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Th e o d o r Eb e r t wurde am 6. Mai 1357 als Sohn des Pfarrers, späteren Consistorialraths Eb e r t in der Unterneustadt zu Kassel geboren. Zunächst in einer Privatschule unterrichtet, trat er mit 9 Jahren in das Gymnasium zu Kassel, auf dem er 1878 sein Maturitäts-Examen bestand.

Sein Interesse für geologische Dinge war damals schon be­

sonders angeregt durch seinen Grossvater, den Geheimen Bergrath

Sc i i w e d e s, den Leiter der ehemaligen kurhessischen Bergwerke.

Jedoch musste er seine ursprüngliche Absicht, in die Bergcarriere einzutreten, in Folge seiner damals schon nicht sehr festen Gesund­

heit aufgeben.

Eb e r t bezog die Universität Marburg zum Studium der

Naturwissenschaften und widmete sich unter Leitung des Geb.

Bergraths Du n k e r und des Prof, v o n Ko e n e n besonders der Geologie und Palaeontologie. Namentlich den Excursiouen des Letzteren, die ihn in die Umgebung von Marburg, das ober- hessische Hinterland, das Lahngebiet, in die Gegend von Franken­

berg, Wildungen, Kellerwald, Waldeck, in das südliche Westfalen und in die Rhön führten, verdankte er die nachhaltigste Anregung, ln seinem dritten und vierten Semester studirte er in Heidelberg unter Bu n s e n, Ro s e n b u s o h und KnÖp besonders Chemie, Mine­

ralogie und Petrographie. Die letzten Jahre seiner Studienzeit ging er daun wieder nach Marburg, wo er auch sein Lehrer­

examen absolvirte.

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Zum Doctor der Philosophie promovirte Eb e r t 1881 in Göttingen m it der Dissertation »Die tertiären Ablagerungen der Umgegend von Kassel«. In derselben wurde der Beweis fiir die v. KoENEN’sche Vermuthung geführt, dass die Braunkohlenlager Hessens zwei verschiedenen Horizonten angehören, die durch mitteloligocäne Meeresthone und oberoligocäne Meeressande von einander getrennt sind.

Eb e r t beabsichtigte, sich in Heidelberg für Geologie und Palaeontologie zu habilitiren. Die darüber geführten Verhand­

lungen wurden abgebrochen durch seine Annahme als Hilfsgeologe an unserer Anstalt, der er seit dem Jahre 1883 angehört hat.

1887 wurde er Bezirksgeologe, 1893 Landesgeologe und 1895 er­

hielt er den T itel Professor, da er seit 1886 an der Bergakademie

»Palaeontologische Uebungen« abhielt.

Im Jahre 1885, beim Weggange Br a n c os, übertrug ihm die Direction die Leitung der geologischen Landes-Sammluug, deren Umzug und Aufstellung in die erweiterten Räume er ausge­

führt hat.

Seine Kartirungsarbeiten bezogen sich auf die Blätter Garn­

see und Neuenburg in Westpreussen, die Blätter Gellielmusen, Waake und Lindau im südwestlichen Vorlande des Harzes und die Blätter Osterwieck und Vienenburg im nördlichen Vorland des Harzes.

Ausser einer Reihe von kleineren Aufsätzen, die meist im Jahrbuch unserer Landesanstalt erschienen sind, und von Vor­

trägen in der Deutschen geologischen Gesellschaft sind 2 grössere Abhandlungen Eb e r ts z u nennen.

»Die Echiniden des Nord- und Mitteldeutschen Oligocäns«

enthalten eine sorgfältige Beschreibung und Begrenzung der alten Formen und die Aufstellung mehrerer neuer Arten, m it besonderer Berücksichtigung der horizontalen und verticaleü Verbreitung und der damit verbundenen Variationen.

Seit Ende der 80er Jahre war Eb e r t in Gemeinschaft von

Po t o n ie mit der Begutachtung der zahlreichen fiscalischen und privaten Tiefbohrungen Oberschlesiens beschäftigt. In der A b­

handlung »Stratigraphische Ergebnisse der neueren Tiefbohrungen

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im Oberschlesischen Steinkohlengebirge« sind ausser der speciellen Feststellung der Schichtenfolge der einzelnen Bohrungen die bis zum Jahre 1895 hierbei gewonnenen wichtigeren allgemeinen That- sachen der Tektonik und Stratigraphie dieses Steinkohlenbeckens niedergelegt.

In die Deutsche geologische Gesellschaft wurde er im Jahre 1878 aufgeuommen und gehörte dem Vorstande derselben von 1887 bis 1898 als Archivar an.

Ein ganz ausserordentlich lebhaftes Interesse hat Eb e r t seit 1885 der deutschen Kolonialbewegung zugewandt. E r war zeit­

weise Vorsitzender in der Abtheilung Berlin der »Gesellschaft für deutsche Kolonisation« und nach deren Fusion mit dem »Kolonial­

verein« Ausschussmitglied der »Deutschen Kolonialgesellschaft«.

