GL Analyse. Laboratorium
H. Angewandte Chemie
IX. Organisclie Praparate
Carlo Padovani, D ie Synthese von Metliylalkohol. Besprecliung der neueren, techn. wichtigen Verff. an der H and des einschliigl. Schrifttums. (Giorn. di Chim.
ind. ed appl. 7. 262—65. Bologna.) Gb i h m e.
Holzverkohlunga-Industrie Act.-Ges., Konstanz i. Baden, Yerfaliren zur Go- winnung eines zur Weitercerarbeihmg geeigneten Pi-oduktes aus Gemischen von Metliyl- cldorid und Methan, wie aolehe bei der Chlorierung yon CH4 nach E ntfernung der HC1 u. der hoheren Chlorierungsprodd. yerbleihen, dad. gek., daB dem Gasgemisch durch Behandeln m it CH3OH das CHSC1 entzogen wird, yorteilhaft bei miiBiger Druckerhohung oder miiBiger K uhlung oder unter A nwendung beider MaBnahmen.
— Z. B. w ird ein bei der Chlorierung von CH, erhaltenes Reaktionsprod. durch Waschen mit W . von HC1, u. durch A bkuhlung von CH2C12, CHC13 u. CCI., befreit u. bei 0 bis 5° unter 2—4 at. D ruck in CH3OH geleitet, wobei ein ca. 50°/o CH3Cl u. 50% CH3OH enthaltendes Gemiseh entsteht. Das von CHSC1 befreite CHt kann in den ChlorierungsprozeB zuriickgeleitet werden. Das CH3C1-CH30H-Gemisch kann mit Hilfe yon Alkali zu CH30 H yerseift w erden oder ais Methylierungsmiłtel yerwendet werden. (Oe. P. 99 679 vom 12/7. 1923, ausg. 10/4. 1925. D. Prior.
1/8. 1922.) SCHOTTLANDER.
Parbwerke vorm. Meister Lucius & Briining, H ochst a. M., Darstellung von Methan. KW -stoffe mit m ehr ^tls einem C-Atom werden mit H 2 gem ischt bei hoherer Temp. iiber hochakt. K ontakte geleitet. — Ais KW-stoffe lassen sich auBer einheitlichen Yerbb. auch E rdoldestillate, wie PAe. oder Bzn. oder durch Verkracken holier sd. KW -stoffe gewonnene niedrig sd. Gemische, ais Kontaktstoff yorzugsweise Ni yerwenden. Die zu reduzierenden KW -stoffe miissen frei von S sein. F erner ist die A bwesenheit yon W . yorteilhaft, da bei den innezuhaltenden Tempp. CH4 u. W . unter B. yon C 0 2 reagieren. Ais Verdiinnungsmittel fiir das H2-KW-stoffgemisch kann auch C H ( dienen. Folgende Beispiele sind angegeben:
Man leitet durch ein mit Ni- iiberzogcnem Bimsstein gefiilltes u. auf 400° beheiztes Rohr ein Gemiseh yon 100 1 techn. IŁ, u. 20 1 IZearattdampf wiihrend 1 Stde. Das entstandene Gas enthalt 96% 2% II2 u. 2% N2. — Beim Uberleiten eines Ge-misches von 1 T eil Athylen, 2 Teilen H2 u. 18 Teilen CH4 uber den auf 350° er- hitzten Kontakt entsteht ein ebenfalls 96% C S t , 2% H 2 u. 2% N2 enthaltendes Gas.
Bei Yerwendung yon Elektrolyt-H . steigt der CH4-Gehalt au f 97% unter Ver- ringerung des N 2-Gehaltes um 1% . — Mischt man Ólgas yon der Zus. 3% dampf- formige gesiitt. KW-stoffe, 1,5% C 0 2, 30% ungesiiti KW-stoffe, 2% CO, 12,5% H 2, 40°/o CH4, 10% A than u. 1% N 2 mit der theoret. Menge H 2 u. der lOfaclien Menge CH4 u. leitet das Gemiseh bei 350—400° uber einen Ni-Kontakt, so enthalt das entweichende Gas neben C if4 n u r ca. 3% H 2 u. 1% N2. (E. P. 215374 vom 1/5.
1924, ausg. 2/7. 1924. D. Prior. 1/5. 1923. F. P. 580191 vom 16/4. 1924, ausg.
31/10. 1924. Schwz. P. 109705 yom 17/4. 1924, ausg. 1/4. 1925. D. Prior. 1/5.
