• Nie Znaleziono Wyników

Ernest M oore M tunford, E in neues Eisenbakterium. Aus Absetzungen von Eisenhydroxyd im Bridgewaterkanal zu Worsley, Lancashire, wurde ein bisher un­

benannter Bacillus isoliert, dessen Reinkultur bei Luftzutritt aus Ferro- und Ferri- salzlsgg. das gesamte Fe als Fe(OH)s abscheidet, falls stickstoffhaltiges Material zur Verfügung steht, das nicht so sehr zur Ernährung als vielmehr zur Erzeugung stark basischer, die frei werdende S. neutralisierender Stoffe nötig zu sein scheint.

Unter anaeroben Bedingungen wird kein Fe(OH)s abgeschieden; ist dieses aber be­

reits vorhanden, so wird es in einen schwarzen Stoff mit 9,00% FeO und 91,00%

Fe,0(OH), (bog ore) verwandelt. Dieselbe Wrkg. erzielt man mit einem von diesem Bacillus erzeugten Enzym, das man durch Filtrieren einer Lsg., in welcher das Bakterium gewachsen ist, durch ein Chamberland candle isolieren kann. Das wirk­

samste Enzym erhält man bei 37° nach 24-stdg. Incubation in einer l% ig . Pepton- lsg., danach verschwindet es langsam wieder; sein Optimum liegt bei 70°; es wird durch Kochen nicht zerstört, durch Mi l l o n s Reagens gefällt; das Mengenverhält­

nis zwischen Enzymlsg. und Eisenlsg. hat keinen Einfluß auf Geschwindigkeit und Vollständigkeit der Fällung; ein Zusammenhang zwischen der basischen Natur und der Wrkg. des Enzyms ist nicht festzustellen; es entsteht nur in Ggw. stickstoff­

haltiger Stoffe. (Journ. Chem. Soc. London 1 0 3 . 645—50. April. Manchester. Univ.

Fr a n k l a n d Research Lab.) Fr a n z.

K. Shiga, Über Gewöhnung der Bakterien an Farbstoffe. Bei Unteres, über den Einfluß von Farbstoffen auf Choleravibrionen ergaben sich auffallende Unter­

schiede zwischen abtötender und wachstumshemmender Wrkg. Es gelang relativ schnell, Choleravibrionen an verschiedene Farbstoffe zu gewöhnen. Die Steigerung der Festigkeit gegenüber höheren Konzentrationen erfolgte jedoch langsam und oft etappenweise. Die durch Behandlung mit einem bestimmten Farbstoff fest gewordenen Stämme erwiesen sich auch gegenüber anderen Farbstoffen mehr oder weniger widerstandsfähig, wobei aber ein erheblicher Grad quantitativer Spezifität bestand. Die gegenüber Farbstoffen fest gewordenen Stämme hatten gegenüber der baktericiden Serumwrkg. keinerlei Resistenz gewonnen. Die Verss. wurden

mit Neumethylenblau, Methylenblau, Äthylviolett, Tetraäthyldiaminoperhydrol -f- Diäthylparatoluidin und Trypoflavin angestellt.

Die prägnante Differenz, die sich zwischen der Festigkeit gegenüber Farbstofl- und Serumwrkgg. ergibt, spricht von neuem für die Anschauung Eh r l i c h s, daß Chemoceptoren und die die Antikörperwrkgg. vermittelnden Nutriceptoren selb­

ständige und voneinander gänzlich unabhängige Organe des Zellprotoplasmas dar­

stellen. (Ztschr. f. Immunitätsforsch, u. experim. Therap. I. Tl. 18. 65 — 74. 27/5.

[25/3.] Tokio. Inst. f. experim. Therapie. Frankfurt a. M.) Pr o s k a u e r.

H. D old und A oki, Über sogenanntes Desanaphylatoxicrcn von Bakterien. Man kann Bakterien durch wiederholte Vorbehandlung mit frischem Meerschweinchen­

serum so verändern, daß sie im Reagensglas nicht mehr fähig sind, Anaphylatoxin zu bilden; man kann sie „desanaphylatoxieren“ . Durch gleichzeitige Verwendung von spezifischem Serum können die Bakterien rascher desanaphylatoxiert werden;

bei diesem Vorgang handelt es sich um einen komplexen Vorgang unter Beteiligung von Amboceptoren. Man kann mit desanaphylatoxiertem Bakterienmaterial in vivo noch aktive Anaphylaxie erzeugen, wenn auch die Fähigkeit zur Erzeugung von aktiver Anaphylaxie bei diesem Material etwas abgeschwächt ist. Desanaphyla- toxierte Bakterien besitzen noch immunisatorische Eigenschaften. (Ztschr. f. Im­

munitätsforsch. u. experim. Therap. I. Tl. 18. 207—19. 7/6. [19/4.] Straßburg. Inst,

f. Hyg. u. Bakteriol.) Pr o s k a u e r.

