• Nie Znaleziono Wyników

A. E. T ucker, Entstehung und Analyse von Tonen. (Vgl. Joum. Soc. Chem.

Ind. 29. 467; C. 1910. I. 2145.) Nach kurzer Besprechung der chemischen Zus.

aller Kaoline und feuerfester Tone, des Aluminiumsilicats A120 3 ■ 2 SiOä • 2HäO, geht der Vf. auf verschiedene Arbeiten über den Glimmer geholt der Kaoline ein. Da­

nach stammt der gesamte Alkaligehalt in Kaolinen und Tonen von beigemengtem, feinst verteiltem Kaliglimmer (Muscovit). China clay besteht zum größten Teil aus reinem Kaolinit. Die Schlämmprodd. enthalten im wesentlichen Kaolinit, Glimmer, Quarz und Turmalin, je feiner das Sehlämmprod., um so geringer wird der Gehalt an Quarz und Turmalin. Der Vf. bespricht ferner die Theorie der pneumato­

lytischen Entstehung der Kaoline u. die Theorie der B. durch Einw. kohlensäure- haltiger Wässer auf Glimmer und feldspathaltige Gesteine. Verss. über die Zers, des Feldspats in Kaolin, in Granit und China stone haben gezeigt, daß Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Flußsäure u. C02-haltiges W. unter B. einer weißen, milchigen Substanz einwirken, die in ihrem Aussehen nicht von China clay zu unterscheiden ist. Es können also auch ohne Mitwrkg. saurer Dämpfe nur durch die atmosphärische Verwitterung feldspathaltige Gesteine kaolinisiert werden. Die Zersetzungsprodd. werden dann vom W. fortgeschwemmt und bilden nach dem A b ­ setzen Lager von verschiedener Zus. und Qualität. Die Tone selbst, welche noch Feldspat und Glimmer enthalten, unterliegen einer fortgesetzten Zers, durch W. u.

C 02, indem die Mineralien kaolinisiert werden, wobei die Feuerfestigkeit und Plastizität zunimmt. Kaolinit ist das endgültige Zersetzungsprod. von Kalifeldspat, A lbit, Biotit, Muscovit und ähnlichen alkalihaltigen Mineralien. Es wurden ferner Bestst. des Quarz- und Glimmergehaltes in Kaolinen und Tonen ausgeführt. Der Glimmergehalt beträgt 15—36°/0. Zur Best. der Feuerfestigkeit von keramischen Materialien empfiehlt der Vf. einen kleinen Ofen, der mit einem nach Art. der Löt­

lampen konstruierten Brenner geheizt wird. Der schädliche Einfluß der Flußmittel erwies sich bei den ausgeführten Bestst. nicht so groß, wie allgemein angenommen wird; ein Stein mit etwa 9% Fe20 3 widerstand einer Temp. von über 1700°.

1 erss. über die \ erflüchtigung von CaO, MgO, Fe20 3 bei höheren Tempp. ergaben, daß die Verflüchtigung proportional der Temp. u. der Erhitzungsdauer ist. (Sprech­

saal 4 3 . 578—79. 29/9.) " B l o c h .

H ans F leißner, Hochofendiamanten und das Diamantenproblem. Die bisher veröffentlichten Verss. zur künstlichen Darst. von Diamanten und zum Nachweis in Hochofenprodd. werden besprochen. Angeregt durch die Auffindung von fein verteiltem Kohlenstoff in Schlacken (Österr. Ztsehr. f. Berg- u. Hüttenwesen 58.

1691 75; C. 1910. I. 1901) und die Verss. v. Ha s s l in g e r s zur Darst. künstlicher Dia­

manten aus Silicatschmelzen, untersuchte Vf. Eisenhochofenschlacken auf einen Ge­

halt an Diamanten. 250—300 g der grob zerkleinerten, krystallinischen Schlacke wurden mit HCl zers., die abgeschiedene Kieselgallerte nach längerem Erhitzen auf dem Wasserbad durch Ammoniumfluorid gel., der Rückstand sukzessiv mit HF, NH4F -f- H2S04 und h. konz. HCl behandelt und schließlich mkr. untersucht.

