Serr 3efu3 ©tmftuä, S u bifi bie Sonne ber großen Sßeltenuhr; — aber Hn3, — maf)et ¿tn^ nicht alie Saturn^ Sichel? £lnb fann bod) nur eine 3ftacf)t fein: biefe ober jene, bie Sßir nid)t begreifen — unb bie bod) ift, — i f t ---
1(Enthülle ihr ©eijeimniä, — ba§ Spftemü — baf) e3 Htt3 triumphieren petfc über atte Q3Setttid>en! — nicht um Hnfert* — um Seiner pcitigcn SVircfte ioilten! öeüattb, fiep c3 Uns) gnäbig nach, rno Sßir auch hierin — lügen! — finb QBir bod) in einen SBirbel ge
te ilt non Srug unb Söafn'heit — — nahe einanber gefeüt. Sjerr 3efu3
©hriftw^, Sein allein ift bie & raft unb bie perrlichfeit! — ad), roie fo ohnmächtig ift hoch aüe SOiacht---biefer S ß e
tt!---(Suntel, Sorhang)
(3ortfc<)ung folgt.)
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IM QUERSCHNITT
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---Das K u l t u r w e r k D e u t s c h e s O r d e n s 1 a n d, das Reichsminister D r.
Goebbels kürzlich in D anzig unter seinen Ehrenschutz nahm, hat als kulturfördernde O rganisation des Reichsgaues Danzig-W est
preußen m it vollem Bewußtsein schon in sei
nem Namen die T ra d itio n des Deutschen Ritterordens aufgenommen und sich damit zu dem Geist der Gemeinschaft bekannt, die einmal vor 700 Jahren das deutsche Ostland wiedergewonnen und als stärkste staatsbil
dende K ra ft dieser Epoche dieses Land orga
nisatorisch, w irtschaftlich und ku ltu re ll dem Polen gewesenen Gebietes vorbildlich. Wenn sich nun das K u ltu rw e rk Deutsches Ordens
land die Aufgabe stellt, zunächst die ver
schiedenen Gebietsteile des Reichsgaues Danzig-Westpreußen, die auf G rund ihrer ehemaligen Zugehörigkeit zu D anzig, zu Ostpreußen oder zum „K o rrid o r“ heute noch ein ungleiches K ulturniveau haben, einandei nach oben hin anzugleichen und dann das Gesamtgebiet dem K ulturstand des Gesamt
reiches gleichzustellen, so muß auch in die
fördernden Faktoren zu einer möglichst un
schematischen Eigeninitiative aufgerufen werden und alle ihre K rä fte zu dem Ziel gelenkt werden, durch dic E ntfaltung eines reichen, eigenständigen Kulturlebens den großen völkischen Remigungsprozeß ^d eses Landes zu beschleunigen und Westpreußen im Geiste des Ordens endgültig 1" den > ' ° ßen Schöpfungskreis der Nation einzu
beziehen.
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ln einer aufs sorgfältigste vorbereiteten U ra u ffü h ru n g setzte sich das Danziger des Ordens innerlich empfindet, mag vo r die
sem Gedanken sogar zurückgeschreckt sein.
U nd w irk lic h erfordert eine Übersetzung der Ordensidee ins Klanghch-Opernhaite vom D ichter und Komponisten ganz Beson
deres, ein Vorstoßen in neue Ausdrucks
bereiche der Oper. M an denkt zwangsläufig an die episch-oratorische Form, die fü r die Be- tonung der Gemeinschaft in dieser iibei indivi- duellen Sphäre den würdigen Rahmen abge
geben hätte. Statt dessen hat Schliepe, in Geschichte und Ästhetik der Oper wohl be
wandert, ein musikalisches Iheater hin
gesetzt, das in wesentlichem der Vergangen
heit verpflichtet ist. Eine fre i erfundene Liebesgeschichte, an der ein junger R itter und eine slawisierte Deutsche, eine allmäh
lich zum In stin kt des Blutes zuruckhndende Spionin, teilnehmen, bildet das persönliche Geschehen, wahrend der Kampf zwische Deutschen und Slawen — der Name Polen ist vermieden — als geistiger Caiüus firmas darüberschwebt. Auch bei der Darstellung des nationalen Kampfes hat Schliepe aus der Abneigung gegen die historische Oper den notien der geschichtlichen W irklich ke it ver
lassen und ein mythisches B ild erstrebt.
Selbst der ostdeutsche H örer, der in Einzel
heiten der Ordensgeschichte besonders empfindlich ist, w ird sicherlich bereit sein, dem Verfasser dichterische Freiheit zuzuge
stehen. Was er aber von ihm verlangt, das ist die V erklärung des wahren Wesens des Ordens. A u f diesem Gebiet liegen aber die schwersten Bedenken gegenüber dem W erk:
Die mönchisch-asketische Seite überwiegt nämlich selbst im H inblick auf die geschicht
liche Vergangenheit die kämpferische. Man gesteht gern ein, daß Schliepe es teilweise zu lebendigen Bühnenwirkungen gebracht hat. Leider liegt aber das opernhafte Schwergewicht auf den farbensprühenden Slawenbildern, denen g e g e n ü b e rs ic h die Gralsszenen in der M arienburg nicht beherr
schend genug behaupten können. So begrü
ßenswert es auch ist, daß unser ostdeutscher Mythos neue Formungen erfährt, so kann diese Operngestalt noch nicht als eine w irk liche Lösung angesprochen werden; sie bleibt w eiterhin das Z iel unserer einheimi
schen Künstler. Paul Zelter.
