• Nie Znaleziono Wyników

H. Angewandte Chemie

XXI. Leder; Gerbstoffe

H u g o E b e r h a r d t, Über künstlerische Lederarbeiten. A usführliche kunstwissen­

schaftliche Schilderung der geschichtlichen Entw. der kunsthandw erklichen Tech­

niken der Lederbearbeitung bei verschiedenen K u ltu r- u. Naturvölkern. (Col­

legium 1925. 157—62. Offenbach a. M., Deutsches Ledermuseum.) Gerngross. G. P o w a m in , Z um TFese« des Gerbvorganges. V. D er K a m p f der Meinungen a u f dem Gebiete der Gerbtheorien und die daraus sich ergebenden Schlußfolgerungen.

(IV. vgl. Collegium 1924. 198; C. 1924. II. 1649.) Entw icklungsgang der An­

schauungen über das W esen der Gerbungen. Eine U nivcrsalgcrbtheorie ist un­

möglich. Bei der pflanzlichen G erbung sind beteiligt: „1. Die mechau. Ablagerung des Phlobapliens zwischen den Fibrillen. 2. Seine kolloidale N iederschlagung dank dem Ladungsunterschiede zwischen dem Sol u. dem Gel. 3. Die Gerbstoff­

adsorption (als Ionenvorgang). 4. Das Fixieren der Gerbstoffe nach einem vor­

läufig unbekannten Typus.“ (Collegium 1925. 289—304.) Gerngross. E . M ezey, Über das Eindringungsvermögen pflanzlicher Gerbstoffe in die tierische Haut. Thomas (Amer. L eather 15. 593; C. 1921. II. 149) untersuchte die Diffusion von vegetabil. Gerbstofflsgg. in Gelatinengele u. fand, daß ih r Diffusionsvermögen ihrer Adstringenz reciprok ist u. stellte fü r das Diffusionsvermögen folgende Reihe auf: Sumach D ividivi Gambir >• K astanie ]> Myrobalane Eiche Valonea A lgarobilla Hcmlock Quebracho Mangrove. D er Verf. kommt hingegen bei Unters, von Längsschnitten ticrischer B lößen, bei denen das Ein­

dringen der Gerbstoß'lsgg. mikroskop. durch Beobachtung der mit K ,C rs07 sich tief braun anfärbenden gegerbten Stellen festgestellt wird, zu dem Resultat, daß eine Beziehung zwischen Adstringenz u. Diffusionsgeschwindigkeit n i c h t besteht. Er findet mit 0,5; 1; 2; 4 u. 8°/0ig. Lsgg. die R eihe: Sulfitierter Quebracho Kastanie gewöhnlicher Quebracho Sumach Mangrove. N ur Sumach ist etwas von der Konz, abhängig. (Collegium 1925. 305—10. Lyon, Forschungsinst, der französ.

Gerberschule.) Gerngross.

E . M ezey, Über das Gerbvermögen pflanzlicher Gerbstoffe. 2 g feuchtes Haut­

pulver werden mit 100 ccm 6% Trockenrückstand enthaltenden, also ü b e r s c h ü s ­ s ig e n Gerbstofflsgg. verschiedenster A rt 6 Stdn. geschüttelt, im ausgewaschenen H autpulver alsdann der irreversibel gebundene Gerbstoff, welcher, in % des H aut­

pulvers ausgedrückt, die „G erbkapazität“ ist, bestimmt. Adstringenz u. „Gerbkapa.- zität“ gehen nicht parallel, da z. B. T annin die höchste irreversibele B indung im H autpulver zeigt. Das Verhältnis des au f den Trockenrückstand bezogenen G erb­

stoffgehaltes („Anteilzahl“) zur „G erbkapazität“ ist m it Ausnahm e des leicht aus­

waschbaren künstlichen Gerbstoffes Maxynthan u. sulfitiertcm Quebracho konstant»

D ie vom H autpulver bei Anwesenheit eines Ü b e r s c h u s s e s v o n G e r b s t o f f — wie er in der Praxis stets vorhanden ist — irreversibel gebundenen Gerbstoff­

mengen sind demnach den nach der offiziellen Schüttelmethode ermittelten W erten proportional, stehen aber in keinem Verhältnis zu den Gerbstoffmengen, die nach der WiLSON-KERN-Methode von einem Ü b e r s c h u ß H a u tp u lv e r irreversibel ge­

bunden werden. (Collegium 1925. 310—14. Lyon, Forschungsinst, der franz. G erber­

schule.) Gerngross.

