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1. Deckenkonstruktionen.

Im Stahlskelettbau können natürlich alle Deckensysteme Verwendung finden. Es haben sich aber begreiflicherweise, um an Gewicht für das Stahlgerippe zu sparen, die Iiohlstcindcckcn und andere Decken aus Leichtbaustoffen eingebürgert, wobei verschiedene Systeme Anwendung finden und auf die ebene Untersicht besonderer Wert gelegt wird.

Eisenlose Steindecken wird man hier am besten ausschalten. „Steineisendecken“ sind mit Eisen bewehrte Steindecken mit oder ohne Betondruckschicht, bei denen die Steine (Voll- oder Hohlsteine) zur Aufnahme von Druckspannungen herangezogen werden, und die Betondruckschicht 5 cm Dicke nicht erreicht. So lautet die Definition dieser Decken in den amtlichen Bestimmungen für Ausführung ebener Steindecken, die mit Erlaß vom 9. September 1925 für das Staatsgebiet Preußen herausgegeben worden und von allen deutschen Bundesstaaten übernommen worden sind1.

Zu diesen Decken gehört vor allem die Kleinesche Decke mit 10 und 15 cm hohen Hohlsteinen, aus der sich dann durch Verbreiterung der Fugen zu einer Betonrippe die

„Schiller"- und „Ackermann-Decke" als Hohlkörper-Rippendecke entwickelt hat.

Heute sind Steine bis 20 cm Höhe zugelassen; die Fugenbreite mindestens 2 cm.

Die Decken zwischen eisernen Trägern können teilweise eingespannt gerechnet werden mit M = 1/io q l2, wenn sie beiderseits auf den Unterflanschen aufliegen und dicht an die Stege der Träger anschließen. Auch bei gestelzten Auflagern aus Beton 1 : 4 und höchstens 3 : 1 A n­

zug können die Decken bei Einbindung von Decke und Trägeroberflansch durch Beton teilweise eingepsannt gerechnet werden.

Als Druckquerschnitt gilt der volle Beton- und Steinquerschnitt ohne Abzug etwaiger Hohlräume in den Steinen. Betondruckschicht von mindestens 3 cm im Mischungsverhältnis 1 Raumteil Zement auf

1 B autech nik 1925, S. 521; B eton Eisen 1925, S. 230.

D eckenkonstruktionen. 14 5

4 Raum teile Kiessand herzustellen. Die Spannungen sind nach den Vorschriften für Be­

rechnung von Eisenbetonbauten zu ermitteln.

Auf diese Weise kann man Decken mit io cm hohen Hohlsteinen, je nach der Höhe des Aufbetons und der Nutzlast bis 3,80 m, bei 15 cm hohen Hohlsteinen bis 4,80 m Stütz­

weite ausführen. Diese Zahlen gelten für 4 V2 cm Aufbeton und einer Deckengesamt­

belastung von 500 kg/m2.

Für 500 kg Nutzlast kann man als obere Grenze der Spannweite bei 4 V2 cm Aufbeton für 10 cm hohe Steine 2,80 m, für 15 cm hohe Steine 3,80 m annehmen.

Eine Zusammenstellung der zulässigen Stützweite für verschiedene Belastungen, In­

anspruchnahmen findet sich im Taschenbuch „Stahl im Hochbau", das vom Verein Deut­

scher Eiscnhüttenleute herausgegeben ist.

Versuche des Materialprüfungsamtes in Groß-Lichterfelde mit einer Kleineschen Decke von 10 cm Steinhöhe, 5 cm Sandschüttung, 5 cm Schlackenbeton und 2 cm Zementestrich haben bei 1,5 m Stützweite (Entfernung der Träger) nach 32 Tagen eine Bruchbelastung pro m 2 von 3900 kg, nach 56 Tagen von 4157 kg ergeben.

Hierbei war das Mischungsverhältnis des Mörtels 1 : 3, des Schlackenbetons 1 Raumteil Portlandzement und 8 Raumteile Koksasche.

