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Sic -Dinieret in b orb am crifa bid 1848

uereioonl815 bis 1848

3. Sic -Dinieret in b orb am crifa bid 1848

Studj bie norbamerifanifdje tDZaterei, über bie gftjaut bad audfüt;rtid;fte, ©affin bad über*

fid;tlid;fte bud; gefdjvicben f;at, hatte fidj roctt;reub bed 18. gat;ri;unbertd im Krafteaudtaufd;

mit ber britifdjen Kauft entmidett. Sd;otten maren bie erften Küuftter, bie atd bilbnidmaler auf norbamcrifanifd;em boben mirtten. $11 ben ätteften gehört ber ©binburgcr gol;n Smgbert (1684-1751), ber einbiitfdpiter <gogarti;d beiSir3amed£i;ornf;itt (93b. 5, S . 222) gemefeu mar.

©r roirlte unb ftarb in bofton. Seine bitbuiffe maren bie beften, bie bid bat;in in btnerifa gemalt worben. Sein grofjed, aud ad;t giguren etroad fteif jufammengefe&ted unb troden gematted pamitiengrappenbitb bed bifdjofd berietet;, je(jt in ber 2)ate Unioerfitg in 91cm igaoen, feffett und rocnigftend atd eine ber ©rfttingdfrüdjte, bie jenfeitd bed Djeand gereift.

Sie erften in Stmerifa geborenen bialer, auf bie bie bereinigten Staaten ftot} ftnb, obgteidh fte ©ngtänber blieben, maren gotm Singleton ©optei; (S . 71) oott bofton unb beujam in 23eft (S. 71) aud fßennfglpanien. ©oplei; blieb immerhin bid 1774 in bofton anfäffig. Stuffetjen erregte er aber in Sonbon fd;on 1760 mit feinem t;ier audgeftctlten

„Knaben mit beut ©id;f;örud;en". 3t(d bitbnidmater fanb er ftarfen gufprud; in bofton;

unb bie bitbuiffe feiner ameritanifd;cu 3eit, bie nod; nidjtd non bem englifdjen Sdjmifj feiner fpäteren Sdjöpfungeu oerraten, ftnb einfad; unb cfjrlid; gefeiten, aber aud; einfad; unb et;rlid;

mit etroad trodcner, t;arter, feinedroegd farbenreicher Sßinfelfüljrung (;ingefe(jt. ©enatint feien bad frifd;e bilbnid ber oon it;rer ^anbarbeit aufbtidenbeu 9)ird. gorb im 3itt;enanm 31t

S ie SDtalcm in Dioubauierifa. Stuart. S ie ¡pubfoit Diiuer School. 1 6 1

Igartforb (Connecticut) unb baS finnige Söilbni5 beS mit gefpißter ¡yeber uor einem großen aufgefd;fageuen S3ud;e bafißeuben $oi;u tgancod im SDiitfeinn 51t Skftoit. S3erül;mt mar fein Cntfaß uou ©ibraltar in ber Diational ©alten; 311 Bonbon. Sknjamitt 2Scft bagegen, ber fdjon mit 22 $ai;reu naef; Curopa unb tjier ttod; ef;er nad; 9iom als nad; Bonbon ging, 100 er nad; 9iet;uolbS (©. 64) Stöbe Spräfibent ber Sbutftafabemie mürbe, tjat in Stmerifa feine netutetiSmerten $ugenbmerfe jurötfgeiaffen; aber feine Bonboucr SBerfftatt mürbe bie J5aupt=

ftätte, an ber bie jüngeren amerifanifd;en ifünftler atiSgebilbct mürben, unb uou feinen

©pätroerfen ntadjtc fein „Stob auf bem gelben Stoffe", jeßt iit ber Stfabcmie 31t fpl;ilabelpl;ia, großen Ginbrucf in feinem tßatertanbe.