Mit Bestimmtheit konnte bis jetzt nur in einer Eisenhoehofenschlacke (aus Ha l l­ b e r g) Diamant in Form mkr., schwarzer Oktaeder nachgewiesen werden. — Schließ­

lich wird die physikalisch-chemische Seite des Diamantenproblems (Umwandlungs­

bedingungen der Kohlenstoffvarietäten) ausführlich erörtert. (Österr. Ztsehr. f. Berg-u. Hüttenwesen 58. 521—24. 17/9. 539—41. 24/9. 551-54. 1/10. 570—72. 8/10.

Pr ib e a m.) Hö h n.

W. H. Rees, Optisch-aktiver Nicht-Zucker der Zuckerrübe. Vf. bestätigt die Angaben K o p e c k y s (Ztsehr. f. Zuckerind. Böhmen 34. 4 4 ; C. 1910. I. 384) und ergänzt sie durch eigene Beobachtungen. Danach ist die in den Rüben sich findende, rechtsdrehende Substanz hell bernsteinfarben, nicht krystallisiert, im Aus­

sehen hellfarbigem Gummi arabicum sehr ähnlich; sie hat den Charakter einer schwachen S. oder wenigstens eines Körpers, der wie Zucker Pb- und Ca-Verbb.

gibt. Sie ist 11. in W., A. und Aceton, dagegen uni. in Ä.; die salzartigen Verbb.

mit Pb und Ca lösen sich in. W., verd. A. und starkem Holzgeist, sind aber uni.

in 85°/0ig. A. Daher wird auch die Substanz, die in saurer, alkal. und neutraler Lsg. rechtsdrehend ist, in wss. Lsg. durch Pb-Acetat nicht gefällt; die Reehts- drehung wird aufgehoben, wenn man die Substanz mit Kalkmilch auf dem Wasser­

bade erhitzt, das Drehungsvermögen bleibt jedoch erhalten, wenn die nur schwach alkal. gemachte Lsg. eingedunstet wird. Beim Erhitzen mit verd. SS. zers. sich die Substanz nicht, auch dann nicht, wenn man sie mit konz. HCl, wie hei der Inversionsmethode üblich, 5 Minuten lang auf 68° erhitzt; bei längerem Erhitzen mit der konz. S. wird die Substanz allerdings inaktiv. Aus verd. angesäuerter Lsg. läßt sie sich mit Wasserdampf übertreiben, mit Hilfe von Hefe ist sie ver­

gärbar, reduziert jedoch FEHLiNGsche Lsg. nicht. Vf. beabsichtigt, die Substanz noch weiter zu reinigen und sie genauer zu charakterisieren. (Journ. of Ind. and Engin. Chem. 2. 32325. Juli. [25/4.]; Ztsehr. f. Zuckerind. Böhmen 35. 7480.

November. Alvarado, California. Alameda Sugar Co.) He l l e. F ritz Em slander, Die neueren Fortschritte in der Kolloidchemie der Brautechnik.

Bericht über einschlägige, im Laufe der letzten drei Jahre ausgeführte Arbeiten.

(Ztsehr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 7. 177—82. Oktober.) He n l e. Bruno Haas, Über Weindestillat, Weingeist, Weinsprit und Branntivein. Die Arbeit gibt Aufschluß über den Ursprung und die Bedeutung der Bezeichnungen Weindestillat, Weingeist, Weinsprit und Branntwein. (Pharm. Post 43. 817—18.