J o h n A r t h u r W ils o n und G uido D aub, Fehler in Leder, hervorgerufen durch Mikroorganismen. B esprechung von Mikrophotogrammen von Leder, welche deut­

lich die Schädigungen durch Mikroorganismen zeigen. (Ind. and Engin. Chem. 17.

700—2. Milwaukee [Wis.].) Grimme.

N . N., Gerbmaterialien von Travancore. Unters.-Ergebnisse von 12 verschiedenen Gerbmaterialproben aus T ravancore (Indien). N ur „ T h a m b a g o m “ (Rinde von Hopea parviflora) u. „ P e z h u “ (Rinde von Careya arborea) w ürde

Extraktfabri-1925. H. HXX1.

Le d e r; Ge r b s t o f f e.

1915

kation u. den Export nach den Vereinigten Königreichen von England lohnen.

(Bulletin of the imperial Institute 23. 158—68. London.) Gerngross. L. J a b io n s k i, Beitrag zur Kenntnis des Quebrachogerbstoffes. (VorHiuf. Mitt.) Die Phthalsiiureanhydridschmclze (Ledertechu. lidacli. 13. 41; C. 1921. IV. 75) ge­

lingt noch mit 1 ccm der analyt. Konz. (6 mg). Nach der Aussalzmethodc von Stiasny u. Salomon (Collegium 1923. 326; C. 1924. I. 1727) fraktionierter Que- brachoextrakt gibt in allen Fraktionen die Schmelzenrk. positiv. Nach energ.

Sulfitierung enthalten die Salzfällungsfraktioncn keine die Rk. ergebenden Stoffe m ehr, was auf chem. V eränderung bei der Sulfitierung neben rein kolloidchem.

V eränderung des Gerbstoffes hinweist. (Collegium 1925. 131.) Gerngross. L e o p o ld P o lla k , Über die Viscosität von Gerbcxtrakten. (Vgl. G erber 51. 29;

C. 1925. I. 2135.) Die meisten Extrakte zeigen bei 25° zwischen 22 u. 25° B6 einen steilen Anstieg der Viscositätskurvc (Viscosität ausgedrückt in Engler0), Mimosen­

rinde jedoch erst nach 25° B i, Eichenextrakte erst nach 26° B6, K astanienextrakte sogar erst nach 30° B6. Man w ird daher beim Gebrauch sehr starker Extrakte im Faß die nicht viscosen, leicht in die H aut dringenden Eichen- u. K astanienextrakte verwenden. Bei höherer Temp. (30 u. 40°) sind m it Ausnahm e der auch dann hochviscoscn Fichtenrinde auch andere Extrakte zu gebrauchen. Von 15° B6 ab ­ w ärts sind die Viscositätsuntcrschiedc gering. H andelsübliche Sulfitierung (ca.

3'/a°/o) erniedrigt die Viscosität von Qucbracho stark. Die stark verschiedenen Viscositätcn können zur E rkennung der verschiedenen E xtrakte verw endet w erden, besonders ist der P unkt plötzlichen Viscositätsanstieges bei E rreichung einer be­

stimmten Dichtc der Extrakte charakteristisch. (Collegium 1925. 122—31.) Gg.

L eo p o ld P o lla k , Über die E xtraktion der Gerbmatcrialicn in der Gerberei.

Hinweis auf die U rsachen der fast immer mangelhaften Gerbstoffextraktion im Gerbereibetriebe, bei der bis 4 u. 6% Gerbstoff in der Lohe Zurückbleiben, b e­

sonders auf die unvollständige D urchführung des Gegenstromprinzipes durch m ehr­

malige Abnahme der Brühe aus den frisches Material enthaltenden Bottichcn in e in e m Extraktionsgang, wobei die zur Peptisierung der wll. Gerbstoffe nötigen 11.

