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1599 Ferment zu besitzen, oder deren Anw esenheit w ird durch Ferm ente verdeckt, die

Physiologische Chemie

1599 Ferment zu besitzen, oder deren Anw esenheit w ird durch Ferm ente verdeckt, die

verschiedenartige Substrate abzubauen vermögen. (Ztschr. f. physiol. Ch. 87. 220 bis 224. 11/9. [3/8.] H alle a. S. Physiol. Inst. d. Univ.) Fö r s t e r.

E m il A b d e r h a ld e n und E r w in Schiff, Studien über die Spezifizität der Zell­

fermente mittels der optischen Methode. II. M itteilung (vgl. vorst. Ref.). Es w urde dio Wrkg. von Macerationssaft aus Niere, Leber, Muskeln un d Gehirn a u f Pepton aus quergestreiften Muskeln, Gehirn un d Hoden vom Pferde untersucht. Muskel-, Hoden- u. G ehirnpreßsaft wirkten ganz spezifisch; sie bauten nur das Pepton au3 dem Organ ab, aus dem sie selbst stammten. D urch N ierenm acerationssaft wurde Pepton aus Hoden und Gehirn abgebaut. Leberpreßsaft baute kein Pepton ab.

(Ztschr. f. physiol. Ch. 87. 231—32. 11/9. [3/8.] Halle a. S. Physiol. Inst. d. Univ.) Fö r s t e r. E m il A b d e r h a ld e n und E r w in Schiff, Versuche über die Geschwindigkeit des Auftretens von Abwehrfermenten nach wiederholter E inführung des plasmafremden Substrats. I. Mitteilung. Im Gegensatz zu den auf die K ohlenhydrate eingestellten Abwehrfermenten (vgl. Ab d e r h a l d e n u. Ka p f b e r g e r, Ztschr. f. physiol. Ch. 69.

23; C. 1910. II. 1828) erscheinen bei direkter Einführung plasmafremden Substrats die a u f Proteine und Peptone eingestellten Fermente bedeutend später in der Blut­

bahn. Ein rascheres Erscheinen der letzteren wird erzielt, w enn, nachdem sie wieder aus dem Blute verschwunden sind, das Einspritzen des gleichen Substrats wiederholt wird. Bei subcutaner E inspritzung von Eiweiß baute Serum aus Blut von Kaninchen und H unden, das nach 2 Tagen entnommen war, n ur in 2 Fällen Pepton ab, das aus dem betreffenden Protein gewonnen w ar; am 4. T age nach der Einspritzung bauten alle Sera ab. Nach 3 W ochen, in welcher Zeit die A bw ehr­

fermente völlig verschwunden w aren, wurde das gleiche Protein wieder subcutan zugeführt. Das Serum des nach 24 Stdn. entnommenen Blutes zerlegte in allen Fällen Pepton. — Bei intravenöser Zufuhr von Seidenpepton und Gelatinepepton waren nach erstm aliger Einführung A bwehrferm ente nach 16 Stdn. und in einem Falle nach 8 Stdn. nachw eisbar. Bei W iederholung der Einspritzung nach 3 Wochen, nach welcher Zeit das Serum Pepton nicht mehr abbaute, wurden schon nach 1 Stde. Abwehrferm ente festgestellt. (Ztschr. f. physiol. Ch. 87. 225—30. 11/9. [3/8.]

Halle a. S. Physiol. Inst. d. Univ.) Fö r s t e r. W ilh e lm S tep p und E r w in S c h la g in tw e it, Notizen zur Extrahierbarkeit des Sccretins und zur Pankreassekretion. Kochsalzlsgg., die in vitro aus der Darm­

schleimhaut Secretin herausziehen, vermögen bei Einbringung in den Darm keine Pankreassekretion hervorzurufen. W . extrahiert das Secretin überhaupt nicht oder nur schlecht aus der Schleimhaut. (Ztschr. f. Biologie 62. 202—7. 13/9. [9/7.] Gießen.

Mediz. Klinik.) Ro n a.