21/10. Wien. Landw.-Chem. Versuchsstation.) Al e f e l d. Eugen Schm idt, Zur Kenntnis der Norgine. Norgine ist das l. Natrium- Ammoniumsalk der Laminarsäure, wird aus Seetang (Laminaria digitata u. Saccha- rinus digitatus) fabrikmäßig hergestellt und findet in neuerer Zeit als Appretur­

mittel Verwendung. Norgine ist ein neutrales, in Form mehr oder weniger ge­

färbter Körner oder Schuppen in den Handel kommendes einheitliches Prod., das in W. zunächst quillt u. allmählich in eine braungelbe, kolloidale Lsg. von hohem Viseositätsgrad übergeht. Norgine ist, abgesehen vom Gehalte an NH3 (1,02 bis 1,53%), praktisch frei von N, wird aus seiner Lsg. nur durch freie SS., mit

Ans-nähme stark verd. organischer SS., 1. Salze der Metalle mit höherem At.-Gew. als Mg, sowie organische Lösungsmittel als flockiger Nd. ausgefällt, der in Alkalien wieder 1. ist. Am charakteristischsten sind die Fällungen mit CuS04, Co(N03)2 u.

(NH^MoO^ (Chem.-Ztg. 34. 1149—50. 29/10. Lodz [Russisch-Polen]. Lab. d. Firma

R . Bi e d e r m a n n.) Rü h l e.

H u rd e lb rin k , Verfahren zur gemeinsamen Auswaschung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus dem Leuchtgas. Der Vf. berichtet über die Ausarbeitung des Verf. von Wa l t e r Fe l d, welches ermöglicht, NH3 und H2S gemeinsam aus dem Gase auszuwaschen. Dabei wird außerdem der Schwefel zu Schwefelsäure oxydiert und mit dem Ammoniak zusammen als sehwefelsaures Ammonium ge­

wonnen.

Der Gang des Prozesses ist folgender: Mit 25%ig. Eisenvitriollsg. wäscht man das Gas hinter dem Pelouze so lange, bis alles oder fast alles Eisensulfat in Sehwefeleisen umgesetzt ist. Die Rk. FeS04 -]- 2NH3 -j- H2S = (NH4)2S04 -j- FeS soll eben oder nicht ganz zu Ende geführt sein, so daß eine wesentliche Aufnahme von Cyan nicht stattfindet. Die so gewonnene Lauge, in welcher sämtliches oder fast sämtliches Fe als FeS enthalten ist, wird mit S02 behandelt, d. h. regeneriert.

S02 wird dazu durch Verbrennen ven Schwefel erzeugt. Dieser wird im Laufe des Verf. selbst gewonnen. Als Reaktionsprod. entsteht zunächst wahrscheinlich Eisentetrathionat, welches aber schnell zerfällt. Das entstandene S02 kann sofort wieder mit neuem FeS in Rk. treten. Damit ist der Kreislauf der Rk. geschlossen.

F< s o 2 1 = FeS0‘ + 28 + so*

Der Gang des Prozesses wurde vom Vf. mit reinen Reagenzien erforscht. Bei einem Vers., FeS möglichst rein darzustellen, hat sich gezeigt, daß man im besten Falle einen steifen Brei von Sehwefeleisen, Schwefelwasserstoff und ammoniumsulfat­

haltigem W. erhält. Läßt man auf diesen S02 einwirken, so entsteht unter starker Erwärmung an Stelle des schwarzen Eisensulfids gelber Schwefel, die abfiltrierte Lsg. entwickelt beim Eindampfen S02 und scheidet S ab; filtriert man hiervon ah und dampft weiter ein, so erhält man eine Mischung von Ammoniumsulfat und Ferrosulfat. Bei Anwendung guter Kühlung verlangsamt die Rk., und man kann beim Einengen im Vakuum über H2S04 Krystalle gewinnen, die ein Gemisch von Ferrosulfat mit MoHRschem Salz darstellen. Die B. eines Zwisehenprod., des Ferro- polythionats, nachzuweisen, erwies sich als unmöglich. Dagegen hat sich die B.