Gerbstoffe zu früh entfernt werden u. wodurch auch ungleichmäßige Brühen en t­

stehen. (Gerber 51. 105—07. Aussig.) Gerngross.

L. J a b io n s k i, Über die Lederanalysc. (Collegium 1925. 132—35. — C. 1925.

II. 1118.) Gerngross.

A. W . F ., E n tw u r f zu einer einfachen Werkstoffprüfung von Leder. D er E nt­

w urf enthält prakt., ohne jede Laboratorium sbehelfe durchführbare Prüfungen von Ledern unter Berücksichtigung von: Ä ußerer E rscheinung; G ew icht; D urchgerbung;

Elastizität; Festigkeit; Ausschlag; F ettung; F arbechtheit. (Gerber 1925. 96—98.

Berlin, Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung.) Gerngross. R . L au ffm an n , Die Untersuchung und Prüfung der Gerbstoffe und Gerbstoff­

auszüge. Übersichtliche Zusammenstellung der wichtigsten Gerbstoffunterscheidungs- methoden u. Rkk., Hinweise au f die Berücksichtigung von Sulfitierung, von Bei­

mengungen von Sulfitcclluloseablaugc u. künstl. Gerbstoffen bei Gerbstoffunterss.

(Ledertechn. Rdsch. 17. 105—10. F reiberg i. S.) Gerngross. V a c la v K u b e lk a und E . B e la v s k y , Beitrag zur Definition und Bestimmungs- methode der sogenannten unlöslichen Stoffe in den Gerbstoffextrakten. II. (I. vgl. S. 506.) Für die Beurteilung der Menge des „Unlöslichen1' ist eine streng einzuhaltende A uflösungsart festzusetzen, was bisher bei der offiziellen Gerbstoffanalyse viel zu wenig beachtet w urde; z. B. verursachen niedrige Lösungstempp. eine grobe Zer­

teilungsform u. daher hohe Zahlen fü r das Unlösliche. Es w ird vorgeschlagen, die abgewogenen Extraktm engen mit sd. W . zu lösen, mit solchem in den Meßkolben zu spülen, zur Marke aufzufüllen u. 20' auf sd. W asserbad stehen zu lassen. Auch die A bkühlung ist vollkommen gleichmäßig durchzuführen, da z. B. eine

Unter-1916

Httt- Le d e r; Ge r b s t o f f e.

1925. II.

külilung unter 18° eine auch bei W iedererw ärm en au f 18° irreversible Teilchen­

vergrößerung bewirkt. E s wird daher empfohlen, die K ühlung unter Schütteln in einem großen W assergefäß bei 17° vorzunehmen. Noch größeren Einfluß hat die Konz, der untersuchten Gerbstofflsgg. au f die Teilchengröße. Die Menge so­

genannter unlöslicher Stoffe geht bei verschiedenen Eichenholz-, Mimosa-, Kastanien­

extrakten mit steigender Konz, durch ein . Maximum, w ährend sie bei Quebracho f o r t l a u f e n d ansteigt. Extrakte verschiedener Provinienz zeigen dabei quantitativ verschiedenes Verh. Die B e s t des Unlöslichen in Lsgg. analyt. Konz, geben keineswegs Resultate, die für die Beurteilung des Yerli. der E xtrakte im betriebs­

mäßigen Konzz. geeignet, sind. (Collegium 1925. 111—21. Brünn, Böhm. Techn.

Hochsch.) Gerngross.

V a c la v K u b e lk a und E . B e la v sk y , Beitrag zur Definition und Bestimmungs­

methode der sogenannten unlöslichen Stoffe in den Gerbsto/fextrakten. III. (II. vgl.

vorst. Ref.) Mitteilung von Diagrammen, in welchen bei Quebracho-, Eichen- u.