T. T ad o k o ro , Über die enzymatischen Wirklingen der frischen Nahrungs- und Genußmittel. Da die enzymatischen W rkgg. der N ahrungsm ittel von W e rt für die Kenntnis der Verdauungsvorgänge sind, so untersuchte Vf. die enzymatischen W rkgg.

des frischen Preßsaftes von Udoscliößlingen, Yamswurzeln, Kohl- u. Salatblättern, Zwiebeln, Ingwer- u. Rettigwurzeln. Eine merkliche peptolytische W rkg. wurde außer bei den Proben von Zwiebeln und Ingw er nicht gefunden, dagegen zeigten alle Säfte, m it A usnahm e von Zwiebel- und Rettigsaft, eine tryptisehe W rkg., die bei den K ohlblättern am stärksten war. Eine desamidierende F ähigkeit für Aspa- ragin und Glykokoll zeigte kein Saft, dagegen wurde H arnstoff vom P reßsaft der Udoschößlinge, Yamswurzeln, G urken und Ingw er unter B. von Ammoniak ange­

griffen. Mit Ausnahme der Zwiebel enthielten alle untersuchten Pflanzen eine

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Diastase. Lypolytisch wirkte nur der P reßsaft der K ohlblätter, während eine Glucosidase nu r in den Yamswurzeln u. den Kohlblättern nachw eisbar war.

Eine oxydierende W irkung konnte in allen Säften nacbgewiesen werden, am stärksten zeigten sich Iugw er und Zwiebel. Eine katalytische W rkg. gegenüber W asserstoffsuperoxyd zeigten ebenfalls alle Säfte; am stärksten war sie in den Ingw erw urzeln und Zwiebeln. (Journ. of the Coll. of A gricult. 5. 57—72. März.

Im perial Univ. Tohoku, Sep.) Fran ck.

E r n s t J . L esser, Die Beeinflussung der endoceUularin W irksamkeit der Leber- diastase durch Fankreascxstirpation. I. vorläufige Mitteilung. (Vgl. S. 593.) Die postm ortale Glykogensihna.hm& in der unversehrten L eber der Frösche ist im Herbst, wie früher gezeigt wurde, erheblich geringer als im F rühjahr. Pankreasexstirpation bew irkt, daß auch im H erbst der Glykogenschwund ebenso intensiv wird wie im F rühjahr. Die Behinderung der Diastasew rkg. auf das Glykogen, wie sie im Herbst u. W inter in der Froschleber beobachtet wird, verschwindet also durch Entfernung des Pankreas. Die Beobachtung hat Interesse für das V erständnis der Glykogen­

mobilisierung beim Pankreasdiabetes. (Biochem. Ztschr. 55. 355—56. IS/9. [22/8.]

Mannheim. Lab. d. städt. K rankenanstalten.) R lESSER.

H . W . B y w a te r s , Die Assimilation des im E i enthaltenen Eiweißes durch den Hühnchenembryo. Vf. bestimmte in befruchteten H ühnereiern nach verschieden langer Bebrütung die Menge des durch Erhitzen mit Essigsäure koagulierenden Ovalbumins, des im F iltra t durch A. fällbaren Ovomucoids und des in Lsg. ver­

bleibenden freien Zuckers. Es zeigt sich, daß die Menge des Ovomucoids stets ein konstanter Bruchteil des Gesamteiweißes ist; auch der K ohlenhydratgehalt des Ovomucoids bleibt während der B ebrütung der gleiche. Dagegen nimmt die Menge des freien Zuckers rapide ab u. ist nach dem 6. Tage gleich Null. In E iern, die sich nicht entwickelten, blieb auch der Gehalt an freiem Zucker die ganze Zeit über unverändert. Die Ergebnisse lassen sich für die Beantw ortung der Frage verw erten, au f welche W eise die Assimilation des Eiereiweißes bei der Entwick­

lung des Embryos vonstatten geht. (Biochem. Ztschr. 55. 245—53. 18/9. [25/7.]

Bristol. Physiol. Lab. d. Univ.) RlESSER.