1923-) SCHOTTLANDEE.
Parbwerke vorm. Meister Lucius & Briining (Erfinder: Otto Ernst und Otto Nicodemus), H ochst a. M., Darstellung von Salzen der Chlortnethansulfosaure, dad, gek., dafl man Hetliylenchlorid. in Abwesenheit oder Ggw. von katalyt. wirken- den Stoffen, mit Lsgg. der Salze der H 2S 0 3, bei gewohnlicher oder erhohter Temp., ohne oder mit Anwendung yon U berdruck behandelt. — Ais K atalysatoren eignen sich Metalle oder dereń Salze, wie Cu, CuCl2 oder BaCl2. Beispiele sind angegeben fiir die Herst. des Na-Salzes der Chlormethansulfosaure durch Erhitzen von CH2Cl?
11 ■ Na.2S 03 in wss.-alkoh. Lsg. unter Druck bezw. mit wss. CaS03 unter D ruck auf 80—90° u. nachtriigliche Umsetzung des Ca-Salzes der Chlormethansulfosaure mit
760 H IX. Or g a n i s c h e Pr a p a r a t e. 1925. H.
N a jS 0 4; aus A. Blattchen, F. 258—259°, — u. des aus A. ebenfalls in Blattchen krystallisierenden chlormethansulfosauren Kaliums aus CH2C13 u. K 3S 0 3. Die Prodd.
dienen zur Einfiihrung der CIL - S 0 3Ii- G ruppe in verStherbare N H ,- oder OH- Gruppen. (D. R. P. 414426 KI. 12o vom 16/5.1923. ausg. 29/5.1925.) Sc h o t t l.
Chemische Fabrik vormals Sandoz, Basel, Schweiz, Darstelhmg non Erd- alkalisalzen der Alkylsulfonsauren. Man laBt Dialkylester der Scliwefclsaure bezw.
alkylschwefelsaure Alkalisalze au f (NH4)3S 0 3 einwirken u. fiibrt die gebildeten N H 4-Salze der A lkylsulfonsauren durch Behandeln mit Ca(OII)2 bezw. Ba(OH)s in die entsprechenden Erdalkalisalze uber. — Die Rk. der Dialkylsulfate verl!iuft in zwei Phasen. Zuerst reagieren sie unter B. von 1 Mol. alkylsulfonsaurem NH4 u.
alkylschwefelsaurem NH.,, das in der Kiilte unveriindert bleibt. Die zweite Phase in der Wftrme fuhrt von alkylschwefelsaurem N H 4 zu (NH4)sS 0 4 unter B. eines zweiten Mol. von alkylsulfonsaurem NH,. Man kann deslialb au f die Anwendung von D ialkylsulfaten verzichten u. von den techn. leicht zugiingliclien alkylschwefel- sauren NIT,-Sal z en ausgehen u. von vornherein in der W arm e arbeiten. Neben dem alkylsulfonsauren N H 4 enthfilt das Reaktionsprod. nur uberschiissiges (NH4)sS03 u. das gebildete (NH4)2S 0 4, die sich bei der nachfolgenden Behandlung mit Erd- alkalihydroxyden leicht entfernen lassen, so daB reine, von anorgan. Beimischungen freie Lsgg. von Erdalkalisalzen der Alkylsulfonsauren entstehen, die sich fur die meisten techn. Zwecke unmittelbar verwenden lassen u. beim Eindampfen zur Trockne die reinen Salze liefern. Z. B. wird reines D im ethylsulfat bei 10° langsam in eine 260/Oig. Lsg. von (NH4)2SOs eingetragen. Nach vollatiindiger Lsg. gibt man weitere Mengen einer 50°/0 ig. krystallin. (NHJoSOj-Paste hinzu u. erhitzt einige Stdn. auf 100°, verd. mit W., zers. h. das Uberschussige (NH4)sSOs mit H3S04, setzt die berechnete Menge Ca(OH)2 hinzu u. kocht das NH3 fort. Etwaiges Ca(OH2)j -wird durcb. H 2S 0 4 beseitigt u. die Lsg. vom C aS04 abfiltriert. Sie enthalt dann das reine Ca-Salz der Methansulfonsaure. — D urch Erhitzen einer wss. Lsg. von athylschwefelsaureni N J Ii mit (NH4)2S 0 3 u. W eiterarbeitung wie oben wird das Ca-Salz der Alhansulfonsaure, aus absol. A. quadrat. Tafeln, an der L u ft zerflieB- licb, maBig 1. in k., reichlich in h. A., erhalten. — W eitere Beispiele betreffen die H erst. von methanmlfosaurem B a, ausgehend von Dimethylsulfat, — u. von dthan- sidfosaurem Ba, ausgehend von Itiathylsulfat. (Schwz. P. 101817 vom 7/2. 1923, ausg. 1/3. 1924 u. Schwz. PP. 105845, 105846, 105847 [Zus.-Patt.] vom 7/2.1923,
ausg. 1/7. 1924.) Sc h o t t lAn d e r.