Kastanienholzextrakten pH-W erte als Abscisse, „Unlösliches“ als Ordinate auf­

getragen sind, u. aus denen hervorgeht, daß, für jeden Extrakt etwas verschieden, aber im Allgemeinen von ca. p u = 4 aufwärts das Unlösl. gering ist u. allmählich mit steigendem p n auf 0 sinkt; bei W erten p H 4 nimmt das Unlösl. jedoch sprunghaft zu, so daß die K urven fast senkrecht ansteigen. D er p H, bei welchem der steile Anstieg beginnt, zeigt d ie A cidität an, bis zu welcher die Brühen an- gesäuert werden können, ohne durch Flockung Gerbstoffverluste zu erleiden; der Endpunkt des steilen Teiles der K urven ist der „Fällungspunkt“, der für jede Extraktgattung besonders spezif., z. B. bei nicht sulfitiertem Quebracho bei p u 2,7 bis 2,8; bei Eichenholz bei p n 1,7—1,8; bei Kastanien bei 1,8—1,9 ist. D er neuerdings auf G rund ähnlicher Verss. anderer A utoren vorgeschlagene S tandard der aktuellen Acidität für Gerbstoffanalysen mit p n = 3 (IIugonin, Chimie et Industrie 1924.

Mai-Sondernummer 596; C. 1924. II. 2000) wird als zu sauer bezeichnet u. pn 4 empfohlen. In den bisherigen Analysenlsgg. schw ankt der p H von 3,5—5,00, was zu beträchtlichen Ungleichmäßigkeiten bei der Best. des Unlösl. führen mußte.

(Collegium 1925. 247—58. Brünn, böhm. techn. Hochsch.) Gerngross. E . S tia s n J , Zur qualitativen Gerbstoffpriifung. (Vgl. LAüFFMANN, Collegium 1924. 121; C. 1924. II. 412; y. D. Waerden, Collegium 1924. 352; C. 1925. I.

1040.) Kommissionsbericht 1924 vor dem International. Ver. d. Lederind.-Chemiker.

Es wird speziell der Einfluß der Vorgeschichte der Extrakte, der Sulfitierung, des Zusatzes von Sulfitcelluloseablauge (Saxonia, H ansa L, Queol), u. künstl. Gerbstoffe (Neradol D \ N D ; Ordoval G\ 2G ; Gerbstoff F \ Carbatan I I ; Carbatan special) au f die bekannten Gerbstoffsprüfungsverff., angewendet bei unbehandeltem Quebrachoextrakt, berücksichtigt. Mäßige S u l f i t i e r u n g ergibt, wie die Aussalzmethode (Stiasnyu. Salomon, Collegium 1923. 326; C. 1 9 2 4 .1. 1727) u. die Analyse nach der Gewichts­

methode zeigen, Lsg. der Plobaphene ohne bedenkliche B. von Nichtgerbstoff; diese findet erst bei stärkerer Sulfitierung statt, bei der die Gerbstoffvermehrung infolge Lsg. der Phlobaphene durch B. von Nichtgerbstoffen w ettgemacht wird. Das Ver­

hältnis der angew andten Menge Sulfit u. Bisulfit ist unwesentlich. M itzunehm ender Sulfitierung wächst die mit der WiLSON-KERN-Methode bestimmte Auswaschbarkeit des von der H aut aufgenommenen Gerbstoffes. D urch B ehandlung von Quebracho­

extrakt mit 0,5% Borax w erden die qualitativen Gerbstoffrkk. viel weniger beein­

flußt als durch Sulfitieren u. trotz Lsg. von 78% des Unlöslichen w ird eine merk­

liche Nichtgerbstoffbildung aus Gerbstoff vermieden. D er Einfluß von k ü n s tl . G e r b s t o f f e n auf das Unlösliche ist nicht völlig geklärt; bei entsprechender A n­

wendung haben aber N eradol N D u. Gerbstoff F entschieden lösenden Einfluß u.

die Abhängigkeit der Menge des Unlöslichen von der G eschwindigkeit des Ab- kühlens des Extraktes u. seiner Konz, wird durch die künstl. Gerbstoffe beseitigt.

1925. n. H x*!- Le d e r; Ge r b s t o f f e.