A lfre d G igon und M a x M assin i, M uskulatur u n d Glykolyse. Die aseptische A utolyse der Muskeln von K aninchen in Ringlerlsg. u nter Zusatz von Trauben­

zucker ergab den Beweis, daß die M uskulatur allein, ohne Zusatz von Pankreas oder Leberpulver, T raubenzucker in erheblichem Umfang z e rstö rt Die Muekel- stüefee w urden den eben entbluteten jungen K aninchen unter sorgfältiger W ahrung der Asepsis entnommen und sofort mittels fester C 0 3 zum Gefrieren gebracht; in diesem Zustande w urden sie, in steriles L eder gehüllt, zu einem P ulver zerrieben und nunm ehr in kleinen Mengen von ca. 2 g in g u t verschließbare, sterile Pulver­

gläser gebracht. Nach Zusatz steriler Ringer- und l% ig e r Traubenzuckerlsg.

blieben die Proben ca. 14 Stdn. im B rutschrank stehen. Sodann w urde nach dem Verf. von Ri t t h a c s e n (Biochem. A rbeitsm ethoden 5. 447) enteiw eißt u. im F iltrat die Zuckermenge nach Al l i h n bestimmt. Die Ggw. von Salzen fördert die Gly­

kolyse, Zusatz von N aH C 03 bis zur schwach alkal. Rk. w irkt ebenfalls günstig.

Die Verm inderung der zugesetzten Zuckermenge kann bis zu 50% innerhalb 14 Stdn., naeh 24 Stdn. sogar 85% betragen. In einigen Verss. w ar schon nach V,—1 Stde. ein geringer Zuckerverlust nachw eisbar. Zusätze von sterilem Pan­

kreas-, Leber- oder Nebennierenpulver schien keinen Einfluß auf die Zucker­

zerstörung durch den Muskel auszuüben. (Biochem. Ztschr. 55. 189—94. 18/9.

[30/7.] Basel. Allgem. Poliklinik.) Ri e s s e r.

1601 W . Cr am e r u. R . A. K ra u se , Die Beziehungen des Kohlenhydratstoffwechsels zur Schilddrüse. Die W irkung der Fütterung m it Schilddrüsensubstanz a u f den Glykogengeltalt der Leber und die Stickstoff Verteilung im H arn. W enn R atten oder Katzen mehrere Tage hintereinander kleine Mengen frischer Schilddrüsensubstanz als Zulage zu einer an K ohlenhydraten reichen N ahrung erhalten, ao linden sich in der L eber nu r noch Spuren von Glykogen. Dies beruht nicht au f einem er­

höhten Zuckerverbrauch, sondern au f einer Hemmung der Glykogenbildung in der Leber. Es besteht w eder Glykosurie, noch ist die Zuckertoleranz wesentlich ver­

mindert. Die W irkung auf die Menge und V erteilung der N-haltigen Substanzen im H arn ist in vieler H insicht derjenigen ähnlich, welche bei kohlenhydratarm er Nahrung oder bei Störungen des Kohlenhydratstoffwecbsels (Diabetes) beobachtet wird. Es scheint daher, als ob die W rkg. der Schilddrüse auf den Eiweißstoff­

wechsel teilweise auf einer prim ären Beeinflussung des Kohlenhydratstoffwechsela beruht. (Proc. Royal Soc. London, Serie B, 86. 550—60. 26/8. [10/6.] Edinburgh.

Chem. Lab. of the Physiol. D epartm ent. E dinburgh Univ.) R lE S S E R . R. vo n d e r H e id e und W . K le in , Stoff- und Energieumsatz des Schweines hei Wachstum und Mast. (Vorläufige Mitteilung.) An drei jungen Schweinen des­

selben W urfes, S Monate alt, w urden Stoffwechsel- und Respirationsverss. bei ver­

schiedener F ütteru n g ausgeführt. In der ersten Periode w urde ein E rhaltungs­

futter gegeben, das nach den Angaben von Ke l l n e r aus Schrot, Kartoffeln und Hefe zusammengesetzt war. Das F u tter erwies sich als reichlich genügend bei einer Stalltemp. von 21—22°; unterhalb dieser Temp. deckte es das Energie­

bedürfnis nicht vollständig. Entsprechend der Jugend der Tiere bestand eine Tendenz zur Retention von Eiweiß. In der zweiten Periode w urde überschüssiges Fett (400—500 g) in der Form von Palmin zu dem E rhaltungsfutter hinzugegeben.

