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P. Lemoult. Theoretische und experimentelle Untersuchungen über die Ver
brennung»- und Bildungswärmen der organischen Verbindungen. I I I . A zoxyver
bindungen. (Kurzes Ref. nach C. r. d. l’Acad. des Sciences, s. C. 1907. I. 338.) Zu berichtigen ist folgendes. Die Größe cp besitzt bei den Azoxyverbb. den Wert
— 28. Die experimentell gefundene Verbrennungswärme des m-Azoxytoluidins be
trägt bei konst. Druck 1912,5, bei konst. Vol. 1911,7 Cal., die Bildungswärme + 4 0 ,3 Cal. (Ann. Chim. et Phys. [8] 14. 184—90. Juni.) DüSTERBEHN.
Ludwig Benda und Robert Kahn, über einige Homologe und Derivate der Arsanüsäure. (I. M it t e ilu n g .) Vff. sehen sich durch die Mitteilung von O. und
E . Ad l e r (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 4 1 . 931; C. 1 9 0 8 . I . 1688), die einen T eil der schon vor längerer Zeit von ihnen dargeBtellten Verbb. behandelt, zu vorliegender Veröffentlichung veranlaßt. — D ieV erss. über die allgemeinere Anwendbarkeit der Kk. von BfiCHAM P (C. r. d. l’Acad. des Sciences 5 6 . I. 1172) führten zu dem Er
gebnis, daß außer den Homologen mit unbesetzter Parastellung auch andere Anilin
derivate bei Behandlung mit Arsensäure in substituierte Arsanilsäuren übergeführt werden können, die sich der Muttersubstanz (vergl. Eh r l i c h und Be r t h f.i m, Ber.
Dtsch. Chem. Ges. 4 0 . 3292; C. 1 9 0 7 . II. 898) aufs genaueste anschließen. — p-Toluidin liefert bei Einw. von Arsensäure eine arsenhaltige Verb., die wahrschein
lich der Stilbenreihe angehört, von interessanter physiologischer Wrkg., über die Eh r l i c h an anderer Stelle berichten wird. — B ei der B. der Arsanilsäure ent:
stehen immer als zweites Prod. sekundäre Arsinsäuren, also arornat. Kakodylsäuren (Diaminodiarylarsinsäuren) von der allgemeinen Formel (NH,*Ar),AsO*OH, über die später belichtet werden soll.
D ie Darst. der primären Arsinsäuren geschieht durch langsames Erwärmen eines Gemenges aus Arsensäure u. Base auf 170—200°, die Reinigung über dieNa-Salze.
Letztere sind weiße Substanzen, denen die Konstitution primärer Salze, R* AsO <^(OH) (ONa) zukommt. Sie krystallisieren wie die Muttersubstanz mit wechselnden Mengen Krystallwasser und sind all. in W ., swl. in A. und anderen organischen Lösungs
mitteln. Durch Neutralisieren ihrer wss. Lsgg. mit einem Äquivalent S. erhält man die freien SS, als weiße, krystallisierte N d d , die im allgemeinen in W . schwerer 1.
sind als die Arsanilsäure u. sich aus sd. W. umkrystallisieren lassen; sie sind 11. in SS., kaustischen und kohlensauren Alkalien, wl, in A., 1. in Methylalkohol u. kaum 1. in den übrigen gebräuchlichen Lösungsmitteln. Alle neu dargestellten SS. unter
scheiden sich von der Arsanilsäure durch scharfe F F .; ihrer chemischen Natur nach sind sie ihr sehr ähnlich; sie zeigen alle Rkk. der primären Arsinsäuren, bilden w eiße, in HNO, 1. A g-Salze, scheiden bei der Einw. von Magnesiamischung oder CaClj auf ihre ammoniakal. Lsgg. erst beim Erhitzen die entsprechenden weißen Salze ab. Außerdem zeigen alle die Funktionen einer freien NH,-Gruppe; ihre Diazoverbb. können mit Aminen u. Phenolen zu alkalilösl. Azofarbstoffen kombiniert werden; die Diazogruppe ist leicht durch OH und H alogen ersetzbar. D ie Methyl
homologen können in Form ihrer Acylverbb. zu den entsprechenden Carbonsäuren oxydiert werden, worüber später berichtet werden soll.
