• Nie Znaleziono Wyników

Iron and Steel Institute

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 40, Nr.14 (Stron 23-27)

Am S. und 9. M ai 1919 fand in den Raumen der Institution of C iril Bnginecrs unter dcm Yorsitz von Eugdne Schneider dio 50. Jahresversanimlung statt1).

Der Geschaftsfiihrer yerlas den Bericht uber das Jah r 1918. 161 neue Mitglieder, unter diesen 5 weib- liche, kamen hinzu: der Abgang betrug 28. Die Gesamt- mitgliederzahl belief sich Ende 1918 auf 2098.

Die folgende Zusanmenstellung gibt eine Uebcrsicht iiber dic 'Einnahmen und Ausgaben yon 1914 bis 191N ohne Beriicksichtigung des Carnćgie Research Fund.

Kinnahmea Ausgatwn Einnahmen Aiwgabon

£ £ . X X

1911 . . . 3310 1J01 1917 , . . -»S7 W Oi 1915 . . . 4816 1276 1»18 . . . S792 fil2Ś 1918 . . 4767 « 0 S

DieEinnahmen aus dem CamegieResearch Fund lieliefeu sich 1918 auf 1003 £ . die Ausgaben auf 530 £,. Yier Arbei­

ten wurden durch diese Stiftung mit ic 100 £ unterstiitzt:

J) Letzter Bericht St. u. E. 1918, ń. Sept., S. 830/2;

12. Sept., 8.865/6; 19.Sepi„ S.879/80 : 3.Okt.. S. 920/1 : 10. Okt.. S. 943/6; 17.0kt„ S. 967/8; 21.Oki., S.991'4;

7. Nov„ S. 1045/6; .14. Nov... S. 1066 8; 21. Nov., S. 1089. 91; 5. Deż., S. 1039/45,

484 Stalli unii Eisen. Jius l?€*ljiłrtiulit. 40. Jahrg. Nr. 14.

1. eine Untersuchung uber die Bintohlfine in Stahl, ihr Auftreten und ihre Feststellung (S. L. I i o y t ) ; 2. oine Untersuchung Uber den basischen Uerdofenprozefi einschliefilieh chemischor Feststellungon. (J. N. K i 1 b y ) ; 3. eine Untersuchung Uber Halbstahl und dessen Warme:

behandlung (G . P a t c h i n) ; 4. eine Untersuchung Uber den Einflud der Kaltbcarbcitung auf die elastisehen Eigenschaften do* Stahles ( J . A. r a n d e n B r o o k).

Einige der gelegentlich der Hauptierfam m lung im Jahro 19171) eingesetzten teehnisehen AusschUsse haben im vergangenon Jahro ZusarranenkUnfte gehabt. Ber .Vu89chu(ł Nr. 2 (Hochofen) hat bereits einen vor- laufigcn Boricht hernusgegoben5). Der AussćhuB Nr. 3 (Stulił, seine mechanische Behandlung und Eisenlogiorun- gen) hat einen UnterausscliUlS fur Murtinofen gebildet;

er hielt imBerichtsjahre zwei Yorsammlungcn ab. Eerner wurdon mehrero Bcriehte zur Verlesung vor‘ dom In- stitute ausgearbeitot.

Dor yoiuAusschufi N r.5 (Motallographie,Chemie und Physik) oingesotzte Untorausschufi fur Standard-Stahlo hiolt im Borichtsjahre drei Versatnmlungen ab. Er hat eineOrganisation ausgearbeitot, dorzufolge dieStah.werke und doren Laboratorien, die UniycrsitKten und ahnlidie Instituto, dio Priyatlaboratorien und die Analytiker mit dcm National Physical Laboratory in der Aufstellung von Normalstiihlon zusammenarbeiten sollen. Die arate Arboit dos Aussehusses soli die Aufstellung von Normal- st&hlen fUr Schwefel, Phosphor und Kohlenstoff sein.

Der Priisiident Uborreichto Dr. C a v . F r e d e r i e o G i o 1 o 11 i die Bossemer-DenkmUnzo fUr das Jahr 1919.