Die Bewehrung mit Bandeisen 20 X 3 mm lag in jeder zweiten Fuge. Die mittlere D ruck­

festigkeit des glatten Ziegelhohlsteines betrug 202 kg/cm2.

Für solche Decken, wo auch die Steine im Druckteil statisch mitwirken und deren Anteil rechnerisch berücksichtigt werden soll, müssen für diese Zwecke druckfeste Steine mit genügend starken Wandungen herangezogen werden.

Als Bewehrungseisen werden vornehmlich Rundeisen verwendet, manchmal auch Band­

eisen; im Preise sind beide Arten, pro i m 2 Decke eingeführt, gleich. Das Rundeisen läßt sich aber schräg abbiegen und um den Trägerflansch hakenförmig legen. Man erzielt da­

durch eine gute Verankerung der Eisen. Gewöhnlich werden die Eisen abwechselnd auf dem linken und rechten Trägerflansch verankert, während das jeweilige andere gerade Ende

bis an den Trägersteg in der Decke herangeführt wird.

Die Steine werden auf einer Schalung, verlegt, die gewöhnlich an die Träger an­

gehängt ist.

Die Stadt Berlin hat für ihren Bereich Richtlinien für die Ausführung ebener Stein­

decken mit dem 7. November 19291 erlassen, welche folgendes besagen:

1. In belasteten Decken sollen Fugen ohne Eiseneinlagen nicht ausgeführt werden.

2. In jeder Fuge muß, wenn nicht rechnerisch mehr erforderlich ist, als geringste Eisen­

bewehrung ein Rundeisen von 6 mm Durchmesser vorhanden sein.

3. Es sind die genormten Durchmesser 6, 7, 8, 10, 12, 14 mm usw. zu verwenden, mit der Ausnahme, daß vorläufig auch noch 9 mm starke Rundeisen zugelassen werden.

4. Bei Anwendung verschiedener Eisenquerschnitte in einem Deckenfelde dürfen auf je 1 m Breite nur Rundeisen von zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Durchmessern verlegt werden.

5. Die rechnerische Verteilung der Querschnitte darf höchstens auf 1 m Breite erfolgen.

6. Für die Berechnung der Schubspannungen in Decken Kleinescher Art ist als Scher­

breite von 1 m Deckenplatte:

a) bei Flachziegeln (10, 12, 13 bis 15 cm Deckenhöhe) b0 = 42 cm;

b) bei Hochkantziegeln (15, 18 bis 20 cm Deckenhöhe) b0 — 47,2 cm

anzusetzen. Hierbei wird eine geringste Stegstärke der Steine von 1,7 cm und eine Fugen­

breite von 2 cm (flach) bzw. 2,5 cm (hochkant) vorausgesetzt.

Die reinen Hohlkörper-Rippendecken sind nach den Eisenbetonvorschriften zu be­

rechnen, da die Hohlkörper nur Füllung sind.

1 Bautechnik 1929, S. 858.

Hawranek, Der Stahlskelettbau. IO

146 E n tw u rf der S tah lsk elettb au ten .

Was die Kosten der Steineisendecken zwischen eisernen Trägern betrifft, so sind nach R o l l 1 bei io cm hohen Decken, die am Unterflansch lagern, die geringsten Kosten bei einer Trägerteilung von 1,0 bis 1,5 m, für gestelzte Decken bei 1,5 bis 2,0 m zu erwarten.

Kleine Schwankungen dieser günstigen Deckenstützweite bringen die verschiedenen Nutz­

lasten.

Für die W ahl der im gegebenen Falle zweckmäßigsten Deckenkonstruktion ist vor allem die zugestandene Bauhöhe, neben den Kosten, maßgebend.

Die Forderung nach einer geringeren Bauhöhe mit ebener Untersicht führt zur Anwen­

dung niedriger Deckenträger, die aber bei gegebener Stützweite, selbst wenn sie nahe ge­

stellt werden, in der großen Durchbiegung eine Grenze haben.

