• Nie Znaleziono Wyników

Zwei einfache Apparate für die Lehre von der Mechanik.

V o n P r o f. Friedrich Brandstiitter in P ils e n .

1. E i n B e w e g u n g s p a r a l l e l o g r a m m .

M it diesem A p p a ra t lä fst sich die Zusammensetzung zw eier g le ic h a rtig e r Bewegungen, deren R ich tu n g einen W in k e l einschliefst, in einfacher Weise vo rfü h re n . E in quadratischer (eventuell rhom bischer), in seiner Ebene v e rtik a l stehender Holzrahm en von etwa 6—8 dm Seitenlange ist, w ie F ig . 1 veranschaulicht, so e in g e rich te t, dafs der stielrunde Stab ab in horizo n ta le r L age auf- u n d abw ärts zwischen den D oppelleisten der beiden v e rtik a le n Rahmenseiten zu verschieben ist. A n den beiden, ü b e r die seitlichen Rahmenleisten heraus­

ragenden Enden ist der Stab m it zwei ku rze n H o lz c y lin d e rn a und b als Handhaben v e r­

sehen, von denen der eine fix , der andere nach A r t einer Schraubenm utter angebracht ist u n d d urch einfaches D rehen (Anziehen) die F ix ie ru n g des Stabes in b e lie b ig e r Höhe, ebenso w ie durch Z urückd re h e n (Nachlassen) seine L o c k e ru n g fü r das A u f- u n d A b w ä rtsg leite n gestattet. A m Stabe ist eine K u g e l c in ho rizo n ta le r R ich tu n g verschiebbar angebracht und durch zw ei gleichlange Schnüre d e ra rt m it den beiden Enden d u n d e der v e rtik a le n

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276 Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. Z e its c h r ift f ü r d e n p h y s ik a lis c h e n D r e iz e h n te r J a h rg a n g .

Rahmenspalten verbunden, dafs heim A b w ä rtsg leite n des Stabes die Schnur de die K u g e l vom lin k e n zum rechten Stabende, beim A u fw ä rts g le ite n dagegen die Schnur e c die K u g e l vom rechten zum lin k e n Stabende herüberzieht. Zu diesem Behufe gehen die Schnüre von der K u g e l längs des Stabes — rechts oberhalb, lin k s u n te rh a lb — durch eine bei / u n d g (Fig. 2), also in n e rh a lb der Spalten angebrachte Öse, dann im rechten W in k e l längs der v e rtik a le n Rahmenleisten auf- bezw. abw ärts zu den E n d p unkten d u n d e. In F ig . 2 er­

scheinen die vorderen T e ile der v e rtik a le n Rahmenleisten beseitigt, um die A n o rd n u n g der

Schnüre u n d ih re L e is tu n g besser zu versinnlichen. Es em pfiehlt sich, behufs gleichm äfsiger Spannung beider Schnüre sowohl beim A b w ä rts- als auch beim A ü fw ä rts g le ite n des Stabes a u f die Handhabe b einen leichten D ru c k nach unten, a u f jene b e i a einen solchen nach oben auszuüben. D ie K u g e l v o llfü h rt also g le ic h z e itig zwei g le ic h a rtig e Beweg'ungen in v e r­

schiedenen, h ie r u n te r einem rechten W in k e l sich schneidenden R ichtungen. Sie bew egt sich m it dem Stabe in der R ich tu n g von oben nach u n te n , längs des Stabes aber in der R ich tu n g vom lin k e n zum rechten Ende. D afs die resultierende R ich tu n g genau der D ia ­ gonale des P arallélogram m es entspricht, w ird durch eine an der hinteren Seite des Rahmens in diagonaler R ic h tu n g h i aufgespannte Schnur bestätigt.

2. E in v e r s c h i e b b a r e s P a r a l l e l e p i p e d m i t S c h w e r p u n k t u n d S c h w e r l i n i e . D e r A p p a ra t veranschaulicht dem Schüler die Thatsache, dafs ein K ö rp e r so lange im stabilen Gleichgew ichte ru h t, als seine Schw erlinie die U nterstützungsfläche trifft, u n d ist ein aus 14 flachen Holzstäben m ittels 12 Schrauben nach F ig . 3 zusammengefügtes Parallelepiped.