1917

Die fraktionierte Aussalzung ergibt, daß Ordoval G, u. 2 G Teilchen verkleinernd wirken, was bei Neradol D , N D u. Gerbstoff F nicht wesentlich der Fall ist. G erb­

stoffe, welche an u. für sich schwer ausw aschbar sind, werden nicht w eiter durch künstl. Gerbstoffe in der H aut fixiert, w ährend dies bei nicht adstringenten in hohem Maße stattfindet. Sulfitcclluloseablaugen w irken lösend auf die Phlobaphene, gleichzeitig aber offenbar Teilchen vergrößernd au f die kleinteiligen Quebracho- anteile, was für die F aßgerbung wichtig ist. (Collegium 1925. 142—57.)

GERNGB-L éon K r a ll und S o c ié té GERNGB-L e n g ra n d , K r a l l & Co., Paris, Enthaarungs- und Beizmittel fü r tierische Häute, bestehend aus K ulturen von Aspergillus Oryzae, m it oder ohne Zusatz von H autbestandteilen, wie E lastin u. Keratin. — Man züchtet z. B. unter Belüftung bei 36° au f Reis K ulturen von Aspergillus oryzae, einem Mikroorganismus, der zur H erst. von Reiswein (Saki) dient, u. im pft mit ihnen G e­

mische aus Reis, Elastin u. K eratin. Das eine ähnliche W rkg. wie Kotbeizen aus­

übende Prod. w ird mit geeigneten Äscherm itteln vermischt u. zum E nthaaren u.

Beizen tier. H äute verwendet. D as ICollagen der H aut wird von dem Mittel nicht angegriffen. Lediglich die elast. Bestandteile werden hydrolysiert u. so eine gerb- fertige Blöße gewonnen. (F. P . 558132 vom 31/10. 1922, ausg. 22/8. 1923.) Schott. H a n s F r ie d e n th a l, Charlottenburg, Verfahren zum Gerben, dad. gek., daß G erb- salben verw endet werden, die hergestellt sind aus Btarken G erbextrakten pflanz­

licher oder mineral. H erkunft u. einer damit nicht mischbaren Fettsubstanz oder einem KW-stoff. — Es gelingt durch Verreiben der G erbextrakte mit den Fetten oder KW-stoffen eine so innige Verb. der an sich nicht m ischbaren Bestandteile herzustellen, daß sich eine von den Blößen leicht aufnehm bare u. in sie hinein’

verreibbare Emulsion oder Salbe bildet. Beispiele sind angegeben für die H erst.

von Gerbmitteln aus: einem kaum fl., ca. 30% Gerbstoff enthaltenden Eiehenrinden­

extrakt u. Vaselin, F. 25°, durch Verreiben bei 30°, sowie aus einer ca. 30%ig.

FeCl^-KCl-Lsg. u. festem, durch Erwärm en erweichtem Kokosfett. (D. H. P . 4 1 6 5 0 8 Kl. 28a vom 26/7. 1922, ausg. 16/7. 1925.) Schottländer.

D a n ie l D a n a Ja c k so n , A lle n R o g e rs, Brooklyn, und T e -P a n g H on, New York, V. St. A., Herstellung von Eisenleder. Man oxydiert eine F e(II)-Salzlsg. zu einer F e(nn-Salzlsg. u. gibt soviel Alkali dazu, daß eine Basizität der Lsg. erreicht wird, die zwischen 5 zu 6 bezw. 3 zu 4 Äquivalenten des Säureradikals zu den der F e(i|,)-Ionen beträgt, behandelt die H autblößen mit dieser G erbbrühe, gibt gegen Ende der Behandlung w eitere Mengen eines Oxydationsmittels hinzu u. neutralisiert schließlich das Leder. — Z. B. w ird eine wss. F eS 04-Lsg. mit Cla bei 15° oder bei 20—45°

behandelt, die Fes(SO.,)3-Lsg. mit der für die Basizität der Brühe erforderlichen Menge Na.2C 03 versetzt, hierauf die in üblicher W eise gewonnenen Hautblößen 1—1 7j Stdn. in einer Gerbtrommel mit der Brühe behandelt, alsdann ein Oxydations­

mittel, wie NaOCl oder NajCr20 7, hinzugegeben u. die H äute kurze Zeit mit der Brühe weiter bearbeitet u. das L eder mit einer wss. Lsg. von N a,C 0 3, NaHCOs oder Na.2B ,07 neutralisiert. Das abgetropfte L eder w ird getrocknet u. in üblicher Weise zugerichtct. Zwecks Gew innung eines besonders hellfarbigen Leders w ird das in obiger W eise mit der F e (nl)-Salzlsg. vorgegerbte Leder in derselben Lsg.

mit Phosphaten nachbehandelt, indem man z. B. eine wss. Lsg. von N a4Ps07 u.