Sio war ihm vom Vorstand auf Grund seiner Arboitcn Uber dio Zementation und dio Warmebehandlung von Stahl einstimmig zugesprochen wordon.

Der GeschaftsfUhrer machte dio Mitteilung, daB von der Blocksmiths Company eino g o l d e n e D o n k - m U n z o gestiftet worden sei, die jedos Jahr zusammen m it dem Meisterbriof der Bloeksmiths Company einem Studenten oder dom Yerfasser einer vor dem Iron and Stool Institute yorlesenon Arbeit Uborreicht werden soli.

Am Nachmittago des 8. Mai fand eino gemeinsame Yersammlung des Iron and Steel Institute m it der In- stitution of Eleećrical Engineers statt, in der oino aus- gedelinte Aussprache Uber die ubor die Eisen- und Stahl- iifen vorgelegtc Berichto erfolgte. Die Yersammlung wurdo vom Yorsitzenden der Institution of Electrical Engineors, I I a r b o r d , geleitet, der einleitend auf die grofio Bedeutung dor E l e k t r o a t a h l o f e n hinwios.

Seiner Ansicht nach seien in den letzten Jahren haupt- siichlich Lichtbogeniifon errichtet warden, wahrend der In- duktionsofen woniger Beachtung gefunden liabe. E r weiat a uf den Nachteil dieser Elektroofen hin, in der zeritoreu- don Einw irknng auf den Ofendeckel bestehend, und macht auf die Bedeutung der Aufgabe aufmerksam, einen Eloktrostahlofen ohne Elektroden zu bauen, dor in mc- tallurgischerllinsicht dcm Elektrodonofen nicht nachstehei Ueber den E l e k t r o h o c h o f e n hemerkte Harbord, dafi dieser nur fUr ganz besondere Yerhaltnisse Yerwen­

dung finden konne, und zwar in der Hauptsache dort, wo billiger Stroni zur YcrfUgung stehe und wo es sich um dio Herstellung eines dem sohwedischen Holzkolileneisen gleichaj-tigen Eisens handle. E in Nachteil des Elektro- hochofens sei seine geringo Leistungsfahigkeit. Harbord steht auf dem Standpunkt, dafi unter den heutigen Ver- hiiltnissen der Elektrohochofon ais Wettbewerber der ge- wohnlichen Kokshochofen nicht in Frago komme.

Uebor die vor der Versammlung des Iron and Steel Institute yerlesenun Arboiten wird im folgenden berichtet.

H. A i id r e w und G* W. G r e c n 3) legten einen Bfericht vor ubar

Herstellung und Formgebung von Schnelldrehstahl, : der oine Veroffentlichung der Yersuchsanatalt der Firma Armstrong, Whitworth & Co„ Ltd., darstellt. Weder

l ) St. u. E. 1917, 11, Okt.. S. 930.

*) St. u. E . 1918, 5. Sept., S. 830; 10. O k t, S. 943/4.

3) The Iron Coal Trnde«Review 1919,9. Mai, S.588/90.

englische, noch frauzosiache Worke nohmen an diesem Verfahren AnstoB, nur unsere deutachenj Werke; und doch durfte die Zeit gekoinmen sein, daB sie von ihrem alten Vorurteil ablassen, um zu zeigen, daB aueh bei uns hier wissenschaftlichc Arboit geleistet wird.

Nicht jede Arbeit kann neue Gesichtspunktc ergebon, man wird sich aber auch gerne m it einem teilweise nega- tiven Befund begnugen, wie z. B. boi vorlicgender Unter­

suchung, in welcher dor Herstcllungsgang von Schnoll- drehstahl vom GuB bis zum fertigen MciBel verfolgt wurde.

InsbcBondero sollte - hierbei festgestellt werdon, wie oino feinere Vortoilung der im Schnelldrehstahl ausgeschic- denen Karbide zu erzielen sei.