Ser atncrifanifd;e ^auptfdjüier ber ©pätjeit SBeftS, © ilbert Gf;arleS © tuart (1775 bis 1828), befleißigte fid;, ftatt ber flauen Strt feines fDteifterS, ber faftigeren SBortragSroeife 9iet;uolbS’ unb ©ainSborougf;S. ©d;on in Bonbon nie! befd;äftigt unb oermötjut, mürbe er in Stmerifa, mol;itt er 1793 guriieffeftrie, rafc§ 51t bem erften roirftid; gefeierten S3itbniSntaler ber

¿Bereinigten Staaten. $m SOictropoIitan SDiufeitm 311 9iem;orf ließt man feine d;arafteriftifd;en

¿Bilbniffe beS Gaptaiu igeim; 9ticc, beS ifjoiju 3at;, beS Subge 3tutf;om;, oor altem aber

©eorge SBafßingtonS felbft. Qu ber Stfabcmie 31t tpt;iiabelpt;ia beftnbcu fid; unter anberett feine trefflid;en fpräfibenteubilbniffe SBaff;ingtouS, SJiabifonS unb fDtonroeS, bie föfttid;en grauenbitbniffe ber SlirS. tötobgett unb ber Sliiß Slorblet;.

3ot;n Sroinbutt (1756— 1843) tet;nte fid; 3itnäd;ft an SBeftS ©d;(ad;teubilbcr an unb f;atte ben ©ftrgeij, ber fötaler ber amcrifanifd;en greif;eitSfriegc 31t mcrbeit. ©eine «icr großen Sarftetlungeu in ber 9iotunbe beS ÄapitolS 31t SBaff;ingtou unb feine fteinen Silber ber Strt in ber 3)ale Itniuerfiti; 31t 9?cm <gaucit erfreuten aber troß ber licbcoollen S3ilbniSftubien, bie fie «erraten, nur als Äunftmerfe sroeiter £>attb. Seffcr fiub feine lebensgroßen Slilbitiffe, mie baS beS ©ouernor Clinton in ber Citi; Jgall 31t 9teut;orf.

SÖitliam Suntap (1766 bis um 1834), einer ber lebten biefer fpaten amcrifanifd;en

©d;iiter SBeftS, tritt unS in feinen ©emätben, mie in bem ©ruppenbitb ber tpiftorical ©ociett;

in 9teui;orf, in bem er fid; felbft barftettt, im begriff, feinen Ctterit ein S3i(D uorsuführen, nid;t eben atS großer Slicifter entgegen, t;atte aber ben Gßrgcis, ber amcrifanifdje SSafari 311 merben; unb feine ©efd;id;te ber K tut ft in ben ¿Bereinigten ©taaten gibt unS in ber Stat einen anfd;autid;en Überbticf über baS SBerbctt unb 2Bad;fctt ber alten füutft auf bem jungen S3obcit, auf ben fie uerpflaust mürbe.

Citter ber allerlebten itt Stmerifa geborenen ©djiiler SBeftS mar aber and; SBafßington Stttflon (1779— 1843), ber 1805— 09 in 9iom 311 beut Greife S(;orualbfenS ge(;örte. Sen Cittffuß SaoibS «errät feine gormctifprad;e. ©ein tgauptgebiet tuar baS Sllte Seftament.

©ein bod; red;t fd;mad; sufammcngefügteS 23i(b oott 1811, baS bie Stufermedung eines Soten barfteüt, gcl;ört ber Stfabcmie in ¿pi;ilabe(pi;ia. Sett tgößepuuft feiner Äunft aber bescidpiet fein QeremiaS im S)afe College 31t 9tem tQaueit. StllftonS greunb unb 9teifegefät;rfe 3ol;n

¿Baitberlpn (1776— 1852), ber es nauteutlidj als S3ilbniS= unb als laubfd;aftlid;er

¿panorameitmalcr in SImcrifa 311 Slufeßcit brad;te, ift citt fd;mäd;ercr Muftler, bod; barf feine

¿Bebeutung für bie Gntmicfcfung beS ÄunftlebeuS in Stmerifa nid;t uuterfd;äßt merben.