Als Vorsitzender des Aufsichtsrathes der »Deutsch-Ostafrikanischen Plantagengesellschaft« wurde er im Jahre 1896 zum Mitglied des Kolonialrathes ernannt.

Eb e r t war seit 1884 verheirathet m it Margarethe ten Dorn- kaat Koolmann und hinterlässt einen Sohn und eine Tochter.

Vielfache Störungen seiner Gesundheit zwangen in den letzten Jahren den Verstorbenen zu häufiger und längerer Unterbrechung seiner amtlichen und sonstigen Geschäfte. Alle Kunst der Aerzte und alle Energie des Kranken konnten der langsam herannahenden, schleichenden Krankheit keinen Einhalt gebieten. E r wurde erlöst von seinem Leiden am 1. September 1899.

1881. Die tertiären Ablagerungen der Umgegend von Kassel (Zeitsclir. d.

Deutsch, geöl. Ges.).

1883. Bericht über geologische Aufnahmen auf B l. Garnsee, Westpreussen (Dieses Jahrb.).

1884. Bericht über geologische Aufnahmen auf Bl. Garnsee (Ebenda).

1884. Tulotoma Degenhardti Du n k er und Ebert nebst Bemerkungen über die Gattung Tulotoma (Ebenda).

1884. Kalkspath- und Zeolitheinschlüsse im Nephelinbasalt vom tgelsknap bei Oberlistingen (Ber. d. Ver. f. Nat. in Kassel).

1885. T orfkohlen-V orkom m en im D iluvium bei Neuenburg in Westpreussen (Dieses Jahrb.).

1885. Bericht über Aufnahmen auf Bl. Neuenburg (Ebenda).

1886. Beiträge zur Diatomeenflora der Umgegend von Kassel (Ber. d. Ver. f.

Nat. in Kassel).

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1886. Teredo megotara Ha n lic y aus dem Septarienthon von Finkenwaldo bei Stettin (Dieses Jahrb.).

1886. Beitrag zur Kenntniss der tertiären Dekapoden Deutschlands (Ebenda).

1887. Bericht über die Aufnahmearbeiten auf den B lättern Waake und Gellie­

hausen (Ebenda).

1887. Ueber die Gattung M oira Al. Ag a s s iz und Bäuerin geometrica No e t l in g

aus dem M itteloligoeän von Bökelheim (Zeitschr. d. Deutsch, geol. Ges.) 1887. Ueber die Gattung Spatangus (Ebenda).

1888. Die Raninen des Kressenberges (Dieses Jahrb.).

1888. Ueber die A r t des Vorkommens und die Verbreitung der Gervillia Murc/iisoni Ge i n i t z im mittleren Buntsandstein (Ebenda).

1889. Neues Vorkommen von mariner Fauna in der Steinkohlenformation Ober­

schlesiens in der Florentine-G rube bei Beuthen (Zeitschr. d. Deutsch, geol. Ges.).

1889. Skizze der geologischen Verhältnisse Deutsch - Ostafrikas (Ber. X X X IV d. Ver. f. Nat. in Kassel;.

1889. Vorlage von Chitonen aus dem Liegenden des Sattelflötzes auf der Florentine-Grube (Zeitschr. d. Deutsch, geol. Ges.).

1889. Prestwickia Scheeleana n. sp. (Dieses Jahrb.).

1890. Neuer Aufschluss in der Steinkohlenformation Oberschlesiens durch A b ­ teufen des Kronprinzschachtes der Giesche-Grube bei Schoppinitz

(Zeitschr. d. Deutsch, geol. Ges.)

1891. Ueber die Lagerungsverhältnisse der oberschlesischen Steinkohlenformation (Ebenda).

1891. E in neuer mariner Horizont in der Steinkohlenformation Oberschlesiens im Querschlag der 334 Meter-Sohle des Kronprinzschachtes der Giescho- Grube (Ebenda).

1892. Die Echiniden des Nord- und Mitteldeutschen Oligocäns (Abhandl. d geol. Landesanst. I X , 1).

1893. Neuere Aufschlüsse auf der Giesche-Grube und Florentino-G rube im oberschlesischen Steinkohlengebirge (Zeitschr. d. obcrschles. Berg- und Hüttenm. Ver.).

1895. Die stratigraphisehen Ergebnisse der neueren Tiefbohrungen im ober­

schlesischen Steinkohlengebirge (Abhandl. d. geol. Landesanst., Neue Folge, H e ft 19).

1896. Bericht über die Aufnahmen auf B l. Osterwieck (Dieses Jahrb.).

1897. Bericht über die Aufnahmen auf B l. Osterwieck (Ebenda).

1898. Ueber neuere Aufschlüsse im oberschlesischen Steinkohlengebirge (Zeitschr.

d. Deutsch, geol. Ges.)

Von den durch Ebert ganz oder theilweise bearbeiteten Blättern der geo­

logischen Specialkarte 1 : 25000 sind erschienen: Garnsee, Neuenburg i. Westpr., Gelliehausen, Waake, Lindau.

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