Na.,C03 allmählich hinzugibt u. die Blößen 10—15 Min. mit der Lsg. nachw alkt.

Alsdann w ird wie oben neutralisiert. Das Fe-Leder kann auch einer N achgerbung mit Fetten oder vegetabil. Gerbstoffen unterw orfen werden. Ebenso läßt sich das Leder mit bas., sauren oder Alizarinfarbstoffen in allen Tönen bis zu tiefschwarz färben. (A. P. 1541819 vom 2/9. 1921, ausg. 16/6. 1925.) Schottländer.

W illy M o e lle r, H am burg, Herstellung von festen, in kaltem Wasser leicht löslichen pflanzlichen Gerbextrakten. Feste, pulverförmige, rohe Gerbextrakte,

ins-1918 n XXI.

Le d e r; Ge r b s t o f f e.

1925. II.

besondere Quebracho, werden mit den löslich machenden chem. Stoffen, wie N a,S 0 3, N aH S 03, Gemischen aus N a,C 03 u. N aH S 03 (in krystallin. oder gepulverter Form), synthet. Gerbstoffen aller A rt, Sulfitcelluloseablauge, Sulfosäuren von KW-stoffen oder Phenolen bezw. deren Kondensationsprodd. mit Aldehyden oder Ketonen, ohne Zusatz von W ., mindestens bis zur Schmelztemp. des Extraktes, im geschlossenen Gefäß mit oder ohne D ruck erhitzt. — Gegebenenfalls kann durch Zusatz be­

kannter Entfärbungsm ittel zu den Gemischen gleichzeitig mit der Löslichmachung auch eine E ntfärbung der Extrakte bew irkt werden. — Z. B. w ird fester, roher fein gepulverter argentin. Quebrachoextrakt mit einem Gemisch aus gepulvertem wasserfreiem Na^CO,, u. N aIIS 03 innig gemengt u. in einem geschlossenen, mit Rührw erk versehenen Gefäß zunächst au f 60° erhitzt. H ierbei beginnt der Quebrachoextrakt unter gleichzeitiger Lsg. des Na.jC03 u. N aIIS 03 u. Sulfitierung zu schmelzen. Man steigert die Temp. allmählich au f 100°, um eine vollständige Löslichkeit zu erreichen, u., falls der rohe Q uebrachoextrakt swl. Phlobaphene enthält, au f 120—133°, gegebenenfalls unter l ' / j —2 atm. Druck. Nach 2—3 Stdn.

w ird die Temp. au f 80° erniedrigt, dam it der E x tra k t beim Entleeren des Gefäßes noch fl. bleibt. Man füllt ihn in Säcke, wobei er erstarrt. E r enthält fast die gleiche Menge W . wie vor der Behandlung, zuzüglich des W .-Gehaltes der zu­

gesetzten chem. Stoffe, u. ist in dieser Form versandfähig oder unm ittelbar zum Gerben verw endbar. E rsetzt man das N ajC 03-N aIIS 03-Gcinisch durch andere 1.

machende Stoffe, wie Sulfitcelluloseablauge oder synthet. Gerbstoffe, so müssen diese ebenfalls in fester, pulverförm iger Form zugesetzt werden. Das Verf. ermöglicht die Gewinnung leicht in k. W . 1. fester Gerbextrakte ohne A nw endung der bisher erforderlichen großen Mengen W ., so daß an Heizstoffen u. Arbeit wesentliche Ersparnisse erzielt werden. (E. P . 213493 vom 27/7. 1923, ausg. 24/4. 1924.

D. Prior. 1 /5 .1923. Can. P. 2 4 0 5 9 5 vom 2 7 /8 .1923, ausg. 3/6. 1924.) Schottländer. S id n e y H e r b e r t W a lte r Ja m e s, England (Erfinder: W i lly M o e lle r, Hamburg), Feste, in kaltem Wasser leicht lösliche pflanzliche Gerbextrakte. (F. P. 567 814 vom 25/6. 1923, ausg. 10/3. 1924. D. Prior. 1/5. 1923. — vorst. Ref.) Schottländer.