Zur Herstellung des zu der Arbeit benotigten Vcr- suchsmateriala wurden vier 160-min-p]-Blocke m it einem Gewicht von etwa 180 kg benutzt. Das VergieBen dor Btocfce erfolgte von obon und zu gloicher Zeit aus einer Pfanne, in welche kurz yorher der In h a lt mehrerer ab- gestandener Tiegel gekippt worden war. Did Temperatur des Stahls in den Tiegdn betrug beim YergieBen 1420 °, d.e des Stahls in der Pfanne 1330 °. Dio GieBzeit belief sich auf 18 sok (0,6 ta/min). N ach'30 m in wurden die Ko- killen abgestrippt, wobei eine AuBentemperatur der i.lóekc von etwa 050 0 festgestellt wurdo. Die iłloclce wurden dann in einem m it Gas geheizton Ofen 48 st lang bei einer bis , zu 800 0 reichenden Temperatur geglUht.

Zum Vorschmiedon wurdon die auBgogliihten Blockc zucrst in einem Gasofen langsam innerhalb 24 st au(

820 0 vorgewiirmt und dann in einen m it Kohle gefeuerter.

Ofen gebracht, wo sio in 4 st die Schmiedehitzo von etwa 1170° annahmen. Boi dieser i l i t z e wurden die mIócko

von 150 mm Q] auf 90 mm [J] innerhalb 4 f 2 m in unter einem 1 %-t Hammer yorgeschmiedet, wobei noch am EinguBjuue 10 % abgehauen wurde.j. Die Schmiede-End- temporatur betrug etwa 1000 Die StueKe wurden dann goteilt; einige Absolinitte wurden von 90 m m [Jj auf 40 mm [J] unter einem 1-t-Hammer in zwei JH.tzen bei 1140 bis 1160 °, innerhalb 1 % b is '2 m in ffir jedes S tu c k , heruntergeschmiedet. Die Schmiede-Endtempo- ratur eines jeden fctucks betrug 1100 °. Mehrere gleiche Abschnitto wurdon hierauf nach einem Anv armen auf 1100° in weniger ala 1 m in und. in 18 Stichen von 90 mm [J] auf 55 m m [J]'heruntergewalzt, wobei die End- temperatur der gewalzten Knuppel 1050° betrug. Die yor- geschmiedeten 40-mm-[J]- und die vorgewalzten 55-mm-IJ- KnUppel wurden dann entweder auf 32 m m lj) fertigge- schmiedet oder auf 32 mm [Jl fertiggewalzt. Das Anwiirmen eines kaltenEndesder40-mm-[t]-Knuppel auf die Schmiede- temperatur yon 1050 bis 1140° nahm 11 bis 15% min in Anspruch und das Ausschinieden eines jeden Endes.

jo nach dessen Lange, etwa 1% bis 3 / 2 min, wobei dic Temperatur entsprcohend auf 900 0 bis 790 0 fiel. Die Zahlon fur das Fertigschmieden der 55-mm-[J]-Knuppel auf 32 mm (£] waren folgende: Anfangstemperatur 1080 °, Endtemperatur 750 bia 830 °, Zeit des Anwarmens fur jedes Knuppelende 20 bis 22 m in und Zeit des Schmiedens fur jedes Endo 2% bis 3 % min. Die entsprechenden Zahlen furdasH crunterw alzenvon55m m [J] auf 32 m m [J] waren:

Anfangstemperatur 990 bis 1050 °, Endtemperatur 830 bis 895 0 bei 18 Stichen in einer Zeit von 1}4 bia 2% min.

Es lagen m ithin drei Reihen von Versuchastaben yor:

1. a) yorgeschmiedet von 150 m m auf 90 m m [Jj, b) weitergeschmicdet von 90 m m auf 44 mm t j , c) fertiggeschmicdet von 44 mm auf 32 mm (Jj;

I I. a) yorgeschmiedet wie bei I,

b) heruntorgewalzt yon 90 mm [J] auf 55 mm [{], c) fertiggcschmiedet von 55 mm [J] auf 32 mm [p;

I I I . a) yorgeschmiedet wie bei I und I I , b) heruntergowalzt wie bei I I , j

c) fertiggewalzt von 55 mm [j] auf 32 mm [|].