Gerda T roili-P etersson , Zur Kenntnis der schleimbildenden Bakterien (Ztschr.

f. Hyg. u. Infekt.-Krankh. 32. 366; C. 1900. I. 307). Das auf Drosera intermedia gefundene Bacterium Droserae. Unter vielen negativen Verss., typische Zähmilch durch Einw. von Droserablättern auf Milch zu bereiten, war dies einmal dem Vf. geglückt, und zwar durch Zusatz von etwas saurer Milch nebst Drosera­

blättern zu gekochter Milch. Diese Milch war von schwach fadenziehender Eigen­

schaft; sie enthielt das Bacterium lactis longi c. (Zentralblatt f. Bakter. u. Para- sitenk. II. Abt. 32. 1; C. 1912. I. 1130). Da sich auf frischen Pflanzen der Drosera das neue Bacterium droserae fand, so untersuchte Vf., ob dieses Bakterium bei der B. der fadenziehenden (Zäh-) Milch eine Rolle spielt. Das Bact. droserae ist ein sporenfreies, peritrich begeißeltes Stäbchen von wechselnder Breite u. Länge.

In Milchzucker enthaltenden Nährböden wird ein in A. 1. Farbstoff gebildet. Der auf lactose-, dextrose-, sowie in glycerinhaltigen Nährflüssigkeiten erzeugte Schleim­

stoff ist in A. uni. und bildet unter Umständen eine dicke Hülle um die einzelnen Stäbchen oder um die Bakterienfäden.

Bacterium droserae ist dem Bact. lactorubifaciens Gr u b e r in vieler Hinsiebt ähnlich, gehört aber zu einer ganz anderen Gruppe als das Bact. lactis longi.

(Zentralblatt f. Bakter. u. Parasitenk. II. Abt. 38. 1—8. 21/6. Stockholm. Hyg. Inst.)

Pr o s k a u e r.

H ugo R aubitsch ek und D esider N atonek, Über Unterschiede in den bio­

logischen Eigenschaften der Typhusbacillen. Typhusstämme, die aus verschiedenen Leichenorganen herauskultiviert wurden, verhielten sich auf verschiedenen Zucker­

nährböden und einem agglutinierenden Immunserum gegenüber durchaus unregel­

mäßig, ähnlich den Typhuskulturen verschiedener Provenienz und unbestimmten Laboratoriumsalters. Es können aus einer Reinkultur Sekundärstämme gewonnen werden, die kulturell und agglutinatorisch weder untereinander, noch mit der Aus­

gangskultur übereinstimmen. Die einzelnen Keime einer Typhusreinkultur und ihre Abkömmlinge differieren auch biologisch untereinander. (Zentralblatt f. Bakter.

u. Parasitenk. I. Abt. 69. 242—51. 4/6. Czernowitz. Pathol.-bakteriol. Inst, der

Landeskrankenanst.) PROSKAUER.

A. v. Pom arski, Uber die chemische Untersuchung von Puccinia graminis Per- soo)i. Puccinia gram, wird zum ersten Male der eingehenden Unters, unterzogen.

100 Tie. der lufttrockenen Sporen enthalten:

Trocken-W. Substanz Asche Gesamt-N Fett 12,10 87,90 12,68 3,25 5,10

(davon Eiweiß- N: 2,94)

In den Prodd. der Hydrolyse der Zellmembran fand V f.: d-Glucose, Ameisen­

u n i Essigsäure. Die Zellmembran war N-reich (6,12, bezw. 7,49% N). Die Zus.

dieser ist je nach der Darstellungsmethode dem Chitin oder dem Chitosan (Mycosin von GlLSON), CmH26O10N3, analog. 100 Tie. Asche enthalten:

KsO Na30 CaO SiOä Fe30 , + A1203 C03, S 03, Mn, Mg, CI P305

21,38 2,51 1,54 45,36 2,78 17,43 9,00

Das Fett des PAe.-Auszuges enthielt Laurinsäure, Önanthsäure, Ölsäure und Glycerin. Aus der alkoh. Lsg. dieses Extraktes konnte ein Wachs (32,0%) u. ein Bioleinlecithin isoliert werden.