Chemische Fabrik vormal8 Sandoz, Basel, Schweiz, Darstellung von reinen wasserfreien Alkylsulfonsauren. Metallsalze der Alkylsulfonsauren werden durch schwerfluchtige Sauren, wie H2S04 oder H3P 04 zerlegt, die in Freiheit gesetzten Alkylsulfonsauren im Vakuum abdest. u. durch Rektifikation gereinigt. — Man arbeitet zunSchst im gewohnlichen, dann im Hoclivakuum. Beispiele sind angegeben fiir die Herst von reiner 1003/oig- Methansulfonsaure CH3‘S03H , farblose FI., Kp.|
138—139°, — u. von reiner 100%'g- Athansulfonsdure C2H5«S03H, farb- u. geruch- lose FI., D. 1,3, Kpn 144° (ohne Zers.), aus den entsprechenden Ca-Salzen, die mit H2S04, bezw. H3P 0 4 zers. wurden. (Schwz. P. 101818 vom 7/2. 1923, ausg. 1/3.
1924 u. Schwz. P. 104907 [Zus.-Pat.] vom 7/2. 1923, ausg. 16/5. 1924.) Sc h o t t l.
General Motors Corporation, D e tro it, M ichigan, iiberŁ v o n : George H. F. Calingaert, W ater-T ow n, M assachusetts, V. St. A., Herstellung von Blei- tetraalkylen. In einer elektrolyt. Zelle, die durch ein oberhalb mit einem aus Hart- kautschuk bestehenden Deckel yerschlossenes Tondiaphragm a in inneren Kathoden- u. BuBeren Anodenraum getrennt ist, taucht in den Innenraum die aus schwammigem Pb bestehende Kathode. D urch eine ÓfFnung des Kautschukdeckels ragt ferner das Ende eines Glasrolirs eines RuckfluBkiihlers in den K athodenraum hinein. Die aus G raphit bestehenden Anoden gehen in vertikaler Richtung bis zum Boden des
1925. H . H IX. Ok g a n i s c i i e Pr a p a b a t e. 761 iiuBeren Anodenraums durch einen Verschlu6deckel des Raumes. D er Kathoden- raum ist teilweise mit einem aus 90 Teilen A., 10 Teilen NaOH u. 10 Teilen G^H^J bestehenden Katholyten, der Anodenraum teilweise m it einem aus 10 Teilen NaOH u. 90 Teilen A. bestehenden Anolyten gefiillt. Gegebenenfalls konnen im Katho- lyten zur Beforderung der Rk. mit dem Pb noeh 2 Teile einer Pb-Yerb., wie Pb- Acetat gel. sein. Man elektrolysiert nunm ehr bei einer Stromdichte von ca. 1,5 amp.
pro qdm. Der Strom erwiirmt das Eeaktionsgemisch unter Entw. von H ,. D urch Eintauchen der elektrolyt. Zelle in ein mit k. W . gefiilltes Kiihlbad wird die Temp.
auf ca. 55°, also unterlialb des Kp. des C2H 6J , gehalten. Das bei der Rk. ver- dampfende C2H 6J wird in dem RiickfluBkiihler kondensiert u. in den Kathodenraum zuriickgeleitet. Es entsteht zunaehst Pb-Diiithyl, das jedoch bei der Temp. des Katholyten in P b u. Bleiłetraathyl zerfallt, wobei sich das P b am Boden des Kathodenraumes absetzt. Nach Beendigung der Elektrolyse wird der A. u. das C2H6J durch Erhitzen des K atholyten unterhalb 98° abdest., wiihrend das schwerere Bleiłetraathyl durch Einleiten von D am pf abgetrieben u. besonders gesammelt wird.
Das in der Zelle zuruckbleibende NaOH w ird wiedergewonnen. — An Stelle des C5H6J konnen andere Alkylhalogenide, wie CHSJ , C6H ,,J , CHsB r, C3H 5B r oder C5H,,Br, an Stelle des A. andere Losungsmm. fiir die Alkylhalogenide u. an Stelle des NaOH auch KOH V erwendung finden. (A. P. 1539297 vom 2/7. 1923, ausg.