Sie ältefteu eigentlichen Sanbfd;aftSntaler SiorbamerifaS pflegt man, fo werfd;ieben fie unter fid) fiub, unter ber 23e3cid;nung ber jQtibfou 9ii«er ©d;oot sufammenjufaffen. ©ic I;atten alle baS töblid;e ¿Beftrebett, bie amerifauifd;e Saubfd;aft, um fie funftfäbig 31t machen, mit eigenen Slugen ait3ufef;en; aber i(;r tnalerifd;eS Cmpfiubcn unb ¿lüitncit reid;te ttod; uid;t

i l u 11 ft 3 c f i t e , 2. Stuft., Söb. V I. 11

aus, ifjrcu SanbfchaftSgemätben bleibenbeu ¿fficrt jü uer(eit;cn. Sl;omaS Sougf;tp, 2lf[;ce

¿Broiun Suranb unb SffotnaS Goß maren bic äiteften Gntbecfer ber Schönheiten beS iQiibfon- taleS. St;omaS Soughtp (1793— 1856), ben feine treue, in einen feinen ©ilberton ge=

hüllte-Eaturbetrachtuug feinerjeit annehmbar machte, ift im ¿Dictropolitan ¿Dhifeuut 311 ÜEeuporf gut ucrtretcu. 2tf her ¿Brotun Suranb (1796— 18S6) mar $upferftcd;cr unb ¿BilbniSmäter, ct;e er fein lanbfd;aftlid;eS Ißerj eutbecftc. 2llS SDfeifter lieblid; empfunbeuer unb fauber auS=

geführter 2anbfd;aftcn lernt man i(;u in ben -Kufeen uon ¿Brooftpn unb uon Dieuporf fennen.

¿Bebeutenber alSSougl;tp unbSuranb, bie geborenen Slmcrifaner, marSl;omaS (1301 bis 1848), ber in Gnglanb geboren, aber, jung nad; Stmerifa gefommen, an ber SCfabemie in ^Phrlcr^cipijia gebilöet mar. Gr ift baS eigentliche erfte haupt ber tpubfon Siiuer ©d;ool.

SaS GatSfiE=©ebirge mar feine fünftterifdje Seintat; unb fo troefen feine fleincit Sanbfd;aften brcinbliden, burd; if;rc fünftlcrifdje Gt;rlid;feit fcffeln fie unS bod; l;eute nod;. Situ beften lernt man i(;u im ¿öietropolitan ÜDlufeum in ÜEeuporf unb im Strt $nftitute 311 Gl;icago fennen.

Sic „SCfabemien", bic in bem 3eitraum, 001t bem mir reben, in Stmerifa gegriiubct mürben, nerbanften bem .Qufammcnfdjluß fuuftfinniger ¿Bürger il;re Gntftef;ung unb fyörberung.

Sic Sfcabemp of fine 2lrtS in 5ß[;ilnbelphia entftanb 1805. Sie -Rational Stcabemp of Sefign in Oieuporf entmidclte .fid; 1826 auS ber „9iem 9)or£ Sramiug Stffociation". SOieifter uou

¿ßkltruf erzeugte bic norbamcrifauifd;e Jtunft erft nad; ber ¿üiitte beS 19. ^ahrhumbert».

IV . S ie M gifdjc uitb ijoliäubtfcfjc Änuft Eon 1815 ßi§ 1848.

¿Borbemcrfuugeit. — 1. Sie belgifdjc unb hofläitbifdjc SBaufnuft bicfcS gcitramuS.

Ser ¿Berfud; ber europäifd;eu ©taatSfuuft uon 1815, bie nörblid;en unb bic fiiblid;cu Diiebertaube, bie fid; fd;on uor Qafjrfniuberteit uoneinanber getrennt hatten, mieber git einem eigenen Slönigreid; unter l;oßänbifd;er ¿8orl;crrfd;aft sufammeusufchroeißcn, mußte troß ber

©prad;gemcinfd|nft hollnnbs unb fylanbcrnS an ben inneren ©egeufäßen ber ¿Befeuntniffe unb ber Semperamente ber Beibett Sauber fd;eitcrn. ¿Belgien fd;loß fid; nad; ber Srenmutg mit allen gaferit feiner Äunft unb Kultur immer imterlid;cr au fyranfreidj an, roäl;renb tgollanb feine eigenen gertuanifd;en ©tärfen unb ©d;mäd;en meitcrbilbctc.