D ie 8 horizontalen Stäbe sind um die H ä lfte k ü rz e r als die 6 v e rtik a l gestellten, von denen die zwei m ittle re n a b u n d c d in halber Höhe du rch den ru n d e n Querstab e f verbunden sind, der w ieder im H a lb ie ru n g s p u n k t g — den S chw erpunkt des K örpers m a rkie re n d — das L o t h trä g t. D u rc h leichten D ru c k a u f die K ante m n kann n u n das Parallelepiped m ehr oder m in d e r so verschoben w erden, w ie es F ig . 4 andeutet. Selbstverständlich kann die V erschiebung auch nach der entgegengesetzten Seite h in stattfinden. W ährend bei der S tellung in F ig . 3 — dem geraden quadratischen P rism a entsprechend — die durch die Schnur g h des Lotes angedeutete S chw erlinie die Basis in ihrem M itte lp u n k te tr if ft , nähert sie sich n u n bei S tellung in F ig . 4 — dem schiefen P rism a entsprechend — der unteren Basiskante p s, u n d das P arallelepiped b le ib t so lange auch in je d e r dieser schiefen Lag’en im stabilen G leichgewichte, als die S chw erlinie die K ante p s n ic h t überschreitet u n d ausser­

halb der U nterstützungsfläche den Boden schneidet. Is t dies letztere der F all, so stü rzt das P arallelepiped nach dieser Seite hin. Bei genauer A u s fü h ru n g des Apparates lä fst sich zeig'en,

F ig . 1. F ig . 2.

u n d c h e m isch e n U n te r r ic h t.

H e ft V . S e p te m b e r 1900. Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. 277

dafs im F a lle die Schw erlinie die K ante p s schneidet, das G leichgew icht la b il w ird u n d der geringste Stofs bezw. eine leichte E rsch ü tte ru n g zum U m w erfen des Apparates hinreicht.

Es ist selbstverständlich, dafs beide beschriebenen A pparate in b e lie b ig e r Dimension von jedem halbwegs geschickten Tischler nach diesen A ngaben v e rfe rtig t werden können.

Zweckmässig könnte das P arallelepiped auch aus dünnen M etallstäben hergestellt werden.

Heue Klangfiguren.

V o n Dr. Richard Schulze in L e ip z ig .

U m Chladnische K la n g fig u re n zu erhalten, kann man, w ie beka n n t (Pfaundler, L ehr- buch der P h ysik, T e il I.), P latten auch durch L o n g itu d in a lsch w in g u n g e n eines Stahlstabes in Transversalschw ingungen versetzen. Es sind aber bisher n u r Versuche m it kre isfö rm ig e n S tahlplatten angestellt worden, u n d hat man a u f diese W eise konzentrische K reise erhalten.

Deshalb habe ich diese Methode a u f P la tte n von verschiedenem M aterial u n d verschiedener Form ausgedehnt u n d eine solche M a n n ig fa ltig k e it der F ig u re n gefunden, dafs ich meine Resultate den H e rre n K ollegen n ich t vorenthalten möchte. D enn w enn auch die K la n g ­ fig u re n bis je tz t noch keine praktische V erw e n du n g gefunden haben, so w ird ih re V o rfü h ­ ru n g beim U n te rric h t doch stets ein interessantes E xp e rim e n t bleiben. W ährend Chladni in seiner „A k u s tik “ 243 F ig u re n verzeichnet hat, besitze ich je tz t bereits ü b e r 500, u n d die Zahl der zu erhaltenden d ü rfte üb e rh a u p t unbegrenzt sein, w ie bald ersichtlich sein w ird . E rw e ist sich somit diese Methode als eine lohnendere als die u rsp rü n g lich e Streichmethode, w ie ich sie nennen möchte, so v e rd ie n t sie auch noch aus dem Grunde den Vorzug-, als sie die K la g e n ü b e r das M ifslin g e n v ie le r F ig u re n vo llstä n dig beseitigt, denn man erhält nach ih r in kürzester Z eit und ohne je g lich e nennenswerte Ü b u n g die kom pliziertesten F ig u re n in tadelloser Schärfe. D afs ich n ich t sämtliche m einer F ig u re n h ie r veröffentlichen kann, ist k la r, aber w enige d ü rfte n genügen, z u r W ie d e rh o lu n g m einer Versuche anzuregen. Da ich dieselben noch n ich t fü r abgeschlossen betrachte, sehe ich diese M itte ilu n g n u r als eine v o r­