26/5. 1925.) . SCHOTTLANDER.
Societe Ricard, A llenet et Cie., Melle, Deux-Sevres, Frankreich, Ilerstellung von n-Butylalkohol durch Vcrgaren kohlenhydrathaltiger Stoffe. D ie der Aceton- Butylalkoholgiirung uhterw orfenen kohlenhydrathaltigen Maischen erhalten einen Zusatz von Milchsiiuremaischen oder festen oder gel. Salzen der M ilchsiiure, wie Na- oder Ca-Lactat. — Runkelriibensaft w ird z. B. zum Sieden erhitzt u. auf 40°
abgekuhlt u. hierauf mit K ulturen eines Milchsiiureferments, wie Bacillus bulgaricus, geimpft. Man laBt im V erlauf der G arung die Aeiditiit der Maische bis zu 20 g pro Liter (bezogen au f Milchsaure) ansteigen u. gibt dann m it soviel NaJC 0 3 oder CaC03 yersetzten sterilisierten oder unsterilisierten R unkelriibensaft hinzu, daB die obigc Aeiditat der Stammaisclie erhalten bleibt. N ach beendeter G arung w ird die Maische vollig m it Na^COj oder CaC03 neutralisiert, so daB die p H = 5,0—5,2 betragt. Alsdann w ird zur Zerstorung des Milchsaureferments auf 80° erhitzt u.
die Maische mit soyiel k. W . verd., daB sie ca. 4% L actate enthalt. Diese Maische gibt man zu einer in der iiblichen W eise angesetzten u. in der Aceton-Butylalkohol- gSrung befindlichen Maische, u. zwar in dem Augenblick, wenn 30% der Kohlen- hydrate bereits zu Aceton u. Butylalkohol vergoren sind. U nter dem EinfluB dieser Giirung werden die L actate der zugesetzten Maische in Butylalkohol um- gewandelt. Man erhiilt so ca. 16% Aceton u. 84% n-Butylalkohol. D urch das Verf. wird die B. von Aceton wesentlich zugunsten des n-Butylalkohols zuruck- gedrangt. Bei der iiblichen Giirung nach der bisherigen Methode erhiilt man ziemlich konstant Butylalkohol u. Aceton im Verhiiltnis von 2 : 1 Teilen. (F. P.
568796 vom 7/7. 1923^ ausg. 1/4. 1924. E. P. 218615 vom 22/1. 1924, Auszug ver6£F. 27/8. 1924. F. P rior. 7/7. 1923.) Sc h o t t l a n d e r.
Nikolaus Moskovits, B udapest, Serstellung von Aceton und sonstigen Produkten durch Yergarung. Bei der Vergiirung kohlenhydrathaltiger Stoffe in einem alkal.
reagierenden Medium mit Bacillus macerans nach Oe. P . 97 662 kann die W ider- standsfiihigkeit des acetonbildenden Organismus gegen fremde Organismen durch Zusatz von Boraten zur yergurenden Maische erhoht u. dessen W irkungsgrad ver- groBert werden. Die W rkg. der Salze ist w ahrscheinlich eine katalyt. — Diese giinstige W rkg. der Borate offenbart sich auch, wenn man sie bereits bei der Ziichtung der acetonbildenden Organismen verwendet. Die V ergarung mit derart gezuchteten Organismen kann dann m it oder ohne Zusatz neuer Mengen der Borate
762 H IX. Or g a n i s c h e Pr a p a r a t e. 1925. II.
erfolgen. (Oe. P. 99640 vom 6/3. 1922, ausg. 10/4. 1925. Ung. Prior. 11/3. 1921.
Z u s . z u O e . P . 9 7 6 6 2 ; C . 1 9 2 5 . 1. 1 0 2 5 . ) Sc h o t t l a n d e r.