SaS fd;mude 3mcifprad;ige ftämifd;uuaEonifd;e Königreich hftEc fünftlcrifd; fd;on feit bem Gilbe beS 18.3a(;rf;unbcrtS bem SlaflhiSmuS §ranfreid;S gcl;utbigt; unb auch bie bctgifd;e Bfomantif ftanb mäfjrenb il;rer ¿Blütcscit in engfter §üf;lung mit ber fran3Öfifd;cn Kunft; aber bie belgifdhc Kauft uerfud;te jeßt bod; menigftenS innerhalb ber ©efamtricl;tung felbftänbig 511 crfd;eiuen, unb fie l;atte in ber ¿BTüteseit ber l;iftorifd;cn ©tile and; ©elegenf;cit genug, inl;altlid;

an bie ereignisreiche ©efd;ichte glanbernS, in ber ©eftaltungSmeife aber an if;rc eigene große

¿Bcrgangcul;eit, in ber altertümelnben 3cit fogar an it;re uorrubenSfd;c Strt mieber anjufnüpfeu.

¿Diit ber bclgifdjen fiunft beS 19. ^ahrt;uubettS f;aben fieß 3ufammcnfaffenb namentlid;

Semouuicr unb igpmanS, l;abeu fid; im eiu3etueu aber and; bie fd;on in ben früheren 2lb=

fd;nitten (©. 106) genannten gorfd;cr befaßt.

Sie belgifdjc ¿Baufunft mürbe fchou uor 1830 unb nod; nad; 1850 uon ben beiben flaffi3iftifd;en ¿Dteiftern ©upS unb Stoelanbt bet;errfd;t, bie ©d;üter ¿percicrS unb gontaütcS (S. 26) 311 ¿pariS gemefen maren. Sillem an granS ©upS auS Dftcubc (1783— 1861) mirfte 5unäd;ft in-¿örüffet,-aber aud; in ätntmerpeu unb in ¿gollaub. Sobemijf 9ioelattbt 1 6 2 S 'ö citcS Such- IV. S i c 6 e l g i f d) c unb i; o 11 ä tt b t f d) c S u n ft üoit 1815 b is 1848.

$ i c SBaufuitft bicfcv 3eit tu 53clgtcn tmb igoHnnb. 163

oott Diicuroport (1786— 1864) betjerrfdjte bie ©eitter 33aütätigieit biefcr geit. ^Pavifet*

aber roar ißierre 23ottrIa (1783— 1866), her fid) 1816 in 2Iittroerpeit tticbcrließ, wo er eine reiefje Sätigfeit entfaltete. Sllaffijiften waren biefe brei ÜDleifter iljrem ©runbgefd)maci nacij; aber iljr ÄtaffisiSniuS näfjcrte fid) fdjon ber italieuifdjeit Slenaiffance.

Su t;S mar überaus frudjtbar. Qn 33rüffet fdjnf er 1826 bie breitgclagcrten, gut ge=

glieberten Srciblfäufer beS S3otanifdjen ©artenS, bie er troß ißreS ®taS= uttb ©ifen=2tufbaueS flaffifdpionifdje Säuleureiljen nadj außen feljrcu lief), in 93rxiffel and; feine 1849 ualicubete, in italienifdjem £od)renaiffanceftit gehaltene, mit jmei SBefttünncu auSgcftattcte 3ofcpi)Sf'ird)C, beren triumpl;bogeuartige Sdjaufcitc non oier ionifdjett Säulenpaareit getragen rairb, in 2lntroerpeit aber 1848— 53 bie ftattlidje ©eotgSlirdje, beren (Stil bereite gotifcf; gemeint ift.

9loelaitbtS Egatiptfdjöpfiingeit in ©ent fiub einerseits baS prad)tuoHc, 5roifd)cu 1819 uttb 1826 erridjtete UuioerfitätSgebäube mit feiner adjtfäuligen forintljifdjen ©iebeluortage unb feinem eblen, an§ ipantßcou iit 9iom erimteritbett 9tunbfaal, anberfeitS ber 1846 oollenbete ©eridjtSßof (bpafais be Qtiftice), ber feine reinen £>odjrcnaiffauccformeu in ber Sdjclbe fpicgelt. ©ourlaS Igauptbau in 2littroerpeu aber ift baS fdjon 1829— 34 erbaute Sßcater, beffcit Sdjatifeitc wie bie au bem Sliainjer unb fpäter an bem SreSbner Sweater burdj baS itad) aitfjeit ge=.