von Ammoniumtetrathionat aus S02 u. (N H ^S in wss. Lsg. unter Kühlung durch Einengen im Vakuum über Schwefelsäure nach weisen lassen. Eine Reihe von Verss. ergaben entweder reines Ammoniumtetrathionat oder Gemenge von Tetra- thionat, niedriger geschwefelten Thionaten, Sulfat und einer sehr geringen Menge Thiosulfat oder Sulfit. Die Reaktion Schwefeldioxyd-Ammoniumsulfid ist wohl in der Hauptsache eine einfache Addition. Die Aufspaltung des Tetrathionatmoleküls beim Kochen der wss. Lsg. dieses Salzes in Ammoniumsulfat, Schwefel und S02 konnte gleichfalls beobachtet werden. Ob das Verf. sich in der Praxis bewährt, ist noch abzuwarten, weil die Regeneration der Laugen noch nicht im Großbetrieb erprobt worden ist.

Der Vf. gibt ferner eine Anzahl von Analysenresultaten auf Grund des Jod­

verbrauchs, welche entscheiden sollten, ob Sulfite, Bisulfite oder Thiosulfate in den Laugen Vorlagen. In einer Reihe von Verss. ist festgestellt worden, daß die Poly- thionate beim Kochen in Sulfate übergehen. (Journ. f. Gasbeleuchtung 53. 956—62.

15/10. Jahresversammlung d. deutschen Vereins von Gas- und 'Wasserfachmännem

21.—23 6. Königsberg i/Pr.) Bl o c h.

1693

Patente.

Kl. 12 e. Nr. 228544 vom 24/7. 1909. [10/11. 1910].

Chemische F abriken vorm. W eiler-ter-M eer, Uerdingen a. Rh., In ver­

schiedene Abteilungen geteilte Vorrichtung zur stetigen Ausführung von mechanischen Mischungen oder chemischen Umsetzungen. Durch die Mitte des Gefäßes führt eine aufrecht stehende Welle, an der einerseits in gleichen Abständen eine Anzahl sehraubenartiger Flügel, die das Mischgut abwechselnd nach rechts oder nach links werfen, befestigt und andererseits in Abständen von je zwei Flügeln, gleichaehsig zur Gefäßwand, flache Scheiben angebracht sind, deren Durchmesser nur wenig kleiner ist als die lichte Weite des Gefäßes. Die Vorrichtung wird ferner durch eine Anzahl an die Gefäßwand dicht anschließende, an der Welle einen sehmalen Raum lassende Scheiben derart im Verein mit den umlaufenden Scheiben in Ab­

teilungen geteilt, daß in jeder je ein Rührflügel sieh bewegt. Die Vorrichtung läßt sich verwenden für die Reinigung von Benzol, Petroleum, Benzin durch Mischen mit Schwefelsäure, für das Ausschütteln von Teerölen mit Alkalien, für das Aus­

langen von wasserlöslichen, organischen Körpern mittels organischer Lösungsmittel, wie Bzl., A , Lg., für das Auslaugen von basischen Körpern aus organischen Lösungsmitteln mittels SS., für die Sulfurierung und Nitrierung von organischen Verbh., für die Behandlung von Ölen mittels Oxydationsmitteln.

Kl. 12 h. Nr. 228422 vom 8 5. 1909. [9/11. 1910],

Chemische F a b rik G riesheim -E lektron, Frankfurt a. M., Verfahren zur Erzeugung horizontaler oder annähernd horizontaler, zu Gasreaktionen dienender elektrischer Lichtbogen. Man kann lange, stabile Lichtbogen zwischen weit aus­

einander stehenden Elektroden erzielen, ohne daß man die Gasmasse dem Licht­

bogen parallel strömen läßt, indem man ans einer Serie von Spalten, die jalousie- artig den unteren Abschluß einer horizontal gelagerten ebenen oder gekrümmten Gaskammer bilden, unter einem spitzen Winkel gegen den Lichtbogen das Gas unter Druck austreten läßt, wodurch der Lichtbogen ans seiner ursprünglichen aufsteigenden Richtung annähernd in die horizontale abgelenkt und in dieser vorwärts getrieben wird.