Andererseits wird bei Forderung der ebenen Untersicht bei höheren Deckenträgern die notwendige Ausfüllung das Deckengewicht und damit das Träger- und Stützengewicht vergrößern. Weiters wird, wie in Abschnitt 4 gezeigt wurde, das Deckenträgergewicht mit wachsendem Abstand der Träger kleiner, die Träger aber höher.

Die ebene Untersicht ist natürlich eine Forderung, die für Büro- und Wohnungsräume gerechtfertigt ist, aber in Gebäuden für rein industrielle Zwecke wohl nicht notwendig ist.

Dann ist aber die gestelzte Decke möglich, die im allgemeinen unter gleichen Verhält­

nissen leichter sein kann, besonders im Falle der Wahl einer größeren Deckenstützweite.

Natürlich spielt außerdem die Nutzlast hierbei eine Rolle. Übrigens läßt sich auch bei einer gestelzten Decke ohne Ausfüllung eine ebene Untersicht mittels angehängter Rabitzkonstruktion oder sonstwie erreichen.

Es lassen sich in diesem Fall auch Hölzer (Bretter stehend) auf die Unterflanschen der Deckenträger legen, die in die Stelzung hineinragen und auf die dann unten eine Berohrung aufgebracht werden kann oder ein Drahtnetz, das verputzt wird, wie dies bei Wohnhaus­

bauten in Berlin ausgeführt worden ist.

Hierbei wird außerdem infolge des zwischen Verputz und Decke liegenden Luftraumes die erwünschte Schalldämpfung erhöht.

2. Besondere D eckenarten.

Neben den bereits besprochenen D ecken'sind bei dem Bestreben, besonders leichte Deckenkonstruktionen für den Wohnhausbau anzuwenden, einige Formen entstanden, die auch im sonstigen Stahlbau Verwendung finden können.

Erwähnt seien zwei Ausführungen von Z e lle n b e t o n d e c k e n . In einem Wohnhaus in Hamburg kam eine Decke zur Ausführung, die zwischen I-Trägern eingebaut ist. Diese

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Abb. 245. Deckenkonstruktion. Aus „D er Zellenbeton“ .

Träger erhalten in 1,12 m Entfernung T -E isen 90 X 90 X 10, auf deren Flanschen 8 cm starke, mit Rundeisen 0 = 6 mm und einem Drahtgewebe bewehrte Zellenbeton­

platten verlegt werden. Darüber kommt ein Zementestrich und dann ein Linoleumbelag.

Die ebene Untersicht ist durch Holzleisten, die 8 mm starke Gipsplatten tragen (Abb. 245), hergestellt, und auf den Trägerflanschen aufruhen.

Eine ähnliche Ausführung ist für die Dachdecke angewendet worden, bei welcher die T-Profile 80 x So x 9 mit dem Steg nach abwärts verlegt worden sind. Die

Zellenbeton-1 R o l l , D r .: K ritisch e Betrachtungen über H ohlsteindecken. B eton Eisen Zellenbeton-1925, S. 230.

D achdecken. 147 platten stützen sich auf die Flanschen dieses Profils ab, sind auf diesem mit Anker­

schrauben befestigt, erhalten dann eine Ausgleichschicht und eine doppelte Papplage.

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Abb. 246. Dachkonstruktion eines Hamburger Hauses. Aus „D er Zellenbeton“ .

Die Untersicht ist gleichfalls mit Gipsplatten bewirkt worden, die Deckenträger sind ein­

betoniert und sehen unten heraus, ebenso wie die ±-Eisen (Abb. 246).

In Abb. 247 ist eine

Decke ersichtlich gemacht, V — ^ __

die in Amerika Eingang gefunden hat, einer Reihe sehr schwerer Proben auf Belastung, Feuerbestän­

digkeit unterzogen wor­

den ist und deren Ver­

halten bei einer darauffolgenden Wasserprobe geprüft wurde. Die Deckenträger wurden mit Schlackenbeton umhüllt und darauf fertige Aerokretplatten mit einer nutartigen Ein­

bindung verlegt. Entfernung der Deckenträger 2,40 m, Plattenstärke 10 cm. Es handelt sich also um eine besonders leichte Decke1.