lä u fig e an, und ich w ill deshalb auch n u r a u f einige P u n k te aufm erksam machen.

1. M it Stäben von verschiedener Län g e erh ä lt man verschiedene F ig u re n , deren Form aufserdem noch von der F orm , dem M ate ria l und den Dim ensionen der P latte abhängig ist.

2. P latten von ca. 1 mm D icke u n d 20 cm Durchmesser verändern in der Regel den T on des Stabes nicht, sondern verstärken ih n n u r, doch kom m t es zuw eilen vor, dafs der T o n eine Sekunde, T erz oder w ohl auch eine O ktave h e ru n te rsp rin g t, was stets die E n t­

stehung einer einfacheren Fig-u r z u r F olge hat.

278 Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. Z e its c h r ift f ü r d e n p h y s ik a lis c h e n D r e iz e h n t e r J a h rg a n g .

3. E rre ic h t die P latte eine D icke von 2 mm, so e rh ä lt man stets einen tieferen Ton als den G rundton des Stabes, u n d es ist ü b erhaupt schwer, m it verschieden langen Stäben verschiedene Töne zu erzeugen.

4. P latten u n te r 0,5 mm D icke sprechen zw ar sehr le ic h t an, schwingen aber sehr stark, so dafs man den Stab sehr zart anstreichen mufs, um deutlich ausgeprägte F ig u re n zu erhalten.

5. Quadratische Stahlplatten von 35 cm Seitenlänge setzen den Ton des Stabes stets herab, geben aber w u n d e r­

schöne F ig u re n .

6. W ährend nach der Chladnischen Methode die D ic k e der P latte n u r in ­ sofern von Bedeutung ist, als dünnere P latten leichter ansprechen als dicke, ist bei der neueren Methode eine D ickendifferenz von 0,01 mm von g'anz wesentlichem E influfs. B edenkt man h ie rb e i noch, dafs jede exzentrische D u rch b o h ru n g der P latte eine beson­

dere F ig u r bedingt, un d man die Länge des Stabes innerhalb gewisser Grenzen ganz bedeutend v a riie re n kann, so er- g ie b t sich ohne weiteres, dafs die Zahl der K la n g fig u re n , nach dieser Methode dargestellt, unbegrenzt ist.

7. Nach der Chladnischen Me­

thode zw in g t man durch A nlegen des F ingers die Platte, sich in kle in e re T e ile zu teilen, w ährend sie sich nach der neueren Methode von selber te ilt, u n d zw ar je nach dem Tone, der a u f sie e in w irk t — ich möchte sie einen o p t i s c h e n R e s o n a t o r nennen.

8. Meine Versuche berechtigen ganz entschieden zu der Annahme, dafs man durch die K la n g fig u re n einen Schluss a u f die S tru k tu r des P lattenm aterials ziehen kann, und dafs h ie rd u rch v ie lle ic h t eine A ussicht eröffnet w ird , sie pra ktisch zu verw erten. F re ilic h w ird die L ö sung der A ufgabe, h ie r vollständige K la rh e it zu schaffen, keine leichte sein, da hin und w ieder höchst sonderbare Erscheinungen auftreten, deren V e rö ffe n tlich u n g ich noch zurü ckh a lte n w ill.

4 Stäbe — Prim e, Terz, Quinte u n d O ktave — u n d zw ei P latten kosten 15 Mk., die Stäbe zu einer diatonischen T o n le ite r nebst zw ei P latten 22,50 Mk.

Über einen Teslatransformator ohne Ölisolation.

V o n A. W. Kapp i n K ö n ig s b e rg i. P .