Die Gärungsvorgänge im D arm werden durch diese Zugabe nicht beeinflußt-, die Menge des gebildeten CH* und H., bleibt die gleiche. Ein erheblicher Teil des verfütterten F ettes w urde angesetzt, ein A nteil w urde verbrannt. A uf je 1 g an­

gesetzten Fettes kommt ein M ehraufwand von 2,1 Cal. F ü r den Eiweißansatz, wie er bei E rhaltungsfutter ein tritt, kann man pro 1 g angesetztes Protein eine Assimilationsarbeit von 7,25 Cal. berechnen. In einer dritten Periode w urden größere Mengen K ohlenhydrate in Form von Kartoffeln dem G rundfutter zugelegt.

Ein erheblicher Teil der K ohlenhydrate wird in F ett um gewandelt und angesetzt, ein kleiner Anteil muß in Glykogen übergehen. F ü r den Ansatz von 1 g F e tt aus Kohlenhydrat w erden 2,47 Cal. verbraucht, wenig m ehr also als für den Ansatz von direkt verfüttertem F ett. — Einzelheiten sind im Original einzusehen. (Biochem.

Ztschr. 55. 195—215. 18/9. .[30/7.] Berlin. Tierphysiol. Inst. d. Landw . Hochschule.) Ri e s s e r. N. Z u n tz , S. M o rg u lis und M. D ia k o w , E influß chronischer Unterernährung auf den Stoffwechsel. An einem H unde w urden bei unzureichender E rnährung Stoffwechselverss. im Respirationsapp. angestellt. Die Verss. erstreckten sich über ein Ja h r, w ährend welcher Zeit das Tier 58,1 °/0 seines Anfangsgewichtes verlor.

Eine Anpassung des V erbrauchs an die ungenügende Zufuhr fand nicht statt.

Ähnlich wie bei der reinen Inanition sanken die Oxydationsprozesse dauernd ab;

erst gegen Schluß des Lebens stieg der Energieverbrauch wieder an u. erreichte nahezu den Anfangsw ert. D er G ew ichtsverlust blieb lange Zeit weit hinter der Zahl zurück, die angesichts des starken V erbrauchs von K örperfett zu erw arten w ar; es ist zweifellos, daß der K örper in dieser Zeit wesentlich wasserreicher wird. Bzgl.

der Einzelheiten der Ergebnisse muß au f das Original verwiesen werden. (Biochem.

Ztschr. 55. 341—54. 18/9. [11/8.] Berlin. Tierphysiol. Inst. d. Landw irtsch. Hochsch.) Ri e s s e p..

xvn. 2 . 107

1602

B e r n h a r d E lsa s, B er E influß der Nahrungszufuhr a u f den Gaswechsel des Kaltblüters. Die an Fröschen ausgefiihrten Veras, zeigten, daß hyperpeine F ütterung von Traubenzucker den 0 , um 6% , ein andermal um 15°/0, ein drittes Mal um fast 20% steigerte. Eine isopeine F ütterung von Traubenzucker per os steigerte den Oj-Verbrauch um 14%) die Injektion von isopeiner Zuckermenge am ersten Tage um 13°/0) am fünften \im 7%. D er Quotient erhöht sich nicht gleichzeitig beim ersten Vers. m it der Steigerung des 0 2-V erbrauches, sondern eine Erhöhung des Quotienten tritt bei den Zuckerfütterungsversuchen erst nach und nach in den folgenden Versuchstagen auf. F ettfütterung in isopeiner D arreichung m ittels Oliven­