l-M ethyl-2,5-arsanü8äw e, C7H10O8NAs = CH„ • (l)C 6H,[NH,(2)] • AsO(OH),(5);
aus Arsensäure und o-Toluidin; hexagonale Prismen aus W ., F. 195°. — 1-Methyl- 3,6-arsanilsäure, CHS(1)• C9H8• [N H ,(3)]• AsO(OH),(6); aus Arsensäure u. m-Toluidin;
vierseitige Säulen aus W ., F. 180°. — l,4D im ethyl-2,5-arsanilsäu/re, C8Hj,OaNAs = (CH8), (1,4)CsHa[N H ,(2j]• AsO(OH)2(5); aus Arsensäure und p-Xylidin; aus W. sechs
seitige Platten -f- 1 Mol. Krystallwasser, das langsam im Vakuum über P s0 6; rasch beim Erhitzen im Vakuum auf 110° abgegeben wird; F. der wasserfreien Substanz 215°. — l-N aphthylam in-4-arsinsäure, C10H1()OaN As = N H , • C10B b* AsO(OH)a; aus Arsensäure und «N ap h th ylam in ; aus W . Prismen und Säulen, F. 175°. — 2-Chlor- 1,4-arsanilsäure, C,H70 8NC1As = N H ,(l)*C aH sCl(2)* AsO(OH),(4); aus Arsensäure u, o-Chloranilin; weiße Krystalle, F. 305°. — D ie Acetylverbb. dieser Verbb. erhält man durch Einwirkung von Essigsäureanhydrid auf die Na-Salze oder aus den freien Säuren mit Essigsäureanhydrid und w enig konz. H ,S 0 4. Sie bilden weiße Krystallpulver, sind 1. in kaustischen und kohlensauren Alkalien, uni. in verd. SS., nicht sehr 11. in sd. W . u. Methylalkohol, noch schwerer in A. u. den übrigen ge
bräuchlichen organischen Lösungsm itteln; sie lassen sich aus h. W. umkrystallisieren, schmelzen beim Erhitzen auf höhere Tempp. nicht und zers. sich nach Dunkel
färbung meist plötzlich bei ziemlich hohen Tempp. — l-Meihyl-2,5-acetarsanilsäure, C9Hia0 4NAs = CHa(l) • CaH8[(NH • CO • CHS)(2)] • AsO(OH),(5); spröde Nadeln und
Säulen aus W .; bräunt sich von 260° ab u. zers. sich bei 306° unter Aufschäumen
— l-Methyl-3,6-acetarsanilsäure, C jH jjO ^ N A s ; Prismen aus W .; färbt sich von 240°
ab dunkel, ist bei 350° noch nicht völlig zers.; im W. leichter 1. als die vorher be
schriebene S. — l,4-Dimethyl-2,5-acetarsanilsäure, C10Hu O4NAs, aus W. Prismen u.
Säulen; bräunt sich von 240° ab, zers. sich bei 278° unter Aufschäumen. — o-Kresol- arsinsäure, C,H90 4Ab = CH9(l)-C ,H 8(OH)(2)>AsO(OH),(5). B. durch Diazotieren von 1-methyl 2,5-arsanilsaurem Na in W. mit Natriumnitrit und H ,S 0 4 und Zers, der Lsg. der Diazoverb. bei Ggw. von etwas Tierkohle mit Wasserdampf; 11. in h.
W ., A., Methylalkohol, Aceton, Eg., fixen und kohlensauren Alkalien; wl. in CS9, Bzl. und Essigester, swl. in Ä., Chlf. u. Lg.; aus W. weiße Säulen u. Nadeln mit 1 Mol. KryBtallwasser. F. 180° (wasserfrei 222°). (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 41. 1672.
bis 1678. 23/5. [11/5.] Frankfurt a. M. Lab. von L. Ca s s e l l a & Co. u. Chem. Abt.
des Ge o r r g SPEYER-Hauses.) Bu s c h.
A. B e r th e im , Diazophenylarainsäure und ihre Umwandlungsprodukte. Die früher ( E h r l i c h u. B e r t h e i m , Ber. Dtsch. Chem. Ges. 4 0 . 3297; C. 1 9 0 7.11.898) dargestellte Diazophenylarsinsäure unterliegt in normaler W eise den typischen Diazospaltungen. Mit Hilfe derselben gelangt man einerseits zur Phenylarsinsäure selbst, andererseits zu p-substituierten Phenylarsinsäuren. D ie im folgenden be
schriebenen Arsinsäuren, die zum Teil schon bekannt, aber nur auf umständliche W eise erhältlich waren, können nach dem vorgedachten Verf. leicht und in be
liebiger Menge bereitet werden.
p-Oxyphenylarsinsäure (Phenolarsinsäure), HO • CÖH4 • AsO(OH)j; B. durch Diazo
tieren von p-Aminophenylarsinsäure in W. -f- H2S 0 4 mit Nitrit in wss. Lsg. bei 0°
unter kräftigem Turbinieren und Verkochen der filtrierten Diazolsg. bei ca. 70°;
Ausbeute an Na-Salz, C6H6N aA s04, 70% und darüber; aus 2 Vol. A. -j- 1 Vol. W.
umkrystallisiert, bildet es verfilzte, weiße Nüdelchen, die in W. 11. sind mit neu
traler Rk. und meist 2% Mol. Krystallwasser enthalten, das bei 100° abgegeben wird. Da die S. in W. 11. ist, gibt die wss. Lsg. des N a-Salzes mit Mineralsäure keinen Nd. Mit Bromwasser entsteht Tribromphenol; mit FeCla tritt keine Färbung ein. — p-Äthoxyphenylarsinsäure (Phenetylarsinsäure), C8Hn 0 4As = C2H5O*C0H4*
AsO(OH)s. B. durch Zufügung von Äthylnitrit unter Eiswasserkühlung zu der Lsg., die man erhält, wenn man p-Aminophenylarsinsäure mit absol. A. übergießt und mit gasförmiger HCl behandelt, und vorsichtiges Erhitzen nach %—1-stdg. Stehen.