A on jeder Reihe wurden nach yorherigem Ausgluhen der Stiibe Sehneidmesser hergestellt, weleho auf einem Werkstoff m it 0,32 % C, 0,114 % Si, 0,5 % Mn, 0,041 % P, 0,023 % S und 0,022 % N i bei einer Festigkeit von 53 kg/m m 2 yersucht wurden. Die Messer wurden zum Harten wie ublich langsam auf ,,Mittelrotglut“ gebracht,

8. A p r il 1920. Ava Fachvereintn. S ta h l u n d E is e n . 48 6.

dann wurde die Sehneide in einer Gasmuffel auf 1290 bis 1330° orhitzt und abgekuhlt. Aus der Arbeit ist nieht ersichtlicli, ob die Hartung in Oel oder im Luftstrom erfolgte. Auoh lilBt sieh aus der Bezeichnung dor Schnitt- versueho nicht ersehen, von welcher Stahlreihe dio eiuzcl- nen Messer herruhren.

Die Versuche wurden auf einor 40pferdigen Selineid- drehbank boi einem Vorscliub yon 1,5 mm und einer Schnittiefe von 4,5 m m ausgefuhrt. Das Ergebnis ist i n folgendon wiedergegeben:

bel einer Schnitt- eine Schnlltdauer Mcaser gesohwlndlgkeit Yon in Hlnutgn

m/m in Toa

1 24 22

2 24 ■■ 21,5

3 24,0 15,

Aus dom englischen Auszug der Arboit kann nicht entnommen werden, ob die beiden Verfassor dio Schnell- loistungen ais una^liangig von der Art der Wartnform- gebung ansehen. Es muB ein erheblicher Mangel der vor- liegenden Voroffentlichung darin gosehen werden, daB die wichtigsten Versuoho so sparlich abgetan werdon, wahrend bei den unten noch anzugobenden Kugeldruckjiroben sogar die Anzahl der gemachten Drucko angefuhrt werdon.

Neben der im yorhergehenden auseinandergesetzten, cigentlichon Betriebsuntersuchung wurde der Herstel- lungsvorgang der MoiCel mittels Kugeldruckprobe und Schliffun ersuchung im Laboratorium verfolgt. Bei den yerschiedenen Verarboitungsstadien wurden folgende Ku- geldruckh&rten bestimmt:

Gluhon dio Ausbildung des Karbids zu beeinflussen.

Boi 1150 bis 1200 0 wahrend 0 bis 18 st ausgefuhrto Gluh- versucne.hatten jedooh keinen nennenswerten Erfolg, wenn, auch eino Aenderung in der Karbidausbildung festzu- stellen war. Eine liohere Temperatur wahiten sie nicht, da bei 1330 0 nach ihrer Auffassung, zufo go der Unter­

suchungen von Yatseyitch1), dio teilweise JSchmclzung des Stahls cinsetzt, woboi dann beim Abkuhlen das Ge- sclimolzeno yon neuem in den Korngrcnzen des Stahls ■ zur Ausscheidung kommen muB. M ithin yerl.efen diose

Versuche crgobnislos.

Zu einem grcifbaren Ergebnis in anderer Richtung kamen die beiden Verfasser jedoch noch im Verlauf ihrer Versuche. Denn boi der Aufnabme von Tempcratur- kurycn zeigto e! sieh, daB der Eekaleszenzpunkt bei dor Abkuhlung um so weniger ontfernt yon dcm Kaleszenz- punkt dor Erwarmungskurve zu liegen kommt, jo weniger hoch der Stahl beim Erwiirmen uber den ICaleszenzpunkt gebracht worden war. Dies Ergebnis ist an'sich nicht ncu.

Jedoch grundeten die beiden Verfasser hierauf ein neuo i

Bei Ausfuhrung do< neuen Gluhverfahrens muB beim Erwiirmen die Temperatur bis uber 900 °, also uber den boi 8500 liegendon Kaleszonzpunkt, gesteigert werden.