A c tie n -G e se llsc h a ft f ü r A n ilin - F a b r ik a t io n , B erlin-T reptow (Erfinder:

T h e o d o r M a ria m , W olfen, K r. Bitterfeld), Herstellung gerbender Stoffe, dad. gek., daß man auf aromat. Nitro-KW -stofle nacheinander oder gleichzeitig Disulfit, bei Ggw. oder Abwesenheit von neutralen Sulfiten, u. alipliat. Aldehyde oder solche entwickelnde Stoffe einwirken läßt u. die erhaltenen P rodd. in ihre Al- oder Cr- Salze ü b e rfü h rt — Als Nitro-KW -stoffe lassen sich Nitrobenzol, Nitrotoluol, Nitro­

naphthalin, Nitroplienanthren, als aliphat. A ldehyde C H fl oder Acetaldehyd ver­

wenden. Die durch Einw. von Disulfiten, mit oder ohne Zusatz von neutralen Sulfiten auf die Nitroverbb. u. Aldehyde erhältlichen, in W . 1. Prodd. selbst be­

sitzen nur geringe gerbende Eigenschaften. E rst durch Umsetzung ihrer Alkali­

salze mit Al- oder Cr-Salzen entstehen stark leimfällende, sich gut als Gerbstoffe eignende Prodd., die im Gegensatz zu den durch Sulfonierung mit konz. H aS04 gewonnenen synthet. Gerbstoffen beim L agern der mit ihnen hergestellten Leder keine HjSOj abspalten. Z. B. w ird Nitrobenzol mit 10°/„ig. N aH S 03-Lsg. u. 30°/o>g- CHt O-Lsg. mehrere Stdn. unter D ruck au f 130—150° erhitzt. D as in A., Ä., Bzl.

fast uni. Na-Salz des Kondensationsprod. w ird mit gesätt. wss. Ala(S04)3-Lsg. in das in jedem Verhältnis in W . 1. Al-Salz übergeführt. Die wss. Lsg. ist nach Ent­

fernung des NiL,S04 Ohne w eiteres zum Gerben tier. H äute geeignet. D urch Fällung mit A. w ird das Al-Salz als sirupdicke goldgelbe M. gewonnen, die beim Trocknen ein amorphes, in W . 11. P ulver b ild e t — W eitere Beispiele betreffen die Herst. des Al-Salzes des Kondensationsprod. aus techn. Nitroxylol, CH%0, N aH S 03 u. Na.2S 03,

— des Cr-Salzes des Kondensationsprod. aus u-Nitronaplithalin, CH20, N aIIS 03 u.

N&jS03, — sowie des Al-Salzes des Kondensationsprod. aus u-Nitronaphtlialin,

1925. II.

H xxjy. Ph o t o g r a p h i e.

1919

Acetaldehyd, N aH S 03 u. N a,S 03. (D .E . P. 4 1 6 2 7 7 Kl. 12o vom 27/11. 1920, ausg.

14/7. 1925.) Schottländer.

XXIV. Photographie.

S. E . S h e p p a rd , A. P. H . T r i v e ll i und E . P . L o v e la n d , Studien über die photographische Empfindlichkeit. VI. Die Entstehung des latenten Bildes. (V. vgl.

Journ. Franklin Inst. 198. 629; C. 1925. I. 811.) Ä ltere Arbeiten haben gezeigt, daß in der photograph. P latte als T räger der Empfindlichkeit K erne existieren, die kein AgBr sind u. bereits vor der Einw rkg. des Lichts vorhanden sind. Es w ar auch verm utet worden, daß die verschiedene Em pfindlichkeit der einzelnen K örner der diskreten Struktur der Lichtenergie zuzuschreiben ist. Die desensibilisicrendc W rkg. von CrOa besteht in der Zerstörung dieser K erne; die nach der Behandlung mit C r03 verbleibende Empfindlichkeit deutet au f die Existenz von K ernen nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Innern der AgBr-Körner. An größeren Körnern ist die desensibilisiercnde W rkg. nicht so stark wie an kleinen. Vif. u n te r­