Ausbeute an roher S. ca. 65% der Theorie; bei Verwendung von 96% ig. A. sinkt sie sehr' stark. Aus W ., unter Zusatz von Tierkohle umkrystallisiert, weiße Pris
men; sie ist identisch mit der von Mi c h a e l i s (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 2 0 . 52 [1887]
und L i e r i g s Anu. 3 2 0 . 299; C. 1 9 02. I. 920) dargestellten Phenetylarsinsäure.
Im Gegensatz zu M i c h a e l i s , der den F. zu 209—210° angibt, beobachtete Vf., daß er infolge Anhydrisierung der S. je nach der Art des Erhitzens bedeutend variiert;
beim Einbringen der Substanz in den ca. 175° h. Schmelzkolben und raschem Er
hitzen schm, die S. nach vorherigem Erweichen bei 185° unter starkem Aufsieden und unmittelbar darauf folgendem Erstarren der Schmelze. Ein zweiter F. bei höherem Erhitzen bis auf 245° wurde nicht beobachtet.
Phenylarsinsäure, C0H6*AsO8H2. Der Ersatz der Diazogruppe durch H unter B. dieser S. gelang nach dem Verf. von Ma i (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 35. 162;
C. 1902. I. 416), indem die Diazolsg. bei niedriger Temp. in eine Lsg. von techn.
Natriumhypophosphit und HCl -f- W. eingetragen und dann weiter verarbeitet wurde (cf. Original). Ausbeute ca. 5 0 % der Theorie. Das Prod. ist identisch mit d e r v o n La Co s t e und Mi c h a e l i s ( Li e b i g s Ann. 201. 203 [1880]) erhaltenen S.;
aus W. umkrystallisiert, schm, sie nach vorhergehendem Erweichen bei 158—162°
unter Anhydrisierung. — p-Chlorplienylarsinsäure, CI • C6H4 • AsO(OH)a;
p-Amino-phenylarsinsäure, gel. in HCl (D. 1,12), wird bei 0° mit Nitritlßg. diazotiert, unter Abkühlen und Turbinieren C u-Pulver zugefügt, bis keine N -E n tw . mehr eintritt, die M. dann in W . gegossen, die Fl. durch Alkalizusatz neutralisiert, mit Kupfer
acetat versetzt u. das ausfallende Cu-Salz in das w eiße Blättchen bildende B a -S a lz , ClsH10ClsAs.2OaBa = j^Cl*C6H4A sO < Q ^ j Ba, übergeführt. — p-Carboxyphenylarsin
säure (Benzarsinsäure), COOH-C0H 4AsO3H ,; B. durch Diazotierung von p-Phenyl- areinsäure, Einträgen der Diazolsg. in eine Cuprocyaniirlsg. bei 70° und Verseifen der dabei entstandenen p - Cyanphenylarsinsäure. Ausbeute fast theoretisch; zur Reinigung wird die S. aus sd. W . und dann aus konz. HCl umkrystallisiert. Die Angabe von La Co s t e (Li e b i g s Ann. 2 0 8 . 5 ff. [1881]) bezüglich des Verhaltens der S. bestätigt V f., nur schmolz das durch Kochen der S. mit H J u. rotem Phosphor resultierende B enzarsenjodür, COOH • C6H4 • AsJ2, konstant bei 172°, während jener 153° angibt. (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 41. 1853—57. 13/6. [15/5.] Frankfurt a. M.
Chem. Abtlg. des G E O K G -SPE Y ER -H auses.) Bu s c h. G. B odm an. Über Isomorphie zvnschen Salzen von W ismut und den seltenen Erden, m-Nitrobenzolsulfosaures Yttrium , (C0H4NO2-SO3)3Y 7H aO, und m-nilro- benzolsulfosaures Wismut, (C8H4NOa • S 0 8)8Bi + 7 H sO , sind nach Fl i n k vollkommen isomorph, monoklin mit dem Achsenverhältnis 1,8667 : 1 : 2,4925, ß = 93° 8' und nach Ha m b e r g optisch-positiv. (Akademisk Afhandling. Upsala 1 9 0 6 ; Ztschr. f.
Krystallogr. 45. 106—7. 2/6. Ref. Bö g g i l d.) Et z o l d.