Nikolaus Moskovits, Budapest, Herstellung von Aceton und Alkohol durch Ver- garutig kohlenhydrathaltiger Stoffe mittels des Bącillus maeerans. Die der Macerans- garung zu unterw erfende ganze Maisehe wird einer V ergarung mittels eiweiB- abbauender Ferm ente imterworfen u. dann aterilisiert. — Diese Ferm ente gewinnt man z. B., wenn man PreBhefe, Hefeautolysat, H efeextrakt oder Malzkeime zu einer dicken Hefemaisehe yerarbeitet u. diese der hydrolysierenden W rkg. besonderer Mikroben, wie dem Milchsaure-u. Buttersaurebacillus, dem Heubacillus, dem Tyrotrix Tenius, aussetzt, wobei gleichzeitig eine Giirung stattfindet. Die hydrolysierten u.
vergorenen Nahrstoffe w erden dann vor Zusatz zu der mit dem Baeillus maeerans zu yergiirenden Maisehe zur yollstiindigen A btotung der eiweiBabbauenden Fer
mente durch zweckmiiBig hohe, etwa 150° betragende Erhitzung sterilisiert. Die hydrolysierten EiweiBstoffe bleiben hierbei gel. Man setzt dann die Nahrstoffe zu der kohlenhydrathaltigen Maisehe. Man kann auch die ganze Maisehe einer Ver- garung mit den erwiihnten Ferm enten unterwerfen, sie dann sterilisieren u. schlieBlich mit dem Baeillus maeerans weiter yergaren. — Die Schlempe der nach der Macerans- giirung abdest. Maisehe kann an Stelle von W . oder mit W . zusammen zum Ein- maischen des zu yergiirenden Gutes, wie M ais yerw endet werden. Ebenso wird eine Erhohung der Ausbeute, u. zw ar zugunsten des Acetons, erzielt, wenn der Mais yor dem Diimpfen einer Keimung unterworfen wird. — Eine Erhohung der Ausbeute an Aceton wird auch erzielt, wenn man zur V ergarung mit den aceton- bildenden Enzymen gleichzeitig eiweiBabbauende Bakterien yerwendet. — Ais N-reiche Robstoffe yerarbeitet man dann zweckmiiBig Lupinen oder W ieken. — Bei Anwendung yon anaeroben eiweiBabbauenden Bakterien, wie z. B. Buttersiiure- bacillus wird zur V erhinderung der schiidlichen, ubermiiBigen V erm ehrung dieser Bakterien wiihrend der Vergiirung yortibergehend oder bestiindig L uft in die giirende Maisehe geblasen. Um die Maisehe vor der schiidlichen W rkg. der fremden Ferm ente zu schiitzen, w ird das Yerf. zweckmiiBig in geschlossenen GefiiBen durch- gefiihrt u. zu der in Acetongiirung befindlichen Maisehe steriles N H 3 eingefuhrt, das durch seinen N j-G ehalt u. seine alkal. Rk. den V erlauf der Giirung begiinstigt u.
die sonstigen N 2 enthaltenden Niihrstoffe ersetzt oder ergiinzt. Folgendes Beispiel ist angegeben: E iner unter Zusatz von N s-haltigen sowie absorbierenden Stoffen steril hergestellten konz. Maisehe (1 Teil Prod. zu 5 Teilen W.) w ird gleichzeitig m it den acetonbildenden Ferm enten die Reinkultur von Bacilhis subtilis in geringer Menge zugesetzt. Die Menge des acetonbildende Ferm ente enthaltenden Impfstoffs betragt ca. 3—4°/0 im Verhiiltnis zur Maisehe. Nach ca. 24 Stdn. w ird der Maisehe in diinnem Strahl wenig NHS enthaltendes, steriles W . zugefiihrt. Die Geschwindig keit des Zuflusses w ird immer der Stiirke der G arung angepaBt. (Oe. PP. 99641 u. 99642 vom 6/3. 1922, ausg. 10/4. 1925. Ungar. Prior. 11/3. 1921.) Sc h o t t l.
E. I. du Pont de Nemours & Company, tibert. von: Forest J. Punk, W ilmington, Delaware, V. St. A., Herstellung von Butylalkohol und Aceton durch Garung. Eine Melasse u. Maisgluten enthaltende Maisehe wird Bterilisiert, mit K ulturen des Baeillus aceto-butylicus geimpft u. bei Tempp. yon 30—40° yergoren.
— (Hierzu vgl. auch d u Po n t d e Ne m o u r s u. Ho r t o n, A. P . 1427595; C. 1924.
I. 2837.) ZweckmiiBig erhitzt man die B akterienkultur vor Zugabe zu der Maisehe auf ca. 63°. Die A usbeuten an Butylalkohol u. Aceton sind befriedigend. (A. P.
1538516 vom 21/2. 1921, ausg. 19/5. 1925.) Sc h o t t l a n d e r.