öl steigert den Stoffwechsel nicht; mit Schweinefett ebenfalls nicht, jedenfalls nicht sicher. Bedeutend ist jedoch eine Steigerung des Stoffwechsels nach F ütterung mit Eiweiß mit isopeiner Menge. Es findet sieh einmal trotz herabgehender Temp. um 0,4° eine Steigerung um 17%, ein anderm al trotz herabgehender Temp. um 1° eine Steigerung von 21% ; einmal nach Eiw eißfütterung bei herabgehender Temp. um 0,2° eine Steigerung um 40%- Hyperpeine F ütterung bew irkt einmal eine Steigerung von 9% , andere Male 27 u. 26%- D er Hungerstoffwechsel ergibt konstante Werte.

— Eine Differenz der W rkg. zwischen Eiweiß u. N-freiem Material ist also auch in diesem Falle deutlich. (Ztschr. f. Biologie 62. 1—31. 4/9. [7/6] Mannheim. Lab,

d. Städt. K rankenanstalt.) Rona.

G n sta v E m b d e n und K a r l B a ld e s, Über den Abbau des Phenylalanins im tierischen Organismus. Im Gegensatz zum Phenylalanin u. zur Phenyl-a-m ilchsäure und im Gegensatz auch zu der dem Tyrosin entsprechenden «-K etonsäure bildet Phenylbrenztraubensäure k e i n e A cetessigsäure bei der D urchström ung der über­

lebenden Leber. Dies V erhalten w iderspricht der bisher allgemein gültigen An­

nahme, daß auch Phenylalanin, ebenso wie Tyrosin, über die entsprechende a-Keton- säure abgebaut wird. W eiterhin stellte es sich heraus, daß bei Ggw. von Phenyl­

brenztraubensäure auch die sonst reichliche A cetessigsäurebildung aus Phenyl­

alanin, Tyrosin und Leucin stark gehemmt oder völlig verhindert wird. Daß hier eine Giftwrkg. auf die Leberzellen nicht m itspricht, erhellt aus der Tatsache, daß die Acetessigsäurebildung aus Isovaleriansäure u. n-Capronsäure durch Zusatz von Phenylbrenztraubensäure nicht gehemmt w ird; dagegen scheint die Menge der aus n-Buttersäure entstehenden Acetessigsäure unter diesen Bedingungen herabgesetzt zu werden. Die möglichen Erklärungen für diese Hemmungsvorgänge werden diskutiert.

Die Tatsache, daß Phenylalanin ein Hom ogentisinsäurebildner ist, also zu einer im K ern hydroxylierten Verb. umgewandelt wird, veranlaßte die P rüfung der Frage, ob der Abbau dieser Amidosäure sta tt zur Phenylbrenztraubensäure zur nächsten im K ern oxydierten Amidosäure, also dem p-Oxyphenylalanin, dem Tyrosin, führt.

Zunächst wurde festgestellt, daß bei der D urchblutung der H undeleber m it verd.

H undeblut und ohne Zusatz, oder mit Zusatz aliphatischer Amidosäuren, keine mit

¿9-Naphthalinsulfochlorid nachw eisbare Am idosäuren im D urchström ungsblut vor­

handen sind. W urde dagegen P hm ylalanin allein oder zusammen m it Phenyl­

brenztraubensäure dem D urchblutungsblute zugesetzt, so ließen sich erhebliche Mengen von Tyrosin in dem D urchström ungsblute nachweisen. Das bei der D urchström ung m it d,l-Phenylalanin entstehende Tyrosin w ar reines, natürliches 1-Tyrosin. Aus diesen Versuchen geht hervor, daß der A bbau des Phenylalanins im Hauptw ege m it einer Oxydation im K ern beginnt, die direkt zum Tyrosin oder, unter gleichzeitiger oxydativer D esam idierung in der Seitenkette, zu p-Oxy- phenylbrenztraubensäure fü h rt, die ihrerseits, wie bekannt, im Durchblutungsvers.

leicht zu Tyrosin am idiert wird. (Biochem. Ztschr. 55. 301—22. 18/9. [4/S.] Frank­

furt a. M. Städt. chem.-physiol. Inst.) RlESSEK .