Eefjrtc, mit Egalbfäulen gefdjmüdte ^ttfdiauerljalbrunb gebilbet roirb.

33riiffelS ^auptmeifter ber mittelalterlidjcn Stile in biefem Zeitraum aber roarSouiS uatt Doerftraetcn (geft. oor 1849), beffen Egauptroerl bie geräumige, malerifd) gegticbertc unb aufgebautc 9)iaricnfirdje ;u Sdjacrbcel (1S44— 50) ift. $f)r 23att!örpcr nimmt im roefent=

lidjcit beit roiitanifdjeit S til mit Sifenen, Diunbbogeufriefeti unb äußeren fleineit 3iitubbogen=

galerien unter ben Sadjfintfen roieber auf. Sie adjtfcitige mittlere öauptfuppel mit ifjreit non. gMeit auffteigenben Strebebogen aber fteljt fdjon burdjauS im Übergang jur ©otif.

Etwas jünger ift $. uait Stjd S 91adjael= unb ipetruSiirdjc in Slntrocrpen, bie im friil)=

roiuanifdjeu 23afilifenftil mit offenem Sadiftui)! erbaut unb reid; mit SOiofnifcu gefd;miidt ift.

Ser bebeutenbfte ber älteren Sdjüler SupS’ aber roar ber 511111 töelgier geworbene lgol=

läitber $an ipeter Stupfenaer (1811— 80), ber baS feilte bajn beitrug, baS innere 33riiffelS ftabtlünftlerifd) 51t »crfdjönern. Seine §auptfd;öpfmtg ift bie in ftrengen £od)=' renaiffanceforineii gehaltene, 213 m lauge EpubertuSpaffage in 23riifjet, bie 1846 oollctibet würbe. Sie roar baS Slorbilb aller äljitlidjen überbadjten EBerbinbungSgänge jrotfdjeit jinei iparalielftraßcn für gaitj Europa. Sein Itongrcßpiap in SBrüffel mit ber Songreßfäute unb ber fdjöit geglieberteu Sreppe, bie 511 iljnt Ijinaitfüljrt, würbe felbft 9toiit jur 3ierbe gereidjen.

^ollanb, baS ftillc, träumerifdje, uon ben Sititeu ber 9iorbfeeiüfte tuniräiiäteglacßlanb, ßatte, itadjbem Belgien fid) 0011 iljrn getrennt, Einfcljr bei fid) felbft gehalten. 9tur burdj feinen Äolottialbcfiß, aus bem bie ipradjtinfel (jaoa wie ein immergrünes 9Jiärd;citparabieS alpeußod) auftaudjt, blieb baS Äönigreidj ber Diieberlaitbe, einer ©roßtnadjt gleicfj, mit bem SBeltuerfelir uerfiuipft. Seine fiunft, bie fidj raüijrenb ber erfteit Hälfte beS (jalirijuttbcrtS fc^ledjt unb rcdjt, olme große Sonberregungen, oon ber geitftrömung mittreiben ließ, er=

roadjte erft in ber sroeiten £>älfte bcS 3 ‘ifü,!)u>lbertS 511 neuem fclbflänbigem Sebcn. 3>l ^>er 3eit oon 1815 bis 1830 tutb 0011 1830 bis 1850 tag felbft bie tjolläubifdje 33aulunft äieitilicfi bradj. 2Banberte, wie wir gcfeßeit ßabett, ^oüaitbs tiid;tigftcr Baiifiinftter biefer 3eit nad; Belgien aus, fo oerfalj ber Belgier Sitleutait granS Sui;S (S. 162) aud} l;oüäitbif<^e Stäbte mit itotroenbigeu 9ieubauteu. Qn Slmfierbam baute er eine neue Iitt£>erifcf)e, im ^aag