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Die U ra u ffü h ru n g des T e rra -F ilm e s ,,D e r S t r o m“ nach dem bekannten Schau
spiel M ax Halbes hat erneut die Frage nach einem wesenhaft „ostdeutschen“ Spielfilm aufgeworfen. Halbes „S trom “ gehört m it seiner „Jugend“ zu den Bühnenwerken, die den Durchbruch Westpreußens in der neue
ren Dichtung erzwungen haben. Der „S trom “ nicht sein W irkungsbereich abgesteckt sein soll. Es hätte naheliegen können, aus dem Stoff dieser typisch ostdeutschen D ichtung auch einen ostdeutschen F ilm zu gestalten, der ostdeutsche Menschen in einer ostdeut
schen Landschaft ostdeutsche Schicksale er
leben läßt. Das ist nicht der Fall. Die Weichsel der Halbeschen Dichtung ist der
„S trom “ schlechthin geworden, das Land
schaftsbild schwankt zwischen Oder und Weser, die Dialekte wechseln zwischen Pom
mern und Ostpreußen, die Schicksale sind ih re r räumlichen Gebundenheit enthoben und allgemein geworden. W ir glauben die Be
weggründe der Filmgesellschaft zu kennen.
M it der Aufhebung der örtlichen Gebunden
heit glaubte man dem B e g riff „S trom “ eine höhere, überregionale Bedeutung und damit eine Symbolkraft geben zu können, die in
m it vielleicht sogar w irtschaftlich untragbar machen würde. W ollte man diesen Einwand anerkennen, so müßte man die unbestreitbare Tatsache verleugnen, daß Halbes Dichtung, die sich, wie gesagt, räum lich auf das Ge
naueste festlegt, gerade im Westen und Sü
den ihre besten und erfolgreichsten A u ffü h rungen erlebt hat. Darüber hinaus d a rf man auch der Auffassung sein, daß der F ilm als erfolgreichstes und wirkungsvollstes Propa
gandamittel es sich zur Aufgabe machen sollte, durch eine fesselnde Spielhandlung den Osten, seine Menschen und seine P ro
in seiner ganzen Schicksalhaftigkeit aufzu
zeigen, was sicher ohne Schwierigkeiten und ohne Verm inderung der F ilm w irku n g mög
lich gewesen wäre. Man w artet in Ost
deutschland auf einen Spielfilm, der einmal bewußt ein ostdeutsches Thema in den M it
telpunkt stellt — sei es geschichtlich, sei es aktuell. Was bisher im F ilm unter dem Sig
num Osten gegangen ist, w ar wenig glück
lich. Dieses Thema erscheint wert, einmal ausführlich behandelt zu werden. str.
Georg N e r l i c h , der M aler Breslaus Baufach praktisch gearbeitet hatte, ln den Jahren seiner T ä tig k e it in Oppeln und Kat- tow itz, wo er die schwere Z eit des Polen
aufstandes erlebte, entstanden Industrie
bilder und B ilder von der Eisenbahn, auch Stadtbilder, die später überwiegen. V e rtra u t m it den oberschlesischen W äldern, blieb ihm die Liebe zur N atur. Gerade im letzten Jahr entstanden Baum bilder und Land
schaftsgemälde aus dem A ltvater, aus T iro l Aufnahme in der soeben erschienenen An
thologie „D as neue Lied der Heim at“ (B res
macht stehende S chriftsteller und Zeichner, in den letzten Jahren hervorgetreten. Aber all diese Schriften behandelten Gebiete, die w eit abseits von der L ite ra tu r lagen. Jetzt hat sich als Geschichtenerzähler in jahre
langer unermüdlicher A rbeit die Feder g la tt geschrieben und schöpfte — als er diesen Roman schrieb — aus seiner guten Kennt
nis der Landschaft und ih re r Bewohner.
Der Roman, in dem nur wenige Figuren handelnd auftreten, ist in seiner schlichten, treffsicheren und vom Herzen diktierten Schreibweise eine schöne, vielversprechende
Leistung. L. P. Manhold.
DA 1
D e c d e u t s c h e
non
l o v l t b e k n n n l i t J ^ M l n n g ^ s ^ x i k ¡ ( f k r i tD E
R EE D E R E I-U N D B E R G U N G S - G M B H . — D A N Z I G , L A N G E R M ARKT 38 SCHLEPPSCHIFFAHRT, B ERG UNG EN
S c h l e p p e r a l l e r G r ö t) e n Telefon: 35297, 24491, 24497
-T a g - u n d N a c h t d i e n s t Telegramm-Adresse: „Bugsier"