Kl. 12 h. Nr. 228423 vom 22 6. 1909. [9/11. 1910].

Le N itrogene S. A., Genf, Einrichtung an Apparaten zur elektrischen E r­

zeugung von Stickoxyden. Der Kopf der Kathode ist mittels eines feuerbeständigen, die Ausstrahlung und Abkühlung, sowie den Zutritt von Luftwirbeln wirksam verhindernden Schirmes geschützt. Bei Anwendung von Wechselstrom werden die Köpfe der beiden Elektroden durch Schirme geschützt.

Kl. 12 i. Nr. 228424 vom 5/9. 1909. [9/11. 1910].

Saccharin-Fabrik, Akt.-Ges., vorm. F ah lb erg , L ist & Co., Salbke-Wester- hüsen a. Eibe, Verfahren zur Darstellung von Chlorsulfonsäure durch Einwirkung von Salzsäuregas auf Schwefelsäureanhydrid. Man läßt Salzsäuregas auf eine Lsg.

von Schwefelsäureanhydrid in Chlorsul fonsäure einwirken oder leitet in Chlorsulfon­

säure gleichzeitig Salzsäuregas und gasförmiges Schwefelsäureanhydrid ein. In Chlorsnlfonsänre ist das fl., bezw. gasförmige Anhydrid slL, während das feste, mit Salzsäure schlecht reagierende Polymere darin nahezu uni. ist.

Kl. 12 i. Nr. 228425 vom 22. 7. 1909. [9/11. 1910].

F ranz Fischer, Berlin, Verfahren zur Erzeugung von Ozon oder Wasserstoff­

superoxyd mit Hilfe elektrischer Entladungen. Bei der Erzeugung von Ozon oder

XIV. 2. “ 115

Wasserstoffsuperoxyd durch Blasen trockener, bezw. feuchter L u ft auf eine Funken­

oder Lichtbogenentladung kann man mit gewöhnlicher Liehtleitungsspannung arbeiten, wenn die Entladung a u t o m a t i s c h eingeleitet und unterhalten wird.

Kl. 121. Nr. 228426 vom 12/12. 1909. [9/11. 1910],

F a rb e n fa b rik e n vorm . F rie d r. B ayer & Co., Elberfeld, Verfahren zur Ab­

scheidung nitroser Gase aus Gasgemengen. Es wurde gefunden, daß Holzkohle die nitrosen Gase selbst bei großer Verdünnung glatt absorbiert. Durch geeignete Be­

handlung mit Wasserdampf, speziell trockenem gespannten Dampf, gelingt es leicht, die absorbierten Stickoxyde aus der Holzkohle wieder auszutreiben, und zwar in konz. Form, welche eine nachträgliche Absorption in fl. Absorptionsmittein er­

leichtert. Statt Wasserdampf erwies Sich auch warme Luft oder ein indifferentes Gas oder Vakuum etc. als geeignet. Das Verf. erweist sich besonders vorteilhaft für 3—5%ig. Gase, wie sie bei der Stickstoffaktivierung oder bei der Verbrennung des Ammoniaks zu Stickstoff-Sauerstoffverbb. erhalten werden.

Kl. 12i. Nr. 228538 vom 21/6. 1908. [11/11. 1910].

F rie d ric h & Cie., Gloesa b. Chemnitz, und F rie d ric h H irsch, Wien, Ver­

fahren zur Darstellung von Natriumsülfit und Chlorammonium durch Umsetzung von Chlornatrium mit Ammoniumsulfit. Das Verf. ist dadurch gekennzeichnet, daß man in eine Lsg. oder Suspension von Chlornatrium schweflige S. u. Ammoniakgas gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge nacheinander in molekularer Menge derart einleitet, daß durch die Reaktionswärme die für die Abscheidung des wasser­

freien Natriumsulfits erforderliche Erhitzung herbeigeführt wird.