11*

1(34 3 lucitcS S3ud). IV. ® ic b etgifäjc unb ßD lIähbifiße S u n ft Don 1815 OiS 1848.

eine neue fatßolifcße Sircße. 9iid)t oergeffen aber bürfeit wir einen leiber abgetragenen 23au SlmfterbamS aus biefer 3eit, ber 31t ben feinften ßeEemfüjäj=f[afft5ifttfdjen Stauten Europas gehörte: bie alte Söörfe oon Sltnfterbam, bie, ein SBerf gau Sao ib gocßerS uoit Egaarient (1790 bis nadj 1S39), ein ftreng borifcßer „Slrcßitraobau" mit giebellofer, oon fCaffifd^eu ionifcßett Säulen getragener SBorßaEe war. Sie antifen formen waren ßier faft fo rein wie in &amiltouS £igß Sdjooi 511 Ebinburg (S. 145) gcßaubßabt.

2 . Sic ficlgifdje uitb ßoEnttbifdje SBilbßatterei oon 1815 bis 1848.

«Qollaitb ßat eine fünftierifd) belangreiche S3ilbßauerei in biefem Seitraum iticßt befeffen.

Sie fcßaffeuSfroße belgifdje 23ilbnerei aber erfreute fid), ben befannten, ganj Europa gemein:

famen Stitroanbluugen fofgenb, fd)Oit toäßrenb ber erften Hälfte beS 19. gaßrßunbertS einer anfeßnlicßen Stliite, bie freiließ erft in beffeu ¿weiter Igälfte biereifftengriießte jeitigte. 9)iard)al, SeftreeS unb Jeßling fd)rieben über fie.

Ser neue oötfifdje äfuffdßwüitg, ber Belgien feit 1S30 beglüdte, fpiegclt fid) ¿uerft in ben SBerfeu SBilleut ©eefs (1805— 83) roiber, bie bamals troß ißrer flaffiäiftifdßeit ©ruub=

läge frifd) unb natürlich etnpfunben feßienen. Er ift ber S3ater ber i)iftorifd):realiftifd)eu 9iid)=

tung ber belgifcßen Stilbßauerei, bie gleichseitig SBapperS in ber 90ialerei begrünbete. 9iad)bcm

©eefs, in Stutwcrpen unb in fßariS gebilbet, fd)on 1833 mit einer 93üftc beS jungen ÄönigS Seopolb Sluffeßeit erregt ßatte, gewann er bttreß baS 1837 in Sainte=®ubule 511 ©riiffel er=

richtete ©rabtnal beS ©rafeit greb be 9)ierfal, ben er oerwunbet ßittfinfenb auf feinem Sar=

fopßage barfteCte, ade §erjeu; im uädjfteu gaßre folgte baS oielbcfprod)eue fd)ioungooEe Senfmal ber belgifd)ett greißeitSfämpfer oon 1830 in 83rüffel, beffen ßod)rageubeS Stanbbilb ber greißeit freiließ etwas allju bcutlid) an bie SSenuS oon 9MoS (93b. 1, S . 409) erinnert.

SaS lebeuSwartue 9iubeuSbenftual in Slntwerpcit folgte 1840, baS eherne Stanbbilb SeopolbS I.

auf ber cinfamen ^öße ber Äongreßfäule in SSrüffel aber erft uad) 1850.

SBilleittS S3tuber gofepß ©eefs (1808— 85), ben Äramtu als ben belgifcßen Sßor=

oalbfeu bcjeidjnete, gehört, in ißaris gebilbet, bod) burcßattS ber bamals moberneu 9tidjtung an. Älaffijiftifd) wirft nur fein grüßwerf, ber SlboniS oon 1833 im Slutwerpeiter 9)lufeum.

3IIS fein ^auptwerf gilt baS 1S47 entßüllte eßerue Stanbbilb beS Stnatomen ÄraliuS in 93rüffcf. S3on ben feßriftgeteßrten greißeitSgcftalten am guße ber Äongreßfäule riißren bie fpreßfreißeit unb bie UnterricßtSfreißeit oon gofepß ©eefs ßer. SllS religiöfen Äünjtler ¿eigen bie lebenSooHen IßaffiouSreliefS in ber gafobsfirdßc 311 Siittidj ißn oon feiner bcfteit Seite.