1603 W . G rie sb a c h uud S. O p p en h e im e r, Über Milchsäurebildung im Blute. V. M it­

teilung. (Vgl. IV. Mitteilung, Biochem. Ztschr. 45. 94; C. 1912. II. 1830.] Nach dem gleichen Verf., wie es in der IV. M itteilung geschildert ist, w urde die Menge der Milchsäure bestimmt, die durch gew aschene Blutkörperchen aus einer Reihe von physiologisch wichtigen Substanzen, insbesondere von K ohlenhydraten, gebildet wird. Die Ergebnisse stimmen in vielen P unkten mit den von Le v e n e u. Me y e r

(Journ. of Biol. Chem. 14. 149; C. 1913. I. 1586) an Leukocyten gefundenen überein.

I-Arabinose ist ohne W irkung auf die M ilchsäurebildung. Von den Hexosen d- Glucose, d-Lävulose, d-Mannose und d- Galaktose ist die Glucose am wirksamsten, Galaktose, Lävulose, Mannose folgen in der angegebenen Reihenfolge. a-Gluco- heptose ist ohne Einw. auf die M ilchsäurebildung. Von den Nicht-K ohlenhydraten erwies sich Inosit in einigen Verss. wirksam, w ährend er nach früheren Verss. die B. der Milchsäure in der L e b e r nicht beeinflußt. d,l-Alanin, das in der L eber ein starker M ilchsäurebildner ist, wird von den B lutkörperchen nicht zu Milchsäure umgewandelt; auch Glycerin blieb in den meisten Verss., aber nicht in allen, ohne Einw. auf die M ilchsäurebildung. Die bisher bekannten Erfahrungen über die Ver­

wertung der Zuckerarten durch verschiedene Gewebe, bezw. Organe zeigen deut­

lich, daß verschiedene Gewebe der gleichen T ie ra rt und auch gleiche Gewebe ein­

ander nahe verw andter T ierarten sieh sehr verschieden gegenüber dem A bbau der Zuckerarten verhalten. Die Verss. der Vff. zeigen überdies, daß selbst ein be­

stimmtes Gewebe, nämlich die Blutkörperchen, einer u. derselben T ie ra rt sich be­

züglich der M ilchsäurebildung aus der gleichen Substanz häufig ganz verschieden verhält. (Biochem. Ztschr. 55. 323—34. 18/9. [4/8.] F ran k fu rt a. M. Städt. Chem.-

Physiol. Inst.) R lE SSE R .

G ustav E m b d e n und M a x O p p en h e im e r, Über das Verhalten der Brenz­

traubensäure im Tierkörper. II. Mitteilung. (Vgl. Biochem. ZtBcbr. 45. 186; C.

1912. II. 2125.) D er Zusatz von Brenztraubensäure zum D urchblutungsblute bei der Durchströmung der überlebenden L eber führt zu einer nicht unerheblichen B.

von d-Müchsäure. D am it ist eine wesentliche Stütze für die Annahme e r b r a c h t , daß der früher (Biochem. Ztschr. 45. 1; C. 1912. II. 1832) beobachtete Ü bergang von d-Alanin in d-Milchsäure in der L eber entsprechend der N E U B A U E R sch en Theorie in der T at über die B renztraubensäure führt. (Biochem. Ztschr. 55. 335 bis 340. 18/9. [4/8.] F ran k fu rt a. M. Städt. Chem.-Physiol. Inst.) Ri e s s e r.