Der in PAe. uni. Teil wurde mit A. extrahiert. Der Extrakt enthielt: gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, Teer, Wachs, höhere Alkohole unbekannter Zus. und Ester (Essigsäureisoamylester). Der Rest der beiden Auszüge wurde mit A. extra­

hiert. Der in W . uul. Teil des A.-Extraktes enthielt die K-Verb. eitles unbekannten Bisaccharids, C,2H3lOn K ; sie ist 1. in W ., uni. in A. Mit SS. bildet sich das freie Disaccharid, welches in W . und A. uni. ist, sich aber in NH3 und Alkalien löst unter B. von Salzen. FEHLlNGsche Lsg. reduziert es nach Inversion mit starker HCl. Aus dem Inversionsprod. wurde das Osazon der d-Glucose gewonnen. Der in W . 1. Teil des A.-Extrakts enthielt d-Mannit, dessen ß-Modifikation, sowie pflanzliches Vitellin. Bei Behandlung des Restes sämtlicher Extraktionen mit KOH isolierte Vf. eine fettartige M., welche Öl-, Palmitin-, Cerotin-, Capron-, Buttersäure, Glycerin, Ergosterin u. Teer enthielt. Ferner wurden in Puccinia gram. Fermente (Invertase, Katalase, Biastase und Lipase) und Pigmente (braunrot und grün) nach­

gewiesen. (Sep. Zoot. Lab. 8. 85— 120. 1912. Minist, f. Ackerbau. St. Petersburg.)

Sc h ö n f e l d.

M ary Louise Foster, Eine vorläufige Studie über die biochemische Aktivität des Bacillus lactis erythrogenes. Der B a c illu s la c t is e r y t h r o g e n e s gehört zur Gruppe der farbstoffbildenden Bakterien (vgl. Fl ü g g e, Vol. II , S. 305). Das Bak­

terium wird zuweilen in Meiereien gefunden und ist in bezug auf den Menschen nicht pathogen. Die Unters, ist unternommen, um die spezifische Ursache des Ka­

tabolismus zu finden, wie auch die Natur des gebildeten Farbstoffs zu erforschen.

W ird sterile Milch mit dem Bacillus geimpft, so tritt nach einigen Tagen eine sich allmählich bis zu Blutrot verstärkende Färbung ein, unter gleichzeitigem Koagulieren der Milch. Nach noch längerem Stehen scheiden sich an der Oberfläche feste Be­

standteile ab, während sich am Boden eine dicke, viscose Masse niederschlägt.

Dieselbe verringert sich allmählich, und es setzt sich am Boden ein körniger Nd.

ab, während die überstehende Fl. klarrot ist. Ein unangenehmer Leimgeruch tritt auf. Diese Vorgänge benötigen einen Zeitraum von 2— 6 Monaten. Die bakterio­

logische Unters, der Fl. ergab reine Kulturen der Organismen. Die Fl. ist alkal.

und enthält keine Milchsäure. Spuren von Ameisensäure sind nachweisbar. Ferner wurde Lactose nachgewiesen. Bei Verwendung einer alten Bakterienkultur wurde Glucose gebildet. Aus den weiteren Unterss., in bezug auf deren Einzelheiten auf

288

N-freier

Zellmembran Extrakt Pentosaue

9,15 40,66 0,80

das Original verwiesen werden muß, folgt, daß die Ein w. des Bacillus auf Milch fortschreitend katabolisch ist, die natürlichen Proteine werden bei der letzten B.

von Mono- und Diaminosäuren gespalten. Diese proteolytische Änderung wird wahrscheinlich durch ein Enzym hervorgerufen. Ein 1. Ferment, welches mit A.

ausfállbar ist, spaltet das Kohlenstoff hydrat unter B. von Ameisen- und Essigsäure.

Die Anwesenheit eines intracellularen Enzyms ist wahrscheinlich, dasselbe wird durch A. nach Zerstörung des Organismus frei. Neben diesen Veränderungen geht die B. eines Farbstoffes einher, welcher eine Färbung von Rot bis Mattbraun ver­

ursacht, die Färbung ist vom Alter etc. der Kultur abhängig. Der Farbstoff kann mit Amylalkohol ausgezogen werden, aus welchem derselbe mit Aceton ausgefällt werden kann. Die Krystalle sind 1. in b. Eg. und bilden daraus rote, in Büscheln angeordnete Nadeln. Es sind auch vereinzelt farblose Krystalle anzutreffen. Die chemische Natur des Farbstoffs ist noch nicht bestimmt. (Journ. Americ. Chem.

Soc. 35. 597— 600. Mai. [29/1.] Northampton, Mass. Sm i t h College.) St e i n h o k s t.

Powiązane dokumenty