Beim Abkuhlen muB das Temperaturinteryall bis zum Rekalcszenzpunkt, m ithin bis etwa 700 °, sehr langsam durchlaufen werden, yon dann ab kann dio Abkuhlungs- geschwindigkeit eino beliebig raschc sein, ohno daB die entstehende Harto nennenswert beeinfluBt wird. Die Erhitzungstcmperalur darf aber nicht uber 950 0 steigen.

da von einer Temperaturhohe yon 950 0 ab dor Rekalcs- zenzpunkt yon 704 0 wieder auf 407 0 heruntergedruekt wird. Die folgende Zusammenstellung belegt dies deutlich:

Dio weiter ausgefuhrto mikroskopischo Untersuchung ergab, daB an den AuBęnrandern der yorher gegluhton Blocke stark * Karbidanhaufungen yorhanden waren, nach dom Innern der Błocko zu oin feineres Gefugo, aber ganz inl Innern uberwiegend d is ublicho grobkornigo Geiuge m it diekwandigen Karbidaussclieidungen, ohno daB diese jedoch ais Seigerungen ausbildet gewesen waren.

Eine weitgehendo Zertrummerung der Karbid- umhullungon konnte nach der Warmyerarboitung von 150 mm [j] auf 90 mm [J] noch nicht festgestellt werden, erst dio 55 mm-[j]-Knuppel zoigten eine solcbo Wirkung.

Die Verarbeitung yon 150 m m [{] auf 55 mm [J] muB m ithin ais eino kritiseho angesehen werden, bo daB jedo geringere Abnahmo nicht ausreieht, um dio Karbidwande yollig zu zerbrechen und zu zerteilen. Die weitere Ver- arbeitung yon 55 mm [J] auf 32 mm schien eino Ver- anderung in der Anordnung des Karbids nicht mehr zu bewirken.

Eine Verschmiedung, wie sie oben angegeben wurde, kann stets boi Schneidmessern oder Bohrem eingehalten werden; bei groBeren Werkzeugen, wio Fraser, jedoch nicht immer. D a die feinere Verteilung des Karbids aber nicht nur fur dio Haltbarke.it der Werkzeuge, sondern auoh fur dio Gute der H artung von crhobliehcr Bedeutung ist, da y.on der Verteilung des Karbids die Losungs- geschwindigkeit dessclbon bei der Abloschtcmperatur ab- hSngt und es nur yorteilhaft sein kann, dio Schneido moglichst kurz bei dieser Temperatur zu halten, indem bei 2 y2 m in Dauer schon eine Kornyergroberung yon 20 % , wie die Vorfasser fanden, einsetzt, so suchten sie auch durch

Neben dem Zeitgewinn hat "diefes neue Yerfaliren noch den anderen Vorteil, daB beim Durchlaufen der Ac- ' Umwandlung . das Gefiige der Blocke yerfeinert wird.

lis ist oin eigentliches Gluhyerfahrer, wahrend d.is alte nur zum Anlassen dient.

Ais Hauptergebnis ihrer Arbeit fuhren die beiden Yerfassor an:

1. daB bei Schnelldrehstahl die Verschmiedung m in ­ destens 88 % betragen muB, um eine Verteilung der Karbide zu erzielen,

2. daB bei Schnelldrehstahl ein Weichgluhen einfach dadurch erreicht wird, daB der Kaleszenzpunkt beim Gluhen nicht merklich uberschritten wird, und der Gluhung ein langsames Abkuhlen bia zum Rc- kaleszenzpunkt folgt.

l ) Y a ts o y it o h : Rovue do Mćtallurgio 1918, S. 83/4.

63

486 Stahl und Eisen. Aus Fachicreinen. 40. Jahrg. Ni'. 14.

Allgemcin geben sie an, daB Schnelldrebstahl bei moglichst tiefcr Temperatur in dickwandigen Kokillen zu yergieBcn sei, und daB dio Hartung von Schneid- messern bei 1310 bis 1320 °zu erfolgen hatte. E. M .

J. O. A r n o ld und F. I b b o t s o n legtcncinen Bericht

■yor uber die ehemischo

Zusammensetzung der Schneilstahle im Zusammenhang mit Feingefuge und Schnittleistung.