Zu den interessantesten Erscheinungen a u f dem Gebiete der E le ktrizitä tsle h re gehören diejenigen, die zuerst T e s l a m it Strömen sehr hoher Spannung u n d W echselzahl h e rv o r­

gerufen hat. Es erscheint deshalb wünschenswert, einen einfachen A p p a ra t zu besitzen, welcher es gestattet, ohne grofse S chw ierigkeiten diese Erscheinungen auch im S chulunter­

ric h t vorzuführen. D ie u rs p rü n g lic h von Tesla benutzte Wechselstrommaschine ist n a tü rlic h fü r D em onstrationen in kle in e re m Mafsstabe n ich t geeignet. Es komm en h ie r n u r A pparate wie der T ra n sfo rm a to r von H i m s t e d t u n d der von E l s t e r u n d G e i t e l in Frage. D er letztere besitzt den grofsen V orzug, dafs bei ihm keine F lü ssig ke it z u r Is o lie ru n g verw endet w orden ist, sondern P rim ä r- u n d Sekundärspule n u r d urch eine gröfsere L u fts c h ic h t von

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u n d ch e m is c h e n U n te r r ic h t .

H e ft V . S e p te m b e r 1900. Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. 279

einander g e trennt sind. Jedoch ze ig t sich bei stä rke re r Inanspruchnahm e dieses Apparates, dafs die L u fts c h ic h t zwischen beiden Spulen leicht durchschlagen w ird , w ährend w ieder eine V erg'röfserung dieses L u ftra u m e s den W irk u n g s g ra d beeinträchtigen w ürde. Ich habe m ich n u n bemüht, einen T ransform ator zu construieren, der n ich t in Öl eingebettet ist, w ie der von H im stedt und doch dem Ö ltransform ator an W irk u n g s g ra d u n d Isolationssicherheit gleich­

kom m t. D a dieser A p p a ra t bereits bei vielen Versuchen eine sichere Isolation gezeigt hat und auch schon von anderer Seite im S ch u lu n te rrich t p raktisch erp ro b t worden ist, so sehe ich m ich zu einer k u rze n Beschreibung desselben veranlafst.

A u f einer M arm orplatte a erheben sich zwei Lag'erböcke b, a u f deren kre isfö rm ig e n A usschnitten eine H a rtg u m m irö h re c von 50 cm Län g e und 7 cm Durchmesser ohne w eitere B efestigung ru h t. Im In n e rn des Eohres ist die aus 10 W in d u n ge n eines 4 mm starken K u pferdrahtes bestehende P rim ärspule so angeordnet, dafs sie etwa */, des ganzen Rohres einnim m t. Z u r genauen C e ntrierung sind diese 10 K u p fe rd ra h tw in d u n g e n a u f eine Glasröhre d geschoben, welche durch zw ei die H a rtg u m m irö h re begrenzende H olzkapseln hindurchgeht.

G leichzeitig gestattet die Glasröhre auch, einen Eisenkern in das Inn e re der P rim ärspule zu b rin g e n und zu zeigen, dafs derselbe bei der hohen W echselzahl die W irk u n g n ich t mehr zu verbessern verm ag. D e r m ittle re T e il des H artgum m irohres, welcher von der P rim ä r­

spule eingenommen w ird , ist durch zwei K orkscheiben e abgegrenzt und m it der aus einer M ischung von P a ra ffin und weichem Wachs bestehenden Isoliermasse ausgefüllt. D ie von den K orkscheiben aus gerade g e fü h rte n Z u le itu n g e n sind noch in besondere m it derselben Isoliermasse g e fü llte Glasröhrchen eingeschlossen. D ie Sekundärspule besteht aus 200 W in ­ dungen eines 0,8 mm starken besponnenen K upferdrahtes, welcher in einer in das H a rtg u m m i­

ro h r eingedrehten N u t lä u ft u n d nach dem A u fw ic k e ln ebenso w ie das ganze R ohr m it einem S chellacküberzug versehen w urde. Von den zu kle in e n Ösen gebogenen Enden der S ekundär­

spule fü h re n Spiralen von dünnem K u p fe rd ra h t zu den a u f H artgum m isäulen ruhenden P ol­

klemmen. Um jedes besondere S ta tiv entbehren u n d alle H ülfsapparate am T ra n sfo rm a to r selbst befestigen zu können, sind diese H artgum m isäulen a u f starke M essingbügel gesetzt, die an den Lagerböcken befestigt sind u n d einen solchen Abstand von dem Rohr einhalten, dafs dasselbe noch bequem von seinem L a g e r genommen w erden kann.

