o l i g o c ä n e n Schichten von Latdorf gemein hat.

Es treten allerdings unter den Gastropoden und Echiniden einige Formen auf, die für ein o b e r - e o c ä n e s Alter sprechen, aber demgegenüber lässt sich einwenden, dass eine ganze Reihe der Gastropoden und Pelecypoden, welche sich im Unter-Oligocän finden, auch bereits im Ober-Eocän Vorkommen, an sich also nicht befremdlich wirken. Keinenfalls sind sie genügend, um der Fauna des unteren samländischen Tertiärs einen echt ober-eocänen Habitus aufzuprägen, und ich stehe daher nicht an, meine früher ausgesprochene Ansicht über das Alter der samländischen Tertiär­

formation zurückzunehmen. Damals war eben die Untersuchung der ausschlaggebenden Gastropoden und Pelecypoden noch nicht ausgeführt; aber man wird zugeben müssen, dass die Echiniden allein mich zu jenem Schlüsse berechtigten.

Somit komme ich zu dem Ergebniss, dass die Fauna des unteren samländischen Tertiärs, d. h. der Zonen A j und A2 oder der sog. Glaukonitformation, auf ein u n t e r - o l i g o c ä n e s A l t e r d i e s e r S c h i c h t e n h i n w e i s t und auf Grund der P e l e c y p o d e n und G a s t r o p o d e n den Schichten von Latdorf am n ä c h s t e n steht, durch ihre C r u s t a c e e n - und Ee hi ni de nf auna sowie einige kleinere Details in der Zusammensetzung der Gastropoden- fauna aber s e hr e r h e b l i c h von dieser ab weicht. *)

*) Zeitschr. d. Deutsch, geolog. Gesellsch. Jabrg. 1883, pag. 691.

[5 9 3 ] Geologischer Theil. 107 Man könnte also das untere samländisehe Tertiär als eine heteropisclie Entwickelung des Latdorfer Tertiärs ansehen, die sehr local gefärbt ist und deshalb abweichend erscheint.

Nachdem nunmehr durch die vorhergegangenen Betrachtungen das Alter der unteren Abtheilungen des samländischen Tertiärs als unter-oligocän bestimmt wurde, kann die Frage noch untersucht werden: welches Alter kommt der darüber lagernden oberen A b­

theilung oder sog. Braunkohlenformation zu?

Alle diejenigen, welche das samländisehe Tertiär genauer untersucht haben, sind darin einig, dass der Absatz der Schichten von der Zone A j bis zu der obersten Schicht der Braunkohlenfor­

mation in stetiger, durch keinen Hiatus unterbrochener Folge ge­

schah. Ein solcher wäre ja überhaupt nur zwischen den beiden Abtheilungen der Glaukonit- und der Braunkohlenformation denk­

bar; er würde also die Grenze zwischen unter- und mittel-oligo- cäner Periode bezeichnen.

Nun sind sich aber ebenso alle Forscher gerade darin einig, dass die Grenze zwischen der obersten Schicht der Glaukonitfor­

mation, dem grünen Sande, und der untersten Schicht der Braun- kohlenfornmtion, dem groben Quarzsand, so verwischt erscheint, dass es kaum zulässig ist, dieselbe da zu ziehen, wo beide Schichten einander direct überlagern. Ja, Kl e e s ist sogar geneigt, den grünen Sand und den groben Quarzsand zu einer einzigen Schicht zusammenzuziehen, was doch sicher für die Continuität der sam­

ländischen Tertiärschichten spricht.

Nun habe ich oben den eigenthümlichen Gegensatz der Faunen der beiden Zonen A i und A2 hervorgehoben; ich habe bemerkt, dass letztere eine viel ärmere Fauna enthält als jene, und dass eine ganze Reihe von Formen hier bereits ausgestorben ist, welche kurz vorher noch in bedeutender Menge existirten, dass aber trotz dieser Verschiedenheit die beiden Zonen faunistisch zusammen­

gehören.

Liegt da nun nicht die Annahme auf der Hand, dass sich allmählich die Existenzbedingungen geändert haben, welche für die Entfaltung einer Fauna, wie die Zone A j, Voraussetzung waren?

108 Geologischer Theil. [5 9 4 ]

Welcher Art wir uns diese Veränderungen zu denken haben, ist an sich gleichgültig; es mag ein Abschluss der früher angenom­

menen Bucht gegen das offene Meer hin erfolgt sein, sei es durch eine vorgelagerte Barre oder in irgend welcher anderen Weise, oder es mag die die Küste bespülende Meeresströmung ihren Lauf geän­

dert haben, kurz, wie wir uns diese Aenderung in der Lebensweise der damaligen Fauna denken mögen, Thatsache ist es wohl, dass sie stattgefunden hat, aber, und das scheint mir das Wesentliche, ohne dass dadurch der continuirliehe Absatz der Ablagerungen ge­

stört worden wäre. Die wenigen Thiere, welche sich den neuen Existenzverhältnissen anzupassen vermochten, lebten und gediehen auch unter diesen veränderten Verhältnissen weiter. Aber die Ur­