F e lix E h r l ic h und F r it z L a n g e , Über die biochemische Umwandlung von Betain in Glykolsäure. B etain ist sehr beständig; es kann m it konz. H ,S 0 4, bezw.

mit Königswasser erhitzt w erden, ohne daß Zers, eintritt. Den Organismus des Menschen und der meisten Tiere passiert die Substanz völlig unverändert. Desgl.

wird Betaiu nicht assim iliert durch untergärige und obergärige Bierhefen und Brennereihefen, ebenso nicht durch eine Reihe bekannter Heferassen. Dagegen zeigte sich, daß die meisten H aut bildenden und an Oxydasen reichen Hefen, wie Kahmhefen, W illia anomala Ha n s e n etc., au f B etain ausgezeichnet gedeihen und die Substanz intensiv abbauen. Auch viele Schim m elpilzarten können B etain be­

sonders gut für ihren Eiw eißaufbau ausnutzen. Zunächst ließen sich in den meisten Fällen keine A bbauprodd. des Betains fassen, da dieses sehr weitgehend zers. wird, und da in allen V erss., bei denen dem Pilz Zucker als KohlenstofFquelle geboten wurde, die A btrennung von den Zuckerzersetzungsprodd. große Schwierigkeiten bereitete. Bei Verwendung von A. sta tt Zucker ließ sich jedoch beim W achstum von Willia anomala Ha n s e n auf Betainlsgg., die neben A. nu r noch anorganische Nährsalze enthielten, ein stickstofffreies A bbauprod., nämlich die Glykolsäure,

iso-107*

1604

lieren. Sie bildet sich offenbar aus Betain durch W asseranlagerung u. Trim ethyl­

am inabspaltung: (CH3)3N • GH, • COO + H aO = CHs(OH)COOH - f N(CH3)a.

Die geringen Ausbeuten an Glykolsäure erklären sich daraus, daß Glykol­

säure kein Endprod., sondern nu r ein Zwischenprod. bei der Assimilation des Betains darstellt. Es ließ sich zeigen, daß in einer Lsg. von H arnstoff u. Glykol­

säure als einziger C-Quelle W illia anomala gut gedeiht, und daß dabei die Glykol­

säure vollständig au3 der Lsg. verschwindet, w ährend auf einer Lsg. von Harnstoff allein W achstum nicht zu erzielen war. Das nach der Gleichung zu erwartende T rim ethylam in konnte in keinem Falle nachgewiesen w erden; offenbar wird es w eiter verändert: N(CH3)3 -f- 2H 30 = NH3 -f- 3C H s *OH. Aber auch das NH3 w ar nicht auffindbar. W ie bei der Assimilation der A m inosäuren, dient wahr­

scheinlich das N H , für die Eiw eißsynthese der Pilze, wobei auch der Methylalkohol verw ertet wird. Jedenfalls gedeiht W illia anomala sehr üppig a u f Trim ethylam in­

phosphat oder Ammoniumphosphat, wenn gleichzeitig Zucker oder A. anw esend ist;, schwache Vegetation zeigt sieh noch, wenn nu r Methylalkohol als Kohlenstoffquelle zugegen ist. Trim ethylierte Aminosäuren vom T ypus des Betains lassen sich also durch bestim m te H eferassen ähnlich wie einfache Am inosäuren durch Schim­

melpilze zu Oxysäuren abbauen. Vff. beschreiben die A usführung der V erss.; als A usgangsm aterial diente ein reines, nach dem Verf. von Eh r l i c h hergestelltes B etainpräparat.

In einer N a c h s c h r i f t erw idert Eh r l i c h auf die Bemerkungen von H. St o l t z e n- b e r g (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 46. 558; C. 1913. I. 1104) über seine A rbeit betr.

D a r s t . d e s B e t a i n s a u s M e la s s e s c h le m p e . E r ist berechtigt, sein Verf.

gegenüber den früheren als einen F o rtschritt zu bezeichnen, weil es die direkte Extraktion des Betains aus der Schlempe m it A. ohne jede Vorbehandlung des Rohmaterials mit größter L eichtigkeit gestattet. Auch wurde m it diesen Verss.

zum ersten Male der exakte Beweis geliefert, daß B etain frei und nicht gebunden in der Schlempe vorkommt. Das Verf. St o l t z e n b e r g s kann nicht als besser aner­

kannt w erden; es wird bei diesem praktisch m ehr A. und HCl verbraucht. (Ber.

Dtsch. Chem. Ges. 46. 2746—52. 27/9. [11/8.] Breslau. Landw.-technolog. Inst, der

Univ.) Jo s t.

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