Chemisob, metallographioeh und au£ ScUnittieistung wurden dio in Zahlentafel 1 angefuhrten Stahle yon den beiden Terfassern1) untersucht. Der Tiegeleinsatz zu diesen Stahlen betrug 16 kg. Gegossen wurden Blookchen von 50 mm die zu 28 X 16 mm-Staben 1574 0,75 0,47 0,18 0,016 0,060 2,79

__

5,79 1,29 1575 0,72 0.41 0,18 0,015 0,061 2,79 — ■5,72 — 1576 0,76 0,60 0,19 0,015 0,059 2,82 12,12 2,06 1,28 1577 0,62 0.43 0,20 0,016 2,060 2,79 12,00 2,06 1578 0,55 0,34 0,20 0,017 0,058 2,62 15,93 1,16 1579 0,60 0,44 0,21 0,016 0,058 2,78 15,54 — —

schmiedet wurden. Die nachfolgende thermisohe Be- handlung bestand in einem langsamen 8 st dauernden Erhitzen auf 800 °, Beibehaltung dieser Temperatur wahrend einer Stundo und iiuBerst langsamem Abkiihlen wahrend 20 st. Von dem so erhaltenen Materiał -wurden Ruckstandanalysen ausgefuhrt, deren Ergebnis in Zahlen­

tafel 2 wiedergegeben ist.

Samtliche fruher*) in den ternaren Chrom-, Wolfram- Vanadin- und Molybdan-Stahlen isolierten Karbide -wurden in den yorliegenden Schnelldrehstahlen -wieder angetroffen m it Ausnahme des Karbids Cr3C2 m it 13,4 % C, da zu dessen Bildung, nach den Yorfassem, ein hoherer Kohlen­

stoffgehalt notig ist, und die A ffinitat des Kohlenstoffs zu den vier in Frage kommenden Zusatzmaterialien bei Chrom am geringston ist. Dieses Verhaltnis laBt sich etwa ausdrucken wie Va : Mo : Wo : Cr = 98,7 : 73,2: 68,3 :14,1.

Zur Eeingefugeuntersuehung gelangten einmal Proben der Schnelldrehst&hle in dem oben angegebencn Gluh- zustand, ein zwoites Mai 16 X 16 X 6 mm-Proben, welche bei 1300 0 rasch in kaltem Wasser abgeschreckt worden waren und sich m ithin in einem anderen Hartungszustand befanden, wie die zu den Leistungsyersuchen angewandten Sohneidmesser. In dem, dem Beriehterstatter zur Verfugung stehenden englischen Auszug der Arbeit waren Mikro- photographien nicht enthalten. . Aus der Beschreibung der Kleingefuge im gegluhten un d im geharteten Zu- stande laBt sich so viel ersehen, daB Verschiedenheiten gegenuber den fruher yeroffentlichten Aufnahmen von Schnelldrehstahlen nicht be- warmungskurye bei etwa 920 und bei 950°. Bei 812° sollen Eisen- und Chromkarbid in Losung gehen, wahrend dio anderen Storungen durch das uber ein groBeres 1576 0,76 2,82 12,12 2,06 1,28 14

10

8. April 1920. Patentbericht. Stahl u.id Eisen. 48?

intervall sich hinziehónde Inlosunggehen des Wolfram- karbida yeranlafit sein sollen.

Dio Abkuhlungskuryo zeigt eino einzigo, aber starko Storung bei 408 °, dio durch den Ausfall des Eisen- und Chromkarbids aus der festen Losung heryorgerufen sein soli, wahrend dio Ausfallung des WolframkarbidS erst durch langeres Gliillen bei 850 0 vor sich gehen soli.

Zu den Schneidvorsuchen wurden die Stahle bei 1100 0 gesclimiedet, rob vorgesehliffen, gehartet und fertig ge- sehliffen.