B ei den Versuchen w u rd e n verschiedene F u n ke n in d u kto re n bis zu 30 cm F u n k e n ­ länge benutzt. Meistens diente als U nterbrecher der elektrolytische, m it dem man bekanntlich v ie l gröfsere Energiem engen umsetzen kann als m it anderen. Es gelang, eine B atterie von L eydener Flaschen in beiden Schaltungen zu verw enden. D ie bei V erw endung des W ehnelt-U nterbrechers ganz ru h ig e n Leuchterscheinungen am Hochspannungstransform ator w aren am glänzendsten, wenn n u r 2 grofse Leyd e n e r Flaschen benutzt w urden. D e r T rans­

form ator hat bis je tz t die m axim ale L e is tu n g des grofsen 30 cm F u n ke n in d u kto rs ausgehalten

280 Kl e i n e Mi t t e i l u n g e n. Z e its c h r ift f ü r d e n p h y s ik a lis c h e n D r e iz e h n te r .Tahrfransr.

ohne durchschlagen zu werden. Sollte dies doch einm al Vorkommen, so w äre dadurch der A p p a ra t n ic h t gänzlich u n b rauchbar gemacht. V ie lm e h r w äre n u r nötig, einen D am pfstrahl durch das G lasrohr d zu schicken und dadurch die Isoliermasse zum Erw eichen und zum erneuten V e r­

schmelzen zu bringen. ____ __ ______

E i n b illig e s A m p e re s c lie s ( fe s te n .

V o n P r o f. Adailli in H o f ( B a y e rn ).

D er Nachweis, dafs sich parallele u n d gleichgerichtete Ströme anziehen, parallele und entgegengesetzt gerichtete Ströme dagegen abstofsen, lä fst sich beim physikalischen U n te r­

ric h t n ich t w ohl umgehen. Z u r A n ste llu n g dieses Nachweises is t das sogenannte Amperesche Gestell con stru ie rt worden, über dessen mangelhaftes F u n k tio n ie re n w ohl schon jedem Fach­

mann K la g e n zu Ohren gekommen sind.

Es soll n u n gezeigt werden, w ie man sich fü r 10—20 P fg.

ein Amperesches Gestell le ich t selbst ko n stru ie ren kann, das den unbedingten V o rzu g hat, je d e rze it d ie A n z i e h u n g b e ­ z i e h u n g s w e i s e A b s t o f s u n g v o n p a r a l l e l e n L e i t e r n , d i e v o n e l e k t r i s c h e n S t r ö m e n d u r c h f l o s s e n werden, m it S icherheit zu zeigen.

Man schneide sich v ie r je 65 cm lange Streifen Lam etta, wie dasselbe zum Schmucke der W eihnachtsbäume verw endet w ird , und aufserdem zw ei je 0,5 mm dicke, 4 mm b reite und 20 cm lange M agnalium streifen. In die vollkom m en gerade gerichteten M agnalium streifen b o h rt man m it einem D rillb o h re r oben und unten ein L och und k n ü p ft die Lam ettastreifen daran fest.

D ie Lam e tta stre ife n (a ,, a2), die in dem oberen Loche der M agnalium streifen (-%, m2) a n g e kn ü p ft sind, w ic k e lt man etwas um einen Glasstab oder einen B le is tift (f, der an einem Stän­

der s von mindestens 150 cm L ä n g e oben b efestigt ist. H a t man ü b e r dem E xp e rim e n tie rtisch in einer Höhe von 150 cm eine Holzstange oder zw ei ganz nahe bei einander befindliche H a ke n , so kann man die Lam ettaenden auch h ie r befestigen.