Kl. 12k. Nr. 228539 vom 27/2. 1908. [10/11. 1910],

0. Dieffenbach und W. M oldenhauer, Darmstadt, und Chemische E a b rik G riesheim -E lektron, Frankfurt a. M., Verfahren und Ofen zur Durchführung von Gasreaktionen, im besonderen zur Herstellung von Cyanwasserstoffsäure. Läßt man den von einem geeigneten Gleichstrom- oder Wechselstromgenerator erzeugten Lichtbogen, nicht wie bisher üblich, zwischen zwei Kohlenstäben übergehen, sondern verwendet nur als obere, vertikal gestellte Elektrode einen Kohlenstab, als untere (hei Gleichstrom zweckmäßig die Anode) dagegen eine mehr oder weniger hohe Schicht von ungeformten Koksstücken, so wird durch den Lichtbogen die oberste Lage dieser Koksstüeke auf sehr hohe Temp. erhitzt, und auch die tiefer gelegenen Schichten kommen durch Leiten der Hitze und da sie selbst dem Stromdurehgang erheblichen Widerstand entgegensetzen, zu starkem Glühen. Läßt, man nun das Gemenge von Stickstoff und Wasserstoff, oder KW-stoff, ehe es in den Lichtbogen eintritt, diese hochglühende Kokssehicht durchströmen, so wird es hier auf sehr hohe Temp. vorgewärmt, so daß es nun beim Eintreten in die Zone des Licht­

bogens weit rascher auf die für die Erzeugung von Cyanwasserstoff günstige Maxi- maltemp. kommt als ohne diese Vorwärmung. Gleichzeitig wird durch die Ver­

wendung von ungeformter Kohle als Unterer Elektrode eine für den Prozeß sehr günstige Form des Lichtbogens erzielt.

Kl. 12m. Nr. 228427 vom 13/4. 1910. [9/11. 1910],

E. W edekind & Co. m. b. H., Uerdingen, Niederrhein, Verfahren zur staub­

freien Herstellung von nicht staubendem, körnigem Natriumbichromat. Das Verf. ist dadurch gekennzeichnet, daß in Bewegung krystallisiertes oder auf andere Weise hergestelltes und zerkleinertes, wasserhaltiges Natriumbichromat bei einer seinem F. naheliegenden Temp. in Bewegung u. unter Überleiten von Luft durch Erwärmung teilweise oder ganz entwässert wird. Das Verf. läßt sich auch in der Weise

ab-1 6 9 5 ändern, daß dem Trockengut während des Trocknens eine Lsg. von Natriumbi­

chromat allmählich und in dem Maße zugeführt wird, als auf der Oberfläche der Trockengutteilehen fortdauernd einzutrocknen vermag, bis diese die gewünschte Größe erreicht haben, oder so lange, als keine Staubbildung infolge von Reibung- zu großer Körner aneinander auftritt.

Kl. 12m. Nr. 228481 vom 5/9. 1909. [11/11. 1910],

E. Merck, Darmstadt, Verfahren zur Herstellung geschmolzener Oxyde von Me­

tallen mit hoher Verbrennungswärme. Wenn man dem zu verbrennenden Metall richtig bemessene Mengen seines Oxyds zumischt, wird die Rk. derartig gemäßigt, daß die infolge der hohen Verbrennungswärme stattfindende Verdampfung nur noch ganz gering ist. Die bei der Verbrennung des Metalls auftretende Wärme dient zur Schmelzung des beigemengten Oxyds. In dieser Weise kann z. B. zur Herst. von geschmolzenem Aluminiumoxyd eine Mischung von gleichen Teilen Aluminium und Aluminiumoxyd verwandt werden. Man kann nach diesem Verf.

sowohl reine Oxyde durch Anwendung gleichartiger Metalle und Oxyde hersteilen, wie auch gemischte Oxyde durch Anwendung gemischter Komponenteu, wobei man den einen Bestandteil als Metall, den anderen als Oxyd verwenden kann, oder umgekehrt.