Die Abmessungen der Schneidmesser1) waren folgende:

Breite = 28 min, Hohe = 16 mm, Ansatzwinkel = 10 °, . Hinterschleifwinkel = 7 °, wirklieher Schleifwinkel — 9 °,

Seitenscldeifwinkel = 45 ^Rundung der Sclineidnase R = 6,6 mm. Die Erhitzung zur Ilartung der Sehneide wurde einmal im Schmicdefeuer bis zur GelbweiBglut, welche m it dem Augo beurteilt wurde, ausgefiihrt, das andere Mai, nach leiclitem Vorwarmen im Sehmiedefeuer, in einem elektrisch geheizten BaCl2-Salzbad bei 1300 °.

Diese Temperatur wurde mittels eines Thermoelementes und eines optischen Pyrometcrs gemessen. Das Ab- schrecken in beiden Fallen geschah bis zum Dunkelwerden des Stahls in Tran oder Wasser yon 60°, dann orkalte- ten dio Proben im Druckluftstrom. Ais Versuchskórper wurde ein 450 mm [j]-Błock aus saurem S.-M.-Stahl m it 0,98 % C, 0,12 % Si, 0,85 % Mn, 0,045 % P. 0,044 % S und Spuren Alum inium angowandt, der, nac.idem derselbo auf 350 mm (J) ausgeschmiedet, an der Luft abgekulilt und auf 320 m m Durchmesscr abogedroht worden war.

Ein Viertel war am oberen und unteren Ende abgefallen, so daB der Versuchsblock etwa 1000 kg wog.

Zu den Schneidoyersuchen wurde eine 40pferdige, m it Stufenmotor angotriebene Schnelldrehbank benutzt.

Die Schnittiefe betrug 4 m m und der Vorschub 2,2 mm.

Angewandt wurde eine Anfangsgesehwindigkeit von 6 m je Minutę, welche dann nach jeder Minutę um 0,3 m

ł ) T a y lo r - W a llic h s : TJeber Dreharbeit und Wcrk- zeugstahle. Springer 1908, S. 64.

Zahlentafel 4. L e i s t u n g der e i n z e l n e n S t a h l - s o r te n .

Stahl Nr.

Lei-

stungs-stellc

łlarke

Anzahl Yer-der sache

Gewicht der abgcdrehten SpiŁnc

in kg

1574 i Va-Mo

6

50,35

1578

2

Va-Wo

6

49,41

1576 3 Va-Wo-Mo

6

43,24

1577 4 Wo-Mo

6

32,40

1579 5 Wo

6

29,97

1575

6

Mo 5 (

6

) 21,15 (29,53)

gesteigert wurde, bis dio Sehneide des Messers unbrauehbar wurde. Dies trat bei einer Schnittgeschwindigkeit von etwa 9 m jo Minutę ein, wobei dic Sehneide des Messers rot- gluliend wurde. Zahlentafel 3 gibt uber die erhaltenen Leistungsyersuche Auakunft. Aus derselben ergibt sich dann noch eine Zusammenstellung, Zahlentafel 4, aus der die Leistungen der einzelnen Stahlsorten dcutlich erkenn- bar sind. Hiernach weisen die yanadinhaltigen Schnell­

drehstahle im Mittel eino Leistung von 8 kg Spanon je Vcrsuch auf, die nichtyanadinhaltigen eine solche yon 5 kg, das mittlere Leistungsverhaltnis der beiden Stahl­

sorten ist m ith in wio 8 : 5. Weiter yerhielten sich nach diesen Versuehen Molybdan und Wolfram in den er- schmolzenen Schnelldrehstahlcn wie 2,7 : 1.

Dio Schnittyersuche von Arnold & Ibbotson ergeben deutlich die TJeberlegenheit y a n a d i n h a l t i g e r Schnell­

drehstahle gegenuber nichtyanadinhaltigen, und zwar be­

tragt die durch Vanadin erzielte Leistungssteigerung 60% . Nach den beiden Verfossern haben dio yanadinhaltigen Schnelldrehstahle noch den Yorteil, daB. sic sich ohne Risse in Wasser harten lassen. Auch die Schleifempf ind- liehkeit nur Molybdan enthaltendor Schnelldrehstahle soli dureh Vanadinzusatz yollig aufgehoben werden.

E . M .

Patentbericht.

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 40, Nr.14 (Stron 23-27)

Powiązane dokumenty