N oel Statham, Hastings-on-Hudson, New York, V. St. A., Gewinnung von Aceton, anderen Ketonen und Alkoholen aus Natronzellstoffablauge. Die Zellstoff- ablauge wird eingedampft, mit NaOH yersetzt, nochmals eingedampft, mit soviel CaO yersetzt, daB die konz. Ablauge kaustifiziert u. in eine trockene, kornige oder
1925. II. I ! IX. Ok g a n i s c h e Pr a p a r a t e. 763 porose M. iibergefiihrt wird, die neben rohen Acetaten andere Komplese organ.
Alkaliyerbb. cntlialt. Die hierbei entwickelten Dampfe von CIIsO If u. anderen wertyollen Stoffen werden besonders aufgefangen u. kondensiert. H ierauf w ird die trockene M. in einer Retorte trocken dest., wobei Aceton, Metliyldthjlketon, u. C li,fili tibergehcn. Sind keine fliiehtigen Bestandteile mebr vorlianden, w ird der Rtick- stand zur G ew innung des N a O H mit W . ausgelaugt, die ungel. Bestandteile ge- trocknet u. in einem K alkofen gebrannt. Das wiedergewonnene CaO w ird ge- mahlen u. in einem neuen A rbeitsgang verwendet, ebenso die filtrierte NaOH-Lsg., die aber auch zur Gewinnung von N atronzellstoff dienen kann. (A. P. 1539966 vom 28/1. 1919, ausg. 2/6. 1925.) Sc h o t t l a n d e r.
Badische A n ilin -& Sod a-F ab rik , Ludwigshafen a. Rh. (Erfinder: Kurt H. Meyer, Mannheim, und Johannes M uller, Eppstein b. F rankfurt a. M.), H er
stellung von Ameisensaure, 1. dad. g ek ., daB man Gemische von Ammoniumformiat u. Formamid in Ggw. von W . mit IIaS 0 4 umsetzt. — 2. dad. gck., daB man HCOa • NH4 durch Erhitzen in ein Gemisch von Form iat u. H CO -N H a verw andelt u. dieses dann mit H2SO.. umsetzt. — 3. dad. gek., daB man CO unter geeigneten Bedingungen auf NH3 u. W . einwirken laBt u. das dabei entstehende Gemisch von HCOa -N H , u. HCO-NH2 nach E ntfernung des uberfliissigen W . mit II2S 0 4 um setzt.— Es ge- lingt so, die sonst bei der H erst. yon H C 02II aus Form iaten durch Einw. yon HaS04 auftretende W arm e jinschadlich zu machen u. einer Zers. yon HCOaH yor- zubeugen. D ie A usbeuten betragen iiber 90—95% der Theorie an 98°/0ig. oder starker w asserhaltiger Ameisensaure. Z. B. wird N H 4-Formiat mit H CO -NH a mit oder ohne Zusatz yon W . żu einem Brei yerriihrt u. langsam u nter Umriihren 96°/0ig. H 2S 0 4 u. gegebenenfalls W . zulaufen gelassen. N ach einiger Zeit w ird die Temp. gesteigert .u. die HCOaH abdest., zuletzt zweckmaBig im Vakuum. — Das Gemisch aus HCO»NH4 u. IiC O N H , kann auch durch Erhitzen yon H C 0 2N H 4 unter Druck au f iiber 190?, bezw. in Form einer wss. Lsg. nach dem Yerf. des P .P . 553619 (C. 1924. L 1868) (oder des D. R. P. 392409; C. 1924. II. 403) ge- wonnen w erden, w orauf m,an wie oben weiter arbeitet. (D. P . P. 414257 KI. 12o vom 25/8. 1922, ausg. 27/5'. 1925. A. P. 1522257 vom 17/8. 1923, ausg. 6/ 1. 1925.
E. P. 217467 yom 20/8. 1923, ausg. 10/7. 1924 u. Schwz. P. 107199 yom 8/8.
1923, ausg. 16/10. 1924. D. Prior. 24/8. 1922.) Sc h o t t l a n d e r.