A ls Ständer lässt sich eine g-ewöhnliche H o lzla tte (Dach­

sparren) verwenden. In die unteren Löcher der M agnalium ­ streifen sind die anderen beiden Lam ettastreifen (a3, a4) e in g e k n ü p ft und diese an den unteren Enden m it Klem m schrauben versehen, deren jede man in ein V ogelfutternäpfchen (i>i, v-i) legt, in welches man etwas Quecksilber geschüttet hat. D ie beiden M agnalium streifen d ü rfe n n ich t w e ite r als 2 cm von einander e n tfe rn t sein, wenn die ganze E in ric h tu n g ju s tie rt ist u n d müssen sich in genau gleicher Höhe befinden. A uch ist d a ra u f zu sehen, dass die unteren Lam ettastreifen n ich t s tra ff gespannt sind, sondern etwas schlingern können.

Den einen Pol von zwei h in te re in a n d e r geschalteten Elem enten (Trockenelem ente sind sehr g u t brauchbar) ve rb in d e t man nun m it dem oberen Ende des einen Lam ettastreifens du rch einen K u p fe rd ra h t und taucht einen m it dem anderen Pol verbundenen K u p fe rd ra h t in das Q uecksilbernäpfchen, in welchem die m it diesem Lam ettastreifen verbundene K lem m ­ schraube lie g t. Ebenso m acht man es m it dem zw eiten T eile der V o rric h tu n g . Im Moment des Eintauchens des K u pferdrahtes in das zweite Quecksilbergefäfs sieht man sofort die A n ­ ziehung oder Abstofsung der M agnalium streifen je nach der R ich tu n g des Stromes.

D ie W irk u n g ka n n durch taktm äfsiges Ausziehen un d W iedereinstecken des zw eiten Drahtes in das Quecksilbergefäfs bedeutend v e rs tä rk t werden. Selbstverständlich lä fst sich diese ta k t- m äfsige V e rs tä rk u n g auch durch einen dazwischen geschalteten Morsetaster h e rv o rb rin g e n 1).

*) Anm. d. Redaktion. Einen ähnlichen Apparat hat Herr C. Mühlenbein im I. Jahrgang der Zeitschr. S. 202 beschrieben.

u n d ch e m is c h e n U n te r r ic h t .

H e ft V . S e p te m b e r 1900. Be r i c h t e. 281

Fig. 1.

Berichte.

1. A p p a r a t e u n d Versuche.

Einen Apparat zur Demonstration der Absorptionsspektra beschreibt E. J. Formanek in der Deutschen Mech.-Ztg. 1900, S. 41. A n einem standfesten, m it verschiebbarer Stange v e r­

sehenen S tative ist eine wagerechte Achse (F ig. 1) angebracht, um die eine Messingscheihe von 14 cm Durchmesser drehbar ist. A n dieser Scheibe sind ra d ia l 24 k u rze S tifte befestigt, die m it K orkstöpseln verschlossene Reagensgläser von 5 bis 7 cm Lä n g e u n d 1 0 mm D u rc h ­ messer tragen. D ie S tifte d u rchdringen die K orkstopfen n ich t ganz. D ie Reagensgläser sind m it folgenden Farbstofflösungen g e fü llt, die so v e rd ü n n t sind,

dafs die einzelnen A bsorptionsstreifen zw ar m öglichst eng stehen, aber doch deutlich sichtbar sind: M ethylenblau in Wasser, Patent­

b la u (Meister, L u c iu s & B rü n in g , Höchst) in Wasser, Säure­

g rü n B B e x tra (Bayer & Co., E lberfeld) in Wasser oder W a lk ­ g rü n (D ahl & Co., Barm en) in Wasser, B rilla n tg rü n in Wasser, M a la ch itg rü n in Wasser, A n ilin b la u 2 B (Aktienges. f. A n ilin ­ fa b rik a tio n , B e rlin ) in A m yla lko h o l, M e th y lv io le tt 6 B in A m y l­

a lko h ol, M e th y lv io le tt i ß in A m yla lko h o l, N eublau R k ryst.