Kl. 1 2 o. Nr. 228613 vom 1/5. 1909. [11/11. 1910],

Terpinw erk, G. m. b. H., Uerdingen a. Rh., Verfahren zur Darstellung von Camphen aus Tinenhydrochlorid. Tinenhydrochlorid wird durch trockene Alkali­

oder Erdalkalihydrate sehr glatt und schnell schon bei Tempp., die den F. des Pinenhydrochlorids wenig übersteigen, in Camphen übergeführt, wenn man durch entsprechende Zerkleinerung der festen Stoffe für hinreichende Reaktionsflächen sorgt und dem Reaktionsgemisch ein passendes wasserbindendes Agens in solcher Menge zusetzt, daß das bei der Rk. entstehende W. ganz oder doch großenteils gebunden wird. Als wasserbindendes Agens hat sich gebrannter Kalk vortrefflich brauchbar erwiesen. Statt gebrannten Kalkes kann man andere, analog wirkende Agenzien, wie z. B. Natriumoxyd, Bariumoxyd, verwenden.

KL 12p. Nr. 228247 vom 12/6. 1909. [7/11. 1910],

A. G erber, Bonn a/Rh., Verfahren zur Darstellung von Halogenalkylaten der Alkaloide der Morphinreihe. Das Verf. ist dadurch gekennzeichnet, daß man Schwefligsäuredialkylester auf Morphiumalkaloide einwirken läßt und die so er­

haltenen quaternären Alkylsulfitalkylate mit anorganischen Halogenverbb., wie Metallhalogeniden oder Halogenwasserstoffsäuren, behandelt. — Methylmorphinium- methylatsulfit (aus Morphin und Dimethylsulfit) ist hygroskopisch, 11. in W., A., wl.

in Ä. — Methylnarcotiniummethylatsulfat, krystallinisch (aus A. durch Ä.), in W. 11., in A. sll., in Aceton wl., in Ä. fast uni.; gibt mit Natronlauge und Übersättigung mit Kohlensäure Narcein. —■ MethyTkodeiniummethylatsülfit, in W. und A. 11., wl.

in Aceton, fast uni. in Ä. — Methylapomorphiniummethylatsülfit u. Methylthebajum- methylatsulfit sind ebenfalls 11. in W. — Thebainbrommethylat schm, bei 185°.

Kl. 12 q. Nr. 228357 vom 28/12. 1909. [8/11. 1910],

Chemische F a b rik G riesheim -Elektron, Frankfurt a. M., Verfahren zur Tren­

nung von p-Nitro- und m-Nitro-o-anisidin. Das Verf. besteht darin, daß man das z. B. aus o-Acetanisidid dargestellte Gemisch der beiden Basen mit wasserhaltiger Schwefelsäure einer solchen Konzentration behandelt, daß die sieh bildenden Sulfate keine Hydrolyse erleiden, worauf das wl. Sulfat der p-Nitroverb. sich ausscheidet.

Man gewinnt hieraus reines p-Nitro-o-anisidin, F. 139°.

115*

Kl. 12r. Nr. 228297 vom 17/4. 1909. [7/11. 1910].

R o b e rt B arlen , Duisburg, Distillicrgefäß stehender Form zum Destillieren von Teer, Öl und dergleichen. In dem Gefäß ist eine Anzahl Heizrohre angeordnet, die das Gefäß quer zu seiner Achse durchziehen. Die Heizgase werden von einer Mantelseite aus zugeführt und auf der entgegengesetzten Mantelseite abgeführt.

Durch die Anordnung wird neben der verbesserten Heizwrkg. eine größere Stabiliät des App. und eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Mantels erzielt.

Bibliographie.

H andbuch der Chemie und Technologie der Öle und Fette. Chemie, Analyse, Ge­

winnung und Verarbeitung der Öle, Fette, Wachse und Harze. Herausgegeben von L. U bbelohde. (4 Bände.) Bd. III: Glycerin, Stearin etc. und Seifen­

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Schluß der Redaktion: den 14. November 1910.

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