Stockholms Superfosfat Fabriks A ktiebolag, Stockholm, Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Essigsaure aus Acetaldehyd durch Oxydation mit 0 2, 1. dad. gek., daB dip Eeaktionskom ponenten m iteinander in m it Verdiinnungs- mitteln fester N atur gefiillten App. zusammengcfiihrt werden, so daB sie erst in den Zwischenriiumen zwischen den Teilen des festen Verdunnungsmittels gemischt werden u. reagieren, zum Zwecke eine Explosion der mit Oa gemischten CH3CHO- Dampfe zu yerhindern. — 2. Yorr. zur A usfiihrung des Verf. nach 1., bestehcnd aus einer mit festem Verdunnungsmittel gefiillten Kolonne, dereń oberer Teil mit Kiihlyorr., EinlaB fiir FI. u. AuslaB fiir Gase yersehen ist, dereń m ittlerer Teil mit EinlaB fUr fi. CII3CHO u. dereń unterer Teil mit Dampfmantel u. m it EinlaB fiir 0a u. AuslaB fiir gebildete CHsCOaH yersehen ist. — Ais festes Verdunnungsmittel dienen granuliertes Al, Porzellanstiickchen oder Holzkohle. ZweckmaBig arbeitet man in Ggw. eines Katalysators. Die Temp. in der Reaktionszone betragt yorteil- haft 50—60° u. w ird dadurch aufrechterhalten, daB CH3CHO u. CII3C 02H in be- stimmten Mengenyerhaltnissen in die Yorr. eingefiihrt werden. Die Oxydation des CHjCIIO zu CH3COaH findet hauptsiichlich in dem m ittleren Teil der Kolonne statt, wo der eingefiihrte CH3CHO, der Oa u. die gegebenenfalls yerw endete K atalysatorlsg.
zusammentreffen. In dem oberen, durch W . gekiihlten Teil der Kolonne wird eine Lsg., Suspension oder Emulsion eines geeigneten Katalysators in CII3C 0 aH oder uur die reine Saure eingefiihrt. D er untere Teil der Kolonne w ird au f ca. 100°
764 H IX. Or g a n i s c h e Pr a p a r a t e. 1925. II.
crhitzt, um den CHsCHO aus der durch diesen Teil flieBenden CH3C 0 2H abzudest.
u. gegebenenfalls gebildete Peressigsaure zu zersetzen. Das Endprod. ist von CH3CHO u. P eressigsaure frei. (Schwz. P. 106776 vom 19/4. 1923, ausg. 16/9.
1924.) Sc h o t t l a n d e r.
E rik Gustaf Thorin, Minsbii, Avesta, Śehweden, Essigsdure aus Acetaldehyd.
(Can. P. 242123 yom 26/4. 1923, ausg. 23/9. 1924. — vorst. Ref. [Schwz. P.
106 776].) Sc h o t t l a n d e r.
S. Karp en & Bros., Chicago, Illinois, V. St. A., Herstellung von Estern. Kurzes Ref. nach A. P. 1459971 (C. 1924. I. 445). N achzutragen ist folgendes: Das Verf.
ist nicht nur au f die durch H alogenierung von N aturgas (CH4) gewonnenen gesiitt.
A lkylhalogenide beschrankt, sondern es konnen ganz allgemein heliebige gesiitt.
Alkyllialogenide mit Metałlsalzen anorgan. oder organ. Sauren umgesetzt werden.
Ais Losungsm. dient wss. CH30H , dessen G chalt an W . mindestens demjenigen an CH3OH gleich sein muB. Die Reaktionstemp. soli mindestens 100° u. hochstens 150° betragen. Ein Beispiel fiir die Herst. von Essigsauremethylester aus Na-Acetat u. CHsCl ist angegeben. D as ais Nebenprod. entstandene NaCl ist besonders rein.
Von Salzen anorgan. Sauren kommen yorzugsweise N aJ u. N aB r in Frage, die zur H erst. von CH3J u. CHsB r aus CH3C1 dienen. (E. P. 220721 vom 24/5. 1923,
ausg. 18/9. 1924.) Sc h o t t l a n d e r.
Dr. A lezander W acker Gesellachaft fiir elektrochem ische Industrie GL m. b. H., M unchen, Darstellung von Estern. Bei der V eresterung von Sauren mit Alkobolen w ird w ahrend der Umsetzung das W . ąus dem Reaktionsgemisch durch Dest. entfernt, die m it dem W . iiberdest. anderen Reaktionsbestandteile yon dem W . getrennt u. w ieder in das Reaktionsgemisch zuriickgefiihrt. — Die B. der E ster kann durch K atalysatoren beschleunigt werden. D as Verf. ermoglicht die Vereinigung von Saure u. A. zu E ste r, ohne A nwendung erheblicher tjberschusso der einen oder anderen Komponente u. ohne Zusatz von W . bindenden Stoffen, in nahezu tbeoret. Ausbeute. Z. B. werden Eg. u. Butylalkohol in einem mit Frak- tioniereinrichtung yersehenen C u-K essel derart erhitzt, daB ein langsames Ab- destillieren dauernd stattfindet. Das Destillat besteht aus zwei Schichten, von denen die untere hauptsachlich W ., die obere n. Butylalkohol enthait. Man trennt von Zeit zu Zeit die beiden Schichten u. gibt die obere in den Kessel zuriick.