SMereS romantifdjeS Scben pulfiert in einigen SBerfett beS waEoitifcßeit Belgiers Eugene Sim on is (1810— 82). SBie prächtig fein ÜDfatmorgrabmal beS SlrmeuwoßltätcrS Slbbe Srieft oon 1846 in Saiute=©ubulc! SBie auSbrucfSooE bewegt unb bod) wie ftrantm ¿u=

fammengeßalten feitt eßerueS 9ieiterbi(b ©ottfriebs oott 93oiüllon auf ber ifSlace 9iot)ale itt 93riiffcl. Slttt guße ber Äoitgreßfäule fd)uf er bie ftattlicßen Soweit unb baS Stanbbilb ber SefenntitiSfreißcit, an ißrent llutcrban aber and) baS Igodjrelief ber belgifdjeit Iprouiitjen unter ben gittidjen ber 93elgica.

2lu ber Sfunft SB. ©eefs’ begeifterte fid) EßarleS Slugufte g ra ifin oon bereittßals (1817— 93), ber anfangs, wie in feiner SRarmorgruppe SßenuS mit SCmor oon 1845 im Striiffeler SDtufeum, 51t größerer Slnmut neigte, fpäter aber, wie in feinem berüßmten, 1864 ooEenbeten Senfmal ber 311111 9tid)tplaß fcpeitenbeit ©rafeit Egittottt unb fQoorn in SSrüffel, baS fid) auf fpätgotifeßem Sodel erßebt, nad) mättitliißer Straft ftrebte.

S ie Dclgiidje TOnterei. Sörce. Sianej. 165

Sott beit jaljivcidjeit ©djiiiern Stintonig’ gehört nur ber friihucrftorbene SBriiffelcc ißaut Soüre (1S23— 48), ber fiel; in Italien mcitergebilbet hatte, noch ganj biefem ¿¡eit=

raum an, über beit fein SBolien [jiuau§ragt. Sic Sroujcbilbiucrfe feiner igaitb int Sriiffelet

•¡Dtufeutn, ber liegenbe gauit 001t 1843, ber gefeffeit am Sobcit (iegenbe ißrometljeuä non 1844 uitb ber SBilbc, betn eine Schlange itaii[teilt, non 1848, ieitnseic^neit feine rafdjc Gitt=

luicfelung 511 fortfdjreitenbetu Sealigntug, beit er mit frifdjer ©ntpfinbung 51t befreien meifj.

3 . 2>ic bcigiftfjc mtb ijoiiaitbifrijc 91iaicrci nott 1 8 1 5 big 1 8 4 8 .

Sic iOiaierei ertoieg fidj and; in Söeigien uitb in igollaitb aig bic güfjrerin ber fünfte auf bent 2Bege nom Siaffijigmug 51a- DiomautiE uitb uoit ber Siotnantif 511111 3teaiigmug.

iiibD. 70. ¡D ie b v c i ^ i f l t ä f l l f l c Ü J lc fic . O c u tä lb c o c u § c » b r i f S eg ä Int aJhtfcum j u SJrüffci. 9tadj ^ fjo to ß ra p ty lc . Q Ju 0 . 1 6 7 . )

äBüijrcnb beg erfteit i;aibeu 9Jienfdjenaiterg itad; 1815 befjerrfd;ten bie beigifcfie 91taierei ttodj immer bie 5Üaffigifteit ber Sauibfcheit Stiftung. Saoib feibft lebte ja feit 1816 in 93rüffel, wo er eine große SSerfftatt unterhielt, ©eine belgifdjeit Sdjiiier uitb 9iadjfoiger, mie ber 2intmerpener Sifnbcmicbireftor 91iatti;iag nan Srec non 2itttiuerpcu (1773— 1839) unb ber Sriiffeler SlfabenticbireEtor graitioig ^of^pije Diaue3 oou Sf;arleroi (1787— 1869), rangen innerhalb ber iiaffisiftifdjen Diidftuug nad; farbigerem ^ufammeithalt ihrer Silber.