Abb. 247. Einzelheiten der vorgegossenen „Acrokrete-Platten“ und der verstärkten Schlackenbetonrippen.

3. Dachdecken.

Für diese lassen sich alle bei Geschoßdecken übliche Bauweisen verwenden, nur muß man bei der heute vornehmlich üblichen Anwendung des flachen Daches besondere Maß­

nahmen treffen.

Man hat mit flachen Dächern nicht immer die besten Erfahrungen gemacht, ja bei Wohnhausbauten sogar nachträglich einen Holzdachstuhl aufgesetzt, um die Dachdecke den schädlichen Einwirkungen der W itterung zu entziehen.

Die Ursachen von Mißerfolgen liegen aber vornehmlich in der nicht richtigen und vielfach sehr sparsamen Ausführung der Isolierung. Bei großen Bauten, bei welchen die Kosten einer wirklich guten Dachdeckenkonstruktion nicht gescheut wurden, hat sich das flache Dach, soweit bisher bekannt, gut gehalten. Es muß nur für eine vorzügliche Dichtung und eine gute Entwässerung gesorgt werden. Plier sollen bloß zwei Ausführungsweisen hervorgehoben werden. Eine derselben betrifft die Anordnung beim Bau des S c h a lt w e r k ­ h o c h h a u s e s Siemensstadt in Berlin2. Die Dachdecke ist eine gestelzte Hohlsteindecke zwischen I-Trägern. A uf diese wurden 3 cm Torfoleumplatten aufgebracht und mit einer 4 cm starken Betonschutzschichte gedeckt. Darüber liegt eine Isolierschichte und dann eine Lage von 5 cm hohen Stegzementdielen (Abb. 248). Die Torfoleum- und die Betonschichte sind bis in die Dachrinne hinauf gezogen. Das Dach hat ein Gefälle von 1 : 20.

Beim Bau des Hochhauses der B e r g - u n d H ü t t e n w e r k s g e s e lls c h a f t P r a g ist die Dachdecke in nachstehender Weise ausgeführt: Die Hohlstein decke erhält eine Lage von 2 cm Schlacke, dann 5 cm Schlackenbeton, zwei Lagen Dachpappe mit Asphalt und eine Pflasterung mit Fliesen in Zementmörtel.

1 M itteilungen der Reichsforschungsgesellschaft für W irtschaftlichkeit im Bau- und W ohnungs­

wesen E . V . Nr. 17.

2 H e r t l e i n , H .: Industriebau 1929, S. 62.

1 48 E n tw u rf der S tah lsk elettb au ten .

Eine andere empfehlenswerte Abdeckung der Dachdecke, die allerdings teuer ist, jetzt aber doch häufiger Anwendung findet, ist eine Kupferblecheindeckung, die den Wärme­

änderungen besser nachgibt, dicht ist und den Witterungsein­

flüssen standhält.

Zink

PJF*

Uber die Zweckmäßigkeit des flachen Daches soll hier nicht gesprochen werden, dies kann in der einschlägigen Literatur ver­

folgt werden.

OefJt/e V20

S f e t r . r D i d s B e t o n Wenn aber in besonde­

rem Falle die Vorausset­

zungen für eine gute Aus­

führung solcher Dächer nicht vorhanden sind, kann man ohne weiteres ein ganz niedriges und mäßig ge­

neigtes Holzdach mit ent­

sprechender Eindeckung machen, ohne daß es von unten sichtbar sein muß. Eine solche Maßnahme ist allerdings doch ein nicht organischer Teil im Bauwerk und stört den sonstigen im Stahlbau verfolgten einheitlichen Baugedanken, den man nicht ohne triftigen Grund verlassen soll.

A bb. 248. Schnitt durch die Dachdccke, „Schaltwerk-Hochhaus“ , {Nach Hcrtlein: Industriebau 1929.)

Siemensstadt.

ix . A b s c h n it t .

A usm auerung der W ä n d e und Um hüllung