(B ayer & Co., E lberfeld) in Wasser, Rose M agdala (D urand, H u g u e n in & Co., Basel) in Ä th yla lko h o l, N eufuchsin 0 (Meister, L u c iu s & B rü n in g , Höchst) in A m yla lk o h o l, Rhodam in e xtra (M eister, L u c iu s & B rü n in g , Höchst) in Wasser, Antbracen- blau WR T e ig (Badische A n ilin - und Sodafabrik) in Ä th y l­

alkohol, Methyleosin (A ktienges. f. A n ilin fa b rik a tio n , B erlin ) in A m yla lko h o l, E ry th ro s in B (F a rb w e rk M ühlheim ) in A m ylalkohol,

P h lo x in (Aktienges. f. A n ilin fa b rik a tio n , B e rlin ) in Ä th yla lko h o l, Eosin e x tra (Meister, L u c iu s &

B rü n in g , Höchst) in Ä th yla lko h o l, V io la m in G (Meister, L u c iu s & B rü n in g , Höchst) in Wasser, B ordeaux R (Aktienges. f. A n ilin fa b rik a tio n , B e rlin ) in Wasser, Azoeosin (B ayer & Co., E lb e r­

feld) in Wasser oder Ä th yla lko h o l, X y lid in o ra n g e (W eiler-ter-M eer, U erdingen) in A m yla lko h o l, U ra n in (Aktienges. f. A n ilin fa b rik a tio n , B erlin) in Wasser, B enzoflavin (A n ilin fa b rik Oehler, Offenbach) in Ä th y la lk o h o l und alkoholischer Saffranauszug. D e r so beschickte A p p a ra t w ird v o r den Spalt des beleuchteten Spektralapparates gestellt u n d die Stange des Stativs so v e r­

schoben, dafs bei der D re h u n g der Scheibe die Reagensgläser d icht v o r dem Spalte Vorbeigehen und der Beobachter in ku rze n Zwischenräum en die Absorptionsstreifen der v o r dem Spalte gerade befindlichen Lösung studieren kann. D ie Scheibe kann auch fü r mechanischen T rie b so eingerichtet werden, dafs im m er ein Reagensglas nach dem anderen durch einen ausgeübten D ru c k v o r den Spalt springt. D a einige der Lösungen (M alachitgrün, B rilla n tg rü n ) sich durch die W irk u n g des Tageslichts allm ählich entfärben, so em­

p fie h lt es sich, den A p p a ra t m it den Lösungen im D u n k e ln a u f­

zubewahren.

A n sta tt der F arbstofflösungen kann man sich auch einer Glasscheibe m it aufgetragenen F arbstoffen bedienen. Eine etwa 3 mm dicke Spiegelglasscheibe, die in der M itte durchbohrt ist, dam it sie a u f der wag'erechten Achse drehbar angebracht werden k a n n , w ird in 20 bis 24 radiale F elder durch E inschnitte so zerlegt, w ie es F ig . 2 zeigt. D ie L ö sung eines jed e n Farbstoffes in einer kle in e n Menge Ä th y la lk o h o l setzt man zu einer alkoholischen Schellaklösung u n d streicht die M ischung m ittels eines Haarpinsels

in ein F eld der Glasscheibe, die man vo rh e r m it Ä th y la lk o h o l abgewaschen hat. Nach dem E in tro ckn e n der Schicht stellt man spektroskopisch fest, ob der A n strich ein hinreichend d e u t­

liches A bsorptionsspektrum zeigt, wenn nicht, w ird das Anstreichen w iederholt. U m tadellose Spektra zu erzielen, m ufs man die gefärbte Schellacklösung g leichm äfsig auftra g e n und

u . X I I I . 36

282 Be r i c h t e. Z e its c h r ift f ü r d e n p h y s ik a lis c h e n D r e iz e h n t e r Jahrq-ansr.

so rg fä ltig die B ild u n g von L u ftb la se n verm eiden. Diese A nstriche geben dieselben A b ­

so rg fä ltig die B ild u n g von L u ftb la se n verm eiden. Diese A nstriche geben dieselben A b ­

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