sachen, welche einen so raschen Wechsel im Charakter der Fauna hervorgerufen haben, dauerten fort und im Kampfe mit ihnen ging auch die veränderte Fauna unter, ohne dass jedoch eine Unter­

brechung in der Ablagerung des Detritus eingetreten wäre. Diese dauerte noch weiter fort, als die rein marine Fauna bereits längst unter Schichten begraben lag, welche eingeschwemmte Landpflanzen enthielt. Kurz, es ist eine stetige Ablagerung von Gesteinsmaterial in den samländischen Tertiärschichten, deren eingeschlossene Fossilien einen auffallend raschen Wechsel des Charakters zeigen.Ö Ist es nun von der Hand zu weisen, dass diese Veränderung des Charakters der eingeschlossenen Fossilien vor sich gegangen ist, ohne dass während derselben eine so erhebliche Zeitveränderung eingetreten ist, dass dadurch eine Zertheilung eines zusammen­

gehörigen Schiclitencomplexes in zwei verschiedene Perioden noth- wendig erscheint? Wäre es z. B. nicht annehmbar, dass im Laufe des Absatzes der samländischen Tertiärschichten, eine Aus- süssung desjenigen Meerestheiles, in welchem früher die marine Fauna lebte, erfolgt ist, oder aber, dass durch eine negative Ver­

schiebung des Meeresspiegels dieser Fauna an einer Stelle die Existenzbedingungen entzogen wurden, während sie vielleicht in einem anderen Theile des Meeres weiter existiren konnte, dass also diese Veränderungen noch zu einer Zeit erfolgten, in welcher ander­

weitig noch die gleichalterige unter-oligocäne Fauna lebte, nicht aber zu einer Zeit, wo anderwärts bereits eine mittel-oligocäne Fauna existirte.

So mi t f asse i ch im G e g e n s a t z zu Heer (a. a. O. ) di e b r a u n k o h l e n f ü h r e n d e A b t h e i l u n g de s s a m l ä n d i s c h e n T e r t i ä r s als e i n e j ü n g e r e E p o c h e der U n t e r - O I i g o c ä n - z e i t auf, d e r e n S c h i c h t e n unt er e t wa s v e r ä n d e r t e n B e ­ d i n g u n g e n a b g e l a g e r t wu r d e n als d i e j e n i g e n de r ä l t e r e n E p o c h e .

Hiernach würde sich das samländische Tertiär folgender- maassen gliedern:

Ai. Zone der O&trea flabellula Lam. und des Coelopleurus Zaddachi Noetl. Glaukonitische, thonige, glimmerreiche Sande mit viel Bernstein, die im unteren Niveau .fossilfrei sind, im oberen eine re in m a r i n e Fauna führen, welche auf die Nähe einer Küste deutet:

rein marine Litoralbildung.

Aa. Zone der Ostrea ventilabrum Go ld f. und des Laevipatagus bigibbus Beyr. sp. Glaukonitische thon- und glimmerarme Sande mit wenig Bernstein, die im unteren Niveau eine ärm­

liche, aber noch r e i n ma r i n e Fauna führen, die jedoch be­

reits auf gewisse Aenderungen hindeutet: nach oben fossilfrei:

marine Litoralbildung mit beginnender Aenderung.

[5 9 5 ] Geologischer Tlieil. ] 0 9

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B i-7. Zone der Populm Zaddachi Heek. Ein mannichfach wech­

selnder Complex von thoils glaukonitischen, theils glaukonit­

freien Quarzsanden, Thonen und Braunkohlen mit einge­

schwemmten Landpflanzen:

reine Lagunenbildung.

A. W . S c h a d e ’ s Buchdruckerei (L . S c h a d e ) in Berlin, Stallsclireiberstr. 45 4G.

Mark 8

6Lieferung 24. Blatt Tennstedt, Gebesee, Grafen-Tonna, Andisleben

» 25. » Mühlhausen, Körner, E b e l e b e n ...

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stadt, O rla m ü n d e... ,

» 29. » f Wandlitz, Biesenthal, Grünthal, Schönerlinde, Bernau Werneuchen, Berlin, Friedrichsfelde, Alt - Lands berg, sämmtlich mit Bohrkarte und Bohrregister

» 30.- » Eisfeld, Steinheid, Spechtsbrunn, Meeder, Neustad an der Heide, S o n n e b e r g ...

» 31. » Limburg, *Eisenbach (nebst 1 Lagerstättenkarte), Feldberg, Kettenbach (nebst 1 Lagerstättenkärtchen), Idstein

» 32. » f Calbe a. M., Bismark, Schinne, Gardelegen, Klinke

II. Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten.

mit besonderer Berücksichtigung ihrer Fructificationen, nebst 1 Atlas von 19 Taf. und 2 Holzschn.; von Prof.

Dr. Ch. E. W e i s s ... 20 —

» 2. f Rüdersdorf und Umgegend. Auf geogn. Grundlage agro­

nomisch bearbeitet, nebst 1 geogn.-agronomischen Karte;

von Prof. Dr. A. O r t h ... 3 —

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