N ach 20 Stdn. w ird die noch vorhandene freie Saure durch NaHCOa-Lsg. entfernt u. der Essigsaure-n-butylester durch Dest. mit W asserdam pf in reinem Zustand ge- wonnen. Die V eresterung kann auch in Ggw. geringer Mengen H 2S 0 4 yon 60° Be erfolgen. — W eitere Beispiele betreffen die Herst. von Amylacetat aus Garungs- amylalkohol u. Eg. in Ggw. von IIaS 0 4 66° Be — von Amcisensdurc-n-butylester aus den Komponenten in Ggw. yon H jS 0 4 — sowie yon Salicylsaure-n-butylester, w asserbelle, angenehm riechende F I., K p.729 2 58—261°, D .20 1,072, aus Salicylsdure u. n-Butylalkohol in Ggw. yon H 2S 0 4. (F. P. 580138 vom 15/4. 1924, ausg. 30/10.
1924. D. Prior. 28/5. 1923 u. Schwz. P. 109310 vom 3/5. 1924, ausg. 2/3. 1925.
D. Prior. 28/5. 1923.) Sc h o t t l a n d e r.
Johann A. von "Wulfing, Berlin, und A lbert Busch, Braunschweig, Herstellung von saurem Calciumlactat, dad. gek., daB man 1 Mol. fein gemahlenes Ca-Lactat mit bis zu 2 Mol. hochkonz. Milchsaure trocken mischt u. die Mischung bei gelinder Temp. unter Vermeidung des Zusammenschmelzens trocknet. — Das getrocknete saure Calciumlactat, luftbestandiges, nicht hygroskop. Pulver, findet therapeut. Verwendung. Es laBt sich leiehter u. genauer ais die sirupose Milch
saure dosieren. Bei der H erst. des Salzes d arf die Menge von 2 Mol. Milchsaure auf 1 Mol. Ca-Lactat nicht iiberschritten werden, da sonst die Mischung hygroskop.
wird. (H.R. P. 414171 KI. 12o vom 15/2. 1923, ausg. 25/5. 1925. E . P . 229192 yom 23/7. 1924, ausg. 12/3. 1925.) Sc h o t t l a n d e r.
1925. II. H IX. Or g a n i s c h e Pr a f a b a t e. 765 Po ord. von Bichow sky, Glendale, V. St. A., Allcalicyanide. Cyanide ent- haltende Stoffe werden unter vermindertem D ruck mit W . u. C 0 2 behandelt u. es wird die entwickclte HCN mittela NaOH absorbiert. (Can. P. 243995 vom 8/2.
1924, ausg. 28/10. 1924.) KOh l in g.
J. D. R ied el Akt.-Ges., Berlin-Britz (Erfinder: E m il Robert Muller, GroB-hesselohe b. M unchen), Darstellung von N- Oxdthylhamstoffen, dad. gek., daB man am N arylierte Athanolamine in bekannter W eise in die zugehorigen Harnstoffe uberfiihrt. — Z. B. wird p-Phenetidin durch Erhitżen mit Athylenchłorhydrin auf 100° in das N-Oxathyl-p-phenetidin C„H4(OC2H s)1-(NH -CH li-CH2-OH)4, K p .„ 190°, F. 67°, Ubergefiihrt u. dieses mit KCNO u. der aquivalenten Menge HCI umgesetzt.
J. D. R ied el Akt.-Ges., Berlin-Britz (Erfinder: E m il Robert Muller, GroB-hesselohe b. M unchen), Darstellung von N- Oxdthylhamstoffen, dad. gek., daB man am N arylierte Athanolamine in bekannter W eise in die zugehorigen Harnstoffe uberfiihrt. — Z. B. wird p-Phenetidin durch Erhitżen mit Athylenchłorhydrin auf 100° in das N-Oxathyl-p-phenetidin C„H4(OC2H s)1-(NH -CH li-CH2-OH)4, K p .„ 190°, F. 67°, Ubergefiihrt u. dieses mit KCNO u. der aquivalenten Menge HCI umgesetzt.