Sauib feibft ftelite ihnen bag 3clI3n^ auä, bafj fie, „ohne große 9)ia(er 511 fein", ein Äotorit hätten, „mie eg bie ¿^errett granjofen ttießt entfernt befreit". 3ur Sieferung nott ©efdjichtgs biiberu für bie ©aierie oou Serfaiiicg aber tourbcit biefe unb fpätere Seigier gitgelaffett, ai» mären fie graitoofeu. San Sreeg frühere Silber, mie Sapoieoitg ©itsug iit 2iutiuerpcn, jefet iit Serfaiiieg, unb bag •Diiitotaurugopfer in Sitßeu, jeßt in Srüffel, fittb aber nicht nur innerlich ßoßt unb fait; uitb feine fpäteren Silber, tnie Stubeng’ Sob uoit 1827 in

Slntroerpen, geben an seidjueriidjer Haftung preis, mag fie au farbiger Srfdjeinung ner=

geölid; 511 .genrinnen fiidjeu. Sianej ftrebte in frühen Sitbuiffen, mie bem §amilienftüd ber jQentptinne non 1816 in Sriiffet, bei alter ©trenge beg ßmpireftilg bod; uad; farbigerem Sebeit, erfdjeint in feiner langweiligen 2lt[;atie non 1830 in Sriiffel aber atg nüchterner, farbenialter Stafftjift ber bamatg gefeierten 2trt.

Ser Umfdpuung uolßog fid) gtcidj 1830, atg neben ber fteif theatralifdjeu 2ttl;alic Sauej’

beg jungen StntraerpenerS ©uftan SöapperS (1803 —74) realiftifd; foloriftifdjer, wenngleich in anberer 2lrt and; theatralifdjer „Dpfcrtob beg SürgermeifterS non Seiben" auggefteüt mar. Ser ©ieg ber neuen, im franäöfifdjen ©inne romantifchen 9tid;tuug, bie SßappcrS freiließ audj in ijlariS an ber ©onne Selacroip’ hatte reifen taffen, mar uoUftäubig. äSapperS bc=

griiubete bie neue belgifcße tQiftoricnmalerei, bie rafd; einen Sriumphsug burd; ©uropa autrat.

Qm 21ufbau ber oft überfüllten Silber mürbe bie rhi;t(;mifd;e Sinie nernadjläffigt. 9?atürticf)=

feit, Seben, Seibcnfdjaft mar bie Sofung. Sie fpi(je ipitrfelfüßntng mürbe breit unb flüffig, ohne nod; bie Üiuubuug ber ©injelform preiSäugebcu. ©liiljenber 3arben3auber motlte bie falte £inienfd;önl;cit erfeßen. Sag ©cgenftänblid;e blieb aber ftärler alg bag Süuftterifd;e.

SBar SBappcrS’ Opfertob beg Sürgermcifterg non Seiben, jeßt im üDlufeum non Utrcd;t, mit Segeiftcruug aufgenommen roorben, fo fteigerte fieß, mie tgymaitg fagt, bie Segeifterung für SBctppcrS big jum Selirium, alg er 1835 ben Sriiffeler Scnolutiongftrajjenfampf non 1830 auSftetlte. Sag nom ©taat befteUte ©einälbe, bag ein milbeg Surdjeiuanber materifd;

gut erfaßter ©iuselljeiten enthält, gehört bem Sriiffeler fDtufeum. Sou SBapperS’ jahlrcid;en fpäteren ©emälben feien nur nod; ber ßfjriftug am ©rab non 1836 in ber ;Diid;aeIiSfird;e 511Sömeu unb bie ©enoneua non 1843 im ©djloffe 511 SBinbfor genannt.

3efju 3aljie jünger alg 2BapperS tuar 9ticaifc be Sepfer (1813— 87), bem £t;mauS ein befonbcreS Sud; geroibmet l;at. Sie ©poreit nerbiente er fid; 1836 mit feinem überfüllten

3efju 3aljie jünger alg 2BapperS tuar 9ticaifc be Sepfer (1813— 87), bem £t;mauS ein befonbcreS Sud; geroibmet l;at. Sie ©poreit nerbiente er fid; 1836 mit feinem überfüllten

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