suchen die Frage, welche Eolle die K erne bei der Entstehung des latenten Bildes spielen, ob ihre Existenz in Einklang mit der L ichtquantenhypothese zu bringen ist, u. ob sie hinreichend ist, das Verh. von Einschicht- u. Vielschichtplatten zu erklären. Vcrss. von J o n e s u. a. haben ergeben, daß nur der 10000—lOOOOOste Teil der Kornoberfläehe als empfindlich angesehen w erden kann. In der Gleichung:

x / Y — 1 — e ~ nai wo x j Y der Bruchteil der entwickelbar gemachten Körner, n die Anzahl der die Flächeneinheit treffenden L ichtquanten u. a die projektive Fläche der K örner ist, wird der Exponent n a zweckmäßig durch n e a ersetzt, wobei s der Bruchteil der projektiven Fläche der K örner ist, der durch Lichtenergie angegriffen werden kann. Ein K orn wird entw ickelbar, sobald mindestens ein solcher Kern durch mindestens ein L ichtquant von hinreichender AVellenlänge getroffen wird.

Die von S v e d b e r g (Phot. Journ. 62. 186 [1922]) für die E ntstehung des latenten Bildes aufgestellte Theorie wird als unzutreffend abgelehnt, weil sie keine Erklärung für die Erscheinung der Desensibilisation gibt. Außerdem folgt aus der Annahme SvEDBEUGs, daß in derselben Emulsion die großen u. die kleinen K örner sich so verhielten als ob sie Bruchstücke eines einzigen K rystalls w ären, daß die Anzahl der Entwicklungszentren den Kornflächen proportional ist; das Experiment spricht dagegen. T o y (Philos. Magazine [6] 44. 354; C. 1923. II. 119) unterscheidet zwischen Zentren, die ein K orn entwickelbar machen, u. K ernen, die schon vor der Belichtung existieren u. die T räger der Empfindlichkeit sind. Die Empfindlich­

keit w ird von ihm definiert als kleinste Liclitenergie, die hinreicht, einen K ern in ein Zentrum zu verwandeln. Die K erne unterscheiden sich nicht nur in Bezug auf ihre Anzahl in den verschiedenen Körnern, sondern auch in Bezug auf ihre Empfindlichkeit; sie erleichtern die Zers, des AgBr. Auch diese Theorie w ird ab ­ gelehnt, weil ihre Folgerungen mit dem Experiment nicht im Einklang stehen;

insbesondere ist die „katalyt. Erleichterung der Zers, von AgBr durch L icht“ nach Anschauung der Vff. nicht recht vorstellbar. Vff. kommen daher zu einer neuen Vorstellung über die W irksam keit der K erne, sie fassen sie als Konzentrationskeime für die bei der Lichtreduktion entstellenden Ag-Atome auf. Die K erne entstehen bei der Iierst. der Emulsion u. haben verschiedene Größe; um entwickelbar zu sein, müssen sie eine bestimmte Mindestgröße haben; durch Adsorption der aus der photochem. Rk. stammenden Ag-Atome wachsen sic. Diese A uf­

fassung erklärt den Schwellenwert. Das L icht kann auch neue K erne er­

zeugen. F ür den photochem. V organg w ird angenommen, daß sowohl der Einfall der Strahlung als auch die Absorption quantenm äßig erfolgt. Im K rystall- gitter verliert ein Br-Ion ein Elektron, dieses wird strahlungslos durch die benachbarten Ionen weitergegeben, bis ein solcher Kern erreicht ist, dann nimmt

1920

Hx j j v Ph o t o g r a p h i e.

1925. II.

ein Ag-Ion ein Elekron auf, w ird zum Atom u. vergrößert den Kern. Nach dieser Theorie müßte die Empfindlichkeit der A gBr-K örner mit der Größe stark anwachsen,

ein Ag-Ion ein Elekron auf, w ird zum Atom u. vergrößert den Kern. Nach dieser Theorie müßte die Empfindlichkeit der A gBr-K örner mit der Größe stark anwachsen,

Powiązane dokumenty